Die Kabinettausstellung "Faszination Asien" der Martinus-Bibliothek Mainz zeigt Reisebeschreibungen und Reiseberichte aus mehreren Jahrhunderten:
Von Marco Polos Reisebericht (Inkunabel von 1483 / 1484) über die jesuitischen Missionsberichte von Gonzales de Mendoza (1596) und Athanasius Kircher (1667) und den Gesandtschaftsberichten des Niederländers Nieuhof (1665) und des Briten Anderson über Macartney (1795) bis hin zum Forschungsbericht von Fortune (1853) sowie weiteren Berichten und interkulturellen Beschreibungen bis ins 20. Jahrhundert wird die Bandbreite von politischen, ökonomischen, religiösen, wissenschaftlichen und literarischen beeinflussten Gattungen der Reisebeschreibungen vorgestellt.
Sie zeigen nicht nur aufgrund der verschiedenen inhaltlichen Blickwinkel, sondern auch bedingt durch politisch-historische Entwicklungen u.a. zwischen Offenheit und Abschottung einen Wandel des Asienbildes in Europa im Laufe der Jahrhunderte. Gleichzeitig spiegeln die Publikationen auch die unterschiedlichen europäischen, regionalen Protagonisten bei den Entdeckungs-reisen wieder u.a. die Portugiesen, Spanier und Italiener sowie die Niederländer und Briten. Außerdem zeigen die Darstellungen auch die Änderungen im geographischen und allgemeinen Weltbild vom Mittelalter über die frühe Neuzeit bis heute.