Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 20

vom 24. Mai

Metzler-Stiftung (c) Bistum Mainz / Blum
Metzler-Stiftung
Datum:
Mi. 24. Mai 2017
Von:
(MBN)
Innenstadtgeläute (c) Bistum Mainz / Blum
Innenstadtgeläute

Berichte

  • Hessen: Landesregierung sprach mit Kirchen      
  • KH-Semestergottesdienst mit Giebelmann           
  • Vortrag zur Religionsfreiheit          
  • Giebelmann würdigte Landesverfassung   
  • Arbeit des SkF für Flüchtlingsfrauen vorgestellt  
  • Uwe Beck verabschiedet      
  • Dies academicus der Theologischen Fakultät Mainz        
  • Gespräch mit Bischof Pryriz           

Vorschau

  • Professor Kohlgraf spricht an der KH Mainz (30.5.)      
  • Erstmals Innenstadtgeläute in Mainz (3.6.)
  • Glockenkonzerte beim Hessentag (10.-17.6.)


Berichte

Bouffier: „Konstruktiver und kontinuierlicher Dialog“

Gespräch der Hessischen Landesregierung mit den Leitungen der Kirchen in Hessen

Wiesbaden. Unter der Leitung von Ministerpräsident Volker Bouffier sind am Dienstagabend, 16. Mai, Vertreter der Hessischen Landesregierung turnusgemäß mit den Spitzen der Evangelischen Kirchen und der Katholischen Bistümer in Hessen zu einem intensiven Meinungsaustausch zusammengekommen. Das Treffen fand in diesem Jahr im Vorfeld des 500. Jahrestages der Reformation 2017 in der Hessischen Staatskanzlei in Wiesbaden statt.

„Es ist gute Tradition, einmal im Jahr mit den höchsten Kirchenvertretern unseres Landes zu einem institutionalisierten Austausch zusammen zu kommen, um in einem konstruktiven und kontinuierlichen Dialog gemeinsam über aktuelle kirchliche wie politische Themen zu sprechen“, sagte Bouffier. Im Mittelpunkt der Begegnung und Beratungen standen insbesondere die Entwicklung des ländlichen Raums, das Hessische Kinderförderungsgesetz und die Arbeit in den konfessionellen Kindertagesstätten sowie die Flüchtlingssituation. „Aufgrund der gesellschaftlichen Veränderungen stehen Kirche und Staat gemeinsam vor großen Herausforderungen, bei deren Bewältigung wir unsere gute Kooperation fortsetzen“, sagte Ministerpräsident Bouffier.

An dem Gespräch nahmen für die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) Bischof Professor Dr. Martin Hein, für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Kirchenpräsident Dr. Dr. h.c. Volker Jung sowie Präses Manfred Rekowski für die Evangelische Kirche im Rheinland teil. Für die katholische Seite waren unter anderen der Erzbischof von Paderborn, Hans-Josef Becker, für das Bistum Limburg erstmalig Bischof Dr. Georg Bätzing, für das Bistum Fulda Bischof Heinz Josef Algermissen und für das Bistum Mainz Diözesanadministrator Prälat Dietmar Giebelmann anwesend.

PM (MBN)

 

Interkulturelle Kompetenz stärken

Semestergottesdienst an der KH Mainz mit Diözesanadministrator Giebelmann

Mainz. Auf die zunehmende Vereinsamung der Menschen hat der Diözesanadministrator des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, hingewiesen. „Wir beobachten, dass die Gesellschaft immer weiter auseinanderzufallen droht. Wir beobachten, dass Menschen zunehmend vereinsamen, weil sie einander nicht mehr begegnen. Begegnung aber ist für eine gelingende Kommunikation notwendig“, sagte Giebelmann in seiner Predigt anlässlich des traditionellen Semestergottesdienst der Katholischen Hochschule (KH) Mainz am Mittwoch, 17. Mai, in der Kirche St. Albertus.

Weiter sagte Giebelmann, dass in der Begegnung mit Jesus Christus „Leben gelingen kann“: „Wir erleben heute viele Wegweiser und Lebensdeuter und eine Fülle von Weltdeutungen. Aber Jesus Christus ruft uns in seine Nachfolge und seine Nachfolge bedeutet: Begegnung und Bleiben.“ An einer Katholischen Hochschule sei der andere „nie Objekt der Betreuung, sondern in ihm begegnet uns Christus“, betonte der Diözesanadministrator.

Begegnung in der Aula der KH

Im Anschluss an den Gottesdienst fand in der Aula der KH eine Begegnung Giebelmanns mit Studentinnen und Studenten statt. Im Rahmen der Begegnung wurden drei Projekte aus den Fachbereichen der KH vorgestellt, die insbesondere die interkulturelle Kompetenz der Studentinnen und Studenten stärken sollen. Der Bereich Gesundheit und Pflege, Bereich Hebammenwesen, stellte das „Welcome“-Erzählcafé mit ausländischen Müttern vor, der Bereich Soziale Arbeit die Partnerschaften der KH Mainz mit russischen Hochschulen in Tula und St. Petersburg, die Bereich Praktische Theologie eine Studienreise nach Palästina und Israel. Giebelmann betonte die Wichtigkeit der internationalen Öffnung der KH und dankte den Studentinnen und Studenten für ihre Bereitschaft, sich auf andere Kulturen einzulassen. Moderiert wurde das Gespräch von der Geistlichen Mentorin der KH, Annette Klose. Zu Beginn hatte der Rektor der KH, Professor Dr. Martin Klose, die Anwesenden begrüßt.

Die Katholische Hochschule Mainz ist eine staatlich anerkannte Hochschule. Trägerin ist die Gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung von Wissenschaft und Bildung mbH der (Erz-)Bistümer Köln, Limburg, Mainz, Speyer und Trier. In den Fachbereichen Praktische Theologie, Soziale Arbeit sowie Gesundheit und Pflege studieren rund 1.300 Frauen und Männer.

Hinweis: www.kh-mz.de

am (MBN)   

 

Lehmann: Den eigenen Wahrheitsanspruch nicht aufgeben

Vortrag des Kardinals wurde von Dr. Barbara Nichtweiß vorgetragen

Mainz. Mit der Anerkennung der Religionsfreiheit werde der eigene Wahrheitsanspruch der Religion nicht aufgegeben. Das betont der frühere Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, in seinem Vortrag „Wahrheit und Toleranz. Zum Verständnis des Grundrechts auf Religionsfreiheit“. Toleranz im Bereich der Religion führe nicht zum „Einheitsmodell eines gemeinsamen Gottesbildes“, hebt Lehmann hervor. Wörtlich heißt es weiter: „Die Religionen schulden einander und den Menschen gewiss wechselseitiges Verstehen, größtmögliche Verständigung und gemeinsame Verantwortung gegenüber den Bedrohungen unserer Welt, am meisten aber das Zeugnis ihres Glaubens. Dies schließt die Bereitschaft ein, in dem, was mir als das Fremde begegnet, Wahrheit zu suchen, die mich angeht und mich weiterführen kann.“

Da Kardinal Lehmann sich nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt in der vergangenen Woche zu Hause schont, hatte Dr. Barbara Nichtweiß das Manuskript am Donnerstagabend, 18. Mai, im Erbacher Hof in Mainz vorgetragen. Nichtweiß ist Leiterin der Abteilung Publikationen im Bischöflichen Ordinariat Mainz und frühere persönliche Referentin von Kardinal Lehmann. Auf Anraten seiner Ärzte wird Kardinal Lehmann in der nächsten Zeit weniger Termine wahrnehmen. Der Vortrag bildete den Auftakt der dreiteiligen Vortragsreihe „Religionsfreiheit ist Menschenrecht“, die von der Bistumsakademie Erbacher Hof in Zusammenarbeit mit der Missio-Diözesanstelle im Bistum Mainz angeboten wird.

Weiter heißt es in Lehmanns Ausführungen: „Wenn dann auch in der gegenseitigen Brüderlichkeit, in der Offenheit und Ehrlichkeit zueinander, im Respekt voreinander Toleranz gefördert wird, bleibt bei allem wechselseitigen Verstehen, das jedoch ein letztes Geheimnis im Anderen nicht ausschließt, ein bleibendes Getrenntsein, auch wenn dieses sich in einem ernsthaften Dialog vermindert. Darum bleibt auch in jedem echten Gespräch und Disput ein Schmerz. Dies ist der Weg zwischen der falschen Sicherheit des Fundamentalismus und dem unaufhörlichen Zweifel des Relativismus. Beide untergraben das Vertrauen untereinander und fördern Verbohrtheit und Beliebigkeit. Wir wollen aber über dem Zweifel nicht die Gewissheit verlieren und im Verlangen nach Orientierung nicht starrsinnig werden. Darum braucht es im Leben des Geistes immer das Ringen zwischen Wahrheit und Freiheit.“

Das Ringen um Toleranz und Religionsfreiheit gehöre „zu den großen Leidenswegen der europäischen Geschichte“, schreibt Lehmann. „Seit in der Reformationszeit die Kirchenspaltung Wirklichkeit geworden war, haben sich die Christen der verschiedenen Bekenntnisse über Jahrhunderte gegenseitig das Recht auf die freie Ausübung der Religion abgesprochen und versucht, den weltlichen Arm des Staates und die Ordnung des Rechts für sich in Dienst zu nehmen.“ Etwa die „grauenvollen konfessionellen Bürgerkriege“ im Europa des 16. und 17. Jahrhunderts erinnerten an diesen politischen Kampf um die Wahrheit der Religion.

Kardinal Lehmann verweist darauf, dass die Religionsfreiheit, „nur über den Staat und seine politische Entscheidungsmöglichkeit“ erreicht werden konnte. „Nach einigen Vorstufen ist die Religionsfreiheit schließlich als staatlich gewährleistetes und geschütztes Freiheitsrecht Wirklichkeit geworden.“ Und weiter: „Für den Christen von heute steckt hinter dieser Entwicklung eine bittere und schmerzliche Erkenntnis: Religionsfreiheit, die heute auch den Christen weithin selbstverständlich ist, verdankt sich in ihrer Entstehung nicht den Kirchen und auch nicht der Theologie, sondern dem modernen Staat, den Juristen und dem weltlichen, säkular-rationalen Recht.“

Lehmann bezeichnet dies als „eine tiefe, geradezu tragische Entwicklung, die meines Erachtens in den Kirchen bis heute noch nicht in ihrer gerade in unserem Land zerstörerischen Wirkung wahrgenommen wurde: Wenn die Menschen wieder zu Ruhe, äußerem Frieden, Sicherheit und Ordnung gelangen wollten, war dies nur möglich unter Absehung von der Wahrheit des Glaubens. Die Ausklammerung der Wahrheitsfrage erwies sich dabei als ein Verlust an Orientierung. Sie rückte auch beide großen Konfessionen in gewisser Weise an den Rand der Gesellschaft und beraubte sie der bisherigen Einwirkungsmöglichkeiten.“ In der Kirche sei erst mit der Erklärung über die Religionsfreiheit (Dignitatis Humanae) des Zweiten Vatikanischen Konzils ein Durchbruch in dieser Frage erreicht worden.

Hinweise:

  • Kardinal Karl Lehmann hat das Thema unter anderem auch in seinen Vorlesungen im Rahmen der Heinrich Heine-Professur im Wintersemester 2012/2013 an der Düsseldorfer Universität behandelt.
  • Kardinal Karl Lehmann, Toleranz und Religionsfreiheit. Geschichte und Gegenwart in Europa. Herder Verlag, Freiburg 2015, 144 Seiten, 19,90 Euro. ISBN 9-783451-335112.

tob (MBN)

 

Giebelmann: „Diese Verfassung ist nicht Papier geblieben“

Ökumenischer Gottesdienst zu „70 Jahre Landesverfassung Rheinland-Pfalz“

Mainz. Der Mainzer Diözesanadministrator, Prälat Dietmar Giebelmann, hat die Landesverfassung von Rheinland-Pfalz anlässlich des 70. Verfassungstages gewürdigt. „Diese Verfassung ist nicht Papier geblieben, sondern sie wurde in den vergangenen Jahrzehnten mit Leben erfüllt“, sagte Giebelmann am Donnerstag, 18. Mai, in seiner Einführung bei einem ökumenischen Gottesdienst in Mainz-St. Peter. Der Diözesanadministrator verdeutlichte, dass der Gottesbezug der Verfassung, „den Text unserer Willkür entzieht“.

Weiter sagte er: „Die Freiheit und die Würde des Menschen zu sichern, ist das Grundanliegen der Präambel. Und in welcher Koalition auch immer eine Regierung in Rheinland-Pfalz sich gefunden hat, die Freiheit und die Würde des Einzelnen war und ist Grundlage aller Entscheidungen, in der Zeit des Zuzugs von Menschen aus anderen Ländern, in der Sorge um Migration und Integration.“

Die Predigt des ökumenischen Gottesdienstes hielt der Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Christoph Pistorius. Nach dem Gottesdienst, an dem auch der Leiter des Katholischen Büros Mainz, Ordinariatsdirektor Dieter Skala, teilnahm, fand im Interims-Plenarsaal des Landtages Rheinland-Pfalz im Landesmuseum Mainz eine Festveranstaltung zum 70. Verfassungstag statt.

tob (MBN)

 

Arbeit des SkF für Flüchtlingsfrauen vorgestellt

Metzler-Stiftung informierte sich über das Engagement im Bistum Mainz

Mainz. Bei einem Treffen mit dem Mainzer Diözesanadministrator, Prälat Dietmar Giebelmann, am Donnerstag, 18. Mai, haben sich Elena von Metzler und Sigrun Stosius von der Albert und Barbara von Metzler-Stiftung über das Engagement des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) im Bistum Mainz für Flüchtlingsfrauen und deren Kinder informiert. Die Metzler-Stiftung unterstützt die Integrationsarbeit des Flüchtlingsfonds im Bistum Mainz seit seiner Einrichtung im Jahr 2014. An der Begegnung im Bischöflichen Ordinariat nahmen auch der ernannte Mainzer Bischof, Professor Dr. Peter Kohlgraf, sowie die Leiterin der Stabsstelle Migration/Integration im Bischöflichen Ordinariat, Joanna Worytko, teil.

Anschließend stand ein gemeinsamer Besuch des SkF-Projektes „Wohngemeinschaft für Flüchtlingsfrauen mit besonderer Schutzbedürftigkeit“ in Mainz-Mombach auf dem Programm. Elena von Metzler, die Kuratoriumsmitglied der Albert und Barbara von Metzler-Stiftung ist, und Sigrun Stosius vom Vorstand der Stiftung, dankten für die Möglichkeit, die praktische Arbeit der Einrichtung persönlich kennenlernen zu können. Bei der Begegnung in Mombach präsentierte die SkF-Vorsitzende Gabriele Hufen gemeinsam mit Mitarbeiterinnen die Arbeit in der Einrichtung.

Der Schwerpunkt der Albert und Barbara von Metzler-Stiftung liegt seit mehreren Jahren auf der ganzheitlichen Entwicklung von Kindern mit dem Ziel, das Sehen, Hören, Sprechen und Lernen bestmöglich zu fördern. Dabei arbeitet die Metzler-Stiftung aktiv in den geförderten Projekten mit und hält durch einen „Paten“ aus dem Bankhaus Metzler engen Kontakt und steht beratend zur Seite.

Hinweis: www.metzler-stiftung.de und https://fluechtlingshilfe.bistummainz.de

tob (MBN)

 

Uwe Beck verabschiedet

Landessenderbeauftragter beim SWR wechselt als Schulleiter nach Schwäbisch Gmünd

Mainz. Der Landessenderbeauftragte der rheinland-pfälzischen Bistümer beim Südwestrundfunk (SWR), Dr. Uwe Beck, ist am Mittwoch, 17. Mai, im Bischöflichen Ordinariat Mainz im Rahmen eines Empfangs verabschiedet worden. Beck wechselt zum 1. Juni als Leiter der St. Loreto-Fachschule für soziale Berufe nach Schwäbisch Gmünd. Beck hatte die Aufgabe des SWR-Landessenderbeauftragten am 1. Juni 2012 übernommen. Er war außerdem Leiter der Abteilung Katholische Rundfunkarbeit im Bischöflichen Ordinariat.

Der Mainzer Diözesanadministrator, Prälat Dietmar Giebelmann, dankte Beck im Namen der rheinland-pfälzischen Bistümer für seinen Dienst. „Wir danken Ihnen für Ihre Tätigkeit als Senderbeauftragter beim SWR. Sie haben der Kirche beim SWR Rheinland-Pfalz ein Gesicht gegeben“, sagte Giebelmann. Dr. Simone Schelberg, Landessenderdirektorin des SWR in Mainz, würdigte Beck als „Theologen und Journalisten“. „Uwe Beck beherrscht die Kunst zu erklären, was das große Ganze mit der Lebenswirklichkeit der Menschen zu tun hat“, sagte Schelberg. „Es ist schade, dass Sie gehen, wir werden Sie vermissen.“

Weitere Grußworte sprachen Dr. Peter Kottlorz, Senderbeauftragter der Katholischen Kirche beim SWR, Jörg Vins, Leiter der Abteilung Religion, Kirche und Gesellschaft beim SWR in Baden-Baden, Pfarrerin Annette Bassler, Beauftragte der Evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz beim SWR, und Susanne Metzger, Vorsitzende der Mitarbeitervertretung (MAV) im Bischöflichen Ordinariat Mainz. In seinem Schlusswort dankte Beck insbesondere dem SWR für die gute Zusammenarbeit. Vertreter der Kirche würden beim SWR „als wichtiger Teil des Programms“ geachtet. Es sei für ihn „schwer und schön“ zugleich gewesen, in der Öffentlichkeit über Gott zu sprechen.

Uwe Beck wurde 1959 in Reutlingen geboren. Nach dem Abitur am Wirtschaftsgymnasium in Biberach im Jahr 1979 schloss er ein Sprachenjahr (Latinum und Graecum) in Stuttgart an. Seinen Zivildienst leistete er anschließend in Schwäbisch Gmünd. Es folgte von 1982 bis 1988 das Diplomstudium der Katholischen Theologie in Tübingen und Innsbruck. Mit einer Arbeit über die Kirchenberichterstattung im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ („Kirche im ,Spiegel‘ - Spiegel der Kirche?, Ein leidenschaftliches Verhältnis, Ostfildern 1996) promovierte er in Theologie. Der Ausbildung zum Pastoralreferenten (1991-1994) folgte eine Zeit als freier Journalist. Hinzu kamen Buchveröffentlichungen, Fernsehdokumentationen für die ARD und das ZDF und eine rege Vortragstätigkeit. Vor dem Beginn seiner Tätigkeit in Mainz arbeitete Beck als Lehrer, Seelsorger und freier Autor in Ulm.

am (MBN) 

 

Abschlusszeugnisse für 20 Theologiestudierende

Dies academicus der Katholisch-Theologischen Fakultät in der KHG Mainz

Mainz. Beim traditionellen Dies academicus der Katholisch-Theologischen Fakultät haben am Mittwoch, 17. Mai, insgesamt 20 Studierende der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz ihre Zeugnisse und Urkunden für ihre Diplom- und Master-Abschlüsse erhalten. Bei der Akademischen Feier im Newmann-Saal der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) in Mainz würdigte der Dekan der Fakultät, Professor Dr. Matthias Pulte, die Leistungen der Absolventen.

Pulte hob in seiner Ansprache die „wohltuend gute Zusammenarbeit“ der Katholisch-Theologischen Fakultät mit dem Bistum Mainz hervor. Auf diese Weise eröffneten sich viele gelungene Kooperationsprojekte. Der Dekan überreichte außerdem Pfarrer Mathias Miedreich aus Nidda seine Promotionsurkunde. Thema seiner Arbeit im Fach Mittlere und Neuere Kirchengeschichte war „Die Benediktinerabtei St. Jakob bei Mainz - ein Kloster der Bursfelder Kongregation zwischen Westfälischem Frieden und Siebenjährigem Krieg (1648-1756)“. Miedreich präsentierte einige Aspekte seiner Arbeit über das ehemals auf dem Gebiet der heutigen Zitadelle in Mainz gelegene Kloster in einem akademischen Vortrag.

Am Dies academicus nahmen vom Bistum Mainz unter anderen Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz teil, der Regens des Mainzer Priesterseminars ist, und Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, die Dezernentin für Hochschulen und Schulen ist. Die Begrüßung von Seiten der KHG hatte Pastoralreferentin Ute Klewitz übernommen. Den musikalischen Rahmen der Feier gestalteten Tomomi Motomura (Violine) und Ariane Jay (Viola) von der Mainzer Musikhochschule. Vor der Akademischen Feier fand in St. Albertus eine Wort-Gottes-Feier statt.

tob (MBN)

 

Jaroslaw Pryriz besuchte Diözesanadministrator

Bischof aus ukrainisch griechisch-katholischer Eparchie Sambir-Drohobytsch

Mainz. Der Mainzer Diözesanadministrator, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Freitag, 19. Mai, Bischof Jaroslaw Pryriz von der ukrainisch griechisch-katholischen Eparchie Sambir-Drohobytsch mit Sitz in Sambir zu einem Gespräch empfangen. Der Bischof dankte dem Bistum Mainz für die kontinuierliche finanzielle Unterstützung. Giebelmann sagte dem Bischof weiterhin Hilfe aus dem Bistum Mainz für den Aufbau der Diözese zu. Pryriz berichtete unter anderem über die schwierige Situation im Ukraine-Konflikt.

Der Redemptorist war ab 2005 Generalvikar der Eparchie und wurde 2006 zum Weihbischof geweiht. Er war seit April 2010 Koadjutor des erkrankten Diözesanbischofs Julian Woronowsky und hat mit dessen Rücktritt an Weihnachten 2011 die Leitung der Diözese übernommen. Die Eparchie (Diözese) Sambir-Drohobytsch wurde 1993 gegründet. Von den rund 600.000 Einwohnern sind etwa zwei Drittel katholisch. Die rund 500 Pfarreien werden von etwa 300 aktiven Priestern betreut. Der mit Rom unierten Kirche des byzantinischen Ritus (Katholische Ostkirche) gehören heute rund 5,2 Millionen Gläubige in der Ukraine, Polen, den USA, Südamerika, Australien und Westeuropa an.

tob (MBN)

 

Vorschau

Vortrag von Professor Dr. Peter Kohlgraf (30.5.)

An der KH Mainz spricht er zur Enzyklika „Laudato si“

Mainz. Am Dienstag, 30. Mai, um 18.00 Uhr hält Professor Dr. Peter Kohlgraf, ernannter Bischof von Mainz, in der Aula der Katholischen Hochschule (KH) Mainz einen Vortrag zum Thema „Laudato si - Papst Franziskus zur Sorge um das gemeinsame Haus“. Alle Interessierten sind hierzu herzlich eingeladen. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mit seiner Enzyklika „Laudato si“ hat Papst Franziskus die ökologische Frage ins Zentrum der christlichen Verkündigung gerückt. Dafür mussten die Kirche und ihre Theologie einen langen Weg zurücklegen, der oft von Missverständnissen und Vorbehalten geprägt war. Das ist insofern erstaunlich, als in der biblischen Botschaft Menschen, Tiere und die gesamte Umwelt als Gottes Schöpfung und als Verantwortungsraum für den Menschen bekannt werden.

Professor Dr. Peter Kohlgraf skizziert in seinem Vortrag diesen Weg und stellt thematische Schwerpunkte der Enzyklika vor. Sie überzeugt durch ihre wissenschaftliche Fundierung und das Bemühen des Papstes, die Vielschichtigkeit der Problematiken und ihre Zusammenhänge in den Blick zu nehmen. Die Sicht auf die Welt als gemeinsames Haus aller Menschen, aber auch das Empfinden für die anderen „Hausbewohner“ sensibilisiert für die vielen Herausforderungen, vor denen die Menschen heute stehen. Der Text macht Mut, die eigene Verantwortung zu erkennen und setzt auf die Begeisterung des Einzelnen für die Schönheit des gemeinsamen Hauses der Schöpfung. 

Der Vortrag ist Teil des Programms zum Themenjahr 2017 der Mainzer Wissenschafts-allianz. Das Themenjahr steht unter dem Motto „Mensch und Umwelt“. In der Mainzer Wissenschaftsallianz haben sich die Mainzer Hochschulen und wissenschaftliche Einrichtungen und Unternehmen, die forschend in Mainz und Umgebung tätig sind, zusammengeschlossen. Ziel der Allianz ist es, Forschung und Wissenschaft zu fördern und Mainz als Wissenschaftsstandort kontinuierlich zu stärken. Die Katholische Hochschule Mainz ist seit der Gründung aktives Mitglied dieses Netzwerkes.

Die Vortragsveranstaltung mit Professor Dr. Peter Kohlgraf wurde bereits Ende des vergangenen Jahres in das Programm 2017 eingebracht. „Nach der Ernennung von Professor Kohlgraf zum neuen Bischof von Mainz mussten wir natürlich erst einmal abstimmen, ob der Termin beibehalten werden kann. Es stand dann jedoch schnell fest, dass alles wie geplant stattfinden wird, worüber wir uns sehr freuen“, berichtet Rektor Professor Dr. Martin Klose. 

PM (MBN)

 

Klang von 50 Glocken (3.6.)

Erstmals findet in Mainz ein ökumenisches Innenstadtgeläute statt

Mainz. Erstmals ist in Mainz ein ökumenisches Innenstadtgeläute zu erleben. Am Vorabend des Pfingstfestes, Samstag, 3. Juni, werden von 16.30 bis 17.00 Uhr von 14 Kirchtürmen der katholischen und evangelischen Innenstadtkirchen sowie der Klöster in Mainz insgesamt 50 Glocken läuten und so die achthundertjährige Glockengeschichte der Stadt hörbar machen. Für das Geläute, das als Vorbild die Stadtgeläute von Frankfurt/Main und Speyer hat, wurde ein differenzierter Läuteplan ausgearbeitet. Zur Vorstellung des Stadtgeläutes fand am Donnerstag, 18. Mai, in der evangelischen Christuskirche in Mainz ein Pressegespräch statt. An dem Gespräch nahmen der Karmeliterpater Josef Kemper OCarm., Pfarrer von Mainz-St. Peter/St. Emmeran, Thomas Drescher, Diözesankirchenmusikdirektor des Bistums Mainz, Bettina Klünemann, Pfarrerin der evangelischen Christuskirche Mainz, sowie Günter Schneider, Glockensachverständiger des Bistums Mainz, teil.

Folgende Kirchen nehmen an dem Innenstadtgeläute teil: Dom St. Martin, St. Peter, St. Quintin, St. Antonius, St. Stephan, St. Ignaz, St. Bonifaz, Karmeliterkirche, Augustinerkirche (Priesterseminar), Dreikönigs-Kapelle (Maria Ward-Schule), Altmünsterkirche, Christuskirche, Lutherkirche, St. Klara-Kapelle (Kloster der Ewigen Anbetung). Die evangelische Johannis-Kirche kann sich aufgrund der derzeit laufenden Bauarbeiten nicht beteiligen.

Ablauf des Innenstadtgeläutes

  • 16.30 Uhr: Vorläuten der größten Glocken von St. Peter (a°), Christuskirche (h°) und St. Bonifaz (h°)
  • 16.35 Uhr: Anläuten aller weiteren Glocken dieser Kirchen, zusätzlich Karmeliterkirche, St. Antonius, St. Quintin, Altmünsterkirche, St. Ignaz, Lutherkirche, Augustinerkirche,
    St. Stephan, Dreikönigskapelle, St. Klara-Kapelle. Das Geläute des Mainzer Domes erklingt als so genanntes Kluniazenserläuten: beginnend mit den Einzelglocken von klein nach groß, dann historisches Plenum und Vollgeläute.
  • 16.55 Uhr: Ausläuten aller Glocken außer Dom (b°), St. Stephan (d’) und St. Quintin (d’)
  • 17.00 Uhr: Ausläuten der letzten Glocken

Drei Glockenspaziergänge

Die Initiative für das Innenstadtgeläute ging vom Seelsorgerat der Katholischen Kirche Mainz-City aus, die Vorbereitungen für das Geläute dauerten rund drei Jahre. Das Stadtgeläute wird nicht von einem Standort aus ganz erfassbar sein. Um dieses besondere Klangerlebnis zu erfassen, wird es anlässlich des Innenstadtgeläutes drei von Fachleuten begleitete Glockenspaziergänge geben: die Treffpunkte, jeweils um 16.20 Uhr, sind: Ernst Ludwigs-Platz am Victor-Bogen, das Standbild des heiligen Martin auf der Kupferbergterrasse und der kleine Weinberg vor der Mainzer Zitadelle. Alle Glockenspaziergänge enden am Gutenbergplatz. Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling hat die Teilnahme an einem der Spaziergänge zugesagt.

Blick in die Geschichte: Um 1700 gab es 150 Glocken in Mainz

Eine Vielzahl von Kirchtürmen prägt seit dem Mittelalter das Stadtbild von Mainz. Um das Jahr 1700 läuteten in der Stadt rund 150 Glocken von Kirchen, Klöstern und Kapellen. Allerdings hat sich im Lauf der vergangenen Jahrhunderte diese Zahl – vor allem durch die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg – stark dezimiert. So sind unter den 60 Glocken der Mainzer Innenstadt nur noch 20 historische Glocken erhalten. Die älteste Mainzer Glocke ist das „Lumpenglöckchen“ in St. Quintin, das um Jahr 1250 gegossen wurde. Die größte und tontiefste Glocke in Mainz hängt in St. Peter: die so genannte „Heilands-Glocke“ aus dem Jahr 1757.

am (MBN)

 

Hessentag: „Heavy Metal - Wenn Glocken rocken“ (10.-17.6.)

Die Rüsselsheimer Glockengilde macht täglich Programm in der Kirche St. Georg

Rüsselsheim. Eine ganz andere Art von Heavy Metal-Musik ist beim Hessentag in Rüsselsheim (9.-18. Juni) zu erleben. Von Samstag, 10., bis Samstag, 17. Juni, lädt die Rüsselsheimer Glockengilde täglich um 16.00 Uhr in der Kirche St. Georg (Königstädter Straße 20) unter dem Motto „Heavy Metal – Wenn Glocken rocken“ zu einem 15-minütigen Glockenkonzert ein. Wie diese Konzerte gestaltet sind, und was die Rüsselsheimer Glockengilde darüber hinaus anbietet, darüber spricht Günter Schneider, Glockensachverständiger des Bistums Mainz, im Interview.

Mainzer Bistumsnachrichten (MBN): Wie können Glocken rocken?

Günter Schneider: Rockmusik zeichnet sich durch Rhythmus und Lautstärke aus. Die Lautstärke der Glocken bewegt sich im gesetzlichen Rahmen, der Rhythmus unseres Glockenprojektes aber fällt aus dem Rahmen. Glocken werden gewöhnlich schwingend geläutet und haben durch die Läutemaschinen einen stets gleichen Anschlag-Rhythmus. Wir haben vor, die Glocken zu beiern, das heißt, nur mit den Klöppeln über Seile anzuschlagen. So können wir tatsächlich alte Melodien und neue Rhythmen erzeugen.

MBN: Acht Konzerte haben Sie geplant. Wie sind die Konzerte gestaltet?

Schneider: Glocken sind ein gesamteuropäisches Phänomen. Darum wollen wir jeden Tag ein anderes Läutemodell aus Europa vorstellen. Ein russischer Swon klingt anders als ein ambrosianisches Wechselläuten aus Norditalien oder ein rheinisches Kirmesbeiern. Zehn präparierte Glocken haben wir im Turm zur Verfügung mit einer musikalischen Spannweite von zweieinhalb Oktaven. Dazu haben wir eine Glöcknergruppe (Glockengilde) gebildet und in der Läutetechnik schon mehrfach Erfahrungen gesammelt.

MBN: Zudem wird es in der Kirche St. Georg eine Glockenausstellung mit historischen Glocken geben. Was erwartet die Besucherinnen und Besucher des Hessentages dort?

Schneider: In der Ausstellung sind zehn Exponate aus 1.000 Jahren Glockengeschichte zu sehen. Da gibt es Nachgüsse aus dem neunten und elften Jahrhundert, aber auch Originale aus Gotik, Renaissance, Barock und dem 19. Jahrhundert. Die Besucher dürfen auch mit einem kleinen Gummihammer die Glocken anschlagen und ihren unterschiedlichen Klängen lauschen.

MBN: Gibt es auch die Möglichkeit, sich die Glocken von St. Georg anzusehen?

Schneider: Nach dem Glockenkonzert werden geführte Turmbesteigungen hinauf in die Glockenstube angeboten. Neben den zehn Glocken und dem Technikapparat hat man durch die Fensteröffnungen auch einen schönen Blick von oben auf die Hessentagsmeile.

MBN: Seit hunderten Jahren hängen Glocken in Kirchtürmen: Was fasziniert Menschen an ihrem Klang?

Schneider: Glockenklänge rühren bei vielen Menschen die Seele an, sie wecken Emotionen, lösen Erinnerungen aus. Besonders tiefe Töne gehen unter die Haut. Seit alters her sind sie Rufer und Mahner einer religiösen Dimension. Was sie überschallen, ist Heimat, was sie ansagen, ist Zeit und eine Ahnung von Unendlichkeit.

Hinweis für die Redaktionen: Am Pfingstmontag, 5. Juni, findet um 17.00 Uhr in der Kirche St. Georg in Rüsselsheim (Königstädter Straße 20) eine Probe der Glockengilde statt. Pressevertreter sind herzlich zu diesem Termin eingeladen. Kontakt zu Günter Schneider unter Telefon: 06142/82564, E-Mail: g.schneider.glocken@web.de

Hinweis: Die Kirche St. Georg erhält zudem eine neue Glocke. Die Glockenweihe findet im Rahmen eines Mitarbeiterfestes am Vorabend von Christi Himmelfahrt in St. Georg statt, Mittwoch, 24. Mai. Der Gottesdienst beginnt um 18.00 Uhr und anschließend gegen 19.00 Uhr findet die Glockenweihe im Hof neben der Kirche statt. Zelebranten sind Pfarrer Michael Eich und Pfarrer Mariusz Wolodzko.

am (MBN)

Verabschiedung Beck (c) Bistum Mainz / Matschak
Giebelmann KH Mainz (c) Bistum Mainz / Matschak
Bischof Pyriz (c) Bistum Mainz / Blum
Günter Schneider (c) Bistum Mainz / Blum
Gespräch Landesregierung Hessen (c) Hessische Landesregierung