Die Tage vom Palmsonntag bis Ostern sind geprägt von der Spannung, in der Jesus, der Treue Gottes gewiss, mitten in tödlichen Verhältnissen jene Feindesliebe lebte, die er gepredigt hat. Wir brauchen die Tage der Karwoche um Schritt für Schritt zu erfahren, wie sehr es unsere eigene Geschichte ist, die wir in der Gestalt Jesu schon erlöst sehen, wie Bischof Kamphaus sagt. Die Sehnsucht Jesu nach Frieden und Gerechtigkeit, mit der er in Jerusalem einzieht, ist auch unsere. Sein Mut, am Gründonnerstag Brot und Wein zu teilen und sich selbst darin mitzuteilen, ist lebendige Gegenwart unter uns.
Sein Leben gibt er hin um den Teufelskreis von Gewalt und Gegengewalt zu durchbrechen, das sagt uns der Karfreitag. Alles Sterben in der Welt durch Gewalt, Hunger oder Unrecht wird auf Golgota gekreuzigt.
Der Karsamstag nimmt unseren Abstieg in die Schrecken des Todes in den Blick und sagt uns: Christus steigt hinab in das Reich der Toten, um sie herauszureißen in das Leben Gottes, das den Tod hinter sich gelassen hat.
Die Botschaft der Osternacht lässt uns neu hervorgehen aus dem Tod in das neue Leben.
Der Palmsonntag
Jetzt beginnt er, der Weg in die Stadt der Entscheidung: Jerusalem. Jesus erfüllt die Propheten, wenn er auf einem einjährigen Eselsfüllen in die Stadt reitet und die Menschen voller Jubel die Palmzweige von den Bäumen reißen und sie ihm mit ihren Kleidern auf die Straße legen. Urplötzlich wird aus dem „Hosianna“ (Gott hilft) das unmissverständliche „Kreuzige ihn…“. Im Lesen der Heiligen Schrift gehen wir diesen Weg mit.
Gottesdienste
Samstag, 1. April 2023
Vorabend des Palmsonntags
18.00 Uhr Pfarrkirche Sankt Martin
Gottesdienst mit Palmweihe
Sonntag, 2. April 2923
Palmsonntag
10.00 Uhr Pfarrkirche Sankt Martin
Eröffnung der Palmprozession am Schulhof der Ernst-Reuter-Schule
Prozession zur Pfarrkirche Sankt Martin mit anschließender Eucharistiefeier
„Hosianna dem Sohne Davids!“ (Mt 21, 9)
Gründonnerstag, 6. April 2023
Übergang – Entscheidung – Verrat – Nacht
Mit der Feier des letzten Abendmahles, der Agapefeier im Gemeindezentrum und der sich anschließenden Nacht der Wache für den Herrn eröffnen wir die jährliche Feier der heiligen drei Tage vom Leiden, dem Tod und der Auferstehung Jesu. Wir sind mit der Feier dieser Tage hineingenommen in das Geschehen von Jerusalem, in die Geschichte Gottes mit den Menschen und erleben unsere eigene Begegnung mit der Gegenwart Gottes in den Zeichen von Brot und Wein und in der Verkündigung des Wortes. Wir wachen in dieser Nacht mit Jesus selbst.
Abendmahlsamt mit Fußwaschung
19.00 Uhr Pfarrkirche Sankt Martin
anschließend Agapefeier im Gemeindezentrum
Nacht der Wache für den Herrn
ab 22.00 Uhr
Karfreitag, 7. April 2023
„Mitten am Tag zerbricht das Licht in Dunkelheit“
Der Karfreitag erinnert uns daran, dass Jesus Christus am Kreuz gestorben ist.
Vorbei der stechende, reißende Schmerz. Vorbei aber auch die Begeisterung, die Tatkraft, die Reich-Gottes-Hoffnung.
Vorbei sind Heilen und Vergeben, Berühren und Segnen,Mahnen, Warnen und Wecken. Zu Ende ist die Hoffnung des jüdischen Volkes, die lang angestaute, aufgetürmte, grenzenlos gewordene. Wenn nicht dieser – wer dann?
Kinderkreuzweg
10.00 Uhr Pfarrkirche Sankt Martin
Karfreitagsliturgie
15.00 Uhr Pfarrkirche Sankt Martin - mit den Blumen, die Sie für die Kreuzverehrung mitbringen, wird die Kirche österlich geschmückt. Vielen Dank dafür!
Karsamstag, 8. April 2023
"Jeden Morgen neu, Herr, ist deine Treue“. Wohl kaum ein Wort aus dem Stundengebet der Kirche ist so charakteristisch für den Karsamstag wie dieser Vers aus den Klageliedern des Propheten Jeremia.
"Jeden Morgen neu", das ist Hoffnung wider alle Hoffnung, verhalten aufschimmerndes Licht am Ende eines langen Tunnels. Der Karsamstag ist ein geheimnisvoller, scheinbar schwebender Tag, ein Tag des Übergangs, des „Zwischen“, ein Brückentag zwischen Tod und Leben, zwischen abgrundtiefer Dunkelheit und langsam aufstrahlendem neuen Licht.
Trauermette
8.00 Uhr Pfarrkirche Sankt Martin
Die Osternacht
„Vom Tod zum Leben“
Aus einem kleinen Funken ist ein großes, loderndes Feuer geworden.
Das Licht der Osterkerze, das wir von diesem Feuer nehmen, wird sich in der Runde verteilen und die Nacht erleuchten.
Am Ende der Nacht kommen Maria von Magdala und die andere Maria zum Grab. Sie sehen, dass der Stein vom Grab weggewälzt war. Aus der Dunkelheit des Todes ist Christus zum Leben erstanden.
Deshalb werden auch wir uns in dieser Nacht versammeln und mit unzähligen Christen auf der ganzen Welt wachen und beten, singen und die Auferstehung des Herrn feiern.
Karsamstag, 8. April 2023
Feier der Osternacht
21.30 Uhr Beginn am Osterfeuer vor der Pfarrkirche Sankt Martin
und Begegnung nach der Feier der Auferstehung am Osterfeuer