Gemeindereferent Herbert Kohl

1988 wurde ich von Kardinal Lehmann gesendet. Er hat für mich Viernheim ausgewählt. Davon kannte ich bis dahin nur das Rhein-Neckar-Zentrum. Nun gut, dachte ich mir. Gott wird sich schon etwas dabei gedacht haben und rückblickend bin ich dankbar und glücklich für diesen Lebens-Ort an den mich unser Bischof gesendet hat.

Dankbar bin ich vor allem den vielen Gläubigen, die ich in 3 Jahrzehnten kennenlernen durfte. Wir haben zusammen Pläne geschmiedet für die Kirche in Viernheim, wir haben gebetet, Gottesdienst gefeiert und viel gelacht. Diese Leichtigkeit des Glaubens und die Bereitschaft so vieler Menschen immer wieder neue Wege auszuprobieren haben mein Leben und meinen Glauben geprägt.

1964 wurde ich in Trösel (heute Gorxheimertal) geboren und bin mit meinen drei Geschwistern auf dem elterlichen Bauernhof aufgewachsen. Die Arbeit in der Landwirtschaft habe ich als Kind gehasst. Heute bin ich dankbar für diese Zeit, die mich sehr geprägt hat.

Füreinander einstehen. Verantwortung übernehmen. Mit anpacken. Losgehen. Das Reich Gottes vor Augen, bereit sein die Richtung zu ändern.

So  bin ich mit meiner Frau und meinen drei erwachsenen Kindern fest in Viernheim verwurzelt und dankbar für diese gesegnete Zeit.

Es gibt einige Worte die mir viel bedeuten: „Eine Kirche die nicht dient, dient zu nichts“, die Fußwaschung, in der Jesus seinen Jüngern noch einmal exemplarisch den Dienst am Mitmenschen ans Herz legt, das Jesus-Wort: „Ich bin gekommen damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“. Aber auch Jesu Mahnung: „Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat“.

Das ist meine tiefste Überzeugung und Kern meines persönlichen Glaubens. Alles was wir als Christen und als Kirche tun muss sich fragen lassen ob es dem Leben dient. Das gilt sowohl für die Spiritualität, die Liturgie und natürlich auch für den Bereich der Caritas.

Voller Zuversicht schaue ich auf die Herausforderungen der nächsten Jahre. Es wird eine bewegte Zeit werden voller Umbrüche und Neuanfänge. Wenn ich auf Jesus Christus schaue, sein Leben, sein Sterben und auf seine Auferstehung gehe ich mit Gottvertrauen in die Zukunft in der Gewissheit das mich am Ziel meines Lebens das erwartet wofür ich gekämpft, geglaubt und gebetet habe. LEBEN.

Gemeindereferent Herbert Kohl