Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 28

vom 9. August 2017

Treueeid Kohlgraf Bouffier Dreyer (c) Bistum Mainz / Matschak
Treueeid Kohlgraf Bouffier Dreyer
Datum:
Mi. 9. Aug. 2017
Von:
(MBN)
Kohlgraf Treueeid Ministerpräsidenten Dreyer Bouffier (c) Bistum Mainz / Matschak
Kohlgraf Treueeid Ministerpräsidenten Dreyer Bouffier

Berichte

  • Professor Kohlgraf legte Treueeid ab
  • Kohlgraf wird Ehrendomherr in Köln
  • Bischof em. Kaithathara zu Gesprächen im Ordinariat

Vorschau

  • „Fest der Begegnung“ am Tag der Bischofsweihe (27.8.)
  • Geistlicher Tag für Gemeindereferenten (17.8.)

Personalien

  • Feier des Goldenen Priesterjubiläums
  • 60. Geburtstag von Bischof Neymeyr (12.8.)

MBN vor 40 Jahren

  • Tod des damaligen Mainzer Domdekans, Prälat Ludwig Haenlein

 

Berichte

Professor Dr. Peter Kohlgraf legte Treueeid ab

Feierstunde mit den Ministerpräsidenten Dreyer und Bouffier

Mainz. Der ernannte Bischof des Bistums Mainz, Professor Dr. Peter Kohlgraf, hat am Dienstag, 8. August, in der Mainzer Staatskanzlei vor der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer und dem hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier den Treueeid abgelegt. Grundlage ist das Reichskonkordat, nach dem ein Bischof vor der Landesregierung, in deren Gebiet sein Bistum liegt, einen Treueeid ablegt, bevor er das Bischofsamt antritt. Das Bistum Mainz erstreckt sich über Gebiete in Rheinland-Pfalz und Hessen.

In Anwesenheit seines Vorgängers im Bischofsamt, Kardinal Karl Lehmann, und weiteren Vertretern der Kirche sowie zahlreicher Mitglieder ihres Kabinetts unterstrich Ministerpräsidentin Malu Dreyer die traditionell überaus guten Beziehungen zwischen der Landesregierung und dem Bistum. „Das Bistum Mainz ist und bleibt für die Landesregierung ein unschätzbarer Partner, wenn es um das Wohl der Menschen geht“, unterstrich Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Sie hob insbesondere hervor, wie wichtig der Beitrag der Kirche für den Zusammenhalt der Menschen ist, der in diesen Zeiten wichtiger denn je sei. Diesem Ziel seien Landesregierung und Kirche gleichermaßen verpflichtet. „Die Gläubigen im Bistum Mainz und die Menschen in Rheinland-Pfalz freuen sich auf Sie als neuen Bischof von Mainz und die Landesregierung freut sich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen“, sagte die Ministerpräsidentin an Peter Kohlgraf gewandt. Sie dankte Kardinal Karl Lehmann, der mit seinem langjährigen Wirken als Bischof dafür gesorgt habe, dass das Bistum Mainz über seine Grenzen hinaus für einen weltoffenen Katholizismus stehe, der immer zuerst den Menschen sehe. „Das ist ein wertvolles Erbe, das bei Peter Kohlgraf in den besten Händen ist, weil es dem entspricht, wofür auch er steht als Mensch, als Seelsorger und als Theologe“, so die Ministerpräsidentin. Einen großen Dank sprach sie auch Prälat Dietmar Giebelmann aus, der die Aufgabe des Diözesanadministrators in der Zeit der Sedisvakanz mit großem Einsatz wahrgenommen habe.

Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hob den Beitrag der Kirchen für das gesellschaftliche Miteinander hervor. „Unbeschadet der Trennung von Staat und Kirche agieren beide gemeinsam und gehen die Herausforderungen der Zeit zusammen an. Im Bewusstsein der gemeinsamen Verantwortung freue ich mich auf die künftige Zusammenarbeit in der guten Tradition eines partnerschaftlichen Miteinanders“, sagte Volker Bouffier. „Das Bischofsamt in einem so traditionsreichen Bistum zu übernehmen, ist eine Herausforderung. Dies gilt ganz besonders als Nachfolger des beliebten und hoch geschätzten Kardinal Lehmann. Ich bin mir aber sicher, dass Sie mit offenen Armen empfangen werden, denn die Menschen und das Bistum sind Ihnen nicht fremd. Ihre bisherigen Erfahrungen, insbesondere aus der Seelsorge in Rheinhessen und im wissenschaftlichen Bereich der praktischen Theologie, werden dazu beitragen. Sie werden Erfolgreiches fortführen und mit eigenem Stil neue Akzente setzen“, so der Hessische Ministerpräsident an Professor Kohlgraf gewandt. Volker Bouffier sprach dem ernannten Bischof die besten Wünsche der Bürgerinnen und Bürger des Landes und der Hessischen Landesregierung aus und wünschte ihm ein segensreiches Wirken.

In seiner Ansprache sicherte der ernannte Bischof den Ministerpräsidenten zu, die „Tradition bewährter und vertrauensvoller Zusammenarbeit weiter ausgestalten zu wollen“. „So wie keine Regierungschefin, kein Regierungschef die politischen Verpflichtungen alleine lösen kann, so kann auch kein Bischof die ihm gestellten Aufgaben alleine lösen. Dort, wo Politik und Kirche gemeinsam gefordert sind, ist es gut, wenn sie beide miteinander wirken – in je eigener Freiheit und in Zusammenarbeit. Gerne sichere ich Ihnen heute zu, mit Ihnen gemeinsame Wege zu suchen, wann immer dies möglich und angebracht ist“, sagte Kohlgraf. Weiter betonte er, dass jede Christin und jeder Christ, wie auch die Kirche insgesamt, den Auftrag und die Aufgabe habe, „diese Welt mitzugestalten, sie – wenn und wo möglich – besser zu machen“. Er nannte dabei die Integration der Menschen, die in den vergangenen zwei Jahren nach Deutschland gekommen sind, aber auch die Sorge um Arme, Wehrlose und Verfolgte. Eine besondere Herausforderung sei zudem die zunehmende Abwanderung aus ländlichen Regionen. Kohlgraf wies darüber hinaus darauf hin, dass sich die Kirche in den unterschiedlichsten Feldern der Bildung und Erziehung engagiere: im Bereich der Kindertagesstätten, der Schulen und Hochschulen sowie der Erwachsenenbildung. Gerade über die Bildung leiste die Kirche ihren ganz eigenen Beitrag zur Teilhabe vieler Menschen an unserer Gesellschaft. „Bei all dem trägt uns unser christlicher Glaube. Er hilft uns bei der Positionsfindung und beim Hineinwirken in die Gesellschaft“, sagte Kohlgraf. In diesem Zusammenhang dankte der ernannte Bischof den Landesregierungen von Rheinland-Pfalz und Hessen für ihre bisherige Unterstützung des schulischen Religionsunterrichtes und bat darum, hierbei nicht nachzulassen.

Peter Kohlgraf wird am Sonntag, 27. August 2017, im Mainzer Dom zum Bischof geweiht und steht damit einem Bistum vor, das Teile von Rheinland-Pfalz und Hessen umfasst. Das Bistum Mainz zählt in insgesamt 303 Pfarrgemeinden rund 740.000 Katholikinnen und Katholiken.

PM (MBN)

 

Professor Kohlgraf wird Ehrendomherr in Köln

Kardinal Rainer Maria Woelki wird Ernennungsurkunde überreichen

Köln/Mainz. Das Kölner Domkapitel hat Kardinal Rainer Maria Woelki vorgeschlagen, den ernannten Mainzer Bischof Professor Dr. Peter Kohlgraf zum Ehrendomherrn zu ernennen. Bei seiner Amtseinführung im Mainzer Dom am Sonntag, 27. August, wird ihm Kardinal Woelki die Ernennungsurkunde überreichen.

„Wir möchten mit dieser Ehrung gegenüber Professor Dr. Peter Kohlgraf unsere besondere Wertschätzung zum Ausdruck bringen“, sagte Dompropst Gerd Bachner. „Viele Jahre hat er durch seinen Dienst das Erzbistum Köln als engagierter Priester und Schulseelsorger bereichert. Als Ehrendomherr bleibt er uns auch in seinem neuen Bischofsamt verbunden. Für diese Aufgabe wünschen wir ihm von Herzen alles Gute und Gottes Segen.“ Am 15. Oktober um 18.00 Uhr sei der künftige Bischof von Mainz eingeladen, der Vesper im Kölner Dom vorzustehen.

„Über die Ernennung zum Ehrendomherrn am Hohen Dom zu Köln freue ich mich sehr“, sagte Kohlgraf in einer ersten Reaktion. „Der Kölner Dom spielt seit jeher für mich eine wichtige Rolle. Besonders verbunden fühle ich mich durch meine Priesterweihe, die ich hier im Jahr 1993 empfangen habe. Mit einigen Mitbrüdern des Domkapitels verbindet mich eine lange, persönliche Beziehung. Köln und Mainz verbindet der Rhein, er ist symbolisch in meinem Bischofswappen enthalten. Durch die ehrenvolle Ernennung wird die Verbindung noch enger. Dafür herzlichen Dank.“

Stichwort: Ehrendomherr

Ehrendomherrn sind verdiente Persönlichkeiten, die den Titel „Domherr“ als besondere Anerkennung verliehen bekommen. Sie werden vom Domkapitel nominiert und vom Erzbischof ernannt. Zu den Ehrendomherrn des Kölner Domkapitels gehören außerdem alle Diözesanbischöfe, die im Kölner Dom zum Priester geweiht worden sind, etwa der Bischof von Würzburg, Friedhelm Hofmann, oder der Erzbischof von Hamburg, Dr. Stefan Heße. Hofmann war vor seiner Bischofsernennung langjähriger Domkapitular und Dompfarrer, Heße ebenfalls vor seiner Bischofsernennung Domkapitular und Generalvikar in Köln.

PEK (MBN)

 

Bischof em. Kaithathara aus Indien zu Gast

Gespräch mit Diözesanadministrator Giebelmann / Unterstützung seit 2009

Mainz. Der Mainzer Diözesanadminstrator, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Montag, 7. August, Bischof em. Dr. Joseph Kaithathara aus der nordindischen Diözese Gwalior empfangen. Das Bistum Mainz unterstützt die Arbeit des Bischofs seit 2009. Bischof Kaithathara hat schon seit Ende der 1960er-Jahre Kontakte zu verschiedenen Pfarreien des Bistums Mainz, wo er unter anderem in Sandbach/Neustadt, Offenbach, Abtsteinach und Lampertheim in der Seelsorge aushalf. In Abtsteinach wurde im Jahr 2000 ein Förder- und Freundeskreis für Bischof Joseph Kaithathara gegründet.

Am 1. Mai 1999 war Kaithathara nach der Neugründung der Diözese Gwalior zu deren erstem Bischof geweiht worden; im Jahr 2016 nahm Papst Franziskus seinen altersbedingten Rücktritt an; sein Nachfolger ist Thomas Thennatt SAC. In Kaithatharas Amtszeit entstanden, auch durch die Unterstützung des deutschen Freundeskreises, acht Schulen sowie Kranken- und Sozialstationen, ein Knabenseminar und ein Krankenhaus. Dazu kommen zahlreiche Brunnenbohrungen.

am (MBN)

 

Vorschau

Bischofsweihe von Professor Kohlgraf (27.8.)

„Fest der Begegnung“ um den Mainzer Dom ab 10.00 Uhr

Mainz. Zur Bischofsweihe von Professor Dr. Peter Kohlgraf am Sonntag, 27. August, findet um den Mainzer Dom herum ein „Fest der Begegnung“ statt. Die Katholiken aus dem Bistum Mainz sind bereits vor dem Weihegottesdienst ab 10.00 Uhr eingeladen, rund um den Dom zusammenzukommen. Mainzer Schausteller übernehmen an diesem Tag mit ihren Ständen die Verpflegung der Besucher. Zu günstigen Preisen können dort vor und nach der Weihe Speisen und Getränke erworben werden. Sowohl auf dem Liebfrauenplatz als auch auf dem Marktplatz werden Biergarnituren aufgestellt, so dass an diesem Tag mehrere tausend Menschen um den Dom herum Platz finden werden.

Übertragung des Weihegottesdienstes auf Markt- und Liebfrauenplatz

Der Weihegottesdienst beginnt um 13.00 Uhr. Für die Feier ist eine Dauer von zwei Stunden und 15 Minuten vorgesehen. Da das Platzangebot im Dom begrenzt ist, und das Bistum Mainz zahlreiche Gäste aus allen Bereichen der Diözese und dazu Vertreter aus Kirche, Politik und Gesellschaft eingeladen hat, ist der Zutritt zum Weihegottesdienst im Dom nur mit einer personalisierten Einlasskarte möglich. Es besteht jedoch sowohl auf der Marktplatz-Bühne vor dem Mainzer Dom als auch auf dem Liebfrauenplatz die Möglichkeit, den Gottesdienst auf einer Großbildleinwand mitzuverfolgen. Auch der Empfang der Heiligen Kommunion wird auf den Plätzen möglich sein, so dass alle Besucher auch vor dem Dom den Gottesdienst mitfeiern können. Der Südwestrundfunk (SWR) wird den Gottesdienst in seinem Fernsehprogramm und auf der Hörfunkwelle SWR 4 live übertragen. Auch im Fernsehprogramm des Hessischen Rundfunks (HR) wird der Gottesdienst zu sehen sein.

Nach dem Weihegottesdienst wird dann die Möglichkeit zur Begegnung mit dem neu geweihten Mainzer Bischof bestehen, der sich von der Marktplatz-Bühne an die Besucher wenden wird. Das Bühnenprogramm wird vom Patricia Küll (SWR) moderiert. Auf der Marktplatz-Bühne werden unter anderem Bands aus dem Bistum Mainz und auch eine Band vom Kardinal Frings-Gymnasium in Bonn für Unterhaltung sorgen. Dort war Kohlgraf von 1999 bis 2003 Schulseelsorger und Religionslehrer. Auch auf dem Liebfrauenplatz können die Besucher über die Großbildleinwand den ganzen Tag das Geschehen auf der Marktplatzbühne verfolgen. Nach dem Weihegottesdienst werden wieder Bands auf der Bühne spielen. Das „Fest der Begegnung“ wird um 19.30 Uhr mit einem gemeinsamen Abendgebet auf der Marktplatz-Bühne beschlossen.

Anstelle von persönlichen Geschenken zu seiner Weihe bittet Professor Kohlgraf um eine Spende für die Stiftung Hoher Dom zu Mainz oder den Flüchtlingsfonds des Bistums Mainz. Auch die Kollekte des Weihegottesdienstes geht zu gleichen Teilen an die Stiftung Hoher Dom zu Mainz und den Flüchtlingsfonds.

Papst Franziskus hatte Professor Kohlgraf am Dienstag, 18. April, zum Bischof von Mainz ernannt. Der designierte Mainzer Bischof wird nach seiner Bischofsweihe der 88. Nachfolger des heiligen Bonifatius sein, der von 746 bis 754 Erzbischof von Mainz war und den Beinamen „Apostel der Deutschen“ trägt. Kohlgraf, der Priester des Erzbistums Köln ist, war zum Wintersemester 2012/2013 auf die Professur für Pastoraltheologie an der Katholischen Hochschule (KH) in Mainz berufen worden. Seitdem war der 50-Jährige auch als Pfarrvikar in der Pfarrgruppe Wörrstadt im Dekanat Alzey/Gau-Bickelheim tätig. Kohlgraf wird Nachfolger von Kardinal Karl Lehmann, der das Bistum Mainz von 1983 bis 2016 geleitet hat. Am 16. Mai 2016 hatte Papst Franziskus das Rücktrittsgesuch von Kardinal Lehmann angenommen. In der nach wie vor andauernden Zeit der Sedisvakanz leitet der frühere Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, das Bistum als Diözesanadministrator.

tob (MBN)

 

„Einmal volltanken bitte“ (17.8.)

Geistlicher Tag für Gemeindereferentinnen und -referenten im Bistum Mainz

Darmstadt. Die Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten im Bistum Mainz sind am Donnerstag, 17. August, von 10.00 bis 17.00 Uhr zu einem Geistlichen Tag eingeladen. Die Mitglieder der Berufsgruppe treffen sich unter dem Motto „Einmal volltanken bitte!“ im Zirkus Datterino in Darmstadt (Forsthaus Fasanerie, Dieburger Straße 270). Nach der Begrüßung durch den Mainzer Diözesanadministrator, Prälat Dietmar Giebelmann, wird Schwester Scholastika Jurt OP, Generalpriorin des Klosters Arenberg, ein Impulsreferat halten. Im Anschluss ist eine Talkrunde mit der Referentin sowie mit Jan Frerichs, Gisela Winterling, Hans Jürgen Dörr, Claudia Hesping und Angela Gessner vorgesehen. Es moderiert die ZDF-Journalistin Susanne Conrad. Für den Nachmittag sind Workshops geplant, bevor der Tag mit einem Geistlichen Abschluss mit Domkapitular Klaus Forster endet.

Hinweis: www.bistum-mainz.de/gemeindereferenten

am (MBN)

 

Personalien

Dank für treuen Dienst

Eisenbach, Heckwolf und Schneider feierten Goldenes Priesterjubiläum

Mainz. Mit einer Vesper in der Bernhard-Kapelle des Erbacher Hofes und einer anschließenden Begegnung haben Weihbischof em. Dr. Franziskus Eisenbach, Domdekan Prälat Heinz Heckwolf und Domkapitular Monsignore Horst Schneider ihr Goldenes Priesterjubiläum gefeiert. Die drei Geistlichen waren am 30. Juli 1967 von Bischof Hermann Volk im Mainzer Dom zu Priestern geweiht worden. Zu der Feierstunde am Sonntagnachmittag, 30. Juli, waren zahlreiche Weggefährten, Freunde und Mitarbeiter gekommen.

Der Diözesanadministrator des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, dankte den Jubilaren für ihre Treue und ihren Dienst. „50 Jahre lang habt Ihr Verantwortung für die Kirche von Mainz übernommen: Ich danke Euch im Namen der Diözese für alles, was Ihr in den vergangenen 50 Jahren geleistet habt.“ Eisenbach, Heckwolf und Schneider seien „Priester des Zweiten Vatikanischen Konzils“, sagte der Diözesanadministrator: „Ihr habt dabei mitgeholfen, das Konzil in unserem Bistum umzusetzen.“ Giebelmann wies zudem darauf hin, dass die Jubilare für ihren diözesanen Dienst vielfältige Erfahrungen aus der Arbeit an der Basis mitgebracht hätten.

Franziskus Eisenbach wurde am 1. Mai 1943 in Groß-Strehlitz/Oberschlesien geboren. Nach Priesterweihe und Kaplansjahren war er von 1971 bis 1975 Sekretär von Bischof Hermann Volk. Im Herbst 1975 zum Weiterstudium beurlaubt, promovierte Eisenbach 1981 über das Thema „Die Gegenwart Christi im Gottesdienst: Systematische Studien zur Liturgiekonstitution des II. Vatikanischen Konzils“. Im Oktober 1980 wurde Eisenbach mit der Leitung des Exerzitienhauses der Diözese Mainz in Dieburg und mit der Leitung der Diözesanstelle „Berufe der Kirche“ in Mainz beauftragt. Papst Johannes Paul II. ernannte Eisenbach am 17. März 1988 zum Weihbischof in Mainz; am 24. April wurde er zum Bischof geweiht. Seit Oktober 1993 war Weihbischof Eisenbach mit dem Aufbau und der Leitung des „Instituts zur geistlichen Begleitung der hauptberuflich in der Seelsorge Tätigen“ beauftragt. Im April 2002 hat Eisenbach auf Bitten Roms „wegen des Wohls der Kirche und der Klarheit ihres Zeugnisses“ auf sein Amt als Weihbischof in Mainz verzichtet. Von Dezember  2002 bis 2011 leitete Eisenbach die Pfarrei Bad Wimpfen-Heilig Kreuz. Ab November 2011 war er dort als Pfarrvikar tätig und trat im Mai 2013 in den Ruhestand. Er ist rector ecclesiae der Stiftskirche St. Peter in Bad Wimpfen.

Heinz Heckwolf (geboren am 4. März 1942 in Darmstadt) wurde nach seinen Kaplansjahren 1973 Pfarrer in Gustavsburg und 1980 zusätzlich Beauftragter des Bistums Mainz beim Hessischen Rundfunk. Im März 1993 berief ihn Bischof Karl Lehmann zum Leiter des Seelsorgeamtes im Bischöflichen Ordinariat; im gleichen Jahr wurde Heckwolf zum residierenden Domkapitular und Pfarrer der Mainzer Dompfarrei und Mainz-St. Quintin ernannt. Von 1997 bis 2003 übernahm er zusätzlich die Leitung des Dezernates Jugendseelsorge im Bischöflichen Ordinariat. Seit dem 1. Oktober 1997 ist Heckwolf Vorsitzender der Bischöflichen Dotation, die die Liegenschaften des Doms verwaltet und für den Haushalt von Domkapitel und Dom zuständig ist. Zum 1. Mai 2003 ernannte ihn Kardinal Lehmann nach Anhörung des Domkapitels zum Domdekan. 1986 wurde Heckwolf vom Mainzer Bischof zum Geistlichen Rat ernannt. Papst Johannes Paul II. würdigte ihn mit den Ehrentiteln „Kaplan seiner Heiligkeit“ (Monsignore) im Jahr 1994 und „Ehrenprälat Seiner Heiligkeit“ (Prälat) im Jahr 1998. Heckwolf ist außerdem Missionsdirektor des Bistums Mainz, Mitglied des Verwaltungsrates des Internationalen Katholischen Missionswerkes „missio“ in Aachen, sowie Vorsitzender des Trägervereins der „Katholischen Arbeitsstelle für missionarische Pastoral“ (KAMP) in Erfurt. Seit Beginn der Sedisvakanz im Mai 2016 ist Heckwolf auch Ständiger Vertreter des Diözesanadministrators.

Horst Schneider wurde am 11. Mai 1942 in Lauterwasser/Riesengebirge (im heutigen Tschechien) geboren und wuchs in Bad König im Odenwald auf. Nach dem Abitur in Michelstadt trat er 1962 ins Mainzer Priesterseminar ein und studierte Theologie und Philosophie in Mainz und Freiburg. Am 30. Juli 1967 weihte ihn Bischof Dr. Hermann Volk zum Priester. Nach Kaplansjahren in Darmstadt-St. Ludwig und Bad Nauheim - hier war er von 1971 bis 1977 auch Dekanatsjugendseelsorger - wurde Schneider 1972 Religionslehrer am St. Lioba-Gymnasium in Bad Nauheim und an zwei weiteren Schulen - zuletzt mit dem Titel Oberstudienrat. 1977 übernahm Schneider als Rektor die Leitung des Ketteler-Internates in Mainz und zusätzlich seit 1982 auch das Amt des Studentenpfarrers an den Fachhochschulen in Mainz. 1986 wurde ihm die Leitung der Pfarrei St. Bonifatius in Gießen übertragen. Seit 1989 war er stellvertretender Dekan des Dekanates Gießen, 1996 wurde er zum Geistlichen Rat ernannt. Vom 1. August 1997 bis 31. August 2007 leitete er als Regens das Mainzer Priesterseminar. Seit dem 1. September 2007 ist er als Referent für die Priester des Bistums tätig. Anfang 2005 wurde er von Kardinal Lehmann zum Dom-kapitular ernannt. Papst Johannes Paul II. würdigte ihn mit dem Ehrentitel „Kaplan seiner Heiligkeit“ (Monsignore) im Jahr 1998.

am (MBN)

 

Bischof Neymeyr vollendet 60. Lebensjahr (12.8.)

Früherer Mainzer Weihbischof ist seit 2014 Bischof von Erfurt

Erfurt/Mainz. Dr. Ulrich Neymeyr, früherer Mainzer Weihbischof und heute Bischof von Erfurt, vollendet am Samstag, 12. August, sein 60. Lebensjahr. Papst Franziskus hatte Neymeyr am 19. September 2014 zum Bischof von Erfurt ernannt, die Amtseinführung fand am 22. November 2014 statt. Dr. Ulrich Neymeyr ist als Nachfolger von Bischof Joachim Wanke, der 2012 aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat, der zweite Bischof des 1994 neu gegründeten Bistums Erfurt.

Ulrich Neymeyr kam am 12. August 1957 in Worms zur Welt. Nach dem Abitur studierte er als Priesterkandidat des Bistums Mainz in Mainz und Münster Philosophie und Katholische Theologie und wurde am 12. Juni 1982 zum Priester geweiht. Nach zwei Kaplansjahren in Mainz wurde Neymeyr für ein Promotionsstudium freigestellt. 1987 erwarb er mit seiner Studie über „Die christlichen Lehrer im zweiten Jahrhundert: ihre Lehrtätigkeit, ihr Selbstverständnis und ihre Geschichte“ den Titel eines Doktors der Theologie. Noch im gleichen Jahr berief ihn der Mainzer Bischof Karl Lehmann als Subregens an das Mainzer Priesterseminar, wo er das Theologiestudium der Priesterkandidaten begleitete und in der Hausleitung mitarbeitete. 1993 kehrte Neymeyr in die Pfarrseelsorge zurück und leitete als Pfarrer eine Kirchengemeinde in Rüsselsheim. Hier wirkte er auch in der Arbeiterpastoral und engagierte sich im christlich-islamischen Dialog. Im Jahr 2000 wechselte er als Pfarrer dreier Gemeinden nach Worms.

Am 20. Februar 2003 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof in Mainz. Am 21. April desselben Jahres empfing er im Mainzer Dom die Bischofsweihe. Der bischöfliche Wahlspruch stammt aus dem Römerbrief: „Christus suscepit nos – Christus hat uns angenommen“ (Röm 15,7). Seit Mai 2003 leitete Weihbischof Neymeyr unter anderem als Bischofsvikar für die Jugend das Dezernat Jugendseelsorge im Bistum Mainz. Darüber hinaus war er Vizepräsident der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte und Vorsitzender des Kuratoriums der Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung. Innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz ist er Vorsitzender der Unterkommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum und Mitglied der Publizistischen Kommission sowie der Ökumene-Kommission.

am (MBN)

 

MBN vor 40 Jahren

Ausführlich berichten die MBN zum Tod des Mainzer Domdekans, Prälat Ludwig Haenlein, der auch von 1956 bis 1973 unter Bischof Albert Stohr und Kardinal Hermann Volk Generalvikar des Bistums Mainz war: „Am Abend des 5. August ist nach längerer, schwerer Krankheit der Mainzer Domdekan, Prälat Ludwig Haenlein, im Alter von 72 Jahren gestorben. Der gebürtige Mainzer wurde am 16. März 1929 in Mainz zum Priester geweiht. Nach seiner Kaplanszeit in Bensheim an der Bergstraße wurde er Sekretär des damaligen Mainzer Bischofs, Dr. Albert Stohr, der ihm später die Pfarrstellen Liebfrauen in Worms (1940-1947) und Bensheim-St. Georg (1947-1956), die im Krieg schwere Schäden davontrugen, anvertraute. 1956 berief Bischof Stohr Ludwig Haenlein zu seinem Generalvikar und Ehrendomkapitular. 1957 wurde Haenlein Domkapitular und 1968 Domdekan. Als solcher hat er sich in besonderer Weise um die bauliche Erhaltung der Kathedrale und den Stiftsgottesdienst verdient gemacht. Nach dem Tode von Bischof Stohr (1961) übernahm Haenlein als Kapitelsvikar die interimistische Leitung des Bistums bis zur Amtseinführung des neuen Bischofs Hermann Volk. Bischof Volk betraute ihn wiederum mit dem Amt des Generalvikars, aus dem er zum 30. September 1973 auf eigenen Wunsch ausschied.

Während seiner Amtszeit hat sich Haenlein besonders um den Aufbau einer zeitgemäßen kirchlichen Verwaltung und als Baureferent des Bischöflichen Ordinariates um den Kirchenbau im Bistum sowie um die Pflege kirchlicher Kunstschätze verdient gemacht. Seine Verdienste fanden durch die Ernennung zum Ehrenprälaten Seiner Heiligkeit, durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes und die Verleihung der Gutenberg-Plakette, der höchsten Auszeichnung der Stadt Mainz, ihre öffentliche Würdigung.

Der stellvertretende Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Otto Meyer, hat gegenüber Kardinal Hermann Volk die Anteilnahme der Landesregierung zum Tod von Domdekan Prälat Haenlein zum Ausdruck gebracht. In dem Schreiben heißt es unter anderem, dass Haenleins Verdienste um das Bistum Mainz, sein Bemühen um den Aufbau einer zeitgemäßen kirchlichen Verwaltung, sein Engagement für die sozialen Belange der Mitarbeiter der Kirche und sein Einsatz für den Kirchenbau im gesamten Bistum unvergessen blieben.“

In derselben MBN-Ausgabe wird auch über Haenleins Beisetzung berichtet: „Unter starker Anteilnahme der Geistlichen des Bistums Mainz, der Vertreter des öffentlichen Lebens und der Bevölkerung wurde am Mittwoch, 10. August 1977, der am 5. August verstorbene Mainzer Domdekan, Prälat Ludwig Haenlein, beigesetzt. Mehr als 100 Priester und Diakone des Bistums Mainz, dazu die Vertreter der Domkapitel von Freiburg, Fulda, Limburg Rottenburg und Trier, waren trotz der Ferienzeit gekommen, um dem Verstorbenen, der 17 Jahre lang als Generalvikar zusammen mit den Bischöfen Stohr und Volk die Last der Bistumsleitung getragen hatte, die letzte Ehre zu erweisen. Als Vertreter von Kirchenpräsident Hild nahm Propst Kern von der Evangelischen Kirche an den Trauerfeierlichkeiten teil.

Während des Trauergottesdienstes, den der Mainzer Bischof, Kardinal Hermann Volk, zusammen mit den Weihbischöfen Josef Maria Reuß und Wolfgang Rolly und den Mitgliedern des Domkapitels zelebrierte, hob Kardinal Volk in seiner Predigt hervor, was das wichtigste im Leben von Ludwig Haenlein gewesen sei: Er war ein Priester und wollte immer ein Priester sein. In totaler Identifikation mit seinem Amte hat sich Haenlein dann in allen Aufgaben bewährt. Als Pfarrer lag ihm die Integration der Gemeinde durch die würdige Feier des Gottesdienstes am Herzen, als Generalvikar und Baudezernent hat er sich bemüht, den würdigen Raum für die gottesdienstliche Feier zu schaffen. Besonders dankbar sei er ihm für die vielfältigen persönlichen Dienste, sagte der Bischof. Für den Dom habe er sich verzehrt, und wenn es das gäbe, dann müsste er ‚Ehrenbürger des Domes’ genannt werden.

In weiteren Gedenkworten hob im Namen der Landesregierung Rheinland-Pfalz Staatssekretär Dr. Christoph Stollenwerk hervor, dass Haenlein zum guten Verhältnis von Staat und Kirche wesentlich beigetragen habe, weil ihm das Wort von der Partnerschaft immer ernst gewesen sei. Als treuen Sohn und guten Bürger seiner Heimatstadt bezeichnete der Mainzer Bürgermeister Karl Delorme den Verstorbenen. Während vieles aus dem priesterlichen Wirken statistisch nicht erfassbar sei, so habe Haenlein durch seine Mitwirkung bei kirchlichen Sakral- und Sozialbauten das Bild der Stadt, die ihn durch die Verleihung ihrer höchsten Auszeichnung geehrt habe, mitgestaltet.

Das aktive Interesse an der Erforschung und Darstellung der Mainzer Kirchengeschichte hob der Präsident der Gesellschaft für Mittelrheinische Kirchengeschichte, Dr. Franz-Josef Heyen, hervor. Die Verdienste Haenleins bei der Einführung der Laienmitverantwortung in der Kirche durch die nachkonziliaren Laienräte würdigte der geschäftsführende Vorsitzende des Pastoralrates des Bistums Mainz, Dr. Wilhelm Westenberger. Für die Pfarrgemeinde Spiesheim, die Domdekan Haenlein in den letzten Jahren als Aushilfspriester betreut hatte, dankte Dekan Dieter Best, Wörrstadt, während für die Pfarrgemeinde Liebfrauen Worms-Liebfrauen, Dekan Leonhard Veith und für die Pfarrei Bensheim-St. Georg, Dekan Karl Emrich die Dankesworte für den früheren Seelsorger fanden. Anschließend wurde der Leichnam von Domdekan Haenlein auf dem Domfriedhof beigesetzt.“

 

Das Treffen der Diözesanversammlung des Bistums Mainz wurde für den 17. September nach Gießen einberufen, berichten die Bistumsnachrichten: „Hauptthema der Versammlung, die zum ersten Mal außerhalb von Mainz stattfindet, ist der Problemkreis ‚Kirche in der sozialen Verantwortung von heute’. In der Diözesanversammlung sind der Katholikenrat, der Priesterrat und die Konferenz der Dekane im Bistum Mainz zusammengefasst.“

 

Über eine Broschüre zum Goldenen Priesterjubiläum von Kardinal Hermann Volk schreiben die MBN: „Wegen einer plötzlichen Erkrankung des Jubilars hatte im April die Festveranstaltung zum Goldenen Priesterjubiläum des Mainzer Bischofs, Kardinal Hermann Volk, abgesagt werden müssen. Jetzt sind die Ansprachen, die damals hätten gehalten werden sollen, unter der Redaktion von Ordinariatsrat Walter Seidel vom Bischöflichen Ordinariat Mainz in einer Broschüre ‚Hermann Kardinal Volk - fünfzig Jahre Priester 1927 – 1977. Das Bistum dankt seinem Bischof’ herausgegeben worden. Enthalten sind darin Beiträge von Generalvikar Martin Luley, Professor Alfred Schüler, Darmstadt, Professor Theodor Schneider, Mainz, Professor Otto Semmelroth SJ, Frankfurt/Main. Zusätzlich aufgenommen wurde das Glückwunschschreiben Papst Pauls VI. und die Predigt, die Kardinal Volk am Priestertag anlässlich seines Jubiläums gehalten hat. Die Broschüre (60 Seiten, sieben Fotos) kann bei der Bischöflichen Kanzlei Mainz bestellt werden.“

Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 15 vom 16. August 1977

Treueeid Kohlgraf Landesregierungen (c) Bistum Mainz / Matschak
Goldenes Priesterjubiläum Heckwolf, Eisenbach, Schneider (c) Bistum Mainz / Matschak
Bischof Kaithathara (c) Bistum Mainz / Matschak