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Mainz. Der Wormser Weihbischof Stephan Alexander Würdtwein (1722-1796) war einer der herausragenden Gelehrten des Kurfürstentums Mainz im 18. Jahrhundert. Künftig ist er in zweifacher Form in der Mainzer Martinus-Bibliothek wieder präsent. Ein Repräsentationsporträt des Weihbischofs von dem kurpfälzischen Hofmaler Johann Wilhelm Hoffnas (1722-1795) ist als Dauerleihgabe der Stadt Worms in der Martinus-Bibliothek zu bewundern. Das erstmals der Öffentlichkeit vorgestellte Bild schmückt künftig die Ausleihe der Bibliothek. Würdtweins teilweise rekonstruierte Gelehrtenbibliothek ist in einem eigenen Bibliotheksraum im Erdgeschoss zusammengeführt.
Der Direktor der Martinus-Bibliothek, Dr. Helmut Hinkel, präsentierte den neuen Raum („Bei Würdtweins") im Erdgeschoss der Martinus-Bibliothek am Dienstag, 26. Juni, vor Journalisten. Hinkel dankte besonders dem Direktor des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums, Dr. Winfried Wilhelmy, der die Restaurierung des Bildes vermittelt hat. Die Schäden an dem Bild, das 1929 aus Würdtweinschem Familienbesitz an die Stadt Worms verkauft wurde, sind in mehrmonatiger Arbeit von Schwester Johanna, einer Diplom-Restauratorin der Benediktinerinnenabtei Kloster Engelthal, beseitigt worden. Wilhelmy verwies darauf, dass es heute wieder in dem Zustand ist, wie bei der Abgabe des Künstlers an den Auftraggeber im 18. Jahrhundert. Besonders bemerkenswert sei, das noch der originale Rahmen erhalten sei.
Als typisches Gelehrten- und Philosophenporträt der damaligen Zeit bezeichnete die Mainzer Kunsthistorikerin Dr. Nicole Beyer das Bild. Es zeigt Würdtwein, der einer der bedeutendsten Historiker seiner Zeit gewesen sei, im Alter von 65 Jahren mit seinen wichtigsten Veröffentlichungen. Wegen „der hohen künstlerischen Qualität" sei die Wiederentdeckung des Bildes ein glücklicher Fund. Dr. Irene Spille vom Institut für Stadtgeschichte - Untere Denkmalschutzbehörde - Worms zeigte sich dankbar, dass mit der Martinus-Bibliothek ein geeigneter Ort für das Bild gefunden werden konnte. „Für das Bild ist es das Beste, was passieren konnte." Noch vor dem Krieg hing das Bild im Büro des Wormser Oberbürgermeisters. Zuletzt war es in einem Nebenraum des Herrnsheimer Schlosses magaziniert.
Es sei „ein großer Glücksfall, dass diese Bibliothek rekonstruiert werden konnte", sagte der Mainzer Buchwissenschaftler Dr. Franz Stephan Pelgen. Erhalten seien knapp 900 Bände mit 2.500 Titeln. „Insgesamt war Würdtweins Bibliothek wohl viermal so groß", doch seien viele Bücher gestohlen worden. Der Buchbinderstandard der Bibliothek sei „eher bescheiden", sagte Pelgen. Daran könne man sehen, dass es eine wirkliche Gelehrtenbibliothek war, und die Bücher nicht zu Repräsentationszwecken angeschafft wurden. Der Bestand enthalte auch eine Reihe „sehr, sehr seltener Bücher".
Pelgen hat im Rahmen eines Forschungsprojektes der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) die Publikationsstrategien Würdtweins und dessen Korrespondenzen untersucht. Bei seiner Arbeit entdeckte er nicht nur das in Vergessenheit geratene Bild in Worms wieder, sondern im Bestand der Martinus-Bibliothek auch rund 230 Handschriftenfragmente, die oft als Einbandhilfe für Inkunabeln verwendet worden waren. Bei seinem Forschungsprojekt gibt Pelgen sämtliche erhaltene Korrespondenz von Würdtwein heraus, der als Landeshistoriker von 1761 bis zu seinem Tod außerdem rund 70 Bücher veröffentlichte.
tob (MBN)
Mainz. Susanne Klemm ist neue Leiterin der Martinusschule in Mainz-Weisenau. Die Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, führte sie am Mittwoch, 20. Juni, im Rahmen einer Feierstunde in ihr Amt ein. Pollak dankte dabei allen Beteiligten für die gute Überbrückung der fast dreijährigen Vakanz: „Viele aus der Schulgemeinschaft und manche darüber hinaus haben fast drei Jahre lang ihren Teil dazu beigetragen, dass unsere Martinusschule in Weisenau trotz vakantem Chefsessel reibungslos lief und gute Leistungen vorweisen konnte." Pollak wünschte Susanne Klemm zusammen mit der Schulgemeinschaft „frohen Mut zum Neubeginn, Geduld, die Beziehungen wachsen zu lassen und den Segen Gottes, dass Sie nie die Orientierung verlieren, den roten Faden, der in dieser katholischen Schule Ausrichtung und Halt geben."
In ihrer Antrittsrede bekannte die neue Schulleiterin: „Der Glaube gibt mir Orientierung und Hoffnung. Bei der Vielfalt der Aufgaben, die uns erwarten, werde ich mich sehr bemühen, die religiöse Erziehung in ihrer Ausprägung an dieser Schule zu stärken und Glaube, Liebe und Hoffnung zu wecken und zu fördern. Eine Schule ist wie ein Schiff und der Glaube ist der Kompass."
Susanne Klemm wurde 1974 in Saarlouis geboren. Nach dem Abitur studierte sie an der Universität Koblenz-Landau Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Nach dem Referendariat und der zweiten Staatsprüfung war sie von 2000 bis 2005 als Grundschullehrerin im Saarland und in Rheinland-Pfalz tätig. Nach dem erfolgreichen Abschluss eines Promotionsstudiums für Erziehungswissenschaften, war sie ab 2005 Lehrbeauftragte Fachleiterin für das Fach Grundschulpädagogik am Studienseminar GHS Kusel, ab 2007 als Hauptamtliche Fachleiterin. 2010 wechselte sie als Hauptamtliche Fachleiterin für das Fach Grundschulpädagogik an das Studienseminar GHS Mainz. Susanne Klemm ist verheiratet und hat mit ihrem Mann zwei Kinder.
tob (MBN)
Berlin. Als „ganz außergewöhnliches Werk" hat der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, die Neuauflage von Erik Petersons Buch „Heis Theos" (Ein Gott) von Professor Dr. Christoph Markschies bezeichnet. Die Ergänzung von Petersons Dokumenten durch einen Überblick über die weitere Heis Theos-Forschung sei „eine große Leistung", sagte Lehmann bei der Vorstellung des Bandes am Dienstag, 19. Juni, in der Katholischen Akademie in Berlin. Die Neuauflage ist der achte Band der Ausgewählten Schriften des Theologen Erik Peterson (1890-1960), die von Dr. Barbara Nichtweiß, Leiterin der Abteilung Publikationen im Bischöflichen Ordinariat in Mainz, herausgegeben wird. An der Buchpräsentation nahm unter anderen auch der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Dr. Jean-Claude Périsset, teil.
Dr. Barbara Nichtweiß erläuterte in ihrer Rede die Entstehung von Petersons Arbeit: „Das Erscheinen von ‚Heis Theos' 1926 sicherte Peterson mit einem Schlag internationalen Ruf und Rang in der Gelehrtenwelt. Die chaotische Gestalt des Werkes wurde zwar getadelt, die Überfülle an Materialien und Detaileinsichten jedoch hoch gelobt." Sie hob hervor, dass Petersons Untersuchungen zu der antiken Formel „Heis Theos" seit ihrem Erscheinen im Jahr 1926 das Standardwerk zum Thema Akklamation sind.
Professor Christoph Markschies ließ die über ein Jahrzehnt dauernde Entstehungszeit der ergänzten Neuauflage Revue passieren. In seinem Geleitwort zur Neuauflage schließt er mit den Worten: „Peterson verwendete seine epigraphischen und historischen Studien, wie insbesondere das Nachwort von Barbara Nichtweiß zeigt, als Bausteine einer Gesamtdeutung antiker Kirche, als Hinweise auf Wesensmerkmale der einen Kirche zu allen Zeiten und damit auch als ein historisches Detail, aus dem Grundsätzliches über das Christentum insgesamt deutlich wird. Wenn neben aller praktischen Brauchbarkeit als einer à jour gebrachten Sammlung für die antiken Belege der Formel ‚Heis Theos' auch diese wahrhaft ökumenische Dimension eines Wanderers nicht nur zwischen den konfessionellen Welten durch den hier vorgelegten Band noch besser sichtbar würde, wäre das allen beteiligten Autorinnen und Autoren eine große Freude."
Kardinal Lehmann wies darauf hin, dass vor kurzem auch die Dokumentation einer Internationalen Tagung zum 50. Todestag Petersons im Jahr 2010 in Rom erschienen ist, deren Höhepunkt eine Audienz der Teilnehmer bei Papst Benedikt XVI. gewesen sei. Der von Giancarlo Caronello herausgegebene Band „Erik Peterson. Die theologische Präsenz eines Outsiders" sei „eine große Schatzkammer der heutigen wissenschaftlichen Bemühungen um einen Outsider, einen ‚Theologen von gestern für die Kirche von morgen'", sagte Lehmann.
Hinweise:
tob (MBN)
Mainz. Lang anhaltenden Applaus gab es im vollbesetzten Mainzer Dom am Ende der rund zweistündigen Priesterweihe im Bistum Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat am Samstag, 23. Juni, vier Diakone durch Handauflegung und Gebet zu Priestern geweiht. Die Neupriester sind Patrick Fleckenstein (aus der Gemeinde St. Michael in Viernheim), Christoph Hinke (St. Petrus in Gedern), Michael Andreas Leja (St. Elisabeth in Laubach) und Martin Sahm (St. Nikolaus in Rodgau-Jügesheim).
Der Weihegottesdienst stand unter der Überschrift „Tut dies zu meinem Gedächtnis" (Lk 22,19). Unter anderen nahm auch der frühere Limburger Bischof Dr. Franz Kamphaus teil, der die Exerzitien der vier Neupriester vor der Weihe gehalten hatte. Musikalisch ge
staltet wurde die Feier vom Mainzer Domchor unter der Leitung von Domkantor Karsten Storck, der Schola des Mainzer Priesterseminars und Domorganist Daniel Beckmann an der Orgel.
tob (MBN)
Mainz. Die neue CD des Mainzer Domorganisten trägt den Titel „Daniel Beckmann spielt Liszt, Mozart, Mendelssohn". Eingespielt wurden die Stücke auf der spätromanischen Zwillingsorgel von Hans Klais aus dem Jahr 1928 im Westchor des Mainzer Domes. Das erste Exemplar überreichte Beckmann gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin Gabriele Hille und dem Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, im Anschluss an die Priesterweihe im Mainzer Dom am Samstag, 23. Juni, an den Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann. Es ist die erste CD, die Beckmann als Mainzer Domorganist veröffentlicht.
Ab Montag, 25. Juni, ist die CD unter anderem im Infoladen des Bistums Mainz und in der Dominformation zum Preis von 15 Euro erhältlich. Beckmann wird die CD auch bei seinem Auftaktkonzert zum Internationalen Orgelsommer am Mainzer Dom (21. Juli - 8. September) vorstellen. Der Erlös ist für die neue Orgel des Mainzer Doms bestimmt. Die CD mit einer Spielzeit von 76 Minuten ist im Musikverlag „IFO Classics" erschienen und liegt als Beilage der Ausgabe 2/2012 der Fachzeitschrift „organ - Journal für die Orgel" bei.
Die Grundabsicht der CD sei „eine klangliche Dokumentation" der Klais-Orgel im Westchor des Domes, schreibt Beckmann in seiner Einführung. Mit der Aufnahme, welche die in den 1960er Jahren vorgenommenen Erweiterungen der Orgelanlage durch die Werkstatt Kemper in Lübeck ausspart, wolle er „eine Ahnung von der Faszinationskraft des ursprünglichen spätromantischen Klangbildes der ‚alten' Domorgel vermitteln", erläutert der Domorganist. Daher kommen nur die rund 50 erhaltenen Stimmen der Klais-Orgel zum Einsatz.
Weiter schreibt Beckmann: „Aus diesen intensiven klanglichen Erfahrungen im interpretierend-gestalterischen Umgang mit der bewahrten historischen Domorgelsubstanz ergaben sich nicht zuletzt konkrete Erkenntnisse hinsichtlich eines tragfähigen Konzepts für die in naher Zukunft anstehende Neuordnung der Mainzer Orgelsituation. Die CD ist erfreulicherweise mehr als ein eindrücklicher Beweis dafür, dass die Planungen für den Domorgelneubau unter Verwendung der dokumentierten, respektive zu restaurierenden Substanz in die richtige Richtung gehen. Sie lässt ganz klar erahnen, welche Klänge zukünftig (dann raumfüllend!) in der Mainzer Kathedralkirche auch musikalisch-künstlerisch überzeugend erlebbar sein werden."
Hinweise:
tob (MBN)
Ober-Roden. Zum Auftakt der Festwoche „100 Jahre Kinderbetreuung in St. Nazarius in Ober-Roden" hat der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, das traditionsreiche Engagement für die Kinder gewürdigt. „Die Kindertagesstätte St. Nazarius ist zu einem Ort für die Familie geworden", sagte er bei einer Akademischen Feier am Montag, 18. Juni. In der langen Geschichte seien gesellschaftliche Veränderungen zuerst in der Kindertagesstätte sichtbar geworden, sei es der Zuzug von Flüchtlingen nach dem Krieg, von Gastarbeitern oder von Menschen aus der ehemaligen DDR nach dem Fall der Mauer.
Der Generalvikar wies auf die hohen Anforderungen hin, die von Erzieherinnen und Erziehern in ihrem Beruf heute erfüllt würden: „Diesen Anforderungen müssen wir uns stellen." Er legte Wert darauf, dass Seiteneinsteigern in den Erzieherberuf - wie derzeit wegen des Erziehermangels öffentlich diskutiert werde - in jedem Fall der Standard der fünfjährigen Ausbildung abverlangt werden müsse. „Eine Absenkung dieses Standards wäre unverantwortlich."
Seit 1912 wurden im Gemeindehaus in der heutigen Heitkämperstraße Kindergartenkinder von Nonnen und später auch Laienhelferinnen betreut. Ab 1963 wurde, noch in Trägerschaft der Ordensschwestern, das neue Schwesternhaus mit Kindergarten in der Pfarrgasse bezogen und bis 1971 weiterhin in Verantwortung des Ordens geführt. Danach gingen Trägerschaft und Verantwortung auf die katholische Pfarrgemeinde über. Im Jahr 1995 wurde an der Stelle des alten Schwesternhauses eine neue, moderne Kindertagesstätte errichtet. Die Tagesstätte bietet Platz für 75 Kinder.
tob (MBN)
Worms. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Freitag, 22. Juni, die renovierte und erweiterte Kindertagesstätte St. Cyriakus in Worms eingeweiht. Das Bistum hat 500.000 Euro in die Kindertagesstätte investiert und unter anderem durch die Einrichtung einer U3-Gruppe „zukunftssicher" gemacht, sagte Giebelmann. Er dankte besonders den Mitarbeiterinnen, Eltern und Kindern „für die Ausdauer und Geduld" bei der Renovierung, die bei laufendem Betrieb stattgefunden hat. An der Feier im Rahmen eines „Tages der offenen Tür" in der Einrichtung nahmen unter anderen auch der Dekan des Dekanates Worms, Monsignore Manfred Simon, und der Wormser Oberbürgermeister, Michael Kissel, teil.
tob (MBN)
„Mit der Berufung des ersten Dozenten hat der Aufbau der neuen Katholischen Fachhochschule für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Religionspädagogik in Mainz einen wichtigen Fortschritt gemacht", heißt es in den Bistumsnachrichten über die Gründung der Katholischen Fachhochschule in Mainz. Gründungsdirektor war Dr. Karl-Jürgen Schilling, der von sechs weiteren Dozenten unterstützt wurde. Dies waren: Dr. Irene Willig, Diplom-Psychologin Irmhild Freese, Diplom-Sozialwirtin Helga Maasberg, Irmgard Stumpf, Dr. Heinz Rommel und Diplom-Psychologe Adolf Haara. Für die Fachbereiche Sozialarbeit und Sozialpädagogik lagen zum damaligen Zeitpunkt 130 Anmeldungen von Studienbewerbern vor.
Weiter heißt es: „Der Unterrichtsbetrieb wird mit Beginn des Wintersemesters 72/73 aufgenommen. Bis die Hochschule ein eigenes Lehrgebäude, dessen Bau in Aussicht genommen ist, besitzt, werden die Vorlesungen im Haus Rabanus-Straße 8 (Nähe Hauptbahnhof), im Wolfgang Capito-Haus, im Haus des Landesfilmdienstes an der Peterskirche, im Religionspädagogischen Institut in der Grebenstraße und im Kettelerhaus stattfinden. Den Studierenden stehen 30 Arbeitsplätze in der Bibliothek des Priesterseminars zur Verfügung, die Mainzer Universitätsbibliothek und die Landesbibliothek Wiesbaden haben die Benutzung durch Studierende der Fachhochschule gestattet."
In einem weiteren Beitrag wird unter der Überschrift „Beruf ohne Schablone. Pioniergeist und Glaubensengagement sind gefragt" der Beruf „Gemeindereferent/in" beworben. Darin heißt es wörtlich: „Die Pfarrgemeinde alten Stiles schwindet mehr und mehr. Ihr Pfarrer, schon seit langem überfordert, bedarf der Mitarbeit eines Teams, das selbstständig handeln und organisieren kann, neue Impulse in die Pfarrgemeindearbeit mit einbringt. Die Pfarrgemeinderäte, ehrenamtlich tätig und durch Beruf und Familie oft stark belastet, brauchen Mitarbeiter, die sie fachlich beraten und befähigen, lebendige Gemeinde mit verwirklichen zu helfen. Kurzum, die im Werden begriffene moderne Pfarrgemeinde kann nur entstehen, wenn sich ihr Menschen zur Verfügung stellen, die neben ihrem Glaubensengagement eine gediegene Ausbildung, Mut zu neuen Ideen, auch zum Risiko und ein wenig Pioniergeist haben. Ihr Arbeitsgebiet ist nicht von vorneherein fest umrissen, wird aus den jeweiligen Situationen und Erfordernissen ihrer Pfarrgemeinde sich heraus kristallisieren, wird Intuition und Fantasie erfordern.
Die neue Katholische Fachhochschule Mainz, die im Herbst mit ihrem ersten Semester beginnt, bietet jungen Menschen die Chance, sich für einen solchen Beruf ohne Schablone zu qualifizieren. In ihrer Abteilung Praktische Theologie wird sie auf wissenschaftlicher Grundlage für die Praxis ausbilden und damit eine immer deutlicher werdende Lücke schließen zwischen der akademischen Ausbildung, der oft genug die Praxisnähe fehlt, und der nur praktischen Ausbildung, die ohne wissenschaftliche Grundlage vielfach nicht ausreichen würde.
Das Bischöfliche Seminar für Seelsorge und Katechese in Mainz hat schon bisher mit seiner Ausbildung diese Aufgabe geleistet. Die Erfordernisse der neuen Gemeindearbeit und des modernen Religionsunterrichtes machen jedoch eine Intensivierung dieser Ausbildung notwendig, die man jetzt von der Fachhochschule erwartet. Neben der Einführung in die Theologie mit ihren gegenwärtigen Fragestellungen, werden die Fächer Ehe-, Familien-, Sozial-, Jugendwohlfahrts- und Schulrecht gelesen, werden Pädagogik, Psychologie, Soziologie, Literaturkunde und Kunstgeschichte gelehrt. Didaktik und Methodik pastoraler und religionspädagogischer Praxis, das Einüben in partnerschaftliche Zusammenarbeit bei der Planung und Gestaltung des Gemeindelebens und musische Betätigung ergänzen die Theorie und befähigen nach Abschlussexamen und Graduierung dazu, als Gemeindereferent(in) und Katechet(in) tätig zu sein. Das bedeutet im Einzelnen nicht nur Religionsunterricht in den Klassen 1 bis 10 und in den Sonderschulen zu erteilen, sondern auch bei der Glaubensverkündigung und im Gottesdienst, in der Jugend- und Erwachsenenbildung, im karitativen und sozialen Bereich und bei der Gemeindebildung verantwortlich mitzuarbeiten.
Circa 3.000 Frauen und Männer in der Bundesrepublik haben diesen Beruf bereits gewählt. Viel mehr werden noch gebraucht, sollen alle die Forderungen erfüllt werden können, die die katholischen Christen selbst, aber auch die Welt, mit Recht an die heutige Kirche stellt."
Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 7 vom 19. Juni. 1972
Die Ankündigung der Bischofsweihe von Wolfgang Rolly am 2. Juli 1972 durch Bischof Hermann Volk im Mainzer Dom endet mit einem Hinweis für die Redaktionen, der Einblick in die damaligen Kommunikationswege gibt: „Abzüge des Bischofswappens in Schwarz-Weiß können bei der Bischöflichen Pressestelle des Bischöflichen Ordinariates, 65 Mainz, Postfach 1560, Telefon: 06131/24875, Telex: 04187629, angefordert werden."
Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 8 vom 26. Juni 1972
Frankfurt. In der diesjährigen Sommerreihe der hr1-Sonntagsgedanken sprechen hessische Kirchenleute über acht Lieder zum Thema „Familienbande". Pastoralreferentin Stephanie Rieth macht am Sonntag, 1. Juli, den Anfang unter dem Motto „Weggefährten" mit Reinhards Meys „51er Kapitän". Es folgen Beiträge zu „Family Portrait" von Pink, „No son of mine" von Genesis oder Amy Macdonalds „Youth of today". Am letzten Sonntag der Reihe (19. August) spricht Pfarrerin Doris Joachim-Storch über „Father and son" von Cat Stevens.
Die „hr1-Sonntagsgedanken" begeben sich bereits zum vierten Mal „Mit Popsongs auf Sinnsuche" 2010 und 2011 hatte es Sommerreihen, 2011 überdies eine Advents- und Weihnachtsreihe zu Musiktiteln aus dem Programm von hr1 gegeben. Die Interpretationen aus christlicher Sicht waren auf große Resonanz bei den Hörern gestoßen. Die rund neunminütigen „hr1-Sonntagsgedanken" werden immer sonntags um 7.45 Uhr in hr1 (UKW 94,4 oder 99,0 MHz) ausgestrahlt. Die Sendungen sind außerdem unter www.hr1.de als Podcast abrufbar.
Die Termine im Einzelnen:
1. Juli: Pastoralreferentin Stephanie Rieth, Mainz-Kastel (Bistum Mainz), zum Thema Weggefährten („51er Kapitän" von Reinhard Mey)
8. Juli: Pfarrerin Ksenija Auksutat, Darmstadt-Wixhausen (EKHN), zum Thema Scheidungskinder („Family Portrait" von Pink)
15. Juli: Pfarrer Manuel Neumann, Meerholz-Hailer (Bistum Fulda), zum Thema Zeitnot („Cats in the cradle" von Harry Chapin)
22. Juli: Pfarrer Johannes Meier, Sontra (EKKW), zum Thema Schlussstrich („No son of mine" von Genesis)
29. Juli: Pastoralreferent Stefan Herok, (Bistum Limburg), zum Thema Männerträume („Silver Thunderbird" von Marc Cohn)
5. August: Pfarrer Christoph Wildfang, Schmitten-Arnoldshain (EKHN), zum Thema Wurzeln („Zeilen aus Gold" von Xavier Naidoo)
12. August: Pastoralreferent Sebastian Lindner, Frankfurt (Bistum Limburg), zum Thema Generationenkonflikt („Youth of today" von Amy Macdonald)
19. August: Pfarrerin Doris Joachim-Storch, Frankfurt (EKHN), zum Thema Aufbruch („Father and son" von Cat Stevens)
Hinweis: http://www.rundfunk-evangelisch.de/ und http://www.kirche-hr.de/
bh (MBN)