Das Wort „Pilger“ stammt vom lateinischen „peregrinus“ ab und bedeutet „Fremder“. Im Kirchenlatein als „pelegrinus“ abgewandelt, wird damit eine Person bezeichnet, die allein oder in einer Gruppe aus religiösen Gründen in die Fremde geht, um eine Wallfahrt zu einem Pilgerort zu unternehmen. Die Anlässe für eine Wallfahrt sind vielfältig: religiöse Vertiefung, Dank, eine auferlegte Buße und das Bemühen, einen Sündenablass zu erhalten, die Erfüllung eines Gelübdes, die Hoffnung auf Gebetserhörung in einem bestimmten Anliegen oder Heilung von einer Krankheit. Ziel eines Pilgers oder einer Pilgergruppe ist ein als heilig betrachteter Ort, etwa eine Wallfahrtskirche.
In den Texten des Zweiten Vatikanischen Konzils wird die Kirche ihrem Wesen nach als pilgernde Kirche bezeichnet. Beispielsweise heißt es in der Kirchenkonstitution „Lumen Gentium“: „Die Kirche ,schreitet zwischen den Verfolgungen der Welt und den Tröstungen Gottes auf ihren Pilgerweg dahin’ (Augustinus) und verkündet Kreuz und Tod des Herrn, bis er wiederkommt.“ (LG8)
Ein besonders bekannter Pilgerweg ist der so genannte „Jakobsweg“. Er führt vom Norden Europas durch die Schweiz und über Frankreich nach Santiago de Compostela in Spanien. Hier wird das Grab des Apostels Jakobus verehrt. Als Erkennungszeichen tragen die Jakobsweg-Pilger eine Jakobsmuschel an einer Schnur um den Hals.
Seit dem Bonifatiusjahr 2004 besteht ein neuer Wander- und Pilgerweg, die Bonifatius-Route, zwischen den Bistumsstädten Mainz und Fulda. Sie folgt den Spuren des Trauerzuges, der im Jahr 754 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung den Leichnam des Missionars und Kirchenreformers Bonifatius von Mainz zu seiner letzten Ruhestätte nach Fulda brachte.
Hinweis: Pilgerstelle des Bistums Mainz, Veronika Mauer-Bender, Domstraße 10, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253413, Fax: 06131/23797, E-Mail: pilgerstellebistum-mainz.de
am (MBN)