Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 4

vom 1. Februar 2017

Ausstellung 27. Januar (c) Bistum Mainz / Blum
Ausstellung 27. Januar
Datum:
Mi. 1. Feb. 2017
Von:
(MBN)
Ausstellung 27. Januar (c) Bistum Mainz / Blum
Ausstellung 27. Januar

Berichte

  • Ausstellung zum „Gedenktag 27. Januar“ eröffnet
  • Neue Regionalkantoren in Gießen und Seligenstadt
  • Domkapitular Eberhardt ist neuer LIGA-Vorsitzender

Vorschau

  • Tagung zur Lebenswelt von Jugendlichen (9.2)
  • „Tag des geweihten Lebens“ im Priesterseminar (2.2)

 

Berichte

Giebelmann: Verantwortung für das eigene Wort

Eröffnung der Ausstellung zum "Gedenktag 27. januar" im Mainzer Dom

Mainz. Angesichts der Ausstellung „Worte wie Gift und Drogen“ werde „die Verantwortung, für jedes Wort, das wir sprechen, deutlich“. Das sagte der Diözesanadministrator des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, anlässlich der Ausstellungseröffnung zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am Dienstagabend, 24. Januar, im Mainzer Dom. Die Ausstellung zeige, „wie die Vernichtung der Juden rhetorisch vorbereitet war“. Giebelmann dankte der Arbeitsgruppe „Gedenktag 27. Januar“ für ihr großes Engagement für die Ausstellung, „mit der sie immer wieder einzelne Aspekte dieser Zeit in Erinnerung rufen“. Dies sei ein wichtiger Beitrag, „damit sich Ähnliches nicht wieder ereignet“. 

Unter der Überschrift „Worte wie Gift und Drogen. Was Sprache anrichten kann – von damals bis heute“ wurde die Ausstellung von der ökumenischen Arbeitsgruppe „Gedenktag 27. Januar“ aus dem Bischöflichen Ordinariat Mainz vorbereitet. Es ist mittlerweile die 14. Ausstellung, die von der Arbeitsgruppe vorbereitet worden ist. Zusätzlich zur Ausstellung gibt es wieder ein Rahmenprogramm mit Vorträgen, Diskussionen und Gottesdiensten. Die Ausstellung ist bis Montag, 30. Januar, im Dom zu sehen und anschließend in der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) Mainz (31. Januar-2. Februar), in der Mainzer Christuskirche (6. bis 28. Februar) sowie im Bischöflichen Jugendamt in Mainz (1. bis 31. März). 

Der Präsident des rheinland-pfälzischen Landtages, Hendrik  Hering, würdigte die Ausstellung der Arbeitsgruppe „Gedenktag 27. Januar“ als „bewundernswerte Arbeit“, die „unsere Unterstützung verdient“. Die Ausstellung zeige auf, „wie die Nationalsozialisten die deutsche Sprache konsequent in allen Lebensbereichen missbraucht und instrumentalisiert haben, um ihre menschenverachtende Ideologie in den Köpfen der Deutschen festzusetzen“, sagte Hering. 

Auch heute sei es notwendig, „wachsam“ zu sein, was Sprache angehe. „Wenn Menschen jetzt aber öffentlich beleidigt und bedroht werden, wenn Journalisten als Lügenpresse beschimpft werden, wenn das Holocaust-Gedenken als lähmend und dämlich bezeichnet wird, dann müssen wir eingreifen.“ Und weiter: „Es ist unsere Aufgabe, zu verhindern, dass unsere Demokratie heute kaputt geschimpft oder gar noch einmal kaputt getrampelt wird. Wir alle sind gefordert – die Politik, die Kirchen, die vielen gemeinnützigen Organisationen, die sich für eine freiheitliche und demokratische Gesellschaft einsetzen.“ 

Als „hochaktuell“ würdigte Präses Ulrich Oelschläger von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) die Ausstellung. „Mit Sprache kann man töten und sich und andere so radikalisieren, dass man gegen vernünftige Argumente immun wird“, sagte Oelschläger. Er hoffe, dass die Ausstellung dazu beiträgt, dass so etwas nicht mehr geschieht und so einen Beitrag zur Kultivierung der Sprache bilde. Ellen Ullrich von der Arbeitsgruppe „Gedenktag 27. Januar“ erläuterte anschließend den Aufbau der 15 Schautafeln umfassenden Ausstellung. Alois Bauer von der Arbeitsgruppe „Gedenktag 27. Januar“ hatte die Besucher der Ausstellungseröffnung begrüßt. 

Weitere Termine des Rahmenprogramms:

Mittwoch, 25. Januar, 19.00 Uhr:

Vortrag von Helmut Kellershohn, Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung

„Von Schlag-Worten und Brand-Sätzen - stehen wir vor einer Neuauflage der Konservativen Revolution?“

Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, Mainz

Mittwoch, 25. Januar, 8.15 bis ca. 10.15 Uhr:

„Weg des Gedenkens und der Besinnung“ in der Mainzer Neustadt

Veranstalter: Elisabeth von Thüringen-Schule und Altenpflegeschule St. Bilhildis in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Mainz e.V.

Beginn des Rundgangs am Hauptbahnhof in Mainz

sowie

Donnerstag, 26. Januar, 11.30 bis 15.00 Uhr:

Treffpunkt: St. Bilhildis Altenpflegeschule, Josefstraße 51 in Mainz

Freitag, 27. Januar, bis Sonntag, 12. Februar:

Ausstellung „In den Spuren … erinnern, würdigen“
Veranstalter: Dominikanerkloster St. Bonifaz und Pfarrgemeinde St. Bonifaz in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für verfolgte Künste in Solingen
Mainz, Kirche, St. Bonifaz, täglich von 7.00-19.00 Uhr geöffnet

Freitag, 27. Januar, 9.00 Uhr:

„Gedenkstunde“ - das Schulorchester des Rabanus Maurus-Gymnasiums Mainz mit persönlichen Eindrücken der Schüler von einem Besuch im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau

Mainz, St. Bonifaz

Samstag, 5. Februar, 18.00 Uhr:

Gedenkgottesdienst von Dominikanerkloster und Pfarrgemeinde St. Bonifaz

Mainz, St. Bonifaz

Sonntag, 29. Januar, 19.00 Uhr:

Ökumenischer Gottesdienst
ESG-Kirche, Evangelische Studierendengemeinde Mainz, Am Gonsenheimer Spieß 1

Donnerstag, 2. Februar, 19.00 Uhr:

Radikalisierungstendenzen am rechten Rand der Kirche“ - mit Andreas Püttmann, Publizist

Erbacher Hof, Mainz

Mittwoch, 8. März, 18.30 Uhr:

Workshop „Hate Speech & Rechtsextremismus im Internet - Erscheinungsformen, Wirkungen und Gegenstrategien“ – mit Andreas Born, Christina Dethloff und Gamze Damat

Erbacher Hof, Mainz

Stichwort: Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (27.1.)

Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ist in Deutschland ein nationaler Gedenktag anlässlich der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 durch sowjetische Truppen. An diesem Tage wird der Menschen gedacht, die zur Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) verfolgt und getötet wurden. 

Eingeführt wurde der Gedenktag am 3. Januar 1996 vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog. Bei seiner Proklamation sagte er: „Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“

Hinweis: Weitere Informationen beim Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden im Bischöflichen Ordinariat, Alois Bauer, Telefon: 06131/253-263, E-Mail: frieden@bistum-mainz.de

tob (MBN)

 

Neue Regionalkantoren in Gießen und Seligenstadt

Michael Gilles und Felix Ponizy treten zum 1. februar ihren Dienst an

Gießen/Seligenstadt/Mainz. Das Bistum Mainz hat zwei neue Regionalkantoren. Zum 1. Februar treten Michael Gilles als Regionalkantor für die Dekanate Gießen und Alsfeld und Felix Ponizy als Regionalkantor für die Dekanate Offenbach, Rodgau und Seligenstadt ihren Dienst an. Gilles ist Nachfolger von Ralf Stiewe, der nach Papenburg in das Bistum Osna-brück gewechselt ist; Ponizy folgt Thomas Gabriel nach, der seit dem 1. Oktober 2016 die kirchenmusikalische Projektstelle im Musikzentrum St. Gabriel in Hainstadt inne hat. Gilles hat seinen Dienstsitz in Gießen-St. Bonifatius, Ponizy an der Basilika St. Petrus und Marcellinus in Seligenstadt. 

Michael Gilles (geb. 1984) stammt aus Koblenz, wo er seinen ersten Klavier- und Orgelunterricht bei den Dekanatskantoren Thomas Oster und Joachim Aßmann erhielt. Er studierte zunächst Schulmusik an der Musikhochschule und Biologie an der Universität zu Köln. 2011 wechselte er nach Leipzig, um an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ katholische Kirchenmusik zu studieren. Zu seinen Lehrern zählten unter anderen Johannes Geffert, Stefan Engels und Daniel Beilschmidt (Orgel-Literatur), Matthias Maierhofer, Stephan Rommelspacher und Thomas Lennartz (Orgelimprovisation) sowie Rainer Schuhenn, Maike Bühle und Gregor Meyer (Chorleitung). Meisterkurse bei namhaften Organisten (unter anderen Olivier Latry, Michael Radulescu) und Chordirigenten (Morten Schuldt-Jenssen, Denis Roger, Anne Kohler) ergänzten seine Ausbildung.

Orgelkonzerte führten ihn unter anderem in den Kölner und den Freiberger Dom, in die Thomas- und die Nikolai-Kirche in Leipzig sowie in Kirchen seiner Heimatstadt Koblenz und in der Moselregion. Von Oktober 2012 bis September 2013 war Michael Gilles Interimskantor der katholischen Gemeinde St. Trinitatis in Leipzig, die durch ihren 2015 eingeweihten Kirchenneubau überregional bekannt wurde. Beim 100. Deutschen Katholikentag in Leipzig war er für mehrere Konzerte zuständig und assistierte Propsteikantor Stephan Rommelspacher bei der Vorbereitung und Durchführung des Fernsehgottesdienstes zum Abschluss des Katholikentags. Von April bis Dezember 2015 war Michael Gilles im Rahmen einer Elternzeitvertretung Regionalkirchenmusiker im evangelischen Kirchenkreis Merseburg.

Felix Ponizy wurde 1987 in Fulda geboren. Er studierte katholische Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main und legte dort 2014 das A-Examen ab. Ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes ermöglichte ihm das Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien. Prägend waren während seines Studiums der Unterricht bei Martin Lücker, Martin Haselböck (Orgel), Gerd Wachowski, Johannes Ebenbauer (Improvisation) und Winfried Toll (Dirigieren). Weiteren Unterricht und Kurse besuchte er unter anderen bei Peter Planyavsky, Holger Gehring und Dominik Susteck. Von 2011 bis 2016 war er als Kirchenmusiker der Dompfarrei Frankfurt am Kirchort Allerheiligen/KunstKulturKirche tätig, wo ein musikalischer Schwerpunkt auf zeitgenössischer Musik liegt. Weiterhin übernahm er in dieser Zeit eine Aufgabe als Assistent von Dommusikdirektor Andreas Boltz an der Domsingschule des St. Bartholomäus-Doms in Frankfurt. Seit 2013 ist er zudem Dozent an der Kirchenmusikalischen Fortbildungsstätte in Schlüchtern.

Hinweis: www.kirchenmusik-bistum-mainz.de

am (MBN)

 

Hans-Jürgen Eberhardt ist neuer LIGA-Vorsitzender

Vorstellung des Mainzer Diözesancaritasdirektors beim Parlementarischen Abend

Mainz. Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, Caritasdirektor für die Diözese Mainz e.V., wurde am Mittwoch, 25. Januar, beim Parlamentarischen Abend der LIGA vor 170 Teilnehmern in sein Amt eingeführt. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer beglückwünschte den 58-Jährigen in ihrem Grußwort mit den Worten: „Die LIGA der Freien Wohlfahrtspflege ist die starke Stimme der Armen in unserem Land. Ich erlebe den neuen Vorsitzenden Eberhardt als konstruktiven Gesprächspartner und freue mich auf den Austausch in den kommenden beiden Jahren.“ 

Eberhardt stellte in seiner Eröffnungsrede im Forum des Landesmuseums „Integration 2.0“ als aktuellen Schwerpunkt vor. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie Teilhabe jetzt und in Zukunft allen Menschen im Lande möglich werden kann. Der LIGA und dem Parlament kommt dabei die Rolle der Solidaritätsstifter zu, sagte Eberhardt. Konkretes Projekt der LIGA ist die geplante Arbeitsmarktinitiative „Soziales integriert – Chance solidarische Sozialwirtschaft“. An drei Modellstandorten sollen Geflüchtete in Berufe der Sozial- und Gesundheitswirtschaft integriert werden. Damit verbindet Eberhardt auch eine Aufforderung an die anwesenden Politiker: „Das Geld, das in die Erstaufnahme gesteckt wurde, muss nun auch für die nachhaltige Integration der Geflüchteten zur Verfügung gestellt werden. Alle Menschen müssen Zugang zu allen sozialen Leistungen der Gesellschaft haben“. 

In einer anschließenden Gesprächsrunde diskutierte der neue LIGA-Vorsitzende Hans-Jürgen Eberhardt mit den Fraktionsvorsitzenden Alexander Schweitzer (SPD), Julia Klöckner (CDU), Dr. Bernhard Braun (Bündnis 90/Die Grünen), Thomas Roth (FDP) und Uwe Junge (AfD) die Herausforderungen der „Integration 2.0“. 

Caritasdirektor Eberhardt folgt auf Diakoniepfarrer Albrecht Bähr an der Spitze der LIGA. Der LIGA-Vorsitz wechselt turnusgemäß alle zwei Jahre. Julia Klöckner, CDU-Landes- und Fraktionsvorsitzende verabschiedete sich von Bähr mit den Worten: „Herr Bähr hat eine charmante und zugleich nervige Art. Er hat uns Politiker zum Nachdenken gebracht und damit seinen Job genau richtig gemacht.“ 

In der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege Rheinland-Pfalz e.V. haben sich fünf Verbandsgruppen – Diakonie, Caritas, Arbeiterwohlfahrt, der Paritätische Wohlfahrtsverband und das Deutsche Rote Kreuz – zu einem Spitzenverband auf Landesebene zusammengeschlossen. Diese beschäftigen zusammen über 175.000 Mitarbeitende. Zusätzlich engagieren sich mehr als 30.000 Ehrenamtliche in den Wohlfahrtsverbänden in Rheinland-Pfalz. Die LIGA versteht sich als Lobby benachteiligter Menschen und tritt als sozialpolitischer Akteur für deren Interessen ein. 

PM (MBN)

 

Vorschau

„In welcher Welt leben S/sie denn?“ (9.2.)

Fachtagung für alle, die mit Jugendlichen inSchule und Freizeit arbeiten

Mainz. „In welcher Welt leben S/sie denn?“ heißt ein Fachtag für Frauen und Männer, die mit Jugendlichen in der Schule oder in der Freizeit arbeiten. „Weil uns Jugendliche wichtig sind, möchten wir wissen, wie sie ticken. Wir wollen erfahren, was ihre Lebenswelt ausmacht und wie wir sie unterstützen können, zu eigenverantwortlichen und selbstbestimmten Persönlichkeiten heranzuwachsen“, heißt es in der Einladung zu dem Fachtag, der am Donnerstag, 9. Februar, von 10.00 bis 16.30 Uhr im „Haus der Jugend“ (Mitternachtsgasse 8 in Mainz) stattfindet. 

Nach der Begrüßung durch Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, Bischofsvikar für Jugendseelsorge, und Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, wird Professor Dr. Hans Hobelsberger, Rektor der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen in Paderborn, einen Vortrag zum Thema des Tages halten. Im Anschluss sind Projektpräsentationen, ein „Markt der Möglichkeiten“, „Regionale Workshops“ sowie Plenumsgespräche vorgesehen. Die Veranstaltung richtet sich an Lehrer, Schulseelsorger, Schulsozialarbeiter, Pfarrer, pastorale Mitarbeiter, Jugendreferenten sowie Ehrenamtliche aus Pfarreien und Jugendverbänden.

Hinweis: Weitere Informationen unter der Telefonnummer 06131/253-624.

am (MBN)


„Tag des geweihten Lebens“ (2.2.)

Traditionelles Treffen von Ordensleuten im Mainzer Priesterseminar

Mainz. Am Fest „Darstellung des Herrn“, 2. Februar, wird im Bistum Mainz wieder der „Tag des geweihten Lebens“ begangen. Aus diesem Anlass sind Ordensfrauen und -männer sowie Mitglieder der Säkularinstitute ins Mainzer Priesterseminar eingeladen, Beginn ist um 13.30 Uhr. Im Rahmen des Tages wird Schwester Franziska Katharina Spang in der Aula des Seminars einen Vortrag zum Thema „Euer Ja sei ein Ja“ (Mt 5,37a) halten; im Anschluss ist eine Aussprache vorgesehen. Gegen 16.15 Uhr wird es eine Kerzenweihe mit Prozession geben, der sich eine Eucharistiefeier in der Seminarkirche anschließt. Dem Gottesdienst stehen Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, Domkapitular Klaus Forster und der Ordensreferent des Bistums Mainz, Pater Frano Prcela OP, vor. 

Papst Johannes Paul II. hatte 1997 den „Tag des geweihten Lebens“ mit dem Fest „Dar-stellung des Herrn“ (2. Februar) verbunden. Im Mittelpunkt dieses Tages stehen der Dank und das Gebet für die Frauen und Männer, die sich „in besonderer Weise dem Herrn geweiht haben“. Gemeint sind in erster Linie Ordensgemeinschaften und Säkularinstitute. Dieser Tag soll nach den Worten des damaligen Papstes aber auch „die Kenntnis und die Wertschätzung des geweihten Lebens im ganzen Gottesvolk fördern.“

Kerzenweihe und Prozession im Mainzer Dom

Auch im Mainzer Dom wird es eine Kerzenweihe geben: Sie beginnt um 19.00 Uhr im Ostchor des Domes, danach findet eine Prozession durch den Dom statt. Dem anschließenden Stiftsamt stehen Dompräbendat Professor Dr. Franz-Rudolf Weinert, Ehrendom-kapitular Monsignore Engelbert Prieß und Dompräbendat Prälat Dr. Klaus-Leo Klein vor. Musikalische gestaltet wird diese Heilige Messe durch die Domkantorei St. Martin unter Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck und mit Domorganist Daniel Beckmann an der Domorgel. Im Anschluss an den Gottesdienst wird der Blasiussegen erteilt. 

Stichwort: Darstellung des Herrn / Mariä Lichtmess (2.2.)

In den katholischen Kirchen stehen Krippen und Tannenbäume traditionell bis zum 2. Februar, dem Fest der Darstellung des Herrn. Das Fest wird 40 Tage nach Weihnachten (25. Dezember) gefeiert. Zwar gehört das Fest nicht zum Weihnachtsfestkreis, ist aber darauf hingeordnet. Seinen Ursprung hat das Fest in der Erzählung aus dem Lukas-Evangelium (Lk 2,22-40): Entsprechend der alttestamentlichen Bestimmungen brachten Maria und Josef ihren Sohn Jesus in den Tempel nach Jerusalem, um das Kind Gott zu weihen. Der erstgeborene Sohn wurde als Eigentum des Herrn betrachtet und musste durch ein Geldopfer ausgelöst werden. Außerdem galten Frauen vierzig Tage lang nach der Geburt eines Jungen als unrein. Eine Reinigung konnte laut Gesetz erst durch ein Brandopfer im Tempel nach Ablauf dieser Zeit erfolgen. 

Bis zur Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) wurde das Fest vor allem als Marienfest verstanden. Bekannt war es unter den Namen Mariä Reinigung und Mariä Lichtmess. Die Bezeichnung Mariä Lichtmess bzw. Lichtmess geht auf die mit dem Fest verbundene Kerzenweihe und Lichterprozession zurück und ist auch heute an vielen Orten noch gebräuchlicher als die Bezeichnung „Darstellung des Herrn“. Erste Hinweise auf die Feier des Festes sind für das fünfte Jahrhundert aus Jerusalem bezeugt. In Rom wurde das Fest ab dem siebten Jahrhundert gefeiert. Die Kerzenweihe entstand im zehnten Jahrhundert in Gallien.

Stichwort: Blasiussegen (3.2.)

Am 3. Februar feiert die katholische Kirche das Fest des heiligen Blasius, an dessen Gedenktag seit dem 16. Jahrhundert der so genannte Blasiussegen als Segen vor allem gegen Halskrankheiten erteilt wird. Der Priester spendet dabei jedem Gläubigen nach dem Gottesdienst mit zwei vor dem Gesicht gekreuzten, brennenden Kerzen den Segen mit folgenden Worten: „Auf die Fürsprache des heiligen Bischofs und Märtyrers Blasius bewahre Dich der Herr vor Halskrankheiten und allem Bösen. Es segne Dich Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.“

Der Segen geht zurück auf zwei Legenden aus dem Leben des Heiligen. Zum einen soll Blasius im Gefängnis durch seinen Segen einem Jungen geholfen haben, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte. Zum anderen ist überliefert, dass eine arme Frau Blasius um Hilfe gebeten habe, weil ein Wolf ihr ein Schwein geraubt habe. Daraufhin habe der Wolf das Schwein zurückgebracht. Nachdem sie das Schwein geschlachtet hatte, brachte sie Blasius Kopf und Füße zusammen mit einer Kerze ins Gefängnis. Blasius trug der Frau auf, jedes Jahr in einer Kirche, die seinem Namen geweiht sei, eine Kerze zu opfern, um seinen Segen zu erhalten.

Im Orient ist die Verehrung von Blasius als Schutzheiliger bei Halskrankheiten schon seit dem sechsten Jahrhundert belegt. Blasius lebte als Arzt in Sebaste in Kleinasien, wo er schließlich Bischof wurde. Wahrscheinlich ist er 316 in Sebaste als Märtyrer gestorben – man nimmt an, dass er enthauptet wurde. Blasius wird als einer der 14 Nothelfer verehrt. Unter anderem ist er Patron der Ärzte, Hutmacher und Weber.

Segnungen sind Zeichenhandlungen. Sie sollen das Leben von Menschen aus dem Glauben heraus deuten und gestalten. Mit dem Blasiussegen soll deutlich werden, dass die Erlösung, die dem Menschen von Gott zugesagt ist, Leib und Seele meint. Beim Blasiussegen erbittet der Gläubige die Nähe Gottes auf die Fürsprache eines Heiligen hin.

am/tob (MBN)

Felix Ponizy (c) privat
Michael Gilles (c) privat