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Berichte
Mainz. Im Rahmen eines feierlichen Pontifikalgottesdienstes hat der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, am Sonntag, 3. Oktober, den neuen Altar der Karmeliterkirche in der Mainzer Innenstadt geweiht. Die Klosterkirche des Mainzer Karmeliterordens wurde damit nach umfassender Renovierung und Umstrukturierung offiziell wiedereröffnet.
Prior Martin Segers O.Carm erläuterte zu Beginn des Gottesdienstes die neue Position des Altars auf einer steinernen Altarinsel in der Mitte der Kirche: „Er ist so aufgestellt, dass er den Mittelpunkt bildet und die Aufmerksamkeit der Gemeinde auf sich zieht." In seiner Predigt betonte auch der Kardinal die besondere Rolle des Altars, die die Neustrukturierung des Kircheninneren unterstreiche. „Altäre stellen für uns die Lebensrichtung Jesu Christi dar", sagte er. An der Feier nahmen auch die beiden Provinziale der ober- und niederdeutschen Provinz der Karmeliter teil. Pater Wilfried Wanjek O.Carm gratulierte der Gemeinschaft nach der Altarweihe. Er hob hervor, dass die Idee zur Neugestaltung der Kirche aus dem Konvent heraus entstanden sei.
Nach dem Gottesdienst lud die Gemeinschaft des Karmeliterordens die zahlreichen Anwesenden zu einem Empfang vor der Kirche ein. Es bestand zudem die Möglichkeit an einer Kirchenführung mit Professor Thomas H. Schmidt von der RWTH Aachen teilzunehmen. Schmidt hatte in Zusammenarbeit mit dem Mainzer Konvent der Karmeliter, dem Diözesanbauamt, dem Stadtdekanat Mainz und der Katholischen Jugendzentrale das Konzept für die Neugestaltung entwickelt. Mit einem Orgelkonzert klang die Wiedereröffnung am Nachmittag aus.
Wie Schmitz am Donnerstag, 30. September, während einer Journalistenführung in der Karmeliterkirche hervorhob, ging es ihm darum, das Mobiliar der Inneneinrichtung zu reduzieren, um Platz zu schaffen für das liturgische Geschehen. So wurden vor allem die Kirchenbänke, die in drei Reihen den Kirchenraum füllten, entfernt, ebenso die beiden Seitenaltäre und eine Reihe von Heiligenfiguren, die keinen unmittelbaren Bezug zum Ort hatten. Aus dem Eichenholz der Bänke schuf Schmitz den neuen Zelebrationsaltar, den Ambo und einen Gabentisch am Eingang. Die Problematik des Kirchenraums bestand nach den Worten des Professors darin, dass der Chorraum wie eine abgetrennte eigene Welt wirkte. Deshalb wurde der Altar in das Hauptschiff vorgezogen und bildet nun als architektonische und geistliche Mitte die Verbindung zwischen den Gläubigen, dem Zelebranten und den Patres im Chorgestühl. Dieses blieb aus Kostengründen erhalten, wurde aber mit einem Einheit stiftenden Schalldeckel überbaut. Es ist für das Kloster von zentraler Bedeutung. Größer werdende Quadrate zeichnen auf dem Fußboden einen Prozessionsweg vom Zelebrationsaltar zum Hochaltar.
Am linken Pfeiler des Chorbogens wurde eine Tabernakelstele errichtet, die das Ewige Licht trägt, gegenüber am rechten Chorpfeiler eine weitere Stele mit dem Evangelienbuch, so dass die enge Beziehung von Wort und Sakrament sichtbar wird. Die Gläubigen sind auf die gemeinsame Mitte zugeordnet. Auf einen Priesterstuhl wurde verzichtet. Der Zelebrant hat seinen Sitz bei den Gläubigen. Das Kruzifix hängt hoch im Chorbogen. Das ursprünglich ins Auge gefasste Budget musste, wie Schmitz berichtete, halbiert werden. „Deshalb haben wir das gotische, mehr als 600 Jahre alte Kreuzgewölbe nicht restauriert, sondern indirekt beleuchtet. Dadurch kann es in seiner Schönheit zur Geltung kommen." So konnten die erheblichen Gerüstkosten gespart werden.
Der Architekt der Baumaßnahme, Alwin Bertram aus Rüdesheim bei Bad Kreuznach, verdeutlichte: „Priorität hatte die Neukonzeption, nicht die Sanierung." Der flexibel zu nutzende Kirchenraum könne immer wieder neu gestaltet werden, erläuterte er - zum Beispiel auch für Konzerte und andere Veranstaltungen. Besonders berücksichtigt wurden die Belange von Jugendlichen, die hier regelmäßig Jugendgottesdienste feiern. Der Leiter der Katholischen Jugendzentrale Mainz, Willi Schuth, betonte: „Es ist für uns ein Glücksfall, dass wir ständig hier sein dürfen." Zusammen mit Stadtjugendseelsorger P. Lorenz van Rickelen verwies er auf den vom Chorraum aus zu erreichenden Gruppenraum, der vielfältig genutzt wird. Er wurde von Jugendlichen und Leuten aus dem Kloster eigenhändig gestaltet. Bruder Günter Benker stellte den auf der anderen Seite des Chores liegenden „Raum der Stille" besonders heraus, der zu Besinnung und Meditation einlädt.
Über aktuelle Pläne, einen Förderverein für die Karmeliterkirche zu gründen, informierte der Prior des Klosters, Pater Martin Segers O.Carm. Es gelte, das jetzt Begonnene weiterzuführen. Nach alter Tradition kämen viele Mainzer gerne in diese Kirche gemäß dem Motto: „Wir gehen zu den Karmelitern, dann auf den Markt." Im Karmeliterkloster in Mainz leben zurzeit elf Patres und Brüder. Es ist Wohn- und Studienhaus für den Ordensnachwuchs aus der niederdeutschen und der oberdeutschen Provinz, die eine Fusion anstreben.
Der Prior verwies auch auf einen für die Karmeliter besonders kostbaren Schrein, der im Eingangsbereich auf der linken Seite auf einer Stele ruht und das Gedenken an den im Juli 1942 im KZ Dachau ermordeten niederländischen Priester, Journalisten und Widerstandskämpfer Pater Titus Brandsma lebendig hält, der in den 1920er Jahren die Mainzer Niederlassung des Ordens mit aufbauen half. Der vom Kölner Künstler Egino Weinert bunt gestaltete Schrein birgt Asche aus dem KZ Dachau und eine Kleiderreliquie des 1985 selig gesprochenen Märtyrers. Er ist der erste Journalist, der durch eine Seligsprechung geehrt wurde. Der Schrein wurde im Februar 2009 aus der ehemaligen Kirche Mariä Geburt in Essen nach Mainz überführt. Im Internet seien auch die neuen Gottesdienstzeiten in der Karmeliterkirche zu finden, erklärte der Prior.
Hinweis: www.karmel-mainz.de
sok/Sk (MBN)
Heppenheim. „Unsere Welt ist heute anders als die des Vinzenz von Paul. Die Armut hat andere Gesichter, aber sie ist nach wie vor da und eine Herausforderung für uns." Das sagte Weihbischof Dr. Werner Guballa, Bischofsvikar für die Ordensleute, in einem Festgottesdienst zum 350. Todestag des Heiligen Vinzenz von Paul in der Klosterkirche Heppenheim am Sonntag, 26. September. Zugleich würdigte der Weihbischof den 60. und 50. Jahrestag der Profess von zwölf Schwestern aus der Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern des Vinzenz von Paul, darunter auch die Goldene Ordensprofess der Generaloberin, Schwester Brigitta Buchler.
Der Ordensgründer, der Heilige Vinzenz von Paul, stammte aus einfachen bäuerlichen Verhältnissen, studierte Theologie und wollte Priester werden - zunächst um einen sozialen Aufstieg zu erreichen. „Wäre es so gekommen, hätten wir Vinzenz heute längst vergessen", sagte der Weihbischof. Vinzenz erlebte eine Bekehrung. Er nannte es eine Fügung Gottes, dass ihm nicht nur die Gutsituierten und Reichen zur Seelsorge anvertraut waren, sondern Menschen aller Schichten. So gründete Vinzenz von Paul Caritasvereine, die Gemeinschaft der Damen der Caritas und die Töchter der Göttlichen Liebe. „Vinzenz war um die Neuerung des Klerus besorgt, sammelte gleichgesinnte Priester, die das Leben der Armen führten, und sich der Seelsorge an den Menschen, die auf der Schattenseite des Lebens waren, widmeten", hob Guballa hervor. „Vinzenz wollte seine Priester bei den Armen haben und nicht hinter Klostermauern."
So würden heute auch die Barmherzigen Schwestern des Vinzenz von Paul auf ihre Weise die Armut der Stadt kennen lernen: in Menschen, die Tag für Tag zur Klosterpforte kämen, Zuhörer bräuchten, ein gutes Wort und materielle Hilfe. Doch es seien nicht nur die materiell Armen, sondern auch geistig-geistlich arm gewordene Menschen, „die hungern und dürsten und nicht wissen wonach; die danach suchen, dass sie jemand bei der Hand nimmt und ihnen den Weg zeigt", sagte der Weihbischof. Der 350. Todestag des Heiligen Vinzenz von Paul erinnere deshalb nicht nur an das Sterbedatum und die Vergangenheit, sondern lenke den Blick auf die Gegenwart: „Wir spüren, wie sein Geist unter uns lebendig ist: lebendig in den Schwestern, die nach ihrem Maß und ihren Möglichkeiten wirken und dieses Wirken hinausgetragen haben bis in andere Kontinente", unterstrich Guballa.
In einem persönlichen Zeugnis unterstrich die Generaloberin, Schwester Brigitta Buchler, dass die Ordensfrauen Gottes Ruf als verlässlich, wegweisend, Sinn gebend und treu erkannt und sich im Vertrauen auf ihn eingelassen hätten: „Jede von uns weiß noch genau, wie alles anfing und eine leise Stimme in uns immer lauter wurde: Komm, folge mir nach! Ganz persönlich, unüberhörbar gegenüber anderen Stimmen, die einen glanzvolleren Lebensweg vorgespiegelt haben." Schließlich seien sie als Schwestern hinaus gesandt worden, nach dem Vorbild des Heiligen Vinzenz und der Mitbegründerin, der Heiligen Luise von Marillac, in „erbarmender Liebe den Menschen in den verschiedensten Notlagen zu helfen": „Die Armen sind unsere Herren. Man dient Jesus Christus, wenn man den Armen hilft. Geht eine Schwester zehn Mal am Tag zu den Kranken, den Findelkindern, den Bettlern oder Sträflingen, so wird sie dort zehn Mal Gott finden", erklärte Schwester Brigitta.
bs (MBN)
Mainz. Im Rahmen der Visitation des katholischen Dekanates Mainz-Stadt durch den Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, fand am Mittwoch, 22. September der traditionelle „Tag der Arbeitswelt" statt. Er führte die pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Dekanates zur Mainzer Schott AG, die mit 2.600 Mitarbeitern der größte industrielle Arbeitgeber in Mainz ist. „Sehen und hören, vor welchen Herausforderungen Unternehmen heute stehen und wie die Arbeitsverhältnisse das Leben von Menschen beeinflussen", beschrieb Giebelmann das Ziel eines solchen Betriebsbesuches.
Bei seiner Begrüßung betonte der Vorsitzende des Vorstandes, Professor Dr. Udo Ungeheuer, dass nur Unternehmen, die wettbewerbsfähig seinen, Arbeitsplätze schaffen und auf Dauer erhalten können. Schott habe in den vergangenen zehn Jahren rund 500 Millionen Euro in Mainz investiert. Darüber hinaus versuche das Unternehmen für die Mitarbeiter besonders attraktiv zu sein, zum Beispiel durch eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie und das Angebot einer Kindertagesstätte.
Einem kurzen Rundgang durch die modernisierte Konzernzentrale, mit Büroarbeitsplätzen in Form von offenen Teamzonen, folgte eine Führung durch die Fertigung von Ceran Glaskeramik-Kochflächen. Dabei nutzten die Gäste die Gelegenheit zum Gespräch mit Schott-Mitarbeitern. Am Ende des Besuches stand eine Diskussion mit Mitgliedern der Konzernleitung und des Betriebsrates. Im Rahmen des Gespräches stellte Generalvikar Giebelmann die Grundaussage des Zweiten Vatikanischen Konzils heraus, dass die Kirche dort lebe, wo die Menschen sind. Zum menschlichen Leben gehöre die Arbeit, durch sie gestalte der Mensch sein Leben. Deshalb seien die Einblicke in die Arbeitswelt durch die Betriebsbesuche für die pastorale Tätigkeit in den Pfarrgemeinden außerordentlich wichtig.
jb/hgob (MBN)
Mainz. Als „eine Fundgrube" hat der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, das Findbuch zu den Konzilsakten des früheren Mainzer Bischofs, Kardinal Hermann Volk, bezeichnet. Der Leiter des Dom- und Diözesanarchivs, Dr. Hermann-Josef Braun, überreichte gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin Gisela Manstein Lehmann das Findbuch am Dienstag, 5. Oktober, im Bischöflichen Ordinariat.
Das Findbuch, das von Manstein verfasst wurde, ist ein Inventarverzeichnis der Akten von Kardinal Volk zum Zweiten Vatikanischen Konzil aus den Jahren 1959 bis 1965, die sich im Dom- und Diözesanarchiv befinden. Manstein hat bereits ein Findbuch zu Volks Akten zum „Consilium Liturgicum" erstellt, das aus den Jahren 1964 bis 1970 Dokumente zur Umsetzung der Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils in Bezug auf die Liturgie aufführt. Als nächstes wird Manstein den Amtsnachlass Volks sichten.
am (MBN)
Mainz. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Freitag, 1. Oktober, sechs Richter und Beisitzer für das Kirchliche Arbeitsgericht der Bistümer Limburg, Mainz, Speyer und Trier vereidigt. Die Vereidigung fand im Rahmen einer Feierstunde im Bischöflichen Ordinariat in Mainz statt.
Giebelmann dankte den Anwesenden auch im Namen des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann, dafür, dass sie sich für die Ämter zur Verfügung stellten. Es sei wichtig, dass das Gericht durch qualifizierte Richter besetzt sei, die ihre Kompetenz im Alltag bewiesen hätten. Das gemeinsame Gericht für die Diözesen Limburg, Mainz, Trier und Speyer, das vor fünf Jahren zunächst nur auf Probe eingerichtet wurde, habe sich bewährt. Es wird nun unbefristet weiterbestehen.
Das Kirchliche Arbeitsgericht entscheidet über Streitigkeiten, die sich aus der Anwendung der Mitarbeitervertretungsordnung (MAVO) und der Ordnung der Kommission zur Ordnung des Diözesanen Arbeitsrechtes (KODA) ergeben. Richter und Beisitzer werden für eine Amtszeit von fünf Jahren ernannt. Vorsitzender des Gerichts ist Gerhard Rossmanith. Er wurde, ebenso wie sein Stellvertreter Curt Wolfgang Hergenröder, in seinem Amt bestätigt. Auch bei den zwölf Beisitzern, die je zur Hälfte von der Dienstnehmer- und der Dienstgeberseite gestellt werden, gab es nur wenige personelle Veränderungen. Die Beisitzer der Dienstnehmerseite sind Maria-Theresia Gresch (Mainz), Erich F. Heß (Trier), Johannes Müller-Rörig (Limburg), Thomas Eschbach (Speyer), Ansgar Hasselberg (Trier) und Peter Schmalen (Mainz). Die drei letztgenannten wurden neu ernannt. Auf der Dienstgeberseite wurden Michael Ling (Mainz), Markus Geißler (Trier), Gernot Sydow (Limburg) und Marcus Wüstefeld (Speyer) als Beisitzer bestätigt. Monika Stauder-Winter (Mainz) und Ernst Unselt (Mainz) wurden neu eingesetzt.
sok (MBN)
Mainz. Über 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben am gemeinsamen Notfallseelsorge-Studientag des Bistums Mainz und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) am Mittwoch, 29. September, in den Räumen der Bereitschaftspolizei Mainz-Hechtsheim teilgenommen. Das Thema des Tages lautete: „Schulamok - Herausforderung für Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) und Notfallseelsorge (NFS)". Neben Mitarbeitern aus der Notfallseelsorge und von Kriseninterventionsdiensten nahmen auch Einsatzkräfte von Polizei und Rettungsdiensten sowie erstmals Schulseelsorger teil, die über eine Zusatzausbildung in „Krisenseelsorge" verfügen. Von Seiten des Bistums Mainz waren anderen Ordinariatsrat Bernd Krämer, zuständig für die Notfallseelsorge und die Polizeiseelsorge im Bistum Mainz, sowie Dr. Brigitte Lob, Referentin für Schulpastoral im Dezernat Schulen und Hochschulen im Bischöflichen Ordinariat, zu der Tagung gekommen.
Im Mittelpunkt des Vormittags stand ein Vortrag von Polizeidirektor Franz-Josef Brandt, Kaiserslautern, zum Thema „Schulamok - Herausforderung nicht nur für die Notfallseelsorge". In seinem Referat unterstrich Brandt die Notwendigkeit der Vernetzung von Hilfsorganisationen und psychosozialen Fachkräften beim Ernstfall „Amok". Am Nachmittag fanden Workshops zu den verschiedenen Handlungsorten der psychosozialen Betreuung bei „Schul-Amok" oder ähnlichen Ereignissen statt.
am (MBN)
Mainz. „Die Kinder werden den Bau von nebenan wachsen sehen, Stein auf Stein, Tag für Tag." Das sagte der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, beim symbolischen ersten Spatenstich für den Neubau der Kindertagesstätte St. Franziska am 1. Oktober in Mainz-Hechtsheim. Die künftige Kindertagesstätte (Kita) mit vier Gruppen und einer Krippengruppe grenzt an die bisherige Einrichtung, in der zurzeit 75 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren in drei Gruppen betreut werden.
Die Erweiterung um eine Gruppe und eine Krippengruppe war notwendig geworden, da dringend mehr Ganztagsplätze gebraucht werden: „Wenn das Team der Kita nicht so gut wäre, brauchten wir jetzt nicht zu erweitern", unterstrich der Generalvikar. Der Pfarrer von Mainz-Hechtsheim, Michael Bartmann, erinnerte an die langwierigen Verhandlungen mit dem Bistum Mainz und der Stadt Mainz. Ausdrücklich dankte er Giebelmann, der in der schwierigen Zeit der Finanzkrise das Bauvorhaben immer tatkräftig unterstützt und begleitet habe. „Wir wünschen uns, dass Sie auch weiter wohlwollend auf die Kita St. Franziska schauen", fügte er hinzu. Auch Dank der Unterstützung des Verwaltungsrates der Pfarrei habe er sich bei den Neubauplanungen „nie allein gefühlt". Namentlich hob er den Einsatz der Ratsmitglieder Helga Wilk und Franz Jung hervor, die sich unter großem Zeitaufwand für das Gelingen des Projekts engagiert hätten. Der Pfarrer dankte der Ortsvorsteherin Ursula Groden-Kranich und schließlich auch der Leiterin der Kita St. Franziska: „Frau Bea Schnettker leitet nicht nur die Kita gut, sie versteht auch was vom Bauen; sie hat viel dazu beigetragen, dass wir heute hier stehen."
Viel Beifall gab es für den Architekten Steffen Kleebach vom Gemeinnützigen Siedlungswerk (GSW), als dieser ein Modell des Neubaus enthüllte, das Lars Schiwek, der Vater eines der Kita-Kinder, geschaffen hatte. Nach Mitteilung von Kleebach wird die neue Kita voraussichtlich im Frühjahr 2012 fertiggestellt sein. Die Baukosten liegen einschließlich geplanter Eigenleistungen bei rund zwei Millionen Euro. Nach Abzug der für die Schaffung von zusätzlichen Kindertagesplätzen von Stadt und Land zu erwartenden Zuschüsse sowie des Finanzierungs-beitrages des Bistums Mainz wird die Pfarrgemeinde für die Aufbringung von eigenen und etwaigen Drittmitteln mit rund 300.000 Euro einstehen müssen. Daher wirbt die Pfarrei um eine breit gefächerte finanzielle Unterstützung.
aw (MBN)
Vorschau
Mainz/Bensheim. Die indische Ordensfrau Leeza Paiyapalli wird von Donnerstag den 5., bis Sonntag den 10. Oktober, im Bistum Mainz zu Gast sein und in Schulen und Einrichtungen von ihrer Arbeit berichten. Anlass ist der so genannte „Monat der Weltmission", bei dem das Internationale Katholische Hilfswerk „Missio" jährlich im Oktober das Engagement von Frauen und Männern in der Weltkirche in den Blick nimmt. Zu Ehren des 100. Geburtstages von Mutter Teresa (26. August 1910) aus Kalkutta wird im diesjährigen „Monat der Weltmission" das vielfältige Engagement indischer Ordensfrauen vorgestellt.
Der Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr wird am Sonntag, 10. Oktober, die diözesane „Missio"-Hauptveranstaltung in der Pfarrkirche St. Georg in Bensheim mit einer Eucharistiefeier um 10.30 Uhr begehen. Eine indische Gruppe wird den Gottesdienst musikalisch und mit Tanzdarbietungen begleiten. Im Anschluss wird Schwester Leeza ihre Arbeit im Pfarrzentrum vorstellen.
Die 31-jährige Franziskanerin Leeza Paiyapalli setzt sich für Mädchen und Frauen ein, die die Armut auf dem Land in die Stadt getrieben hat. Jeden Tag sucht Schwester Leeza Frauen an ihren Arbeitsplätzen auf, organisiert Schulunterricht für deren Kinder und macht ihnen Mut in ihrem Alltag. In der Stadt Lucknow im indischen Bundeststaat Uttar Pradesh ist das Nav Jagruti-Haus der Franziskanerinnen eine wichtige Anlaufstelle. In ihm können sich die Frauen beraten lassen und Zuflucht finden. „Unabhängig von Kaste, Religion oder Geschlecht - vor Gott sind alle Menschen gleich", lautet die Botschaft der Schwestern.
Bereits bei einem Treffen am Freitag, 8. Oktober, wird Schwester Leeza dem Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, im Bischöflichen Ordinariat in Mainz von ihrer Arbeit berichten. Am Samstag, 9. Oktober, findet im Kloster Jakobsberg bei Ockenheim ein Nachmittag der Begegnung für Freunde und Spender von „Missio" statt. Von 14.00 bis 17.00 Uhr gibt es bei Kaffee und Kuchen Gelegenheit, sich über die Arbeit von Schwester Leeza und „Missio" zu informieren. Ein buntes Angebot auf dem Klostergelände begleitet den Tag. Zum Abschluss findet um 17.00 Uhr eine Eucharistiefeier mit dem Mainzer Missionsdirektor, Domdekan Prälat Heinz Heckwolf, statt.
Unter dem Leitwort „Geh und handle genauso" (Lk 10,37) hat „Missio" bundesweit die diesjährige Aktion zum „Monat der Weltmission" am 3. Oktober in Essen eröffnet. Seit 1972stellen jedes Jahr Vertreter des jeweiligen Beispiellandes ihre von „Missio" unterstütze Arbeit in den deutschen Diözesen vor. In diesem Jahr steht Indien im Blickpunkt. Der „Monat der Weltmission" endet mit den Abschlussfeierlichkeiten von Mittwoch, 20., bis Sonntag, 24. Oktober, in Regensburg. Alle am Sonntag der Weltmission (24.10.) gesammelten Kollekten in den deutschen Gottesdiensten werden für die Arbeit von „Missio" genutzt. Im vergangenen Jahr kamen im Bistum Mainz Spenden in Höhe von rund 814.000 Euro für „Missio" zusammen. „Missio" ist im Bistum Mainz mit über 9.000 Mitgliedern vertreten.
Folgende Veranstaltungen wird Schwester Leeza im Bistum Mainz besuchen:
Mittwoch, 6. Oktober:
Donnerstag, 7. Oktober:
Freitag 8. Oktober:
Samstag 9. Oktober:
Sonntag 10. Oktober:
Hinweis: Weitere Informationen bei der Missio-Diözesanstelle des Bistums Mainz, Schwester Annette Fleischhauer SSpS, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-269, E-Mail: annette.fleischhauer@bistum-mainz.de, Internet: www.missio.de
jub (MBN)
Mainz. Am Freitag, 8. Oktober, laden die drei neu gebauten bzw. renovierten katholischen Einrichtungen im Mainzer Stadtteil Hartenberg/Münchfeld (Am Fort Gonsenheim 54 bzw. Rektor Plum-Weg) zu einem „Tag der offenen Tür" ein. Von 13.00 bis 18.00 Uhr können sich Besucher im Ketteler-Kolleg und -Abendgymnasium, dem Neubau der Elisabeth von Thüringen-Schule für Erzieherinnen und Erzieher sowie dem neu gebauten Bischöflichen Jugendamt Don Bosco umsehen und die Arbeit der Einrichtungen kennen lernen. Unter anderen wird der Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, Bischofsvikar für Jugendseelsorge, am „Tag der offenen Tür" teilnehmen. Weihbischof Neymeyr hatte das neu entstandene Ensemble der Einrichtungen als „kleinen Campus für die Jugend" bezeichnet.
tob (MBN)
Worms. Am Samstag, 9. Oktober, lädt das Dominikanerkloster um 19.00 Uhr zu einem musikalischen Abend in die Kirche St. Paulus in Worms ein. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Link-Orgel werden über 120 Musiker Stücke aus der Romantik präsentieren. Unter anderen werden der Wormser Domkantor Dan Zerfaß (Orgel) und das Esemble Paulinum zu hören sein. Auf dem Programm stehen seltene Werke von Ottorino Respighi und Alexandre Guilmant, neben Stücken von Charles Gounod und Felix Mendelssohn Bartholdy. Im Anschluss an das Konzert besteht die Möglichkeit „Orgelwein" zu erwerben. Im Kreuzgang findet ein Umtrunk statt. Der Erlös des Konzerts und des „Orgelweins" ist für die Instandhaltung der Orgel bestimmt.
Hinweis: Der Eintritt für das Konzert beträgt zwölf Euro; Spenden sind willkommen; Karten sind erhältlich im Dominikanerkloster St. Paulus, Tel.: 06241/920400, bei Bücher Bessler, Tel.: 06241/24327, in der Kunsthandlung Steuer, Tel.: 06241/23890, E-Mail: kreuzgangkonzert-worms@gmx.de
jub (MBN)
Heppenheim. Das Thema „Ausgrenzung" steht im Mittelpunkt des achten „Forums Sozialpastoral" am Mittwoch, 3. November, von 9.00 bis 16.00 Uhr im Haus am Maiberg in Heppenheim. Die Veranstaltung der Initiative Sozialpastoral im Bistum Mainz richtet sich an haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Caritas und Pastoral. Ziel der Tagung ist es unter anderem, dass sich die bestehenden Armutsinitiativen im Bistum Mainz besser kennen lernen und vernetzen. Im Rahmen des Tages wird Mario Junglas, Direktor des Berliner Büros des Deutschen Caritasverbands, in seinem Vortrag zum Thema „Es fehlt mehr als Geld! Exklusion und andere Folgen der Armut" die nicht-materiellen Folgen von Armut beleuchten.
Die Initiative Sozialpastoral ist ein Projekt von hauptamtlichen Mitarbeitern aus dem Bistum Mainz, die im Jahr 2002 gegründet wurde. Die Initiative will die Option für die Armen zur Geltung bringen und Mitarbeiter aus Seelsorge und Caritas, die sich im Bereich der Sozialpastoral engagieren, miteinander vernetzen und unterstützen. Seit dem Jahr 2003 veranstaltet die Initiative einmal jährlich ein Forum Sozialpastoral im Bistum Mainz.
Hinweis: Anmeldung bis zum 10. Oktober beim Dezernat Seelsorge unter der E-Mail: besondereseelsorge@bistum-mainz.de. Der Teilnehmerbeitrag inklusive Verpflegung beträgt zehn Euro.
ond (MBN)
Mainz. Der „Heilige Bimbam", das Kirchenkabarett mit Thomas Klumb, ist am Freitag, 1. Oktober 2010, mit einer Benefiz-Veranstaltung in Mainz zu Gast. Ab 19.30 Uhr wird Klumb sein Publikum mit seinem aktuellen Programm im Foyer des Bischöflichen Willigis-Gymnasiums (Willigisplatz 2) unterhalten. Der Erlös kommt dem Projekt „Willigis 2012" zugute.
Im „Heiligen Bimbam" nimmt Kabarettist Klumb aktuelle Entwicklungen in der Gesellschaft aufs Korn. Dabei spart er auch seine eigene Kirche nicht aus - Klumb ist Abteilungsleiter für Öffentlichkeitsarbeit im Bistum Mainz. Mit seinen Beiträgen begeisterte der Kabarettist unter anderem schon bei Fernseh-Fastnachtssitzungen wie „Mainz bleibt Mainz wie es singt und lacht" oder „Karnevalhochdrei".
Der Erlös des Abends wird für die Baumaßnahme „Willigis 2012" verwendet. Unter anderem sollen alle naturwissenschaftlichen Räume des Mainzer Willigis-Gymnasiums erneuert werden sowie eine Mensa und ein Lernzentrum entstehen. Damit soll bis zum Jahr 2012 die Lernumgebung für die Schülerinnen und Schüler deutlich verbessert werden. Die Gesamtkosten, die sich auf über zehn Millionen Euro belaufen, können trotz staatlicher Förderung nur mit Hilfe von Spendern und Sponsoren aufgebracht werden.
Hinweis: Karten zum Preis von zehn Euro sind im Sekretariat des Willigis-Gymnasiums oder unter Tel. 06131-286760 erhältlich; weitere Informationen zum Programm auch im Internet unter: www.hl-bimbam.de
mik (MBN)
Publikationen
Mainz. In der Reihe der „Mainzer Perspektiven" ist jetzt anlässlich seines 250. Geburtstages der Band „Bischof Joseph Ludwig Colmar (1760-1818) als Seelsorger" erschienen. Das 104-seitige Buch enthält den Vortrag, den der Mainzer Kirchenrechtler, Professor Dr. Georg May, am 22. Mai 2010 im Mainzer Haus am Dom zum Gedenken an den ersten Bischof des nach der Aufhebung des alten Erzbistums 1802 neu gegründeten Bistums Mainz gehalten hat.
May hatte in seinem Vortrag das Wirken Colmars für das Bistum und darüber hinaus hervorgehoben: „Er hat den Grund gelegt für die Welle der Erneuerung, die von Mainz aus das katholische Deutschland ergriff. Sein Wirken war der Beginn einer Bewegung, deren Fortgang und Sieg er nicht mehr erlebt hat. Freund und Feind sind sich darüber einig, dass von Bischof Colmar, vom Mainz des Bischofs Colmar, die katholische Erneuerung in Deutschland ihren Ausgang nahm."
Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, weist in seinem Geleitwort darauf hin, dass kritische und negative Urteile lange Zeit die Sicht auf Bischof Colmar bestimmt haben. Wörtlich schreibt er: „Unter den wenigen Fachgelehrten, die dieses Bild Colmars differenzierten und ihn auch rehabilitierten, waren über Jahrzehnte der Mainzer Kirchenrechtler Professor Dr. Georg May und seine Mitarbeiterin, Akademische Direktorin i.R. Dr. Anna Egler, die von der Mitte der 1970er Jahre an in zahlreichen Veröffentlichungen das Bild Colmars korrigierten. Als nun im Jahr 2010 die 250. Wiederkehr der Geburt von Bischof Colmar kam, war von Anfang an klar, dass wir dieses Jubiläum nicht ungenutzt verstreichen lassen wollten. Es war eine günstige Gelegenheit zu einer Art Wiedergutmachung, zur Verbreiterung tieferer Kenntnisse und zu einem großen Dank an den ersten Bischof. Kaum ein anderer konnte in Frage kommen zu diesem Anlass zu sprechen als Herr Professor Dr. Georg May."
May habe „aus seiner reichen Erfahrung ein eindrucksvolles Bild von Bischof Colmar entstehen lassen", hebt Lehmann hervor. Weiter schreibt er: „Professor May hat zu diesem Zweck nochmals zusätzliche Studien aus unveröffentlichten Quellen betrieben und seine Erkenntnisse über den genannten Vortrag hinaus in dem vorliegenden kleinen Buch zusammengefasst. Er lässt darin die Quellen seiner Zeit in ihrer Sprache von damals zu Wort kommen und deutet behutsam und vor allem nahe an diesen Quellen das eindrucksvolle heiligmäßige Leben und Wirken diese lange Zeit verkannten Priesters und Bischofs."
Hinweis: Georg May: Bischof Joseph Ludwig Colmar (1760-1818) als Seelsorger. Erschienen in der Reihe Mainzer Perspektiven. (Aus der Geschichte des Bistums, Band 5; herausgegeben von Barbara Nichtweiß.) Bistum Mainz Publikationen, Mainz 2010. 104 Seiten, fünf Euro. ISBN 978-3-934450-44-8. Erhältlich ist das Buch im Handel oder im Infoladen des Bistums Mainz, Heiliggrabgasse 8 (Ecke Augustinerstraße), 55116 Mainz, Postanschrift: Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-888, Fax: 06131/253-845, E-Mail: infoladen@bistum-mainz.de
tob (MBN)