Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 45

vom 30. November 2016

Ida Hahn-Hahn (c) Bistum Mainz / Blum
Ida Hahn-Hahn
Datum:
Mi. 30. Nov. 2016
Von:
(MBN)
Peter Reifenberg (c) Bistum Mainz / Blum
Peter Reifenberg

Berichte

  • Neuerscheinung: „Königliche Post“ von Helmut Hinkel
  • „Theologisches Terzett“ mit Kardinal Lehmann
  • Neuer Altar in der Marienschule in Offenbach
  • Missio canonica an 36 Religionslehrer verliehen
  • Kolloquium der KHG Gießen zum Thema Integration
  • Terminvorschau 2017 für das Bistum Mainz          

Vorschau

  • 60. Geburtstag von Peter Reifenberg (6.12.)
  • Kardinal Marx spricht bei Missionstagung (2.12.)
  • Veranstaltungen zu „Rheinhessen 2016“ im Dezember

 

Berichte

„Königliche Post“ - Ein Mainzer Beitrag zur Briefkultur

Dritter Band der Ida Hahn-hahn-Edition von Dr. Helmut Hinkel vorgestellt

Mainz. Mit dem gerade erschienenen dritten Band schließt der Direktor der Mainzer Martinus-Bibliothek, Dr. Helmut Hinkel, seine Edition von Schriften und Briefen von Gräfin Ida Hahn-Hahn (1805-1880) ab. „Königliche Post. Briefwechsel mit Königin Marie von Sachsen, Königin Amalie von Sachsen und Erzherzogin Sophie von Österreich“ heißt die Neuerscheinung im Mainzer Nünnerich-Asmus-Verlag und Media. Dr. Hinkel stellte die Neuerscheinung gemeinsam mit Hans-Joachim Griephan aus Berlin, Eigentümer der edierten Briefe, und der Verlegerin Dr. Annette Nünnerich-Asmus vor Journalisten am Montag, 28. November, in der Mainzer Martinus-Bibliothek vor.

Hinkel hob hervor, dass man durch die vorliegende Korrespondenz einer Persönlichkeit aus dem 19. Jahrhundert sehr nahe komme. Ida Hahn-Hahn hatte die letzten 30 Jahre ihres Lebens in Mainz verbracht. Griephan hatte die Briefe von Ida Hahn-Hahn in den Jahren 2006/2007 bei einer Auktion erstanden. Er würdigte Hinkel, der die Briefedition „mit großem Sachverstand und Hintergrundwissen vorgenommen“ habe. Annette Nünnerich-Asmus wies darauf hin, dass es sich bei dem Buch nicht allein um einen Nachdruck der Briefe handle, sondern sich in dem Buch auch der damalige Zeitgeist widerspiegle.

Vortrag in der Martinus-Bibliothek (29.11.)

Die Tübinger Literaturwissenschaftlerin Dr. Sabine Gruber wird am Dienstag, 29. November, unter der Überschrift „Mainzer Beitrag zur Briefkultur. Ida Hahn-Hahn und die Königinnen“ über die Briefe sprechen. Ihr Vortrag findet um 18.15 Uhr in der Aula des Mainzer Priesterseminars (Augustinerstraße 34) statt. Der Eintritt dazu ist frei.

Ida Hahn-Hahn war eine der meistgelesenen Autorinnen des 19. Jahrhunderts. 1853 gründete sie in Mainz das Kloster „Vom Guten Hirten“, das in der Nähe der Kirche St. Stephan lag, wo sie bis zu ihrem Tod lebte, ohne selbst Mitglied des Ordens zu sein. In ihrem adeligen Umfeld unterhielt sie zahlreiche Briefkontakte. In der Neuerscheinung sind 98 Briefe aus den Jahren 1844 bis 1877 enthalten. Die Korrespondenz mit der sächsischen Königin Marie (1805-1877), Erzherzogin Sophie von Österreich (1805-1872) und Königin Amalie von Sachsen (1801-1877) bietet einen Einblick in die deutsche und europäische Geschichte zwischen Revolution, Gründung des deutschen Kaiserreiches und Kulturkampf.

Ida Hahn-Hahn diskutierte mit ihren königlichen und kaiserlichen Briefpartnerinnen die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche aus weiblicher Perspektive und nahm dabei auch politischen Einfluss, bestimmt durch die Gegnerschaft zur militaristisch-protestantischen Politik Bismarcks. Auch spannte sie ihre Adressaten in ihre karitativen und kirchenpolitischen Aktivitäten ein. Thematisiert werden außerdem Fragen der Religion und der Literatur, besonders der Romanproduktion von Ida Hahn-Hahn selbst, wobei Königin Marie von ihren abendlichen Lesezirkeln berichtet. So eröffnen die Briefe auch einen Blick in das private und gesellschaftliche Leben der Höfe in Dresden und Wien. Angesichts familiärer Tragödien war Ida Hahn-Hahn, besonders für Königin Marie, Stütze und Trost, so dass sich mit der Monarchin eine tiefe Freundschaft entwickelte.

Die Originalmanuskripte für die Edition hatte der ehemalige Journalist und Verleger Hans-Joachim Griephan, Besitzer des Fritz Reuter-Literaturarchivs in Berlin, zur Verfügung gestellt. Hinkel hatte zuletzt 2015 den bis dahin unveröffentlichten Reisebericht „Mein Schottland“ von Ida Hahn-Hahn publiziert. Im Jahr 2014 hatte er unter dem Titel „Ida Hahn-Hahn. ‚Ich hätte große Lust mit Ihnen zu zanken.’ Mainzer Briefe an Christoph Moufang“ ihre Briefe an den Mainzer Domkapitular und Regens Christoph Moufang herausgegeben. Beide Bände sind ebenfalls bei Nünnerich-Asmus Verlag und Media in Mainz erschienen. Leben und Werk von Ida Hahn-Hahn standen bereits 2011/2012 im Mittelpunkt einer Kabinettausstellung in der Mainzer Martinus-Bibliothek, die unter der Überschrift „Von Babylon nach Jerusalem. Die Schriftstellerin Ida Hahn-Hahn“ gezeigt wurde.

Hinweise:

  • Ida Gräfin Hahn-Hahn: Königliche Post. Briefwechsel mit Königin Marie von Sachsen, Königin Amalie von Sachsen und Erzherzogin Sophie von Österreich. Herausgegeben von Helmut Hinkel. Nünnerich-Asmus Verlag und Media, Mainz 2016. 400 Seiten mit zahlreichen Illustrationen. 19,90 Euro. ISBN 978-3945751503.
  • Martinus-Bibliothek - Wissenschaftliche Diözesanbibliothek im Priesterseminar Mainz - Grebenstraße 8 (Eingang), Augustinerstraße 34 (Post), 55116 Mainz, Telefon: 06131/266-222, Fax: 06131/266-387, E-Mail: martinus.bibliothek@bistum-mainz.de, Internet: www.bistum-mainz.de/martinus-bibliothek - Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9.00 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 18.00 Uhr

tob (MBN)

 

Fragen der kirchlichen Soziallehre im Brennpunkt

Kardinal Lehmann mit Ulrich Ruh und albert Raffelt beim "Theologischen Terzett"

Mainz. Fragen der Ethik und der kirchlichen Soziallehre verdienen in den aktuellen theologischen Auseinandersetzungen nach Auffassung des emeritierten Bischofs von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, eine besondere Aufmerksamkeit. Bei der Vorstellung von Buchempfehlungen des „Philosophisch-Theologischen Terzetts“ für Weihnachten am Donnerstag, 24. November, in der Bistumsakademie Erbacher Hof rückte Lehmann Neuerscheinungen aus diesem Bereich an die erste Stelle. Mitwirkende des Terzetts waren neben ihm in der Tradition dieser jährlichen Veranstaltung in der Vorweihnachtszeit die Freiburger Theologen Albert Raffelt und Ulrich Ruh, die beide – der frühere stellvertretende Leiter der Freiburger Universitätsbibliothek und der langjährige Chefredakteur der „Herder-Korrespondenz“ – zu den Schülern Lehmanns gehören. Der Direktor der Akademie, Professor Dr. Peter Reifenberg, erklärte bei der Begrüßung, dieses Terzett sei eine der schönsten und lehrreichsten Veranstaltungen im Programm des Hauses.

Der Kardinal würdigte zunächst „im Vorgriff auf den 90. Geburtstag“ des christlichen Sozialethikers Wilhelm Korff am 29. November dessen epochales Handbuch „Gliederungssysteme angewandter Ethik“, das er zusammen mit Professor Markus Vogt, München, herausgegeben hat. Das 800 Seiten umfassende Werk widmet sich den „historisch wirkmächtigsten Gliederungsschlüsseln angewandter Ethik in Gestalt der Gebote des Dekalogs, der (Kardinal-)Tugenden und der Pflichtenkreise. Stärker praxis- und handlungsorientiert sind zwei weitere Bücher, die Lehmann in diesem Kontext empfahl: „DOCAT: Was tun?“ über die Soziallehre der Kirche mit einem Vorwort von Papst Franziskus und „Der dritte Weg der Päpste“ über die Wirtschaftsideen des Vatikans zwischen Kapitalismus und Sozialismus von Hans Frambach und Daniel Eissrich. „Docat“ gilt als Anwendungsbuch des 2011 herausgegebenen Jugendkatechismus „Youcat“ der katholischen Kirche. Lehmann verwies darauf, dass unter der Herausgeberschaft der Österreichischen Bischofkonferenz viele Jugendliche daran mitgearbeitet haben. Auch die Deutsche Bischofkonferenz habe sich engagiert. Das Buch habe weltkirchlich die größte Zustimmung gefunden. Weltweit seien etwa 30 Übersetzungen von „DOCAT“ in Arbeit.

Raffelt empfahl das „tiefsinnige“ aber „vergnüglich zu lesende“ Buch des Philosophen Günter Fröhlich „Der Affe stammt vom Menschen ab“, in dem dieser das deterministische Denken enttarnt habe. Nachdrücklich verwies er auf zwei Schriften von Maximus dem Bekenner (Maximus Confessor) über die Gotteserkenntnis. Dieser habe im Jahr 649 an der Lateransynode teilgenommen. Raffelt verwies auf den unsäglichen Leidesweg des Bekenners, der 662 an den Folgen von Foltern und Misshandlungen starb. Sein Werk löse viele Assoziationen zur Gegenwart aus und sei auch deshalb sehr zu empfehlen. Die Bedeutung dieses Theologen, der die altkirchliche Christologie vollendet habe, werde unter anderem daraus sichtbar, dass sich Karl Rahner und Hans Urs von Balthasar intensiv mit seinem Leben und Werk beschäftigt haben.

Daneben empfahl Raffelt zwei Bücher von Klaus P. Fischer zu Karl Rahner und von Hansjürgen Verweyen „Menschsein neu buchstabieren“. Besonderes Gewicht haben nach seinen Worten die gesammelten Abhandlungen von Hans Maier, die unter dem Titel „Christentum und Gegenwart“ erschienen sind, herausgegeben von Ulrich Ruh. Der universal gebildete Politologe habe sich darin unter anderem mit dem Christentum als Wurzel der europäischen Identität befasst. Zu Raffelts Empfehlungen gehörten nicht zuletzt die neuen Bücher von Kardinal Lehmann „Auslotungen. Lebensgestaltung aus dem Glauben heute“ und „Was im Wandel bleibt. Christsein in der Kirche heute“.

Ulrich Ruh hatte als Schwerpunkt für seine Empfehlungen das Reformationsjubiläum gewählt, darunter die Bücher „Reformation. Die 95 wichtigsten Fragen“ von Johann Hinrich Claussen und „Martin Luther. Eine ökumenische Perspektive“ von Kardinal Walter Kasper, des langjährigen Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen. Als „Hommage an meine badische Heimat“ bezeichnete Ruh seine Empfehlung des Buches „Melanchthon. Vermittler der Reformation“ von Heinz Scheible. Er unterstrich die Bedeutung Melanchthons als Hauptverfasser der „Confessio Augustana“ und als unermüdlicher Briefeschreiber. Als Beiträge zum interreligiösen Dialog nannte Ruh Hans Markus Heimann „Deutschland als multireligiöser Staat“ und „Der Islam in Deutschland. Eine Bestandsaufnahme“ von Mathias Rohe. Zur aktuellen theologischen Diskussion empfahl Ruh die Lektüre von Jürgen Werbick „Gott-menschlich. Elementare Christologie“ und von Paul M. Zulehner „Vom Gesetz zum Gesicht“ über einen „neuen Ton in der Kirche“ in den Äußerungen von Papst Franziskus zu Ehe und Familie. Ruh schloss mit der Empfehlung des Gesprächsbuchs „Mit langem Atem“ zwischen Kardinal Lehmann und Markus Schächter.

Sk (MBN)

 

Neuer Altar in der Marienschule

Weihe mit Diözesanadministrator Giebelmann in Offenbach

Offenbach. Der Diözesanadministrator des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Mittwoch, 23. November, den neuen Altar in der Kapelle der Marienschule in Offenbach geweiht. Die Aachener Künstlerin Maria Fernandez hatte den Altar, den Ambo und den Tabernakel der Schulkapelle neu gestaltet. „Die Kapelle ist ein Herz der Marienschule: Hier können die Schülerinnen die Nähe Gottes erfahren und im Schulalltag Atem holen“, sagte Giebelmann in seiner Predigt.

am (MBN)

 

Missio canonica an 36 Religionslehrerinnen und -lehrer verliehen

Traditioneller Sendungsgottesdienst im Mainzer Dom mit Weihbischof Bentz

Mainz. Der Mainzer Weihbischof, Dr. Udo Markus Bentz, hat am Donnerstag, 24. November, die Missio canonica an 36 Religionslehrerinnen und -lehrer aller Schulformen aus dem Bistum Mainz verliehen. Bentz überreichte die Urkunden bei einem Gottesdienst im Westchor des Mainzer Domes. Die Missio canonica ist die kirchliche Bevollmächtigung für Religionslehrer. Ohne diese Sendung darf kein Lehrer katholischen Religionsunterricht erteilen. Die Eucharistiefeier war Abschluss einer Tagung des Dezernates Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz mit den Religionslehrern, die von Mittwoch, 23., bis Donnerstag, 24. November, im Erbacher Hof in Mainz stattfand. Die Tagung, an der auch die Dezernentin für Schulen und Hochschulen der Diözese, Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, teilnahm, widmete sich verschiedenen Aspekten der Aufgaben eines Religionslehrers. Darüber hinaus bot die Tagung die Möglichkeit, die Ansprechpartner im Bischöflichen Ordinariat kennenzulernen.

In seiner Predigt unterstrich Bentz, dass die Missio canonica auch immer mit der „Confessio“, dem Bekenntnis, zusammenhänge. „Schüler wollen die Lehrer bzw. den Lehrer als spirituelle Persönlichkeit erleben und sich auseinandersetzen. Zeugenschaft verlangt Authentizität und Sprachfähigkeit. Auch deswegen gehören Missio und Confessio untrennbar zusammen“, sagte er. Die Missio sei „Ermutigung“, ein „Zeichen des Vertrauens“ und auch „eine gewisse Entlastung“. Religionsunterricht habe die Aufgabe, „die religiöse Identitätsbildung junger Menschen zu begleiten“. „Religionsunterricht heißt, jungen Menschen zu der Kompetenz zu verhelfen, den Glauben so kennenzulernen und wahrzunehmen, dass sie ihren eigenen Standpunkt darin finden. Religionsunterricht heißt, den Glauben als eine Kraft kennenzulernen, der befähigt, kritisch Gesellschaft mitzugestalten und nicht gleichgültig mitzulaufen“, betonte der Weihbischof.

Im Rahmen der Missio-Verleihung sprechen die Kandidaten zunächst gemeinsam das Apostolische Glaubensbekenntnis. Anschließend fragt der Weihbischof die Kandidaten: „Sind Sie bereit, die Botschaft der Kirche im Religionsunterricht zu lehren und sie im Leben zu bezeugen?“ Auf die Antwort „Wir sind dazu bereit!“ entgegnet er schließlich: „Ich sende Sie!“ Danach überreicht der Weihbischof den Kandidaten die Urkunde mit ihrer Missio canonica.

am (MBN)

 

Integration ist eine zentrale Langzeitaufgabe

Kolloquium der KHG Gießen zum Thema "Herausforderung Integration"

Gießen. Integration ist eine zentrale Langzeitaufgabe, die aber nur mit einer vorwärtsgewandten Vision gelingt: Das haben die Vorträge und Diskussionen bei einem Kolloquium der Katholischen Hochschulgemeinde Gießen (KHG) im Gießener Rathaus zum Thema „Herausforderung Integration – Antworten aus Gesellschaft, Hochschule und Kirche“ deutlich gemacht. In seinem Fazit am Samstag, 12. November, bezeichnete Hochschulpfarrer Dr. Siegfried Karl einen gesamtgesellschaftlichen Dialog „über unsere gemeinsamen Werte“ als unverzichtbar. Das Fehlen eines Konzeptes für den gesellschaftlichen Diskurs über die Themen Flüchtlinge und Integration wurde als Manko festgehalten. Zugleich wurde für mehr Bürger-dialoge auch in diesen Fragen plädiert. Eine Schlüsselrolle für eine gelingende Kommunikation und Integration komme den vielen ehrenamtlichen Helfern zu, so ein weiteres Ergebnis des Gießener KHG-Kolloquiums.

Das Kolloquium, das im Rahmen des 90-jährigen Jubiläums der KHG Gießen stattfand, wurde gemeinsam mit der Justus Liebig-Universität Gießen und der Technischen Hochschule Mittelhessen veranstaltet. Zu den Sprechern gehörten der ehemalige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen, Dr. Bernhard Vogel, der Diözesanadministrator des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, der Bevollmächtigte der Hessischen Landesregierung für Integration und Antidiskriminierung, Staatssekretär Jo Dreiseitel, die Präsidenten der Justus Liebig-Universität Gießen und der Technischen Hochschule Mittelhessen, Professor Dr. Joybrato Mukherjee und Professor Dr. Matthias Willems, der Leiter des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes Deutschland, Pater Frido Pflüger aus Berlin, die Migrationsbetreuerin im Caritasverband Gießen, Cornelia Tigges, sowie der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Claus Leggewie, Universität Gießen, und der Marburger Sozialpsychologe Professor Dr. Ulrich Wagner. Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einem Grußwort von Gießens Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz.

PM (MBN)

 

Vorschau

Chef der „Denkwerkstatt des Bistums Mainz“

60. Geburtstag von Akademiedirektor Peter Reifenberg (6.12.)

Mainz. Der Direktor der Bistumsakademie und des Tagungszentrums Erbacher Hof in Mainz, Professor Dr. Peter Reifenberg, vollendet am Dienstag, 6. Dezember, sein 60. Lebensjahr. Aus diesem Anlass hat der Mainzer Diözesanadministrator, Prälat Dietmar Giebelmann, an diesem Tag Freunde und Weggefährten von Reifenberg zu einem festlichen Abendessen in den Erbacher Hof eingeladen. Die Würdigung von Reifenberg, der den Erbacher Hof in Mainz seit 2001 leitet, wird der frühere Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, vornehmen.

Der Abend wird mit einem Vortrag von Professor Dr. Eberhard Schockenhoff eröffnet. Der Freiburger Moraltheologe spricht zum Thema „‚Nichts Neues aus Rom?’ - Zwei kontroverse Lesarten des nachsynodalen Schreibens ‚Amoris laetitia’ von Papst Franziskus“. Schockenhoff hatte die Habilitationsschrift von Reifenberg betreut. Anstelle von persönlichen Geschenken bittet Reifenberg um eine Spende für den Flüchtlingsfonds des Bistums Mainz.

Strahlkraft von Theologie und Philosophie in der Gesellschaft wachhalten

Als Akademiedirektor ist es Reifenberg ein großes Anliegen, „die Strahlkraft theologischer und philosophischer Fragestellungen in der Gesellschaft wach zu halten“. Es geht ihm vor allem darum, „das Grundverstehen des christlichen Glaubens zu fördern. Dieses Profil versuchen wir zu pflegen und auszubauen.“ Reifenberg war bei seiner Arbeit immer in besonderer Weise den Anliegen des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann, verbunden. Lehmann, der im Mai als Bischof emeritiert wurde, hatte sich in den jährlichen Programmgesprächen regelmäßig eingebracht.

Auch wenn das Interesse an diesen theologischen und philosophischen Fragestellungen in der Gesellschaft merklich zurückgehe, „heißt das gerade nicht, dass wir sie aufgeben müssen. Ich bin davon überzeugt, dass wir nach wie vor die Probleme um die Grundfragen unseres Glaubens und Lebens thematisieren müssen. Aber wir müssen die Zeichen der Zeit so verpacken, dass man sieht, welche Relevanz theologische und philosophische Fragestellungen für die heutigen Probleme haben“, betont Reifenberg. „Es bleibt eine große und wesentliche Aufgabe der Kirche, dass wir unsere Stimme erheben und so in die Gesellschaft hineinwirken.“ Für Reifenberg ist der Erbacher Hof in diesem Sinne immer schon die „Denkwerkstatt des Bistums Mainz“.

Verändert hat sich mit den Jahren auch das Publikum der Akademie. „Die alte Bildungsklientel, die ein hohes theologisches Bildungsbedürfnis hatte, gibt es praktisch nicht mehr“, räumt Reifenberg ein. Mit seinen sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bistumsakademie beschreitet er konsequent neue Wege, um dem Haus neue Interessenten zu erschließen. Sehr gut angenommen werden etwa Lesezirkel, Gesprächskreise und die Junge Akademie des Hauses. Mehr gefragt denn je seien jedoch historische oder kunsthistorische Angebote. „Da gibt es ein riesiges Interesse. Und auch bei diesen Themen ist es möglich, Fragen nach Sinn und Bestimmung des Menschen und damit auch die Gottesfrage zu thematisieren.“

Durch die umfassende Sanierung des Erbacher Hofes, die Anfang des Jahres abgeschlossen wurde, sei die Attraktivität als zentral in der Mainzer Innenstadt gelegenes Tagungszentrum nochmals gesteigert worden, hebt Reifenberg hervor. „Wir können gar nicht allen Anfragen nachkommen, die bei uns eingehen.“ Das bedeutet natürlich auch viel Arbeit für die rund 60 Mitarbeiter des Tagungshauses. Reifenberg ist dem Bistum Mainz für die große Investition in die Arbeit des Erbacher Hofes sehr dankbar: „Das ist auch ein Zeichen dafür, dass Kirche sich in der Gesellschaft weiter zu Wort melden wird.“

Peter Reifenberg wurde am 6. Dezember 1956 in Worms geboren. Nach einem Studium der Theologie, Philosophie, Romanistik und Pädagogik in Mainz, Dijon und Paris war er von 1982 bis 1990 als Studienrat am Gauß-Gymnasium in Worms tätig. Ab 1990 war er Studienleiter des Erbacher Hofes. Im Jahr 1998 wurde er dort stellvertretender Direktor. Seit August 2001 leitet er die Bistumsakademie und das Tagungshaus als Direktor.

Reifenberg wurde 1991 an der Universität Mainz bei Professor Dr. Johannes Reiter mit der Dissertation „Situationsethik aus dem Glauben? Leben und Denken Ernst Michels (1889-1964)“ promoviert. Im Jahr 2001 habilitierte er sich an der Theologischen Fakultät der Albert Ludwigs-Universität Freiburg mit einer Arbeit zum Thema „Verantwortung aus der Letztbestimmung. Maurice Blondels Ansatz zu einer Logik des sittlichen Handelns“ im Fach Moraltheologie bei Professor Dr. Eberhard Schockenhoff. 2005 ist Reifenberg zum Universitätsprofessor der Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Albert Ludwigs-Universität Freiburg ernannt worden. Seit rund 15 Jahren hat er einen Lehrauftrag am Theologischen Institut der Universität Mannheim inne . Reifenberg war außerdem von 2006 bis 2009 Vorsitzender des Leiterkreises der Katholischen Akademien in Deutschland. Er ist verheiratet und hat mit seiner Frau zwei Söhne.

Hinweis: www.ebh-mainz.de 

tob (MBN)

 

„Mission – Zukunft der Kirche“ (2.-3.12.)

Öffentlicher Festvortrag mit Kardinal Reinhard Marx

Mainz. Anlässlich des Jubiläums „100 Jahrgänge ‚Zeitschrift für Missionswissenschaft und Religionswissenschaft (ZMR)‘“ findet unter der Überschrift „Mission – Zukunft der Kirche“ ein Symposion statt. Kooperationspartner der Veranstaltung, die von Freitag, 2., bis Samstag, 3. Dezember, in der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz stattfindet, sind das „Internationale Institut für missionswissenschaftliche Forschungen e.V. (IIMF)“, die „Zeitschrift für Missionswissenschaft und Religionswissenschaft (ZMR)“ und das katholische Hilfswerk Missio aus Aachen.

Im Rahmen des Symposions wird es in der Memorie des Mainzer Domes am Freitag, 2. Dezember, um 18.00 Uhr einen Festakt geben. Den Festvortrag hält der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising. Sein Vortrag steht unter der Überschrift „Mission – in den Umbrüchen unserer Zeit“. Der Vortrag ist öffentlich, aufgrund der begrenzten Plätze wird um eine Anmeldung gebeten.

In einer Pressemitteilung zu dem Symposion zum Inhalt und Ziel der Tagung heißt es: „Es geht um die Frage, welche Rolle in säkularen Zeiten die Mission der Kirche spielt. Von kleinsten Anfängen vor fast zwei Jahrtausenden hat sich der christliche Glaube verbreitet, heute ist daraus eine Katholische Weltkirche mit annähernd 1,3 Milliarden Mitgliedern geworden. Doch hat sich das Missionsverständnis durch den Aufbruch des Zweiten Vatikanischen Konzils und die Krise der Dekolonisation hindurch gewandelt. Das umstrittene Thema (soll man oder darf man überhaupt Mission betreiben?) wird dabei in verschiedenen Perspektiven aufgerollt.“ Neben dem Vortrag von Kardinal Marx werden weitere Themen der Veranstaltung die Globalisierung des Christentums und die Interkulturalität, die besondere Rolle der Frauen als transkulturelle Akteurin und der interreligiöse Dialog sein. Zudem soll im Rahmen einer Podiumsdiskussion, die das Symposion am Samstag, 3. Dezember beschließt, erörtert werden, ob „die Mission eine Zukunft hat oder gar die Zukunft der Kirche ist“.

Hinweis: Weitere Informationen auch im Internet unter www.ebh-mainz.de

am (MBN)

 

Jubiläum „Rheinhessen 2016“

Veranstaltungen der Katholischen Kirche im Monat Dezember

Rheinhessen. Das Bistum Mainz und seine rheinhessischen Dekanate haben sich mit zahlreichen Veranstaltungen am Jubiläum „Rheinhessen 2016“ beteiligt. Im Dezember neigt sich das Jubiläumsjahr dem Ende zu. Auf dem Programm stehen noch zwei Veranstaltungen:

  • Sonntag, 4. Dezember: Aufführung des Oratoriums „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy – Dieses Konzert findet im Rahmen des Jubiläums „600 Jahre Basilika St. Martin Bingen 2016“ statt. Um 16.00 Uhr musizieren neben Solisten die Chöre an der Basilika („AmenSingers“, Binger Vokalensemble, Ensemble „Clara Voce“) sowie das Kammerorchester Seligenstadt unter der Leitung von Regionalkantor Alexander Müller.
  • Samstag, 24., bis Samstag, 31. Dezember: „Lichtbrücke“. Zum Abschluss des Jubiläumsjahres ist nochmals die Lichtbrücke vom Ockenheimer Jakobsberg zum Binger Rochusberg zu erleben. Mit Hilfe großer Lichtkanonen wird die „Lichtbrücke“ die beiden Berge miteinander verbinden.

Hinweis: Weitere Informationen auch im Internet unter www.rheinhessen-katholisch.de

am (MBN)

Terminvorschau 2017 (c) Bistum Mainz / Blum
Missio canonica Herbst 2016 (c) Bistum Mainz / Matschak