Domdekan Heckwolf in den Ruhestand verabschiedet

Bischof Peter Kohlgraf überreicht Prälat Heinz Heckwolf die Urkunde seiner Emeritierung (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Datum:
Di. 2. Nov. 2021
Von:
hoff (MBN)

In einer Pontifikalvesper hat der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf Domdekan Prälat Heinz Heckwolf an Allerheiligen am Montag, 2. November, in den Ruhestand verabschiedet. Als neuen Mainzer Domdekan führte Kohlgraf den Geistlichen Rat Henning Priesel in sein Amt ein.

Geistlicher Rat Henning Priesel wird von Bischof Peter Kohlgraf in das Amt des Mainzer Domdekans eingeführt (c) Bistum Mainz/Hoffmann

In seiner Predigt nahm Bischof Kohlgraf Bezug auf das kürzlich erschienene Buch „Im Dom un uff de Gass“ von Prälat Heckwolf. Darin sind Texte und Predigten von Heckwolf zur Mainzer Fastnacht zusammengestellt. „Es sind Texte mit Hintergründigkeit und Fundament, humorvoll, ohne Klamauk. Damit ist schon etwas Wesentliches über Prälat Heinz Heckwolf gesagt, über seine Lebensfreude, seinen Humor, immer mit Tiefgang, niemals oberflächlich, laut oder aufdringlich“, sagte Kohlgraf. Er erinnerte an die vielen Ereignisse, die Heckwolf während seiner Amtszeit begleitete: Den Besuch der amerikanischen Präsidentengattin im Dom, das Mainzer Domjubiläum im Jahr 2009, seine Bischofsweihe, die Beerdigung von Kardinal Karl Lehmann. „Das letzte von ihm begleitete größere Projekt ist der Bau der neuen Orgel hier im Dom. Dieses Jahrhundertwerk wird mit seinem Namen verbunden bleiben“, versicherte Kohlgraf. Eine seiner wichtigsten Aufgaben sei die Leitung des Domkapitels gewesen. Kohlgraf: „Im Kapitel erfreut er sich hoher Wertschätzung und Akzeptanz. Ich verdanke ihm seit meiner Wahl viel Unterstützung und immer schnelle unkomplizierte Hilfe in unterschiedlichen Fragen. Dafür bin ich Heinz Heckwolf auch persönlich sehr dankbar.“

Henning Priesel und Heinz Heckwolf (von links) nach der Vesper zu Übergabe des Amtes (c) Bistum Mainz/Hoffmann

Kohlgraf sagte: „Wir kennen ihn als ausgezeichneten und beliebten Prediger, als verlässlichen Zelebranten im Dom, als jemanden mit einem ausgeprägten Sinn für Musik und Kunst und die Brücken, die sie zu bauen vermögen. Sein Interesse an der Bauforschung des Doms ist ausgeprägt, da ist in den vergangenen Jahren viel Herausragendes veröffentlicht worden. Er kennt wohl jedes Detail des Doms wie kaum ein anderer, seine Domführungen waren und sind sehr geschätzt und spannend. Und wir kennen ihn als regelmäßigen Marktbesucher, als ein vertrautes Gesicht in der Stadt.“ Heckwolf war es auch, der Kohlgraf mitteilte, dass er zum neuen Bischof gewählt wurde. 

Kohlgraf ging auch auf die liturgische Bedeutung des Mainzer Doms ein. Die Kirche brauche Sammlung und Sendung. „Der Dom in Mainz – so erlebe ich es – ist ein starkes Identifikationszeichen für die Menschen im Bistum und in der Stadt. Die Bürgerinnen und Bürger, auch die Andersglaubenden, schätzen den Dom sehr hoch. Er ist Verkündigung ohne Worte, denn er verweist auf die Gegenwart des je größeren Gottes in unserer Stadt und in unserem Bistum.“ An den neuen Domdekan, Henning Priesel, gewandt sagte er: „Dekan Henning Priesel bekommt die Aufgabe, diese Sammlung und Sendung hier mit zu gestalten. Ich bin ihm sehr dankbar, dass er diese Aufgabe angenommen hat, zumal er in Gau-Algesheim ein beliebter und geschätzter Pfarrer und Dekan ist.“

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Domkantorin Jutta Hörl, dem Mädchenchor am Dom und St. Quintin unter der Leitung von Domkantor Michael Kaltenbach, der Domkantorei St. Martin unter der Leitung von Diözesankirchenmusikdirektor Lutz Brenner und Domkapellmeister Professor Karsten Storck, dem Mainzer Domchor und den Dombläsern, ebenfalls unter der Leitung von Karsten Storck, und Domorganist Professor Daniel Beckmann.

Prälat Heckwolf dankte seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

Prälat Heinz Heckwolf übergibt den Generalschlüssel zum Mainzer Dombauamt an seinen Nachfolger, Domdekan Henning Priesel (c) Bistum Mainz/Hoffmann

Bei der anschließenden Feier im Erbacher Hof in Mainz sagte Prälat Heckwolf über den Mainzer Dom: „Mir kommt der Dom oft vor wie ein interessantes Buch, das ich schon hunderte Male in der Hand hielt und beim Durchblättern immer wieder Neues entdecke und davon erzählen möchte. Für mich ist das Wichtigste am Dom, dass seit 1.000 Jahren in diesem Haus gebetet wird und Gottesdienste gefeiert werden und dass alles, was im Dom, am Dom und für den Dom geschieht, darauf ausgerichtet ist, dass der Dom mitten in Mainz, als Mittelpunkt unseres Bistums, auch in Zukunft ein Ort des Gebetes und ein Ort der Gottesdienste ist und bleibt. Für mich war es eine Ehre, 28 Jahre – davon zehn Jahre als Dompfarrer und 18 Jahre als Domdekan – daran mitzuwirken.“

Heckwolf bedankte sich persönlich bei Bischof Kohlgraf: „Ich danke Dir für das freundschaftliche brüderliche Miteinander.“ Er dankte allen, mit denen er zusammengearbeitet hat und sagte: „Ich habe immer Wert gelegt auf eine gute Zusammenarbeit. Für alles, was von mir unvollkommen und fehlerhaft gemacht wurde, bitte ich um Nachsicht. Es geschah nie vorsätzlich.“ Darüber hinaus dankte er den Dommusiken, dem Dombauverein und der Stiftung „Hoher Dom“, den Marktbeschickern, den Fastnachtsvereinen und Fastnachtsgarden und der Staatskanzlei des Landes Rheinland-Pfalz. Einen besonderen Dank richtete er an seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Dombauamt. Heckwolf wünschte seinem Nachfolger Priesel Gottes Segen und übergab ihm den Generalschlüssel des Dombauamtes. 

Priesel blickt demütig auf seine neue Aufgabe

Der neue Domdekan, Henning Priesel, sprach vom Mainzer Dom als einem „Domus Dei, in dem viele Große und Kleine ausgingen Jahrhunderte lang: in dem Menschen beten und ihren Glauben leben, das Geschichte atmet; nicht nur Kirchengeschichte, lange auch deutsche, europäische und Weltgeschichte.“ Weiter sagte er: „Heute kommt mir das erneut in den Sinn, vielleicht weil ich spüre, welche Aufgabe und welche Verantwortung mit der Sorge für diese Kirche und dem Dienst des Domdekans verbunden sind. Das macht mich demütig und bescheiden. Zugleich bin ich erfüllt von innerer Spannung und freue mich sehr auf die neue Aufgabe, die Begegnung und die Zusammenarbeit mit Ihnen und allen, die im, um und für den Dom und seine Einrichtungen wirken und allen, die Verantwortung und Sorge tragen für unser Bistum.“

Domdekan Henning Priesel (c) Bistum Mainz/Hoffmann

An Heinz Heckwolf gewandt sagte er: „‚Im Dom zuhause‘, titelte die Allgemeine Zeitung in ihrer Samstagsausgabe zu Deinem Abschied, lieber Heinz. ‚Im Dom zuhause‘ – ich denke, das wäre ein gutes Motto für ein umfassendes Programm in der Zukunft: Dass viele im Haus des Herrn zuhause sind, dafür will ich mich einsetzen, dass die Menschen spüren, dass der Dom ein Zuhause für sie ist, so wie es alle Kirchen sein wollen, weil Menschen dort dem Herrn begegnen auf vielfältige Weise.“