Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 3

vom 24. Januar 2018

Martinus-Schulstiftung (c) Bistum Mainz / Blum
Martinus-Schulstiftung
Datum:
Mi. 24. Jan. 2018
Von:
(MBN)
Besuchstag Dekanat Mainz-Stadt (c) Bistum Mainz / Blum
Besuchstag Dekanat Mainz-Stadt

Berichte

  • Erster Besuchstag des Bischofs im Dekanat Mainz-Stadt
  • Öffentliches Spitzentreffen Kirche-Gewerkschaft
  • 10.000 Euro für die Martinus-Schule Weisenau
  • Zweiter Band der „Lebensbilder“-Reihe erschienen
  • Weihbischof Bentz hat das Heilige Land besucht
  • Abschlusserklärung des Internationalen Bischofstreffens

Vorschau

  • 1000-Jahr-Feier des Wormser Domes wird eröffnet (28.1)
  • „Tag des geweihten Leben“ mit Bischof Kohlgraf (2.2.)
  • 21. Auflage des Autofastens (14.2.-31.3)
  • Akademiereihe „Für die Schöpfung handeln“ (ab 19.2)

 

Berichte

Jeder Gläubige ist zu persönlicher Lebensantwort herausgefordert

Predigt beim ersten Besuchstag von Bischof Peter Kohlgraf im Dekanat Mainz-Stadt 

Mainz. „Kirche ist kein Selbstzweck: Es geht nicht um uns, sondern wir sind nur das Werkzeug, um Jesu Botschaft in die Welt zu tragen.“ Das sei eine wichtige Grundhaltung für eine künftige Ausrichtung von Kirche, sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf, am Freitagabend, 19. Januar, bei einer Vesper in Mainz-St. Bernhard. Nicht allein Bischöfe oder Priester, sondern jeder Gläubige sei herausgefordert, auf Jesu Botschaft eine ganz persönliche Lebensantwort zu geben. „Und jeder gibt mit seiner persönlichen Antwort in Wort und Tat dem Glauben ein Gesicht“, betonte Kohlgraf. Er bezeichnete es als spannende Aufgabe der Kirche in der heutigen Zeit, den Menschen Jesu Botschaft zu vermitteln und dann dabei zu unterstützen, eine solche persönliche Lebensantwort zu formulieren. Die Vesper war Teil eines Besuchstages im Dekanat Mainz-Stadt.  

Bischof Kohlgraf dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Dekanat Mainz-Stadt für ihr Engagement. Er hatte sich zuvor mit den hauptamtlichen Mitarbeitern im Dekanat im Rahmen einer Dekanatskonferenz ausgetauscht. Die bisherigen Begegnungen habe er als Ermutigung erfahren, sagte Kohlgraf. Im Dekanat gebe es bereits viel gute Arbeit sowie kreative und innovative Ideen, sagte der Bischof, und ermutigte dazu, auf diesem Weg weiterzugehen. Bischof Kohlgraf hatte bei seinem ersten Dekanatsbesuch den ganzen Tag mit Gesprächen mit Haupt- und Ehrenamtlichen aus dem Dekanat Mainz-Stadt verbracht. Nach der Vesper fand noch ein Gespräch mit den Vorsitzenden der Pfarrgemeinderäte im Dekanat Mainz-Stadt statt. 

Auftakt der Besuchstage durch die 20 Dekanate des Bistums Mainz 

Der Besuchstag war Auftakt von jeweils ganztägigen Besuchen in allen 20 Dekanaten des Bistums Mainz, mit denen der Bischof bis zum Sommer die Anliegen und Herausforderungen im Bistum Mainz noch genauer kennenlernen möchte. Die Besuchstage werden dabei jeweils von den Dekanaten vorbereitet und sind in erster Linie Arbeitstreffen, bei denen es aber auch stets eine öffentliche Gebetszeit oder eine Eucharistiefeier gibt. Die 20 Besuchstage sind der Einstieg in die Beratungsphase für den künftigen „Pastoralen Weg im Bistum Mainz“, die Neuausrichtung der Seelsorge im Bistum Mainz. 

Das Dekanat Mainz-Stadt

Das Dekanat Mainz-Stadt ist mit 84.463 Katholiken (Stand: Dezember 2016) zahlenmäßig das größte der 20 Dekanate im Bistum Mainz mit seinen insgesamt rund 740.000 Katholiken. Das Dekanat Mainz-Stadt umfasst 19 Pfarreien und elf Pfarrkuratien, fünf katholische Gemeinden anderer Muttersprachen (Kroaten, Italiener, Polen, Portugiesen und Spanier) sowie verschiedene seelsorgliche Angebote und Einrichtungen im Stadtgebiet von Mainz, in den AKK-Gemeinden (Amöneburg, Kastel und Kostheim) sowie in Budenheim. Im Dekanat gibt es unter anderem das Katholische Bildungswerk Mainz-Stadt, den Caritasverband Mainz, die Katholische Familienbildungsstätte Mainz, die Katholische Jugendzentrale, sowie Angebote der Altenheim-, Betriebs-, Schul-, City- und Notfallseelsorge. Pfarrer Markus Kölzer von der Pfarrgruppe Zaybachtal ist Dekan des Dekanates Mainz-Stadt; Pfarrer Michael Baunacke, Koordinator der Mainzer Cityseelsorge, ist stellvertretender Dekan; Dekanatsreferent ist Jürgen Nikolay.

Übersicht zu den weiteren Dekanatsbesuchen

Die weiteren Besuchstage von Bischof Kohlgraf in den insgesamt 20 Dekanaten des Bistums Mainz finden an folgenden Terminen statt: 

Freitag, 26. Januar - Besuchstag im Dekanat Rüsselsheim
www.bistum-mainz.de/dekanat-ruesselsheim 

Donnerstag, 1. Februar - Besuchstag im Dekanat Bergstraße-Ost
www.bistum-mainz.de/dekanat-bergstraße-ost 

Donnerstag, 8. Februar - Besuchstag im Dekanat Bergstraße-Mitte

www.bistum-mainz.de/dekanat-bergstraße-mitte 

Mittwoch, 7. März - Besuchstag im Dekanat Offenbach
www.kath-dekanat-offenbach.de 

Donnerstag, 8. März - Besuchstag im Dekanat Rodgau
www.bistum-mainz.de/dekanat-rodgau 

Freitag, 9. März - Besuchstag im Dekanat Erbach
www.kath-kirche-im-odenwald.de 

Mittwoch, 14. März - Besuchstag im Dekanat Bergstraße-West
www.bistum-mainz.de/dekanat-bergstraße-west 

Donnerstag, 15. März - Besuchstag im Dekanat Bingen
www.dekanat-bingen.de 

Freitag, 16. März - Besuchstag im Dekanat Wetterau-West
www.katholische-kirche-wetterau.de 

Freitag, 23. März - Besuchstag im Dekanat Alzey/Gau-Bickelheim
www.kath-dekanat-alzey.de  

Donnerstag, 12. April - Besuchstag im Dekanat Darmstadt

www.katholisches-darmstadt.de 

Freitag, 20. April - Besuchstag im Dekanat Dieburg
www.kath-dekanat-dieburg.de 

Freitag, 27. April - Besuchstag im Dekanat Seligenstadt
www.bistum-mainz.de/dekanat-seligenstadt 

Freitag, 4. Mai - Besuchstag im Dekanat Worms

www.bistum-mainz.de/dekanat-worms 

Donnerstag, 17. Mai - Besuchstag im Dekanat Dreieich
www.dekanat-dreieich.de

Mittwoch, 6. Juni - Besuchstag im Dekanat Wetterau-Ost
www.wetterauost.de 

Mittwoch, 13. Juni - Besuchstag im Dekanat Alsfeld
www.bistum-mainz.de/dekanat-alsfeld 

Donnerstag, 14. Juni - Besuchstag im Dekanat Mainz-Süd
www.kath-dekanat-mainz-sued.de 

Donnerstag, 21. Juni - Besuchstag im Dekanat Gießenwww.dcms.bistummainz.de/bm/dcms/sites/pfarreien/dekanat-giessen/index.html  

Hinweis: Katholisches Dekanat Mainz-Stadt, Pfaffengasse 4, 55116 Mainz, Telefon: 06131/253-601, Fax: 06131/253-605, E-Mail: dekanat.mainz@bistum-mainz.de, Internet: www.kath-dekanat-mainz.de  

tob (MBN)

 

Was, wenn die Gesellschaft zerfällt?

Erstmals öffentliches Spitzentreffen Kirche-Gewerkschaft

Frankfurt. „Was hält die Gesellschaft zusammen?“ Das war die Frage, die sich Kirchen und Gewerkschaften in Hessen erstmals bei einem öffentlichen Spitzentreffen am Dienstag, 16. Januar, in Frankfurt gestellt haben. Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau, Volker Jung, der Bischof des Bistums Limburg, Georg Bätzing, und Michael Rudolph, neuer Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Hessen-Thüringen diskutierten zu diesem Thema bei der Veranstaltung mit über 300 Gästen in der Evangelischen Akademie Frankfurt. Eine Analyse der gesellschaftlichen Situation und der daraus entstehenden Herausforderungen steuerte der Baseler Wirtschaftswissenschaftler und Soziologe Oliver Nachtwey bei. Alle zwei Jahre treffen sich die Leitungen der evangelischen Kirchen und katholischen Bistümer in Hessen sowie des DGB in Hessen-Thüringen, um über die gesellschaftliche Lage zu beraten. Erstmals taten sie das in einem neuen Format auch öffentlich.  

Zusammenhalt stärken

Kirchenpräsident Jung rief dazu auf, in der Gesellschaft mehr Einfühlungsvermögen zu zeigen und die jeweils andere Seite ernster zu nehmen. Dies könne auch dazu beitragen, vermeintlich einfachen Lösungen von Populisten entgegenzuwirken. Er warb zugleich für „ehrliche Antworten“. In einer Welt, in der das Zusammenleben komplexer würde, würden auch die Antworten komplizierter. Nach einer langen Phase der Institutionenkritik und des zunehmenden Individualismus trat er dafür ein, den eigentlich selbstverständlichen Gedanken zu stärken, dass das Engagement in der Gesellschaft für deren Zusammenhalt nötig ist. Jung kündigte auch eine gemeinsame Initiative mit den Gewerkschaften gegen die Altersarmut an. Erste Gespräche für ein Bündnis würden geführt und Partner gesucht.   

Politisch predigen

Nach Ansicht von Bischof Bätzing sind die großen Institutionen wie die Kirchen wichtige Partner, wenn es um den Zusammenhalt der Gesellschaft geht. Dazu gehöre es mitunter auch, in Predigten Missstände in eben jener Gesellschaft anzuprangern. Die Kanzelrede muss politisch sein, „ja was denn sonst?“, erklärte Bätzing. Gleichzeitig gab er zu, dass die Kirchen in der modernen Gesellschaft aber auch an Bindungskraft verlören. Ja mehr noch, sie selbst trügen die „Pluralität und Polarität“ des modernen Lebens in sich. 

Würde ernst nehmen

Michael Rudolph sieht die Aufgabe von Gewerkschaften und Kirchen für den Zusammenhalt der Gesellschaft darin, den Wert der Arbeit nicht nur über Leistung, sondern vor allem über die Würde zu definieren. Und er plädierte dafür, als Kirche oder Gewerkschaft auch mehr Ehrlichkeit an den Tag zu legen. Institutionen könnten nicht für jeden einzelnen individuelle Lösungen anbieten, aber Räume eröffnen, danach gemeinsam zu suchen. 

Miteinander stärken  

In einem Impulsreferat hatte zuvor Oliver Nachtwey für Deutschland eine „zerfallende Gesellschaft“ attestiert. Vor allem die Einkommensspreizung fördere dies. „Das Haus wird falsch saniert“, sagte er mit Blick auf die Bundesrepublik. „Oben entstehen Luxusappartements, unten Dienstbotenwohnungen.“ Zudem nähme das Verständnis für das soziale Miteinander ab. Das zentrale Element des Gemeinschaftsgefühls in Deutschland löse sich derzeit auf. Trotz unterschiedlichem Vermögen hätten alle in der Bundesrepublik bisher das Gefühl gehabt, wenigstens gleiche soziale Rechte zu besitzen. Schuld für den Umschwung nach seiner Ansicht  auch: Die „Parallelgesellschaft der oberen Ein-Prozent“. Und die zunehmende Individualisierung. Von den Kirchen erwartet er nun, dass sie wieder mehr Verständnis dafür wecken, dass es auch möglich ist, sich zu vergeben. Die Aufgabe der Gewerkschaften sei es, beispielsweise gegen Leiharbeit einzutreten. Und beide sollten sich vehement gegen den Rechtspopulismus stellen.

PM (MBN) 

 

10.000 Euro für die Martinus-Schule Weisenau

Stiftung ermöglicht Anschaffung neuer Spielgeräte / Übergabe mit Maria Böhmer

Mainz. Die Martinus-Schulstiftung des Bistums Mainz hat die Anschaffung neuer Spielgeräte für die Martinus-Schule in Mainz-Weisenau mit 10.000 Euro unterstützt. Die Anschaffung der Spielgeräte erfolgte im Rahmen der Neugestaltung des Schulhofes der Grundschule in Trägerschaft des Bistums Mainz. Die Kuratoriumsvorsitzende der St. Martinus-Schulstiftung, Professor Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin im Auswärtigen Amt, überreichte am Dienstag, 23. Januar, auf dem Schulgelände einen Scheck in dieser Höhe gemeinsam mit der Vorstandsvorsitzenden der St. Martinus-Schulstiftung, Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, an die Rektorin der Schule, Susanne Klemm. An der Übergabe nahmen außerdem Vertreterinnen des Förderverein der Schule und des Schulelternbeirates sowie Verwaltungsrätin Bettina Kolbe von der Geschäftsstelle Stiftungen im Bischöflichen Ordinariat teil. Die Scheckübergabe wurde von einem Chor von Schülerinnen und Schülern der Martinus-Schule musikalisch gestaltet. 

tob (MBN)

 

Zweiter Band der „Lebensbilder“-Reihe erschienen

Neuerscheinung mit 14 Porträts von Persönlichkeiten aus dem Bistum Mainz

Mainz. Im Echter-Verlag ist jetzt das Buch „Lebensbilder aus dem Bistum Mainz. Band II - Vierzehn Porträts“ erschienen. Die „Lebensbilder“-Reihe richtet den Blick gezielt auf weniger bekannte Personen des kirchlichen Lebens im Bistum Mainz. In der Neuerscheinung werden 14 Personen aus dem 19. und 20. Jahrhundert vorgestellt. Die Herausgeber Professor Dr. Claus Arnold und Privatdozent Dr. Christoph Nebgen vom Institut für Mainzer Kirchengeschichte schreiben dazu in ihrem Vorwort: „Auch der zweite Band der ‚Lebensbilder’ will den weiten Horizont christlichen Lebens im Bistum Mainz erschließen, indem er bewusst auf die Gestalten ‚in der zweiten Reihe’ blickt, die das Bistum im 19. und 20. Jahrhundert mitgeprägt haben und exemplarisch für wichtige Themen der Diözesangeschichte stehen.“ 

Arnold und Nebgen haben das Buch dem Mainzer Bischof Peter Kohlgraf gewidmet, dem sie gemeinsam mit den Autoren des Bandes bei einem Treffen am Mittwoch, 17. Januar, im Bischöflichen Ordinariat Mainz ein Exemplar überreicht haben. Kohlgraf dankte den Autoren und Herausgebern für ihre Arbeit. Das Buch ist in der Reihe „Neues Jahrbuch für das Bistum Mainz“ erschienen und im Buchhandel und im Infoladen des Bistums Mainz (www.infoladen-bistum-mainz.de) erhältlich. 

Vorgestellt werden folgende Personen: Marcus Fidelis Jaeck (1768-1845) und Aloys Karl Ohler (1817-1889) von Professor Dr. Werner Simon; Franz Sales Michael Xaver Hanrard (1781-1829) von Dr. Thomas Berger; Schwester Adolphe Faust (1815-1893) von Dr. Martina Rommel; Christoph Moufang (1817-1890) von Professor Dr. Martin Klose; Philipp Jakob Fehr (1837-1901) von Dr. Burkhard Keilmann; Heinrich Schrohe (1864-1939) von Studiendirektor Ferdinand Scherf; Romano Guardini (1885-1968) von Kardinal Karl Lehmann; August Reatz (1889-1967) von Kaplan Sebastian Lang; Andreas Niklaus (1896-1964) und Valentin Josef Degen (1902-1961) von Dr. Manfred Göbel; Ernst Ludwig Straßer (1905-1997) von Christoph Nebgen; Fritz Arens (1912-1986) von Dr. Joachim Glatz. Für das Porträt der ersten Pressesprecherin des Bistums Mainz, Ruth Baron (1921-2008), konnten die Herausgeber den ZDF-Chefredakteur Dr. Peter Frey gewinnen. 

Hinweis: Claus Arnold/Christoph Nebgen (Hg.): Lebensbilder aus dem Bistum Mainz. Band II - Vierzehn Porträts. (Neues Jahrbuch für das Bistum Mainz. Beiträge zur Zeit- und Kulturgeschichte der Diözese 2017, hg. von Barbara Nichtweiß). Echter Verlag, Mainz/Würzburg 2017. 392 Seiten, 24,80 Euro. ISBN 978-3-429-04470-1.  

tob (MBN)                   

 

Abschluss des 18. Internationalen Bischofstreffens

Bentz: Junge Generation im Heiligen Land nicht vergessen

Bonn/Jerusalem. Mit einem eindringlichen Appell, die Christen und insbesondere die junge Generationen im Heiligen Land nicht zu vergessen, hat der Mainzer Weihbischof Dr. Udo Bentz am Donnerstag, 18. Januar, seinen Besuch in Israel und Palästina beendet. „Als Christen in Deutschland haben wir eine Verpflichtung, den Christen im Heiligen Land, der Heimat unseres Glaubens, zu helfen“, sagte Weihbischof Bentz anlässlich des 18. Internationalen Bischofstreffens zur Solidarität mit den Christen im Heiligen Land, das heute zu Ende geht. Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe „Naher und Mittlerer Osten“ der Kommission Weltkirche hat als Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz an dem Treffen teilgenommen.

Die Situation von Jugendlichen in Palästina und Israel stand im Zentrum des Bischofstreffens, an dem seit Samstag, 13. Januar, Vertreter von elf katholischen Bischofskonferenzen aus Europa, Südafrika, Kanada und den USA sowie der anglikanischen Kirche teilnahmen. Mit Blick auf die Bischofssynode in Rom im kommenden Herbst ging es vor allem um die Frage, wie durch Bildung Beiträge zu Frieden und Gerechtigkeit geleistet werden können. Die Bischöfe trafen Jugendliche in Palästina und Israel und informierten sich über Bildungschancen der jungen Generation. „Wir teilen die Hoffnung dieser Jugendlichen, denen wir im Heiligen Land begegnet sind, und wir erkennen die grundlegende Rolle an, die sie innerhalb des Friedensprozesses spielen. Sie haben uns geholfen, die harte Wirklichkeit mit ihren Augen zu sehen. Daher appellieren wir an unsere Gemeinschaften dort, wo wir leben, Solidarität mit ihnen zu zeigen und zu handeln“, erklärten die Bischöfe in ihrer Abschlusserklärung.

Beim Besuch katholischer Schulen in den palästinensischen Gebieten (in Beit Jala, Beit Sahour und der deutschen Schmidt-Schule in Ost-Jerusalem) informierten sich die Bischöfe über pädagogische Grundsätze in einem von der arabischen Kultur geprägten Land. Im unbefangenen Umgang von christlichen und muslimischen Jugendlichen wurden die Früchte des katholischen Engagements für ein entspanntes Zusammenleben in einer multireligiösen Gesellschaft deutlich. „Damit leisten die Schulen einen unverzichtbaren Beitrag zum Frieden“, sagte Weihbischof Bentz.

Bei Begegnungen mit israelischen Studierenden an der Hebräischen Universität von Jerusalem und Schülern einer israelischen Oberschule diskutierten die Bischöfe Perspektiven und politische Fragen mit den Jugendlichen. „Von beiden Seiten bin ich beeindruckt: dort die israelischen Studenten, denen viele Möglichkeiten offenstehen, ihre Träume zu verwirklichen; auf der anderen Seite in gleicher Weise motivierte palästinensische Jugendliche, denen oftmals aufgrund der politischen Situation Perspektiven verbaut sind“, sagte Weihbischof Bentz, „und deshalb gehen viele weg.“

„Ganz anders in Emmaus-Qubeibe, in der palästinensischen Westbank: In dieser von Sperren und Checkpoints umgebenen Enklave hat die Bethlehem Universität vor einigen Jahren einen neuen Campus für Krankenpflege eröffnet. Von dessen bislang schon über 100 Absolventen haben mehr als 95 Prozent
direkt nach Abschluss des Studiums eine Arbeitsstelle gefunden, vielfach sogar in Jerusalem“, berichtete Weihbischof Bentz. 

Die einseitige Ankündigung von US-Präsident Donald Trump zur Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels und zur Verlegung der amerikanischen Botschaft war Thema der Begegnungen in Jerusalem. Die Gesprächspartner der Bischöfe zeigten sich durchgängig besorgt über die möglichen Folgen für das Zusammenleben in der Stadt. Daher halten die Bischöfe in ihrer Schlusserklärung fest: „Für eine ganze Generation ist die Aussicht auf Frieden erneut in weite Ferne gerückt, durch moralisch und rechtlich inakzeptable Entscheidungen, darunter insbesondere der jüngste Affront gegen den international anerkannten Status Jerusalems, der sowohl für Christen als auch für Juden und Muslimen Heiligen Stadt.“

Ein Besuch der Bischofsdelegation in Gaza führte die ganze Breite des Nahostkonflikts vor Augen. Die katholische Gemeinde dort besteht mittlerweile nur noch aus 137 Mitgliedern. Diese konnten den Bischöfen einige der umfassenden Hilfsmaßnahmen zeigen, die durch die Kirche vor Ort für die Bevölkerung geleistet werden. „Unser Ziel muss es sein, den Menschen eine Lebensperspektive auf Dauer zu vermitteln. Hier leistet die Kirche schon viel“, betonte Weihbischof Bentz. Dabei sei es notwendig, die stetige Abwärtsspirale in wirtschaftlicher Hinsicht für die Bevölkerung zu stoppen. „Wie kann man bei einer gigantischen Arbeitslosigkeit Menschen motivieren, in Gaza bzw. der Region zu bleiben? Welche Mechanismen entwickelt die internationale Staatengemeinschaft, um gemeinsam mit Palästinensern und Israelis diese menschengemachte Katastrophe zu überwinden?“ Die Kirche stehe hier mit ihrer weltweiten Erfahrung gerade bei der Bewältigung humanitärer Krisen und Notlagen als bewährter Partner zur Verfügung.

Zu den geistlichen Akzenten des Bischofstreffens gehörten die täglichen Gottesdienste in Gaza, Emmaus-Qubeibe und Jerusalem. „Auf das Gebet bauen wir auch in Zukunft“, sagte Weihbischof Bentz. „Aber allein das Gebet reicht nicht aus. Unsere Solidarität muss eine dreifache sein: das Gebet, materielle Hilfe sowie Besuche und Begegnungen vor Ort.“ Außerdem gehöre hierzu ein entschiedenes Eintreten gegen jeden Versuch, einen weiteren Keil zwischen die beiden Konfliktparteien zu treiben. Dankbar zeigte sich Weihbischof Bentz für das starke und leidenschaftliche Zeugnis von Priestern, Ordensleuten und engagierten Laien, die er im Heiligen Land angetroffen hat: „Diese Menschen brennen für andere. Ihnen muss all unsere Unterstützung gelten. Sie nehmen ihre Verantwortung für die Generation von morgen wahr.“

SDBK (MBN) 

 

Dokumention     

Abschlusserklärung des 18. Internationalen Bischofstreffen im Heiligen Land

Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz war Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz

Bonn/Jerusalem. Der Mainzer Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, Generalvikar des Bistums Mainz, hat als Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz am 18. Internationalen Bischofstreffen zur Unterstützung der Christen im Heiligen Land (13.-18. Januar) teilgenommen. Bentz ist in der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Naher und Mittlerer Osten“. An dem Treffen haben Vertreter von zwölf europäischen und nordamerikanischen Bischofskonferenzen sowie aus Südafrika in Jerusalem, Bethlehem, Emmaus und Gaza teilgenommen. Zum Abschluss der Reise haben die Teilnehmer eine Abschlusserklärung veröffentlicht, die wir im Folgenden dokumentieren:

Wir sind ins Heilige Land gekommen, um seine Jugendlichen kennen zu lernen, ihre Stimme zu hören und für Gerechtigkeit und Frieden zu beten. Trotz des andauernden gewalttätigen Konflikts und der Haltung derjenigen, die ihre Macht dazu benutzen, die Spaltung voranzutreiben, gibt uns der Glaube an Gott Hoffnung auf jene bessere Zukunft, die diese Jugendlichen herbeisehnen. In dieser Woche haben wir viel von ihren Bemühungen um die Verwirklichung dieses Traumes gehört und mit eigenen Augen gesehen.  

Nach wie vor werden die jungen Leute von Gaza um ihre Lebensmöglichkeiten gebracht; ohne Ansehen der Person verweigert die andauernde Blockade allen die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung. Im Westjordanland erleben die Jugendlichen täglich die Verletzung ihrer Würde, was aufgrund der Besatzung inakzeptablerweise leider zum Normalfall geworden ist.  

In allen palästinensischen Gebieten ist das Leben der jungen Leute durch Arbeitslosigkeit beeinträchtigt. Papst Franziskus hat die Arbeitslosigkeit wiederholt als eines der Haupthindernisse angeprangert, die der Jugend bei der Entwicklung und Ausschöpfung ihres vollen Potenzials im Wege stehen. Viele der israelischen Jugendlichen, die wir in Schulen und Universitäten getroffen haben, geben zu, dass sie im Schatten eines Konflikts leben, den sie nicht geschaffen haben und den sie nicht wollen. Wir haben jungen Leuten aus allen betroffenen Gebieten zugehört: Sie alle teilen den Wunsch nach friedlicher Koexistenz, leben aber in ganz unterschiedlichen Welten und haben nur wenig Gelegenheit, einander zu begegnen und die Hoffnungen und Ängste des jeweils Anderen zu verstehen.

Für eine ganze Generation ist die Aussicht auf Frieden erneut in weite Ferne gerückt, durch moralisch und rechtlich inakzeptable Entscheidungen, darunter insbesondere der jüngste Affront gegen den international anerkannten Status Jerusalems, sowohl für Christen als auch für Juden und Muslime der Heiligen Stadt.  

Die Jugendlichen im Heiligen Land sind immer nur enttäuscht worden, von ihren eigenen Anführern ebenso wie von der internationalen Gemeinschaft. Die Wut, der wir begegnet sind, ist ganz und gar gerechtfertigt, aber sie ist auch ein Zeichen dafür, dass die jungen Leute auch weiterhin für Veränderungen kämpfen wollen.

Im gesamten Westjordanland, im Gazastreifen und in Israel halten sie die Hoffnung durch ihre Beharrlichkeit und durch ihren Mut wach. Die hiesige christliche Gemeinde ist, wenn auch klein, so doch ein integraler Bestandteil dieses Szenarios, nicht nur dank des Beitrags ihrer eigenen jungen Leute, sondern auch dank der Zuwendung, die sie allen jungen Menschen bietet.  

Es sind gerade die Jugendlichen, die den Mut finden, Gerechtigkeit zu verlangen und sich der ihnen aufgezwungenen Spaltung zu widersetzen. Es sind die Schulen und die von den Jugendlichen erdachten Projekte, die Schranken niederreißen und den Menschen die Instrumente zur Verwirklichung von Toleranz an die Hand geben. Es sind junge Freiwillige wie diejenigen, die bei der Arche in Bethlehem, in Beit Emmaus in Qubeibeh und den Ordensgemeinschaften in Gaza arbeiten, die in dieser verwundeten Gesellschaft den Beweis für Menschlichkeit liefern.  

Wir teilen die Hoffnung dieser Jugendlichen, denen wir im Heiligen Land begegnet sind, und wir erkennen die grundlegende Rolle an, die sie innerhalb des Friedensprozesses spielen. Sie haben uns geholfen, die harte Wirklichkeit mit ihren Augen zu sehen. Daher appellieren wir an unsere Gemeinschaften dort, wo wir leben, Solidarität mit ihnen zu zeigen und zu handeln:  

  • durch Unterstützung von Organisationen, die zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen, Wohnraum bereitstellen und den Dialog fördern;

  • durch das Gebet und durch Organisation von Pilgerreisen, die die Begegnung mit der örtlichen Bevölkerung fördern und diese unterstützen; durch energische Stellungnahme gegen diejenigen, besonders unter unseren Politikern, die weitere Spaltung betreiben. 

Vor allem aber gedenken wir dieser Jugendlichen in unseren Gebeten. Leisten wir, inspiriert von Papst Franziskus und mit Hilfe von Gottes Gnade, unseren Beitrag, damit dieses Land menschlicher wird und der heutigen wie der künftigen Jugend würdiger.

Bischof Declan Lang – Präsident Holy Land Coordination

Weihbischof Dr. Udo Bentz – Deutschland

Erzbischof Stephen Brislin – Südafrika

Bischof em. Peter Bürcher – Nordische Bischofskonferenz

Bischof Oscar Cantú – USA

Erzbischof Riccardo Fontana – Italien

Bischof Lionel Gendron – Kanada

Weihbischof Nicholas Hudson – Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (ComECE)

Weihbischof William Kenney – England und Wales

Bischof Donal McKeown – Irland

Bischof William Nolan – Schottland

Erzbischof Joan-Enric Vives Sicilia – Spanien und Andorra

Bischof Christopher Chessun – Church of England

Msgr. Duarte da Cunha – Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE)

SDBK (MBN)

 

Vorschau

Eröffnung der 1000-Jahr-Feier des Wormser Domes (28.1.)

Predigt von Bischof Peter Kohlgraf beim ZDF-Fernsehgottesdienst

Worms. Mit einem festlichen Pontifikalamt, dem der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf vorstehen wird, eröffnen das Bistum Mainz und die Domgemeinde am Sonntag, 28. Januar, das Jubiläumsjahr zur 1000-Jahr-Feier der Domweihe. Der Gottesdienst aus dem Wormser Dom, der live im ZDF übertragen wird, beginnt um 9.30 Uhr. Wie die Domgemeinde mitteilt, kann der Gottesdienst von jedermann besucht werden, es bedarf keiner eigenen Einlasskarten. Aufgrund der Fernsehübertragung sind alle Gottesdienstbesucher jedoch gebeten, bis spätestens um 9.00 Uhr ihre Plätze eingenommen zu haben. 

Da ein Fernsehgottesdienst für alle Beteiligten, von den Dombläsern über die Chöre unter Leitung von Domkantor Dan Zerfaß bis zu Küster und Messdienern eine besondere Herausforderung sei, „muss alles exakt geprobt werden“, berichtet Propst Tobias Schäfer von den Vorbereitungen. Alle am Gottesdienst Mitwirkenden müssen mehrere Stell- und Tonproben absolvieren. Am Samstag, 27. Januar, um 17.00 Uhr wird die Vorabendmesse zugleich als eine Art Generalprobe begangenen. Auch hierzu sind interessierte Gottesdienstbesucher herzlich eingeladen. „Wir freuen uns sehr, dass unser Bischof kommt und dem Gottesdienst vorstehen und auch die Festpredigt übernehmen wird“, berichtet Propst Schäfer. Schließlich habe der Bischof ja zusammen mit der Ministerpräsidentin auch die Schirmherrschaft für das Jubiläumsjahr übernommen.  

Die Domgemeinde informiert zugleich, dass wegen der umfangreichen technischen Aufbauarbeiten der Wormser Dom von Mittwoch, 24. Januar, bis Sonntag 28. Januar, für Besucher und Touristen komplett geschlossen bleiben muss. Allein für die Gottesdienste in der Nikolauskapelle ist der Dom in diesen Tagen zugänglich.

PM (MBN)

 

„Tag des geweihten Lebens“ (2.2.)

Traditionelles Treffen von Ordensleuten im Mainzer Priesterseminar

Mainz. Am Fest „Darstellung des Herrn“, 2. Februar, wird im Bistum Mainz wieder der „Tag des geweihten Lebens“ begangen. Aus diesem Anlass sind Ordensfrauen und -männer sowie Mitglieder der Säkularinstitute ins Mainzer Priesterseminar eingeladen, Beginn ist um 13.30 Uhr. Im Rahmen des Tages wird der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf in der Aula des Seminars einen Vortrag halten; im Anschluss ist eine Aussprache vorgesehen. Der Tag steht in diesem Jahr unter der Überschrift „Tragt in die Welt nun ein Licht“. Gegen 16.15 Uhr wird es eine Kerzenweihe mit Prozession geben, der sich eine Eucharistiefeier in der Seminarkirche anschließt. Dem Gottesdienst stehen Bischof Kohlgraf, der Regens des Mainzer Priesterseminars, Dr. Tonke Dennebaum, Domkapitular Klaus Forster und der Ordensreferent des Bistums Mainz, Pater Frano Prcela OP, vor. 

Papst Johannes Paul II. hatte 1997 den „Tag des geweihten Lebens“ mit dem Fest „Dar-stellung des Herrn“ (2. Februar) verbunden. Im Mittelpunkt dieses Tages stehen der Dank und das Gebet für die Frauen und Männer, die sich „in besonderer Weise dem Herrn geweiht haben“. Gemeint sind in erster Linie Ordensgemeinschaften und Säkularinstitute. Dieser Tag soll nach den Worten des damaligen Papstes aber auch „die Kenntnis und die Wertschätzung des geweihten Lebens im ganzen Gottesvolk fördern.“ 

Kerzenweihe und Prozession im Mainzer Dom 

Auch im Mainzer Dom wird es eine Kerzenweihe geben: Sie beginnt um 19.00 Uhr im Ostchor des Domes, danach findet eine Prozession durch den Dom statt. Dem anschließenden Stiftsamt stehen Dompräbendat Professor Dr. Franz-Rudolf Weinert und Ehrendomkapitular Monsignore Engelbert Prieß. Musikalisch gestaltet wird diese Heilige Messe durch den Mainzer Domchor unter Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck und mit Domorganist Professor Daniel Beckmann an der Domorgel. Im Anschluss an den Gottesdienst wird der Blasiussegen erteilt. 

Stichwort: Darstellung des Herrn / Mariä Lichtmess (2.2.) 

In den katholischen Kirchen stehen Krippen und Tannenbäume traditionell bis zum 2. Februar, dem Fest der Darstellung des Herrn. Das Fest wird 40 Tage nach Weihnachten (25. Dezember) gefeiert. Zwar gehört das Fest nicht zum Weihnachtsfestkreis, ist aber darauf hingeordnet. Seinen Ursprung hat das Fest in der Erzählung aus dem Lukas-Evangelium (Lk 2,22-40): Entsprechend der alttestamentlichen Bestimmungen brachten Maria und Josef ihren Sohn Jesus in den Tempel nach Jerusalem, um das Kind Gott zu weihen. Der erstgeborene Sohn wurde als Eigentum des Herrn betrachtet und musste durch ein Geldopfer ausgelöst werden. Außerdem galten Frauen vierzig Tage lang nach der Geburt eines Jungen als unrein. Eine Reinigung konnte laut Gesetz erst durch ein Brandopfer im Tempel nach Ablauf dieser Zeit erfolgen. 

Bis zur Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) wurde das Fest vor allem als Marienfest verstanden. Bekannt war es unter den Namen Mariä Reinigung und Mariä Lichtmess. Die Bezeichnung Mariä Lichtmess bzw. Lichtmess geht auf die mit dem Fest verbundene Kerzenweihe und Lichterprozession zurück und ist auch heute an vielen Orten noch gebräuchlicher als die Bezeichnung „Darstellung des Herrn“. Erste Hinweise auf die Feier des Festes sind für das fünfte Jahrhundert aus Jerusalem bezeugt. In Rom wurde das Fest ab dem siebten Jahrhundert gefeiert. Die Kerzenweihe entstand im zehnten Jahrhundert in Gallien.  

Stichwort: Blasiussegen (3.2.) 

Am 3. Februar feiert die katholische Kirche das Fest des heiligen Blasius, an dessen Gedenktag seit dem 16. Jahrhundert der so genannte Blasiussegen als Segen vor allem gegen Halskrankheiten erteilt wird. Der Priester spendet dabei jedem Gläubigen nach dem Gottesdienst mit zwei vor dem Gesicht gekreuzten, brennenden Kerzen den Segen mit folgenden Worten: „Auf die Fürsprache des heiligen Bischofs und Märtyrers Blasius bewahre Dich der Herr vor Halskrankheiten und allem Bösen. Es segne Dich Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.“ 

Der Segen geht zurück auf zwei Legenden aus dem Leben des Heiligen. Zum einen soll Blasius im Gefängnis durch seinen Segen einem Jungen geholfen haben, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte. Zum anderen ist überliefert, dass eine arme Frau Blasius um Hilfe gebeten habe, weil ein Wolf ihr ein Schwein geraubt habe. Daraufhin habe der Wolf das Schwein zurückgebracht. Nachdem sie das Schwein geschlachtet hatte, brachte sie Blasius Kopf und Füße zusammen mit einer Kerze ins Gefängnis. Blasius trug der Frau auf, jedes Jahr in einer Kirche, die seinem Namen geweiht sei, eine Kerze zu opfern, um seinen Segen zu erhalten. 

Im Orient ist die Verehrung von Blasius als Schutzheiliger bei Halskrankheiten schon seit dem sechsten Jahrhundert belegt. Blasius lebte als Arzt in Sebaste in Kleinasien, wo er schließlich Bischof wurde. Wahrscheinlich ist er 316 in Sebaste als Märtyrer gestorben – man nimmt an, dass er enthauptet wurde. Blasius wird als einer der 14 Nothelfer verehrt. Unter anderem ist er Patron der Ärzte, Hutmacher und Weber. 

Segnungen sind Zeichenhandlungen. Sie sollen das Leben von Menschen aus dem Glauben heraus deuten und gestalten. Mit dem Blasiussegen soll deutlich werden, dass die Erlösung, die dem Menschen von Gott zugesagt ist, Leib und Seele meint. Beim Blasiussegen erbittet der Gläubige die Nähe Gottes auf die Fürsprache eines Heiligen hin. 

am/tob (MBN)

 

„Mobilitätsgewohnheiten überprüfen“

Kirchen laden 2018 zum 21. Mal zur Aktion „Autofasten“ ein

Mainz. Die Katholische Bistümer, darunter das Bistum Mainz, sowie Evangelische Landeskirchen in Deutschland und in Luxemburg rufen auch in der Fastenzeit 2018 dazu auf, einmal auszuprobieren, wie viel Auto wirklich nötig ist. Die Klima-Aktion „Autofasten“ findet 2018 bereits zum 21. Mal statt. Jeder Teilnehmer kann in der Zeit vom 14. Februar bis 31. März selbst entscheiden, wie lange er die eigenen Mobilitätsgewohnheiten überprüft. Die beteiligten Kirchen laden dazu ein, das Auto durch Radfahren, Busse und Bahnen zu ersetzen oder einfach zu Fuß gehen. Wenn das Auto nicht zu ersetzen ist, bieten sich als Alternativen: spritsparend fahren, Elektromobile ausprobieren, Fahrgemeinschaften bilden oder das Auto, etwa im Rahmen von Car-Sharing, mit anderen teilen.

Am Autofasten sind beteiligt: die Evangelischen Kirchen im Rheinland und in Hessen-Nassau, die Bistümer Trier, Mainz und Fulda, die Erzbistümer Luxemburg und Köln sowie der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen. Unterstützt wird die Aktion durch die Regierungen des Saarlandes, von Rheinland-Pfalz und Luxemburg. Verkehrsverbünde und Verkehrsunternehmen in der Aktions-Region beteiligen sich mit besonderen Angeboten. Beteiligt sind auch Fahrradverleiher, Car-Sharing-Unternehmen, der Bund Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), der NABU, das Mouvement écologique, Greenpeace Luxembourg, der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC),  der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und viele mehr.

Hinweis: Eine Anmeldung ist ab sofort unter www.autofasten.de möglich.

PM (MBN)

 

„Für die Schöpfung handeln“ (19.2.)

Start einer Akademiereihe im Haus am Dom

Mainz. Die Bistumsakademie Erbacher Hof startet eine Akademiereihe zum Thema „Für die Schöpfung handeln“. Den Auftakt macht am Montag, 19. Februar, um 17.00 Uhr im Mainzer Haus am Dom Rike Schweizer, die zum Thema „Klimawandel – Realität und Handlungsmöglichkeiten“ spricht. Der Eintritt ist frei, es wird online um eine Anmeldung bis zum 14. Februar gebeten.

Hinweis: www.ebh-mainz.de

am (MBN)

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