Kirche für Fernfahrer: Nikolaus-Aktion an Autobahnraststätte (5.12.)

Aktion der Betriebsseelsorge in den Bistümern Speyer und Mainz in Worms

Eindruck von der Nikolaus für Fernfahrer der Betriebsseelsorge aus dem vergangenen jahr. (c) Betriebsseelsorge Mainz
Datum:
Do. 26. Nov. 2020
Von:
tob (MBN)

Worms. Am Samstag, 5. Dezember, findet an den Autobahnraststätten Wonnegau-West/Fahrtrichtung: Süd und Ost/Fahrtrichtung: Nord, A61, 67551 Worms von 11.00 bis ca. 15.00 Uhr eine „Nikolaus-Aktion“ für Fernfahrerinnen und Fernfahrer statt. Mehrere Seelsorger aus den Bistümern Mainz und Speyer werden über den Rastplatz gehen und den Fernfahrer/innen ein Dankeschön sagen und ihnen dabei einen Schokoladen-Nikolaus und einen Apfel schenken (solange der Vorrat reicht).

„Wir verstehen dies als kleines Zeichen der Wertschätzung und als Dank für ihren wichtigen Dienst als Fernfahrer“, so die beiden Seelsorger Hans-Georg Orthlauf-Blooß und Thomas Braun. „Wir wollen deutlich machen, dass Menschen, die uns in Zeiten von Corona Dienste leisten, nicht abermals Opfer der Pandemie werden dürfen. Kurzarbeit, überhöhte Dienstbereitschaft, zu oft menschenunwürdigen Alltagserfahrungen wie beispielsweise geschlossene Raststätten, verschlossene Duschen und Toiletten, gehören zum Alltagsgeschäft. Fernfahrer arbeiten unter härtesten Bedingungen, erfahren kaum Wertschätzung und können wenig am sozialen Leben teilnehmen. Sie verbringen ihre Ruhezeiten und Freizeit nachts, an Wochenenden und Feiertagen meistens auf einem LKW-Parkplatz an der Autobahn, weit weg von zu Hause und ihren Familien.“

Nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern in ihrem Alltagsdienst möchten Seelsorger der Kirche für Fernfahrer/innen Gesprächspartner sein, die Zeit haben und zuhören, Sorgen und Ängste ernst nehmen sowie Erfahrungen und Erlebnisse teilen. Neben den deutschen Fernfahrer/innen sind es vor allem Fahrer/innen aus dem osteuropäischen Raum, die auf unseren Autobahnen unterwegs sind.

Gäste sind bei der Aktion am 5. Dezember Mitarbeiter/innen der „Fairen Mobilität“ Mannheim, eine Einrichtung des DGB, die besonders die Rechte der osteuropäischen Fahrer/innen vertreten; die Kolleg/innen werden die Seelsorger sprachlich (bulgarisch, rumänisch, ungarisch, polnisch) unterstützen.

Nikolaus ist einer der am meisten verehrten Heiligen der Christenheit. In der katholischen Kirche wird er häufig als „Nothelfer“ angerufen; die orthodoxen Christen bezeichnen ihn als „Wundertäter“. Von der historischen Person gilt nur als sicher, dass Nikolaus im vierten Jahrhundert Bischof von Myra an der heutigen türkischen Mittelmeerküste war. Seine Reliquien werden in der süditalienischen Hafenstadt Bari verehrt. Um den Heiligen ranken sich viele Legenden. Im Brauchtum ist er lebendig.

Ein kleines Detail: Verteilt wird ein „echter“ Nikolaus aus Vollmilchschokolade. Er ist mit seinen Erkennungszeichen, der Mitra und dem Bischofsstab, ausgestattet und hält außerdem einen Apfel in der Hand. Die Darstellung geht auf die Legende zurück, in der Nikolaus einst drei arme Schwestern vor der Armut bewahrte, indem er ihnen Äpfel schenkte, die sich als Goldschatz erwiesen. Er erinnert so an die wichtigen Werte Selbstlosigkeit und Nächstenliebe. „So verstehen wir die verteilten Schoko-Nikoläuse mit Mitra und Bischofsstab auch als Alternative zu den Weihnachtsmännern mit Mütze und Beutel, den die Werbeindustrie kreiert hat: Der „echte“ Nikolaus besteht aus fair gehandelter Schokolade.

Das Hygienekonzept zum Schutz vor einer Infektion mit SARS CoV-2 sieht vor, dass zum wirkungsvollen Schutz der Beschenkten und der Mitarbeiter/innen die Seelsorger Mund-Nasen-Masken tragen, sie den Mindestabstand einhalten und die Geschenke mit einem Stab übergeben.