Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 43

vom 6. Dezember 2017

Klöster und Stifte (c) Bistum Mainz / Blum
Klöster und Stifte
Datum:
Mi. 6. Dez. 2017
Von:
(MBN)
Vigilfeier (c) Priesterseminar Mainz
Vigilfeier

Berichte

  •     Kohlgraf bei Fachtagung zu Migration und Integration
  •     Aktuelle Angebote des Infoladens
  •     Neue Reihe von „Nachhaltig predigen“
  •     Fachtagung über Perspektiven des Lateinunterrichts

Vorschau

  •     Interview zur Advents-Vigil in der Seminarkirche (7.12.)
  •     Vortrag über Liturgie des Weihnachtsfestes (13.12.)

Neuerscheinung

  •     Neuerscheinung über Klöster und Stifte in Mainz

 

Berichte

Mainzer Fachtag zu Migration und Integration

Grußwort von Bischof Peter Kohlgraf bei Premiere an der KH Mainz

Mainz. In Kooperation mit dem Diözesanbildungswerk Limburg ist am Mittwoch, 29. November, zum ersten Mal der Mainzer Fachtag zu Migration und Integration an der Katholischen Hochschule (KH) Mainz veranstaltet worden. Rund 150 Teilnehmer waren an die Hochschule gekommen, um sich mit dem Thema Kultur- und Religionssensibilität in der Arbeit mit Menschen auseinanderzusetzen. „Mit unseren Fachtagen, die alle zwei Jahre stattfinden werden, wollen wir auf Themen im Kontext von Migration und Integration eingehen, die für die berufliche und ehrenamtliche Praxis sowie für die wissenschaftliche Fachwelt relevant sind“, erklärte Rektor Professor Dr. Martin Klose, der die Gäste, ebenso wie Johannes Oberbandscheid, Leiter des Diözesanbildungswerks Limburg, zu Beginn begrüßte. Das Veranstaltungsformat sei ein weiterer Schritt auf dem Weg der Hochschule zu einem Kompetenzzentrum für die Themen Migration und Integration.

Die Tagung greife ein aus seiner Sicht wichtiges Thema für die Praxis im Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesen, in Sportvereinen und in der Pastoral auf, verdeutlichte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf in seinem Grußwort. Verfolge man öffentliche Äußerungen und Diskussionen zum Thema Religion und Integration, dann begegne einem nicht selten ein großes Unverständnis für das, was Religion und Religionszugehörigkeit für Menschen und ihre Lebensgestaltung bedeuten könne. „Die existenzielle Bedeutung, die Religion für Menschen haben kann, kennen viele in unserer Gesellschaft nicht mehr. Mit den Prägungen durch eine Religion und eine religiös bestimmte Kultur, wie sie uns bei Migranten begegnen, können viele nichts mehr anfangen“, sagte Kohlgraf. Krankheit, Altern und Tod, Ehe und Familie, Geburt und der Umgang mit Kindern - wie Menschen mit diesen und ähnlichen Lebenssituationen und Erfahrungen umgingen, könne für sie auch eine religiöse Bedeutung haben. „Es gehört daher zur Professionalität von allen, die Dienste für Menschen erbringen, diese religiöse Dimension wahrzunehmen und sich damit auseinanderzusetzen“, betonte Kohlgraf.

Es sei eine große Herausforderung, Wege zu finden, die oftmals fremden, religiösen Überzeugungen wahrzunehmen und ihnen mit Respekt zu begegnen, ohne zugleich jegliche Anfragen daran von vornherein auszublenden. Es freue ihn besonders, dass sich das Format des Fachtags ausdrücklich an diejenigen wende, die in der Praxis stehen und den Austausch zwischen Theoretikern und Praktikern fördere, bekräftigte Kohlgraf. „Dies trägt dazu bei, dass Diskussionen und Erkenntnisse der Fachwissenschaften auch in die Praxis vermittelt werden und damit in die Gesellschaft hineinwirken.“

Am Vormittag sprachen Professor Dr. Josef Freise, Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, zur Bedeutung von kultur- und religionssensiblen Haltungen sowie Dr. Naime Çakır von der Goethe-Universität Frankfurt über „Vom professionellen Umgang mit dem ‚Fremden’. Fallen der Kultur- und Religionssensibilität im Alltag“. Der Nachmittag wurde mit einem Blick auf Kulturbegegnung in Kurzfilmen und Filmausschnitten von Harald Grosch, Kölner Institut für interkulturelle Kompetenz, eingeleitet. Die Auseinandersetzung mit Kultur- und Religionssensibilität in den Praxisfeldern Kindertagesstätten, Schulen, Jugendhilfeeinrichtungen, Sportvereinen, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sowie in Kirchengemeinden stand im Mittelpunkt der anschließenden Praxis-Workshops.

PM (MBN)

 

Aktuelle Angebote des Infoladens

Flyer präsentiert unter anderem auch neuen Band der „Lebensbilder“

Mainz. Der aktuelle Flyer des Mainzer Infoladens präsentiert wieder Bücher, CDs, Kalender und Postkarten aus seinem Sortiment. Dazu stellt der Katalog die zahlreichen Kartenmotive des Bistumsladens zur Advents- und Weihnachtszeit vor. Im Infoladen ist unter anderem auch der zweite Band der „Lebensbilder aus dem Bistum Mainz“ mit 14 Porträts von Persönlichkeiten aus der Diözese erhältlich. Darüber hinaus bietet der Infoladen zahlreiche Geschenkideen für die Advents- und Weihnachtszeit.

Hinweise:

  •     Öffnungszeiten: montags bis freitags von 10.30 bis 13.00 Uhr und von 15.00 bis 17.00 Uhr, samstags von 10.30 bis 14.00 Uhr. Im Advent sind die Öffnungszeiten verlängert.

am (MBN)

 

Neue Reihe von „Nachhaltig predigen“

Ökumenisches Projekt zum Kirchenjahr 2017/2018

Mainz. Mit dem neuen Kirchenjahr 2017/2018 beginnt eine neue Reihe der ökumenischen Predigtanregungen „Nachhaltig predigen“, an dem auch das Bistum Mainz beteiligt ist. Die Angebote des im Jahr 2005 begonnenen Projektes sind über die Internetadresse www.nachhaltig-predigen.de verfügbar. Die Predigtanregungen orientieren sich an der Leseordnung bzw. Perikopenordnung für die Sonn- und Feiertage. Ergänzend zu den Predigtanregungen wird in diesem Jahr als Schwerpunktthema „Bedrohte Freiheit“ erarbeitet. An der ökumenisch-nachhaltigen Internetplattform www.nachhaltig-predigen.de beteiligen sich 25 Bistümer und Landeskirchen, darunter die beiden Zürcher Kantonalkirchen und zwei Diözesen der Anglikanischen Kirche.

Hinweis: www.nachhaltig-predigen.de

tob/PM (MBN)

 

Fachtagung zu Lateinunterricht

Treffen im Mainzer Ketteler-Kolleg und -Abendgymnasium

Mainz. Das Bildungsministerium Rheinland-Pfalz hat von Donnerstag, 30. November, bis Freitag, 1. Dezember, die Fachtagung „Perspektiven für den Lateinunterricht“ im Mainzer Ketteler-Kolleg und Abendgymnasium veranstaltet. Die Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, begrüßte die Teilnehmer an der Schule in Trägerschaft des Bistums Mainz. Schon seit Gründung des Abendgymnasiums im Jahr 1951 ist Latein Regelangebot am Ketteler-Kolleg und -Abendgymnasium. Pollak wies darauf hin, dass im Latein-Leistungskurs in diesem Jahr zwölf Teilnehmer ihr Abitur abgelegt haben. Auch die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig sprach ein Grußwort bei der Veranstaltung. Zu dem Erfahrungsaustausch auf Länderebene waren Fachleute von Universitäten, Regierungseinrichtungen, staatlichen Seminaren und Schulen gekommen.

tob (MBN)

 

Vorschau

Drei Fragen – drei Antworten (7.12.)

Mechthild Bitsch-Molitor zur Advents-Vigil in der Mainzer Seminarkirche

Mainz. Schon lange wird sie begangen: die adventliche Vigil (Nachtwache) in der Mainzer Augustinerkirche. Sie findet in diesem Jahr unter der Überschrift „Horch auf, Erde!“ (Jesaja 1-12) am Donnerstag, 7. Dezember, von 19.00 bis 21.30 statt (Augustinerstraße 34). Vorbereitet und gestaltet wird die Vigil vom Mainzer Priesterseminar gemeinsam mit dem Seminar für Liturgiewissenschaft und Homiletik und dem Seminar für Altes Testament der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie der Stelle Kirchenmusik an den Ausbildungsstätten für pastorale Berufe im Bistum Mainz. Im Interview erklärt Mechthild Bitsch-Molitor von der Stelle Kirchenmusik an den Ausbildungsstätten für pastorale Berufe und Regionalkantorin in Mainz diesen Gottesdienst.

Mainzer Bistumsnachrichten (MBN): Was macht den Reiz dieser Vigil aus?

Mechthild Bitsch-Molitor: Die jährliche Vigil am 7. Dezember ist ein Gottesdienst mit Licht, Lesung und Gesang. In der Tradition der Tagzeitenliturgie lässt gerade die nächtliche Gebetszeit Raum für zusammenhängende Lesungen. Seit dem Jahr 2000 lesen wir die Bibel von Anfang an: Mit der Schöpfungsgeschichte ging es los, nun lesen wir die ersten Kapitel aus dem Buch Jesaja im Alten Testament.

MBN: Wie läuft diese Vigil ab?

Bitsch-Molitor:  Die Feier wird ausschließlich bei Kerzenlicht begangen und dafür mit einem Lichtritus eröffnet. Der Mittelteil besteht aus drei Nachtwachen, in denen die Lesungen aus dem Buch Jesaja, ergänzt durch je einen Abschnitt aus Matthäus-Evangelium, im Zentrum stehen. Hinführend werden Psalmen gesungen, und im Nachklang stehen Chorgesänge. In diesem Jahr setzen Solisten mit Flöte und Oboe besondere Akzente. Jede Nachtwache mündet in ein Gebet. Die Feier schließt mit einer Fürbitt-Litanei, dem Vaterunser und einem Segen ab.

MBN: Wie bereiten Sie die Vigil vor?

Bitsch-Molitor: Zuerst werden die Lesungstexte zusammengestellt. Auf sie hin werden Psalmen und Gesänge ausgewählt. Mit dem Semesterstart formieren sich Schola und Chor, und dann gilt es zu üben: Gesänge und Musik genauso wie das Vortragen der Lesungen durch Lektorinnen und Lektoren. Wir sind bereit und freuen uns, wenn viele Interessierte aus den Gemeinden diesen besonderen adventlichen Gottesdienst mitfeiern.

Hinweis: Weitere Informationen auch im Internet unter www.priesterseminar-mainz.de/vigil-am-7-dezember-2017

am (MBN)

 

Liturgie des Weihnachtsfestes (13.12.)

Vortrag von Professor Franz-Rudolf Weinert

Mainz. In der Geistlichen Reihe der Bistumsakademie Erbacher Hof hält der Mainzer Dompfarrer, Professor Dr. Franz-Rudolf Weinert, am Mittwoch, 13. Dezember, um 19.00 Uhr einen Vortrag zur Liturgie des Weihnachtsfestes und der Weihnachtszeit. In der Einladung zu der Veranstaltung heißt es: „Was feiern Christen an Weihnachten? Die beschauliche Geburt eines Kindes in der Krippe?  Den Besuch der Sterndeuter aus dem Morgenland? Dies auch, aber zuallererst: Gottes Menschwerdung, die Inkarnation des göttlichen Logos, des Sohnes in Menschengestalt. Doch was heißt das? Die Feier von Christi Geburt am 25. Dezember war im Urchristentum nicht bekannt. Viel wichtiger war zunächst Ostern. Das Weihnachtsfest entstand erst im Laufe der frühen christlichen Jahrhunderte, in Abgrenzung zum Fest des römischen Sonnengottes. Weitere Traditionen und biblische Erzählungen wurden dann in die Weihnachtszeit integriert.“

am (MBN)

 

Neuerscheinung

Neuerscheinung: „Zwischen Pracht und Verfolgung“

Buch über "Klöster und Stifte in Mainz" an Bischof Kohlgraf übergeben

Mainz. Im Verlag Bonewitz ist jetzt das Buch „Zwischen Pracht und Verfolgung. Klöster und Stifte in Mainz“ von Dr. Matthias Dietz-Lenssen erschienen. Die Neuerscheinung gibt erstmals einen Überblick zur Vielfalt des klösterlichen Lebens in Geschichte und Gegenwart der Stadt Mainz. Viele Klöster und Stifte, die das Leben in der Stadt über Jahrhunderte geprägt haben, existieren heute nicht mehr und sind teilweise nur noch in Mainzer Straßennamen präsent. Gemeinsam mit Herausgeber Stefan Schmitz und Verleger Michael Bonewitz hat Dietz-Lenssen das Buch am Dienstag, 5. Dezember, im Bischöflichen Ordinariat in Mainz an den Mainzer Bischof Peter Kohlgraf, an Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, Generalvikar des Bistums Mainz, und den Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, übergeben. An der Übergabe nahmen auch der Geschäftsführer des Grafischen Zentrum Mainz (gzm), Jürgen Bödige, sowie vom Verlag Bonewitz der Verleger Michael Bonewitz, die Chefin vom Dienst, Karolina Wojnicka, und Fotograf Alexander Sell teil. 

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf schreibt in seinem Geleitwort für das Buch: „Klöster, Stifte und Ordensgemeinschaften prägten unbestritten über Jahrhunderte unsere Kultur. Auch in der Stadt Mainz spielten sie selbstverständlich eine wichtige Rolle im kirchlichen, geistigen und sozialen Leben. Ich freue mich, dass das vorliegende Buch die Klöster und Stifte in Mainz zum Thema macht und einem breiteren Publikum die ‚Klosterlandschaft’ unserer Stadt vorstellt.“ Das Buch sei damit auch ein Beitrag dazu, die Erinnerung an das Wirken vieler Ordensmänner und -frauen in Mainz wachzuhalten. Und weiter schreibt Kohlgraf: „Zugleich will ich betonen, dass Klöster und Orden keine Phänomene der Vergangenheit sind: Auch heute entscheiden sich Männer und Frauen für ein Leben nach den Evangelischen Räten - in Armut, Gehorsam und Ehelosigkeit - und bereichern mit ihrem Zeugnis und ihrem Dienst unsere Kirche und unsere Gesellschaft.“

In seinem Vorwort betont Herausgeber Stefan Schmitz: „Das Buch soll zudem eine Anregung sein, in unserer heutigen Zeit und in unserem heutigen Mainz nach den Stätten zu suchen, wo klösterliche Gemeinschaften nach wie vor bestehen. Sie wirken segensreich nach außen, wie beispielsweise die Dominikaner und auch die Kapuziner oder beschaulich, wie die Klarissinnen-Kapuzinerinnen mit ihrer reichen Mainzer Geschichte als kontemplativer Orden in der Gymnasiumstraße. Und sie alle tragen nach wie vor ihren vor allem spirituellen Teil bei, zu einem lebenswerten Mainz, in dem man sich wohl fühlen kann.“

Hinweis: Matthias Dietz-Lenssen, Zwischen Pracht und Verfolgung. Stifte und Klöster in Mainz, Bonewitz-Verlag, Mainz 2017. Herausgeber: Stefan Schmitz, 192 Seiten, 109 Abbildungen, 14,90 Euro. ISBN 978-3-9818438-2-8.

tob (MBN)

Mechthild Bitsch-Molitor (c) Bistum Mainz / Feldmann