30. Darmstädter Krippenbummel

Krippe in St. Elisabeth als „Highlight der Darmstädter Krippenlandschaft“

Lindenholzkrippe in der St. Elisabeth-Kirche, Darmstadt (1935)
Lindenholzkrippe in der St. Elisabeth-Kirche, Darmstadt (1935)
Datum:
Fr. 18. Jan. 2019
Von:
Thomas Braun

Das Darmstädter Echo berichtete über eine Krippentour der Elisabeth-Langgässer-Gesellschaft auf dem 30. Darmstädter Krippenbummel am 6. Januar 2019.

 

Hier der Artikel aus dem Darmstädter Echo von Miriam Gartlgruber:

 

"Die Holzkrippe in der Kirche St. Elisabeth im Martinsviertel gehört zu den ältesten Krippen in Darmstadt, die Krippe in der benachbarten Michaelskirche dagegen zu den moderneren. Wer das noch nicht wusste, wurde beim 30. Krippenbummel der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen von Karlheinz Müller der Elisabeth-Langgässer-Gesellschaft aufgeklärt. Seit vielen Jahren führt dieser, immer am ersten Sonntag um den 6. Januar, Interessierte zu den Kirchen der Stadt.

Ziel der Touren sind die Krippen, die seit jeher in den Weihnachtsgottesdiensten dazu beitrugen, die frohe Botschaft von Heiligabend zu verkünden, wie es in einem Schreiben zur Krippe der Johanneskirche heißt. „Ein gewisser Ludwig Seibert hat darin beschrieben, wie dankbar die Gemeinde für ihre schlichte aber wirkungsvolle Krippe ist“, berichtete Karlheinz Müller. So habe Seibert erklärt, die Krippe sei Quelle der Erbauung, bildhafte Erfassung der Kindheit Christi und den Kindern eine erzieherische Unterweisung. „Man hat sie als Bereicherung für das Gotteshaus empfunden,“ betont Müller. 1936 wurden die Krippenfiguren, die aus Oberammergau stammen, vom Altarkreis der Johannesgemeinde erworben und der Gemeinde gespendet. Als im September 1944 das Gemeindehaus einstürzte, wurde der dort gelagerte Stall der Krippe zerstört. 1949 entstand ein neuer Stall für die Heilige Familie, der 2014 ersetzt wurde.
 
 
Die aktuelle Version ist schlicht, das Dach unvollendet. In der Beschreibung zur Krippe steht dazu: „Das Dach ist Sinnbild für unser Leben, das, wie auch unser Glaube und die christliche Kirche – immer im Wandel ist und niemals ganz fertig.“ Weitere Symbole, wie eine Palme und ein Kreuz, das aus Balken gebildet wurde, weisen auf biblische Botschaften hin.
Neueren Datums ist auch die Krippe in der Michaelskirche, die in der Zeit von 1958 bis 1960 erbaut und am 17.April, einem Ostersonntag, eingeweiht wurde. Wie Kalrheinz Müller erzählte, wisse man über diese Krippe nicht viel; bekannt sei lediglich, dass die schlicht gehaltenen Figuren in Form von Maria, Josef und dem Jesuskind, ebenso wie die Figuren der Johanneskirche, aus Oberammergau stammten. „Die klare, einfache Form passt dabei gut zur Kirche, die ja ebenfalls recht modern ist.“
Viele Jahre früher bekam die Kirche St. Elisabeth ihre Krippe: Seit 1935 beherbergt sie ihr Exemplar aus Lindenholz, das einst von Holzbildhauer Philipp Müller aus Heppenheim gefertigt und der Gemeinde von Pfarrer Martin Fink zu dessen Abschied geschenkt wurde. Pfarrer Dr. Michel, sein Nachfolger, sorgte später dafür, dass die heilige Familie, die Hirten, Tiere und Engel um die Heiligen drei Könige ergänzt wurden. Die Farbe der Gewänder wurde laut Karlheinz Müller einlasiert und mit Wachs versiegelt. Während des zweiten Weltkriegs seien einige der Figuren stark beschädigt, in den Jahren danach aber detailgetreu wieder hergerichtet worden, so dass die Krippe seit 1977 wieder in altem Glanz erstrahle.
 
Müller bezeichnete die Krippe der Kirche St. Elisabeth, die den Krippenbummel an diesem Sonntag ausklingen ließ, als „Highlight der Darmstädter Krippenlandschaft“. Wie er informierte, wurde die Spende in Höhe von 312 Euro, die während des Spaziergangs im letzten Jahr zusammenkam an den Freundekreis Aumühle gespendet. Der Erlös in diesem Jahr soll „Echo hilft!“ und dem Evangelischen Hospiz- und Palliativ-Verein Darmstadt zugute kommen."