Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 44

vom 23. November 2016

Königlicher Post (c) Nünnerich-Asmus-Verlag und Media
Königlicher Post
Datum:
Mi. 23. Nov. 2016
Von:
(MBN)
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Berichte

  • Traditioneller St. Martinsempfang in Mainz
  • Weihbischof Bentz beteiligte sich am Vorlesetag 
  • 2017 feiert die Caritas im Bistum Mainz 100. Geburtstag
  • „Nachhaltig predigen“ im Kirchenjahr 2016/2017         
  • Diözesanadministrator traf ukrainischen Bischof 
  • Aktuelle Angebote des Infoladens 

Vorschau

  • Reihe „Wort und Klang“ im Mainzer Dom (ab 26.11.)   
  •  „200 Jahre St. Achatius“ in Mainz-Zahlbach (27.11.)      
  • Vortrag zur Neuerscheinung „Königliche Post“ (29.11.)
  • Tag der offenen Tür an der KH Mainz (29.11.)    
  • Adventsmusik in der Seminarkirche (ab 29.11.)    
  • Schweigeminute für Syrien (30.11.)
  • 75 Jahre Mainzer Rebläuse (1.12.)  
  • Weihbischof Boom spricht über Foucauld (1.12.)
  • Eröffnung der Aktion „Weihnachten weltweit“ (2.12.)   
  • Festtag des Mainzer Priesterseminars (7. & 8.12.) 

Publikation

  • Neues Jahrbuch des Bistums Mainz vorgestellt     

 

Berichte

Ackermann: Auch Gefühlen Raum und Sprache geben

Traditioneller St. Martinsempfang des Katholischen Büros in Mainz

Mainz. Mit Blick auf die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika hat der Trierer Bischof, Dr. Stephan Ackermann, sich dafür ausgesprochen, der Bedeutung von Gefühlen in der Gesellschaft wieder mehr Beachtung zu schenken. Beim traditionellen St. Martinsempfang am Donnerstagabend, 17. November, im Erbacher Hof in Mainz sagte er: „Bei allen Zahlen, Fakten und Sachthemen sind Gefühle als Wirklichkeit - individuell und sozial - ernst zu nehmen. Ich meine auch, dass es über das Ernstnehmen hinaus wichtig ist, ihnen Raum und Sprache zu geben. Das gilt natürlich nicht nur für andere, sondern auch für uns selbst, also auch für Menschen, die politische und gesellschaftliche Verantwortung tragen.“ Der Vortrag von Bischof Ackermann stand unter der Überschrift „Leidenschaften und Verantwortung - Überlegungen zur gesellschaftlichen Macht von Emotionen“.

Wörtlich sagte er: „Bei allen notwendigen und auch einzufordernden Regeln von Respekt und Anstand und der gehörigen Sensibilität für das Gegenüber darf nicht eine vermeintliche politische Korrektheit wie ein Fallbeil über allem hängen und das Gespräch verunmöglichen. Das erfordert eine hohe Kultur des Dialogs, die bereit ist, dem anderen auch in seinem Anderssein, in seiner Verschiedenheit von mir zu begegnen, sei diese Verschiedenheit weltanschaulich, religiös, generationenbedingt, ethnisch-kulturell bedingt oder einfach dadurch, dass mir Gedanken und Gefühle des Anderen fremd sind und auch bleiben.“

Bei der US-Wahl scheine das Gefühl der Angst vor dem gesellschaftlichen und sozialen Abstieg eine große Rolle gespielt zu haben. Das „Erfolgsrezept“ eines Donald Trump und auch europäischer Populisten liege darin, „diesen Menschen ein Sprachrohr zu geben“. Weiter sagte Ackermann: „Das erschreckt uns, und darüber mokieren wir uns, aber Gesellschaft und politisch Verantwortliche müssen sich selbstkritisch fragen lassen, warum Menschen, die sich in der beschriebenen Gefühlslage befinden, kein seriöseres Sprachrohr finden.“ Aus der Angst und Wut der Menschen entspringe oft auch ein Gefühl der Ohnmacht gegenüber vermeintlich oder tatsächlich übermächtigen Institutionen, sagte Ackermann. „Der Begriff des ‚Wutbürgers’ ist ja inzwischen auch bei uns zu einer festen Vokabel geworden.“ Dieser versuche, „in unserer globalisierten Welt die verloren gegangene Erfahrung von Selbstwirksamkeit wiederzugewinnen, also das Gefühl, etwas bewegen zu können“.

Gleichzeitig sei es aber auch notwendig, die „vielen Beispiele einer positiven Emotionalität“ wahrzunehmen. Ackermann nannte unter anderem das große Engagement von Kirchengemeinden für Flüchtlinge: „Indem Ehrenamtliche einen neuen, gemeinsamen Auftrag für sich entdecken, ist an nicht wenigen Stellen neuer Schwung in Pfarrgemeinden gekommen. Sicher hat dies auch mit dem guten Gefühl zu tun, mitten in der Zerrissenheit und Komplexität dieser Welt, etwas Sinnvolles tun und bewirken zu können. Für mich ist das Engagement in der Flüchtlingsarbeit ein sehr positives Beispiel für eine Selbstwirksamkeitserfahrung, ohne Wutbürger werden zu müssen.“

Bischof Ackermann plädierte ebenso für eine Wiederentdeckung großer biblischer Erzählungen als sinngebende Texte, die in der Gesellschaft Emotionen wecken können. Etwa die Bergpredigt mit den Seligpreisungen und die Gleichnisse vom verlorenen und wiedergefundenen Sohn oder vom barmherzigen Samariter seien „ein Menschheitserbe“. Wörtlich sagte er: „Sie bleiben Grundnarrative für das, was wir als europäische Werte bekennen: Den Respekt vor der unantastbaren Würde und den unveräußerlichen Rechten jedes Menschen, die Sorge um sein Wohlergehen, den Kampf gegen Ungerechtigkeit, Hunger und Armut, den Einsatz für Frieden und Freiheit.“

Dreyer würdigte gute Zusammenarbeit

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer würdigte in ihrer Ansprache „das gute Verhältnis“ zwischen staatlichen und kirchlichen Institutionen in Rheinland-Pfalz. „Die katholische Kirche und die Landesregierung arbeiten auf vielen Ebenen und an vielen Stellen eng und vertrauensvoll zusammen und tauschen sich regelmäßig zu aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen aus“, sagte Dreyer. Es sei ein zentrales Anliegen für sie, Spaltungstendenzen zu verhindern und den Zusammenhalt in allen Bereichen der Gesellschaft zu stärken, betonte Dreyer. Deshalb habe sie ihr neues Amt als Bundesratspräsidentin unter das Motto „Zusammen sind wir Deutschland“ gestellt. Und weiter: „Wo immer es mir möglich ist, werbe ich für mehr Leidenschaft für unsere offene Gesellschaft und unser demokratisches System. Dabei ist es mir besonders wichtig, vor allem junge Menschen zu ermutigen, sich in Politik und Gesellschaft einzubringen“, betonte die Ministerpräsidentin. Der Mainzer Diözesanadministrator, Prälat Dietmar Giebelmann, bezeichnete den St. Martinsempfang in seinem Schlusswort als „wichtige Tradition in unserem Land“. Den Vertretern von Landesregierung, Landtag und den Fraktionen dankte er für die gute Zusammenarbeit im vergangenen Jahr.

200 Gäste aus Politik, Kirche und Verwaltung

Zu der traditionellen Begegnung hatte der Leiter des Katholischen Büros Mainz, Ordinariatsdirektor Dieter Skala, fast 200 Gäste aus Politik, Kirche und Verwaltung im Ketteler-Saal des Erbacher Hofes begrüßt. Neben Ministerpräsidentin Dreyer waren unter anderen die Staatsministerinnen Doris Ahnen, Sabine Bätzing-Lichtenthäler, und Anne Spiegel sowie die Staatsminister Roger Lewentz und Professor Dr. Konrad Wolf gekommen. Neben Landtagspräsident Hendrik Hering und dem Präsidenten des Verfassungsgerichtshofes Rheinland-Pfalz, Dr. Lars Brocker, waren außerdem folgende Vorsitzende der im Landtag vertretenen Fraktionen gekommen: Alexander Schweitzer (SPD), Julia Klöckner (CDU), Thomas Roth (FDP) und Dr. Bernhard Braun (Bündnis 90/Die Grünen).

Aus den rheinland-pfälzischen Bistümern waren neben Diözesanadministrator Giebelmann und Bischof Ackermann unter anderen der Erzbischof von Köln, Kardinal Rainer Maria Woelki, der Bischof von Speyer, Dr. Karl-Heinz Wiesemann, und der Bischof von Limburg, Dr. Georg Bätzing, gekommen. Musikalisch gestaltet wurde der Abend vom Streichquartett des Bischöflichen Angela Merici-Gymnasiums in Trier unter Leitung von Oberstudienrat Ulrich Krupp.

tob (MBN)

 

„Mainz liest bunt - Geschichten über Heimat“

Weihbischof Bentz las Kindergartenkindern im Mainzer Dom vor

Mainz. Anlässlich des Bundesweiten Vorlesetages hat der Mainzer Weihbischof, Dr. Udo Markus Bentz, im Westchor des Mainzer Domes Kindern vorgelesen. Die 38 Kinder kamen vom Kindergarten „Sandflora“ aus Mainz-Gonsenheim. Bentz las ihnen die Bilderbuchgeschichte „Das Mädchen von weit weg“ von Annika Thor und Maria Jönsson vor, eine Parabel über die Kraft der Mitmenschlichkeit. Anschließend konnten die Kinder dem Weihbischof Fragen zu seiner Person und zu der Geschichte stellen.

Der Bundesweite Vorlesetag ist eine gemeinsame Initiative der Wochenzeitung „Die Zeit“, der Stiftung Lesen und der Deutschen Bahn Stiftung. Er findet zum 13. Mal statt. Auch die Bücherei am Dom beteiligt sich in diesem Jahr wieder an dieser „Werbekampagne“ für das Vorlesen – wie in den vergangenen Jahren auch 2016 wieder in Kooperation mit der Stadt Mainz. In Mainz steht der Vorlesetag unter der Überschrift „Mainz liest bunt - Geschichten über Heimat“.

Hinweis: Weitere Informationen zum Vorlesetag gibt es auch im Internet unter www.bistum-mainz.de/buecherei-am-dom sowie unter www.vorlesetag.de

am (MBN)


„100 Jahre aktiv für das WIR“

Caritas im Bistum Mainz bereitet Jubiläum 2017 vor / Internetseite ist online

Mainz. Unter dem Motto „100 Jahre aktiv für das WIR“ feiert die Caritas im Bistum Mainz im kommenden Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum. „Wir freuen uns auf ein spannendes Jubiläumsjahr“, sagten die Diözesancaritasdirektoren Thomas Domnick und Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt am Donnerstag, 21. November, in Mainz. „Die Vielfalt der Veranstaltungen steht für die Vielfalt der Caritas im Bistum Mainz. Hauptamtliche wie ehrenamtliche Mitarbeitende aus unseren verschiedenen Regionen und Bereichen bringen sich in die Vorbereitungen ein und machen deutlich: Gemeinsam sind wir aktiv für das WIR.“

Geplant sind im Jahr 2017 unter anderem: 

  • Ein großes Familienfest der Caritas am Sonntag, 14. Mai, auf dem Mainzer Domplatz für alle Freunde der Caritas.
  • „Do rappelt die Bix“: Anlässlich des Jubiläums veranstaltet der Caritasverband Mainz eine vereinsübergreifende Caritas-Benefiz-Fastnachtssitzung im Kurfürstlichen Schloss Mainz am Donnerstag, 2. Februar.
  • Ein Festgottesdienst mit anschließendem Festakt für geladene Gäste am Sonntag, 3. September, im Dom und im Erbacher Hof in Mainz.
  • Eine sozialpolitische Veranstaltungsreihe unter dem Titel „Gesellschaftlicher Wandel – eine Herausforderung für die Caritas“ an verschiedenen Orten im Bistum und einen Fachtag am Donnerstag, 16. November, im Erbacher Hof in Mainz.
  • „Slam für das WIR“: Bei fünf Poetry Slam Workshops von youngcaritas und BDKJ im Bistum kommen Jugendliche mit ganz verschiedenen Menschen aus Diensten und Einrichtungen der Caritas ins Gespräch und entwickeln daraus ihren eigenen Slam.

Auch die Internetseite ist online. Unter www.caritas-bistum-mainz.de/100Jahre  finden sich zahlreiche aktuelle Informationen zu den geplanten Veranstaltungen sowie weitere Termine im Jubiläumsjahr. Interessierte können sich dort auch über die „Caritas gestern“ und die „Caritas heute und morgen“ informieren. 100 Menschen verraten nach und nach  in „100 Zeichen“, was Caritas für sie persönlich bedeutet.

jik (MBN)

 

„nachhaltig predigen“

Start der Predigtanregungen für das neue Kirchenjahr

Mainz. Am 20. November sind auf der Internetseite www.nachhaltig-predigen.de Predigtanregungen für das neue Kirchenjahr 2016/2017 freigeschaltet worden. Die ökumenische Predigthilfe, die in diesem Jahr zum zwölften Mal erscheint, steht im Zeichen des 500-jährigen Gedenkens an die Reformation. Das Schwerpunktthema lautet „Strukturen der Schuld“. Inzwischen beteiligen sich 24 Bistümer und Landeskirchen am ökumenischen Internetprojekt www.nachhaltig-predigen.de, darunter seit 2016 die „Diocese in Europe“ der Anglikanischen Kirche. „Nachhaltig predigen“ wird von dem evangelischen Hilfswerk „Brot für die Welt“ und dem Katholischen Fonds gefördert.

Hinweis: Kontakt für das Bistum Mainz über Alois Bauer, Referat Gerechtigkeit und Frieden/Weltmission, Telefon: 06131-253263, E-Mail: frieden@bistum-mainz.de

am (MBN)


Besuch aus der Ukraine

Generalvikar Giebelmann empfing Bischof Milan Šašik

Mainz. Der Diözesanadministrator des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Donnerstag, 17. November, den ukrainischen Bischof Milan Šašik im Bischöflichen Ordinariat Mainz zu einem Gespräch empfangen. Šašik, der der Ordensgemeinschaft der Lazaristen angehört, ist Oberhaupt der Ruthenisch-griechisch-katholischen Kirche mit Sitz in Uschgorod in der Ukraine. Giebelmann tauschte sich mit Šašik über die pastorale Situation in der Eparchie Mukatschewe aus, deren Bischof Šašik seit 2010 ist. Šašik wurde bereits 2002 zum Bischof ernannt, die Bischofsweihe empfing er von Papst Johannes Paul II.

Die Ruthenische griechisch-katholische Kirche oder Ruthenische Kirche ist eine der griechisch-katholischen Kirchen. Sie ist mit der römisch-katholischen Kirche uniert und erkennt den Papst als ihr geistliches Oberhaupt an. Ihr gehören rund 663.000 Gläubige an, die in den USA, in der Ukraine, in Ungarn und Tschechien leben. Ruthenen war in der Habsburgermonarchie die gebräuchliche Bezeichnung für die ostslawischen Völker des Reiches, darunter die Ukrainer.

am (MBN)

 

Aktuelle Angebote des Infoladens

Flyer präsentiert unter anderem das neue Jahrbuch des Bistums Mainz

Mainz. Der aktuelle Flyer des Mainzer Infoladens präsentiert wieder Bücher, CDs, Kalender und Postkarten aus seinem Sortiment. Dazu stellt der Katalog die zahlreichen Kartenmotive des Bistumsladens zur Advents- und Weihnachtszeit vor. Im Infoladen ist unter anderem auch das neue Jahrbuch des Bistums Mainz „Es war eine berühmte Stadt… Mainzer mittelalterliche Erzählungen und ihre Deutung“ erhältlich. Darüber hinaus bietet der Infoladen zahlreiche Geschenkideen für die Advents- und Weihnachtszeit.

Hinweise:

  • Öffnungszeiten: montags bis freitags von 10.30 bis 13.00 Uhr und von 15.00 bis 17.00 Uhr, samstags von 10.30 bis 14.00 Uhr. Im Advent sind die Öffnungszeiten verlängert.

am (MBN)

 

Vorschau

Reihe „Wort und Klang“ startet (ab 26.11.)

Wieder adventliche Musik und Besinnung im Mainzer Dom

Mainz. Am Samstag, 26. November, startet wieder die traditionelle adventliche Reihe „Wort und Klang“. An den vier Samstagen im Advent sind im Mainzer Dom jeweils um 12.00 Uhr für eine halbe Stunde besinnliche Musik und meditative Texte zu erleben. Die Meditationen spricht Domdekan Prälat Heinz Heckwolf, an der Mainzer Domorgel spielt Domorganist Daniel Beckmann.

Außerdem gestalten folgende Musiker und Ensembles die Reihe mit: Heiner Wellnitz, Tobias Blecher und Christian Tolksdorf, Trompeten (26. November); Alexandra Rawohl, Freiburg, Mezzosopran (3. Dezember); der Mädchenchor am Dom und St. Quintin unter der Leitung von Domkantor Michael Kaltenbach (17. Dezember); am Samstag, 10. Dezember, gestaltet Beckmann „Wort und Klang“ musikalisch alleine. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.

Hinweis: www.mainz-dom.de

am (MBN)

 

„200 Jahre St. Achatius“ in Mainz-Zahlbach (27.11.)

Festlicher Gottesdienst mit Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz

Mainz. Die Pfarrei St. Achatius in Mainz-Zahlbach feiert in diesem Jahr das 200. Jubiläum. Aus diesem Anlass wird der Mainzer Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz am Sonntag, 27. November, um 9.30 Uhr in der Gemeinde einen festlichen Gottesdienst feiern. Der Gottesdienst wird von Kirchenchor und Orchester musikalisch gestaltet. Nach dem Gottesdienst wird im Festzelt gefeiert.

Die Gemeinde hat eine Broschüre zum Jubiläum herausgegeben („200 Jahre St. Achatius. 1816 bis 2016“). In seinem Grußwort schreibt Weihbischof Bentz: „Vor 200 Jahren wurde diese Kirche vom Bretzenheimer Pfarrer Franz Anton Chambion eingeweiht. Diese nach jahrelanger und wechselvoller Baugeschichte vom damaligen Mainzer Stararchitekten François Auguste Cheussey geplante Kirche ist ein seltenes Beispiel der Empire-Zeit in Mainz. Heute, 200 Jahre später, kann der Blick auf die Entstehungsgeschichte der Kirche St. Achatius für uns ein Beispiel sein, sich trotz gewisser Krisenerfahrungen, die wir als Kirche machen müssen, nicht entmutigen zu lassen.“

Am Donnerstag, 24. November, um 18.30 Uhr wird außerdem der Mainzer Domorganist Daniel Beckmann mit Solisten ein Orgelkonzert in der Kirche geben. Im Bretzenheimer Rathaus findet am Donnerstag, 8. Dezember, um 19.00 Uhr unter der Überschrift „St. Achatius 200“ eine virtuelle Kirchenführung von Dr. Erich Zehnder statt.

Hinweis: www.pfarrgruppe-zaybachtal.de

tob (MBN)

 

„Königliche Post“ - Ein Mainzer Beitrag zur Briefkultur (29.11.)

Dritter Band der Ida Hahn-Hahn-Edition von Dr. Helmut Hinkel erschienen

Mainz. Mit dem gerade erschienenen dritten Band schließt der Direktor der Mainzer Martinus-Bibliothek, Dr. Helmut Hinkel, seine Edition von Schriften und Briefen von Gräfin Ida Hahn-Hahn (1805-1880) ab. „Königliche Post. Briefwechsel mit Königin Marie von Sachsen, Königin Amalie von Sachsen und Erzherzogin Sophie von Österreich“ heißt die Neuerscheinung im Mainzer Nünnerich-Asmus-Verlag und Media. Die Tübinger Literaturwissenschaftlerin Dr. Sabine Gruber wird am Dienstag, 29. November, unter der Überschrift „Mainzer Beitrag zur Briefkultur. Ida Hahn-Hahn und die Königinnen“ über die Briefe sprechen. Ihr Vortrag findet um 18.15 Uhr in der Aula des Mainzer Priesterseminars (Augustinerstraße 34) statt. Der Eintritt dazu ist frei.

Ida Hahn-Hahn war eine der meistgelesenen Autorinnen des 19. Jahrhunderts. 1853 gründete sie in Mainz das Kloster „Vom Guten Hirten“, das in der Nähe der Kirche St. Stephan lag, wo sie bis zu ihrem Tod lebte, ohne selbst Mitglied des Ordens zu sein. In ihrem adeligen Umfeld unterhielt sie zahlreiche Briefkontakte. In der Neuerscheinung sind 98 Briefe aus den Jahren 1844 bis 1877 enthalten. Die Korrespondenz mit der sächsischen Königin Marie (1805–1877), Erzherzogin Sophie von Österreich (1805–1872) und Königin Amalie von Sachsen (1801–1877) bietet einen Einblick in die deutsche und europäische Geschichte zwischen Revolution, Gründung des deutschen Kaiserreiches und Kulturkampf.

Ida Hahn-Hahn diskutierte mit ihren königlichen und kaiserlichen Briefpartnerinnen die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche aus weiblicher Perspektive und nahm dabei auch politischen Einfluss, bestimmt durch die Gegnerschaft zur militaristisch-protestantischen Politik Bismarcks. Auch spannte sie ihre Adressaten in ihre karitativen und kirchenpolitischen Aktivitäten ein. Thematisiert werden außerdem Fragen der Religion und der Literatur, besonders der Romanproduktion von Ida Hahn-Hahn selbst, wobei Königin Marie von ihren abendlichen Lesezirkeln berichtet. So eröffnen die Briefe auch einen Blick in das private und gesellschaftliche Leben der Höfe in Dresden und Wien. Angesichts familiärer Tragödien war Ida Hahn-Hahn, besonders für Königin Marie, Stütze und Trost, so dass sich mit der Monarchin eine tiefe Freundschaft entwickelte.

Die Originalmanuskripte für die Edition hatte der ehemalige Journalist und Verleger Hans-Joachim Griephan, Besitzer des Fritz Reuter-Literaturarchivs in Berlin, zur Verfügung gestellt. Hinkel hatte zuletzt 2015 den bis dahin unveröffentlichten Reisebericht „Mein Schottland“ von Ida Hahn-Hahn publiziert. Im Jahr 2014 hatte er unter dem Titel „Ida Hahn-Hahn. ‚Ich hätte große Lust mit Ihnen zu zanken.’ Mainzer Briefe an Christoph Moufang“ ihre Briefe an den Mainzer Domkapitular und Regens Christoph Moufang herausgegeben. Beide Bände sind ebenfalls bei Nünnerich-Asmus Verlag und Media in Mainz erschienen. Leben und Werk von Ida Hahn-Hahn standen bereits 2011/2012 im Mittelpunkt einer Kabinettausstellung in der Mainzer Martinus-Bibliothek, die unter der Überschrift „Von Babylon nach Jerusalem. Die Schriftstellerin Ida Hahn-Hahn“ gezeigt wurde.

Hinweise:

  • Ida Gräfin Hahn-Hahn: Königliche Post. Briefwechsel mit Königin Marie von Sachsen, Königin Amalie von Sachsen und Erzherzogin Sophie von Österreich. Herausgegeben von Helmut Hinkel. Nünnerich-Asmus Verlag und Media, Mainz 2016. 400 Seiten mit zahlreichen Illustrationen. 19,90 Euro. ISBN 978-3945751503.
  • Martinus-Bibliothek - Wissenschaftliche Diözesanbibliothek im Priesterseminar Mainz - Grebenstraße 8 (Eingang), Augustinerstraße 34 (Post), 55116 Mainz, Telefon: 06131/266-222, Fax: 06131/266-387, E-Mail: martinus.bibliothek@bistum-mainz.de, Internet: www.bistum-mainz.de/martinus-bibliothek - Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9.00 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 18.00 Uhr

tob (MBN)

 

Tag der offenen Tür an der KH Mainz (29.11.)

Informationen über Zulassungsvoraussetzungen, Auswahlverfahren und Studieninhalte

Mainz. Am Dienstag, 29. November findet von 10.00 bis 14.00 Uhr in der Katholischen Hochschule (KH) Mainz, Saarstraße 3, ein Tag der offenen Tür statt. Im Laufe des Tages ist es möglich, sich über Zulassungsvoraussetzungen, Auswahlverfahren oder Studieninhalte und -ablauf zu informieren. Neben Informations- und Fragerunden in den Fachbereichen Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege sowie Praktische Theologie sind die Besucher eingeladen, an Fachvorträgen und Lehrveranstaltungen teilzunehmen. Im Rahmen der Vorträge werden die Fachbereiche auch über Berufsfelder und -perspektiven informieren. Zudem besteht die Möglichkeit zum Austausch mit Lehrenden und Studierenden der KH.

Hinweis: Weitere Informationen zum Tag der offenen Tür im Internet unter www.kh-mz.de sowie unter Telefon 06131/2894451.

am (MBN)  

 

Adventsmusik in der Seminarkirche (ab 29.11.)

Gestaltet von Theologie- und Kirchenmusik-Studierenden

Mainz. Zu einer halbstündigen Adventsmusik laden auch in diesem Jahr wieder Studierende der Theologie und der Kirchenmusik in der Mainzer Seminarkirche in der Augustinerstraße ein. An sechs Abenden gibt es Orgelmusik ergänzt von weiteren Instrumenten, Gesang sowie betrachtenden Texten zum Advent. Die Auftaktveranstaltung ist am Dienstag, 29. November, um 17.00 Uhr. Weitere Termine – Beginn ist jeweils auch um 17.00 Uhr – finden am Montag, 5. Dezember, Dienstag, 6. Dezember, Montag, 12. Dezember, Dienstag, 13. Dezember, sowie am Montag, 19. Dezember, statt.

am (MBN)

 

Schweigeminute für Syrien (30.11.)

Diözesanadministrator Dietmar Giebelmann wird Friedensgebet sprechen

Mainz. Am Mittwoch, 30. November, um 15.00 Uhr findet auf dem Vorplatz der Kirche St. Christoph in Mainz eine Schweigeminute für Syrien statt. Die von der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer angeregte Solidaritätsaktion steht unter der Überschrift „Stille für Syrien – Solidarität mit den Opfern von Krieg und Gewalt“. Der Diözesanadministrator des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, wird ein Friedensgebet sprechen. Weitere Friedensgebete sprechen: der Vize-Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Christoph Pistorius, Abram Abayev vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden Rheinland-Pfalz sowie der Landesvorsitzende Hajrudin Katica von Schura Rheinland-Pfalz - Landesverband der Muslime e.V.

Die Solidaritätsaktion wird von zahlreichen gesellschaftlichen Gruppen unterstützt. In einem Aufruf heißt es: „Als Bündnis aus Kirchen, Religionsgemeinschaften, Verbänden, Politik und zivilgesellschaftlichen Organisationen haben wir uns zusammengefunden, um ein stilles Zeichen des Mitgefühls und der Solidarität gegenüber den von Krieg und Verfolgung bedrohten Menschen zu setzen.“

am (MBN) 

 

75 Jahre Mainzer Rebläuse (1.12.)

Wissenschaftliches Netzwerk von katholischen Historikern

Mainz. Die Mainzer Rebläuse sind ein wissenschaftliches Netzwerk von katholischen Historikern, die sich einmal im Monat in der Mainzer Martinus-Bibliothek zum Austausch treffen. Bei seinem Treffen am Donnerstag, 1. Dezember, feiert der Reblaus-Kreis sein 75-jähriges Bestehen. Am Beginn des Jubiläumstreffens steht ein Gottesdienst im Mainzer Priesterseminar. Der Kreis kam durch das „Reblauslied“ zu seinem Namen. Der Schauspieler Hans Moser singt das Lied in dem 1940 veröffentlichten Film „Sieben Jahre Pech“. Als die Tochter eines der Mitglieder aus dem Kreis hörte, dass bei den Treffen regelmäßig Wein getrunken wurde, habe sie den Kreis als „Die Rebläuse“ bezeichnet und der Name ist bis heute geblieben.

Das zentrale Anliegen des Kreises ist es, sich gegenseitig in Forschung und Behandlung historischer Themen mit Mainz-Bezug anzuregen und zu unterstützen. Neben der katholischen Kirche mit besonderem Blick auf das frühere Erzbistum Mainz und das heutige Bistum Mainz  widmet sich der Kreis auch der Geschichte der Stadt Mainz. Dazu gehören Fragen der Stadtentwicklung, die Pflege des Stadtbildes und seiner Denkmäler ebenso wie die Situation der Mainzer Archiv-, Bibliotheks- und Museumslandschaft. Aus der Zusammenarbeit sind bereits zahlreiche Buchveröffentlichungen, aber auch Ausstellungen entstanden.

Die derzeit 18 Mitglieder kommen unter anderem aus dem universitären Bereich, von Archiven, Bibliotheken, der Denkmalpflege, Museen und Gymnasien. Geborenes Mitglied bei den Rebläusen ist der jeweilige Inhaber der Professur für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz; aktuell ist das Professor Dr. Claus Arnold. Eine formale Tagesordnung oder eine Satzung hat der Kreis nicht. Mitglied kann man nur auf Vorschlag und durch Hinzuwahl werden.

In der Anfangszeit trafen sich die „Rebläuse“ in der Mainzer Gaststätte „Zum Birnbaum“, „um nicht den Argwohn der Sicherheitsorgane des NS-Staates zu erregen“, wie Rebläuse-Mitglied Dr. Thomas Berger von der Katholisch-Theologischen Fakultät an der Mainzer Universität in einem geschichtlichen Überblick zu den Rebläusen schreibt. Die Gaststätte „Zum Birnbaum“ wurde allerdings 1942 bei einem Bombenangriff zerstört. Nach dem Krieg fand der Kreis in der Wohnung von Pfarrer Adam Gottron wieder zusammen. Teilnehmer waren außer ihm wahrscheinlich Hans Knies, Jakob Franz, Fritz Viktor Arens und Anton Philipp Brück.

Neben ihrem historischen Interesse ging es ihnen vor allem auch um eine „Erneuerung des geistigen Lebens in der Stadt Mainz, wobei es natürlich anfangs auch galt, den besonders in den vorangehenden Jahrzehnten durch einen übersteigerten Nationalismus verschütteten Bezügen zur kirchlichen Prägung der Stadt wieder Geltung zu verschaffen und sie in den Forschungen und Publikationen herauszustellen“, schreibt Berger. Genau lassen sich die Anfangsjahre der Rebläuse nicht mehr rekonstruieren, da die Mitglieder trotz des großen beruflichen, historischen Interesses kaum Wert auf Zeugnisse des eigenen Kreises legte.

Nach mehreren Ortswechseln kommt der Kreis seit dem Jahr 2000 wieder in der Bibliothek des Mainzer Priesterseminars, der Martinus-Bibliothek, zum Austausch bei „Weck, Worscht und Woi“ zusammen. Gastgeber ist Bibliotheksdirektor Dr. Helmut Hinkel, der jeweils am ersten Donnerstag im Monat in den Raum mit der rekonstruierten Bibliothek des Wormser Weihbischofs Stephan Alexander Würdtwein einlädt.

tob (MBN)    

 

Vortrag über Charles de Foucauld (1.12.)

Referent ist Weihbischof Ulrich Boom aus Würzburg

Mainz. Der am 13. November 2006 selig gesprochene Charles de Foucauld ist ein „seltsamer Heiliger“. Schon als Jugendlicher verlor er den Glauben. Nach seiner Zeit als Soldat und Lebemann fand er - angeregt durch Erfahrungen mit dem Islam in Nordafrika - zum Glauben zurück. Von nun suchte er den „letzten Platz“, zunächst als Trappist in Frankreich und Syrien, dann als Hausknecht in Nazareth und Jerusalem. Nach seiner Priesterweihe ging er in die algerische Wüste und erforschte Sprache und Kultur der Tuareg. Am 1. Dezember 1916 wurde er bei einem Raubüberfall getötet.

In seiner Nachfolge bildeten sich die „Gemeinschaft Charles de Foucauld“, die „Kleinen Schwestern“ und die „Kleinen Brüder“. Im Bistum Mainz ist die „Priestergemeinschaft Charles de Foucauld“ mit 16 Priestern in drei Bruderschaften vertreten. Zur Feier des 100. Todestages kommt Weihbischof Ulrich Boom, Würzburg, mach Mainz. Er ist seit langem Mitglied der Priestergemeinschaft und war bis zum Christkönigssonntag Beauftragter der Bischofskonferenz für das Heilige Jahr der Barmherzigkeit. Der Akademievortrag im Erbacher Hof „Mitten in der Welt“ beginnt am Donnerstag, 1. Dezember, 19.00 Uhr. Im Anschluss findet in der Bernhard-Kapelle des Erbacher Hofes eine Eucharistiefeier mit Weihbischof Boom statt.

mw (MBN)

 

Ökumenische Mitmachaktion für Kinder (2.12.)

Bundesweite Eröffnung der Aktion „Weihnachten weltweit“ in Mainz

Mainz. Pfarrerin Ulrike Scherf, Stellvertretende Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), und der Diözesanadministrator des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, eröffnen die bundesweite Aktion „Weihnachten weltweit“. Die Eröffnung findet am Freitag, 2. Dezember, um 10.30 Uhr im Erbacher Hof in Mainz statt. „Weihnachten weltweit“ ist eine ökumenische Mitmachaktion, bei der Kinder, beispielsweise in Kitas oder in Kindergottesdiensten, fair gehandelten Weihnachtsschmuck wie Kugeln, Sterne und Engel gestalten. Dabei erfahren sie, wie Gleichaltrige in anderen Ländern leben und Weihnachten feiern.

Im Rahmen der Eröffnung kommen Scherf und Giebelmann zunächst mit rund 20 Kindern aus der katholischen Kindertagesstätte St. Rochus und der evangelischen Kindertagesstätte Arche Noah (beide Mainz) zum Gespräch und zum Singen zusammen. Anschließend ist ein Podiumsgespräch geplant. Träger von „Weihnachten weltweit“ sind die kirchlichen Hilfswerke Adveniat, Brot für die Welt, Misereor und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“.

Hinweis: Weitere Informationen auch im Internet unter www.weihnachten-weltweit.de

am (MBN)

 

Festtag des Priesterseminars (7. & 8.12.)

Vortrag von Dr. Daniela Blum / Vigilfeier in der Mainzer Augustinerkirche

Mainz. Im Mittelpunkt des traditionellen Festtags des Mainzer Priesterseminars steht in diesem Jahr Martin Luther. Anlass ist das 500-jährige Reformationsgedenken im kommenden Jahr. Am Donnerstag, 8. Dezember, findet gegen 18.15 Uhr in der Aula des Seminars ein Vortrag von Dr. Daniela Blum, Tübingen, statt. Ihr Thema lautet: „Luther – katholisch. Begegnungen – Prägungen – Rezeptionen“. Zuvor feiert um 16.30 Uhr der Mainzer Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, der auch Regens des Priesterseminars ist, in der Augustinerkirche ein Pontifikalamt. Das Priesterseminar begeht seinen Festtag traditionell am 8. Dezember, dem „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“.

Am Mittwoch, 7. Dezember, wird von 19.00 bis 22.00 Uhr in der Seminarkirche eine Vigil (Nachtwache) zum Advent gefeiert; sie steht in diesem Jahr unter der Überschrift „Der Prophet Elischa. Das zweite Buch der Könige“. Veranstaltet wird die Vigil vom Mainzer Priesterseminar gemeinsam mit dem Seminar für Liturgie und Homiletik und dem Seminar für Altes Testament der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie der Stelle Kirchenmusik an den Ausbildungsstätten für pastorale Berufe im Bistum Mainz.

am (MBN)

 

Publikation 

„Es war eine berühmte Stadt ...“

Neues Jahrbuch des Bistums über Mainzer Sagen und Legenden vorgestellt

Mainz. Viele Sagen und Legenden ranken sich seit Jahrhunderten um Mainz, seine alten Gemäuer und seine Bewohner. Auf Initiative von Professor Dr. Wolfgang Dobras, Leiter des Mainzer Stadtarchivs, haben zwölf fachlich ausgewiesene Autorinnen und Autoren solche Erzählungen nun näher untersucht. Ihre insgesamt 18 Beiträge sind mit einer Vielzahl von Illustrationen vor wenigen Tagen in einem 340 Seiten starken Sammelband erschienen. „Ausgewählt wurden Erzählungen, die aus dem Mainzer Mittelalter stammen und deren Hauptakteure auf unterschiedliche Weise mit Mainz verbunden sind“, führte Dobras bei der Vorstellung des Buches am Samstag, 19. November, auf der alljährlichen Büchermesse im Mainzer Rathaus unter Beisein der Mainzer Kulturdezernentin Marianne Grosse aus. „Hinzu kommen Beiträge zum bedeutenden Mainzer jüdischen Sagenkreis“, der zum Beispiel die Mainzer Gelehrtenfamilie der sogenannten Kalonymiden oder auch das Gerücht von einem jüdischen Papst umfasst, „sowie Erzählungen über die Ursprünge und die Gründung der Stadt Mainz“. Einer von ihnen, nämlich der Pilatussage in einer lateinischen Fassung des zwölften Jahrhunderts, entstammt auch das Titelzitat „Es war eine berühmte Stadt“.

Geheimnis und Historie in Legenden und Sagen

Der Band widmet sich außerdem mehreren Legenden um frühchristliche und mittelalterliche Mainzer Heilige und Bischöfe: Behandelt werden neben Willigis und Hatto der heilige Crescenz, ein Paulusschüler und der angeblich erste Bischof von Mainz, die heiligen Ferrutius, Alban, Theonest, Aureus sowie die heilige Ursula, die einst im Gefolge von elftausend Jungfrauen durch Mainz gezogen sei, und schließlich die heilige Bilhildis, die als Gründerin des ältesten Mainzer Frauenklosters gilt. Auch eine der sagenumwobenen Ehefrauen Kaiser Karls des Großen, Fastrada, wird in dem Band berücksichtigt; an sie erinnert ein Gedenkstein im Mainzer Dom.

Drei der Autoren gaben auf der Mainzer Büchermesse kurzweilige Kostproben ihrer Beiträge. So berichtete Dr. Andreas Scheidgen, wie es dazu kam, dass die Geburt des Pontius Pilatus nach Mainz verlegt wurde. Dr. Helmut Hinkel, Direktor der Martinus-Bibliothek, plädierte dafür, der ebenso skandalumwitterten wie allerdings auch komplett fiktiven „Päpstin Johanna“ ein Plätzchen in der Erinnerungskultur der Stadt einzuräumen, da in alten Chroniken zumeist Mainz als ihr angeblicher Geburtsort genannt wurde, und Christian Klein zeigte auf, wie in der Binger Mäuseturmsage die Geschichte zweier Mainzer Erzbischöfe gleichen Namens ineinander verflochten wurden.

Laut Dobras, Herausgeber des Bandes, gehe es in den Untersuchungen des Bandes nicht in erster Linie darum, einen sogenannten „historischen Kern“ dieser sagenhaften Erzählungen freizulegen: „Denn durch das Entfernen alles ‚Geheimnisvollen‘ lässt sich dieser nicht entdecken.“ Anstatt also danach zu fragen, „was an einer Sage oder Legende wahr oder falsch“ sei, solle vielmehr aufgezeigt werden, „warum diese Erzählungen im Mittelalter entstanden sind, wie sie im Laufe der Jahrhunderte verändert worden sind und welche Funktionen sie dabei erfüllt haben“. Nicht selten ergäben sich dabei Traditionslinien bis in die heutige Zeit.

Gute Kooperation von Stadt und Bistum Mainz

Dr. Barbara Nichtweiß, Herausgeberin der Reihe der Jahrbücher des Bistums Mainz, die mit ihrer Mitarbeiterin Gabriela Hart die Endredaktion und Gestaltung des Bandes übernommen hatte, wies auf langjährige, ausgezeichnete Zusammenarbeit verschiedener Mainzer Wissenschafts- und Kulturinstitutionen hin, die sich insbesondere im vorliegenden neuen Band niedergeschlagen habe: Verantwortliche, Lehrende und Mitarbeiter zum Beispiel der Universität, des Bibliothekswesens, der Museen von Stadt und Bistum sowie des Stadtarchiv haben Beiträge und Abbildungen zu dem Band beigesteuert, ergänzt durch Fachleute aus anderen Städten wie München, Jena und Würzburg. Der Echter Verlag (Würzburg) ist Kooperationspartner des Bistums Mainz beim Vertrieb der Jahrbücher.

Auch Marianne Grosse, Beigeordnete der Stadt Mainz für die Bereiche Bauen, Denkmalpflege und Kultur, würdigte die Kooperation von Stadt und Bistum und zeigte sich insbesondere erfreut von der Thematik des neuen Buches: Die Stoffe alter Sagen hätten sie schon seit langem besonders fasziniert, und besonders gespannt sei sie als städtische Amtsträgerin auf die „Entschlüsselung“ der Sage um das Mainzer Rad, das Stadt und Bistum ja im Wappen führen.

Mainzer Büchermesse fand zum 17. Mal statt

Die Mainzer Büchermesse im Rathaus unter Schirmherrschaft der Stadt Mainz fand am 19./20. November zum 17. Mal statt. Während die Vorbereitung bisher in Eigenregie der Arbeitsgemeinschaft Mainzer Verlage geleistet wurde, hatte in diesem Jahr erstmals das Kulturamt der Stadt Mainz die Hauptlast von Planung und Organisation übernommen. Mehr als 2.000 interessierte Besucher informierten sich an den Ständen von 34 Verlagen und fanden sich zum bunten Programm von Lesungen und Vorträgen ein. Außer dem gerade erschienenen Jahrbuch 2016 über die Mainzer Sagen und Legenden stellte der Verlag des Bistums Mainz mit Dr. Christoph Nebgen auch den Vorgängerband für 2015 über „Neue Lebensbilder aus dem Bistum Mainz“ vor.

Hinweise:

  • Wolfgang Dobras (Hg.), Es war eine berühmte Stadt ... Mainzer mittelalterliche Erzählungen und ihre Deutung (Neues Jahrbuch für das Bistum Mainz 2016, hg. von Barbara Nichtweiß), 340 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Mainz/Würzburg 2016. 24,80 Euro. ISBN (Bistum Mainz) 978-3-934450-66-0; ISBN (Echter) 978-3-429-04318-6.
  • Das Buch ist ab sofort über den Infoladen des Bistums Mainz (Heiliggrabgasse 8, 55116 Mainz; Telefon: 06131/253-888; E-Mail: infoladen@bistum-mainz.de) zu beziehen und ab Ende November auch über die Vertriebswege des allgemeinen Buchhandels.

(MBN) 

Martinsempfang (c) Bistum Mainz / Blum
Martinsempfang (c) Bistum Mainz / Blum
Martinsempfang (c) Bistum Mainz / Blum
Martinsempfang (c) Bistum Mainz / Blum
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Bischof Sasik (c) Bistum Mainz / Matschak
Neues Jahrbuch für das Bistum Mainz 2016 (c) Bistum Mainz / Hardt
Cover Jahrbuch 2016 Berühmte Stadt (c) Bistum Mainz