Seit etwa 10 Jahren wird das Thema der sexualisierten Gewalt in der katholischen Kirche immer öffentlicher. In diesem Rahmen stieg die Sensibilisierung und das Bistum Mainz erarbeitete ein erstes Präventionskonzept, das kontinuierlich weiterentwickelt wurde und wird.
In der Präventionsarbeit ist eine Kultur der Achtsamkeit und transparentes Handeln zentral. Dabei baut das Konzept auf drei Säulen: Prävention, Intervention und Reflexion/Aufarbeitung.
Im Zuge der Prävention werden für alle Hauptamtlichen ausnahmslos verpflichtende Präventionsveranstaltungen durchgeführt. Ebenso gibt es für alle ehrenamtlich Tätigen Präventionsschulungen, die für die verbindlich sind, die in der Kinder- und Jugendarbeit oder in verantwortlichen Positionen aktiv sind. Dabei geht es vor allem darum, für das Thema zu sensibilisieren und es aus der Tabuzone herauszuholen. Zudem werden von diesen Personen Selbstverpflichtungserklärungen unterschrieben und regelmäßig die Führungszeugnisse eingesehen. In den nächsten Monaten soll mit den Gruppen der Pfarrei ein für unsere Gemeinde zugeschnittenes institutionelles Schutzkonzept entwickelt werden. Da St. Elisabeth in einer größeren Pfarrei aufgehen wird, werden wir diesen Prozess gemeinsam mit unseren jetzigen Nachbargemeinden gehen. In diesem Zuge werden wir die entsprechenden Gruppen einladen.
Neben dem Präventionskonzept gibt es eine Interventionsordnung, nach der es klare Beschwerdewege und Handlungsanweisungen gibt, für den Fall, dass es dennoch zu kritischen Situationen kommt. Dabei ist in jeder Pfarrei der Pfarrer sowie ein*e Präventionsbeauftragte*r verantwortlich, zudem gibt es auf Bistumsebene unabhängige Ansprechpartner*innen.
Ein wichtiger Schritt ist auch eine offene Fehlerkultur und ein transparentes Aufarbeiten vergangener kritischer oder straffälliger Situationen. Mit den Schritten der Prävention versuchen wir alles, damit es nicht wieder zu sexualisierter Gewalt kommen wird. Sollte trotz aller Präventionsmaßnahmen etwas vorfallen, muss dies kritisch aufgearbeitet und die notwendigen Konsequenzen gezogen werden. D.h. das Konzept muss immer wieder angepasst werden. Zur transparenten Aufarbeitung gehört es auch, dass auch in unserem Bistum ein Gutachten über die vergangenen Missbrauchsfälle erstellt wird. In diesem Zusammenhang wurden alle Pfarreien des Bistums vom zuständigen Rechtsanwaltsbüro angeschrieben, um Fragen über die Vergangenheit als auch über die aktuelle Situation zu beantworten. Auch in St. Elisabeth haben wir mit Hilfe einiger Personen der Gemeinde den Fragebogen beantwortet und so unseren Teil zum Gutachten beigetragen.