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Mitten drin – berührt und mitgerissen von der größten Klimakonferenz der Welt. Doch ist alles nur eine Farce?

Die COP30 in Mündungsbereich des Amazonas
11.11.2025. Während in Deutschland Laternenumzüge stattfinden, die Menschen dick und warm eingepackt sind, sitze ich in einem offenen Raum mit 11 Ventilatoren. Es gewittert und ist drückend heiß. Willkommen in Belém – im Mündungsbreich des größten Flusses der Erde – dem Amazonas.
Datum:
19. Nov. 2025
Von:
Joshi Nichell
Die grüne Lunge der Welt ächzt.

Willkommen in der grünen Lunge der Welt, die, so die warnende und ebenfalls drückende Voraussicht, sollte die Waldrodung und Temperatur weiter steigen, sich in eine gigantische Savanne verwandeln könnte und ab 3°C-Anstieg für Menschen nicht länger als drei Stunden täglich im Freien (ohne Klimaanlage) ertragbar sein wird. Schon jetzt arbeiten die Menschen weniger, weil es der Körper nicht anders schafft. Ihr könnt Euch sicherlich gut vorstellen, wie ein Europäer da ins Schwitzen kommen kann… (Nachtrag: Das rechtfertigt jedoch keinesfalls die zuvor geäußerte, unangebrachte Aussage des deutschen Bundeskanzlers. Von den Bemerkungen Herrn Merz’ zum Thema ‚nicht in Brasilien bleiben wollen‘ distanziere ich mich ausdrücklich)

Ein ökumenischer Treffpunkt und Veranstaltungsort: Tapiri

Willkommen im ‚Tapiri‘. Vom 11.-15.11. finden hier täglich Vorträge und Diskussionsrunden statt. Es ist die “Tapiri - Cúpola dos povos ecumenico e inter-religioso”. Der “ökumenischeund intereligiöse Gipfel der Bevölkerung”. Und es ist nicht die einzige ‚Cúpola‘ neben der sogenannten ‚Blue Zone‘, wo die Delegierten der verschiedenen Länder über Lösungen und Aktionen zum gegenwärtigen Klimawandel sprechen und in die man nur unter bestimmten Vorraussetzungen reinkommt. (Es sei denn, man ist hier im Auftrag der fossilen Lobby – aber darauf kommen wir später zurück.) Seit der Industrialisierung hat der Ausstoß der Treibhausgase dermaßen zugenommen, dass er eine reale Bedrohung darstellt. Darum wurden die UNCCF (UN Climate Change Conferences) COP30 ins Leben gerufen. Lasst uns mitverfolgen, was sich dieses Jahr in diesen Tagen dank jener COP in Brasilien & der Welt bewegt.  

Der Hauptbereich der COP ist in die Green & Blue Zone aufgeteilt.

Kaum im Tapiri angekommen, treffen wir die anglikanische Bischöfin Mariense. Sie erzählt uns, dass sie vor 10 Minuten aus der ‚Blue Zone‘ zurückkam. Das macht uns neugierig. Gerne hätte ich einen Zugang zu dieser Zone. Doch für mich hat es nicht geklappt. Wir dürfen uns mit der ‚Green Zone‘ und den sonstigen Veranstaltungsorten (die so viele sind, dass das fast schon überfordert) begnügen. Eine COP besteht aus einer Blue Zone, wo Verhandlungen, Diskussionen, Vorträge und Co. stattfinden, und aus der Green Zone, die einer Messe mit vielen Diskussionsrunden & Vorträgen gleicht und darüber hinaus gibt es an vielen Orten der Stadt weitere Veranstaltungen wie Vorträge, Märkte, Kulturelles & Kulinarisches. Die wirklich wichtigen Entscheidungen werden demnach in der Blue Zone getroffen.

Mit Indigenen der Ethnie Mura auf dem Amazonas - 1000 Indigene dürfen in die Blue Zone.

Umso mehr freue ich mich darum, dass dieses Jahr erstmalig 1000 Indigene (500 aus Brasilien + 500 vom Rest der Welt) Zugang zur Blue Zone haben. Bei der COP28 in Dubai vor zwei Jahren war es noch auf 350 Indigene begrenzt. Es ist gut und wichtig, denn in diesen Tagen schleicht sich allmählich das Gefühl ein, wir sollten wirklich deutlich mehr auf Indigene hören.

Wasser ist kein Handelsgut.

Sicherlich kennst auch Du den berühmten Spruch, der vermutlich der Rede eines nordamerikanischen Indigenen entstammt: ‚Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fisch gefangen, der letzte Fluss vergiftet ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.‘ Es ist ein Gipfel mit lauten Stimmen simpler Menschen. Menschen, die nicht aufgekauft sind. Die noch nicht ganz in die Falle des Kapitalismus getappt sind. Die diese Welt als heilig, wertvoll und bewahrenswert ansehen. Die Bäume und Flüsse schätzen und nur so viel fischen, wie sie zum Ernähren brauchen. Langfristig statt kurzfristig maximalen Profit auszuschöpfen. Auf dem Uni-Campus, wo der ‚Gipfel des Volkes‘ stattfindet, lausche ich am folgenden Tag folgenden Ruf einer demonstrierenden Gruppe: „Mujeres, agua y energía - no son mercania!“ „Frauen, Wasser und Energie - sind nicht Handelsware!“ Insbesondere Frauen nehme ich in diesen Tagen als sehr kampfbereit, laut und stark für Mutter Natur eintretend wahr.

Auf der Demo wird deutlich: nicht ohne uns!

Doch als ich folgendes höre, verstehe ich: Vielleicht braucht es dennoch noch lautere Stimmen: Die Bischöfin erzählt uns:  Am 6./7.11. war die komplette Stadt lahmgelegt. Es fand ein kleiner Gipfel statt, auf dem sich – Achtung – rund 50 Staatspräsidenten trafen.

Merkwürdig. Als ich nun die UN-Seite drei Tage nach COP-Start öffne, wundere ich mich. So dachte ich doch stets das Datum sei der 10.-21.11. Tatsächlich war die COP die ganze Zeit auch so ausgeschrieben und wenn man sich umhört, ist das auch genau das Datum. Nun steht da plötzlich ein geändertes Startdatum, und zwar der 6.11. „Es ist eh schon alles besprochen“, meint Mariense ernüchtert. Ist es am Ende eine Art Ablenkungsmanöver, eine Bespaßung der Bevölkerung? Ein „so-tun-als-ob“. Wir fühlen uns auf jeden Fall ein wenig ‚an-der-Nase-entlang-geführt‘. Und auch, dass es so schwierig – praktisch gar nicht möglich – ist, für die Zivilbevölkerung oder selbst für mich in einer Reporterrolle, in die sogenannte ‚Blue Zone‘ zu kommen, erscheint uns skeptisch. Es erinnert uns instinktiv an die Worte von Padre Edilberto: „Es ist eh schon alles entschieden.“ Ist das so? Als ich ein paar Tage später die Information lese, dass jeder 25. Teilnehmer der Blue Zone ein Lobbyist der Fossilen Energien ist, werde ich traurig… Es sind laut Kick Big Polluters Out über 1600 Lobbyisten dieser unnötig viel CO2-produzierenden Industrie vertreten. In Zeiten, wo wir dringend den Ausstoß reduzieren sollten, unverantwortlich. Dazu kommen über 300 Industrie-Landwirtschafts-Lobbyisten. Alle mischen an einem Ort mit, wo Lösungen für unsere gefährdete Zukunft gefunden werden sollen…

Haben Paralellveranstaltungen wie in der Green Zone eine Bedeutung für die Verhandlungen?

Es geht wild zu in diesen Tagen.

Auf der größten Konferenz der Welt zum Thema Klimaschutz. Das sie die Größte ist, spüren wir. Und dass hier gewaltige Energien wirken, auch. Die ersten Tage sind wir erstmal restlos überfordert: wo finden wir die einzelnen Programmpunkte? Und dann die Frage, für welche entscheiden wir uns? Die Qual der Wahl. Langweilig wird Dir hier auch ohne Zugang in die Blue Zone nicht. Oder vielleicht auch genau deswegen nicht, hehe. Ich treffe Oscar aus Mexiko, der mit seiner NGO Wege für ein gerechtes CO2-Auszahlen an die Waldschützenden Gemeinschaften arbeitet. Wie er die Blue Zone empfinde, frage ich ihn. „Aburrissimo!“, kommt es wie aus der Pistole geschossen. ‚Super langweilig‘, aber im Superlativ. (Das können wir im Deutschen so gar nicht ausdrücken.) Und es freut mich zu hören, dass zum Teil auf den alternativen Gipfeln in der Stadt Dinge besprochen werden, die dann über einzelne Personen in die Blue Zone gelangen. Somit haben auch die vielen Parallelveranstaltungen eine indirekte Bedeutung für die Verhandlungen. Andere, wie eine Frau aus Bogota, Kolumbien, die ebenfalls Zugang zur Blue Zone hat, erzählt wiederum sehr ernüchterndes: „Die blaue Zone ist grau. Es geht nur um Geld, Geld, Geld. Keiner denkt hier an den Planeten.“ Auch eine Brasilianerin, die wir in einer Ausstellung treffen, ist zutiefst enttäuscht. „Die wollen nur verhandeln, verhandeln, verhandeln! Geschäfte machen!“ Was mir auf dieser Weltklimakonferenz deutlich wird: Wir stecken im kapitalistischen Sumpf. Indigene Gemeinschaften leben bzw. lebten geldfrei. Nun kommt das Geld auch bei Ihnen an und zerstört vieles. So wie wir dank Profitgier ebenfalls schon vieles zerstört haben. Warum regiert dieses Geld diese Welt? Warum lassen wir uns von ihm so sehr steuern? Auch manche indigene Gemeinschaften fallen – wie wir es in Venezuela erleben mussten – leider in die Falle dieser Papierscheine und lassen sich bestechen.

In der katholischen Fakultät findet auch einiges statt!

14.11.2025, Tag 5 der COP.

Noch immer schmunzle ich und schüttle den Kopf. Ist das wahr, was wir gestern in der Faculdade Catholica hörten? Ein großer Teil der Weltklimakonferenz ist von einem der ausbeuterischsten Systeme finanziert: Dem Bergbau – hierzulande Gold und Diamanten. Die „Mineria“ verseucht ganze Flüsse, tötet Lebewesen und macht Menschen krank. Aber finanziert dann auf einmal die Weltklimakonferenz, welche die grüne Lunge der Welt – den Amazonas – retten möchte. Klingt weder sonderlich gesund noch sonderlich glaubhaft.

Belém hat eine wundervolle Energie.

Und gleichzeitig spüre ich auch eine gute, sehr gute Energie vor Ort in Belém – im Herz Amazoniens. Da ist wahrhaft Feuer spürbar! Der Wunsch nach Wandel, nach verlangsamten Klimawandel. Nach einem Retten des Amazonas.

Leben wie Indigene - was heißt das eigentlich?

Sicherlich tun die rund 5000 Indigenen ihr Übriges. Menschen aus allen Schichten sind hier vertreten, informieren sich, werden laut, tanzen und demonstrieren. Andere bieten ihre Kunsthandwerklichkeiten an. Es fühlt sich nach einem Dursten nach einem Wieder-Erden an. Fast immer, wenn ich Indigene frage – was ihr Lösungsvorschlag für Ein „Retten der Welt“ ist, kommt als Antwort: "Lebt so wie wir." Was heißt das, so wie Indigene leben? Ich werde in diesen Tagen versuchen, genau dem ein wenig auf die Schliche zu kommen.

70.000 Tausend Teilnehmer...

Samstag, 15.11.2025

Bereits seit fünf vollen Tagen gibt es in der ganzen Stadt verteilt Vorträge, Podiumsdiskussionen, Künstlermärkte, Musik Acts, Ausstellungen & Co. Die Klimakonferenz hat weit mehr als einen Diskussionskurs zu bieten. Und heute findet etwas statt, auf dass sich Mishiko & ich ganz besonders gefreut haben: Die große Demo.

Der gigantische Menschenzug zeiht durch die Stadt.

Um 8:30 Uhr geht es los. Aus allen Richtungen strömen Menschen zusammen, Indigene und „Nichtindigene“. Menschen aus über 60 Ländern dieser Erde. Es wird getrommelt, getanzt und gesungen. Und der gigantische Menschenzug bewegt sich.

„Ohne Blau gibt es kein Grün“ steht im Schriftzug geschrieben.

Die Energie an diesem Ort ist wundervoll. Stark. Powerful. Energie, die etwas positiv bewegen kann. Das spüren wir. Als wir hören, dass scheinbar 70.000 Menschen sich hier versammelt haben, jubeln wir. Es ist ein großartiges Zeichen und ich spüre – auch wenn viele Menschen eigentlich vom Thema nichts mehr hören wollen – es öffnen sich in diesen Tagen auch viele für das Thema. Das macht Mut!

Viele, sehr viele erheben hier ihre Stimme.

Ich stutze kurz und freue mich dann sehr: Ist er nicht der, der vorgestern noch extra für uns fast eine Stunde abends spät an der Haltestelle wartete, damit wir sicher im Bus „ankommen“? Er wirkte eingangs nicht sonderlich an der COP30 interessiert. Doch irgendetwas scheint in ihm passiert zu sein. War unser Straßengespräch wirksam? Wir legten ihm nämlich ans Herz, hier mal genauer hinzuschauen. Die COP30 wahrzunehmen. Ja, liebe:r Leser:in, was wir wohl alle brauchen für ein gesundes gemeinsames ‚Haus‘ ist die Offenheit für Themen, vor denen wir uns erst einmal verschließen wollen.

Happy in Belém! Wir treffen so viele sooooo liebe Menschen!

Und die COP30 in Brasilien lädt ein, sich zu öffnen! Hier wird über’s Leiden der Menschen gesprochen, es werden Lösungen diskutiert und – aus meiner Perspektive ganz wichtig – es wird gefeiert, getanzt und sich auch dem Schönen des Lebens zugewendet. Wir begegnen hier so vielen so liebevollen Menschen. Insbesondere die Einheimischen überraschen uns immer wieder neu mit einer ganz wundervollen Herzlichkeit und Freundlichkeit. Ich glaube, ich übertreibe nicht, wenn ich sage, Belém gehört zu den Orten mit den freundlichsten Menschen, die ich auf meinen Reisen bisher besucht habe. Und damit distanziere ich mich entschieden vom peinlichen Kommentar unseres aktuellen Bundeskanzlers.

Indigene bekommen Stimmen.

Insgesamt: die COP & das Ganze in Belém hat eine starke positive Energie!

Ich habe das Gefühl, dass dieses Event weit mehr als nur Reden ist. Überhaupt die Bereitschaft so vieler Länder und Regierenden, zusammenzukommen, zeigt schon einiges. Die COP30 hat auch eine ganz besondere Chance, und zwar, dass auf die Indigenen gehört wird!

„Die Antwort sind wir“ - A resposta somos nos!

Warum ist das so wichtig? Wir alle stammen von ursprünglich indigenen Lebensformen ab und die Treibhausgasemissionen nehmen messbar und sehr rapide seit der Industrialisierung zu. Es hängt also unmittelbar an unserem Lebensstil. Darum höre ich immer und immer wieder die gleichen Sätze: „A resposta somos nos!“ ‚Die Antwort sind wir.‘ Dieser Satz löst in mir die darauffolgende Frage aus: Aber wie können wir dann wieder „indigen“ werden? Ist das der Weg? Und was macht deren Lebensstil eigentlich so besonders?

 

Der Anführer Andrei des Stammes Mura

Der Anführer Andrei der Ethnie Mura sagt mir: „Nein, ihr braucht nicht zu „Indigenen“ zu werden. Ein paar Details im Lebensstil ändern, das würde schon viel bewirken.“

Umweltfreundlich per Kanu unterwegs.

Sehr trügerisch und zerstörerisch ist das kapitalistische Denken & Trachten nach Profit, besser gesagt nach maximalem Profit. Entsteht ein Rennen (in Form von Konkurrenzdenken, Angeboten, Vermarkten), kann es langfristig wohl kaum gut gehen. In einer abendlichen Runde an Deck des Amazonasschiffes sagte eine Indigene aus Ecuador: „Vamos lento porque vamos lejos.“ (‚Lasst uns langsam gehen, weil wir weit gehen.‘)

Wer 40 km weit laufen will, wird wohl kaum jemals versuchen, die Strecke durchzusprinten. Wohlwissend, dass es der Körper nicht leisten kann. Tja, und so erträgt auch unsere Erde nicht einen jahrelangen Profitsprint. Warum wollen wir immer alles immer schneller und bequemer haben?

„Wir fahren kein Auto, wir fahren Kanu – das braucht keine Kraftstoffe.“, formuliert es Mitã Xipaya der Indigenen Gemeinschaft Xipaya im TedX-Talk am 18.11. als ein anschauliches Beispiel. Wir leben mitten im Wald. Mit der Natur.“

Der Amazonas ist mehr als nur ein Regenwald.

Ich erinnere mich an die Antwort von Wilmo auf dem Amazonasfrachter, als ich fragte: „Wie nutzt ihr die Natur?“ „Wir nutzen sie nicht, wir leben mit ihr.“, bekam ich als Antwort. Ja, es ist eine andere Denkweise! Sie sehen sich viel stärker als Teil der Natur. Wie wir diese Entkopplung fördern…?  Der Anfang der Zerstörung, den Indigene Gemeinschaften erleben, ist meist eine Straße. Mit der Straße wird - im wahrsten Sinne des Worte – der Weg geebnet: Für Großgrundbesitzer, Firmen, Sojaanbau, Landwirte, Goldabbau, Waldrodung und Pestizide. LKW und schweres Gerät haben Zugang zum sonst so dichten Regenwald. Und mit jeder Straße wird das Ökosystem weiter ‚fragmentiert‘ / zerschnitten – ideal zum Eindringen von Hitze, Parasiten, Krankheiten. 

Andrei hebt es nochmal hervor: „Verseucht nicht Euren Lebensraum, bewahrt ihn und statt Bäume zu fällen, pflanzt welche.“

Bananen-, Kaffee- & Kakaopflanzen inmitten des Waldes - gelebter Agroforst.

Du fragst Dich, welche weiteren Lösungsansätze es gibt? Eine einfache Lösung habe ich schon im zweiten Blogeintrag geschildert: Das Agroforstsystem. Obst-/Nahrungspflanzen im Wald zwischen anderen Bäumen pflanzen. Vielfalt statt Monokultur. Und jede*/r, der einen eigenen Garten mit Gemüse-/Obstpflanzen bestückt, tut auch etwas für eine „indigenere, geerdetere Welt“.

Brennt der Amazonas in Dir?

Und sicherlich haben die meisten von Euch mal die Erfahrung gemacht, wie gut es tut, mit der Erde zusammen zu arbeiten. So beschrieb es in diesen Tagen auch der Venezuelaner José Albarran Lopez bei einer Podiumsrunde in der katholischen Fakultät von Belém: „Wenn wir nicht innerlich heilen, können wir auch nicht die Welt heilen. Wir sollten den Amazonas in uns genauso retten, wie im Außen.“ Es brennt in Dir? Das seelisch-psychische Klima in Dir ist sich metaphorisch am Aufheizen? Widme dich dem Klimawandel in Dir, dann wirst Du ganz automatisch positiv im globalen Klimawandel wirken können. Davon ist José überzeugt, und ich fühle es genauso.

Indigene machen Druck! Weiter so!

Erfolge der COP

Doch auch wenn man der Meinung sein kann, die COP sei vielleicht mehr ein „Wir-tun-mal-so-als-ob“, dürfen wir genauer hinschauen! Und schon im Laufe der ersten Tage höre ich wahre Erfolge (- neben sicherlich einigen kleinen & großen weiteren, von denen ich nichts erfahre -). Der Druck der Indigenen, die sogar in die Blue Zone einbrachen und sie fast stürmten, wirkt. Die ganzen Demonstrationszüge scheinen nicht unerhört zu bleiben. Das macht Hoffnung!

Der dt. Umweltminister Schneider

Ein Erfolg beispielsweise ist, dass der brasilianische Staat 10 neue Indigene Gebiete zusagt. Ohne die Einzeichnung / Erklärung der indigenen Territorien ist das Leben für die Indigenen superschwierig. Und – das ist wissenschaftlich belegt – Indigene Gemeinschaften in ursprünglichen Lebensweisen schützen durch ihre konservative, profitlose Lebensweise das Klima, die Biodiversität und damit die gesamte Erde. Ein anderer Erfolg ist, dass das deutsche Umweltministerium einer indigenen Gemeinschaft zusagt, sie finanziell zu unterstützen, sodass sie sich bspw. einen Fischteich bauen können (die Fische aus dem Fluss sind dank Quecksilber & Co. verseucht). Simple Dinge, die aber für das Fortbestehen der Indigenen elementar sind.

Indigene in der Green Zone

Was mit Indigenen passiert, die sich gedrungen fühlen in die Stadt zu ziehen und wie an der Stelle die Kirche zum Einsatz kommt, warum ich stolz auf die Kirche bin und was ich von der COP30 ganz persönlich mitnehme, lesen wir im nächsten Blogartikel. Lassen wir uns nun von der vielen – unglaublich wundervollen Energie der Menschen hierzulande – mitreißen und gemeinsam fürs gemeinsame ‚Haus‘ einstehen.

Was mich nun noch interessiert:

Liebe:r Leser:in,

was sind Deine Fragen an die COP30, rund um den Klimawandel und den Amazonas? Was besorgt Dich oder ermutigt Dich? Was würdest Du gerne wissen? Schreibe mir doch gerne eine kurze E-Mail an: info@joshinichell.de

 

Quellen:

https://cop30.br/pt-br/noticias-da-cop30/brasil-prepara-aldeia-cop-visando-recorde-de-participacao-indigena

https://kickbigpollutersout.org/Release-Kick-Out-The-Suits-COP30