Pastoralraumkonferenz verabschiedet finales Gebäudekonzept

Gebäudekonzept (c) Pixabay, Lülsdorf,Maier
Gebäudekonzept
Datum:
Mi. 19. Nov. 2025
Von:
Stephan Maier

Als erstes Teilkonzept hat das Gebäudekonzept die entscheidende Hürde in der Pastoralraumkonfereenz genommen.

Die Pastoralraumkonferenz hat in ihrer Sitzung am 18.11.2025 das finale Gebäudekonzept mit großer Mehrheit verabschiedet. Im Januar gingen die Entwürfe zum Gebäudekonzept an die Bistumsleitung. Deren Stellungnahme ging am 30.06.2025 im Pastoralraum ein. In einer Sitzung nach den Sommerferien und einer weiteren Anfang November einigte sich die TG-Gebäude auf das nun vorliegende Konzept. Aufgabe war es, die Reduktionsvorgaben des Bistums zu erfüllen. Diese sahen bei den Kirchen eine erforderliche Reduktion um min. 18% vor und bei den Pfarrheimflächen um min. 12%. Damit war die Ausgangslage wesentlich besser als in vielen anderen Pastoralräumen. Trotzdem zeigte sich, dass es auch bei uns schmerzhafte Einschnitte geben muss. Die besondere Herausforderung liegt einmal dabei in der Größe des Pastoralraums mit acht Ortsgemeinden mit unterschiedlicher Größe. Zusätzlich macht die große Anzahl an muttersprachlichen Katholiken in unserem Pastoralraum in vier Gemeinden neben der großen Bereicherung noch einen zusätzlichen Blick notwendig. Dabei galt es, pastorale, lagebezogene und gebäudebezogene Kriterien zu beachten.

Als Hauptpunkte waren in den Szenarien zu benennen: Hauptpfarrkirche, Kategorisierung der Kirchen, Pfarrheimflächen, zentrales Pfarrbüro und Außenstellen, Wohnsitz des leitenden Pfarrers.

Als Hauptpfarrkirche sieht das Konzept St. Ludwig vor. Der Standort des zentralen Pfarrbüros wird im Feinkonzept Verwaltung näher beschrieben und sieht St. Ludwig als Standort vor. Aufgrund der erforderlichen Größe wird dabei auch die alte Pfarrwohnung im Obergeschoss mit einbezogen werden. Auch die weiteren Kontaktstellen werden über das Feinkonzept Verwaltung geregelt. Einen Wohnsitz für den leitenden Pfarrer hat die TG-Gebäude nicht festlegt, da Pfr. Becker dies nicht beanspruchen wollte. Für einen zukünftigen leitenden Pfarrer sind aber genügend andere Wohnungen in Pfarrhäusern vorhanden.

Das verabschiedete Szenario bei den Kirchen und Pfarrheimen sieht nun ein Rückfahren an manchen Standorten vor. Hier sieht das Konzept die Kirchen und Pfarrheimflächen in St. Fidelis, St. Bonifatius Wixhausen, St Antonius Messel und am Schwarzen Weg als kritisch an. Die Kirche von St. Fidelis hat Probleme in der Bausubstanz. Neben den geschätzten hohen Renovierungskosten für Dach und Fußboden, hat diese Kirche auch architektonisch schwierig zu lösende Randbedingungen. Der große Saal, der zur Zeit vor allem durch die Tafel genutzt wird, leidet unter einem Renovierungsstau. Hier hat sich eine zusätzliche Arbeitsgruppe gebildet, um die Immobilienthemen rund um den Campus Fidelis aufzuarbeiten. Dabei wird es darum gehen, mit allen Gestaltern (Stadt Darmstadt, kroatisch- und italienisch-sprechende Gemeinden, Caritas, Tafel, KITA-Träger, KHG, TG-Sozialpastoral, Statiker etc.) ins Gespräch zu kommen und Lösungen für diesen komplexen, aber wertvollen Raum zu erarbeiten. In Wixhausen ist es so, dass die Räumlichkeiten kaum noch genutzt werden. Ähnlich sieht es mit den Räumlichkeiten im Schwarzen Weg aus. In Wixhausen wird nun die Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche vor Ort gesucht. Die Räume am Schwarzen Weg bleiben im Besitz der Gemeinde und sollen vermietet werden. Die bestehende Kleiderkiste bleibt davon unberührt. In Messel wird jetzt schon die Kapelle St. Antonius von einem Förderverein getragen. Die TG-Gebäude ist da zuversichtlich, weitere Mitstreiter/innen für den Erhalt dieses Kleinod zu finden.

Mit diesen Maßnahmen konnte erreicht werden, dass die restlichen Kirchen alle in den beiden oberen Zuschuss-Kategorien des Bistums erst einmal gehalten werden können. Auch bei den Pfarrheimflächen mussten so keine weiteren Reduktionen vorgenommen werden. Es ist sogar noch Luft um etwa Räumlichkeiten für das angedachte pastorale Jugendzentrum oder Räumlichkeiten für ehrenamtliche Arbeiten vor Ort zu ermöglichen.

Eine besondere Zuwendung braucht es in der Umsetzung für die Gemeinden, bei den jetzt Reduktionen vorgenommen werden sollen. Das sind in kleinem Umfang die Gemeinden Hl. Geist mit den Räumen in Wixhausen und St. Bonifatius Messel mit der Antoniuskapelle. Die größeren Herausforderungen stecken aber um St. Fidelis, da dort auch die kroatische und die italienische Gemeinde beheimatet sind. Hier wird noch viel Überzeugungsarbeit notwendig sein, da nach jetzigem Stand in Teilen eine neue Heimat gesucht werden muss. Die Pfarrheimflächen der Gemeinden in St. Fidelis bleiben aber erhalten. Trotzdem erfordert die Neubeheimatung auch das Zusammenrücken anderer Ortsgemeinden auf Augenhöhe. Nur gemeinsam kann das gelingen. Des Weiteren bemüht sich die TG-Gebäude und die AG Fidelis um den Gebäudebestand in St. Fidelis. So wurde einerseits mit einem örtlichen Bauträger ein vielsprechender Kontakt aufgenommen, um ggf. eine Nachnutzung rund um den Bestand auf der Westseite zu finden. Aber um die Nachnutzung der Kirche unter Beibehaltung der Kapelle sind verschiedenen Aktivitäten geplant. So haben wir uns bei Projekt Kletterkirche des Bistums beworben, haben mit der Hochschule Darmstadt Fachbereich Architektur ein Semesterprojekt gestartet und es Exkursionen seitens der Themengruppe zu anderen Kirchen-Nachnutzungsprojekten geplant.

An dieser Stelle vielen Dank an alle Teilnehmer/innen der TG-Gebäude, die in vielen Vorort-Terminen und Sitzungen mit leidenschaftlichen Diskussionen das Ergebnis erarbeitet haben. Vielen Dank auch an unsere Koordinatorin Benedikta Caspari, die die Themengruppe über Zeit intensiv begleitet hat. In Zukunft werden Pfr. Matthias Becker und Verwaltungsleiter Florian Schmid die Themengruppe betreuen.