Gemeinsamer Aufruf zur RLP-Landtagswahl (14.3.)

Appell der Bistümer und Landeskirchen erstmals ökumenisch

Auch der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat den gemeinsamen Aufruf zur Landtagswahl in Rheinland-Pfalz am 14. März unterzeichnet. (c) Bistum Mainz / Blum
Datum:
Mo. 1. März 2021
Von:
tob (MBN)

Mainz. Die katholischen Bistümer und evangelischen Landeskirchen in Rheinland-Pfalz haben anlässlich der bevorstehenden Landtagswahl am Sonntag, 14. März, alle Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. In einem am Montag, 1. März, veröffentlichten gemeinsamen Appell heißt es, dass die Wahlberechtigten damit zum Ausdruck bringen könnten, „wie wichtig gerade in einer globalen Krise politisches Handeln in unserem Land und für unser Land ist“.

Zugleich baten die Kirchen darum, „bei der Wahlentscheidung zu bedenken, welche Positionen und Kräfte das Gemeinwesen in seiner Vielfalt stärken und unser Zusammenleben fördern“. Sie wiesen auch darauf hin, welch hohe Verantwortung die politisch Handelnden in der aktuellen Coronakrise trügen: „Die Folgen der Pandemie sind in allen Lebensbereichen deutlich spürbar. Viele Fragen stellen sich ganz neu, es gibt keine Routine im Umgang mit einer solchen Krise.“ 

Unterzeichnet ist der Aufruf von dem Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, der Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz, Dorothee Wüst, dem Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, dem Bischof des Bistums Mainz, Peter Kohlgraf, dem Bischof des Bistums Limburg, Georg Bätzing, dem Bischof des Bistums Trier, Stephan Ackermann, dem Bischof des Bistums Speyer, Karl-Heinz Wiesemann, und dem  Bischof des Erzbistums Köln, Rainer Maria Kardinal Woelki. Im Folgenden dokumentieren wir den gemeinsamen Aufruf im Wortlaut:

 

„Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Schwestern und Brüder!

Am 14. März 2021 wird der Landtag von Rheinland-Pfalz neu gewählt. In diesem Jahr finden die Wahlen in einer besonders herausfordernden Zeit statt. Die Covid-19-Pandemie belastet seit mehr als einem Jahr alle Menschen in unserem Bundesland und weltweit.

Gerade Politikerinnen und Politiker sind besonders gefordert. Die Folgen der Pandemie sind in allen Lebensbereichen deutlich spürbar. Viele Fragen stellen sich ganz neu, es gibt keine Routine im Umgang mit einer solchen Krise.

Besondere Aufgaben stellen sich aktuell und bleibend in den Bereichen Gesundheit und Bildung, Wirtschaft und Arbeit, Soziales und Familie, Armut und Staatsverschuldung. Nach wie vor sind wir zum Handeln beim Klimaschutz aufgefordert. Aber auch eine gute Aufnahme und Integration von Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, stehen unverändert auf der politischen Tagesordnung. Bei diesen wie bei allen politischen Herausforderungen gibt es keine einfachen Lösungen. Notwendig ist ein Miteinander aller, bei dem unterschiedliche Sichtweisen und Talente eingebracht werden müssen.

Wir sind dankbar, dass es Frauen und Männer gibt, die sich als Landtagsabgeordnete den vielfältigen Aufgaben stellen und Verantwortung für die Menschen in Rheinland-Pfalz übernehmen wollen. Durch unsere Beteiligung an dieser Wahl können wir ihnen ein deutliches Zeichen geben, dass ihr Engagement für unser Gemeinwesen beachtet und geachtet wird. Zugleich leisten wir als Christinnen und Christen unseren eigenen Beitrag zur Demokratie.

Die Bistümer und Landeskirchen in Rheinland-Pfalz bitten daher alle, die zur Wahl aufgerufen sind, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Damit zeigen Sie, wie wichtig gerade in einer globalen Krise politisches Handeln in unserem Land und für unser Land ist. Zugleich bitten wir darum, bei der Wahlentscheidung zu bedenken, welche Positionen und Kräfte das Gemeinwesen in seiner Vielfalt stärken und unser Zusammenleben fördern.

Unser Dank gilt allen, die in der ablaufenden Legislaturperiode als Abgeordnete des Landtags oder als Mitglieder der Landesregierung mit großem Einsatz zur Stärkung der Demokratie in unserem Land und zum Wohl der Menschen beigetragen haben. Ebenso danken wir allen Kandidatinnen und Kandidaten, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.“