22 Personen der Darmstädter Gemeinde St. Elisabeth besuchten die Werkstatt der Glasfirma "Glastechnik Rhein-Main" in Arheilgen. Der Brennofen war auf 620 Grad erhitzt. Durch das runde Sichtfenster konnte man drei rote Scheiben vor sich hin brennen sehen.
Glasermeister und Seniorchef Hans Grobbauer begrüßte die 2. Delegation aus St. Elisabeth. Fertige rote Scheiben des achten Chorfensters lagen schon ausgebreitet sichtbar da und das Staunen über die Leuchtkraft verwandelte sich in Vorfreude. Auch der Glasdesigner Markus Hau war ebenfalls gekommen. Beide berichteten über den Verlauf der Arbeit und viele Fragen wurden gestellt.
"Wie ist denn eigentlich die Idee zu diesem Chorfensterensemble entstanden?" wurde der Künstler gefragt und Hau berichtete von diversen Versuchen. Schließlich umrandete er einen Scanner wasserdicht, füllte Wasser und verschiedene Antikfarben auf die Glasscheibe drauf, experimentierte mit Luftblasen und erzeugte so die Dynamik der Fenster als Ensemble. Nun wurde das Ergebnis gescannt und für die neun Chorfenster mit 203 Scheiben im Computer bearbeitet.
Glasermeister Hans Grobbauer erläuterte den Bearbeitungsprozess von der gelieferten Roh-Farbscheibe hin zu jeder dann einzeln individuell zu bearbeiteten Fensterscheibe. "Die Herausforderung ist es, mit dem Glasdesigner und Kunstprofessor Chris Scholz (TU Darmstadt) mal Farbschattierungen aufzubringen, mal Farben aufzuhellen oder Farbübergänge fließend zu gestalten. Hat man sich bei einer Scheibe für ein Verfahren entschieden, wird dies umgesetzt und die Scheibe mit 620 Grad neu gebrannt. Nach 24 Stunden Abkühlzeit kann das Ergebnis begutachtet werden. Im günstigsten Fall ist man zufrieden, doch immer mal wieder muß nachgearbeitet werden, neu gebrannt und neu abgekühlt werden. Man braucht also sehr viel Geduld."
Auch für den Erhalt der Rohfassungen aus der Glashütte Lamberts im Bayrischen Wald wird Geduld benötigt. Etwa ein Drittel der Scheiben sind geliefert. Zuerst kamen die großen Scheiben mit den Rottönen an. Auch erste Grünfarbenn sind da, aber bei den Blautönen wird es dauern. Schon bei der Herstellung sind sie komplizierter, weil zähflüssiger. Zusätzlich ist der Blaufachmann der Glasbläserfirma Lamberts erkrankt und so muss die Herstellung und Lieferung nach Darmstadt noch weiter warten.
Die Geduld werden wir aufbringen und die Vorfreude ist schon vorhanden.
Gerne können Sie uns bei dem Projekt neue Chorfenster finanziell unterstützen:
Vielen Dank für Ihre Beteiligung!