Virtuelle Ausstellung "Faszination Asien"

Wohnhaus von Malayen - S. Friedmann, Ostasiatische Inselwelt. Land und Leute in Niederländisch-Indien: ... den Molukken Leipzig 1868 (Martinus-Bibliothek Mainz, 31/596) (c) Martinus-Bibliothek

Teil 3:

 

Teil 3 der Ausstellung zeigt Ihnen die Themen:
  • Joan Nieuhof
  • Europäische Kaufleute in China
  • Europäische Forscher in China
  • Indien und Südostasien
  • Europäische Reisende in Südasien (Indien und Ceylon)
  • Japan
  • Zeremonialwesen und Interkulturelle Ratgeber

Joan Nieuhof

Chinesische Pagode - Joan Nieuhof, Het Gezantschap der Neerlandtsche Oost-Indische Compagnie ... Keizer van China Amsterdam 1665 (Martinus-Bibliothek Mainz, 13/1091) (c) Martinus-Bibliothek
Niederländer als Handlungsreisende nach China 
Neben Spaniern und Portugiesen waren auch die Niederländer in geschäftlicher Mission nach China unterwegs. Die 1602 gegründete Vereinigte Ost-Indische Compagnie der Niederlande (VOC) brachte kostbare Waren nach Europa. Dies beflügelte die Neugier der Menschen auf deren Herkunftsländer. 

Joan Nieuhof
Als Hofmeister der ersten niederländischen Gesandtschaft an den Kaiserhof bereiste Joan Nieuhof (1618-1672) 1655 und 1657 das chinesische Reich von Kanton im Süden bis zur Hauptstadt Peking, wo er im Herbst 1656 auch an der Audienz beim Kaiser teilnahm. 
Seine ausführliches Werk gliedert sich in zwei Teile: zum einen die eigentliche Reisebeschreibung der Gesandtschaft, zum anderen gefolgt von einer Beschreibung des chinesischen Reiches. 

Joan Nieuhof und Cornelius Hazart

Sa. 24. Apr. 2021
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Europäische Kaufleute in China

360-Grad Karte von China - Atlas de Toutes les Parties Connues Du Globe Terrestre ... Du Commerce Des Européenes les Deux Indes Gèneve 1780 (Martinus-Bibliothek Mainz, 13/1078) (c) Martinus-Bibliothek
Wechsel des Chinabildes – Handelsinteressen statt Mission
Aufgrund des Verbotes der christlichen Mission übernahmen nun anstelle der Jesuiten verstärkt europäische, vor allem englische Kaufleute der East India Company die Rolle der Informationsvermittler über China ein. 
Da sich die Kaufleute im Gegensatz zu den Missionaren oft nur kurz und meist im engeren Umfeld der Hafenstadt Kanton aufhielten unterschieden sich ihre Wertungen deutlich von denen der Jesuiten. Zusätzlich waren die Wahrnehmungen sehr selektiv und auf die eigenen Handelsinteressen ausgerichtet. 
Dabei führten die Abschottung Chinas, die chinesischen Beschränkungen und Schikanen des Handels und die Fremdenfeindlichkeiten chinesischer Beamten zu ungünstigen Berichten. Dies verschob kontinuierlich das Bild, das sich der Westen von China gemacht hatte. 

Gesandtschaft Lord Macartneys
Ein Wendepunkt im europäischen Chinabild bilden die Werke über die Reisen der englischen Gesandtschaft Lord Macartneys an den chinesischen Kaiserhof 1793-1795. Viel beachtet wurden die Schilderungen von Aenaeas Anderson und weiterer Reiseteilnehmer. 

Europäische Kaufleute in China

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Europäische Forscher in China

Teepflanze, wie sie von Fortune aus China nach Indien gebracht wurde (c) Martinus-Bibliothek
Robert Fortune und der Tee
China hatte im 19. Jahrhundert noch das Teemonopol. Da Großbritannien seinen Teebedarf durch Importe aus China nicht decken konnte, beauftragte die East India Company den schottischen Botaniker Robert Fortune (1812-1880), die begehrte Teepflanze zu stehlen, die Geheimnisse der Teeherstellung zu ergründen und den Anbau in Indien zu ermöglichen. 
Auf seiner Forschungsreise wanderte Fortune als Chinese verkleidet durch China von den Hafenstädten Shanghai und Hongkong bis zu den Gebirgen Huang Shan und Wuyishan (Robert Fortune, Dreijährige Wanderungen in den Nord-Provinzen von China, Göttingen 1853 (Martinus-Bibliothek Mainz, 13/452)). Sein Diebstahl der Teepflanze ermöglichte den Teeanbau in Indien. Dadurch wurde das chinesische Teemonopol beendet und der wirtschaftliche und politische Niedergang Chinas begann. 

 

Europäische Reisende in Indien und Südostasien

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Europäische Reisende in Südasien (Indien und Ceylon)

Elefantenjagd - Johann Jacob Saar, Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste Nürnberg 1672 (Martinus-Bibliothek Mainz, 16/787) (c) Martinus-Bibliothek
Die Vereinigte Ostindische Compagnie der Niederlande (VOC) stellte zahlreiche Europäer für den Dienst im Fernen Osten ein. Damit bot sich diesen nicht nur die Möglichkeit Geld zu verdienen, sondern auch zu reisen, dabei fremde Länder kennenzulernen und Abenteuer zu erleben. 
Einer solcher Männer war Johann Jacob Saar (1625-1664), der fünfzehn Jahre Kriegsdienst für die Vereinigte Ostindische Compagnie leistete und danach seinen Erlebnisbericht veröffentlichte. Neben Niederländisch-Ostasien (heute Indonesien) kämpfte er auch auf Ceylon (heute Sri Lanka) für die Niederländer.
Philippus Baldeus (1632-1671) war als Prediger bei der Vereinigten Ostindischen Compagnie angestellt. Nach seinem Eintreffen in Batavia (heute Jakarta) wurde er in dieser südostasiatischen Inselregion eingesetzt, wobei ihm seine Sprachkenntnisse zugute kamen. Nach der Eroberung Ceylons (heute Sri Lanka) wurde er gegen seinen Willen dorthin versetzt. Dazu war er auch in Südindien zuständig. In seinem Werk beschrieb er Ceylon und Südindien. 

Europäische Reisende in Südasien (Indien und Ceylon)

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Japan

Taufe des Königs von Bungo - Die Missionsgeschichte späterer Zeiten. Briefe aus Japan Augsburg 1795 (Martinus-Bibliothek Mainz, E/216J) (c) Martinus-Bibliothek
Die ersten Portugiesen kamen 1543 nach Japan. Einige Regionalfürsten begrüßten die Portugiesen als Handelspartner und öffneten sich gegenüber dem Christentum.  Dies eröffnete dem Jesuitenorden die Möglichkeit zur Mission. 
Ende des 16. Jahrhunderts änderte sich das Klima und es kam zu ersten Christenverfolgungen und seit 1611 zur gewaltsamen Ausrottung des Christentums.
Auch die Handelsbeziehungen wurden von der Mitte des 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts von japanischer Seite strengstens reglementiert. Im 19. Jahrhundert musste sich das Land den Fremden öffnen.

Japan

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Asiatisches Zeremonialwesen und interkulturelle Ratgeber

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