Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 39

vom 19. Oktober 2016

150 Jahre Domchor (c) Bistum Mainz / Matschak
150 Jahre Domchor
Datum:
Mi. 19. Okt. 2016
Von:
(MBN)
150 Jahre Mainzer Domchor (c) Bistum Mainz / Matschak
150 Jahre Mainzer Domchor

Vorschau

  • Mainzer Domchor wird 150 Jahre alt (ab 30.10.)
  • Zwei Vorträge über den heiligen Martin (ab 27.10.)


Personalien

  • Daniel Beckmann wird erster „Mainzer Stadtmusiker"
  • Martinusmedaille für Arthur Langer
  • Martinusmedaille für Wolfgang Kraiker


Neuerscheinung

  • „Jedes Sterben ist ein Riss"

 

Vorschau

Zum Jubiläum: „Elias" und „Saul" (ab 30.10.)

Mainzer Domchor feiert sein 150-jähriges Bestehen mit Konzerten und Gottesdiensten

Mainz. Der Mainzer Domchor feiert in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen. Das Jubiläum begeht der Chor, in dem ausschließlich Knaben und junge Männer singen, mit Konzerten und Gottesdiensten Ende Oktober und Anfang November im Mainzer Dom. Zum Auftakt erklingt im Rahmen eines Festkonzertes am Sonntag, 30. Oktober, um 17.00 Uhr das Oratorium „Elias" von Felix Mendelssohn Bartholdy. Der Mainzer Domchor musiziert gemeinsam mit den Solisten Dorin Rahardja, Regina Pätzer, Daniel Sans und Christoph Prégardien sowie mit dem Philharmonischen Staatsorchester Mainz unter der Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck. Der Eintritt beträgt zehn bzw. fünf Euro.

Am Dienstag, 1. November, dem Fest Allerheiligen, findet ein Festgottesdienst zum 150-jährigen Bestehen des Domchores statt, dem Domdekan Prälat Heinz Heckwolf vorstehen wird. Der Mainzer Domchor singt unter der Leitung von Domkapellmeister Storck unter anderem die Missa „Papae Marcelli" von Giovanni Pierluigi da Palestrina; zudem musizieren die Mainzer Dombläser sowie Domorganist Daniel Beckmann an der Orgel des Mainzer Domes. Nach dem Gottesdienst findet ein Empfang für geladene Gäste im Erbacher Hof statt. Die Feierlichkeiten enden um 15.00 Uhr mit einer Vesper im Mainzer Dom, die von Domchor und Domorganisten musikalisch gestaltet wird.

Auch andere Chöre sind anlässlich des Jubiläums eingeladen. So gestaltet der Domchor gemeinsam mit den Essener Domsingknaben am Sonntag, 6. November, um 17.00 Uhr eine musikalische Abendandacht im Mainzer Dom – ein so genannter „Even Song". Unter der Überschrift „Das ewige Licht leuchte ihnen" erklingen Werke von unter anderen Orlando di Lasso, Felix Mendelssohn Bartholdy und Anton Bruckner. Die Leitung haben Domkapellmeister Storck und Harald Martini, Leiter der Essener Domsingknaben. Die Essener Domsingknaben werden zudem am Sonntag, 6. November, gemeinsam mit dem Mädchenchor am Dom und St. Quintin das Stiftsamt um 10.00 Uhr im Mainzer Dom musikalisch gestalten.

Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten ist eine Aufführung des Oratoriums „Saul" von Georg Friedrich Händel am Sonntag, 13. November, um 17.00 Uhr im Mainzer Dom. Die Männerstimmen des Mainzer Domchores und die Domkantorei St. Martin musizieren gemeinsam mit den Solisten Inga Britt Andersson, Victoria Braum, Yosemeh Adjei, Thomas Dewald, Christian Rathgeber, Michael Kaltenbach, Florian Rosskopp und Florian Küppers sowie mit dem Mainzer Domorchester und Domorganist Beckmann. Die musikalische Leitung hat Domkapellmeister Storck. Der Eintritt beträgt zehn bzw. fünf Euro.

„Der Elias ist 'ne coole Nummer"

Bei der Aufführung des „Elias" wird auch Louis König dabei sein. Der 14-Jährige gehört zu den ältesten Sängern im Chor. Der Altist ist seit sechs Jahren im Chor, besucht die neunte Klasse des Rabanus Maurus-Gymnasiums in Mainz. Mit viel Leidenschaft singt er im Mainzer Domchor mit: „Das ist schon so ein bisschen wie Hochleistungssport", sagt er. Das Singen im Mainzer Domchor verlangt Einsatz von den jungen Sängern: Drei 90-minütige Proben am Montag, Mittwoch und Freitag, dazu Stimmbildung sowie Auftritte und Proben an den Wochenenden. Für Louis ist das kein Problem: „Wir sind ein guter Chor und singen anspruchsvolle Musik." Außerdem gibt es ihm ein gutes Gefühl, „gebraucht zu sein".

Auch Luke Fleischer ist Altist im Domchor. Der Elfjährige ist Schüler am Mainzer Willigis-Gymnasium und erst seit gut einem halben Jahr im Domchor. Das ist ungewöhnlich, da die Jungen normalerweise in der dritten Klasse zum Domchor kommen. Aber Luke hat in einer der Gesangsklassen am Willigis-Gymnasium gesungen, die von den Mitarbeitern der Chöre am Mainzer Dom betreut werden. „Ich wollte gerne vor dem Stimmbruch nochmal professionell singen", erzählt er und ist froh, jetzt dabei zu sein. Besonders freut er sich auf die Aufführung des „Elias". „Das ist 'ne coole Nummer", sagt er.

Chor ist für die Zukunft gut aufgestellt

Jetzt sitzen Louis und Luke im großen Chorsaal im Mainzer Chorhaus, das direkt neben dem Mainzer Dom liegt. Geprobt wird heute Mendelssohn Bartholdys „Elias". Nach ein paar Einsingübungen geht es los. Domkapellmeister Storck sitzt am Klavier, gibt Einsätze. Meistens ist er sehr zufrieden: „Ihr singt so schön, da bekommt man Gänsehaut." Klappt eine Stelle nicht wie gewünscht, wird abgeklopft und Storck fragt seine jungen Sänger: „Was war falsch?" Und meist wissen sie genau, was nicht geklappt hat.

Storck ist seit 2012 Domkapellmeister. Der 43-Jährige ist erst der sechste Domkapellmeister seit der Neugründung des Chores durch Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler im Jahr 1866. „Domkapellmeister in Mainz zu sein ist eine Lebensstellung. Und jeder Kapellmeister hatte seine besonderen Herausforderungen", sagt er. Georg Viktor Weber hatte im 19. Jahrhundert die Herausforderung übernommen, den Domchor neu aufzubauen. Unter Storcks Vorgänger, Mathias Breitschaft, nahmen beispielsweise die Konzertverpflichtungen zu, Konzertreisen führten den Chor in alle Welt. Es sei schon „etwas Besonderes", sagt Storck, dass es gelungen sei, den Knabenchor 150 Jahre lang aufrecht zu erhalten. „Der Chor hat immer in den Gottesdiensten im Mainzer Dom gesungen, auch in den Kriegsjahren", betont er. Er sei ein „kultureller Botschafter unserer Stadt, unserer Region und unseres Landes". Und er lobt die hohe Qualität seiner jungen Sänger: „Wir haben ja kein Internat wie in Regensburg oder auch in Leipzig", sagt er.

Storck sieht den Mainzer Domchor mit seinen rund 150 jungen Sängern für die Zukunft gut aufgestellt. Dazu gehört auch die Einrichtung von Gesangsklassen an Mainzer Schulen, mit denen die Musiker am Mainzer Dom ihr Aufgabenfeld ausweiten. Von ihm sowie von beiden Domkantoren – einer ist derzeit in Elternzeit – werden Gesangsklassen am Theresianum, am Willigis, an der Maria Ward-Schule und an zwei Martinus-Grundschulen unterrichtet. Insgesamt (Schulen und Chöre) betreue man von Seiten der Mainzer Dommusik rund 800 Sängerinnen und Sänger in Mainz. „Ich bin dem Mainzer Domkapitel außerordentlich dankbar, dass es uns in allem stets unterstützt", betont Storck.

Hinweis: Weitere Informationen zu den Chören am Mainzer Dom und zum Mainzer Domchor auch im Internet unter www.domchor-mainz.de

am (MBN)

 

Beckmann wird erster „Mainzer Stadtmusiker"

Stiftung Schlaraffia Moguntia vergibt neue Auszeichnung

Mainz. Der Mainzer Domorganist Daniel Beckmann erhält als erster Preisträger die Auszeichnung „Mainzer Stadtmusiker". Die Stiftung Schlaraffia Moguntia wird den Preis  im Rahmen einer Feierstunde am Sonntag, 23. Oktober, im „Haus am Dom" in Mainz verleihen. Verbunden ist die Auszeichnung mit einer von der Künstlerin Liesel Metten gefertigten Bronzeplastik eines Uhus. Der augenzwinkernde Uhu ist das Wappentier der weltweiten Vereinigung Schlaraffia, die sich der Pflege von Freundschaft, Kunst und Humor verschrie­ben hat. Mit dem Preis „Mainzer Stadtmusiker" will die Stiftung die bestehenden Auszeichnungen des Mainzer Stadtschreibers und des Mainzer Stadtdruckers ergänzen.

Beckmann sei als konzertierender Künstler, als Pädagoge und Veranstalter weit über die Grenzen von Mainz hinaus bekannt und geschätzt, heißt es in einer Pressemitteilung der Stiftung Schlaraffia Moguntia. Die Auszeichnung „Mainzer Stadtmusiker" soll künftig jährlich an „eine herausragende Musikerin oder einen herausragenden Musiker mit einem erkennbaren Bezug zur Stadt Mainz verliehen" werden. Die Auszeichnung ist nicht an ein musikalisches Genre gebunden. Zur Auswahljury 2016 gehören der langjährige Kulturdezernent Peter Krawietz, der Herzchirurg und Liedermacher Professor Christian Vahl, der Kommunika­tions­wissenschaftler Professor Hans Mathias Kepplinger sowie der Musikjournalist und SWR-Redakteur Christian Pfarr.

Die Schlaraffia wurde 1859 in Prag von Mainzer Schauspielern und Künstlern gegründet. Die seit 1882 bestehende Schlaraffia Moguntia hat ihr Domizil in der sogenannten Gutenberg-Burg im ersten Stock des ehemaligen Heilig Geist-Hospitals. „Die Stiftung Schlaraffia Moguntia widmet sich der Förderung des musikalischen Nachwuchses sowohl im schulischen als auch im Exzellenzbereich", umschreibt Ulrich H. Drechsler, Vorsitzender der Stiftung, den Stiftungszweck.

PM/tob (MBN)

 

Martinusmedaille für Arthur Langer

Gottesdienst mit Domkapitular Klaus Forster

Langgöns. Domkapitular Klaus Forster hat am Sonntag, 16. Oktober, Arthur Langer mit der Martinusmedaille des Bistums Mainz ausgezeichnet. Bei dem Gottesdienst in Langgöns-St. Josef würdigte Forster das große ehrenamtliche Engagement von Langer, der zu den Gründungsmitgliedern der Pfarrei gehört und über viele Jahrzehnte dem Pfarrgemeinde- und Verwaltungsrat angehört. Er war unter anderem bei Bau- und Instandsetzungsarbeiten von Kirche und Gemeindehaus federführend beteiligt. Langer war außerdem Gründungsmitglied des Männervereins und viele Jahre dessen Vorsitzender. Die Martinusmedaille ist die höchste Auszeichnung des Bistums Mainz für ehrenamtliches Engagement.

tob (MBN)


1.700 Jahre heiliger Martin von Tours (ab 27.10.)

Zwei Vorträge über den Patron des Bistums Mainz im Erbacher Hof

Mainz. Mit Geschichten, Legenden und Brauchtum rund um den heiligen Martin von Tours beschäftigen sich zwei Vorträge der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz. Anlass ist der 1700. Geburtstag des Mainzer Bistumspatrons. Am Donnerstag, 27. Oktober, um 19.00 Uhr spricht Professor Dr. Matthias Becher, Bonn, zum Thema „Die Geburt eines Reichsheiligen. Der heilige Martin und die Taufe Chlodwigs". Professor Dr. Werner Mezger, Freiburg, referiert am Dienstag, 15. November, um 19.00 Uhr über „Sankt Martin. Ein europäischer Heiliger in Kult und Brauch". Der Kostenbeitrag beträgt jeweils fünf Euro.

tob (MBN)


Martinusmedaille für Wolfgang Kraiker

Gottesdienst mit Domkapitular Klaus Forster

Niddatal-Assenheim. Domkapitular Klaus Forster, hat am Samstag, 15. Oktober, Wolfgang Kraiker aus Dorn-Assenheim mit der Martinusmedaille des Bistums Mainz ausgezeichnet. Bei dem Gottesdienst in der St. Bernhardskirche in Niddatal-Assenheim würdigte Forster das große ehrenamtliche Engagement von Kraiker. Kraiker ist seit 1974 Organist der Gemeinde. Zudem war er von 1975 bis 1999 Mitglied im Pfarrgemeinderat; von 1983 bis 1987 war er zudem Pfarrgemeinderatsvorsitzender. Die Martinusmedaille ist die höchste Auszeichnung des Bistums Mainz für ehrenamtliches Engagement.

am (MBN)


Neuerscheinung: „Jedes Sterben ist ein Riss"

Seelsorge in der Begegnung mit Trauernden / Buch entstand aus TPI-Kurs

Mainz/Ostfildern. Gerade ist das Buch „Jedes Sterben ist ein Riss. Seelsorge in der Begegnung mit Trauernden" im Patmos-Verlag erschienen. Der 256-seitige Band ist auf Grundlage eines Intervallkurses des Theologisch-Pastoralen Institutes (TPI) Mainz entstanden. Mit dem Kurs sollen „Seelsorgende in ihren persönlichen und fachlichen Kompetenzen in der Begegnung mit trauernden Menschen und der Begleitung Trauernder" gestärkt werden, schreiben die Herausgeber Jürgen Burkhardt, Rita Krebsbach und Dr. Christoph Rüdesheim in ihrem Vorwort. Bei den 20 Beiträgen des Buches handelt es sich sowohl um Fachartikel als auch um Praxisprojekte und thematische Impulse.

Das (TPI) ist das von den Bistümern Fulda, Limburg, Mainz und Trier getragene Fortbildungsinstitut für Priester, Diakone, Pastoral- und Gemeindereferenten. Herausgeber des Buches sind Dr. Christoph Rüdesheim, der Leiter des TPI, sowie die beiden Trierer Pastoralreferenten Jürgen Burkhardt und Rita Krebsbach, die auch als Dozenten am TPI tätig sind.

In ihrem Vorwort schreiben die Herausgeber: „Der Fokus dieses Buches liegt auf den Rollen und Aufgaben der Seelsorgerin/des Seelsorgers im gesamten Kontext von Sterben, Tod und Trauer und schärft den Blick für eine qualifizierte Seelsorge in der Begegnung mit trauernden Menschen. Gleichzeitig möchten die Beiträge Impulse für die Entwicklung einer umfassenden Trauerpastoral auszeigen. Die Bandbreite der Artikel spiegelt die unterschiedlichen Begegnungsorte mit Trauer wider und bildet einen Teil der vielfältigen Schwerpunkte ab, die das Thema Trauer beinhaltet."

Und in der Hinführung der Herausgeber heißt es weiter: „Das Bild vom Riss ist ein Leitmotiv dieses Buches. Es weist auf die gebotene Ernsthaftigkeit gegenüber dem Tod und der Trauer hin, sowie auf die Mühe, die viele Menschen nach einem existenziell tiefgehenden Verlust bei der Neugestaltung ihre Lebens und der Rekonstruktion ihrer Welt und ihres Sinngebäudes haben. Der Riss mahnt gerade Theologen und Theologinnen, die Lücke nicht zu schnell mit den (vermeintlichen) Tröstungen des Glaubens zuzuschütten, sondern sich selbst betreffen zu lassen, mitzugehen und mit den Betroffenen behutsam nach Wegen zu suchen, den spirituellen Schatz der Riten, Symbole und Texte so zur Geltung zu bringen, dass sie den Trauerden helfen, ihre Situation zu erschließen und die eigenen Ressourcen zu stärken."

Christoph Rüdesheim hat für das Buch einen Artikel zum Thema „Tote beerdigen - ein Werk der Barmherzigkeit. Perspektiven für die Wiedergewinnung eines gemeindlichen Grunddienstes" beigesteuert. Weitere Autoren aus dem Bistum Mainz sind Pfarrer Erhard Weiher („Sterbesegen - ‚Letzte Ölung' - Abschied am Totenbett. Welche Rituale brauchen wir im Umkreis des Todes?") und Winfried Späth („Das Projekt ‚Antigone'. Sozialbestattungen von Menschen ohne Konfession").

Hinweis: Jürgen Burkhardt; Rita Krebsbach; Christoph Rüdesheim (Hg.): Jedes Sterben ist ein Riss. Seelsorge in der Begegnung mit Trauernden. Patmos Verlag, Ostfildern 2016. 256 Seiten, 22,00 Euro. ISBN 978-3-8436-0793-3

tob (MBN)

150 Jahre Mainzer Domchor (c) Bistum Mainz / Matschak