Stop! Schau dich um! Was passiert rechts und links?
Aschermittwoch und die Fastenzeit laden uns dazu ein innezuhalten und uns umzuschauen. Was passiert in unserem Leben? Wie geht es unseren Mitmenschen?
Das Symbol den Stoppschildes hat heute den Kita-Gottesdienst, den Gottesdienst der Erstkommunionkinder und den Impuls beim "Aschekreuz to go" geprägt.
Luise Zinke, Leiterin der Integrativen Kindertagesstätte St. Elisabeth, bezieht das Stoppschild in einem Elternbrief sehr konkret auf unsere aktuelle Situation in Europa. Ein Brief, der uns alle anspricht und zum Handeln einlädt:
Liebe Eltern,
heute haben wir im Kindergarten mit Ihren Kindern den Aschermittwochs-Kindergottesdienst gefeiert. Aschermittwoch bedeutet für die Christen den Anfang der Fastenzeit. Nach den lauten, bunten und lustigen Tagen des Karnevals folgt nun eine Zeit der Stille und Reflexion. Es ist eine Zeit des Anhaltens, in der wir Christen uns vorbereiten auf die Auferstehung Jesu an Ostern. Wir möchten schauen, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind, dem Weg auf den wir uns im Advent gemacht haben. Dazu müssen wir anhalten, unsere Karte herausholen und auf den Weg schauen, den wir zurückgelegt haben. Dann schauen wir auf den Weg, den wir eingeschlagen haben. Führt dieser Weg uns noch zum Ziel? Dahin wo wir gerne sein möchten? Oder sollte ich vielleicht einen Kurswechsel oder eine Kurskorrektur machen, um wieder auf mein Ziel zuzusteuern? In unserem Kindergottesdienst haben wir diesen Moment des Anhaltens durch ein Stoppschild symbolisiert.
Ich möchte Sie nun ebenfalls dazu einladen, sich in diesen nächsten Wochen ab und zu an unser Stoppschild zu erinnern. Vielleicht hilft es Ihnen für kurze Momente aus Ihrem Alltagsleben herauszutreten, um darüber nachzudenken, ob die Richtung in Ihrem Leben Sie weiterhin zu Ihrem Ziel führt. Vielleicht müssen wir auch nochmal darüber nachdenken, was denn dieses Ziel eigentlich ist? Für jeden einzelnen, ganz persönlich.
Doch auch für uns als Gesellschaft und als Menschheit ist das Stoppschild mehr als notwendig. Im Verkehr ist das Stoppschild dazu da, Unfälle zu verhindern. Wer sich nicht daran hält, riskiert sein eigenes Wohlergehen und das der anderen. Seit langer Zeit schon wird uns ein Stoppschild bezüglich der drohenden Klimakrise vorgehalten. Wie möchten wir damit umgehen? Es ignorieren? Innehalten?
Auch im Hinblick auf Demokratie und Frieden werden uns seit vielen Jahren immer wieder Stoppschilder vor Augen gehalten. Und in den letzten Tagen müssen wir uns sogar fragen, ob wir nicht schon weit über das Stoppschild hinaus sind. Gerade dieses Jahr kann die Fastenzeit uns helfen, anzuhalten, unseren Alltag kurzzeitig zu stoppen und uns umzuschauen. Was passiert da gerade? Welcher Weg hat uns dahin geführt? Und wo führt uns dieser Weg in Zukunft hin? Wo können oder müssen wir als Gesellschaft weitreichende Kursänderungen vornehmen, um Demokratie und Frieden für uns und unsere Kinder zu sichern? Vielleicht führt das Anhalten auch dazu, dass wir Möglichkeiten für uns ganz persönlich finden Menschen in Not zu unterstützen.
Zu all dem ist der erste Schritt das Innehalten, das Hochschauen und das Heraustreten aus unserem Alltag, aus unseren Routinen. Vielleicht müssen wir einen Schritt zurücktreten, um wieder das Große und Ganze in den Blick zu bekommen: das Wohlergehen aller Menschen und Lebewesen.
Mit den Kindern haben wir in unserem Gottesdienst folgendes Gebet gesprochen:
Guter Gott,
heute beginnt die Fastenzeit,
eine ruhigere Zeit.
Manchmal brauchen wir ein Stoppschild im Leben.
Dann denken wir nach.
Wir wollen gucken, ob alles gut ist.
Gott hilft uns dabei.
Amen.
Für diejenigen, die in der aktuellen Notsituation helfen möchten, haben wir ein paar Möglichkeiten zusammengestellt:
Spenden:
Für Geldspenden haben wir hier eine Auswahl von Organisationen zusammengestellt, bei denen sichergestellt ist, dass Spenden bestmöglich genutzt werden (https://www.dzi.de/wp-content/uploads/2022/02/DZI-Spenden-Info-Nothilfe-Ukraine.pdf):
· Deutscher Caritasverband e.V. Karlstraße 40, 79104 Freiburg im Breisgau www.caritas.de Bank für Sozialwirtschaft IBAN DE88 6602 0500 0202 0202 02 Stichwort: Nothilfe in der Ukraine
· Aktion Deutschland Hilft e.V. Willy-Brandt-Allee 10-12, 53113 Bonn www.aktion-deutschland-hilft.de Bank für Sozialwirtschaft IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30 Stichwort: Nothilfe Ukraine
· Deutsches Rotes Kreuz e.V Generalsekretariat, Carstennstraße 58 12205 Berlin www.drk.de Bank für Sozialwirtschaft IBAN DE63 3702 0500 0005 0233 07 Stichwort: Nothilfe Ukraine
Flüchtlinge aufnehmen:
Es gibt auch die Möglichkeit Flüchtlinge bei sich zu Hause aufzunehmen. Dazu können Sie sich bei ELINOR unter dem folgenden Link anmelden:
https://elinor.network/gastfreundschaft-ukraine/
Herzliche Grüße,
Luise Zinke