Es ist noch nicht so lange her, da war Religionsunterricht der verlängerte Arm kirchlicher Katechese. Es ging um die gesicherte Vermittlung von Glaubensinhalten und Satzwahrheiten. Wir bewerten das heute sehr kritisch, denn es hilft uns nicht weiter. Aber: Es geht auch heute noch um die Frage nach der Wahrheit und wie man sie in seinem Leben finden, leben und mit anderen teilen kann.
Schule ist der Ort, der einen verfassungsrechtlich garantierten Schutzraum zur Verfügung stellt, sich diesen existentiellen Fragen zu stellen. Satzwahrheiten reichen aber nicht mehr: Das Leben verändert sich jeden Tag und die Menge der Informationen und Angebote ist schier unübersichtlich und oft überfordernd. …
Moderne Religionspädagogik ist heute die theologische Disziplin, die diesen Bedingungen in der Praxis Rechnung trägt. Heißt: Sie kennt im 21. Jahrhundert keine Patentrezepte. Wohl aber Modelle und Instrumente, die helfen, nachdenklich nach Gott und den Menschen zu fragen, damit wir sinnvoll Zukunft gestalten können. Und wollen.
Was das für die zukünftigen Seelsorger*innen im Pastoralseminar bedeutet? Dass wir – zusammen - jede Menge nachdenken, austauschen, ausprobieren und überprüfen werden wie wir die uns aufgetragene Gute Nachricht sinnspendend weitergeben können. Nicht nur in Schulen, sondern in allen seelsorglichen Momenten, die nach dem Leben und Gott fragen.
Ich freue mich sehr darauf. Und bin gespannt, was wir gemeinsam entwickeln werden!