Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 43

vom 16. November 2016

Requiem für Wohnungslose - Kerzen im Dom (c) Bistum Mainz / Blum
Requiem für Wohnungslose - Kerzen im Dom
Datum:
Mi. 16. Nov. 2016
Von:
(MBN)
HEILIGE--PFORTE--WORMS (c) Norbert Rau (Ersteller: Norbert Rau)
HEILIGE--PFORTE--WORMS

Berichte

  • Heiliges Jahr der Barmherzigkeit im Bistum beendet
  • Pulte sprach über Bischofsernennungen in Deutschland
  • Mercator-Professur für Kardinal Lehmann
  • Geistlicher Tag der Diakone
  • Kuratorium der Ketteler-Stiftung tagte

Vorschau

  • Aktion „Wanderfriedenskerze“ endet (16.11.)
  • Requiem für verstorbene Obdachlose (17.11.)
  • 30 Jahre Berufsförderung im Bistum Mainz (18.11.)
  • Publikation zu Inschriften des Mainzer Domes (20.11.)
  • Philosophisch-Theologisches Terzett (24.11.)

Dokumentation

  • Neues Leitbild des Katholikenrates

 

Berichte

Lerchl: „Das Thema hat einen Nerv getroffen“

Im Bistum Mainz geht das Heilige Jahr der Barmherzigkeit zu Ende

Mainz. Eine positive Bilanz des Außerordentlichen Heiligen Jahres der Barmherzigkeit hat der Beauftragte für das Heilige Jahr im Bistum Mainz, Subregens Pfarrer Markus Lerchl, gezogen. „Das Heilige Jahr der Barmherzigkeit hat einen Nerv getroffen. Viele hat das Thema angesprochen, auch wenn der Begriff ,Barmherzigkeit‘ möglicherweise sperrig ist“, sagte Lerchl. Er äußerte sich anlässlich des Endes des Heiligen Jahres in der Diözese Mainz, das am Sonntag, 13. November, um 10.00 Uhr im Mainzer Dom im Rahmen eines Pontifikalamtes zum Fest des heiligen Martinus begangen wird. Lerchl wies auf die zahlreichen Aktivitäten, Wallfahrten und Veranstaltungen in den Pfarreien und Verbänden der Diözese hin. Er habe ein „großes Interesse an dem Thema Barmherzigkeit“ wahrgenommen. Vor allem die Jugendverbände seien verstärkt darauf eingestiegen: so beispielsweise beim Firmbewerbertreffen in der Karwoche, in der Vorbereitung auf den Weltjugendtag in Krakau oder auch bei der Kampagne „mehr als flüchtig!“. „Dass wir neu über Gott und unser Gottesbild nachdenken: Das gehörte für mich ganz entscheidend zum Heiligen Jahr dazu, weil es eng mit unserem Menschenbild zusammenhängt“, sagte er.

Lerchl war gemeinsam mit Dr. Daniela Mohr-Braun zum Beauftragten im Bistum Mainz für das Heilige Jahr ernannt worden. Mit dem Ende des Heiligen Jahres gehe nun die „besondere Zeit des Nachdenkens über die ,Barmherzigkeit‘ zu Ende“, betonte Lerchl. Die Frage sei nun: „Was wird aus diesem Heiligen Jahr und wie wird das Thema präsent bleiben?“ Lerchl zeigte sich überzeugt, dass Papst Franziskus die Barmherzigkeit neu in den Blick habe nehmen wollen. Das Heilige Jahr sei ein „wichtiger Impuls“ für die Kirche nach innen gewesen und zwar über den 20. November hinaus, sagte er. Dies habe der Papst auch in seiner Verkündigungsbulle „Misericordiae vultus“ bereits angekündigt. Dort heißt es unter der Nummer fünf unter anderem: „Wie sehr wünsche ich mir, dass die kommenden Jahre durchtränkt sein mögen von der Barmherzigkeit und dass wir auf alle Menschen zugehen und ihnen die Güte und Zärtlichkeit Gottes bringen! Alle, Glaubende und Fernstehende, mögen das Salböl der Barmherzigkeit erfahren, als Zeichen des Reiches Gottes, das schon unter uns gegenwärtig ist.“

Weihbischof Bentz steht Gottesdienst vor / Feier auch im Wormser Dom (19.11.)

Dieser Text wird auch im Gottesdienst am 13. November vor der Heiligen Pforte im Mainzer Dom von Subregens Lerchl verlesen. „Die Heilige Pforte im Mainzer Dom werden wir nicht schließen“, sagte er. Es sei auch von Seiten des Vatikan kein Ritus für die Schließung der Heiligen Pforten in den Bistümern vorgesehen. Dem Gottesdienst im Mainzer Dom wird Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz vorstehen. Im Dom wird außerdem die „Pforte der Barmherzigkeit“ aus der Justizvollzugsanstalt Weiterstadt aufgestellt, die von Gefängnisinsassen während der diesjährigen Fastenzeit gestaltet wurde. Der Gottesdienst zum Ende des Heiligen Jahres im Wormser Dom, wo sich die zweite Heilige Pforte der Diözese Mainz befindet, wird am Samstag, 19. November, um 18.00 Uhr gefeiert. In Rom selbst werden die Heiligen Pforten in den Päpstlichen Basiliken am Christkönigssonntag, 20. November, geschlossen; damit geht das Heilige Jahr auch weltweit zu Ende.

Hinweis: www.heiligesjahrbarmherzigkeit.de

am (MBN)


Ein Mainzer ist dabei

Professor Matthias Pulte referierte über Bischofsernennungen in Deutschland

Mainz. „Aachen ist besetzt, Limburg ist besetzt - wir sind noch im Advent.“ Mit diesen Worten spielte Silke Lechtenböhmer, Studienleiterin der Bistumsakademie Erbacher Hof, am Donnerstag, 10. November, auf die Aktualität des Akademievortrags von Professor Dr. Matthias Pulte an, der Kirchenrecht, Kirchliche Rechtsgeschichte und Staatskirchenrecht an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität lehrt. Er sprach über das Thema „Bischofsernennungen in Deutschland - Wahl, Auswahl oder Diktat?“ Die Sedisvakanz in Mainz gab dem Abend eine besondere Note.

So griff Pulte gleich zu Beginn eine Stellungnahme von Kardinal Karl Lehmann auf, die dieser in einem Interview-Buch geäußert hatte, das im Mai 2016 anlässlich seines 80. Geburtstags erschienen ist. Der heute emeritierte Mainzer Bischof war laut Pulte darin hart mit der Kurie ins Gericht gegangen: Es sei eine Missachtung der Ortskirchen, wenn die von den Domkapiteln vorgeschlagenen Kandidaten für einen Bischofsstuhl überhaupt nicht auf den Listen berücksichtigt würden. Pulte schließt daraus: „Die Wortwahl der verehrten Herrn Kardinals zeigt, dass offensichtlich ein juristisches, kanonistisches Problem in der zurückliegenden Praxis ausgemacht wurde.“ Als Kirchenrechtler wolle er ein paar Schlaglichter auf eine Praxis werfen, „deren Interna nur Bischöfen, Generalvikaren und Domherrn bekannt sind“. Kanonisten würden meistens Zaungäste bleiben, die Einzelfälle bestenfalls im Nachhinein erläutern könnten.

Als oberster Grundsatz gelte laut den Vorgaben des Codex luris Canonici (ClC) in der gültigen Fassung von 1983: „Der Papst ernennt die Bischöfe frei oder bestätigt die rechtmäßig Gewählten.“ Das freie Ernennungsrecht des Papstes werde dadurch nicht eingeschränkt, aber „durch recht umfangreiche Beratung auf teilkirchlicher und universalkirchlicher Ebene attachiert“, erläuterte Pulte.

Es hätten sich zwei Verfahren der Kandidatenfindung etabliert, das absolute und das relative Listenverfahren. „Beide Systeme existieren nebeneinander, ergänzen sich und konkurrieren zugleich mit Blick auf die ins Spiel gebrachten Personen.“ Im absoluten System ist vorgesehen, dass die Bischöfe der Kirchenprovinzen oder der Bischofskonferenzen wenigstens alle drei Jahre eine geheime Liste „von für würdig und geeignet befundenen Diözesan- und Ordenspriestern der Bischofskongregation“ zu übersenden haben. Im relativen Verfahren werden die Kandidaten gezielt mit Blick auf die Besetzung eines Bischofsstuhls benannt. Darüberhinaus ist es jedem Diözesanbischof anheim gestellt, dem Apostolischen Stuhl aus eigenem Antrieb regelmäßig geeignete Kandidaten zu benennen. Pulte: „Namen, die immer wieder auftauchen, können bei Ernennungen interessant werden.“

„Bischofsernennungen in Deutschland sind komplizierter als in der übrigen Weltkirche“, betonte Pulte. Es gebe drei verschiedene Systeme. Grundlage dafür seien die Länderkonkordate mit Bayern (1924), Preußen (1929) und Baden (1932). Pulte ging dezidiert darauf ein und fasste zusammen: „Bischöfe in Bayern werden von Rom eingesetzt. Man kann das auch Diktat nennen.“ Zur Beurteilung der preußischen Praxis könne allenfalls von „Mitbestimmung auf niedrigem Niveau“ gesprochen werden. Beim Badischen Konkordat  „besteht der entscheidende Unterschied darin, das wenigstens ein Kandidat auf der Wahlliste zu sein hat, der aus dem Bistum kommt, oder wenigstens einen Bezug zu dem Bistum hat, für das er als Kandidat aufgestellt wird.“ So sei es ja bei Karl Lehmann gewesen, der vor seiner Freiburger Zeit Theologieprofessor in Mainz war.

Damit sei klar: Ein Mainzer ist unter den drei Kandidaten, die der Papst benennt. Das Domkapitel wählt einen von diesen drei Kandidaten in geheimer Abstimmung zum Bischof. Notwendig sei dazu die absolute Mehrheit. Im Falle des Mainzer Domkapitels, das sieben Mitglieder hat, sind das vier Stimmen. Professor Pulte resümierte: „Insofern kann in diesem Modell tendenziell von einer Wahl gesprochen werden.“ Die „Beteiligung des Volkes Gottes“, die seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil immer wieder gefordert werde, sei allerdings auch in diesem System nicht vorgesehen.

Nach der Annahme der Wahl und vor der Ernennung durch den Papst werde im Mainzer Verfahren außerdem bei den Landesregierungen von Hessen und Rheinland-Pfalz festgestellt, „ob gegen den Gewählten Bedenken allgemein-politischer Art bestehen“. Danach wird auch in Mainz - wie jüngst in Aachen und Limburg - der Stuhl des Diözesanbischofs wieder besetzt.

ath (MBN) 


Mercator-Professur für Kardinal Lehmann

Emeritierter Mainzer Bischof hält zwei Vorträge an der Universität Duisburg-Essen

Duisburg/Essen/Mainz. Der emeritierte Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, ist Inhaber der Mercator-Professur der Universität Duisburg-Essen. Das gab die Universität am Montag, 14. November, in einer Pressemitteilung bekannt. Dort heißt es: „Als liberaler Vordenker prägt Kardinal Karl Lehmann die katholische Kirche Deutschlands seit Jahren entscheidend mit und bezieht in streitbaren Fragen klare Position: Eine ideale Besetzung für die Mercator-Professur 2016 an der Universität Duisburg-Essen. In seinem ersten Vortrag am 13. Dezember (18.00 Uhr, Audimax Duisburg) beleuchtet der bedeutende Theologe das Thema Fremde und Heimat im Widerstreit. Der zweite Vortrag am 17. Januar 2017 (18.00 Uhr, Audimax Essen) befasst sich mit der Rolle des Gewissens im Zusammenleben innerhalb der modernen Gesellschaft.“ Weiter zitiert die Pressemitteilung den Rektor der Universität, Ulrich Radtke: „Ich freue mich sehr über diese Ernennung. Wie kein anderer setzt sich Kardinal Lehmann für die Ökumene in Deutschland ein und beweist starkes Engagement in der Wertedebatte. Stets geht es ihm darum, Gegensätze zu überbrücken und Gemeinschaft aufzubauen. Mit dem Reformer erfüllt sich erneut die Grundidee der Mercator-Professur: Weltoffenheit und debattenanregende Beiträge zu wichtigen Zeitfragen.“

Zum Hintergrund der Mercator-Professur heißt es: „Mit der 1997 eingerichteten Mercator-Professur soll das wissenschaftliche Vermächtnis des berühmten Duisburger Kartographen und Universalgelehrten aus dem 16. Jahrhundert wachgehalten werden. Die Persönlichkeiten, die bisher eine Mercator-Professur innehatten, kommen aus Kultur, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Zu ihnen gehören unter anderen: Bundespräsident a.D. Richard von Weizsäcker, Bundesaußenminister a.D. Hans-Dietrich Genscher, die Filmregisseure Völker Schlöndorff und Margarethe von Trotta, der Journalist Ulrich Wickert, die Soziologin Necla Kelek, der Publizist Dr. Peter Scholl-Latour, der Drogeriemarktgründer Götz W. Werner, die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer, der Bundesverfassungsrichter a.D. Professor Dr. Udo di Fabio oder auch der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Professor Dr. Wolfgang Huber.“

Hinweis: www.uni-due.de/de/mercatorprofessur

am (MBN)

 

Diakonie beugt sich nicht von oben herab

Geistlicher Tag der Diakone mit Weihbischof Bentz

Mainz. Die Darstellungen der berühmten Geste der Mantelteilung des heiligen Martin vor den Toren von Amiens haben sich in 1.600 Jahren Kunstgeschichte zum Teil deutlich verändert. „Jede Zeit hat in der Mantelteilung ihre eigenen Signaturen hinterlassen“, erläuterte Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz am Samstag, 12. November, bei seinem Impulsvortrag zum Geistlichen Tag der Ständigen Diakone, der im Priesterseminar und in der Seminarkirche stattfand. Mit dem Streifzug durch die Kunstgeschichte wollte Bentz den Blick auf das wohl berühmteste „Bild der Barmherzigkeit, der Diakonie, der Zuwendung zum Bedürftigen“ schärfen. Bentz spannte damit einen Bogen vom Jubiläum „1.700 Jahre St. Martin von Tours“ zum Ende des heiligen Jahres der Barmherzigkeit und zum Tag der Diakonie.

In den frühesten Darstellungen aus dem fünften Jahrhundert werde Martin als Mönch und als Bischof gezeigt, die Mantelteilung sei noch kein Motiv. So werde Martin im Mainzer Psalter von 770 und auch später noch als bescheidener Mönchsbischof ohne prächtige Bischofsinsignien dargestellt. „Die Christusähnlichkeit ist für die Heiligenverehrung im fünften und sechsten Jahrhundert ganz zentral“, erläuterte der Weihbischof.

Erst ab dem zehnten Jahrhundert rücke die Mantelteilung - die „charité von Amiens“ - in den Vordergrund. Sie werde zum bestimmenden Attribut, erläuterte Bentz anhand eines Fuldaer Sakramentars aus dieser Zeit. Martin werde nun mehr und mehr zum Heiligen der Barmherzigkeit. „Die Geste der teilnehmenden Zuwendung zum bedürftigen Menschen wird die restlichen Jahrhunderte hindurch bis zum heutigen Tag zum Erkennungszeichen des heiligen Martin.“

Bentz erinnerte daran, dass sich diese Szene in der Biographie Martins ereignete, als er noch nicht getauft war. Sie geschehe also insofern außerhalb der Kirche, dass Martin ein 18-jähriger Soldat war, ein Katechumene, der sich auf die Taufe erst vorbereitete. „Aber er ist von einer solchen Liebe zu Christus beseelt, dass er in dem Armen - ohne in ihm Christus zu sehen - von dessen Leid getroffen ist.“ Auch die weiteren Umstände sind für Weihbischof Bentz von großer Bedeutung: „Martin achtet nicht auf seinen Stand. Er respektiert auch nicht die besondere Würde des Soldatenmantels.“ Gegen alles militärische Reglement zerschneidet er diesen Mantel und gibt einen Teil dem Armen und den anderen behält er selbst. Die Umstehenden sind beschämt oder sie lachen, weil sie nicht wissen, was geschieht. Bentz: „Erst im Traum erkennt Martin die Tiefendimension des Geschehens, die Verbindungslinie zwischen dem Armen und Christus selbst.“ In der Mantelteilung gehe es - wie in den biblischen Heilungswundern - um die Wiederherstellung der ursprünglichen Menschenwürde.

In den frühen Darstellungen, betonte Bentz, befinden sich Martin und der Bettler auf Augenhöhe. Selbst in einem späteren Bild aus Katalonien ist dies der Fall, obwohl Martin jetzt mit Pferd zu sehen ist. Aber er ist kleiner als der Bettler, der vor ihm steht. Auf dem nächsten Bild, einer Holzdecke in Zillis, steht der Bettler Martin ebenbürtig gegenüber. Bentz: „Diakonie beugt sich nicht von oben herab, sie ist ein Akt der Erhöhung, des Aufrichtens, der Achtung und der Wahrung der Würde des Menschen - auch in entwürdigender Lage.“

Die „Caritas von Amiens“ ereignete sich am Stadttor, also am Rande der Stadt, an der Grenze zwischen Schutz und Schutzlosigkeit, nannte Bentz einen weiteren wichtigen Aspekt. Martin begegne Christus in dem Armen an der Peripherie der Gesellschaft; Papst Franziskus werde nicht müde, „uns auf diesen entscheidenden Ort der Christusbegegnung aufmerksam zu machen“.

In der Kunstgeschichte freilich kippe die Szene ab dem 13. Jahrhundert: Martin wird zum „Martin hoch zu Ross“, das Pferd zum Attribut der Noblesse. Die Kompositionslinien verlagerten sich mehr und mehr auf ein oben-unten-Schema, führte Bentz seinen Streifzug fort. Der Augenkontakt gehe zunehmend verloren. Auch das äußere Erscheinungsbild verändere sich - vom einfachen Menschen zum Edelmann, bis hin zum Mainzer Erzbischof Albrecht von Brandenburg. Und der Bettler, einst auf Augenhöhe, werde immer kleiner.

Diakonie in der heutigen Zeit versteht Bentz als Dienst an der Würde des geschundenen Menschen. Es gehe nicht um das Verteilen von Almosen, sondern um die Teilhabe an der Gesellschaft. Zuletzt zeigte Bentz das Foto einer Plastik, die vor dem Ordinariat in Rottenburg steht. Martin ist von seinem Pferd gestiegen und um eine Mauer herum gegangen. Hier begegnet er einem Bettler. Sie stehen sich auf Augenhöhe gegenüber. Der Betrachter kann nicht erkennen, wer der Bettler ist und wer St. Martin. Weihbischof Bentz: „Man muss sich klar machen: Ich selbst bin nackt und bedürftig.“

Der Geistliche Tag hatte mit den Martinslaudes mit Pfarrer Markus Warsberg, dem Beauftragten für den Ständigen Diakonat, begonnen. Der Mainzer Personaldezernent, Domkapitular Klaus Forster, hatte die Teilnehmer anschließend in der Aula begrüßt. In der Eucharistiefeier konzelebrierten mit dem Weihbischof und Subregens Markus Lerchl auch Pfarrer Warsberg und Pfarrer Winfried Hommel, der Spiritual der Diakone und Leiter des Institutes zur Geistlichen Begleitung ist. Es wirken außerdem mit: der Ausbildungsreferent, Diakon Norbert Tiegel, und der Sprecher der Diakone, Diakon Wolfgang Ludwig. Zurzeit gibt es 136 Ständige Diakone im Bistum Mainz. Davon befinden sich 45 im Ruhestand. Von den 91 aktiven Ständigen Diakonen sind 29 hauptberufliche Seelsorger, 62 „Diakone mit Zivilberuf“.

ath (MBN) 


Aus den Erträgen viele Projekte gefördert

Kuratorium der Ketteler-Stiftung tagte im Priesterseminar in Mainz

Mainz. Aus den Erträgen der Dachstiftung der Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung wurden von September 2015 bis September 2016 insgesamt 31 karitative Projekte mit einer Gesamtsumme von 128.000 Euro gefördert. Dies teilte Stiftungsdirektor Dr. Werner Veith bei der Herbstsitzung des Kuratoriums der Stiftung am Montag, 14. November, mit. Die 33. Sitzung des Kuratoriums wurde vom Vorsitzenden, Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, geleitet. In der Fördersumme ist ein großer Posten mit insgesamt 75.000 Euro für den Diözesan-Caritasverband und die Ehrenamtsarbeit in den Verbänden und Gemeinden enthalten, erläuterte Veith. Wie er weiter darlegte, wurden von der Netzwerk Leben-Stiftung in den vergangenen zehn Monaten sieben Projekte mit zusammen 17.000 Euro gefördert. Seit Bestehen der von Kardinal Karl Lehmann ins Leben gerufenen Stiftung wurden nach seinen Angaben in den vergangenen 15 Jahren insgesamt 214 Projekte mit einer Gesamtsumme von 233.000 Euro gefördert, darunter ein Wohnprojekt des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Mainz für Flüchtlingsfrauen und Unterstützungen für Mütter zur Geburtsvorbereitung, Kleinkinder- und Krabbelgruppen sowie bedürftige Schulkinder („Aktion Schulranzen“). Darüber hinaus wurden aus den Erträgen der Treuhandstiftungen unter dem Dach der Ketteler-Stiftung in diesem Jahr 223.000 Euro ausgeschüttet.

Der Vorstandsvorsitzende der Ketteler-Stiftung, Thomas Karst, vermerkte in seinem Bericht, dass in vielen der kleineren Stiftungen kaum finanzielle Bewegungen zu verzeichnen waren. Er hob hervor, dass der Dachstiftung seit 15 Jahren kein neues Kapital zugeflossen sei. Deshalb solle verstärkt für Zustiftungen geworben werden. Die Rendite der Stiftung liege seit Jahren einigermaßen stabil bei etwa 2,8 Prozent. Kurz- und mittelfristig sei wegen der niedrigen Zinsen keine Steigerung zu erwarten. Vorstandsmitglied Wilfried H. Mönch, Leiter der Mainzer Pax-Bank, teilte mit, dass das Anlagevermögen der Stiftung  (ohne Immobilien) in diesem Jahr um 719.000 Euro auf nunmehr 16,9 Millionen Euro gewachsen sei. Dies bedeute in der Wertentwicklung ein Plus von 4,45 Prozent. In den Anlage-Richtlinien sei der Anteil der Aktien- und Immobilienfonds jeweils um fünf Prozent auf 25 Prozent angehoben worden. Die Anteile liegen derzeit bei 23 Prozent (Aktien) beziehungsweise 16 Prozent (Immobilien). Mönch bestätigte, dass die zuletzt beschlossene Poolbildung der unselbstständigen Treuhandstiftungen zum 1. Januar 2017 in Kraft treten wird. Die Einzeldepots entfallen zugunsten eines Gesamtdepots mit Konto für die Erträge. Diese werden anteilsmäßig auf die Einzelstiftungen verteilt.

Wandel der pastoralen Ausbildung

Das Kuratorium tagte diesmal ausnahmsweise im Bischöflichen Priesterseminar in Mainz. Die Tagesordnung ließ Raum für ein Sonderthema. Weihbischof Bentz, der nach wie vor auch Regens des Priesterseminars ist, sprach unter Bezug auf die Tagungsstätte unter dem Thema „Andere Zeiten - andere Hirten?“ über den „Wandel der pastoralen Ausbildung“.  Er betonte, dass die Priesterausbildung in den letzten Jahren starke Veränderungen erlebt hat. Kirche sei bei aller Kontinuität immer auch „Kirche ihrer Zeit“. Karl Rahner SJ habe schon vor Jahrzehnten auf den Zusammenbruch des kirchlichen Milieus hingewiesen und das Ende der Volkskirche vorhergesagt. Dennoch sei die Kirche nicht „Elitekirche“ geworden, sondern bleibe Kirche für das ganze Volk.

Der Weihbischof verwies mit Blick auf die Priesterausbildung darauf, dass der Individualismus bei jungen Menschen stark ausgeprägt sei. Sie kämen mit einer starken Sehnsucht nach Gemeinschaft zur theologischen Ausbildung, hätten aber Schwierigkeiten, sich zurückzunehmen. In vielen Fällen fehle ihnen die lebendige Erfahrung aus einer Pfarrei oder einem katholischen Jugendverband. „Die Kirche bekommt andere Hirten, ob sie will oder nicht“, stellte er fest. Nur  wenige seien bereit, eine leitende Funktion zu übernehmen. Es sei notwendig, Kundschafter zu finden, „die Ausschau halten nach Orten, in denen Kirche lebt“. Dabei könne die Sozialraumanalyse eine große Hilfe sein. Bentz schloss mit der Feststellung: „Wir brauchen Priesterausbildung vor Ort, weil kooperatives Lernen eingeübt werden muss.“ Dabei spiele auch die Regionalität eine wichtige Rolle. Das Priesterseminar biete die Chance, dass sich hier die verschiedenen pastoralen Berufsgruppen, auch viele Ehrenamtliche aus den Pfarreien und Verbänden, treffen und Erfahrungen und Impulse austauschen könnten.

Sk (MBN)


Vorschau

Aktion „Wanderfriedenskerze“ endet (16.11.)

Ökumenischer Buß- und Bettag in Bingen-Büdesheim

Bingen-Büdesheim. Zum Abschluss der diesjährigen Aktion „Wanderfriedenskerze“ laden die evangelische Christuskirchengemeinde und die Pfarrei St. Aureus und Justina in Bingen-Büdesheim gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Bingen-Ingelheim am Mittwoch 16. November, zu einem ökumenischen Buß- und Bettag ein. Um 18.30 Uhr beginnt die Prozession mit der „Wanderfriedenskerze“ von der katholischen Kirche in Büdesheim (Pfarrer Michel-Straße 15) zur Christuskirche (Dromersheimer Chaussee 1). Dort findet um 19.00 Uhr der ökumenische Gottesdienst mit dem Motto „Zwischen Welten“ statt. Im Mittelpunkt es Gottesdienstes steht das Gedenken an vergessene Flüchtlinge weltweit.

Mit diesem Gottesdienst endet die Aktion „Wanderfriedenskerze“ in der Region Rheinhessen. Insgesamt waren acht Friedenskerzen im Rhein-Main-Gebiet im Einsatz, um bei zahlreichen Veranstaltungen auf die besondere Situation der „vergessenen“ Flüchtlinge aufmerksam zu machen. In Gottesdiensten, Schulstunden, Friedensgebeten, Bildungsveranstaltungen und Besinnungstagen wurden die Kerzen eingesetzt.

Die Aktion „Wanderfriedenskerze“ wurde von den Pax Christi-Diözesanverbänden Fulda, Limburg und Mainz initiiert; Pax Christi ist die katholische Friedensbewegung. Seit 15 Jahren wandert die Friedenskerze jeden Herbst durch das Rhein-Main-Gebiet und lädt ein, in Gottesdiensten und Andachten Opfer von Krieg, Terror und Gewalt im gemeinsamen Gebet zu gedenken und der Sehnsucht nach Frieden in dieser Welt Worte zu geben.

„Beten für den Frieden“ in Nackenheim (24.11.)

Am Donnerstag, 24. November, lädt die Pfarrei St. Gereon in Nackenheim zu einem Gedenken an vergessene Opfer von Gewalt ein. Im Mittelpunkt der Veranstaltung, die um 19.00 Uhr in der Herz Jesu-Kapelle beginnt, steht die Situation in der Demokratischen Republik Kongo. Musikalisch gestaltet wird er Abend von Mathias Gall.

Hinweis: Weitere Informationen bei Alois Bauer, Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden, Telefon: 06131/253263, E-Mail: frieden@bistum-mainz.de

PM/am (MBN)


Requiem für verstorbene wohnungslose Menschen (17.11.)

Ökumenischer Gottesdienst in der Gotthardkapelle des Mainzer Domes

Mainz. Sie leben am Rande der Gesellschaft und sind doch Teil von ihr. Wenn sie sterben, bekommen die meisten ihrer Mitmenschen davon nichts mit. Einmal im Jahr jedoch - im November - gedenken der katholische und der evangelische Dekan in einem zentralen Gottesdienst in der Gotthardkapelle des Mainzer Doms der verstorbenen wohnungslosen Menschen. Das Requiem findet in diesem Jahr am Donnerstag, 17. November, um 18.00 Uhr statt. Dazu laden die vier kirchlichen Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe ein: Wendepunkt, Egli-Haus, Thaddäusheim und Pfarrer Landvogt-Hilfe.

„Die Gotthardkapelle ist einer der stimmungsvollsten Orte in Mainz“, betont der evangelische Dekan Andreas Klodt. „Sie steht für eine dichte Atmosphäre und ist daher besonders gut geeignet, um hier besonderer Menschen und ihrer besonderen Lebenssituationen zu gedenken.“ Dem katholischen Dekan Markus Kölzer ist es wichtig zu unterstreichen, dass dieser Gottesdienst an einem zentralen Ort stattfindet -  und dies seit gut 20 Jahren.

An einem Holzkreuz werden die Namensschilder der Verstorbenen angebracht. „Bei Gott hat jeder Mensch einen Namen“, sind die beiden Dekane überzeugt. Zu Beginn wird das Lied „Wir sind nur Gast auf Erden“ gesungen. Musikalisch begleitet wird der Gottesdienst mit Orgelmusik und Winfried Späth an der Panflöte. Teilnehmen werden die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter der vier genannten Einrichtungen sowie der eine oder andere Wohnsitzlose. Angehörige haben die Verstorbenen meistens nicht.

Zwei Zielrichtungen hat der Gottesdienst, erläutern Kölzer und Klodt: der Hinweis auf Armut und soziale Gerechtigkeit und damit verbunden, „den Blick auf die Schattenseiten unseres Gemeinwesens zu richten“. Und es soll gezeigt werden, dass „diese Verstorbenen, egal was sie durchgemacht haben oder wie einsam sie waren, bei Gott nicht vergessen und verloren sind“, betont Klodt. Das Requiem für die verstorbenen wohnungslosen Menschen in Mainz wendet sich an alle, die ihrer gedenken möchten.

ath (MBN)


30 Jahre Berufsförderung im Bistum Mainz (18.11.)

Zehn Jahre „Initiative Arbeit im Bistum Mainz e.V.“ / Festakt und Tag der offenen Tür

Offenbach. Vor rund 30 Jahren sind in Offenbach das Gelbe Haus und in Griesheim das Ketteler-Cardijn-Werk als zwei der ersten Einrichtungen zur Berufsförderung von arbeitslosen Menschen in Hessen durch das Bistum Mainz gegründet worden. Seit zehn Jahren arbeiten diese Einrichtungen gemeinsam unter dem neuen Dachverein „Initiative Arbeit im Bistum Mainz e.V.“ zusammen. Seitdem hat der Verein weitere Standorte in Rüsselsheim, Groß-Gerau und Dreieich aufgebaut. Aus diesem Anlass laden der Vorstand und die Mitarbeiter der „Initiative Arbeit“ am Freitag 18. November, zu einem Tag der offenen Tür ins Gelbe Haus in Offenbach (Marienstraße 36) ein.

Der Tag beginnt um 14.00 Uhr mit einem Festakt, zu dem Stefan Grüttner, hessischer Minister für Soziales, der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, Diözesancaritasdirektor Thomas Domnick, und die Geschäftsführer der kooperierenden Jobcenter ihr Kommen zugesagt haben. Ab 15.00 Uhr steht das Haus allen Besuchern offen: Es präsentieren sich die verschiedenen Projekte und Arbeitsschwerpunkte des Vereins. Die Besucher können die Angebote der Arbeitsförderung selbst erleben – beispielsweise im Rahmen eines kleinen Kompetenztestes zur Feststellung der Berufseignung. Außerdem wird der traditionelle Adventsmarkt der Produktionsschule Holz eröffnet, der in diesem Jahr zum fünften Mal adventliche Dekorationsgegenstände aus der Arbeit der Jugendlichen anbietet.

Hinweis: Weitere Informationen auch bei Markus Hansen, Geschäftsführer der Initiative Arbeit im Bistum Mainz e.V., Telefon: 069/247515822 oder 0176/63128191, E-Mail: m.hansen@initiativearbeit.com

PM (MBN)


Mainzer Geschichte erleben (20.11.)

Büchermesse: Vorstellung des Zweiten Bandes zu den Inschriften des Mainzer Doms

Mainz. Im Rahmen des Kooperationsprojekts „Mainzer Inschriften“ des Instituts für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V. (IGL) und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz ist ein neuer, von Dr. Susanne Kern bearbeiteter Band erschienen. Die Publikation „Die Inschriften des Mainzer Doms und des Dom- und Diözesanmuseums von der Mitte des 14. Jahrhunderts bis 1434“ wird am Sonntag, 20. November, um 12.00 Uhr auf der Vortragsbühne im Erfurter Zimmer des Mainzer Rathaus im Rahmen der 17. Mainzer Büchermesse vorgestellt.

Der Inschriftenbestand der Stadt Mainz aus nachrömischer Zeit gehört zu den wichtigsten in Deutschland. Das von den Herausgebern initiierte Projekt „Mainzer Inschriften“ veröffentlicht den Inschriftenbestand auf der Basis des 1958 in der Reihe „Die Deutschen Inschriften“, aber längst vergriffenen Editionsbandes von Fritz V. Arens. Nach modernen Richtlinien bearbeitet und ergänzt, wird er in Teileditionen vorgelegt. Die Grundlage für diesen und die folgenden Bände bildet die online unter www.inschriften.net veröffentlichte wissenschaftliche Neubearbeitung. In dem zweiten Band der Mainzer Reihe wird, neben zahlreichen Klerikergrabplatten und den Grablegen von vier Erzbischöfen, erstmals der gotische Kreuzgang mit seinen Wappenschlusssteinen ausführlich behandelt. Exkurse zu verschiedenen Themen sowie ein Glossar ergänzen die monographisch verfassten Texte.

Hinweis: Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V. (Hrsg), auf der Grundlage der Vorarbeiten von Rüdiger Fuchs, Britta Hedtke und Anja Schulz bearbeitet von Susanne Kern: „Die Inschriften des Mainzer Doms und des Dom- und Diözesanmuseums von der Mitte des 14. Jahrhunderts bis 1434“. 144 Seiten, 30 Schwarz-Weiß-Abbildungen, 60 farbige Abbildungen. Reichert Verlag Wiesbaden, 2016. ISBN: 9783954901418, 14 Euro.

PM (MBN)


Philosophisch-Theologisches Terzett (24.11.)

Vorstellung von Buchneuerscheinungen aus Glaubensleben und Philosophie

Mainz. Kardinal Karl Lehmann, emeritierter Bischof von Mainz, gestaltet gemeinsam mit seinen ehemaligen Schülern Professor Dr. Albert Raffelt, der frühere stellvertretende Direktor der Freiburger Universitätsbibliothek, und Professor Dr. Dr. h.c. Ulrich Ruh, ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift „Herder Korrespondenz“, die Veranstaltung „Philosophisch-Theologisches Terzett. Unsere Buchempfehlungen für Weihnachten“. Der traditionelle Abend findet am Donnerstag, 24. November, um 19.00 Uhr in der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz statt. Im Rahmen dieses Abends stellen Lehmann, Raffelt und Ruh Buchneuerscheinungen aus den Bereichen Theologie, Philosophie und Spiritualität vor.

Hinweis: Der Eintritt beträgt fünf Euro. Weitere Informationen beim Erbacher Hof, Akademie des Bistums Mainz, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-521, E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de, Internet: www.ebh-mainz.de

am (MBN)


Dokumentation

Katholikenrates aktualisiert Leitbild

Verabschiedung bei der Herbstvollversammlung des Laiengremiums

Mainz. Bei seiner Herbstvollversammlung hat der Katholikenrat des Bistums Mainz, das höchste Laiengremium der Diözese, sein Leitbild aktualisiert. Die einstimmige Verabschiedung fand am Samstag, 5. November, im Erbacher Hof in Mainz statt. Im Folgenden dokumentieren wir den Wortlaut des Leitbildes: 

Leitbild des Katholikenrates der Diözese Mainz

Katholikinnen und Katholiken tragen als getaufte und gefirmte Christen gemeinsam mit der Bistumsleitung die Verantwortung für die Sendung der Kirche und die Pastoral in der Diözese Mainz.

  1. Im Katholikenrat nehmen Delegierte aus den Dekanaten, Verbänden und den muttersprachlichen Gemeinden repräsentativ diese Verantwortung wahr. Hier gilt das Prinzip der kollegialen Leitung.
  2. Die Glaubens- und Lebenserfahrung aller Christen (Sensus fidei) ist wichtiger Teil kirchlicher Pastoral, Lehre und Leitung auf allen Ebenen. Daher strebt der Katholikenrat eine synodale Leitungsstruktur im Bistum an.
  3. Gemeinsam mit der Bistumsleitung und den anderen diözesanen Leitungsgremien berät der Katholikenrat die pastoralen Grundlagen des Bistums. Er ist durch die Mitarbeit in der Diözesanversammlung, den Sachausschüssen und dem Pastoralrat mitverantwortlich für die Gestaltung der Kirche im Bistum Mainz.
  4. Der Katholikenrat nimmt den Sendungsauftrag der Kirche ernst und trägt Verantwortung für die Weitergabe des Evangeliums und das glaubwürdige Zeugnis in der Welt. Er begleitet wichtige Entwicklungen in Staat und Gesellschaft, nimmt Stellung zu aktuellen Themen und setzt sich aktiv für eine menschenwürdige Gesellschaft ein.
  5. Basierend auf diesem Selbstverständnis sucht der Katholikenrat die Kooperation mit allen gesellschaftlichen Gruppen, Konfessionen und Religionen, die sich für eine offene, wertorientierte Gesellschaft und die Zusammenarbeit aller Menschen guten Willens für eine gerechtere Welt einsetzen.

(MBN)

HEILIGE--PFORTE--MAINZ (c) Domkapitel Bistum Mainz (Ersteller: Domkapitel Bistum Mainz)