In den Tagen zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten betet die Kirche in der Pfingstnovene um die Gaben des heiligen Geistes:
die Gaben der Weisheit, der Einsicht, des Rates, der Stärke, der Erkenntnis, der Frömmigkeit und der Gottesfurcht.
Am 50. Tag von Ostern feiern wir die Vollendung von Ostern - die Herabkunft des heiligen Geistes auf die Jünger*innen, das Pfingstfest, und die Geburtsstunde der einen Kirche. Die Jünger*innen fanden eine Kraft in ihrem Glauben, die sie verwandelt hat und über sich selbst hinausführte. Diese Kraft hat ihnen ermöglicht, mutig Wege zu gehen, die sie bisher nicht gekannt hatten. Diese Kraft öffnete den verschlossenen Raum, in den sie sich zurückgezogen hatten.
Wir feierten die Gottesdienste an Pfingsten:
Samstag, 27. Mai 2023, 18:00 Uhr und Sonntag, 28. Mai 2023, 10:00 Uhr und Pfngstmontag, 29. Mai 2023, 10:00 Uhr, Kirche Sankt Martin
Nach dem Gottesdienst am Pfingstsonntag trug der Wind die Luftballons mit den Grüßen in die Welt hinaus. Aus welchen Orten uns in diesem Jahr Grüße zurück geschickt werden?
Klaus Jäckel schreibt in seinem Gedicht:
„Fünfzig Tage“ nach dem Osterfest
geschah es
und seit mehr als zwei Jahrtausenden
geschieht es — Pfingsten
— die Kirche feiert ihren Ursprung
und ihr Ziel zugleich
unvorstellbar
muss es zu jener Zeit gewesen sein
und unvorstellbar wird es bleiben
was sich im Pfingstereignis offenbart
die Bibel sagt
wie es den Aposteln widerfuhr
„Vom Himmel her ein Brausen … ein
heftiger Sturm — Zungen wie von Feuer …
und alle wurden mit Heiligem Geist
— erfüllt“
Ur-Pfingsten
Erfahrung — Auftrag — und Programm
wie eine Ouvertüre — mit Leitmotiven für
ein Werk, das in Geschichte und Geschichten
sich entfaltet — dank Gottes Geist von Menschen
mitgestaltet — am Ende aller Zeiten
durch Gott selbst vollendet wird
„ … siehe, ich mache alles neu …“
für uns und die gesamte
— Schöpfung
Gottes Geist
er ist´s
der aus der Vielfalt lebt
und sie in allem, auch in seiner Kirche liebt
„Parther, Meder, Elamiter …
Bewohner von Judäa und Asien … Ägypter,
Araber und Römer“ nennt der Pfingstbericht
— Weltkirche — von Anfang an
universal — und individuell
bodenständig und global
allgemein und ganz
— persönlich
Gottes Geist
er ist´s
der Lust auf Leben schafft
vom Trommelwirbel bis zum Disco-sound
in Rhythmen, Liedern, Lach- und TanzBewegungen
für immer neues Leben — das er in seiner
Artenvielfalt win-win wachsen und entfalten lässt
mit der Fülle seiner Gaben und Begabungen
durch immer neue Formen, Riten und Bewegungen
in pluralen Kulten — und Kulturen
Gemeinden und Gemeinschaften
auch in seiner Kirche
weltweit wie hier
— bei uns
Gottes Geist
er ist´s
der aufhorchen lässt, der motiviert und aktiviert
— selbst durch Fremdes, Nicht-Geplantes, Un-Erwartetes
analog und digital — per Handy, Smartphone, Internet
durch alte wie durch neue Wörter, Gesten, Bilder — Zeichen
und Symbole — sogar Produkte und Konstrukt-Systeme
wie noch nie ~ zwischen Aussicht und Vorsicht ~ ehrlich
und gefährlich ~ ChatGPT ~ ein Zauberlehrling der KI ?
so lockt und lockert — schafft und schöpft
weht und webt — lebt und bebt
— Gottes Geist
„Fünfzig Tage“ nach dem Osterfest
Pfingsten
Klaus Jäkel, In: Pfarrbriefservice.de