Sankt Marien Großen-Buseck

Brief von Pfarrer Jonas Adam

Ihn hält nichts im Grabe, keine Banden und Ketten.

Pfarrer Jonas Adam

Christus reißt alle Riegel und Hindernisse fort.

Liebe Gemeindemitglieder von St. Marien,

inzwischen ist der Palmsonntag herangerückt und die Karwoche liegt unmittelbar vor uns. Unser „innerer Mensch“ vermag das kaum nachzuvollziehen in diesen verrückten Zeiten, doch der Kalender ist unbestechlich. Ebenso wie der gestirnte Himmel über uns: Der Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond, das ist Ostern! Und zu diesen heiligen Tagen soll das gottesdienstliche Geschehen in unsere Kirche zurückkehren. Auch wenn das leider unverändert unter weitgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit passieren muss.

In der Zeit seit dem dritten Fastensonntag haben wir bislang zwei Mal in der Woche die heilige Messe gefeiert, stellvertretend für die Pfarrgemeinde insgesamt. Diese Gottesdienste, am Sonntag und am Mittwoch, fanden nicht in der Kirche statt, sondern in Privaträumen als so genannte „Tischmessen“ mit lediglich drei Personen. Mit dem Herannahen der Karwoche und erst recht des Osterfestes wollen wir nun aber aus den „Katakomben“ heraus wieder zurück ins Herz der Pfarrei.

Das bedeutet zwar nach wie vor, dass diese Gottesdienste „vor leeren Bankreihen“ stattfinden müssen; aber von Palmsonntag über den Gründonnerstag und den Karfreitag, die Osternacht bis zum Osterhochamt werden wir immerhin die Kirche wieder nutzen. Bei verschlossenen Türen, so wie es uns das Bistum vorgibt, mit ganz beschränkter Personenzahl, doch wenigstens am vorgesehenen heiligen Ort. Allein darum zu wissen, mag manchem Gemeindemitglied guttun, auch wenn die Möglichkeit der unmittelbaren Mitfeier unverändert nicht gegeben ist. Außerhalb der Gottesdienstzeiten dürfen übrigens stets nur zwei Personen gleichzeitig die Kirche betreten.

Entsprechend den Gewohnheiten und Gepflogenheiten feiern wir die heiligen Tage beginnend mit dem Palmsonntag um 10.00 Uhr. Der Einsetzung der Eucharistie am Gründonnerstag gedenken wir um 19.30 Uhr. Mit der ganzen Welt begehen wir das Gedenken an Leiden und Sterben Jesu am Karfreitag um 15.00 Uhr. Die Osternachts-Liturgie beginnen wir um 20.30 Uhr und das Osterhochamt (in aller Beschränktheit und Bescheidenheit) zelebrieren wir am Morgen darauf um 10.00 Uhr.

Bis zum Gründonnerstag einschließlich werden unsere Glocken vernehmlich an die Feier dieser Gottesdienste erinnern, auch wenn sie nicht physisch zur Anwesenheit einladen können und dürfen. Ab dem Gloria-Geläut in der Osternacht wird es genauso sein. Wir hoffen, dass allein das Wissen um die Gottesdienste am angestammten Ort und zur vertrauten Uhrzeit Ihnen ein wenig Zugehörigkeits- und Zusammenhörigkeitsgefühl schenken wird. In der Verbundenheit mit unserem Bischof Peter Kohlgraf und unserem Bistum Mainz mag Sie derweil auch ein Brief unseres diözesanen Hirten bestärken, der ebenfalls hinten in unserer Kirche ausliegt.

Mögen die Pforten der Pfarrkirche derzeit auch zur Stunde der heiligen Messe versiegelt sein, der auferstehende Christus reißt alle Riegel und Hindernisse fort. Ihn hält nichts im Grabe, keine Banden und Ketten. Halten wir die Vereinzelung, die uns auferlegt wurde, aus. Aus dem österlichen Geheimnis dürfen wir Gemeinschaft erleben, zwar nicht Hand in Hand oder Wange an Wange, doch verbunden in Christus, dem Weltenretter und Arzt.

Es grüßt Sie herzlich Ihr Pfarrer Jonas Adam