Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 32

31. August 2005

Datum:
Mi. 31. Aug. 2005
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder 129, Fax 06131/253-402.
E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Vorschau

  • Sendungsgottesdienst für vier Pastoralreferentinnen (3.9.)
  • Stichwort: Pastoralreferentin/Pastoralreferent
  • Studientag der katholischen Schulen im Bistum Mainz (8.9.)
  • Martinus-Bibliothek unterstützt „Aktion Lesezeichen“ (2.9.)
  • Wallfahrten nach Dieburg (7.-18.9.)
  • Wirtschaftsethische Betrachtungen (8.9.)
  • Symposion für Professor Kopper (18.-20.9.)
  • Musisch-kreative Werkwoche für Familien (23.-29.10.)
  • „Tag des offenen Denkmals“ (11.9.)

Bericht

  • Weltjugendtags-CDs im Infoladen erhältlich

Dokumentation

  • Aufruf der deutschen Bischöfe zur Bundestagswahl

Vorschau

Vier neue Pastoralreferentinnen (3.9.)

Gottesdienst mit Kardinal Karl Lehmann im Mainzer Dom

Mainz. Der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, wird am kommenden Samstag, 3. September, im Rahmen eines Gottesdienstes vier Frauen für ihren Dienst als Pastoralreferentinnen beauftragen und entsenden. Der Gottesdienst beginnt um 10.00 Uhr im Mainzer Dom. Als Pastoralreferentinnen werden beauftragt: Carolin Asitsch, Andrea Haberl, Tatjana Richter und Dr. Claudia Sticher.

Carolin Asitsch (30) stammt aus der Gemeinde St. Gallus, Urberach (Dekanat Rodgau). Sie studierte Theologie in Freiburg und Innsbruck und war Wissenschaftliche Hilfskraft bei Professor Peter Walter, Freiburg. Bisher arbeitete sie in den Pfarreien Dom, St. Peter und St. Martin in Worms sowie in der Wormser Jugendarrestanstalt. Künftig wird Asitsch in der Pfarrei Darmstadt-Liebfrauen und beim Pfarreienverbund Innenstadt in Darmstadt tätig sein.

Heimatgemeinde von Andrea Haberl (32) ist die Pfarrgemeinde St. Marcellinus und Petrus in Seligenstadt. Haberl absolvierte ihr Theologiestudium sowie ein Lehramtsstudium und Referendariat für Religion und Mathematik in Würzburg und Amberg. Ihre erste Dienststelle werden die Pfarreien Gustavsburg-Herz Jesu und Ginsheim-St. Marien sein. Haberl ist verheiratet und hat eine Tochter.

Aus der Gemeinde St. Pankratius in Offenbach-Bürgel stammt die 32-jährige Tatjana Richter. Sie studierte Theologie in Frankfurt-St. Georgen und an der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Zudem studierte Richter Kunstgeschichte und Archäologie. Ihr erster Einsatzort wird die Pfarrei St. Martinus in Dietzenbach sein.

St. Sebastian in Mühlheim-Dietesheim (Dekanat Rodgau) ist die Heimatgemeinde von Dr. Claudia Sticher (33). Ihr Theologiestudium absolvierte sie in Frankfurt-St. Georgen sowie in Rom (Gregoriana und Päpstliches Bibelinstitut). Ein Promotionsstudium im Fach Alttestamentliche Exegese bei Professor Ludger Schwienhorst-Schönberger führte Sticher zudem nach Passau. An der Passauer Universität war sie Assistentin am Lehrstuhl für Alttestamentliche Exegese und Hebräische Sprache und Lehrbeauftragte für Hebräisch. Zuvor arbeitete Sticher als Studienleiterin an der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof und in der Pfarrei St. Georg in Nieder-Olm. Nach ihrer Beauftragung für das Bistum Mainz bleibt Sticher zur weiteren Mitarbeit in der Arbeitsstelle „Bücher der Kirche“ bei der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn freigestellt.

am (MBN)

 

Stichwort: Pastoralreferentin/Pastoralreferent

Pastoralreferenten sind Diplom-Theologen im pastoralen Dienst der Kirche. Der Beruf steht Männern und Frauen - verheiratet oder unverheiratet - gleichermaßen offen. Grundlage für den Beruf ist der Leitgedanke des Zweiten Vatikanischen Konzils über die Kirche als Volk Gottes in der dogmatischen Konstitution „Lumen Gentium“ vom 21. November 1964: „Das Apostolat der Laien ist Teilnahme an der Heilssendung der Kirche selbst. Zu diesem Apostolat werden alle vom Herrn selbst durch Taufe und Firmung bestellt.“ (Lumen Gentium 33)

Bei der Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland, der so genannten „Würzburger Synode“ von 1971 bis 1975, wurde dieser Ansatz weitergeführt, und so entstand dieser pastorale Beruf für Laien mit theologischem Hochschulabschluss. Pastoralreferenten ergänzen den Dienst des kirchlichen Amtes, also von Diakonen, Priestern und Bischöfen, mit eigener Kompetenz in bestimmten pastoralen Sachgebieten. Die Beauftragung für ihren Dienst erhalten Pastoralreferenten in einem Sendungsgottesdienst durch den Bischof.

Pastoralreferenten gibt es mittlerweile seit über 25 Jahren. Im Rahmenstatut der Deutschen Bischofskonferenz für Pastoralreferenten/Pastoralreferentinnen aus dem Jahr 1987 heißt es über die Aufgaben der Berufsgruppe: „Spezifische Aufgabe der Pastoralreferenten ist es, mit den Gliedern der Gemeinden nach Wegen zu suchen, wie das Evangelium jeweils in Familie, Kirche und Gesellschaft gemäß den persönlichen und beruflichen Situationen gelebt und bezeugt werden kann. Durch die Begleitung von einzelnen und die Arbeit mit Gruppen helfen sie, Kirche mit aufzubauen und Lebensbereiche der Gesellschaft mitzugestalten.“ (Kapitel 1, Beruf und kirchliche Stellung)

Im Bistum Mainz sind Pastoralreferenten vor allem in der kategorialen Seelsorge tätig. Einen wichtigen Schwerpunkt stellt dabei der Religionsunterricht an Gymnasien und Berufsschulen sowie die Schulseelsorge dar. Darüber hinaus sind Pastoralreferenten in der Krankenhaus-, Gefängnis-, Hochschul- und Betriebsseelsorge eingesetzt. Ebenso sind sie als Referenten und leitende Mitarbeiter im Bischöflichen Ordinariat oder als Dekanatsreferenten tätig. Nur wenige Pastoralreferenten arbeiten im Bistum Mainz in der Gemeindeseelsorge. In den deutschen Bistümern sind die Arbeitsfelder für Pastoralreferenten sehr unterschiedlich. Zwar sehen die Rahmenstatuten der Deutschen Bischofskonferenz vor, dass die Gemeindeseelsorge nicht das primäre Einsatzgebiet der Berufsgruppe sein soll, doch hat sich in vielen deutschen Diözesen gerade dieser Bereich zu einem Schwerpunkt entwickelt.

Derzeit gibt es rund 150 Pastoralreferenten im Bistum Mainz, davon sind etwa 30 in der Gemeindeseelsorge tätig. Bereits während des Theologiestudiums findet für die Interessenten am Beruf des Pastoralreferenten eine Studienbegleitung statt: vom ersten bis zum fünften als „Infokreis“ und ab dem sechsten Semester als „Bewerberkreis“.

Bischöflicher Beauftragter für Pastoralreferenten im Bistum Mainz ist Albert Baumann, Personaldezernat, Heringsbrunnengasse 4, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-185.

tob (MBN)

 

„Den Menschen stärken“ (8.9.)

Studientag der katholischen Schulen im Bistum Mainz mit Kardinal Lehmann

Mainz. „Perspektiven und Auftrag für die katholischer Schulen“ ist Thema eines Vortrages von Kardinal Karl Lehmann, am Donnerstag, 8. September, um 10.15 Uhr in den Willigis-Schulen in Mainz (Goldenbrunnengasse). Der Vortrag steht im Rahmen eines Studientages unter der Überschrift „Den Menschen stärken“. Anlass sind 40 Jahre Konzilsbeschluss und 30 Jahre Synodenbeschluss zur christlichen Erziehung und drei aktuelle Projekte im Schulbereich des Bistums. 1965 hatte das Zweite Vatikanische Konzil den Text ‚Gravissimum educationis’ über die christliche Erziehung verabschiedet und vor 30 Jahren hatte die Gemeinsame Synode der deutschen Bistümer „Schwerpunkte kirchlicher Verantwortung im Bildungsbereich“ vorgelegt. Nach dem Vortrag von Kardinal Lehman besteht die Möglichkeit zur Diskussion. Anschließend findet um 12.00 Uhr in St. Stephan ein Mittagsgebet mit dem Mainzer Bischof statt. Die Einführung in den Studientag der katholischen Schulen im Bistum Mainz, der um 10.00 Uhr beginnt, übernimmt die einladende Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak.

Zu dem Studientag haben sich bereits über 100 Schulleiter und Lehrer, sowie Schulelternbeiräte, Schulsprecher und Mitarbeiter in der Schulpastoral angemeldet. Der Tag biete einen guten Anlass, sich über die Grundlagen des Engagements an katholischen Schulen zu vergewissern und Impulse für die Zukunft zu gewinnen, schreibt Pollak in ihrer Einladung. Das Motto „Den Menschen stärken“ bringe in besonderer Weise den Schwerpunkt des Schuldezernates angesichts aktueller bildungspolitischer Entwicklungen zum Ausdruck, in der Wissensvermittlung, „die Kinder und Jugendlichen als Einzelne in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu stützen“. Am Nachmittag wird das Thema ab 14.00 Uhr in neun verschiedenen Arbeitskreisen mit Fachreferenten aus dem ganzen Bundesgebiet vertieft. Themen sind unter anderem: „Funktion und Aufgabe von Schule in den vatikanischen Dokumenten“, „Was bedeutet ganzheitliche Förderung?“, „Religiöse Erziehung und Bildung als Prinzip der Gestaltung des Schullebens“, „Katholische Schulen als evangelisierende Schulen?“ und „Schule als Lebensraum - Leben in Schulräumen“. Nach einem Abschlussplenum um 16.00 Uhr wird die Tagung gegen 17.00 Uhr beendet.

„Die Mainzer 8“ - Einführung der Schulzeitverkürzung in den hessischen Gymnasien

Im laufenden Schuljahr wird im Rahmen der Schulzeitverkürzung auf acht Jahre an weiterführenden Schulen im hessischen Teil der Diözese erstmals „Die Mainzer 8“ eingeführt, das bistumseigene „Rahmenkonzept für die Arbeit an weiterführenden Schulen des Bistums Mainz bei Einführung der Schulzeitverkürzung“. Dieses wurde vom Dezernat Schulen und Hochschulen mit einem Kooperationsteam aus allen betroffenen Schulen erarbeitet, unter Leitung von Dr. Manfred Göbel. Weitere wichtige Akzente im Schulbereich des Bistums sind derzeit die abgeschlossene Erarbeitung eines Leitbildes für die Grund- und Hauptschulen und der wissenschaftlich begleitete Qualitätsentwicklungsprozess an der Fachschule für Erzieherinnen.

tob (MBN)

 

Mainzer Martinus-Bibliothek beteiligt sich an „Aktion Lesezeichen“ (2.9.)

Bundesweiter Aktionstag zur Sicherung und Bewahrung schriftlichen Kulturgutes

Mainz/Weimar. Am Freitag, 2. September, findet bundesweit die „Aktion Lesezeichen“ statt - ein Aktionstag zur Sicherung und Bewahrung schriftlichen Kulturgutes, an dem sich über 70 Bibliotheken und Archive beteiligen. Am 2. September jährt sich zum ersten Mal der Brand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar. Viele deutsche Bibliotheken und Archive möchten gemeinsam mit Weimar an diesen Tag erinnern. Mit Ausstellungen, Vorträgen, offenen Magazinen und Werkstätten machen sie auf die Gefährdung von Handschriften, alten Drucken, Karten, Noten und der auf säurehaltigem Papier gedruckten neueren Publikationen aufmerksam.

Die Martinus-Bibliothek - Wissenschaftliche Diözesanbibliothek - Mainz beteiligt sich mit verschiedenen Veranstaltungen an dieser Aktion. Am Freitag, 2. September, findet um 17.00 Uhr ein Vortrag zum Thema „Schriftliches Kulturerbe schützen und bewahren - Bestandserhaltung durch Buchkonservierung, Buchrestaurierung, Digitalisierung und Verfilmung“ statt. Außerdem können Interessierte um 14.00 Uhr und um 15.30 Uhr einen Blick „hinter die Kulissen“ der Martinus-Bibliothek werfen.

Ziel dieses Aktionstages ist es, Interesse und Aufmerksamkeit für die dauerhafte Sicherung des schriftlichen Kulturerbes zu wecken. Dabei bedrohen nicht nur die großen (Natur-) Katastrophen, wie z.B. der Brand in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek am 2. September 2004 oder das Hochwasser an der Elbe oder dieses Jahr in Bayern, das schriftliche Kulturgut. Schätzungen gehen von über 60 Millionen Büchern und Schriften aus, die unter anderem durch Schäden wie Tintenfraß, Verschleiß, Schimmel oder Schädigung durch säurehaltige Papiere bedroht sind. Durch die industrielle Papierherstellung ab Mitte des 19. Jahrhunderts (1850) blieben bei der Produktion Substanzen von realem oder potenziellem Säurecharakter zurück, das früher oder später zu einer Zersetzung des Papiers von innen her führt: zum „Säurefraß in Büchern“.

Auch wenn jetzt erste durch die öffentliche Hand und private Geldgeber, wie z.B. die Volkswagenstiftung, geförderte Projekte mit ermutigendem Erfolg im Kampf gegen die Zeit bei der „Aktion Lesezeichen“ vorgestellt werden, ist langfristig eine bundesweite Strategie zur Bestandserhaltung des bedrohten schriftlichen Kulturguts notwendig. Ein Ziel ist es, vor 1850 erschienene Originale zu erhalten. Bei Büchern, Zeitschriften und Dokumenten nach 1850 kann dies wirtschaftlich nur in einem abgestimmten kooperativen Konzept erfolgen, z.B. mit Hilfe der „Arbeitsgemeinschaft Sammlung Deutscher Drucke“, die die gedruckten Werke des deutschen Sprach- und Kulturraumes von 1450 bis jetzt sammelt. Daneben dürfen aber viele einzigartige regionale oder fachspezifische Sondersammlungen, wie sie häufig auch in kleinen und mittleren kirchlichen und öffentlichen wissenschaftlichen Bibliotheken bestehen, nicht vergessen werden.

Initiator dieses Aktionstages ist die „Allianz zur Erhaltung des schriftlichen Kulturgutes“, ein Zusammenschluss der größten deutschen Staats- und wissenschaftlichen Bibliotheken und Archive, unter anderen die Deutsche Bibliothek Frankfurt, die Bayerische Staatsbibliothek München, die Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar, die Diözesanbibliothek Köln und das Bundesarchiv Koblenz.

Hinweis: Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.schriftliches-kulturerbe.de/ und http://www.uni-muenster.de/Forum-Bestandserhaltung/forum/2005-08.shtml

mp (MBN)

 

„Maria – Mutter der Glaubenden“

Wallfahrten nach Dieburg im September / Pontifikalamt mit Weihbischof Neymeyr

Dieburg. Unter dem Leitwort „Maria - Mutter der Glaubenden“ stehen die diesjährigen Wallfahrten nach Dieburg von Freitag, 7. September, bis Sonntag, 18. September. Die Wallfahrtstage beginnen am Mittwoch, 7. September, um 19.00 Uhr mit einem Pontifikalamt mit Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr. Nach dem Gottesdienst findet eine Lichterprozession durch Dieburg statt. Am Donnerstag, 8. September, dem Fest „Mariä Geburt“, feiert Domkapitular Jürgen Nabbefeld um 10.00 Uhr einen Festgottesdienst in der Wallfahrtskirche. Im Rahmen der Stadt-, Pfarr- und Dekanatswallfahrt am Sonntag, 11. September, steht Domkapitular Prälat Dr. Peter Hilger einem festlichen Gottesdienst vor. Und am Sonntag, 18. September, findet in Dieburg die 118. Wallfahrt der Heimatvertriebenen statt. In deren Rahmen feiert unter anderem der Vertriebenenseelsorger des Bistums Mainz, Geistlicher Rat Pfarrer Dr. Wolfgang Stingl, Nidda, um 8.30 Uhr eine Eucharistiefeier.

Hinweis: Nähere Auskünfte zu den Wallfahrten nach Dieburg erteilt das katholische Pfarramt St. Peter und Paul in Dieburg, Tel.: 06071/22377.

am (MBN)

 

Verantwortung im Wettbewerb – geht das?“ (8.9.)

Wirtschaftsethische Betrachtungen mit Professor Andreas Suchanek

Mainz. „Verantwortung im Wettbewerb – geht das?“ lautet die Überschrift eines Vortrages von Professor Andreas Suchanek, Leipzig, der am Donnerstag, 8. September, um 18.30 Uhr im Haus am Dom in Mainz stattfindet. Der Vortrag ist Teil der Reihe „Wirtschaftsethische Betrachtungen“, die vom Referat Berufs- und Arbeitswelt im Bistum Mainz veranstaltet wird. Professor Suchanek (44) ist Inhaber der Forschungsprofessur „Substainability and Global Ethics“ an der Handelshochschule Leipzig und dem Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik.

Im Einladungstext heißt es zu der Veranstaltung: „Wirtschaftsethik hat Konjunktur. Entsprechende Stichworte lauten etwa gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen, Solidarität im Gesundheitswesen, Korruptionsbekämpfung, Nachhaltigkeit usw. Doch das Einklagen moralischer Werte scheint oft am Eigeninteresse der Menschen zu scheitern oder, wenn man näher hinschaut, am Wettbewerbsdruck, unter dem sie stehen. Ist im Zeitalter der Globalisierung Verantwortung überhaupt noch möglich? Und was kann die Wirtschaftsethik zur Stärkung der Verantwortung beitragen?“

Hinweis: Weitere Informationen beim Referat Berufs- und Arbeitswelt im Bistum Mainz, Welschnonnengasse 2, 55116 Mainz, Tel.: 06131/6270843, Fax: 06131/6270844, E-Mail: betriebsseelsorge@bistum-mainz.de.

am (MBN)

 

„Leben aus philosophischer Besinnung“ (18.-20.9.)

Symposion zum 80. Geburtstag von Professor Joachim Kopper

Mainz. Zum 80. Geburtstag des emeritierten Mainzer Philosophie-Professors Joachim Kopper veranstaltet die Akademie des Bistums Mainz, Erbacher Hof, in Kooperation mit dem Philosophischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ein wissenschaftliches Symposion. Die Tagung unter der Überschrift „Leben aus philosophischer Besinnung. Joachim Kopper zum 80. Geburtstag“ findet von Sonntag, 18., bis Dienstag, 20. September, im Erbacher Hof in Mainz statt. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, eröffnet das Symposion am Sonntag, 18. September, um 16.15 Uhr mit einem Grußwort.

Hinweis: Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-521, Fax: 06131/257-525.

tob (MBN)

 

Singen, Musizieren, Theater spielen (23.-29.10.)

Musisch-kreative Werkwoche des Instituts für Kirchenmusik für Familien

Mainz. Das Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz veranstaltet von Sonntag, 23., bis Samstag, 29. Oktober, im Haus St. Gottfried in Ilbenstadt eine „Musisch-kreative Werkwoche für Familien“. Die Veranstaltung wird geleitet von Hans-Georg Grüber, Leiter des Hauses St. Gottfried, und Diözesankirchenmusikdirektor Thomas Drescher. Die Kosten für die Werkwoche werden auf Anfrage mitgeteilt.

Hinweis: Anmeldeschluss für die Werkwoche ist der 15. September. Weitere Informationen beim Referat Ehe- und Familienseelsorge, Postfach 1560, 55005 Mainz, E-Mail: familienseelsorge@bistum-mainz.de

am (MBN)

 

Kirchen als steinerne Friedenszeichen

„Tag des offenen Denkmals“ am 11. September

Bonn. In mehr als 1.000 katholischen Kirchen und weiteren kirchlichen Bauten werden am bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, 11. September, Sonderprogramme und Führungen für Besucher angeboten. Der „Tag des offenen Denkmals“ bietet eine besondere Gelegenheit, historische Kirchengebäude intensiver kennen zu lernen - auch Bereiche, die dem öffentlichen Zutritt sonst meist verwehrt bleiben.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat den „Tag des offenen Denkmals“ 2005 unter das Generalmotto „Krieg und Frieden“ gestellt. Die Kirche wird mit ihrer diesjährigen Beteiligung daran anknüpfen, indem sie Kirchen, Kapellen und Klöster als Stätten der Zuflucht, des Friedens und der mahnenden Erinnerung thematisiert. Besondere Aspekte dieses Mottos werden konkret am Baudenkmal vor Ort aufgezeigt.

Die christliche Friedensbotschaft hat sich auf vielfältige Weise im baulichen und künstlerischen Erbe der Kirche manifestiert. Die Selbstverständlichkeit, mit der diese Stein gewordenen Friedenszeichen das Bild vieler Städte und Landschaften prägen, täuscht leicht darüber hinweg, dass der Erhalt und die Pflege des kirchlichen Bauerbes sehr schwierig geworden sind. Durch knappe Kassen wird die Denkmalpflege auch für die Kirchen zu einem immer größeren Kraftakt.

Der 11. September 2005 will deshalb nicht nur bilden und informieren. Er will auch für die Probleme sensibilisieren, in der Hoffnung, dass sich zunehmend private Helfer für die Erhaltung des kostbaren kirchlichen Kulturerbes engagieren.

Hinweise:

  • Weitere Informationen über kirchliche Denkmäler, die sich am „Tag des offenen Denkmals“ beteiligen, unter http://www.dbk.de/ und http://www.tag-des-offenen-denkmals.de/programm
  • Eine Grundinformation „Die Katholische Kirche in Deutschland und die Denkmalpflege - Hintergründe, Fakten, Perspektiven“ kann beim Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (E-Mail: broschueren@dbk.de, Telefon: 0228/103-205; Fax: 0228/103-330) bestellt oder unter www.dbk.de heruntergeladen werden (Rubrik Stichwörter).

SDBK (MBN)

 

Bericht

Musik vom Weltjugendtag

„Missa Mundi“ von Thomas Gabriel beim Infoladen des Bistums Mainz erhältlich

Mainz. Beim Infoladen des Bistums Mainz sind zwei CDs mit Musik vom XX. Weltjugendtag erhältlich. Zum einen eine CD mit der Musik der „Missa Mundi“, die der Seligenstädter Regionalkantor Thomas Gabriel anlässlich der Abschlussmesse des Weltjugendtages komponiert hat. Zum anderen die offizielle Weltjugendtags-CD „Building One World“ mit dem Soundtrack des großen Jugendtreffens, das vom 16. bis 21. August in Köln stattfand.

Für seine „Missa Mundi“ (Messe der Welt) hat Gabriel die fünf Teile eines katholischen Gottesdienstes mit den fünf Erdteilen in Korrespondenz gebracht. Das europäische Kyrie verwendet polyphone Kompositionstechniken, eine südamerikanische Musikgruppe ist beim Gloria dabei, eine indische Sitar steht im Credo für Indien, afrikanische Trommelrhythmen prägen das Sanctus und ein australisches Didgeridoo erklingt beim Agnus Dei. Gemeinsame Klammer ist die „Missa Mundi“, eine gregorianische Messvertonung aus dem ersten Jahrtausend. Außerdem sind auf der CD Aufnahmen der Titel „Cantemus in viis domini“, diverse andere Cantica, das „Halleluja“ aus der Lichtmesse von Thomas Gabriel und eine Vertonung des Hymnus „Gottheit tief verborgen“ von Thomas von Aquin.

Auf der CD „Building One World“ sind die Topstars aller Genres der so genannten Christian Contemporary Music zusammengefasst: 17 Künstler aus zwölf Nationen liefern die Musik zu „Building One World“. Abgerundet wird der Tonträger mit einer Neuaufnahme des Mottoliedes des Weltjugendtages „Venimus adorare eum“.

Hinweise:

  • Beide CDs sind beim Infoladen des Bistums Mainz erhältlich, Heiliggrabgasse 8, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253844 oder -841, Fax: 06131/253845, E-Mail: infoladen@bistum-mainz.de. Die Öffnungszeiten des Infoladens sind montags bis freitags 11.00 Uhr bis 13.30 Uhr und 15.00 bis 17.00 Uhr, samstags von 10.00 bis 13.30 Uhr.
  • Die CD „Missa Mundi“ kostet 10,00 Euro, die CD „Building One World“ 12,95 Euro. Beide CDs werden auf Bestellung auch zugesandt, die Versandkosten betragen zwei Euro für bis zu zwei CDs, vier Euro ab drei CDs.
  • Weitere Informationen auch im Internet unter http://www.bistum-mainz.de/infoladen
  • Weitere Informationen zur „Missa Mundi“ unter http://www.engelsklang.com/

am (MBN)

 

Dokumentation

Bei der Gestaltung von Politik über den Tag hinaus denken

Aufruf der deutschen Bischöfe zur Bundestagswahl am 18. September 2005

Dieser Aufruf der deutschen Bischöfe zur Bundestagswahl am 18. September wird am Sonntag, 4. September, und in den Vorabendmessen am 3. September, in allen Gottesdiensten im Bistum Mainz und in den anderen deutschen Diözesen verlesen.

Liebe Schwestern und Brüder!

„Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi.“ So hat uns das Zweite Vatikanische Konzil vor vierzig Jahren in dem Pastoralschreiben über die Kirche in der Welt von heute „Gaudium et Spes“ gleich im ersten Satz deutlich gemacht, dass wir Gläubigen aufgefordert sind, uns an der Gestaltung dieser Welt zu beteiligen. Die deutschen Bischöfe nehmen die bevorstehende Bundestagswahl am 18. September 2005 zum Anlass, an diesen Gestaltungsauftrag der Christen und zugleich an einige wichtige aktuelle Herausforderungen zu erinnern, die bei der Wahlentscheidung für die Zukunft unseres Landes von Bedeutung sind.

  • Die Menschen wollen arbeiten. Sie wollen ihren Lebensunterhalt selbst verdienen. Es ist nicht hinnehmbar, dass fast fünf Millionen Menschen in unserem Land arbeitslos sind. Zwar kann keine Politik versprechen, dass jedem ein Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt wird. Doch die Politik muss die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft so gestalten und die Reformen des Steuersystems, des Arbeitsmarktes und der sozialen Sicherungssysteme so nachhaltig betreiben, dass Arbeitsplätze erhalten werden und neue entstehen können. Allen muss eine Chance auf Beteiligung gegeben werden.
  • Die Menschen wollen auch in Zukunft soziale Sicherungssysteme, auf die sie sich verlassen können. Der Sozialstaat muss durch eine langfristig angelegte Politik erneuert und so gerade im Interesse derjenigen, die auf seine Hilfe angewiesen sind, gesichert werden. Der moderne Sozialstaat muss auch zukünftig die Solidarität mit den Schwachen gewährleisten und zugleich die Bereitschaft und Befähigung zu Eigenverantwortung und Eigeninitiative fordern und fördern.
  • Unsere Gesellschaft wird immer älter. Zudem ist der absehbare und sich beschleunigende Rückgang unserer Bevölkerung ein zentrales Grundproblem unserer Zukunft. In Deutschland werden zu wenige Kinder geboren. Zuwanderung behebt das Problem nicht. Wir wissen dies schon lange, und doch wurden seit Jahrzehnten keine Konsequenzen gezogen. Die Politik darf darüber nicht weiter hinweggehen. Wir brauchen Mut zur Zukunft mit Kindern. Deutschland braucht eine Gesellschaft, die Freude an Kindern hat.
  • Die Menschen wollen, dass Ehe und Familie glücken. Auch wenn dies nicht immer gelingt, sind Ehe und Familie für alle Menschen von herausragender Bedeutung. Sie erbringen einen grundlegenden Beitrag für die Entfaltung des Einzelnen und für die Zukunft unserer Gesellschaft. Deshalb stellt das Grundgesetz Ehe und Familie unter den besonderen Schutz der staatlichen Ordnung. Wir sehen zwar die Existenz davon abweichender, so genannter alternativer Lebensformen, wehren uns aber mit dem Grundgesetz gegen ihre Gleichstellung mit Ehe und Familie. Wir wenden uns gegen eine schleichende Aushöhlung des Familienbegriffs. Eine zentrale Aufgabe der Politik ist vielmehr die Bekämpfung der strukturellen Rücksichtslosigkeit der Gesellschaft gegenüber Familien, die in der Ehe gründen und sie voraussetzen. Wir brauchen eine Politik, die Ehe und Familie schützt und fördert.
  • Es muss leider festgestellt werden: Wir leben auf Kosten kommender Generationen. Das betrifft den Umgang mit den natürlichen Ressourcen, aber auch die steigende Staatsverschuldung. Wir müssen so leben, dass wir die Menschen, die nach uns kommen, nicht übermäßig belasten. Die Politik muss bei all ihrem Handeln auch die im Blick haben, die sich heute noch kein Gehör verschaffen können. Dies erfordert die Gerechtigkeit zwischen den Generationen.
  • Gott hat jeden Menschen als sein Ebenbild geschaffen und mit unveräußerlicher Würde beschenkt. Die unantastbare Würde des Menschen zu schützen, ist herausragende Aufgabe des Staates. Es ist die Pflicht der Politik, diesen Schutz sicherzustellen, unabhängig davon, ob ein Mensch leistungsfähig ist oder schwach, ob er gesund ist oder krank, geboren oder ungeboren, oder ob er mit einer Behinderung lebt. Dies gilt auch für Gentechnik und Biomedizin. Abtreibung, Euthanasie und das – wie immer begründete – Töten von menschlichen Embryonen können und dürfen wir nicht dulden – um der Würde der Menschen willen.
  • Bei allen Problemen, die sich unserem Land stellen, sollten wir nicht vergessen: Deutschland ist ein wohlhabendes Land, das für andere Verantwortung übernehmen muss. Dies gilt für den Aufbau eines solidarischen Europas. Dies ist aber auch erforderlich für den Einsatz zugunsten weltweiter Gerechtigkeit und gegen die Not der Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Deutschland muss sich konsequent an der Umsetzung der von ihm selbst mitgetragenen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen zur Armutsbekämpfung, Bildung und Entschuldung beteiligen. So dienen wir auch dem Frieden.

Liebe Schwestern und Brüder, diesen Herausforderungen müssen sich die Parteien in ihren Programmen stellen. Daran müssen wir als Wählerinnen und Wähler ihre Politik messen. Die Hoffnungen und Sorgen der Menschen müssen auch die Hoffnungen und Sorgen der Politikerinnen und Politiker sein. Dabei darf eine verantwortungsbewusste Politik nicht mehr versprechen als sie halten kann. Eine von Vorurteilen und Pauschalierungen genährte Politik, die einfache Lösungen für komplexe Sachverhalte anbietet, kann die Zukunft nicht gewinnen. Neid zwischen gesellschaftlichen Schichten zu schüren, ist unverantwortlich.

Vertrauen wird die Politik nur gewinnen können, wenn sie von Fairness und gegenseitigem Respekt, von Wahrhaftigkeit und Ernsthaftigkeit geprägt und dem Gemeinwohl verpflichtet ist. Unser Land braucht Politikerinnen und Politiker, die bei der Gestaltung der Politik über den Tag hinaus denken, die mutig Führungsverantwortung übernehmen und die sich an den Grundwerten orientieren, die dem Menschenbild unserer Verfassung entsprechen, das in vielem dem christlichen Glauben verpflichtet ist.

Wir bitten Sie, liebe Schwestern und Brüder, eindringlich, bei der Bundestagswahl im Lichte der dargelegten Leitlinien Ihre Verantwortung wahrzunehmen und von Ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen.

Für das Bistum Mainz
Karl Kardinal Lehmann

Mainz, 30. August 2005

(MBN)