Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 11

vom 22. März

MBN (c) Bistum Mainz (Ersteller: Bistum Mainz)
MBN
Datum:
Mi. 22. März 2017
Von:
(MBN)

Berichte

  • Gewerkschaften zur KODA-Beteiligung eingeladen
  • Tagung anlässlich 20 Jahre Aktion „Autofasten“
  • Wohnanlage „St. Josef“ in Worms eingeweiht
  • Lehmann mit Freiheiter-Preis ausgezeichnet
  • ACA-Mitgliederversammlung tagte in Mainz

Vorschau

  • Worms: 1300. Todestag des heiligen Rupert (25.-27.3.)
  • Studientag „Luther und die Folgen“ (1.4.)
  • Firmlingstreffen in Mainz (10.4.)


Berichte

Diözese Mainz lädt Gewerkschaften zur KODA-Beteiligung ein

Umsetzung einer Vorgabe des Bundesarbeitsgerichtes für den „Dritten Weg“

Mainz. Erstmals können die Gewerkschaften im Januar 2018 eigene Vertreter in die Kommission zur Ordnung des Diözesanen Arbeitsvertragsrechtes im Bistum Mainz (Bistums-KODA Mainz) entsenden. Nach dem Ende der laufenden Amtszeit wird dann eine neue Bistums-KODA gebildet. Im aktuellen Amtsblatt der Diözese (Kirchliches Amtsblatt Mainz, Nr. 4/2017) heißt es dazu: „Berechtigt zur Entsendung von Vertreterinnen und Vertretern sind Gewerkschaften, die nach ihrer Satzung für Regelungsbereiche der Bistums-KODA Mainz örtlich und sachlich zuständig sind.“ Innerhalb von zwei Monaten nach Bekanntmachung im Amtsblatt der Diözese Mainz können die Gewerkschaften Vertreterinnen und Vertreter benennen, die sie in die Bistums-KODA entsenden möchten. Dabei richtet sich die Anzahl der Gewerkschaftsvertreter nach der Organisationsstärke der kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (den Gewerkschaften ist insgesamt mindestens ein Sitz vorbehalten). Weitere Informationen zur Entsendung von Gewerkschaftsvertretern in die Bistums-KODA sind im Kirchlichen Amtsblatt der Diözese Mainz vom März 2017 verfügbar (www.arbeitsrecht.bistummainz.de).

„Dritter Weg“: Dienstgemeinschaft regelt Arbeitsrecht 

Die Neuerung der Bistums-KODA-Ordnung ist Ergebnis eines Urteils des Bundesarbeitsgerichts vom 20. November 2012 zum Thema „Arbeitskampf in kirchlichen Einrichtungen - Dritter Weg“. Das Bundesarbeitsgericht hatte entschieden, dass der Verzicht auf eine Streikmöglichkeit im so genannten „Dritten Weg“ dann rechtmäßig ist, wenn Gewerkschaften in das Verfahren der Arbeitsrechtsregelung organisatorisch mit eingebunden werden. Diese Vorgabe des BAG wird nunmehr umgesetzt. 

Hintergrund: Das Grundgesetz räumt den Kirchen das Recht ein, ihre Angelegenheiten und somit auch das Arbeitsrecht selbst zu regeln („Dritter Weg“). Die Arbeitsrechtsregelungen kommen also nicht durch den Abschluss von Tarifverträgen zustande, sondern durch paritätisch besetzte Kommissionen. Im Bereich der Diözese Mainz wird diese Aufgabe von der Kommission zur Ordnung des Diözesanen Arbeitsvertragsrechts (Bistums-KODA Mainz) wahrgenommen. Damit die Interessen der Mitarbeiter- wie der Dienstgeberseite in der KODA gleichermaßen vertreten sind, ist diese mit jeweils sechs Vertreterinnen und Vertretern der Mitarbeiter- und der Dienstgeberseite besetzt. Mit dem System des „Dritten Weges“ ist gewährleistet, dass die Mitarbeiter- und Dienstgeberseite gemeinsam Regelungen aushandeln, die dann auf breiter Basis beschlossen werden. An die Beschlüsse der Bistums-KODA Mainz sind alle Dienstgeber im Zuständigkeitsbereich der KODA Mainz gebunden. 

Hinweis: Weitere Informationen zu dem Thema gibt es auf der Internetseite des Bistums unter www.arbeitsrecht.bistummainz.de

(MBN)


Kirche kann etwas bewegen

Tagung anlässlich 20 Jahren Aktion „Autofasten“

Mainz. „Leben ohne Auto“ hieß der Titel des Vortrags des Geografen und Verkehrswissenschaftlers Heiner Monheim aus Bonn. Aber so weit wollte keiner der Teilnehmer der Tagung „Zukunftsfähig mobil“ wirklich gehen. Sie fand im Zuge der Aktion „Autofasten seit 20 Jahren“ im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung (ZGV) der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) am Dienstag, 14. März, statt.

Der Diözesanadministrator des Bistum Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, erinnerte daran, dass die ökumenische Aktion „Autofasten“ vor 20 Jahren, als sie erstmal von Aschermittwoch bis Ostern stattfand, allgemein belächelt wurde. „Heute ist das nicht mehr so“, betonte Giebelmann. Er bezog sich auf die Haltung von Papst Franziskus, wonach die Bewahrung der Umwelt zum Kern der christlichen Botschaften gehört: „Ökologie und Gerechtigkeit sind zwei Seiten einer Medaille“, sagte Giebelmann. Ob es in 20 Jahren „Autofasten“ gelungen sei, das Bewusstsein der Menschen zu verändern, sei dahingestellt. „Aber es sind kleine Schritte, die wir als Kirche tun können – die großen Schritte muss sicherlich die Politik gehen.“

Das war auch der Tenor einer Anhörung der Tagungsteilnehmer, die der Moderator Volker Angres, Leiter der Umweltredaktion beim ZDF, vornahm. „Die Verkehrspolitik in Berlin ist das große Problem“, sagte ein Teilnehmer und fuhr fort: „Ich würde mir wünschen, dass die Bundesregierung Autofasten praktiziert.“ Professor Heiner Monheim griff dies in seinem Vortrag auf. „Autofasten“ sei heute längst kein temporäres Thema mehr, das von Aschermittwoch bis Ostern gelte. In Berlin hätten heute 47 Prozent der Haushalte kein Auto mehr. Bundesweit seien es 23 Prozent der Haushalte, die ohne Auto auskommen. Wenn die Bundesregierung tatsächlich einen Monat lang „Autofasten“ praktizieren würde, könnten 90 Milliarden Euro alternativ investiert werden.

„Der Verkehr, wie er heute läuft, ist politisch gewollt“, betonte Monheim. „Der tägliche Stau ist politisch gewollt und der tägliche Smog in Chinas großen Städten auch.“ Laut seinen Berechnungen würden vier Millionen Autos in Deutschland ausreichen, um die nötige Mobilität zu gewährleisten. Tatsächlich seien momentan 40 Millionen Autos unterwegs. Und 160 Millionen leere Autositze würden täglich über Deutschlands Straßen fahren. Und sie bräuchten 40 Millionen Parkplätze. Den Kirchen misst Monheim eine wichtige Rolle bei, um einen Prozess des Umdenkens in Gang zu setzen. „Sie sind ein großer Arbeitgeber und haben riesige Autoflotten.“ Durch betriebliches Mobilitätsmanagement könnte einiges bewegt werden: Jobtickets, Rabatte für Leihfahrräder und ähnliches.

Philipp Schuchall, Leiter des Bereichs Marketingplanung und Marktforschung des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV), setzt auf „multimodale Mobilität“, die Kombination von motorisiertem Individualverkehr mit dem „Umweltverbund“, bestehend aus Öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV), Fahrrad- und Fußverkehr. Der ÖPNV sei schon heute multimodal, werde in diesem Bereich aber weiter zulegen müssen. Nachhaltiger Verkehr werde nur mit ÖPNV möglich sein, betonte er. Dazu gehörten drei Eigenschaften: Ökonomisch, ökologisch und sozial. Schüler- und Seniorentickets seien fester Bestandteil des ÖPNV-Angebots. Und die flexible Kombination der Verkehrsmittel sei bereits für 60 Prozent der Menschen, die in Großstädten leben, Alltag. Der ÖPNV müsse noch mehr als jetzt ein Mobilitätsanbieter werden. 

Im zweiten Teil der Tagung kam die regionale Politik zu Wort. So berichtete Katrin Eder, die Mainzer Umwelt- und Verkehrsdezernentin, dass in Mainz beim „modal split“ 2016 nur noch 32 Prozent auf den motorisierten Individualverkehr entfielen - 22 Prozent auf öffentlichen Verkehr, 20 Prozent auf Fahrrad und 26 Prozent gingen zu Fuß. „Nach drei Monaten ,Mainzelbahn‘ hatten wir schon im März eine Million Fahrgäste“, nannte Eder ein Beispiel für die aktuelle Entwicklung – weg vom Auto. An einem durchschnittlichen Werktag benutzten im Januar mehr als 17.000 Fahrgäste eine der Straßenbahnen vom Hauptbahnhof zum Lerchenberg und zurück. „Damit kann die ,Mainzelbahn‘-Strecke bereits im zweiten Monat ihres Betriebs die eigentlich erst für Ende 2018 avisierten Fahrgastzahlen auf der neuen Strecke übertreffen.“

Wie Verkehrspolitik die Nutzungsgewohnheiten der Menschen verändern kann, zeigte Eder am Beispiel der 2011 eingeweihten neuen Mainzer Fußball-Arena auf. „87 Prozent der Heim-Fans kommen mit Bus, Bahn, Rad oder zu Fuß.“ Es gebe keine Flächenversiegelung für Parkplätze wie an anderen deutschen Stadien. So sei ein schnellerer Abfluss nach Spielende gewährleistet. Die Vorteile von höherem Anteil von Umweltverbund (UV) beim „modal split“ sieht Eder in mehrfacher Hinsicht: Klimaschutz, Luftreinhaltung, Lärmschutz sowie frei werdender Verkehrsraum. UV koste nur einen Bruchteil der Ausgaben für Autoverkehr „und auch Autofahrer profitieren von mehr Umweltverbund“. Insgesamt führe dies zu einer Steigerung der Lebensqualität.

Weitere Einblicke in aktuelle Fragen der Mobilität gaben Renate Labonté, die Leiterin der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Hessen. Sie selbst war verhindert. Ihre Thesen erläuterte Dr. Hubert Meisinger vom ZGV der EKHN. Er hatte die Tagung gemeinsam mit Alois Bauer vom Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden beim Bistum Mainz organisiert. Die Positionen der rheinland-pfälzischen Landesregierung vertrat Dr. Thomas Griese, Staatssekretär im Umweltministerium.

ath (MBN)


Eigenständiges Leben ermöglichen

Einweihung der Wohnanlage „St. Josef“ in Worms

Worms. Der Diözesanadministrator des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Sonntag, 19. März, die Wohnanlage „St. Josef“ in Worms eingeweiht. Der Caritasverband Worms und das Bistum Mainz haben hier 40 altersgerechte Wohnungen errichtet. „Das Bistum Mainz und der Caritasverband bemühen sich gemeinsam um Wohnmodelle, in denen Menschen eigenständig leben können, aber auch die Hilfe erhalten, die sie benötigen“, sagte Giebelmann in seiner Ansprache.

am (MBN)


Freiheiter-Preis für Kardinal Lehmann

Auszeichnung für früheren Mainzer Bischof in Bad Neuenahr-Ahrweiler

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Der frühere Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, ist am Samstag, 18. März, mit dem Freiheiter-Preis des Fördervereins „Ahrweiler Freiheitswochen“ ausgezeichnet worden. Der Vorsitzende des Fördervereins, Horst Gies, würdigte Lehmann als „Leitfigur einer humanen und weltoffenen Kirche“, der Standfestigkeit gewahrt habe. Der Metallkünstler Friedhelm Pankowski überreichte Lehmann eine handgefertigte Bronze-Schale. Die Auszeichnung ist undotiert. Nach der Preisverleihung im Kurhaus trug sich Lehmann in das Goldene Buch der Stadt ein.

Ziel des Fördervereins „Ahrweiler Freiheitswoche“ sei es, „die internationale Gesinnung, die Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und des Völkerverständigungsgedankens sowie das demokratische Staatswesen zu fördern“, wie es in seiner Satzung heißt. Und weiter: „Hierzu fördert der Verein insbesondere das bürgerschaftliche Engagement, regt freiheits- und friedenspolitische Aktivitäten an, gestaltet und unterstützt sie. Der Verein will damit bestehende Vorurteile abbauen, gegenseitiges Vertrauen schaffen und die Toleranz in der Gesellschaft stärken.“ Erster Preisträger im vergangenen Jahr war der frühere deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher.

tob (MBN)

 

Schwerpunkt Sozialwahl

ACA-Mitgliederversammlung Rheinland-Pfalz tagte in Mainz

Mainz. Zur ihrer diesjährigen Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft christlicher Arbeitnehmerorganisationen (ACA) haben sich am Samstag, 18. März, die Delegierten der Diözesanverbände von Katholischer Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und Kolping der Diözesen Limburg, Mainz, Trier und Speyer im Mainzer Kolpinghaus getroffen. Die 23 Delegierten riefen insbesondere alle Wahlberechtigten zur Teilnahme an den diesjährigen Sozialwahlen bei den bundesweiten Sozialversicherungen auf. 

Referent der Tagung war Professor Dr. Stefan Sell, Rhein-Ahr-Campus Remagen der Hochschule Koblenz, der einen Vortrag zum Thema „Die sozialen Sicherungssysteme solidarisch und zukunftsfähig gestalten“ hielt. Ein Thema, das auch die ACA und ihre Mitgliedsverbände seit Jahren beschäftigt. Insbesondere die Vermeidung bzw. die Überwindung der Altersarmut sowie die Wiedereinführung der paritätischen Finanzierung in der gesetzlichen Krankenversicherung (gleicher Beitragssatz für Arbeitnehmer wie für Arbeitgeber) waren dabei von zentraler Bedeutung, wie der ACA-Landesvorsitzende Martin Plail, Bitburg, in seinem Rechenschaftsbericht hervorhob. Diese Schwerpunkte hätten auch ihren Niederschlag in den Zielsetzungen für das Engagement der Mandatsträger in den zukünftigen Gremien der Sozialversicherungsträger.

Die Vorbereitung der Sozialwahl 2017 sei der Schwerpunkt der Arbeit des Landesvorstandes im Berichtszeitraum gewesen, sagte Plail weiter. Dabei sei es vor allem darum gegangen, genügend Frauen und Männer aus den Mitgliedsverbänden zu finden, die bereit seien, eine Aufgabe als Mandatsträger zu übernehmen, um entsprechende Listen bei der Deutschen Rentenversicherung Rheinland-Pfalz, der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland und der IKK Südwest einzureichen. Zusammen mit dem DGB konnte eine Listenverbindung eingegangen werden, so dass letztlich bei diesen Sozialversicherungsträgern die Sozialwahl ohne Wahlhandlung als so genannte „Friedenswahl“ von statten ging. Martin Plail lobte in diesem Zusammenhang die faire und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem DGB-Landesverband.

Der Geschäftsführer des Landesverbandes Martin Mohr, Limburg, wies auf weitere Aspekte im Berichtsjahr hin. So bildeten die Vernetzung der Mandatsträger durch Informationsaustausch sowie die verstärkte Öffentlichkeitsarbeit nach innen und außen weitere Arbeitsschwerpunkte. Hier sei insbesondere die Pflege der ACA-Homepage zu nennen.

Hinweis: Weitere Informationen auch im Internet unter www.aca-rheinland-pfalz.de

PM (MBN)

 

Vorschau

„Luther und die Folgen“ (1.4.)

Studientag mit Professor Markus Wriedt

Mainz. Professor Dr. Markus Wriedt, Frankfurt, ist Referent eines Studientages in der Bistumsakademie Erbacher Hof mit dem Titel „Luther und die Folgen. Die Wirkungsgeschichte des reformatorischen Aufbruchs in Wittenberg 1517 bis in die Gegenwart“. Der Tag findet am Samstag, 1. April, von 9.30 bis 17.00 Uhr statt. Wriedt ist Professor für Kirchengeschichte im Fachbereich Evangelische Theologie an der Goethe-Universität in Frankfurt.

In der Einladung zu der Veranstaltung heißt es: „Der Studientag geht zunächst in historischer Perspektive der Frage nach, wie Luthers theologischer Entwurf eine derartige Wirkung entfalten konnte. Damit verbindet sich auch das Problem der höchst vielgestaltigen Inanspruchnahmen Luthers für gesellschaftliche und kirchliche Veränderungsbemühungen. Schließlich ist (…) auch die Frage nach dem Umgang mit nicht-reformatorischen Christinnen und Christen zu stellen und im Blick auf das Problem der Zukunft des Christentums in einer zunehmend pluralen, säkularen und diffusen Gesellschaft zu beantworten.“

am (MBN)

 

Salzburger Erzbischof zu Gast in Worms (26.3.)

Feier zum Gedenken an den 1300. Todestag des heiligen Bischofs Rupert

Worms. Am 27. März des Jahres 717 starb in Worms Bischof Rupert. Für die Wormser Domgemeinde ist das 1300. Jubiläum seines Todes Anlass zu besonderer Feierlichkeit, war Rupert doch Ende des siebten Jahrhunderts Bischof in Worms und zog von hier aus als Missionar nach Regensburg und schließlich weiter bis Salzburg, um dort den christlichen Glauben zu verkünden. „Es gibt in Bayern und in ganz Österreich kaum eine Kirche, in der nicht ein Bild, eine Statue oder ein Fenster an diesen bedeutenden Wormser Bischof erinnern. Er wird verehrt als der ‚Apostel der Bayern‘, als Gründer der Stadt Salzburg und als Patron des ganzen Salzburger Landes. Eine ganze Region trägt seinen Namen: der ‚Ruperti-Winkel‘ erstreckt sich vom Chiemsee bis zum Königssee. Allein in seiner Heimat und seiner Bischofsstadt Worms ist er heute fast vergessen“, sagt Propst Tobias Schäfer. Nur ein Fenster im Dom sowie die St.-Rupert-Straße würden in Worms heute noch an ihn erinnern. Dabei hätten die Wormser allen Grund auf diese große Persönlichkeit ihrer Geschichte stolz zu sein, die für den ganzen süddeutschen Raum fast die Bedeutung habe, wie in unserer Gegend der heilige Bonifatius. „Wir wollen das Jubiläum nutzen, um an diese große Gestalt der Wormser Geschichte und seine Bedeutung für die Christianisierung in fränkischer Zeit zu erinnern“, unterstreicht Schäfer. Dass die beiden Nachfolger des heiligen Rupert, der Erzabt der von Rupert gegründeten Abtei St. Peter zu Salzburg und der Salzburger Erzbischof, aus diesem Anlass eigens nach Worms kommen, sei ein Zeichen der großen Verehrung und Wertschätzung, die der heilige Rupert dort bis heute genieße. 

Ein erster Höhepunkt der Feierlichkeiten ist am Samstag, 25. März, um 18.00 Uhr ein Konzert im Dom zu Worms. Unter dem Titel „Festmusik am Salzburger Dom“ führt das collegium vocale am Wormser Dom unter Leitung von Domkantor Dan Zerfaß zusammen mit Solisten und dem collegium instrumentale Werke bedeutender Salzburger Hofkapellmeister auf. Unter anderem erklingen die Marienvesper von Heinrich Ignaz Biber und die Missa secundi toni von Johann Ernst Eberlin. Natürlich darf auch der berühmteste der Salzburger Kapellmeister nicht fehlen: von Wolfgang Amadeus Mozart wird die Lauretanische Litanei aufgeführt. Zudem erklingt das Te Deum von Michael Haydn. 

Ein weiterer Höhepunkt ist der Festgottesdienst im Wormser Dom am Sonntag, 26. März, um 10.00 Uhr. Das Pontifikalamt, dem der Salzburger Erzbischof Dr. Franz Lackner OFM vorstehen wird, wird musikalisch mitgestaltet vom Domchor Worms und den Dombläsern unter der Leitung von Domkantor Dan Zerfaß. Die Festpredigt hält Erzabt Dr. Korbinian Birnbacher OSB, der als Abt der von Rupert gegründeten Abtei St. Peter zugleich der 87. Nachfolger des Wormser Heiligen ist. Im Anschluss an den Gottesdienst lädt die Domgemeinde auf dem Domplatz zu einem Sektempfang ein.

Weiterhin erinnert die Domgemeinde mit einer Vortragsreihe an das Leben und die Bedeutung Ruperts. Ein erster Vortrag mit dem Titel: „Der Wormser Rupert: Fränkischer Edelmann und Wormser Bischof“ findet am Mittwoch, 26. April, statt. Referent ist der Mainzer Historiker Professor Dr. Ludger Körntgen. Weitere Vorträge folgen im September: Dr. Mathilde Grünewald gibt unter dem Titel: „Der untergegangene Rupert“ Einblicke in die Archäologie rund um die im 19. Jahrhundert verschwundene St. Rupertus-Kirche in Worms. Schließlich wird der Münchener Historiker Dr. Roman Deutinger den „Salzburger Rupert“ vorstellen.

Zu den besonderen Höhepunkten des Jubiläumsjahres zählt auch die Studienreise „Auf den Spuren des heiligen Rupert“, zu der die Domgemeinde vom 18. bis 25. September einlädt. Stationen dieser Reise sind Regensburg, Altötting, Seekirchen am Wallersee, Salzburg, Bad Reichenhall und Bischofshofen im Pongau. „Wir haben außerdem Gelegenheit, in Salzburg den ‚Ruperti-Kirtag‘ mitzufeiern, was sicher ein besonderes Erlebnis sein wird“, unterstreicht Propst Schäfer. „Es ist dann zugleich unser Gegenbesuch nach dem Besuch des Erzbischofs und des Erzabtes jetzt in Worms.“ Nähere Informationen zu der Studienreise sind im Dompfarramt erhältlich.

Hinweis: Karten sind im Vorverkauf im Pfarramt der Domgemeinde unter Telefon: 06241-6115, E-Mail: pfarramt@wormser-dom.de oder an der Abendkasse erhältlich.

PM (MBN)

 

„Geliebt. Berührt. Gesendet.“ (10.4.)

Firmlingstreffen in Mainz / Gemeinsame Feier der Missa Chrismatis

Mainz. Zu einem Firmlingstreffen unter der Überschrift „Geliebt. Berührt. Gesendet.“ sind auch in diesem Jahr wieder alle Firmbewerber der Diözese am Montag, 10. April, nach Mainz eingeladen. Veranstaltet wird das Treffen gemeinsam vom Bischöflichen Jugendamt (BJA) und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Mainz. Der Tag beginnt um 13.30 Uhr mit einem Auftakt in St. Stephan. Ab 14.15 Uhr stehen verschiedene Workshops auf dem Programm. 

Den Abschluss des Tages bildet ein gemeinsamer Besuch der Missa Chrismatis („Ölweihmesse“) mit dem Mainzer Weihbischof, Dr. Udo Markus Bentz, Bischofsvikar für die Jugendseelsorge, um 17.00 Uhr im Mainzer Dom. Im Rahmen der Missa Chrismatis weiht Weihbischof Bentz traditionsgemäß das Katechumenenöl (mit dem der Täufling gesalbt wird), das Krankenöl (zur Spendung der Krankensalbung) und das Chrisam (das bei der Spendung des Firmsakramentes und der Priesterweihe Verwendung findet). 

Hinweis: Anmeldeschluss unter www.bdkj-bja-mainz.de ist der 27. März.

tob (MBN)