Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 12

vom 29. März 2017

In Gold geschrieben (c) Bistum Mainz / Blum
In Gold geschrieben
Datum:
Mi. 29. März 2017
Von:
(MBN)
Katholikenrat Stellungnahme Rechtspopulismus (c) Bistum Mainz / Blum
Katholikenrat Stellungnahme Rechtspopulismus

Berichte

  • Ausstellung „In Gold geschrieben“ eröffnet (bis 18.6.)
  • Feierstunde anlässlich „Zehn Jahre Abitur-online“
  • Erzbischof Semenjuk zu Besuch im Ordinariat
  • Giebelmann segnete Familienbildungsstätte in Mainz
  • Gemeindehaus „St. Antonius“ in Nierstein eingeweiht

Dokumentation

  • Katholikenrat gegen Rechtspopulismus

Personalie

  • Neue Leiterin der Hildegardisschule in Bingen

Vorschau

  • Misereor-Gast aus Burkina Faso im Bistum (ab 30.3.)
  • Nachtwanderungen für Männer an Gründonnerstag (13.-14.4.)

MBN vor 40 Jahren

  • Erstmals Studientag für Geistliche und Laien

 

Berichte

Dommuseum zeigt „In Gold geschrieben“ (bis 18.6.)

Sonderausstellung über Zeugnisse frühmittelalterlicher Schriftkultur in Mainz

Mainz. Die Sonderausstellung „In Gold geschrieben - Zeugnisse frühmittelalterlicher Schriftkultur in Mainz“ (24. März bis 18. Juni) präsentiert im Dom- und Diözesanmuseum die schönsten Mainzer Schrifterzeugnisse aus frühmittelalterlicher Zeit. Bislang ist Mainz als Zentrum frühmittelalterlicher Schreibkunst und Buchmalerei noch kaum gewürdigt worden, betonte der Direktor des Mainzer Dom- und Diözesanmuseums, Dr. Winfried Wilhelmy, bei einer Journalistenführung durch die Ausstellung am Donnerstag, 23. März. Erstmals werden nun in einer Sonderausstellung die wichtigsten Mainzer Handschriften und Schrifterzeugnisse jener Epoche zusammengetragen, die einen umfassenden Einblick in die Mainzer Schriftkultur des Frühmittelalters vom siebten bis zum zehnten Jahrhundert geben. Höhepunkt der Ausstellung mit ihren 33 Exponaten sind die vier ottonischen Prunkhandschriften des Mainzer Domschatzes. Außerdem wurden zahlreiche Arbeiten aus Mainzer Museen und Bibliotheken sowie Leihgaben aus Trier und der Stiftsbibliothek Zeitz zusammengetragen. 

Ziel der Ausstellung sei es, „Mainz als Zentrum der deutschen, wenn nicht gar der europäischen Schriftkultur zu würdigen“, sagte Wilhelmy. Mainz sei damals ein Bildungszentrum und ein religiöses Zentrum gewesen. Er verwies unter anderem auf die Mainzer Dombibliothek, die mit rund 6.000 Bänden eine der größten Bibliotheken ihrer Zeit gewesen sei. 1793 sei die Bibliothek, die im Obergeschoss des Kreuzganges untergebracht war, abgebrannt. Nur ganz wenige Handschriften haben sich erhalten. Wilhelmy hob hervor, dass die Ausstellung alle frühmittelalterlichen Handschriften aus Mainz versammle, die noch vorhanden seien. Viele der Handschriften seien bislang kaum bekannt, wie etwa das Festtagsevangelistar aus dem Stift St. Stephan in Mainz, das um 990 entstanden sei: Das in Gold auf Purpur geschriebene Evangeliar „ist einfach zum Niederknien und ein Höhepunkt der ottonischen Buchmalerei, wie sie Willigis in Mainz initiiert hat“, sagte Wilhelmy.

Ausstellung zeigt das vermutlich „älteste Schriftstück der Stadt Mainz“ 

Wilhelmy wies darauf hin, dass Ausgangspunkt der Ausstellung die Tagung „Reliquienauthentiken. Kulturdenkmäler des Frühmittelalters“ gewesen sei, die vom 5. bis 7. April in Mainz stattfindet. Eine dort behandelte sogenannte „Inventarauthentik“, die wohl um 800 entstand und heute im Mainzer Dom- und Diözesanarchiv aufbewahrt werde, sei vermutlich „das älteste Schriftstück der Stadt Mainz“. Die Authentiken müsse man sich „als Beipackzettel“ für Reliquien vorstellen, sagte Wilhelmy. Um diese gezeigten Authentiken herum sei dann die Sonderausstellung „in sehr kurzer Zeit“ entstanden. In nur sechs Monaten hätten die Mitarbeiter des Dommuseums die Schau vorbereitet. Gezeigt wird die Schau in der Schatzkammer des Dommuseums, die normalerweise den Mainzer Domschatz beherbergt. Wilhelmy kündigte an, dass der Domschatz ab Sommer oder Herbst in den Räumlichkeiten neu präsentiert werde. 

Der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, eröffnete die Ausstellung am Freitag, 24. März, in der Memorie des Mainzer Domes. Dabei überreichte Museumsdirektor Wilhelmy den Ausstellungskatalog als Festgabe an Domdekan Heckwolf anlässlich seines kürzlich begangenen 75. Geburtstages.

Hinweise: 

  • Die Ausstellung „In Gold geschrieben - Zeugnisse frühmittelalterlicher Schriftkultur in Mainz“ ist im Mainzer Dom- und Diözesanmuseum bis zum 18. Juni 2017 zu sehen. Der Eintritt beträgt sieben Euro, ermäßigt fünf Euro. Geöffnet ist die Ausstellung dienstags bis freitags von 10.00 bis 17.00 Uhr sowie samstags, sonntags und an gesetzlichen Feiertagen von 11.00 bis 18.00 Uhr. Weitere Informationen und eine Übersicht zum Veranstaltungsprogramm unter www.dommuseum-mainz.de 
  • Winfried Wilhelmy/Tino Licht (Hg.): „In Gold geschrieben - Zeugnisse frühmittelalterlicher Schriftkultur in Mainz“. Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2017 (Band 9 der Reihe Publikationen des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums). 304 Seiten mit 220 Farbabbildungen, 29,95 Euro. ISBN 978-3-7954-3223-2. 

tob (MBN)

 

„Es gibt keine Lebenssituation, die Bildung ausschließt“

Feierstunde im Ketteler-Kolleg anlässlich „Zehn Jahre Abitur-online“

Mainz. „,Abitur-online‘ ist ein Beispiel dafür, dass es keine Lebenssituation gibt, die Bildung ausschließt. Die Kreativität und Flexibilität ist das Besondere an dieser Schule, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich immer wieder neu auf die Lebenssituation der Kolleggiaten einstellen.“ Das sagte der Mainzer Diözesanadministrator, Prälat Dietmar Giebelmann, in seinem Grußwort anlässlich einer Feierstunde zum zehnjährigen Bestehen von „Abitur online“, einem Angebot am Ketteler-Kolleg und Abendgymnasium in Mainz. Die Feierstunde fand am Mittwoch, 22. März, in den Räumen des Ketteler-Kollegs statt. Weiter betonte Giebelmann, dass man mit „Abitur online“ der Bildungsszene des Landes Rheinland-Pfalz „ein zusätzliches Profil“ verliehen habe. „Wir haben ganz bewusst auf veränderte Lebensbedingungen reagiert, wonach eine tägliche Präsenz der Studentinnen und Studenten aufgrund ihrer Lebensumstände nicht immer möglich ist“, sagte er. Bis zum Schulabschluss in diesem Jahr werden rund 150 Studentinnen und Studenten über „Abitur online“ ihren Schulabschluss absolviert haben.  

Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, hatte zum Beginn der Feierstunde die Anwesenden begrüßt. Sie gab ihrer „Freude über eine gelungene Fährte zum Erwerb des Abiturs“ Ausdruck: „Wir schauen auf das Gewordene und bestätigen, dass es weiter geht.“ Schulleiterin Antje Schwebler bezeichnete „Abitur online“ als eine „nicht mehr wegzudenkende, tragende Säule unseres Schulsystems“. Ministerialdirigentin Barbara Mathea vom rheinland-pfälzischen Bildungsministerium betonte, dass „das Recht auf Bildung ein wichtiges Gut“ sei. Man dürfe „Abitur online“ nicht nur nach der Zahl der Absolventen beurteilen, „denn jeder, der einen Abschluss macht, ist ein Gewinn für uns alle“. Mathea lobte die Vorreiterrolle, die das Ketteler-Kolleg bei der Einführung vor zehn Jahren in Rheinland-Pfalz gehabt habe. „Ich danke dem Bistum Mainz, das diese Innovationsprozesse positiv begleitet hat“, sagte sie. „Abitur online“ gebe es mittlerweile auch an den Kollegs in Koblenz und Speyer. 

„Alternativer Weg zum Abitur“ 

Das Ketteler-Kolleg und Abendgymnasium ist eine Einrichtung des Zweiten Bildungswegs in Trägerschaft des Bistums Mainz. „Abitur-online“ ist ein „alternativer Weg zum Abitur“, in dessen Rahmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Präsenz- und Selbstlernphasen den Unterrichtsstoff erarbeiten. In der Präsenzphase werden alle Fächer zur Hälfte im Präsenzunterricht in der Schule unterrichtet, entweder an zwei Abenden oder an zwei Vormittagen jeweils sechs Stunden. Die andere Hälfte des Unterrichts wird von den Studierenden in eigener Verantwortung gestaltet: Sie erarbeiten den Lernstoff über eine internetbasierte Lernplattform.

Hinweis: Weitere Informationen im Internet unter www.ketteler-kolleg.de/abitur-online

am (MBN)

 

Erzbischof Wassyl Semenjuk zu Gast

Metropolit der ukrainisch griechisch-katholischen Kirche

Mainz. Der Erzbischof der Diözese Ternopil in der Ukraine, Wassyl Semenjuk, hat sich mit dem Mainzer Diözesanadministrator, Prälat Dietmar Giebelmann, zu einem Gespräch im Bischöflichen Ordinariat in Mainz getroffen. Bei dem Treffen am Mittwoch, 22. März, ging es unter anderem um die aktuelle Situation in dem osteuropäischen Land. Giebelmann sicherte Semenjuk, der zuletzt 2015 zu Gast in Mainz war, auch weiterhin die finanzielle Unterstützung der Diözese Mainz zu.

Begleitet wurde Semenjuk von dem Ökonom seiner Diözese, Pfarrer Firman Volodymyr, und Pfarrer Wassyl Shafran. Erzbischof Semenjuk ist Metropolit der Diözesen Ternopil, Lemberg und Iwano-Frankiwsk. Die ukrainisch griechisch-katholische Kirche ist seit 1593 mit der römisch-katholischen Kirche uniert. Sie ist eine Kirche des byzantinischen Ritus. Ihr gehören etwa 5,2 Millionen Gläubige in der Ukraine sowie Polen, den Vereinigten Staaten, Kanada, Südamerika, Australien und Westeuropa an.

am (MBN)

 

Giebelmann segnete Familienbildungsstätte

Neue Räumlichkeiten in der Rochusstraße in Mainz bezogen

Mainz. Der Mainzer Diözesanadministrator, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Freitag, 24. März, die neuen Räume der Familienbildungsstätte Mainz in der Rochusstraße gesegnet. Das bisherige „Gartenhaus“ am Rochusstift war dazu umgebaut und renoviert worden. Der Diözesanadministrator erinnerte an die Geschichte des Hauses als geistlicher Ort, von dem aus durch die Vinzentinerinnen viel Segen ausgegangen sei. Giebelmann segnete außerdem die Räume der dort untergebrachten Stabsstelle „Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz“ im Bischöflichen Ordinariat.

tob (MBN)

 

Gemeindehaus in Nierstein eingeweiht

„St. Antonius“ erinnert an Tradition der Franziskaner in der Pfarrgruppe

Nierstein. Der Mainzer Diözesanadministrator, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Sonntag, 26. März, das neue Gemeindezentrum in Nierstein eingeweiht. Das Haus trägt den Namen „St. Antonius“ und erinnert an die Tradition der Franziskaner in der Pfarrgruppe. „Ein Gemeindehaus steht in enger Verbindung zur Kirche“, betonte Giebelmann im Blick auf das Nebeneinander von Kirche und Gemeindehaus auf dem Kiliansberg in Nierstein. „Die Gemeinde baut sich vom Altar her auf und feiert das Gemeindesein im Pfarrheim“, sagte Giebelmann.

tob (MBN)


Dokumentation

Erklärung des Katholikenrates gegen Rechtspopulismus

Höchstes Laiengremium des Bistums Mainz veröffentlicht Stellungnahme

Mainz. Der Katholikenrat des Bistums Mainz hat eine Stellungnahme gegen Rechtspopulismus veröffentlicht. Das höchste Laiengremium in der Diözese Mainz hatte sich bei seiner Frühjahrsvollversammlung am 10. und 11. März im Erbacher Hof in Mainz ausführlich mit dem Thema befasst. Die vorgetragenen Anregungen und Änderungswünsche sind nun bei einer Vorstandssitzung am Mittwoch, 22. März, in das Dokument eingearbeitet worden. Im Folgenden dokumentieren wir den Wortlaut der Erklärung, die Patrick Landua, der Sprecher des Katholikenrates ist, unterzeichnet hat: 

Wir nehmen Stellung - Katholiken gegen Rechtspopulismus

I. Deutschland steht aktuell vor großen Herausforderungen. Die in diesem Jahr bevor-stehenden Wahlen führen zu außerordentlich emotionsgeladenen und polarisierenden Auseinandersetzungen darüber, wie diese Herausforderungen in unserem Land zu bewältigen sind.

Wir, die Mitglieder des Katholikenrats als Vertreter aller Katholikinnen und Katholiken  im Bistum Mainz, setzen uns als glaubwürdige Zeugen des Evangeliums und der daraus erwachsenden Verantwortung für unsere Gesellschaft sowie für einen an Sachfragen orientierten politischen Diskurs ein. Nur so können die drängenden gesellschaftlichen Herausforderungen wie die Sicherung der sozialen Gerechtigkeit, die Gewährleistung öffentlicher Sicherheit, die Stärkung des Vertrauens der Bevölkerung in staatliche und gesellschaftliche Institutionen und die Integration von Flüchtlingen tragfähig bewältigt werden.

Ein Kernpunkt unseres Glaubens und damit Orientierungspunkt sowohl in kirchlichen als auch in gesellschaftlichen und politischen Fragen ist unser christliches Menschenbild, das auf der Gottesebenbildlichkeit des Menschen beruht und das Gebot der Nächstenliebe einschließt. Deshalb gibt es für uns keine Menschen zweiter oder dritter Klasse: Jeder Mensch verfügt über die gleiche Würde, alle haben die gleichen Grundrechte und jede/r verdient den gleichen Schutz sowie die gleiche Anerkennung. Polemik, Hetze und Gewalt gegenüber Menschen anderer Hautfarbe, Herkunft, sexueller Orientierung oder Religion widersprechen dem christlichen Menschenbild.

II. Mit großer Sorge beobachten wir, dass rechtspopulistische Forderungen in unserer Gesellschaft immer häufiger anzutreffen sind. Wir verwahren uns gegen demagogische und populistische Agitation, die auf Unwahrheiten und Halbwahrheiten basiert.

Aus unserem Glauben heraus sehen wir uns aufgerufen, uns gegen diese Manipulationsversuche zu stellen. Das vorsätzliche Schüren von Ängsten, um daraus einen politischen Vorteil zu schlagen, lehnen wir ab. Vielmehr wollen und müssen wir uns mit bestehenden Sorgen der Menschen auseinandersetzen und – ausgehend von unseren christlichen Werten und den Menschenrechten – nach Wegen für eine gerechte und solidarische Gesellschaft suchen.

Neue rechte Bewegungen und Parteien reklamieren für sich zunehmend den Begriff der Freiheit als Ausgangs- sowie als Zielpunkt ihres Denkens und Handelns. Wir stellen uns dem entgegen: Wir bekennen uns zur individuellen Freiheit des Einzelnen, die nach unserem Verständnis aber dort ihre Grenzen hat, wo sie das Recht der anderen in Frage stellt. Wir verstehen den Menschen als soziales, in die Gemeinschaft aller eingebundenes Wesen.

Die Sorge für die Schwächeren und Benachteiligten steht über dem Recht auf ungezügelte Selbstentfaltung.

III. Ausgehend von der Würde des Menschen (Art. 1 Abs. 1 GG) und auf Basis der Katholischen Soziallehre bekennen wir uns zu repräsentativer, parlamentarischer Demokratie, Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit und wehren uns gegen jeden Versuch, diese zu verunglimpfen und zu beseitigen.

Wir stehen für eine viele Völker und Kulturen umfassende Kirche und Gesellschaft und wehren uns gegen jede Instrumentalisierung des christlichen Glaubens, um andere Religionen und Kulturen herabzuwürdigen.

Wir stehen – auf dem Hintergrund unserer eigenen Geschichte – für eine Europäische Union in Frieden und Freiheit und plädieren für eine Vertiefung der europäischen Beziehungen.

Wir stehen für eine differenzierte Auseinandersetzung zur Lösung politischer Sachfragen und verurteilen demagogische und populistische Hetze.

Wir stehen für eine freie Medienlandschaft sowie deren Verantwortung zu sorgfältiger Recherche und Berichterstattung. Eine pauschale Infragestellung oder Verunglimpfung, zum Beispiel als „Lügenpresse“, lehnen wir ab.

Wir stehen, entsprechend dem biblischen Gebot, den Fremden im Land zu schützen (Lev 19,33), für den vollen Erhalt des Asyl- und Bleiberechts und für die Überarbeitung des Zuwanderungsgesetzes.

Wir stehen für Bildung und Erziehung zu Demokratie, Respekt und Dialog und verpflichten uns zu interkultureller und antidiskriminierender Bildungsarbeit.

In unseren Anliegen suchen wir die Kooperation mit allen gesellschaftlichen Gruppen, Konfessionen und Religionen, die sich für eine offene wertorientierte Gesellschaft und die Zusammenarbeit aller Menschen guten Willens für eine gerechtere Welt einsetzen.

Mainz, 23. März 2017
Patrick Landua, Sprecher des Katholikenrates

(MBN)

 

Personalie

Neue Leiterin der Hildegardisschule

Dr. Ricarda Müller übernimmt die Schulleiterstelle an der Hildegardisschule

Bingen. Dr. Ricarda Müller wird zum 1. April neue Leiterin der Hildegardisschule in Bingen. Über diese Personalie des Schulverbundes aus Gymnasium und Berufsbildender Schule informierte jetzt Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, Leiterin des Dezernats Schulen und Hochschulen im Bischöflichen Ordinariat im Bistum Mainz.

Die 53-jährige Gymnasiallehrerin unterrichtete 14 Jahre Deutsch und Latein am Rabanus Maurus-Gymnasium in Mainz und war als Regionale Fachberaterin für Latein tätig, bevor sie zum Studienseminar Bad Kreuznach wechselte, wo sie seit fünf Jahren als Fachleiterin in Deutsch für die Ausbildung der Referendarinnen und Referendare Verantwortung trägt. In der Führung der katholischen Mädchenschule sieht die künftige Leiterin eine spannende, verantwortungsvolle Aufgabe mit wichtigen pädagogischen Entfaltungsmöglichkeiten und entsprechendem Handlungsspielraum. Die Schulgemeinde der Hildegardisschule freut sich über die Einstellung von Dr. Müller. Eine offizielle Einführungsfeier wird zu gegebener Zeit stattfinden.

(MBN)

 

Vorschau

„Die Welt ist voller guter Ideen. Lass sie wachsen“ (2.4.)

Misereor-Gast Ibrahim Adama Diallo kommt ins Bistum Mainz (30.3.-1.4.)

Mainz. Diesjähriger Gast des katholischen Hilfswerkes Misereor im Bistum Mainz ist Ibrahim Adama Diallo, Präsident des Dachverbandes der Kleinmolkereien von Burkina Faso. Diallo tritt für die Stärkung der lokalen Milchproduktion in seinem Land ein und wird über die Lebensbedingungen von Bauern und Hirten und die Auswirkungen der europäischen Milchpolitik in Burkina Faso berichten. Darüber sagt er unter anderem: „Wenn europäisches Trockenmilchpulver für rund 34 Cent pro Liter vertrieben wird, können die örtlichen Hersteller in Burkina Faso damit nicht konkurrieren und werden vom Markt verdrängt. Dabei ist gerade in Burkina Faso, wo rund ein Drittel der Bevölkerung von der Tierhaltung lebt, die lokale Milchproduktion für viele Menschen von existenzieller Bedeutung.“ 

Im Bistum Mainz spricht Ibrahim Adama Diallo unter anderem an folgenden Terminen über seine Arbeit: 

  • Donnerstag, 30. März – 10.00 Uhr: Besuch in der Sophie Scholl-Schule in Mainz; 19.30 Uhr: Vortrag für Ehrenamtliche im katholischen Pfarrzentrum in Nidderau-Heldenbergen
  • Freitag, 31. März – 8.45 Uhr: Besuch in der IGS Kurt Schumacher in Ingelheim; 14.00 Uhr: Besuch im Gutenberg-Gymnasium in Mainz; 19.00 Uhr: Vortrag für Ehrenamtliche im Weltladen in Viernheim und Begegnung mit den Veranstaltern, u.a. dem Partnerschaftsverein FOCUS e.V., Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft mit Silly, Burkina Faso
  • Samstag, 1. April – 10.00 Uhr: Gespräch mit dem Partnerschaftsverein Birkenau/Odenwald 

Bundesweite Kollekte am Misereor-Sonntag (2.4.)

Die diesjährige Fastenaktion von Misereor steht unter dem Leitwort „Die Welt ist voller guter Ideen. Lass sie wachsen“ und rückt Menschen in Burkina Faso in den Mittelpunkt, die aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen in der Sahelzone „ideenreich und mit neuen Methoden die Ernährung und Versorgung für sich und ihre Familien sicherstellen“, wie es in einer Pressemitteilung von Misereor heißt. Und weiter: „Burkina Faso ist eines der ärmsten Länder weltweit. Und dennoch: Durch einfache und originelle Herangehensweisen und mit viel Tatkraft konnten Menschen die Lebenssituation in ihren Dörfern entscheidend verbessern. Die Projektbeispiele der diesjährigen Fastenaktion zeigen, wie mit Kreativität und Entschlusskraft höhere Erträge und ein sicheres Einkommen sowie eine  dauerhafte und gesunde Ernährung erzielt werden können.“ 

Traditioneller Höhepunkt der Fastenaktion ist der fünfte Sonntag der Fastenzeit, der 2. April: Dann werden in allen katholischen Gottesdiensten bundesweit die Gläubigen um Spenden für Menschen in Not gebeten. Die Misereor-Fastenaktion endet am Ostersonntag. Die Aktion war am 5. März in Würzburg eröffnet worden. Am 2. März hatte die Misereor-Hungertuchwallfahrt im Bistum Mainz Station gemacht.

Hinweise: 

  • Weitere ausführliche Informationen zur diesjährigen Fastenaktion von Misereor auch im Internet unter www.misereor.de  
  • Weitere Informationen zum Misereor-Gast und den einzelnen Terminen im Bistum Mainz bei Alois Bauer, Referent für Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden im Bischöflichen Ordinariat, Telefon: 06131/253-263, E-Mail: frieden@bistum-mainz.de

am (MBN)

 

„Männer auf dem Weg“ (13.-14.4.)

Nachtwanderungen für Männer an Gründonnerstag 

Mainz. Das Referat Erwachsenenseelsorge im Bischöflichen Ordinariat Mainz bietet unter der Überschrift „Männer auf dem Weg. Durch die Nacht - in den Tag“ am Gründonnerstag, 13. April, vier Nachtwanderungen für Männer an. Die Wanderungen beginnen um 22.00 Uhr und enden am Karfreitagmorgen, 14. April, gegen 8.00 Uhr mit einem Frühstück: 

  • Von Mainz zum Kloster Jakobsberg bei Ockenheim. Treffpunkt: Mainz-Gonsenheim, Pfarrheim St. Stephan, Pfarrer Grimm-Straße 1. Anmeldung unter Telefon 06131/253-264, E-Mail: ews-anmeldung@bistum-mainz.de  
  • Von Klein-Karben (Wetterau) nach Altenstadt. Treffpunkt: Klein-Karben, Gemeindezentrum St. Bonifatius. Anmeldung unter Telefon 06039/934443, E-Mail: niedharts-kueche@t-online.de   
  • Rundweg durch Darmstadts Süden und Westen. Treffpunkt: Evangelische Matthäusgemeinde, Heimstättenweg 75. Anmeldung unter Telefon 06151/296415, E-Mail: nachtwanderung@kircheundco.de
  • Von Worms nach Lorsch. Treffpunkt: Worms-St. Martin. Anmeldung unter Telefon 06251/52332, E-Mail: pfarramt@nazarius-lorsch.de   

Hinweis: Weitere Informationen unter www.bistum-mainz.de/ews 

am (MBN)

 

MBN vor 40 Jahren 

Über die Aufgaben das künftige Profil des Priesters sprach der Mainzer Weihbischof Wolfgang Rolly bei der Sitzung des Pastoralrates am 12. Februar. Die Bistumsnachrichten schreiben dazu: „Der Geistliche müsse immer mehr geistlicher werden, umriss im Zusammenhang mit der wachsenden Zahl von Mitarbeitern in den Gemeinden Weihbischof Wolfgang Rolly die Aufgabe  des Priesters in der Zukunft. Das bedeute zum Beispiel, dass er nicht mehr selbst allen Religionsunterricht halten, sondern die Religionslehrer theologisch begleiten und sie immer auch geistlich befähigen solle. Das gelte auch für die Sakramenten-Katechese, bei der es mehr darauf ankomme, mit den Eltern zu arbeiten, als nur mit den Kindern. Diese dürften nicht mehr weiter in das ‚Niemandsland der glaubenslosen Erwachsenenwelt’ hineinwachsen, in eine Welt ohne Zeugen.“ 

Unter der Überschrift „Miteinander von Geistlichen und Laien praktiziert. Bischöfliches Ordinariat Mainz gibt Beispiel für Bistum“ berichten die Bistumsnachrichten über ein Treffen in Heppenheim: „Erstmals in der Geschichte des Bischöflichen Ordinariates trafen sich auf Einladung von Generalvikar Martin Luley Mitarbeiter zu einer zweitägigen Studientagung am 14./15. Februar im Haus am Maiberg in Heppenheim, einer Einrichtung der katholischen Erwachsenenbildung. Über dreißig Geistliche und Laien, darunter der Bischof von Mainz, Kardinal Hermann Volk, Weihbischof Wolfgang Rolly, der Generalvikar und die Mehrzahl der Domherren in ihrer Eigenschaft als Dezernatsleiter, der Regens des Priesterseminars, Abteilungsleiter und Referent/innen aller Dezernate führten das gemeinsame Gespräch. 

Sie versuchten aufgrund historisch-theologischer Darlegungen über das priesterliche Amt und die anderen Dienste in der Gemeinde, eine tragfähige Grundlage für das immer stärker werdende Miteinander von Geistlichen und Laien in der kirchlichen Arbeit zu finden. Als Referent und Gesprächspartner nahm der Professor für dogmatische Theologie der Universität Mainz, Dr. Theodor Schneider, teil. Dieses Miteinander von Geistlichen und Laien ist auch für das Bistum Mainz durch das neue Verständnis vom gemeinsamen Priestertum aller Gläubigen und christlicher Gemeinden seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil eine Notwendigkeit geworden. Einen kooperativen Führungsstil in den Gemeinden erwarten kann aber nur, so die Mainzer Bistumsleitung, wer ihn selbst praktiziert. Die Teilnehmer waren einhellig der Meinung, dass solche Zusammenkünfte das Miteinander im Bischöflichen Ordinariat erleichtern und zu einer ständigen Übung werden sollten.“

Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 5 vom 2. März 1977

In Gold geschrieben (c) Mainz, Domschatz/Bischöfliches Dom- und Diözesanumuseum, Marcel Schawe
Erzbischof Semenyuk 2017 (c) Bistum Mainz / Matschak
Ricarda Müller (c) Miriam Jung