Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 15

vom 20. April 2017

Vorstellung Peter Kohlgraf (c) Bistum Mainz / Blum
Vorstellung Peter Kohlgraf
Datum:
Do. 20. Apr. 2017
Von:
(MBN)
Vorstellung Peter Kohlgraf (c) Bistum Mainz / Matschak
Vorstellung Peter Kohlgraf

Ernennung des neuen Mainzer Bischofs

  • Papst Franziskus ernennt Professor Dr. Peter Kohlgraf
  • Vorstellung des neuen Bischofs im Mainzer Dom
  • Im Wortlaut - Positionen aus bisherigen Texten
  • Zahlreiche Glückwünsche zur Bischofsernennung
  • Statement von Domdekan Prälat Heinz Heckwolf
  • Statement von Professor Dr. Peter Kohlgraf
  • Statement von Kardinal Karl Lehmann
  • Stichwort: Bischof
  • Stichwort: Bistum Mainz
  • Tabellarischer Lebenslauf und Bibliographie

Berichte

  • Kardinal Lehmann würdigte Domkapitular Klaus Forster
  • Predigten von Weihbischof Bentz an Ostern

Vorschau

  • Mainzer Dom schließt für einen Tag (24.4.)
  • Erster Gesundheitstag im Ordinariat (28.4.)
  • Diakonenweihe in der Augustinerkirche (29.4.)
  • Empfang zum Tag der Arbeit (30.4.)
  • Studientag zum Thema Gebet (13.5.)


Ernennenung des neuen Mainzer Bischofs 

Professor Dr. Peter Kohlgraf wird neuer Bischof des Bistums Mainz

Seit 2012 lehrt der Pastoraltheologe aus Köln an der Katholischen Hochschule in Mainz

Mainz/Vatikan. Professor Dr. Peter Kohlgraf ist von Papst Franziskus zum neuen Bischof des Bistums Mainz ernannt worden. Das ist am Dienstag, 18. April, um 12.00 Uhr zeitgleich im Vatikan und in Mainz bekannt gegeben worden. Der designierte Mainzer Bischof wird nach seiner Bischofsweihe der 88. Nachfolger des heiligen Bonifatius sein, der von 746 bis 754 Erzbischof von Mainz war und den Beinamen „Apostel der Deutschen“ trägt. Kohlgraf, der Priester des Erzbistums Köln ist, war zum Wintersemester 2012/2013 auf die Professur für Pastoraltheologie an der Katholischen Hochschule (KH) in Mainz berufen worden. Seitdem ist der 50-Jährige auch als Pfarrvikar in der Pfarrgruppe Wörrstadt im Dekanat Alzey/Gau-Bickelheim tätig.

Ein Termin für die Bischofsweihe von Professor Kohlgraf im Mainzer Dom steht noch nicht fest und wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Auch nach der jetzt erfolgten Ernennung ist das Bistum Mainz nach wie vor vakant und wird bis zur Bischofsweihe von Diözesanadministrator Prälat Dietmar Giebelmann geleitet.

Das Mainzer Domkapitel hatte nach der Annahme des Rücktritts von Kardinal Karl Lehmann als Bischof von Mainz (16. Mai 2016) und der damit eingetretenen Sedisvakanz eine Vorschlagsliste mit geeigneten Nachfolgekandidaten beim Vatikan eingereicht. Aus dieser Liste und weiteren Vorschlagslisten hat Papst Franziskus drei Kandidaten benannt. Das Domkapitel hat von diesen drei Kandidaten in geheimer Abstimmung Peter Kohlgraf zum Bischof gewählt. Die Mitglieder des Mainzer Domkapitels sind Domdekan Prälat Heinz Heckwolf als Vorsitzender und sechs Domkapitulare: Diözesanadministrator Prälat Dietmar Giebelmann, Offizial Prälat Dr. Peter Hilger, Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, Prälat Jürgen Nabbefeld, Monsignore Horst Schneider und Ordinariatsdirektor Klaus Forster. Nach der Annahme der Wahl durch den Gewählten und vor seiner Ernennung durch den Papst wurde außerdem bei den Landesregierungen von Hessen und Rheinland-Pfalz festgestellt, „ob gegen den Gewählten Bedenken allgemein-politischer Art bestehen“.

Peter Kohlgraf wurde am 21. März 1967 in Köln geboren. Nach dem Abitur am Städtischen Dreikönigsgymnasium in Köln begann er 1986 sein Theologiestudium an der Rheinischen Friedrich Wilhelms-Universität in Bonn. Nach einem Freisemester in Salzburg und dem Diplomabschluss im Jahr 1991 folgte die Pastorale Ausbildung im Erzbischöflichen Priesterseminar in Köln. Kohlgraf wurde am 18. Juni 1993 im Kölner Dom zum Priester geweiht. Anschließend war er bis 1996 als Kaplan an Herz Jesu und St. Martin in Euskirchen tätig. 

Darauf folgte die Freistellung zur Promotion an der Bonner Universität im Fachbereich Alte Kirchengeschichte/Patrologie bei Professor Dr. Ernst Dassmann, die er im Jahr 2000 abschloss („Die Ekklesiologie des Epheserbriefes in der Auslegung durch Johannes Chrysostomus“). In dieser Zeit war Kohlgraf im Seelsorgebereich Bad Honnef tätig. Bereits im Jahr 1999 übernahm er für vier Jahre die Aufgabe als Schulseelsorger und Religionslehrer am Erzbischöflichen Kardinal Frings-Gymnasium in Bonn-Beuel. Während dieser Zeit war er auch Stadtgruppenkaplan der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ). Als sogenannter Repetent (stellvertretender Direktor) wechselte er im Jahr 2003 an das Erzbischöfliche Theologenkonvikt Collegium Albertinum in Bonn. Auch in dieser Zeit war Kohlgraf in der Seelsorge tätig und zwar in der Schulseelsorge am Städtischen Beethoven-Gymnasium in Bonn sowie im Kinderheim „Hermann Josef-Haus“ in Bad Godesberg. Die Ernennung zum Schulseelsorger und Religionslehrer am Erzbischöflichen Gymnasium und der Höheren Handelsschule „Marienberg“ in Neuss folgte im Jahr 2009. 

Im Oktober 2010 legte er seine Habilitation bei Professor Dr. Udo Schmälzle in Münster vor. Seine Arbeit trägt den Titel „Glaube im Gespräch. Die Suche nach christlicher Identität und Relevanz in der alexandrinischen Vätertheologie. Ein Modell für praktisch-theologisches Bemühen heute?“. Mit der Lehrberechtigung für Pastoraltheologie wurde er Privatdozent an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Schließlich erfolgte zum Wintersemester 2012/2013 die Berufung auf die Professur für Pastoraltheologie an der Katholischen Hochschule Mainz, wo er im vergangenen Wintersemester 2016/2017 die Aufgabe des Dekans für den Fachbereich Praktische Theologie übernommen hat. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen bei „Fragen pastoraltheologischer Hermeneutik“, „Diakonie als Grunddienst der Kirche“, „Vergeben und Versöhnen“ und dem Thema „Schulpastoral“. 

Während seiner Zeit im Bistum Mainz hat Kohlgraf sich als Pfarrvikar in der Seelsorge in der Pfarrgruppe Wörrstadt im Dekanat Alzey/Gau-Bickelheim engagiert. Darüber hinaus hat er in dieser Zeit unter anderem im Bistum Mainz bei verschiedenen Gremien und Einrichtungen Vorträge gehalten und hat auch die theologische Begleitung des Prozesses „Sozialpastoral“ im Bistum Mainz übernommen; außerdem hat er sich in Überlegungen des Seelsorgeamtes zur Zukunft der Pfarrgemeinden eingebracht und sich im Pastoralkurs im Mainzer Priesterseminar engagiert.

tob (MBN)

 

„Ein Bischof bleibt ein normaler Mensch“

Professor Dr. Peter Kohlgraf wird der neue Bischof von Mainz / Vorstellung im Dom

Mainz. Groß ist das Medieninteresse am Dienstagmittag, 18. April, im Mainzer Dom. Um 12.00 mittags sind über 50 Pressevertreter in das Gotteshaus gekommen, um live mit dabei zu sein: Der neue Mainzer Bischof wird sich erstmals der Öffentlichkeit vorstellen. Gekommen sind neben vielen Mainzerinnen und Mainzern auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Bischöflichen Ordinariat Mainz, die einen ersten Blick auf „ihren neuen Chef“ werfen wollen. Dann ist es endlich so weit: Domdekan Prälat Heinz Heckwolf kommt in den Westchor des Mainzer Domes. Über den Marktplatz schallt das volle Geläut des Mainzer Domes. Dann nennt der Domdekan den Namen des neuen Bischofs: Es ist Dr. Peter Kohlgraf, Professor für Pastoraltheologie an der Katholischen Hochschule Mainz. Beifall brandet auf.

Heckwolf skizziert die Biografie des neuen Mainzer Bischofs. Weist darauf hin, dass Kohlgraf als Kölner Priester im Bistum Mainz „kein Unbekannter“ sei: Er hat den Prozess „Sozialpastoral“ in der Diözese theologisch begleitet, im Mainzer Priesterseminar mitgearbeitet, Vorträge gehalten, war Pfarrvikar in der Pfarrgruppe Wörrstadt. Und er erinnert daran, was Köln und Mainz gemeinsam haben: „Köln und Mainz verbindet der Rhein. Köln und Mainz verbindet die Fünfte Jahreszeit. Köln und Mainz verbindet der Fußball, obwohl in dieser Hinsicht die Kölner Fans zurzeit zufriedener dreinschauen als die Fans in Mainz. Köln und Mainz verbindet jetzt auch der neu ernannte Bischof.“ Schließlich dankt Heckwolf Kohlgraf im Namen des Domkapitels, dass er die Wahl angenommen hat: „Ich wünsche ihm Gottes Segen.“

Dann holt er den neuen Bischof in der Sakristei des Domes ab. Gemeinsam mit Mitgliedern des Mainzer Domkapitels, Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz und dem früheren Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann. Die Freude ist ihnen anzusehen: Nach elf Monaten hat das Bistum Mainz wieder einen neuen Bischof. Im Dom: Standing Ovations, begeisterter Applaus. Dann ergreift Kohlgraf das Wort. In seinem Statement spricht er vom „Beben und Zittern“, wenn ihm bewusst werde, welche große Aufgabe auf ihn warte. Aber auch von der Gelassenheit, die einem Gott schenke. Bischof sei „man mit anderen und für andere“. Der Pastoraltheologe der Katholischen Hochschule in Mainz betont: „Ein Bischof bleibt ein normaler Mensch, der Hilfe und Weggefährten braucht. Ich bitte alle, die bei uns im Bistum leben, die kommenden Wege gemeinsam mit mir zu gehen.“ Kohlgraf weist darauf hin, dass es für ihn immer bedeutsam gewesen sei, Wissenschaft und seelsorgliche Tätigkeit zu verbinden, „damit wir nicht schöne Pläne machen, die ohne Bodenhaftung sind und abstrakt bleiben“. „Ich hoffe, dass ich auch als Bischof wirklich Seelsorger bleiben kann“, hebt der künftige Mainzer Oberhirte hervor.

Ihm sei wichtig, „nicht übereinander zu reden, sondern das offene Gespräch miteinander zu suchen.“ Die Erfahrung zeige, dass sich konstruktive Lösungen dort eröffnen, wo Menschen sich respektvoll und interessiert begegnen, und „nicht schon die Wahrheit für sich gepachtet haben“. „Ich bitte Sie herzlich um Ihr Mittun, Mitdenken, Mitbeten und Mitglauben, und die Bereitschaft, sich auf den Weg zu machen, die Zukunft zu gestalten“, sagt er. Und mit einem Wort von Papst Franziskus erinnert er daran, dass „wir Christus nicht in unsere schönen Häuser einschließen dürfen“. Er unterstreicht: „So wichtig ein Haus, eine Heimat im Glauben ist, werden wir uns doch auf die Straßen begeben müssen, um Menschen zu begegnen, und für sie da zu sein. Ich bin gespannt, wie uns das gelingt.“

Kohlgraf weist darauf hin, dass er in den vergangenen fünf Jahren bereits viel im Bistum Mainz unterwegs gewesen sei: „Dabei habe ich hochkompetente Menschen kennengelernt. Ich freue mich auf die zukünftigen Begegnungen mit Ihnen allen.“ Er wisse, dass es in den Orten und Gemeinden der Diözese Menschen gebe, die bereit seien, „Jesus ein Gesicht zu geben“. „Das erste Bemühen wird immer sein, nicht über Strukturen nachzudenken, sondern Menschen zu ermutigen, sich auf die Spuren des Heiligen Geistes in ihrem Leben zu besinnen und so zu Menschen des Glaubens und der Liebe zu werden“, sagt er. Und natürlich vergesse er als Kölner Priester nicht eine wichtige Tradition entlang des Rheines: „Vor Fassenacht und Fußball ist mir grundsätzlich nicht bange.“

In seinem Statement zeigt sich auch der frühere Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, „glücklich, dass Sie mein Nachfolger sind und die Wahl angenommen haben“. Kohlgraf sei für das neue Amt nicht nur geeignet, „er wird uns auch viel Freude machen“. „Ich gratuliere ihm und wünsche ihm aus ganzem Herzen Gottes reichen Segen für Leib und Seele zur Führung des Bistums.“ Er kenne Kohlgraf, sein Wirken und seine Veröffentlichungen schon seit Langem und schätze ihn überaus. „Ich freue mich, in ihm einen ausgezeichneten Nachfolger zu wissen“, betont Lehmann. Der Kardinal zeigt sich überzeugt, dass „Kohlgraf auch in der Partnerschaft mit den gesellschaftlichen Kräften und Institutionen, in der Ökumene und im Gespräch mit anderen Religionen einen ausgezeichneten Beitrag leisten“ werde.

Nach einem Fürbittgebet und dem „Vater unser“ geht Kohlgraf mit den Pressevertretern in die Memorie des Mainzer Domes. Zahlreiche Fragen haben die Journalisten. Ob er als Nachfolger von Kardinal Lehmann nicht in große Fußstapfen trete? Das habe er nicht als Bedrohung empfunden, sagt Kohlgraf und er habe auch „keine Sorge“, dass es Schwierigkeiten geben werde. Kardinal Lehmann sei ihm mit „großer Liebenswürdigkeit und Freundlichkeit“ begegnet. Er werde sich als Bischof erst einmal anhören, welche Fragen im Bistum „derzeit im Raum stehen“, denn „alle Konzepte müssen von den Menschen mitgetragen werden“. Er hoffe, dass er als Bischof vielen Menschen im seelsorglichen Bereich begegnen könne und nicht nur „als Dienstvorgesetzter, sondern auch als Christ und Seelsorger wahrgenommen werde“. Und, klar, er werde sich als Bischof selbstverständlich in gesellschaftspolitische Debatten einmischen. Er habe gerne als Lehrer und Professor gearbeitet und ein wenig Wehmut sei natürlich dabei, dieses bald hinter sich zu lassen. Er sei froh gewesen, die Kar- und Ostertage in seiner Pfarrgruppe „noch in Normalität feiern zu können“. Jetzt sei er gespannt, „wie seine Nachbarn in Partenheim“ reagieren werden. Dort wohnt er in einem 90 Quadratmeter-Haus und hat vor allem einen Wunsch an seine neue Wohnung in Mainz: „Dass mein Flügel reinpasst“.   

am (MBN)


Im Wortlaut

Positionen von Professor Dr. Peter Kohlgraf aus bisherigen Publikationen

Mainz. Professor Dr. Peter Kohlgraf, der von Papst Franziskus am Dienstag, 18. April, zum Bischof von Mainz ernannt worden ist, hat bereits zahlreiche Texte publiziert. Um einen Einblick in seine bisherigen Positionen zu geben, sind an dieser Stelle einige ausgewählte Zitate aus bisherigen Publikationen im Wortlaut zusammengestellt:

Im Jahr 2015 hat Kohlgraf den Band „Nur eine dienende Kirche dient der Welt. Yves Congars Beitrag für eine glaubwürdige Kirche“ im Matthias Grünewald-Verlag veröffentlicht. Im Schlusskapitel schreibt er dazu (Seite 153): „Das vorliegende Buch sollte ein Versuch sein, ein beinahe 50 Jahre altes Buch eines großen Konzilstheologen mit den Augen eines Theologen zu lesen, der selbst nicht mehr Zeitzeuge des Konzils ist, aber in seiner Tradition aufgewachsen ist. Ältere Freunde und Kollegen erzählen oft über die Aufbruchsstimmung während und nach dem II. Vatikanum. Für mich selbst sind viele Dinge, die damals umwälzend waren, zur Selbstverständlichkeit geworden. Das Buch von Yves Congar hat mir jedoch gezeigt, dass es Grundthemen des Konzils gibt, die sich erst mühsam durchsetzen müssen. Die Rezeption mancher Themen steckt noch ganz in den Anfängen. Dass das Bemühen um eine arme und dienende Kirche das eigentliche Thema des Konzils gewesen sein soll, wäre mir als junger Theologiestudent kaum in den Sinn gekommen. Es ist gut, dass dieses zentrale Thema heute auch durch den Papst und seine Verkündigung aus der Versenkung geholt wird.“


„Wie man es auch wendet, die Glaubwürdigkeit der Kirche wird immer auch daran festgemacht, dass ihre Boten selbst das leben, was sie verkünden. Gegen Lüge, besonders in der Kirche, reagieren Menschen sehr empfindlich, und der Kirche wird nicht mehr geglaubt, so feierlich und ehrwürdig sie sich auch präsentieren mag. Was ist hieran der diakonische Aspekt? Kirche handelt dort diakonisch, wo sie als einladend, wahrhaftig und ehrlich erlebt wird. Menschen müssen erleben, dass ihre Erfahrungen ernstgenommen werden und im kirchlichen Handeln Platz finden.“

Aus „Nur eine dienende Kirche dient der Welt. Yves Congars Beitrag für eine glaubwürdige Kirche“ (Seite 73)

 

„Autorität ist gelebte Beziehung, Diakonie ist verwirklichte Autorität. Autorität ohne Diakonie und Beziehung kann sich nicht auf Gottes Wort berufen und verhindert den Zugang der Menschen zu ihm. Autorität eines Amtsträgers ohne Anerkennung durch das Volk kann es demnach nicht geben und zahlreiche Erfahrungen der Kirche in Geschichte und Gegenwart bestätigen diese theologische Einsicht. Wie schnell Autorität verloren geht, wenn ein kirchlicher Würdenträger - zu Recht oder nicht, sei dahingestellt - als autoritär empfunden wird, kann man sich gut vorstellen. Ein nur äußerlicher Gehorsam ist der Tod der Autorität.“

Aus „Nur eine dienende Kirche dient der Welt. Yves Congars Beitrag für eine glaubwürdige Kirche“ (Seite 100)

 

„Wenn Congar vom Bischof fordert, Vorbild im Glauben und im Leben zu sein, geht dies der beschriebenen Definition zufolge nur, wenn es eine positive Beziehung zwischen ihm und seinen Gläubigen gibt, wenn es ihm um die Mündigkeit seiner Mitchristen geht, wenn er Freiheit und Individualität fördern will. Dann kann es sein, dass andere Christen spüren, dass er jemand ist, der ihren eigenen Weg der Nachfolge motiviert. Zieht sich jedoch ein Priester oder Bischof zu sehr in seine Sonderwelt zurück, lassen sich fruchtbringende Beziehungen kaum leben. Vielleicht wird es dann auch Menschen geben, die seinen Weg positiv bewerten. Ob es aber eine erwachsene Beziehung zweier geistbegabter Christen sein wird, kann angefragt werden. Schaut man sich heilige Hirten der Vergangenheit an, haben zumeist diejenigen über lange Zeit Verehrung erfahren, die nahe bei den Menschen waren und die auch heute noch eine positive Beziehung zulassen. Nie war der Amtsbesitz an sich Auslöser für längere Verehrung, sondern seine positive und beziehungsreiche Ausgestaltung. Aktuell kann jeder, der in der Kirche Verantwortung trägt, nur bescheiden seinen Weg des Glaubens in der Gemeinschaft der Kirche gehen, indem er versucht, den Glauben in der Liebe wirksam werden zu lassen bzw. die Wahrheit des Glaubens im Tun zu erweisen. Ob Menschen ihn sich zum Vorbild nehmen, wird er ihrer Freiheit und auch ihrem kritischen Gespür überlassen müssen. Ohne Beziehung aber geht es nicht. Sobald jemand beginnt, den anderen zu funktionalisieren oder auf den von ihm gedachten Weg zu drängen, hört er auf, Vorbild zu sein. So kann jeder Christ für den anderen zum Vorbild werden, indem er konsequent seinen Glauben diakonisch, das heißt im Sein für andere, lebt.“

Aus „Nur eine dienende Kirche dient der Welt. Yves Congars Beitrag für eine glaubwürdige Kirche“ (Seite 104)

 

„Das Thema Kirche und Geld beschäftigt die Öffentlichkeit nicht von ungefähr. Bischöfliches und diözesanes Finanzgebaren wird zunehmend kritisch diskutiert – vielleicht ist diese zunehmende Transparenz für die Kirche heilsam, weil auch ihr das Geld anvertraut ist, das ihr im Sinne von Papst Franziskus nicht für eigene Zwecke gehört. Zum Realismus gehört aber auch, dass die Kirche Geld braucht, um ihre Aufgaben in der Welt wahrzunehmen. Sie lebt damit in der ständigen Spannung zwischen dem Anspruch Jesu und ihrem Auftrag in der konkreten Welt.“

Aus „Nur eine dienende Kirche dient der Welt. Yves Congars Beitrag für eine glaubwürdige Kirche“ (Seite 146)


„Mit einer manchen Einschätzungen zufolge sterbenden Pfarreienlandschaft im rheinhessischen Teil des Bistums Mainz feiere ich Sonntag für Sonntag die Eucharistie. Ich bemühe mich, die Themen der Literatur mit den Menschen dort in Verbindung zu bringen. Und nicht selten stellt sich die Frage: Wer legt eigentlich fest, was Wirklichkeit ist? Natürlich sitzen in den Gottesdiensten Menschen eher höheren Alters, und es bedarf nicht großer Phantasie, sich die Veränderung der Gottesdienstgemeinde in zwanzig Jahren vorzustellen. Dennoch herrscht meiner Wahrnehmung nach keine Agonie. Die Menschen in den Gemeinden bemühen sich nicht alle krampfhaft um die Wahrung von Traditionen, aber dennoch ist die Kirche im Übergang für sie ein wichtiger lebendiger Teil ihres Lebens. Eltern bringen ihre Kinder zur Taufe, auch wenn sie nicht in der Lage sind, ihre Intention hohen theologischen Ansprüchen entsprechend zu artikulieren. Über Predigten wird gesprochen, ich lerne von den Leuten viel über meinen Glauben und meine Theologie. Jugendliche lassen sich firmen, Kinder gehen zur Erstkommunion, Messdienerinnen und Messdiener engagieren sich, Erwachsene bringen Leben in die Gemeinden. Auch das ist Wirklichkeit einer kleinen Pfarrgruppe auf dem Lande, die man vielleicht zu schnell totsagt. Das kann ich nicht einfach schlechtreden. Als Theologe den Menschen einfach zu unterstellen, sie lebten im Zustand dauerhafter Wirklichkeitsverdrängung, verkennt, dass das aktuelle Leben ihre Wirklichkeit ist. Sie dort nicht stehen zu lassen, sondern sie mitzunehmen auf dem Weg in neue Formen von Kirche, ist eine herausfordernde Aufgabe.“

Aus dem Artikel „Ist die Pfarrei tot? Eine Befragung von Gläubigen zur Zukunft der Gemeinden“ (Seite 28), in: Herder Korrespondenz 70 (10/2016), 28-31.


„Die neue Perspektive wird darin bestehen, dass Modelle und neue Denkweisen nicht als Notlösungen verstanden werden, sondern als vom Geist Gottes für diese Zeit und diese Welt gestellte Aufgabe, Kirche zu gestalten. Es darf nicht darum gehen, eine bestimmte gewachsene Struktur zu konservieren, sondern im Vertrauen darauf zu beginnen, dass Christus auch heute in seiner Kirche lebt und der Geist sie antreibt. Gelassenheit, Gottvertrauen und der Mut, Wesent­liches von Sekundärem zu unterscheiden und dies in geduldigen geistlichen Prozessen herauszufinden, sind Haltungen, die für ein Gelingen des Weges von entscheidender Bedeutung sind. Es ist keine Schande zuzugeben, dass auch die Verantwortlichen keine klaren und eindeutigen pastoralen Lösungen für komplexe Themen im Gepäck haben.“

Aus dem Artikel „Überlegungen zur Pastoral der Zukunft“ (2016), der online verfügbar ist in dem Dokument „Pastoral in großen Einheiten“ (Seite 8-9): www.seelsorge.bistummainz.de  

 

„Die Augen vor der Wirklichkeit zu verschließen, war jedenfalls nie katholisch. Sich der Wirklichkeit zu stellen, ist wohl eines der herausragendsten Merkmale des Katholischen, weil es dem Wesen Gottes entspricht, der in seinem Sohn Fleisch annimmt, um sich der menschlichen Wirklichkeit auszusetzen – mit allen Konsequenzen. Billiger geht es dann für die Kirche auch nicht.“

Aus dem Artikel „Katholisch sein in der Welt von heute. Im und um den Glauben ringen“ (Seite 7), in: Impulse 108/03 (2014), 4-7. Der Text ist online verfügbar unter: www.erzbistum-koeln.de/kultur_und_bildung/schulen/religionsunterricht/zeitschrift_impulse/Jahrgang_2014/Heft_3/14imp3basisartikel.pdf

 

„Dass das Bemühen, sich in den Glauben der Kirche einzupassen, nicht bedeuten darf, das eigene Denken abzuspalten und es anderen zu überlassen, scheint klar zu sein. Daraus ergibt sich nämlich das Phänomen einer religiösen Sonderwelt, die mit der alltäglichen Erfahrung eines Menschen nicht mehr in Beziehung gebracht werden kann. Alles, was den Glauben, den ich eigentlich teilen müsste, in Frage stellt, was Klarheiten zerbricht, was Selbstverständlichkeiten hinterfragt, darf mich dann nicht mehr beschäftigen. Beinahe zwangsläufig gerate ich in eine katholische Parallelwelt, die mich von einer kritischen Gesellschaft, von Freunden, von Themen einer pluralen und säkularen Umwelt, ja selbst von Familienangehörigen und auch einer als Bedrohung empfundenen kirchlichen Realität absondert. Wer seinen Wahrheitsbesitz so definiert, wird einsam, und er wird es sogar als normal empfinden. Wer so denkt, verkennt die Tatsache, dass auch ‚die Kirche’ als solche stets um Wahrheit ringen muss. Wenn Katholisch-Sein und der Anspruch auf Wahrheit jedoch bedeutet, kirchlichen Glauben und eine sich immer schneller verändernde Wirklichkeit in Beziehung zu bringen, ein persönliches und gereiftes Glaubensleben zu versuchen, Glaube und Vernunft auch im eigenen Leben spannungsreich zu korrelieren, den eigenen Verstand als göttliches Geschenk zu akzeptieren, und schließlich das Katholisch-Sein als ein Zeugnis der Gegenwart Gottes mitten in der Welt (und nicht ihr gegenüber) zu verstehen, wird der Glaubende aller Wahrscheinlichkeit nach die Erfahrung machen müssen, dass sich Wahrheit entfaltet, konkretisiert, ja sogar im Gespräch neuen Situationen anpasst. Das hat notwendigerweise Suchen, Ringen im und um den Glauben zur Folge. Die Auffassung, Glaubenswahrheit sei über Jahrhunderte von den Realitäten unberührt überliefert worden, mag ein theologisches Konstrukt sein, der Realität der Dogmenentwicklung und der Lebendigkeit kirchlichen Lebens wird sie nicht gerecht. Nicht nur der einzelne Glaubende, auch die Kirche hat im und um den Glauben gerungen, indem sie sich immer wieder den Wirklichkeiten und der Kultur der ihr anvertrauten Menschen ausgesetzt hat. Dabei hat sie ja nicht einfach ewig gültige theoretische Lehrsätze wiederholt, sondern sie hat selbst von ihren Adressaten gelernt, das Evangelium immer neu zu verstehen.“

Aus dem Artikel „Katholisch sein in der Welt von heute. Im und um den Glauben ringen“ (Seite 4-5), in: Impulse 108/03 (2014), 4-7. Der Text ist online verfügbar unter: www.erzbistum-koeln.de/kultur_und_bildung/schulen/religionsunterricht/zeitschrift_impulse/Jahrgang_2014/Heft_3/14imp3basisartikel.pdf

tob (MBN)


„Ich wünsche ihm Gottes reichen Segen“

Zahlreiche Glückwünsche an Peter Kohlgraf, neu ernannter Bischof von Mainz

Mainz. Zahlreiche Glückwünsche aus Kirche und Politik haben den neu ernannten Bischof von Mainz, Professor Dr. Peter Kohlgraf, erreicht. Kohlgraf war am Dienstag, 18. April, von Papst Franziskus zum neuen Oberhaupt der Diözese ernannt worden. Das wurde um 12.00 Uhr im Vatikan und in Mainz bekannt gegeben. Im Folgenden zitieren wir aus einer Auswahl der Glückwünsche.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München, gratuliert dem künftigen Mainzer Bischof und heißt ihn im Kreis der Deutschen Bischofskonferenz willkommen. Für die Deutsche Bischofskonferenz sei es bereichernd, einen Lehrstuhlinhaber in den eigenen Reihen zu wissen: „Schließlich verantworten Sie seit mehreren Jahren den Lehrstuhl für Pastoraltheologie an der Katholischen Hochschule Mainz. Ihre Arbeiten über Ehe- und Familienfragen und eine diakonische Kirche haben weite Beachtung gefunden“, wird Kardinal Marx in einer Pressemitteilung der Deutschen Bischofskonferenz zitiert. Marx wünscht dem künftigen Bischof Gottes Segen und hofft, dass er als Bischof von Mainz den Gläubigen Hirte und Seelsorger sein kann: „Vermitteln Sie den Menschen etwas von jener Kirche, für die Sie sich so intensiv eingesetzt haben: eine Kirche die zuhört und begleitet, eine Kirche die hilft und Richtung gibt.“

Professor Kohlgraf ist Priester des Erzbistums Köln. Der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, schreibt in seinem Glückwunsch: „Mit dem gesamten Mainzer Bistum und seinen Gläubigen freue ich mich von Herzen, dass nach einem so bedeutenden Bischof, wie es Kardinal Karl Lehmann war, nun mit Peter Kohlgraf ein würdiger Nachfolger gefunden wurde, der in gleichem Maße ein ausgewiesener intellektueller Geist und überzeugender Priester ist. Peter Kohlgraf kenne ich als einen engagierten Seelsorger, der insbesondere mit den Herausforderungen junger Menschen bestens vertraut ist. (…) Das Bistum Mainz kann sich freuen, einen jungen Bischof zu bekommen, der – neben seiner wissenschaftlichen Qualifikation – auch auf eine fundierte pastorale Erfahrung zurückgreifen kann. Peter Kohlgraf wünsche ich von Herzen Gottes reichen Segen für seinen bischöflichen Dienst auf dem Stuhl des Heiligen Bonifatius und eine allzeit glückliche Hand.“

Glückwünsche aus den Nachbarbistümern

Glückwünsche gingen auch aus den Nachbarbistümern ein. Der Freiburger Erzbischof, Stephan Burger, wird mit den Worten zitiert: „Ich freue mich, Sie als Nachbarn zu wissen, und bin überzeugt, dass die guten nachbarlichen Beziehungen und die fruchtbare wechselseitige Unterstützung und gegenseitige Wertschätzung zwischen dem Bistum Mainz und der Erzdiözese Freiburg mit Ihrer Unterstützung weiter wachsen werden.“ Peter Kohlgraf ist nach Burgers Worten „ein wichtiger Brückenbauer zwischen Wissenschaft und Pastoral, ein engagierter Anwalt reflektierter seelsorgerlicher Praxis und alltagsnaher Wissenschaft, ein Priester, der es versteht, den wissenschaftlich-theologischen und den amtlich-kirchlichen Diskurs konstruktiv miteinander zu verbinden“.

In einer Videobotschaft gratuliert Georg Bätzing, Bischof von Limburg, dem neuen Mainzer Bischof: „Du bist ein hervorragender Lehrer, ein guter Seelsorger, ein erfahrener Mensch, auch in der Personalführung. Etwas Besseres konnte dem Nachbarbistum nicht passieren“, sagt Bischof Bätzing und wünscht Kohlgraf viel Mut, Kraft und Freude für seinen bischöflichen Dienst.

Ein weiterer Glückwunsch kommt aus dem Bistum Speyer. „Als erfahrener Seelsorger und Professor für Pastoraltheologie ist Professor Dr. Peter Kohlgraf hervorragend für sein neues Amt qualifiziert. Aus ganzem Herzen wünsche ich ihm Gottes reichen Segen für sein Wirken im Bistum Mainz“, erklärt der Speyerer Bischof, Dr. Karl-Heinz Wiesemann.

Gratulation von der Evangelischen Kirche

Auch der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau (EKHN), Volker Jung, gratuliert Kohlgraf. Jung freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen katholischen Bischof von Mainz und zeigt sich zuversichtlich, dass mit Kohlgraf die „enge ökumenische Verbundenheit und bewährte Tradition weiter fortgesetzt wird“. Wörtlich sagt Jung: „Dem neuen Bischof liegt offenbar sehr daran, Kirche als dienende Kirche zu verstehen, die an Jesus Christus orientiert für die Menschen da ist. Da sehe ich viel Verbindendes.“ Jung hoffe deshalb, dass die „ökumenischen Anregungen“ aus dem derzeitigen Reformationsjahr weiter aufgegriffen werden können.

Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Christian Schad, zeigt sich in seinem Glückwunschschreiben davon überzeugt, „dass die bewährte und vertrauensvolle Zusammenarbeit der Präsides und Bischöfe im Lande Rheinland-Pfalz mit Ihrer Ernennung fortgesetzt wird“. Die Ökumene im Land sei eine Herzensangelegenheit. Angesichts der vielfältigen Aufgaben, vor die die Kirchen gestellt seien, könne man nur gemeinsam „glaubwürdige Zeugen der einen Kirche Jesu Christi sein“.

In einem Schreiben an das Bistum Mainz gratuliert zudem Bischof Professor Dr. Martin Hein von der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck zur Wahl von Professor Kohlgraf. Der Bischof betont in seinem Schreiben die „gute Nachbarschaft“, die das Bistum Mainz mit der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck verbinde und auf einer gemeinsamen Geschichte fuße. Mit Blick auf das Reformationsjubiläum äußert Hein seine Freude über die „vielen guten und intensiven ökumenische Kontakte“, die schon seit langem zwischen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und dem Bistum Mainz beständen.

Glückwünsche aus der Politik

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer würdigt in ihrem Glückwunsch Kohlgraf als einen Menschen, der „die Wünsche und Sorgen der Gläubigen, insbesondere die junger Menschen“ kenne: „Als Seelsorger und Theologe haben Sie die überlieferte Lehre immer mit einem klaren Blick auf die gegenwärtige Situation der Kirche verbunden.“ Volker Bouffier, Ministerpräsident von Hessen, weist in seinem Glückwunsch auf die „pastoraltheologischen Erfahrungen und Kenntnisse aus der Praxis und Wissenschaft“ Kohlgrafs hin, die sicher mit dazu beitragen werde, die den Menschen zugewandte Leitung des Bistums auch künftig fortzusetzen: „Es ist mein Wunsch, den intensiven und für beide Seiten bereichernden Dialog zwischen Politik und Kirche mit dem neunen Bischof von Mainz nahtlos fortzusetzen.“

Ein weiterer Glückwunsch kommt vom Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling: „Ich gratuliere Professor Kohlgraf und wünsche ihm viel Erfolg bei der Führung des Mainzer Bistums. Peter Kohlgraf ist im Bistum Mainz kein Unbekannter. Als Professor an der Katholischen Hochschule Mainz und als Pfarrvikar in der Pfarrgruppe Wörrstadt in Rheinhessen hat er sich als Theologe und Seelsorger in der Region einen Namen gemacht.“ Und weiter: „Ich freue mich auf einen anregenden Dialog und Austausch zwischen der Stadt und dem neuen Bischof.“

Kollegium der KH gratuliert

Im Namen des Kollegiums der Katholischen Hochschule (KH) Mainz gratuliert Rektor Professor Dr. Martin Klose dem neu ernannten Mainzer Bischof. „Kollegium und Studierende kennen Professor Dr. Peter Kohlgraf als zugewandten, lebensfrohen und humorvollen Menschen. Aufgrund seiner Kompetenz als zukunftsorientierter Pastoraltheologe, seiner Fähigkeit zu guten und nachhaltigen Kompromissen und seiner Bereitschaft, sich immer wieder auf neue Herausforderungen einzulassen, ist er ein sehr geschätzter Kollege. In Lehre und Forschung verbindet Professor Dr. Peter Kohlgraf wissenschaftlich-theologische Expertise und Praxisnähe, wodurch er als Professor bei den Studierenden hohe Anerkennung genießt und Begeisterung für eine Tätigkeit in der Seelsorge weckt.“

Ein Glückwunsch findet sich auch auf der Internetseite des Kardinal Frings-Gymnasiums in Bonn-Beuel, auf der Kohlgraf als „engagierter Schulseelsorger und Religionslehrer“ gewürdigt wird. Weiter heißt es: „Auf allen neuen Wegen, die nun vor ihm liegen, sollen ihn unsere herzlichen Glück- und Segenswünsche begleiten!“

am (MBN)


Dokumentation

Statement von Domdekan Heinz Heckwolf

Vorstellung des neuen Mainzer Bischofs im Mainzer Dom

Mainz. Im Folgenden dokumentieren wir das schriftliche Statement des Mainzer Domdekans, Prälat Heinz Heckwolf, bei der Vorstellung des von Papst Franziskus ernannten Mainzer Bischofs, Professor Dr. Peter Kohlgraf, bei der Vorstellung im Mainzer Dom am Dienstag, 18. April:

Der Heilige Vater, Papst Franziskus, hat einen neuen Bischof für das Bistum Mainz ernannt: Prof. Dr. Peter Kohlgraf. Er ist Priester des Bistums Köln. Seit 2012 hat er die Professur für Pastoraltheologie an der Katholischen Hochschule Mainz inne und ist Pfarrvikar in der Pfarrgruppe Wörrstadt im Dekanat Alzey/Gau-Bickelheim.

Prof. Dr. Peter Kohlgraf wurde am 21. März 1967 in Köln geboren. Nach dem Abitur am Städtischen Dreikönigsgymnasium in Köln, folgte das Studium der Katholischen Theologie an der Rheinischen Friedrich Wilhelms-Universität in Bonn, das er mit dem Diplom abschloss. Nach der pastoralen Ausbildung im Erzbischöflichen Priesterseminar in Köln empfing er am 18. Juni 1993 im Kölner Dom die Priesterweihe. Nach drei Jahren als Kaplan in Euskirchen wurde er zur Promotion freigestellt an der Bonner Universität im Fachbereich Alte Kirchengeschichte/Patrologie bei Prof. Dr. Ernst Dassmann. Der Titel seiner Dissertation lautet: Die Ekklesiologie des Epheserbriefes in der Auslegung durch Johannes Chrysostomus.

Während der Anfertigung seiner Dissertation war Prof. Kohlgraf Religionslehrer und Schulseelsorger am Erzbischöflichen Kardinal Frings-Gymnasium in Bonn-Beuel und Stadtgruppenkaplan der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ). 2003 wechselte er als stellvertretender Direktor an das Theologenkonvikt Collegium Albertinum in Bonn. In dieser Zeit war er Schulseelsorger am Städtischen Beethoven-Gymnasium in Bonn und Seelsorger im Kinderheim „Hermann-Josef-Haus“ in Bad Godesberg. Schließlich wurde er zum Schulseelsorger und Religionslehrer am Erzbischöflichen Gymnasium und der Höheren Handelsschule „Marienberg“ in Neuss ernannt.

2010 legte er seine Habilitation vor bei Prof. Dr. Udo Schmälzle in Münster und wurde Privatdozent für Pastoraltheologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität. 2012 erfolgte die Berufung auf die Professur für Pastoraltheologie an der Katholischen Hochschule Mainz. Seit dem Wintersemester 2016/2017 ist er auch Dekan des Fachbereichs Praktische Theologie.

Prof. Dr. Kohlgraf hat sich während seiner wissenschaftlichen Tätigkeit immer in der Seelsorge engagiert. So auch im Bistum Mainz als Pfarrvikar der Pfarrgruppe Wörrstadt im Dekanat Alzey/Gau-Bickelheim in Rheinhessen. Er hat die Landschaft und vor allem die Menschen dort schätzen gelernt und die Menschen ihn. Darüber hinaus war Prof. Dr. Kohlgraf in verschiedenen Gremien und Einrichtungen als Referent und theologischer Impulsgeber tätig: u.a. im Dezernat Schulen und Hochschulen und im Dezernat Seelsorge. Er ist theologischer Begleiter des Prozesses „Sozialpastoral“ und hat im Pastoralkurs im Mainzer Priesterseminar mitgearbeitet.

Prof. Kohlgraf ist im Bistum Mainz kein Unbekannter. Bei zahlreichen Vorträgen und als Referent bei Einkehr- und Studientagen konnte er schon einige haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kennenlernen und sie ihn, den Kölner Priester in der Bischofsstadt Mainz.

Köln und Mainz verbindet der Rhein. Köln und Mainz verbindet die fünfte Jahreszeit. Köln und Mainz verbindet der Fußball, obwohl in dieser Hinsicht die Kölner Fans zurzeit zufriedener dreinschauen als die Fans in Mainz. Köln und Mainz verbindet jetzt auch der neu ernannte Bischof.

Im Namen des Domkapitels und persönlich danke ich Herrn Prof. Kohlgraf, dass er die Wahl angenommen hat und wünsche ihm Gottes Segen.

(MBN) 


Statement von Professor Dr. Kohlgraf

Vorstellung des neuen Mainzer Bischofs im Mainzer Dom

Mainz. Im Folgenden dokumentieren wir das schriftliche Statement des von Papst Franziskus neu ernannten Mainzer Bischofs, Professor Dr. Peter Kohlgraf, bei seiner Vorstellung im Mainzer Dom am Dienstag, 18. April:

Verehrte, liebe Gläubige in der Diözese Mainz, Schwestern und Brüder!

In den vergangenen Tagen kam mir immer wieder eine Stelle aus dem ersten Korintherbrief des Apostels Paulus in den Sinn: „Als ich zu euch kam, Brüder und Schwestern, kam ich nicht, um glänzende Reden oder gelehrte Weisheit vorzutragen, sondern um euch das Zeugnis Gottes zu verkündigen. (…) Zudem kam ich in Schwäche und in Furcht, zitternd und bebend zu euch.“ (1 Kor 2, 1-3)

Auch wenn der Tag der Bischofsweihe noch etwas entfernt liegt, konnte ich das Beben und Zittern leibhaftig spüren, denn nach und nach wird mir bewusst, welche große und auch herausfordernde Aufgabe auf mich wartet. Der Blick auf meine großen Vorgänger im Amt macht es nicht leichter. Bei allem, was am Anfang wie ein großer Berg vor mir steht, den es zu erklimmen gilt, finde ich bei Paulus jedoch auch unendlich ermutigende Gedanken: Es geht darum, „das Große zu verkünden, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben“. Und er liebt nicht nur die Frommen, sondern alle Menschen. Es schenkt dann eine große Gelassenheit, wenn ich mir bewusst mache, dass es im Letzen nicht um mich geht, sondern um die Liebe Gottes, die ich verkünden darf. Und Paulus macht seine Gemeinde in demselben Brief darauf aufmerksam, dass er als Apostel nichts vermag, wenn die vielen Getauften nicht ihre Geistesgaben in die Kirche und in die Welt einbringen. Bischof ist man mit anderen und für andere, eine Gemeinschaft, ja, ein Leib, dessen Glieder füreinander da sind.

- Danke

An diesem Tag möchte ich wirklich von ganzem Herzen Danke sagen. Unserem Heiligen Vater, Papst Franziskus, dessen Bemühen um eine dienende Kirche in der Welt von heute ich mich sehr verbunden fühle. Ein Dank dem Apostolischen Nuntius, Erzbischof Eterović.

Den Mitbrüdern des Domkapitels einen herzlichen Dank für ihr Vertrauen und den Zuspruch und die Hilfe, die ich in den vergangenen Tagen erfahren habe. Ich freue mich auf gute Zusammenarbeit mit Ihnen, mit Weihbischof Dr. Udo Bentz und allen Mitbrüdern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Bistum Mainz. In den vergangenen fünf Jahren bin ich im Bistum unterwegs gewesen und habe geworben für eine Neuausrichtung der Diakonie, und wir sind in verschiedenen Dekanaten auf dem Weg, nach den Kernaufgaben der Kirche zu suchen und diese zu leben. Dabei habe ich hochkompetente Menschen kennengelernt. Ich freue mich auf die zukünftigen Begegnungen mit Ihnen allen! Die Gläubigen in „meiner“ Pfarrgruppe Wörrstadt haben mir Heimat gegeben, und ich bin überzeugt, dass in den Pfarrgruppen unseres Bistums viele überzeugende und engagierte Menschen leben, auf die Verlass ist. Die Arbeit an der Katholischen Hochschule hat mir viel Freude gemacht. Danke! Dass ich den Kolleginnen und Kollegen, den Studentinnen und Studenten nun einen unvorhersehbaren schnellen Abschied zumute, tut mir Leid.

- Bitte

Ein Bischof bleibt ein normaler Mensch, der Hilfe und Weggefährten braucht. Ich bitte alle, die bei uns im Bistum leben, die kommenden Wege gemeinsam mit mir zu gehen. Es ist dabei wichtig, nicht übereinander zu reden, sondern das offene Gespräch miteinander zu suchen. Die Erfahrung zeigt, dass sich konstruktive Lösungen dort eröffnen, wo Menschen sich respektvoll und interessiert begegnen und nicht schon die Wahrheit für sich gepachtet haben. Ich bitte Sie herzlich um Ihr Mittun, Mitdenken, Mitbeten und Mitglauben, und die Bereitschaft, sich auf den Weg zu machen, die Zukunft zu gestalten.

- Hoffnung

Viele fragen sich, wie sich denn der neue Bischof die Zukunft des Bistums Mainz und seiner Gemeinden vorstellt. Als Pastoraltheologe habe ich mir über derartige Fragen viele Gedanken gemacht, und dennoch stehe ich nicht mit einer fertigen Lösung vor Ihnen. Jedes fertige Rezept verschließt andere gute Möglichkeiten und Ideen. In den verschiedenen Gremien und mit den Verantwortlichen werden wir zu überlegen beginnen, wie es gehen kann, Ressourcen und Chancen größerer Einheiten zu entdecken und gleichzeitig als Gemeinde Jesu Christi vor Ort lebendig zu bleiben; wie es gehen kann, Menschen in jedem Ort zu befähigen, ihren Glauben zu feiern, zu verkünden und in der Nächstenliebe zu handeln. Ich komme mit einer großen Hoffnung, dass das mit Gottes Hilfe gelingen wird. Ich weiß, dass gläubige Menschen in den Orten und Gemeinden bereit sind, Jesus ein Gesicht zu geben. Das erste Bemühen wird immer sein, nicht über Strukturen nachzudenken, sondern Menschen zu ermutigen, sich auf die Spuren des Heiligen Geistes in ihrem Leben zu besinnen und so zu Menschen des Glaubens und der Liebe zu werden. Als Kirche sollten wir uns da einander helfen. Da wird es so viele Wege geben, wie es Menschen gibt (Papst Benedikt XVI.).

- Wer bin ich?

Sie kennen meinen Namen, meine Herkunft, meinen Werdegang und einige Daten. Daraus können Sie sich schon ein vorläufiges Bild machen. Die Herkunft aus Köln lässt Sie vielleicht schon ahnen, dass die rheinische Lebensart mir Mainz sehr sympathisch macht. Vor Fassenacht und Fußball ist mir grundsätzlich nicht bange!

Mein Vater war Maurer. Als Kind habe ich oft dabei zusehen können, wie mit Hilfe seiner Arbeit ein Haus entsteht, langsam, geduldig, Stein auf Stein, und am Ende solide gebaut. Vielleicht ist das keine schlechte Erfahrung für einen Bischof. Die Kirche ist ein Haus aus lebendigen Steinen, es braucht Geduld, einen Plan, Sorgfalt. Am Ende steht ein Haus, das man bewohnen kann. Papst Franziskus erinnert uns dann aber auch daran, dass wir Christus nicht in unsere schönen Häuser einschließen dürfen. So wichtig ein Haus, eine Heimat im Glauben ist, werden wir uns doch auf die Straßen begeben müssen, um Menschen zu begegnen, und für sie da zu sein. Ich bin gespannt, wie uns das gelingt.

Meine Mutter, die auch bereits verstorben ist, war Krankenschwester, nach dem Tod des Vaters hat sie als Nachtschwester in einem Kölner Krankenhaus gearbeitet. Mein älterer Bruder kam in das Alter, in dem er nicht mehr auf den Kleineren aufpassen wollte, so war ich oft mit im Krankenhaus und konnte meine Mutter dort im Umgang mit den Kranken erleben. Vielleicht verklärt sich in der Rückschau manches, aber mit welcher Freundlichkeit und Zuwendung sie diese harte Arbeit geleistet hat, lässt mich noch heute staunen. Die Wunden vieler Menschen zu berühren und zu heilen, ist Aufgabe eines Bischofs, die er nur mit Hilfe seiner Schwestern und Brüder leisten kann.

Auf meinem Weg als Priester hat mich der Kölner Erzbischof auf verschiedene Stellen gesetzt, der wissenschaftliche Weg gehörte dann dazu. Für mich war immer bedeutsam, Wissenschaft und seelsorgliche Tätigkeit zu verbinden, damit wir nicht schöne Pläne machen, die ohne Bodenhaftung sind und abstrakt bleiben. Ich hoffe, dass ich auch als Bischof wirklich Seelsorger bleiben kann.

Ich freue mich auf die kommenden Jahre. Ich bitte herzlich um Ihr Gebet und Ihre Mitsorge. Wenn Sie mit mir Zeuginnen und Zeugen für das Große bleiben, das Gott allen Menschen bereiten will, hören auch meine Knie langsam zu zittern auf und das innere Beben wird nachlassen.

(MBN)


Statement von Kardinal Karl Lehmann

Vorstellung des neuen Mainzer Bischofs im Mainzer Dom 

Mainz. Im Folgenden dokumentieren wir das schriftliche Statement des früheren Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann, bei der Vorstellung seines Nachfolgers, Professor Dr. Peter Kohlgraf, bei der Vorstellung im Mainzer Dom am Dienstag, 18. April:

Soeben wurde bekannt, dass das Domkapitel der Diözese Mainz einen neuen Bischof gewählt und Papst Franziskus Herrn Prof. Dr. theol. Peter Kohlgraf zum Bischof von Mainz ernannt hat. Ich bin glücklich, dass ich nun nach elf Monaten einen Nachfolger bekommen habe. Ich danke allen, die daran beteiligt waren, besonders Papst Franziskus, und danke auch Herrn Prof. Dr. Peter Kohlgraf für die Annahme dieses Dienstes. Ich gratuliere ihm und wünsche ihm aus ganzem Herzen Gottes reichen Segen für Leib und Seele zur Führung des Bistums.

Peter Kohlgraf, Priester des Erzbistums Köln, ist seit mehr als vier Jahren Professor für Pastoraltheologie an der Kath. Hochschule Mainz, hat eine reiche seelsorgliche Erfahrung sowohl in Gemeinden als auch an kirchlichen Gymnasien des Erzbistums Köln. Er hat in Bonn, Salzburg und Münster intensiv Theologie studiert, den theologischen Doktorgrad erworben und durch die Habilitation auch die akademische und kirchliche Lehrbefähigung erhalten. Er hat es vorbildlich verstanden, gute Brücken zu schlagen zwischen Theologie und Frömmigkeit der Alten Kirche, seinem hauptsächlichen Forschungsfeld, und der gegenwärtigen pastoralen Praxis der Kirche. Er ist für seine praktischen und pädagogischen Fähigkeiten nicht nur bei seinen früheren Schülerinnen und Schülern, sondern auch bei den heute an der Mainzer Hochschule Studierenden bekannt und beliebt.

Prof. Dr. Peter Kohlgraf hat während seines Aufenthaltes in Mainz als Pfarrvikar in der Pfarrgruppe Wörrstadt mit Wohnsitz in Partenheim/Rheinhessen regelmäßig als Priester gewirkt und ist in den umliegenden Gemeinden hoch anerkannt und sehr geschätzt. Ich kenne ihn, sein Wirken und seine Veröffentlichungen schon seit langem und schätze ihn überaus. Ich freue mich, in ihm einen ausgezeichneten Nachfolger zu wissen, wünsche ihm dafür die Fülle der Gaben des Heiligen Geistes und bin überzeugt, dass er gemeinsam mit Weihbischof und Regens Dr. Udo Markus Bentz, dem Domkapitel und der Dezernentenkonferenz, den Priestern und Diakonen, den Pastoral- und Gemeindereferenten sowie den Ordensangehörigen und den vielen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern, auch in den Räten und Verbänden das altehrwürdige Bistum Mainz gut in eine neue Zukunft führen kann.

Gewiss wird Prof. Kohlgraf auch in der Partnerschaft mit den gesellschaftlichen Kräften und Institutionen, in der Ökumene und im Gespräch mit anderen Religionen einen ausgezeichneten Beitrag leisten. Ich bitte Sie alle, ihm dafür Ihr volles Vertrauen und Ihre engagierte Mitarbeit zu schenken. Solange mir Gott Zeit und Kraft schenkt, wird es an meiner vollen Unterstützung nicht fehlen.

Gottes Segen!

(MBN)


Stichwort: Bischof

Ein Bischof (griechisch „episkopos“ - Aufseher, Schiedsrichter) ist Vorsteher eines Bistums. Durch die Bischofsweihe ist er Mitglied des Bischofskollegiums, in dem die Bischöfe mit dem Papst an der Spitze als Nachfolger der Apostel die Kirche leiten. Der Bischof hat die Aufgabe, im Namen und in der Vollmacht Christi seinem Bistum als Lehrer, Priester und Hirte zu dienen: Als Lehrer verkündet er verbindlich das Wort Gottes, als Priester spendet er die Sakramente, vor allem Priesterweihe und Firmung, und als Hirte leitet er das Bistum mit gesetzgebender, verwaltender und richterlicher Gewalt. Das Bischofsamt ist die höchste Stufe des Weihesakramentes in der Kirche, das sich in Diakonen-, Priester- und Bischofsweihe gliedert.  

Die bischöflichen Insignien (Auszeichnungen) sind Zeichen, die den Rang und liturgischen Stand anzeigen. Sie haben symbolische Bedeutung und deuten Amt und Dienst des Bischofs. Der Bischofsstab wird dem Bischof nach seiner Weihe als Zeichen seines Hirten- und Leitungsamtes übergeben. In der altchristlichen Kunst trägt Christus als der gute Hirte einen Stab. Der Bischofsring ist Symbol der Treue, mit dem sich der Bischof an die Kirche bindet und den er daher ständig trägt (außer an Karfreitag). Er wird als Zeichen der Ehe mit der Kirche verstanden. Das Brustkreuz („Pektorale“) ist kein äußerer Schmuck, sondern Ausdruck des Bekenntnisses und Vertrauens des Bischofs in die Kraft, die aus dem Kreuz Christi erwächst. Es gehört seit 1570 verpflichtend zur bischöflichen Amtskleidung. Die Mitra ist die liturgische Kopfbedeckung der Bischöfe, die gekennzeichnet ist durch die aufragenden Schilde („cornua“) und die beiden rückwärtigen Bänder („vittae“). Zunächst war sie dem Papst vorbehalten. Ab Mitte des elften Jahrhunderts wird sie Bischöfen und Äbten zugestanden.  

Über die Aufgaben des Bischofs schreibt das Zweite Vatikanische Konzil in „Christus Dominus“ (1965), dem Dekret über die Hirtenaufgabe der Bischöfe in der Kirche, unter anderem: „Da es der Kirche aufgegeben ist, mit der menschlichen Gesellschaft, in der sie lebt, in ein Gespräch zu kommen, ist es in erster Linie Pflicht der Bischöfe, zu den Menschen zu gehen und das Gespräch mit ihnen zu suchen und zu fördern. Damit immer Wahrheit mit Liebe, Einsicht mit Güte gepaart ist, muss sich dieser Heilsdialog sowohl durch Klarheit der Rede als auch zugleich durch Demut und Sanftmut auszeichnen, ferner durch gebührende Klugheit, die jedoch mit Vertrauen verbunden sein muss, das ja die Freundschaft fördert und somit darauf hinwirkt, die Geister zu einen.“ (CD 13) 

Die so genannten Weihbischöfe sind dem Bischof vor allem zur seelsorglichen Leitung des Bistums an die Seite gegeben und handeln in dessen Auftrag. Unbeschadet seiner rechtlichen Vollmachten im Einzelnen, die er vom Bischof erhält, ist der Weihbischof ein Bischof im vollen theologischen Sinn. 

tob (MBN)

 

Stichwort: Bistum Mainz

Das Bistum Mainz zählt in 303 Pfarrgemeinden rund 740.000 Katholiken – dies entspricht einem Bevölkerungsanteil von 26 Prozent. Die Diözese erstreckt sich über eine Fläche von 7.692 Quadratkilometern, ein Drittel des Bistums liegt in Rheinland-Pfalz, zwei Drittel in Hessen – dazu kommt der Ort Bad Wimpfen in Baden-Württemberg als Exklave. Das Bistum Mainz ist in zwanzig Dekanate eingeteilt, fünf Dekanate inklusive der Bischofsstadt Mainz liegen in Rheinhessen und gehören zu Rheinland-Pfalz. Elf der hessischen Dekanate umfassen ein Gebiet von der Frankfurter Stadtgrenze bis in den Süden zum Neckar und im Osten in den Odenwald. Der oberhessische Teil des Bistums mit seinen vier Dekanaten reicht nördlich von Frankfurt bis kurz vor Fulda und ist vom südlichen Teil der Diözese abgeschnitten, weil die Stadt Frankfurt zum Bistum Limburg gehört. 

Im rheinland-pfälzischen Teil des Bistums Mainz leben rund 198.000 Katholiken (33 Prozent der Bevölkerung), im hessischen Teil sind es 540.000 Katholiken (24 Prozent der Bevölkerung). Patron der Diözese ist der heilige Martin von Tours. Im Bistum Mainz sind 475 Priester (einschließlich Priester im Ruhestand, Priester aus anderen Bistümern und Ordenspriester) tätig, außerdem 127 Ständige Diakone, rund 144 Pastoralreferentinnen und -referenten sowie 241 Gemeindereferentinnen und -referenten. Zur Diözese gehören 27 kirchliche Schulen mit rund 13.000 Schülerinnen und Schülern sowie 197 Kindertageseinrichtungen mit rund 15.000 betreuten Kindern. Dazu kommen unter anderem zahlreiche Einrichtungen der Caritas wie 23 Altenheime und 25 Sozialstationen.  

Ein Blick in die Geschichte

Die Anfänge des Bistums Mainz reichen bis in das vierte Jahrhundert zurück. 747 wurde Mainz zum Erzbistum erhoben und erstreckte sich zeitweise von Straßburg über Chur bis nach Olmütz, Prag, Brandenburg und Havelberg. Seit dem Frühmittelalter gewann das Bistum immer stärker an Bedeutung – nicht zuletzt durch Bischöfe wie Bonifatius, Lullus, Hrabanus Maurus oder Willigis. Über 1.000 Jahre lang war Mainz einer der bedeutendsten Bischofssitze nördlich der Alpen, nicht zuletzt deshalb, weil der Mainzer Erzbischof zugleich Erzkanzler des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation war. Zudem war der Mainzer Erzbischof der erste der sieben Kurfürsten des Reiches und beeinflusste entscheidend die Königswahl. Ende des 18. Jahrhunderts brachten die Französische Revolution und ihre Folgen den Zusammenbruch des Erzbistums: 1801 wird es zerschlagen, 1802 aber als Bistum Mainz neu gegründet.  

Die heutigen Grenzen der Diözese gehen auf die Jahre 1821 bzw. 1827 zurück – seitdem gehört das Bistum Mainz zur Kirchenprovinz des Erzbistums Freiburg. Das Bistum umfasst das damalige Großherzogtum Hessen-Darmstadt mit den Provinzen Rheinhessen, Starkenburg und Oberhessen. Zu den bedeutendsten Bischöfen des 19. Jahrhunderts zählte Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler (1811-1877, Bischof seit 1850), der durch seinen Einsatz für soziale Fragen und die Freiheit der Kirche bekannt wurde. Erster Kardinal des Bistums Mainz war Bischof Hermann Volk, der von 1962 bis 1982 Bischof von Mainz war und 1973 zum Kardinal erhoben wurde. Volk spielte beim Zweiten Vatikanischen Konzil in Rom (1962-1965) eine wichtige Rolle und setzte sich insbesondere für das ökumenische Gespräch ein. Nach Kardinal Volk prägte Kardinal Karl Lehmann das Bistum Mainz. Lehmann war von 1983 bis 2016 Bischof des Bistums und erst der fünfte Bischof seit dem heiligen Bonifatius, der über drei Jahrzehnte im Amt war. Als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (1987-2008) war Lehmann, der 2001 zum Kardinal erhoben wurde, über zwei Jahrzehnte das Gesicht der katholischen Kirche in Deutschland.

tob (MBN)


Tabellarischer Lebenslauf

von Professor Dr. Peter Kohlgraf, ernannter Bischof von Mainz

21. März 1967: in Köln geboren

Juni 1986: Abitur am Städtischen Dreikönigsgymnasium in Köln

WS 1986/1987: Beginn des Theologiestudiums an der Rheinischen Friedrich Wilhelms-Universität in Bonn (Freisemester 1988/1989 in Salzburg)

1991: Theologisches Diplom an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Rheinischen Friedrich Wilhelms-Universität in Bonn

1991-1993: Pastorale Ausbildung im Erzbischöflichen Priesterseminar in Köln

18. Juni 1993: Priesterweihe in Köln durch Kardinal Joachim Meisner

1993-1996: Kaplan an Herz Jesu und St. Martin in Euskirchen

1996: Freistellung zur Promotion an der Universität Bonn; Ernennung zum Subsidiar im Seelsorgebereich Bad Honnef

1999-2003: Schulseelsorger und Religionslehrer am Erzbischöflichen Kardinal Frings-Gymnasium in Bonn-Beuel; Stadtgruppenkaplan der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ)

2000: Promotion (Alte Kirchengeschichte und Patrologie: „Die Ekklesiologie des Epheserbriefes in der Auslegung durch Johannes Chrysostomus“ bei Professor Dr. Ernst Dassmann)

2003: Repetent (stellvertretender Direktor) am Erzbischöflichen Theologenkonvikt Collegium Albertinum in Bonn; Sekretär des Erzbischöflichen Prüfungsausschusses

2009: Ernennung zum Schulseelsorger und Religionslehrer am Erzbischöflichen Gymnasium und der Höheren Handelsschule „Marienberg“ in Neuss

Oktober 2010: Habilitation in Münster/Westfalen bei Professor Dr. Udo Schmälzle: „Glaube im Gespräch. Die Suche nach christlicher Identität und Relevanz in der alexandrinischen Vätertheologie. Ein Modell für praktisch-theologisches Bemühen heute?“  (Venia Legendi für Pastoraltheologie); Ernennung zum Privatdozenten an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

WS 2012/13: Berufung auf die Professur für Pastoraltheologie an der Katholischen Hochschule (KH) Mainz; Pfarrvikar in der Pfarrgruppe Wörrstadt (Dekanat Alzey/Gau-Bickelheim)

1. Juli 2013: Ernennung zum Professor an der Katholischen Hochschule Mainz durch den Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann

WS 2016/2017: Dekan des Fachbereichs Praktische Theologie an der Katholischen Hochschule Mainz


Veröffentlichungen

Monografien

  • Der Band „Vergeben und Versöhnen. Erfahrung des Glaubens - Orte des Handelns“ ist fertiggestellt und bereits beim Matthias Grünewald-Verlag
  • Nur eine dienende Kirche dient der Welt. Yves Congars Beitrag für eine glaubwürdige Kirche (Ostfildern 2015), bereits in der 2. Auflage
  • Glaube im Gespräch. Die Suche nach christlicher Identität und Relevanz in der alexandrinischen Vätertheologie. Ein Modell für praktisch-theologisches Bemühen heute? (= Theologie und Praxis 36), Münster / Berlin 2011. (Habilitationsschrift)
  • Die Ekklesiologie des Epheserbriefes in der Auslegung durch Johannes Chrysostomus. Ein Beitrag zur Wirkungsgeschichte paulinischer Theologie
    (= Hereditas 19), Bonn 2001. (Dissertation)

Aufsätze

  • Versöhnung als Thema christlicher Erfahrung und theologischer Reflektion (Modulhandbuch für Beraterinnen, erscheint 2017)
  • Ist die Pfarrei tot? Eine Befragung von Gläubigen zur Zukunft der Gemeinden, in: Herder Korrespondenz 70 (10/2016), 28-31.
  • Zusammen mit Erhard Scholl, Notker Klann: Bewältigungsstrategien von Paaren nach Verletzungen. Kurzer Überblick über die Ergebnisse aus einer empirischen Umfrage, in: Beratung aktuell 18 (2/2016) 3-15.
  • Wie sehen Gemeindemitglieder die Zukunft der Pastoral vor Ort? - Eine Befragung durch Studierende der Praktischen Theologie an der Katholischen Hochschule Mainz, in: Glaube und Leben (Mai 2016)
  • Armut und Dienst - Fragen auf Leben und Tod der Kirche (Dokumentation der Pädagogischen Woche im Erzbistum Köln)
  • Gemeinde der Zukunft – Perspektiven für eine diakonische Praxis, in: Philipp Müller, Silke Lechtenböhmer (Hrsg.), Gemeinde – wohin? (= Materialien der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof 1/2016, 79-88).
  • Weder Ausverkauf noch Rigorismus. Helfen schnellere Verfahren zur Annullierung der Ehe?, in: Herder Korrespondenz 69, (8/2015), 406-409.
  • Vergeben und Verzeihen in Paarbeziehungen – erste pastoraltheologische Perspektiven aus einer Studie, in: Pastoralblatt (8/2015), 239-245.
  • Vergeben und Verzeihen in Paarbeziehungen - theologische Perspektiven (Vortrag vom 5.2.2015) in: Beratung aktuell 16, (2/2015), 35-53.
  • „Was ihr verehrt, ohne es zu kennen, das verkünde ich euch“ (Apg 17,23) – Über das spannende Wagnis, mit dem Evangelium in die Stadt zu gehen (www.erzbistum-koeln.de/kultur_und_bildung/schulen/katholische_freie_schulen/schulmagazin) (erschienen in: engagement. Zeitschrift für Erziehung und Schule 4/2015, 237-243)
  • Vergeben und Verzeihen. Eine Befragung im Kontext kirchlicher Ehe- und Familienberatung (zusammen mit Christoph Kröger und Erhard Scholl), in: Herder Korrespondenz 69 (2/2015), 100-104.
  • Unsere Gemeinden und die Kraft biblischer Bilder. Metaphern als zeitgemäße Zielformulierungen (erschienen in Pastoraltheologische Informationen (PThI 1/2015)
  • Dienende und arme Kirche? – Pastoraltheologische Überlegungen, in: Giampetro Dal Torso, Peter Schallenberg (Hrsg.), Iustitia et caritas. Soziallehre und Diakonie als kirchlicher Dienst an der Welt (= Christliche Soziallehre im Diskurs 7), Paderborn 2015, 75-86. 
  • Katholisch sein in der Welt von heute. Im und um den Glauben ringen, in: Impulse 108/03 (2014), 4-7. (www.erzbistum-koeln.de/kultur_und_bildung/schulen/religionsunterricht/zeitschrift_impulse/Jahrgang_2014/Heft_3/14imp3basisartikel.pdf 
  • Ein Volk von Propheten – ein vergessener Wesensvollzug der Kirche. Antrittsvorlesung an der KH Mainz, in: Pastoraltheologische Informationen (PThI) 2014-1, 119-137.
  • Die Enzyklika Lumen Fidei und die Weitergabe des Glaubens, in: Lebendiges Zeugnis 3/2014, 233-239.
  • Sehen - Urteilen - Handeln: Notwendige Schritte zu einer evangelisierenden Pastoral und die Versuchung des Selbstbetrugs, in: Pastoralblatt (3/2014), 67-74.
  • Kleine liturgische Elemente für die schulische Praxis, in: Ludwig Rendle (Hrsg.), Ganzheitliche Methoden in der Schulpastoral (München 2013), 309-318.
  • Gottes Handeln - in der Geschichte, in: impulse 104 (2/2013), 4-7.
  • Lebensbilder Kölner Priester (Franz Buchbender, Ernst Savelsberg), in: Klaus-Peter Vosen, Markus Hofmann (Hrsg.), …und es gibt sie doch! 25 Priester in „guter Erinnerung“ (Köln 2013), 21-26, 109-113.
  • Beratung – eine neue Form christlicher Seelsorge in einer unübersichtlichen Welt?: Beratung. Dimensionen einer kommunikativen Praxis (= KH Mainz, Schriftenreihe 7), St. Ottilien 2014, 213-231.
  • Abglanz des Himmels oder Nachfolgerin des Gekreuzigten? Kirchenbilder und kirchliche Praxis, in: Julia Knop, Ursula Nothelle-Wildfeuer (Hrsg.), „Kreuz - Zeichen. Zwischen Hoffnung, Unverständnis und Empörung“, Mainz 2013, 69-84.
  • Dialog und kirchliche Autorität (Vortrag vor dem Priesterrat des Bistums Limburg am 5.12.2012), in: Protokoll des Priesterrats vom 5.12.2012.
  • „Wer die Wahrheit tut, kommt zum Licht“ (Joh 3,21): die Notwendigkeit der praktisch-theologischen Hermeneutik für die Theologie. Ein Beitrag anlässlich 50 Jahre II. Vatikanum, in: Pastoralblatt (9/2012), 272-278.
  • Sakrament sein – Sakramente feiern. Einblicke in die Grundlagen des Christseins, in: Lebendiges Zeugnis 3/2012, 177-187.
  • Strukturen, die den Heiligen Geist zulassen. 40 Jahre Rahmenordnung für die pastoralen Strukturen und für die Leitung und Verwaltung der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland, in: PThI 31 (2011-2), 153-167. (auch erschienen in: Reinhard Feiter, Richard Hartmann, Joachim Schmiedl, Die Würzburger Synode. Die Texte neu gelesen (= Europas Synoden nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil), Bd.1, Freiburg i.Br. 2013, 275-289.)
  • Schuld, Gnade, Erlösung - schulpastorale Erfahrungen zu altgewordenen Begriffen, in: engagement. Zeitschrift für Erziehung und Schule 4/2011, 268/75.
  • Bruch oder Kontinuität? Pastoraltheologische Aspekte als notwendige Hilfen für eine Bewertung des II. Vatikanums, in: Pastoraltheologische Informationen (PThI) 31 (2011-1), 225/39.
  • „Wer mein Jünger sein will, (…) nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach“ (Mk 8,34) - das Kreuz und die christliche Praxis, in: impulse 98, 2/2011, 4/7
  • „Überwältigt durch das Licht“ (Oliver Messiaen). Musik als Raum der Verkündigung und der Erfahrung des ganz anderen Gottes, in: Pastoralblatt (10/2011), 307/12 (auch erschienen in: „Uchvácen světlem“ (Oliver Messiaen): hudba jako hlásání a prostor zkušenosti zcela jiného Boha. Peter Kohlgraf. In: Teologické texty : časopis pro teore)
  • „Mehr als nur alte Zöpfe“ - die historische Perspektive verändert den Religionsunterricht und die Katechese: engagement. Zeitschrift für Erziehung und Schule 2/2011, 117/25.
  • Welchen Jesus lernen unsere Kinder kennen? Bemerkungen zu einem zentralen Thema: Pastoralblatt 6/2011, 168/75.
  • Von einer bildlosen Religion zur Religion der Bilder. Gedanken zur Bedeutung ästhetischen Lernens für das Christentum anlässlich des „Schillerjahres“ 2009.
  • Die Antoniusvita des Athanasius als Modell patristischer „Praktischer Theologie“ - Ein Beitrag zur Frage nach der Kontinuität des II. Vatikanums zur theologischen Tradition, in: Erbe und Auftrag 4/2010, 413/24.
  • Das Christentum als Schule der Vergebung und Versöhnung, in: Beratung aktuell. Zeitschrift für Theorie und Praxis in der Beratung 3/2009, 55/75.
  • Priester in die Schule - Der Versuch einer Ermutigung am Beispiel von „Tagen Religiöser Orientierung“ (TRO), in: Pastoralblatt 8/2009, 233/9.
  • Kann man zum Beten verpflichten? – Zur Frage der Verbindlichkeit des Schulgottesdienstes an den Erzbischöflichen Schulen, in: Th. Marschler, Chr. Ohly (Hrsg.), Spes Nostra Firma. Festschrift für Joachim Kardinal Meisner zum 75. Geburtstag (Münster 2009), 331/41.

tob (MBN)

 

Berichte

„Sie sind diskret, loyal und einfühlsam“

Kardinal Lehmann würdigte Klaus Forster anlässlich seines 60. Geburtstages

Mainz. Der frühere Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, hat dem Personaldezernenten des Bistums Mainz, Domkapitular Klaus Forster, für seinen Dienst gedankt. „Ich denke an alle Ihre Aufgaben in den vergangenen dreißig Jahren. Sie haben diesen Dienst mit aller Kraft und allen Ihren Gaben, aber auch überaus diskret, loyal und einfühlsam erfüllt“, sagte Lehmann im Rahmen eines festlichen Abendessens mit Freunden, Mitarbeitern und Wegbegleitern Forsters am Dienstag, 18. April, im Kardinal Volk-Saal des Erbacher Hofes in Mainz. Anlass der Feier war der 60. Geburtstag Forsters am Mittwoch, 12. April.

Forster ist seit 2012 Personaldezernent des Bistums Mainz. „Sie haben diese Aufgabe bis heute hervorragend erfüllt“, sagte Lehmann. Und weiter: „Aufgrund Ihrer vielfältigen Erfahrung haben Sie stets die Verantwortung übernommen. Vieles hat Sie dabei unterstützt: Ihre Menschenkenntnis, Ihre Menschlichkeit, auch und gerade in schwierigen Situationen, Ihre eigene Spiritualität und Ihre hohe Vertrautheit mit dem Bistum und den Schwestern und Brüdern in der Pastoral, aber auch im Ordinariat.“ Das Amt des Personaldezernenten sei gerade heute nicht leicht, betonte der Kardinal. „Wir stehen mitten in vielen Umbrüchen. Sie müssen die Folgen des Priestermangels besonders aus der Nähe mittragen. Sie haben Gott sei Dank die Einfühlsamkeit dafür, gerade auch im Blick auf die Mitbrüder und die Gemeinden.“ Lehmann lobte auch die „hohe Zuwendungsfähigkeit“ Forsters: „Sie haben Vertrauen zu den Menschen und geben auch Gestrauchelten eine neue Chance.“ Zu Beginn des Abendessens hatte der Mainzer Diözesanadministrator, Prälat Dietmar Giebelmann, die Gäste begrüßt. Der Feier ging eine Vesper in der Kapelle des Erbacher Hofes voraus.

Klaus Forster wurde am 12. April 1957 in Worms geboren. Aufgewachsen ist er in Gernsheim am Rhein. Er studierte von 1978 bis 1984 Katholische Theologie an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und absolvierte anschließend die Ausbildung zum Pastoralreferenten. Zunächst arbeitete er zwei Jahre als Pastoralassistent in St. Fidelis in Darmstadt, wo er auch Religionslehrer an der Berufsschule war. 1987 ging er nach Mainz und war für vier Jahre Assistent des Mainzer Weihbischofs Wolfgang Rolly. Im Jahr 1991 folgte der Eintritt in das Mainzer Priesterseminar. Im Jahr 1992 wurde er zum Diakon geweiht. Der Mainzer Bischof Karl Lehmann weihte ihn am 10. Juli 1993 im Mainzer Dom zum Priester. Nach Kaplansstellen in Dieburg und Friedberg wurde er 1997 Pfarrer in Roßdorf und Ober-Modau. Im Jahr 2003 wechselte er nach Griesheim als Pfarrer der Gemeinden Heilig Kreuz und St. Stephan, die seit 2006 die Pfarrgruppe Griesheim bilden. Im Jahr 2011 wurde Forster von Kardinal Lehmann zum Geistlichen Rat ernannt. Er war außerdem Aufsichtsratsvorsitzender des Caritasverbandes des Bezirks Darmstadt. Am 1. September 2012 wurde er Personaldezernent des Bistums Mainz sowie Ehrendomkapitular am Hohen Dom zu Mainz. Am 1. November 2014 wurde Forster zum residierenden Domkapitular ernannt.

am (MBN)

 

Anwalt des hilfebedürftigen Lebens sein

Predigten von Weihbischof Udo Markus Bentz an Gründonnerstag und Ostersonntag

Mainz. Der Mainzer Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz hat die Christen dazu aufgerufen, Anwälte für die schwachen, kranken, alten und hilflosen Menschen in der Gesellschaft zu sein. In seiner Predigt am Ostersonntag, 16. April, im Mainzer Dom wies er darauf hin, dass trotz „großartiger wissenschaftlicher Entwicklungen“ das Gespür „für die unantastbare Würde gerade des schwachen und hilfsbedürftigen Lebens“ verkümmere. Wörtlich sagte er: „Wie schwer ist es für uns, die Grenzen unserer Endlichkeit anzunehmen. Deswegen versuchen wir, die Grenzen unserer endlichen Existenz zu verschieben. Wir wollen das Leben ausdehnen und intensivieren – den Stachel des Todes können wir unserem Dasein aber trotzdem nicht nehmen.“

Und weiter: „Wir fühlen uns als die Macher des Lebens. Gleichzeitig erleben wir schon jetzt einen enormen Kontrollverlust über viele Folgen dieser Errungenschaften. Wieviel investieren wir in die Steigerung unseres Lebensrausches, während zugleich für viele Menschen in vielen Teilen unserer Erde das Notwendige auf der Strecke bleibt. Ja, wir können die genetischen Alterungsprozesse entziffern und Wasserstoff auf dem Saturnmond entdecken. Gleichzeitig sind wir so hilflos gegenüber der Zerstörung des Lebens durch Gewalt, durch menschenverachtenden Terror, durch wirtschaftliche Ausbeutung, durch fehlende Solidarität, oder durch die Degradierung von Menschen zu Objekten politischer, religiöser oder wirtschaftlicher Systeme.“

Zeugnis für den Glauben geben, bedeute auch, dass man seinen Glauben praktizieren könne. „Deshalb müssen wir ganz engagiert Anwalt dafür sein, dass wir unseren Glauben frei und öffentlich, und nicht nur verborgen im Privaten leben können. Deswegen kann uns auch das Schicksal der christlichen Schwestern und Brüder im Mittleren und Nahen Osten nicht gleichgültig sein. Sie brauchen unsere Solidarität – auf vielfache Weise.“  

Die versöhnende Kraft der Eucharistie 

In seiner Predigt an Gründonnerstag, 13. April, ging Weihbischof Bentz auf die versöhnende Kraft der Eucharistie ein. „Dieses Mahl am Abend vor seinem Leiden, das der Ursprung unsrer Eucharistie ist, hat vergebende, versöhnende Kraft - sich so hinzugeben wie Jesus bei diesem Mahl am Abend vor seinem Leiden, das schafft eine unüberbietbare Versöhnung! Schwestern und Brüder, diese Eucharistie ist das Mahl versöhnender Liebe. Wer am Mahl teilhat, erfährt diese vergebende und versöhnende Kraft dieses Sakramentes – und soll selbst Versöhnung leben.“ 

Und weiter: „Aus der Eucharistie leben heißt also nicht nur, die versöhnende Liebe Jesu mit zu vollziehen, sondern immer auch die dienende Liebe zu leben: Jesus Handeln im Abendmahlsaal wird unser Handeln. Es geht nicht nur darum, dass wir als Kirche dieses Geheimnis immer und immer wieder feiern – sondern dass wir dieses Geheimnis mehr und mehr leben. Die Fußwaschung ist Modell, wie wir als Kirche unsere Beziehungen untereinander gestalten sollten.“ Moralische Appelle allein reichten nicht aus, sagte der Weihbischof. Abschließend hob Bentz hervor: „Schwestern und Brüder, Eucharistie ist nicht ein Sakrament, das man empfangen, betrachten, anbeten kann – sie ist ein Geheimnis, das man leben muss.“

tob (MBN)


Vorschau

Mainzer Dom schließt für einen Tag

Neue Stromverteilung wird am 24. April in Betrieb genommen

Mainz. Im Rahmen der laufenden Sanierung des Mainzer Domes ist es notwendig, den Mainzer Dom einen Tag lang für die Öffentlichkeit zu schließen. Am Montag, 24. April, wird der Dom deswegen nur für die Frühmessen geöffnet sein; ab 9.00 Uhr bleibt das Gotteshaus für den Rest des Tages geschlossen. Besichtigungen und Führungen im Mainzer Dom werden dann nicht möglich sein. Im Rahmen der Innensanierung wird an diesem Tag die alte Stromversorgung des Mainzer Domes stillgelegt und die neue Stromverteilung in Betrieb genommen. Die Schließung ist erforderlich, da es im Rahmen der aufwändigen Arbeiten im Dom zeitweise keinen Strom geben wird.

tob (MBN)

 

„Gesund mit Leib und Seele“ (28.4.)

Interview mit Christian Döhren zum ersten Gesundheitstag im Mainzer Ordinariat

Mainz. Erstmals sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bischöflichen Ordinariates Mainz zu einem Gesundheitstag eingeladen. Unter dem Motto „Gesund mit Leib und Seele“ finden am Freitag, 28. April, von 8.30 bis 16.30 Uhr im Erbacher Hof Workshops und Mitmachaktionen statt; zudem gibt es Infostände und einen „Marktplatz des Gesundheitsschutzes“. Im Interview spricht Christian Döhren, Leiter der Stabsstelle Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Mainzer Ordinariat, unter anderem über den Anlass und die Inhalte des Tages.

Mainzer Bistumsnachrichten (MBN): Was erwartet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Gesundheitstages?

Christian Döhren: Sie können sich auf ein breites Angebot freuen, um sich über Gesundheitsthemen und eine gesunde Lebensweise zu informieren. Es finden Aktionen zu gesunder Ernährung, Rückengesundheit, Stressprävention und -bewältigung, Sport und Bewegung sowie zu ergonomischer Arbeitsplatzgestaltung statt. Darüber hinaus bieten wir verteilt über den Tag sechs Workshops an, die jeweils einmal am Vormittag und einmal am Nachmittag stattfinden. Parallel zu den Workshops richten wir den ganzen Tag über einen Marktplatz des Gesundheitsschutzes aus. Dieser lädt dazu ein, sich an Informationsständen und bei Mitmach-Aktionen mit Experten zu Gesundheitsthemen auszutauschen und beraten zu lassen.

MBN: Hat der Tag ein bestimmtes Konzept?

Döhren: Wir haben bewusst auf ein durchgängiges Programm verzichtet und den Tag sehr modular gestaltet. So kann jeder für sich entscheiden, zu welchen Zeiten und wie lange er den Tag besucht. Der Informations- und Beratungsbedarf ist erfahrungemäß sehr unterschiedlich. Die Teilnahme wird sich aber schon alleine wegen der Snacks lohnen, die von der Küche des Erbacher Hofes in einem „live cooking“ zubereitet werden. Diese Angebote wurden in Zusammenarbeit mit dem Küchenchef und einer Ernährungswissenschaftlerin eigens für die Teilnehmer kreiert und laden zum Nachkochen ein.

MBN: Warum wird dieser Tag veranstaltet?

Döhren: Bereits seit mehreren Jahren bieten wir immer wieder Informationsveranstaltungen im Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz für die haupt- und ehrenamtlich Beschäftigten im Bistum Mainz an. Eine Veranstaltungsreihe zur Rückengesundheit erfreute sich vor einigen Jahren bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bischöflichen Ordinariates großer Beliebtheit. Die Idee eines Gesundheitstages besteht bereits seit dieser Zeit. Wir freuen uns darüber, dank der guten Kooperation mit der Mitarbeitervertretung und dem Dienstgeber, für das Jahr 2017 ein geeignetes Format und mit dem 28. April, dem „Welttag für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“, ein passendes Datum gefunden zu haben. 

MBN: Was erwarten Sie sich von der Veranstaltung?

Döhren: Wir erhoffen uns von dem Gesundheitstag, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für eine positive Einstellung gegenüber der eigenen Gesundheit motivieren und eine gesunde Verhaltensweise anregen zu können. Das breite Angebot soll ihnen aufzeigen, wie eine gesundheitsbewusste Lebensführung trotz der alltäglichen Herausforderungen in der Arbeits- und Freizeitwelt gelingen kann.

MBN: Sind weitere Gesundheitstage geplant?

Döhren: Ich könnte mir sehr gut vorstellen, weitere Veranstaltungen für die Gesundheitsförderung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bischöflichen Ordinariates oder anderer Diözesaneinrichtungen anzubieten. Ob dies jedoch in Form von weiteren Gesundheitstagen oder anderen Formaten geschieht, machen wir ganz von den Rückmeldungen der Beschäftigten abhängig. Wir verstehen uns als moderner Dienstleister und haben den Anspruch, unser Angebot ganz nach dem Bedarf der Beschäftigten auszurichten.

MBN: Wie sehen Sie den Arbeits- und Gesundheitsschutz im Bistum Mainz generell aufgestellt?

Döhren: Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz als gesetzliche und vor allem auch moralische Verpflichtung in vorhandene und über Jahre hinweg gewachsene Strukturen zu integrieren, stellt immer eine große Herausforderung dar. Das Bistum Mainz hat diesbezüglich in den vergangenen Jahren eine beachtliche Entwicklung vollzogen. Die Gründung der Stabsstelle war dabei ein wichtiger Meilenstein. Unsere Beratung und Unterstützung der Bistumseinrichtungen zeigt, dass die Sensibilität für sichere und gesundheitsgerecht Rahmenbedingungen zunehmend steigt. Vor einigen Jahren mussten wir noch aktiv für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz werben und den Bedarf und die Notwendigkeit aufzeigen. Heute ist es eine gängige Routine, sich von uns beraten und unterstützen zu lassen. Und: Die Einrichtungen werden zunehmend mit konkreten Anfragen an uns selbst aktiv.

MBN: Wie hat sich die Arbeit der Stabsstelle in den vergangenen Jahren entwickelt?

Döhren: Wir konnten seit der Gründung der Stabsstelle beispielsweise einen Managementstandard für den Arbeitsschutz entwickeln und einführen. Darüber hinaus haben wir im Bereich der Pfarreien über 200 ehrenamtliche Ortskräfte ausgebildet, die sich aktiv für den Arbeitsschutz in ihrer Gemeinde einsetzen. Über 100 Personen befassen sich auf unsere Initiative hin mit der Elektrosicherheit ihrer Pfarreien. Aktuell erproben wir in verschiedenen Pilotpfarreien, wie Arbeitsschutz auch im Bereich der Pfarreien systematisch organisiert werden kann. Es ist auffällig, dass die Anfragen zu betrieblicher Gesundheitsfürsorge zunehmend steigen und es großes Interesse an betrieblichem Gesundheitsmanagement gibt.

am (MBN)

 

Diakonenweihe in der Augustinerkirche (29.4.)

Weihbischof Bentz weiht einen Priesteramtskandidaten

Mainz. Am Samstag, 29. April, empfängt ein Priesteramtskandidat um 9.30 Uhr in der Mainzer Augustinerkirche durch Handauflegung von Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz die Diakonenweihe. Geweiht wird  Simon Krost aus Offstein-St. Martinus. Im Anschluss findet ein Empfang im Bischöflichen Priesterseminar St. Bonifatius statt. Die Diakonenweihe findet in der Regel ein Jahr vor der Priesterweihe statt. Danach arbeiten die Diakone ein Jahr lang in einer Pfarrgemeinde mit, bevor sie zu Priestern geweiht werden. Das Sakrament der Weihe ist in der Katholischen Kirche in drei Stufen gegliedert: die Diakonenweihe, die Priesterweihe und die Bischofsweihe.

tob (MBN)


„Sonntagsschutz – würdig und Recht“ (30.4.)

Empfang zum Tag der Arbeit mit Hans-Jürgen Papier / Gottesdienst im Dom

Mainz. Zum traditionellen Empfang am Vorabend zum Tag der Arbeit am Sonntag, 30. April, laden das Referat Berufs- und Arbeitswelt im Bistum Mainz sowie die beiden kirchlichen Sozialverbände Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und das Kolpingwerk ein. Der Abend beginnt mit einem Gottesdienst mit dem Diözesanadministrator Prälat Dietmar Giebelmann im Mainzer Dom um 18.00 Uhr. Beim anschließenden Empfang im Tagungszentrum Erbacher Hof wird Prof. Dr. Hans-Jürgen Papier, Präsident des Bundesverfassungsgerichtes a.D., zum Thema „Sonntagsschutz - würdig und Recht“ sprechen. Im Anschluss findet eine Aussprache mit den Gästen statt, die von Claudia Deeg vom Südwestrundfunk moderiert wird. Für besonderes Engagement im Bereich der Ausbildung wird im Dom nach dem Gottesdienst der Preis der „Pfarrer-Röper-Stiftung“ durch Diözesanadministrator Giebelmann verliehen.

Der Sonntagsschutz ist ein hohes, gesellschaftliches Gut und geltendes Recht, das im Grundgesetz und in den Landesverfassungen verankert ist. Als Ruhetag und Unterbrechung werktäglichen Schaffens ist er aus religiösen, kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen Gründen ein wichtiges Anliegen der Christen und der Kirchen. Große Sorge bereitet zunehmend die Aufweichung des Sonntagsschutzes. Besondere Brisanz und Öffentlichkeit hat die Sonntagsfrage durch die juristischen Anfechtungen gewonnen. Einschlägige Gerichtsurteile, die Genehmigungen zur Ladenöffnung an Sonntagen als rechtswidrig aufgehoben haben, stießen politische Grundsatzdebatten an. Die Auseinandersetzung damit hat gesellschaftliche und arbeitsweltliche Wertefragen aufgeworfen, denen wir uns als Kirche stellen.

Hauptzelebrant im Gottesdienst ist Diözesanadministrator Giebelmann. Konzelebranten sind Domdekan Prälat Heinz Heckwolf, Pfarrer Dr. Friedrich F. Röper, Dekan Hans-Joachim Wahl und Pfarrer Harald C. Röper. Diakon ist Goran Andrijevic. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes haben Domorganist Daniel Beckmann an der Orgel und der „KirRoyal Chor“ Gernsheim unter Leitung von Sigrid Fell.

Hinweis: Weitere Informationen beim Referat Berufs- und Arbeitswelt im Bistum Mainz, Weihergartenstraße 22, 55116 Mainz, Tel. 06131/253864 sowie im Internet www.arbeitswelt-bistum-mainz.de

PM (MBN)

 

„Aus dem Vollen schöpfen“ (13.5.)

Studientag zum Thema „Beten mit den Zeugen christlicher Gotteserfahrung“

Mainz. „Aus dem Vollen schöpfen. Beten mit den Zeugen christlicher Gotteserfahrung“ heißt ein Studientag am Samstag, 13. Mai, um 14.00 Uhr in der Bistumsakademie Erbacher Hof. Die Eröffnung des Tages wird der Mainzer Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz übernehmen. „Wir wollen fragen nach dem Gebet als dem grundlegenden und notwendigen Lebensvollzug des gläubigen Menschen, aber auch nach seinen Schwierigkeiten damit heute“, heißt es in der Einladung zu der Veranstaltung.

Hinweis: Weitere Informationen – unter anderem über die Referenten des Tages – auch im Internet unter www.ebh-mainz.de. Es wird um eine Anmeldung bis zum 8. Mai gebeten.

am (MBN)

Vorstellung Peter Kohlgraf (c) Bistum Mainz / Blum
Vorstellung Peter Kohlgraf (c) Bistum Mainz / Matschak
Vorstellung Peter Kohlgraf (c) Bistum Mainz / Blum
Buch Kohlgraf Yves Congard (c) Grünewald-Verlag Mainz
Professor Dr. Peter Kohlgraf, ernannter Bischof von Mainz (c) Bistum Mainz
Christian Döhren (c) Bistum Mainz / Blum
Domkapitular Klaus Forster (c) Bistum Mainz / Feldmann
Mainzer Dom schließt für einen Tag (c) Bistum Mainz / Matschak
Forster 60. Geburtstag (c) Bistum Mainz / Matschak