Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 18

vom 14. Mai 2014

Mainz, 13.5.2014: Kardinal Karl Lehmann erinnerte in seiner Begrüßung an den Genozid in Ruanda. (c) Bistum Mainz / Matschak
Mainz, 13.5.2014: Kardinal Karl Lehmann erinnerte in seiner Begrüßung an den Genozid in Ruanda.
Datum:
Mi. 14. Mai 2014
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder -129,
Fax 06131/253-402, E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte

  • Lehmann würdigt Mainzer Gespräche
  • Jahreshauptversammlung des PWB im Bistum Mainz 
  • Gottesdienst für Opfer des Völkermordes in Ruanda 
  • Podiumsdiskussion zum „Tag der offenen Klöster" 
  • 50 Jahre Katholisches Bildungswerk der Diözese Mainz 
  • Interview zu kirchenmusikalischen Ausbildungskursen

Vorschau

  • Familienbildungswerk Viernheim wird 50 Jahre alt (16.5.) 
  • Infotag „Theologie im Fernkurs" (17.5.) 
  • Erste „katholische Woche" bei LGS Gießen (ab 19.5.) 
  • Weihe der neu gebauten „Rollwald-Kirche" (25.5.)

Personalien

  • Drei Diakone feiern silbernes Weihejubiläum

Dokumentation

  • Aufruf von Bischofskonferenz und EKD zur Europawahl

Berichte

Lehmann würdigt Mainzer Gespräche

50. Treffen zwischen Bischöfen und Theologen aus dem deutschen Sprachraum

Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat am Montag, 12. Mai, das seit 25 Jahren bestehende so genannte Mainzer Gespräch zwischen Bischöfen und Theologieprofessoren gewürdigt. Wörtlich sagte er: „Der Dialog zwischen Lehramt und Theologie, aber auch der theologischen Disziplinen aus den deutschsprachigen Ländern untereinander hat sich gelohnt. Ich danke besonders für die Vermittlung und den Ausgleich zwischen Offenheit und manchmal auch Kontroversen und einem hohen Vertrauen zueinander, das wesentlich ermöglicht wurde durch Disziplin, Diskretion und Rücksicht aufeinander." Das 50. Mainzer Gespräch - mit dem offiziellen Titel „Gespräch zwischen Mitgliedern der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Bischofskonferenz und Vertretern der deutschsprachigen Theologie" - fand im Mainzer Kolpinghaus statt.

Seit 1989 kommen auf Initiative von Lehmann Bischöfe und Theologen aus dem deutschen Sprachraum zweimal im Jahr in Mainz zusammen. Die Begegnung entstand als Reaktion auf die so genannte „Kölner Erklärung", mit der rund 200 katholische Theologieprofessoren sich unter anderem gegen die vatikanische Praxis zur Erteilung der kirchlichen Lehrerlaubnis (Missio canonica) und die Einflussnahme bei Bischofsernennungen gewandt hatten. Lehmann hatte als damaliger Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz die gewählten Sprecher der einzelnen theologischen Disziplinen aus dem deutschen Sprachraum sowie die zuständigen Vertreter der Bischofskonferenzen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich zu einer Begegnung eingeladen, um die Vertrauensbasis zwischen Lehramt und Theologie zu verbessern. Bisherige Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Theologischen Disziplinen waren vor Professor Dr. Benedikt Kranemann, der heute diese Aufgabe inne hat, zunächst Professor Dr. Heribert Schmitz (München), Professor Dr. Klaus Ganzer (Würzburg), Professor Dr. Ludwig Mödl (München) und Professor Dr. Alfred Hierold (Bamberg). Das erste Treffen fand am 27. Mai 1989 im Mainzer Kolpinghaus statt, das bis heute Tagungsort der Treffen geblieben ist.

Inhaltliche Schwerpunkte der Treffen sind neben Berichten über die Situation von Kirche und Theologie sowie über die Hochschulpolitik unter anderem auch Erfahrungen und Schwierigkeiten mit „Nihil obstat-Verfahren". Kardinal Lehmann verwies zu Beginn der Sitzung auf die Situation um die so genannte „Kölner Erklärung" im Jahr 1989 hin, die zur Gründung der Mainzer Gespräche geführt hat: „Die Kölner Erklärung wurde zu einem Sammelbecken harter innerkirchlicher Kritik und fand weltweit Aufmerksamkeit." Angesichts des immer schärfer werdenden Konflikts habe er nach Wegen gesucht „zu einer mäßigenden, aber wirksamen Aussprache zu kommen", sagte Lehmann. „Ich setzte nicht auf einen öffentlichen Schlagabtausch, sondern auf eine ehrliche, schonungslose Aussprache, zunächst ohne Öffentlichkeit."

„Wir haben die Mainzer Gespräche in diesen 25 Jahren als Ort für einen sehr vertrauensvollen Austausch zwischen den Bischöfen und der theologischen Wissenschaft wahrgenommen", sagte Professor Dr. Benedikt Kranemann. Der Erfurter Liturgiewissenschaftler moderiert als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der theologischen Disziplinen die Mainzer Gespräche. In dieser Zeit hätten die Mainzer Gespräche geholfen „manches Missverständnis auszuräumen". Kranemann dankte Kardinal Lehmann und den beteiligten Bischöfen ausdrücklich „für die gute Gesprächskultur und die stets offene Diskussion". Weiter sagte Kranemann: „Wir sind der Überzeugung, dass das Mainzer Gespräch als wichtiger Ort für das Gespräch zwischen Lehramt und wissenschaftlicher Theologie auf Zukunft hin auch langfristig erhalten bleiben muss."

An dem Gespräch im Mainzer Kolpinghaus hatten auf Einladung von Kardinal Lehmann, der Vorsitzender der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz ist, unter anderen der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff, Vorsitzender der Kommission für Wissenschaft und Kultur der Deutschen Bischofskonferenz, und der neue Salzburger Erzbischof Franz Lackner teilgenommen. Termin für das nächste Theologengespräch ist Freitag, 5. Dezember 2014, in Mainz.

tob (MBN)

 

Lerchl: Neue Interessenten für unser Anliegen gewinnen

Jahreshauptversammlung des Päpstlichen Werkes für Geistliche Berufe (PWB)

Mainz. Das Päpstliche Werk für Geistliche Berufe (PWB) im Bistum Mainz wirbt für sein Anliegen mit der Gebetsinitiative „Perlen der Berufung - Gebet um Geistliche Berufungen". „Mit der Aktion wollen wir um einen neuen missionarischen Aufbruch beten, damit viele Menschen in der Kirche eine Heimat finden und ihre Berufung entdecken können." Das sagte der Diözesandirektor des PWB und Leiter der Diözesanstelle Berufe der Kirche im Bistum Mainz, Pfarrer Markus Lerchl, am Mittwoch, 7. Mai, bei der PWB-Jahreshauptversammlung im Mainzer Priesterseminar.

Im Rahmen der Gebetsinitiative können sich Interessierte beim PWB kostenlos einen Rosenkranz bestellen. Verbunden damit ist der Auftrag, den Rosenkranz im Rahmen der eigenen Möglichkeiten regelmäßig für Geistliche Berufungen zu beten. Die Rosenkränze wurden in Bethlehem hergestellt und am 2. April von Papst Franziskus in Rom bei der Generalaudienz gesegnet.

„Mit der Aktion gehen wir bewusst über den Kreis der PWB-Mitglieder im Bistum hinaus. Es ist uns wichtig, neue Interessenten für das Anliegen der Geistlichen Berufung anzusprechen", betonte Lerchl. Und weiter: „Ich glaube, wir haben mit der Aktion einen Nerv getroffen", sagte Lerchl, „denn es sind schon mehr als die Hälfte der 400 Rosenkränze weg". Die Aktion war in der vergangenen Woche in der Kirchenzeitung „Glaube und Leben" unter anderem mit einem Prospekt beworben worden.

Lerchl präsentierte außerdem den Rechenschaftsbericht des PWB. Aus ihm geht hervor, dass das Werk im vergangenen Jahr zinslose Darlehen an insgesamt zehn Studierende ausgezahlt hat. Pastoralreferentin Janina Adler vom Team der Diözesanstelle Berufe der Kirche wies darauf hin, dass die Einrichtung künftig unter einem leicht veränderten Namen und mit neuem Logo auftreten wird. Da sich gezeigt habe, dass das Wort „Diözesanstelle" immer stark erklärungsbedürftig gewesen sei, werde die Einrichtung ab dem anstehenden „Weltgebetstag für Geistliche Berufungen" (11. Mai) unter der Bezeichnung Infostelle für Berufe der Kirche im Bistum Mainz firmieren. Voraussichtlich im Juni werde dann auch die neue Internetseite der Infostelle freigeschaltet. Zu Beginn der Versammlung hatte Lerchl, der auch Subregens des Mainzer Priesterseminars ist, zusammen mit den Mitgliedern eine Eucharistiefeier in der Seminarkirche gefeiert. Zum Team der Infostelle gehören außerdem Pastoralreferentin Stephanie Rieth sowie Brigitte Helmerich im Sekretariat.

Heiligtumsfahrt nach Aachen (26.6.) / Weltgebetstag-Gottesdienste (11.5.)

Der zentrale Gottesdienst zum Weltgebetstag für Geistliche Berufungen findet im Bistum Mainz am Sonntag, 11. Mai, um 10.00 Uhr in der Pfarrei St. Johannes Evangelist in Mainz statt. Zelebrant und Prediger ist der Mainzer Weihbischof, Dr. Ulrich Neymeyr; die musikalische Gestaltung übernimmt die Projektband zur diesjährigen Ministrantenwallfahrt nach Rom. Ein weiterer Gottesdienst zum Weltgebetstag wird im Wormser Dominikanerkloster um 11.30 Uhr gefeiert.

Am Donnerstag, 26. Juni, bietet das PWB die Teilnahme an der Heiligtumsfahrt nach Aachen an. Treffpunkt ist an diesem Tag um 7.00 Uhr am Mainzer Hauptbahnhof. Die Rückkehr ist für 20.30 Uhr vorgesehen. Für die Teilnahme (Kostenbeitrag 50 Euro) wird um eine Anmeldung bis zum 3. Juni gebeten. Die Teilnahme an der Wallfahrt ist unabhängig von einer PWB-Mitgliedschaft möglich.

Derzeit 17 Priesteramtskandidaten

Im Bistum Mainz gibt es derzeit insgesamt 17 Priesteramtskandidaten. Das sagte der Regens des Mainzer Priesterseminars, Dr. Udo Markus Bentz. In diesem Jahr werden zwei Neupriester geweiht, vier Priesteramtskandidaten erhielten bereits die Diakonenweihe und werden somit voraussichtlich im kommenden Jahr zu Priestern geweiht. Bentz gab jedoch zu bedenken, „dass die Zahlen bei den Priesteramtskandidaten in den darauffolgenden Jahren nicht so gut aussehen". Dadurch, dass sich die Priesteramtskandidaten jeweils in verschiedenen Stationen ihrer Ausbildung befänden, lebten zeitweise nur drei Studenten im Seminar. „Das macht das Zusammenleben als Hausgemeinschaft zu einer großen Herausforderung", sagte Bentz. Der Regens dankte den Mitgliedern des PWB für ihr Engagement. „Ich bin froh, dass im PWB so viele Menschen das Anliegen um Geistliche Berufungen mittragen", sagte Bentz. Besonders dankte er für die Kreativität im Umgang mit dem Thema. „Sie lassen sich nicht entmutigen, sondern fragen, wie man unser Anliegen auch weiterhin in das Bistum tragen kann."

Stichwort: Päpstliches Werk für Geistliche Berufe (PWB)

Das PWB ist eine Gebetsgemeinschaft für Berufungen von Priestern, Diakonen, Ordensleuten sowie Gemeinde- und Pastoralreferenten, Religionslehrern und Katecheten. Durch Gebet und finanzielle Hilfe unterstützen die Mitglieder das Anliegen um kirchliche und geistliche Berufe. Gegründet wurde das PWB 1926 von Frauen in Freiburg als „Frauenhilfswerk für Priesterberufe". 1941 errichtete dann Papst Pius XII. das „Päpstliche Werk für Priesterberufe". Der Mainzer Bischof Dr. Albert Stohr führte es 1947 im Bistum Mainz ein. Derzeit hat das PWB im Bistum Mainz 790 Mitglieder. Davon sind 201 Einzelmitglieder, die übrigen 589 treffen sich in rund zwei Dutzend Gebetsgruppen im Bistum.

Hinweis: Infostelle „Berufe der Kirche", Himmelgasse 7, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-536, Fax: 06131/253-588, E-Mail: berufederkirche@bistum-mainz.de, Internet: www.berufe-kirche-mainz.de  

tob (MBN)

 

„Wir sind auch in Europa mitschuldig geworden"

Ökumenischer Gedenkgottesdienst für die Opfer des Völkermordes in Ruanda

Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat an den Völkermord in Ruanda vor 20 Jahren erinnert. „Wir sind auch in Europa mitschuldig geworden. Wir haben zugesehen und schauten zugleich weg, bis es zu spät war. Heute sagen uns die Experten, 5.500 Blauhelme hätten diesen Genozid verhindern können", sagte Lehmann in einem ökumenischen Gedenkgottesdienst am Dienstag, 13. Mai, im Mainzer Dom.

Lehmann wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass sich leider auch vereinzelt Kirchenleute in Ruanda des Völkermordes schuldig gemacht hätten. „Der Schmerz über das Geschehene sitzt immer noch tief. Gewiss dürfen und wollen wir auch die vielen Menschen nicht vergessen, die dem Morden Einhalt gebieten wollten und selbst Opfer der Gewalt geworden sind. Wir schämen uns, dass dies in dem schönen Land Ruanda geschehen ist, besonders auch weil Ruanda mit über 50 Prozent Anteil von Christen zu den am stärksten christianisierten Ländern Afrikas gehört", sagte Lehmann.

Weiter sagte der Kardinal: „Es mag zwar das internationale Völkerrecht stärken, wenn in letzter Zeit bei uns in Europa manche Täter, die zu uns flüchteten und entdeckt worden sind, verurteilt wurden, aber es ist auch makaber, wenn wir in einigen Tausenden von Kilometern Entfernung von Ruanda gleichsam hoch zu Ross zu Gericht sitzen - und immer noch zusehen, was in Zentralafrika, im Südsudan, in Nigeria, in Syrien und anderswo geschieht."

An dem Gottesdienst nahmen unter anderen auch der rheinland-pfälzische Landtagspräsident Joachim Mertes, die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Innenminister Roger Lewentz sowie die ruandische Botschafterin Christine Nkulikiyinka und Dr. Richard Auernheimer, Präsident des Vereins „Partnerschaft Rheinland-Pfalz Ruanda", teil. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Domorganist Daniel Beckmann, Professor Dr. Manfred Siebald und Schülerinnen und Schülern der Martinus-Schule Mainz-Gonsenheim.

Predigt von Kirchenpräsident Jung

In seiner Predigt sprach sich der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Dr. Volker Jung, dafür aus, die Friedensbotschaft des christlichen Glaubens bei aktuellen Konflikten wie im Südsudan stärker einzubringen. Es sei aus christlicher Perspektive heraus wichtig, „aufmerksam hinzusehen", wo sich Gewalt anbahne oder Menschen sich übereinander erheben. Jung erinnerte an die damalige Situation in Ruanda, als 1994 binnen 100 Tagen nahezu eine Million ruandische Männer, Frauen und Kinder ermordet wurden. Damals hätten die „reichen Länder" offenbar „gleichgültig und anscheinend ungerührt zurückgelehnt und der sich vollziehenden Apokalypse" in dem ostafrikanischen Land zugeschaut, zitierte Jung den kanadischen Generalleutnant Roméo Dallaire, der vor 20 Jahren Kommandant der UN-Friedenstruppe in dem Land war. Dieser Völkermord sei deshalb auch „als Scheitern der gesamten Menschheit" zu verstehen.

Als „hoffnungsvoll" habe er die Versöhnungsbestrebungen in Ruanda erlebt, sagte Jung, der vor zwei Jahren das afrikanische Land besucht hatte. Der christliche Glaube ermutige dort Menschen, anderen zu vergeben, auch wenn „menschlich tiefe Wunden bleiben". Viele Ruander hätten verstanden, dass Vergebung dort der einzige Weg zum Frieden sei, „auch wenn es viel Kraft kostet, sagte Jung.

Grußwort der Ministerpräsidentin

In ihrem Grußwort bezeichnete Ministerpräsidentin Dreyer den Genozid als eines der schrecklichsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte und als eine Geschichte des menschlichen und politischen Versagens. „Kaum eine Familie blieb von den Auswirkungen des Völkermordes verschont. Er hinterließ bei den Menschen tiefe Wunden. Wir wollen vor allem der Kinder und Jugendlichen gedenken, die in einer traumatisierten Gesellschaft aufwuchsen", sagte die Ministerpräsidentin.

Trotz der tiefen Wunden, die der Völkermord hinterlassen habe, hätten die Ruander Wege gefunden, um mit der Vergangenheit umzugehen. „Das war und ist ein steiniger Weg. Aber Ruanda wird auf diesem Weg nicht alleine gelassen. Gerade die Partnerschaft zwischen Rheinland-Pfalz und Ruanda bietet Möglichkeiten, die positiven Entwicklungen zu unterstützen", sagte Dreyer. Diese Partnerschaft sei etwas Einmaliges, weil sie vor allem von den Menschen, den Initiativen und Vereinen im ganzen Land getragen und gestaltet werde. Seit 1982 ist das Land Rheinland-Pfalz mit dem ostafrikanischen Land Ruanda partnerschaftlich verbunden.

Misereor-Ausstellung „20 Jahre Genozid in Ruanda"

Vor dem Gottesdienst wurde eine Ausstellung des katholischen Hilfswerks Misereor mit dem Titel „Fractured Lives - 20 Jahre Genozid in Ruanda" eröffnet, die bis zum 5. Juni im Mainzer Dom gezeigt wird. Der rheinland-pfälzische Innenminister Lewentz erinnerte bei der Eröffnung daran, dass der Völkermord die Überlebenden tief traumatisiert zurückgelassen habe und auch die nachfolgende Generation schwer belaste. „Es ist unsere Aufgabe hier in Rheinland-Pfalz als Freunde und Partner des ruandischen Volks, das zu tun, was in unseren Kräften steht, um den Heilungs- und Versöhnungsprozess zu befördern. Dazu gehört auch, die Erinnerung wach zu halten, damit sich etwas Vergleichbares in Ruanda nie mehr wiederholen kann", sagte er. Die Ausstellung dokumentiert, wie der Genozid in Ruanda die Betroffenen bis heute traumatisiert. „Die Menschen in Ruanda durchleben einen langen Prozess der Aufarbeitung des Geschehenen, der Wiederannäherung, Zusammenleben und Vertrauen nach den Erfahrungen von Krieg, Gewalt und Völkermord ermöglichen soll", sagte Maria Klatte, Leiterin der Abteilung Afrika und Naher Osten bei Misereor.

am (MBN)

 

Ordensleben - wen interessiert‘s?

Podiumsdiskussion zum Auftakt des „Tags der offenen Klöster"

Mainz. Am Vorabend des „Tags der offenen Klöster" (10. Mai) veranstalteten der Ordensrat im Bistum Mainz und das Ordensreferat im Bischöflichen Ordinariat am Freitag, 9. Mai, eine Podiumsdiskussion in der Karmeliterkirche in Mainz zum Thema „Ordensleben - wen interessiert‘s?". Und Interesse war zweifellos vorhanden, wie die gut besuchte Veranstaltung zeigte: Es sei deutlich geworden, „dass Ordensleben spannend sein kann", zog der Dominikanerpater Frano Prcela OP, geistlicher Begleiter für die Ordensschwestern im Bistum Mainz, in seinem Schlusswort ein positives Fazit aus dem Gespräch.

Als Vertreter des Ordensrates hatte Oblatenpater Karl-Heinz Vogt OMI, Hausoberer der Niederlassung auf dem Hartenberg in Mainz, zu Beginn dargelegt, worum es am „Tag der offenen Klöster" und bei der Diskussion in der Karmeliterkirche gehe: „Wir wollen uns als Ordensleute vorstellen und zeigen, dass Ordensleben heute noch ein sinnvoller Weg ist", betonte er. Auch wenn viele Aufgaben, die früher von den Orden wahrgenommen wurden, vor allem im sozialen Bereich, heute in der Hand des Staates lägen: Ordensleben sei der Versuch, das Evangelium in den „evangelischen Räten" (Armut, Keuschheit, Gehorsam) konkret werden zu lassen. An dem Gespräch nahm auch Ehrendomkapitular Klaus Forster teil, Personaldezernent des Bistums Mainz.

Das Podium war mit zwei Frauen und zwei Männern besetzt: Schwester M. Franziska Katharina Spang OSCCap aus dem Kloster der Klarissen-Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung in Mainz, der Kreuzschwester Ancilla-Maria Ruf vom Binger Rochusberg, Vorsitzende des Ordensrates, dem Dominikaner Frater Dennis Halft OP, Religionswissenschaftler und Theologiestudent in Mainz, und dem Karmeliter Pater Lorenz van Rickelen OCarm, Mitglied der Mainzer Niederlassung seines Ordens in Mainz, mit halber Stelle in der Jugendseelsorge des Dekanates Mainz-Stadt tätig. Die Gesprächsführung hatte Michaela Pilters, Leiterin der Redaktion „Kirche und Leben" (katholisch) beim ZDF.

In ihrer Eingangsfrage wollte Pilters wissen, wie ihre Gesprächspartner dazu kamen, ins Kloster zu gehen. Die vier Ordensleute verwiesen dazu auf eine „Liebesgeschichte mit Gott" (Schwester Franziska) und eine „Widerstand und Ergebungs"-Geschichte (Kreuzschwester Ancilla-Maria), auf einen „Prozess, der mit meinem Glaubensleben zu tun hat" (Frater Dennis), und den Wunsch nach klösterlicher Gemeinschaft (Pater Lorenz). Bei jedem von ihnen spielte die persönliche Gottesbeziehung ebenso eine Rolle wie die Faszination des Gemeinschaftslebens. Schwester Ancilla-Maria, die erst kürzlich von einer Reise nach Afrika zurückgekommen ist, erzählte, in Kamerun und im Kongo habe sie gespürt, „wie nah wir Schwestern den Menschen sind". Ein Grund dafür, dass die Klöster immer leerer werden und es an Nachwuchs fehle, liege sicher darin, dass die Menschen sich davor scheuten, sich auf Dauer zu binden.

Schwester Franziska betonte, dass in ihrem Dienst für die Welt das Gebet die erste Priorität habe. Das lange Schweigen, das nur zwei Mal am Tag für eine Stunde unterbrochen werde, biete dafür genügend Raum. Es müsse Menschen geben, die zeigen: „Gott ist da." Sie spüre sich von Gott geführt, bekannte sie und stellte fest, dass es für viele Menschen heute schwierig sei, aus einer Gottesbeziehung zu leben. Die kontemplativen Orden werden nach ihrer Einschätzung jedoch nicht aussterben.

Frater Dennis stellte fest: „Wir stehen mit einem Bein in der klösterlichen Tradition, mit dem anderen in der Moderne". Die Dominikaner stellten sich aktuellen Fragen der Zeit. In der Spannung von Kontemplation und Aktion stehe für den Predigerorden der apostolische Dienst im Vordergrund. Pater Lorenz betonte, für das Klosterleben sei es wichtig, dass der Einzelne sich in die Gemeinschaft einbringe und sich von ihr prägen lasse.

Für Schwester Ancilla-Maria besteht die zentrale Botschaft darin, die „Freude, die uns in der Menschwerdung Gottes geschenkt ist" (Papst Franziskus), mitzuteilen. „Wir können sagen, was uns froh macht." Diese Freude sei in der Heiligen Schrift zu erfahren, auch die Freude, unter den Menschen zu sein. Viele litten darunter, „dass Gott nicht mehr im Gespräch ist". Schwester Franziska ermutigte dazu, den Weg mit Gott zu gehen, der gesagt habe: „Ich bin bei euch alle Tage." Das sei die Zusage, „die wir deutlich machen wollen".

Michaela Pilters hatte bei der Einführung in das Gespräch einige Zahlen angeführt und festgestellt, dass in Deutschland 19.300 Ordensfrauen und 4.500 Ordensmänner in 1.627 Frauenklöstern beziehungsweise 461 Männerklöstern leben. Die Vielfalt des Ordenslebens zeige sich darin, dass in Deutschland 324 Frauenorden und 109 Männerorden vertreten seien. Bei den Männern seien 45 Prozent jünger als 65 Jahre, bei den Frauen sogar nur 16 Prozent.

Sk (MBN)

 

Lehmann: „Erfolgreiche Einrichtung des Bistums"

Katholisches Bildungswerk der Diözese Mainz feierte 50 Jahr-Jubiläum

Bingen. Als eine „erfolgreiche, gut aufgestellte Einrichtung" des Bistums Mainz hat der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, das Katholische Bildungswerk der Diözese bezeichnet. Die Arbeit des Bildungswerks sei von unverzichtbarem, bleibendem Wert und aus dem Leben der Kirche in unserer Gesellschaft nicht wegzudenken, sagte Lehmann in einem Festgottesdienst in der Binger Basilika St. Martin am Samstag, 10. Mai. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Binger Regionalkantor Alexander Müller.

Den Rahmen der Jubiläumsfeier, die unter der Überschrift „Licht des Glaubens - Licht der Vernunft" stand, bildete eine Schifffahrt für Haupt- und Ehrenamtliche in der Bildungsarbeit des Bistums Mainz von der Stadt Mainz aus nach Bingen und zurück. Der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, gedachte in seinem Grußwort insbesondere des Gründers der Bildungswerks, Prälat Helmut Hanschur, sowie des langjährigen Dezernenten für Weiterbildung, Weihbischof Wolfgang Rolly. Als Herausforderungen und Aufgaben für die Zukunft der katholischen Bildungsarbeit benannte Giebelmann unter anderem die Themenfelder „Prävention sexualisierter Gewalt", „Förderung des Ehrenamts" und „Migration". Der Direktor des Bildungswerks, Johannes Kohl, konnte rund 300 Gäste bei der Jubiläumsfeier begrüßen.

am (MBN)

 

Drei Fragen - drei Antworten

Thomas Drescher zu den neuen kirchenmusikalischen Ausbildungskursen (ab 1.12.)

Mainz. Am 1. Dezember 2014 beginnen im Bistum Mainz wieder neue kirchenmusikalische Ausbildungskurse, zu denen vor allem junge Menschen mit musikalischer Vorbildung (ab 13 Jahren) eingeladen sind. Das Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz bietet folgende Ausbildungsformen an: Orgelspiel (C- und D-Prüfung), Chorleitung (C- und D-Prüfung) sowie Kinderchorleitung (D-Prüfung). Im Interview äußert sich Diözesankirchenmusikdirektor Thomas Drescher zu dem Angebot.

Mainzer Bistumsnachrichten (MBN): Warum ist Musik wichtig für einen Gottesdienst?

Thomas Drescher: Von seiner Wesensgestalt her ist jeder Gottesdienst eine Feier, einfach gestaltet oder festlich, immer aber mit Musik: mit Liedern, Wechselgesängen, Orgel- oder Instrumentalmusik. Und diese Musik wird von Menschen gemacht - von Menschen, die dafür eine Begabung mitbringen, und die bereit sind, sich in der Gemeinde zu engagieren. Somit bestehen für die Kirche zwei Aufgaben: einmal, solche Begabungen zu erkennen, und zum anderen, diese zu fördern.

MBN: Wie können diese Begabungen gefunden werden?

Drescher: Dafür ist das nahe Umfeld der Gemeinden und Gemeinschaften verantwortlich - hier muss das „Schnüffeln nach Talenten und Charismen" geschehen: Da ist beispielsweise ein Jugendlicher, der musikalisch ist und Klavier oder ein anderes Instrument spielt. Dort ist eine junge Mutter, die schön singen kann und eventuell bereit wäre, eine Kinderschola zu übernehmen oder zu gründen. Für die kirchenmusikalische Ausbildung gibt es seit 1947 das Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz mit den Regionalkantorinnen und -kantoren, die die unmittelbaren Ansprechpartner der Gemeinden sind. Dorthin können sich die Gemeinden wenden, wenn sich jemand für eine kirchenmusikalische Ausbildung interessiert.

MBN: Wie wird der Unterricht gestaltet?

Drescher: Grundsätzlich ist zu sagen, dass bei der Ausbildung Rücksicht auf die jeweils vorhandene musikalische Vorbildung genommen wird. Das Unterrichtsangebot beinhaltet neben dem Orgelspiel oder der Chorleitung als weitere Fächer Liturgik, Liturgiegesang, Singen und Sprechen, Tonsatz, Gehörbildung, Partiturspiel, Musikgeschichte und Orgelkunde. Der Unterricht wird von den Regionalkantoren des Bistums Mainz und weiteren Lehrbeauftragten möglichst wohnortnah durchgeführt. Übrigens: Der Anmeldeschluss für die neuen Kurse ist der 30. September.

Hinweis: Weitere Informationen unter der Telefonnummer 06131/234032 sowie auf der Internetseite des Instituts für Kirchenmusik des Bistums Mainz www.kirchenmusik-bistum-mainz.de. Dort sind auch die Kontaktdaten der Regionalkantoren zu finden.

am (MBN)

 

Vorschau

50 Jahre Familienbildungswerk Viernheim (16.5.)

Akademischer Festakt mit Domkapitular Jürgen Nabbefeld

Viernheim. Anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Familienbildungswerk (FBW) Viernheim" findet am Freitag, 16. Mai, um 17.00 Uhr ein Akademischer Festakt im FBW statt, an dem auch der Dezernent für Weiterbildung im Bistum, Domkapitular Prälat Jürgen Nabbefeld, teilnimmt. Von 15.00 bis 17.00 Uhr findet ein Kinderfest rund um das FBW statt, um 19.00 Uhr gibt es einen „Italienischen Abend" mit dem Schauspieler Jo Jung, Viernheim. Für Sonntag, 18. Mai, ist ein Dankgottesdienst in der Kirche St. Marien in Viernheim vorgesehen.

1964 als Mütter- und Frauenschule gegründet

Das Familienbildungswerk Viernheim wurde am 6. Mai 1964 als Mütter- und Frauenschule in den Räumen des Klosters der Maria Ward-Schwestern eröffnet. Gründerin der Mütter- und Elternschule war Erna-Maria Geier, Vorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB). Das Institut war von vornherein als Kreiseinrichtung gedacht und wurde im Januar 1966 mit der Errichtung von Zweigstellen in zehn Gemeinden zur „Landkreis-Mütter- und Elternschule Bergstraße" erweitert.

1978 übernahm Marianne Förster die Leitung des Familienbildungswerks und führte es 25 Jahre lang - wie auch ihre Vorgängerin - ehrenamtlich. In diesem Zeitraum fiel die größte Veränderung der Einrichtung: Im Jahr 1993 konnten die Räumlichkeiten im Klosterhaus der Maria Ward-Schwestern verlassen und ein eigenes Haus bezogen werden. Die Diözese Mainz hatte ein benachbartes Haus gekauft, saniert und zu einem modernen Kurs- und Seminarort umgebaut. Das Klosterhaus der Maria Ward-Schwestern ging nach deren Weggang ebenfalls an das FBW. Dort sind mehrere Seminarräume, Besprechungsräume, eine Lehrküche sowie das das Kinderhaus untergebracht. 2003 übernahm mit der Diplom-Religionspädagogin Silvia Schoeneck eine hauptamtliche Leiterin die Geschicke des Familienbildungswerks. Aus dem Themenspektrum der Anfangsjahre - Näh-, Hauswirtschafts- und Pflegekurse - haben sich heute sechs Fachbereiche entwickelt: Familie und Erziehung, Kinder- und Jugendkurse, Engagement/Persönlichkeit/Spiritualität, Gesundheit, Kreativität und Ernährung. In 2013 wurden in diesen Fachbereichen über 6.000 Unterrichtseinheiten angeboten, die von rund 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wahrgenommen wurden.

Mit dem Konzept als „Familienzentrum" wurde ab 2012 der Fokus des FBWs verstärkt auf die Unterstützung von Familien in der frühen Elternphase gelegt. Auch der Caritasverband mit seinen Beratungsstellen Allgemeine Lebensberatung, Schwangeren- und Schuldnerberatung und Migrationsdienst fand in den Räumen des FBWs sein Domizil.

am (MBN)

 

Infotag „Theologie im Fernkurs" (17.5.)

Ausbildung ist Voraussetzung für Ständige Diakone

Mainz. Am Samstag, 17. Mai, findet von 9.30 bis 13.30 Uhr im Priesterseminar St. Bonifatius (Augustinerstraße 34, 55116 Mainz) der Infotag „Theologie im Fernkurs" statt. Dazu sind alle eingeladen, „die Fragen zu ihrem Glauben haben und mehr von ihrem Glauben wissen und verstehen wollen", wie es in der Einladung dazu heißt. Der Infotag ist auch eine Einführung für Menschen, die ehrenamtlich in Pfarreien mitarbeiten oder mitarbeiten möchten und ihr Engagement auf eine gute theologische Basis stellen wollen. Schließlich soll auch Interessenten am Ständigen Diakonat der Kurs vorgestellt werden als eine Voraussetzung, um Diakon zu werden.

Die Katholische Akademie Domschule Würzburg bietet den Kurs im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz an. Die jeweils 24 Lehrbriefe werden von den Teilnehmenden privat studiert und optional in einer Begleitgruppe besprochen. Der Infotag „Theologie im Fernkurs" ist für die Teilnehmenden kostenfrei und endet mit einem Mittagsessen. Referenten sind: Dr. Eckard Türk, Leiter der Begleitgruppe „Theologie im Fernkurs", Pfarrer Markus Warsberg, Bischöflicher Beauftragter für den Ständigen Diakonat, und Diakon Norbert Tiegel, Ausbildungsleiter für die Ständigen Diakone.

Hinweise:

lg (MBN)

 

Landesgartenschau in Gießen

Erste Woche in Verantwortung der Katholischen Kirche (ab 19.5.)

Gießen. Auf dem Gelände der Kirche auf der Landesgartenschau in Gießen findet von Montag, 19., bis Sonntag, 25. Mai, die erste Woche in Verantwortung der Katholischen Kirche statt. Die Woche steht unter der Überschrift „Über Schöpfung. Gabe und Aufgabe - Bewahren und Gestalten - Mensch und Natur". Im Rahmen der Woche findet am Donnerstag, 22. Mai, um 10.30 Uhr und um 13.30 Uhr eine Mal- und Schreibwerkstatt zum Thema „Der Mensch als Abbild Gottes" der Evangelischen und Katholischen Psychiatrieseelsorge Gießen statt; sie steht unter der Überschrift „Ein jedes nach seiner Art".

Am 20., 21. und 23. Mai gibt es Angebote für Schulklassen im Rahmen des „Grünen Klassenzimmers". Am Sonntag, 25. Mai, wird um 12.00 Uhr eine Heilige Messe auf der Außenbühne der Lichtkirche gefeiert. Kaplan Patrick Fleckenstein und die Gruppe „Pai Nosso" aus der Pfarrgemeinde St. Albertus, Gießen, gestalten den Gottesdienst zum Thema „Über Schöpfung".

Die Landesgartenschau in Gießen dauert noch bis zum 5. Oktober. Das Bistum Mainz sowie die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) sind mit einem eigenen Gelände vertreten und gestalten ein eigenes Programm. Zu den täglichen Angeboten gehören ein Mittagsgebet um 12.00 Uhr sowie ein Reisesegen um 16.00 Uhr. Am Sonntag der Woche wird um 12.00 Uhr ein Gottesdienst auf dem Kirchengelände gefeiert.

Hinweis: Weitere Informationen zum Programm unter www.lichtkirche.de sowie unter www.landesgartschaugiessen.de

am (MBN)

 

Kardinal Lehmann weiht „Rollwald-Kirche" (25.5.)

Neubau der Heilig Kreuz-Kirche in Rodgau abgeschlossen

Rodgau (Nieder-Roden). Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, wird am Sonntag, 25. Mai, den Neubau der Heilig Kreuz-Kirche in Rodgau (Nieder-Roden) einweihen. Das Pontifikalamt in der so genannten „Rollwald-Kirche" beginnt um 10.00 Uhr. Anschließend sind ein Empfang und ein Fest zur Kirchweihe vorgesehen. Die Pfarrgemeinde hatte im Jahr 2010 den Neubau der Rollwald-Kirche beschlossen, da der Kirchenpavillon aus dem Jahr 1971 und der Gemeindepavillon aus dem Jahre 1985 baufällig waren. Rund 800.000 Euro betragen die Kosten für den Neubau. 200.000 Euro davon bringt die Pfarrgemeinde auf, die ihre rund 5.000 Mitglieder zu Spenden aufgerufen hat; den Rest trägt das Bistum Mainz.

Die „Rollwald-Kirche" ist die erste Einweihung eines Kirchenneubau im Bistum Mainz seit 14 Jahren. Zuletzt hatte Bischof Lehmann am 27. August 2000 den Neubau der Kirche „Jesus Christus - der gute Hirte" im Frankfurter Stadtteil Nieder-Erlenbach eingeweiht. Davor hatte Lehmann am 19. August 1995 die neugebaute Herz Jesu-Kirche in Lampertheim-Hüttenfeld eingeweiht und am 10. Oktober 1992 den Neubau von St. Bernhard in Mainz-Bretzenheim.

Anstelle der früheren Pavillons ist in Rodgau ein rund 100 Quadratmeter großer Kirchenraum entstanden, der Platz für rund 80 Gottesdienstbesucher bietet. Angeschlossen sind ein kleiner Saal mit rund 50 Quadratmetern Fläche, sowie Sakristei, Küche, Abstellraum, Foyer und behindertengerechte Toiletten. Umgesetzt wurde ein Entwurf des Architekturbüros Kollmenter & Fink aus Rodgau. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hatte im Juni 2013 den Grundstein für den Neubau gelegt und gleichzeitig wurde das Richtfest gefeiert.

Anlässlich der Einweihung der Heilig Kreuz-Kirche gibt die Pfarrgemeinde ein Buch heraus: „Kirche? Um Gottes Willen! Das Jahr in der Pfarrgemeinde St. Matthias Nieder-Roden". Das Buch beinhaltet Texte und Bilder aus dem Leben der Gemeinde und kostet 30 Euro. Der Erlös kommt dem Spendenkonto der Heilig Kreuz-Kirche zugute. Das Buch ist im Pfarrbüro erhältlich.

Hinweis: Pfarrbüro St. Matthias, Nieder-Roden, Turmstraße 5, 63110 Rodgau, Telefon: 06106/76555, E-Mail: pfarrbuero@sanktmatthias.de  

tob (MBN)

 

Personalien

Silbernes Diakonenjubiläum

Bernhard Brantzen, Peter Schreiber und Norbert Tiegel wurden vor 25 Jahren geweiht

Mainz. Am 13. Mai 1989, dem Samstag vor Pfingsten, hat Bischof Karl Lehmann im Mainzer Dom fünf Männer zu Ständigen Diakonen geweiht. Drei sind noch heute im Dienst des Bistum, alle drei sind Diakone im Hauptberuf.

Bernhard Brantzen (59) stammt aus Mainz-Mombach, ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Er ist Mitglied der Schönstattbewegung und Sprecher der Diakonengemeinschaft von Schönstatt. Er ist Diplom-Sozialarbeiter und war zunächst im Bischöflichen Jugendamt, zuletzt als Ministrantenreferent, und danach an verschiedenen Stellen des Caritasverbandes, zuletzt in Magdeburg, tätig. Als Diakon mit Zivilberuf arbeitete er in der St. Rochusgemeinde an den Mainzer Universitätskliniken, wo er auch am 31. Mai sein Jubiläum feiert. Seit Januar 2014 ist er Krankenhausseelsorger in Offenbach.

Peter Schreiber (59) stammt aus Gundheim, ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Als Diplom-Sozialpädagoge war er im Bischöflichen Jugendamt als Referent der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) und als Dekanatsjugendreferent in Alzey-Gau-Bickelheim tätig. Nach seiner Weihe war er zunächst als Diakon mit Zivilberuf in den Pfarreien Erbes-Büdesheim und Flonheim tätig. Seit 1994 ist er Ständiger Diakon im Hauptberuf als Krankenhausseelsorger in der Rheinhessen-Fachklinik Alzey. Dort feiert er am 25. Mai sein Jubiläum.

Norbert Tiegel (61) stammt aus Wienbergen (Bistum Osnabrück), ist verheiratet und hat fünf erwachsene Kinder. Er war zunächst als Industriekaufmann und bei der Bundeswehr tätig, zuletzt im Range eines Hauptmanns. In Mainz studierte er an der Katholischen Fachhochschule (heute: Katholische Hochschule Mainz) und wurde Diplom-Religionspädagoge. 1988 wurde er Gemeindereferent. Seit 1989 ist er Diakon in der Pfarrgruppe Undenheim, seit 2008 mit halber Stelle zudem Ausbildungsreferent für die Ständigen Diakone. Sein Jubiläum feierte Tiegel im Personaldezernat und in Köngernheim.

mw (MBN)

 

Dokumentation

Aufruf zur Europawahl

Gemeinsamer Text der EKD und der DBK

Hannover/Bonn. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) haben am Montag, 12. Mai, einen Aufruf zur Europawahl veröffentlicht. Im Folgenden dokumentieren wir den Text des Wahlaufrufes:

Am 25. Mai 2014 finden die Wahlen zum Europäischen Parlament statt, bei der die Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union (EU) die Möglichkeit haben, maßgeblich über die europäische Politik der kommenden Jahre mitzuentscheiden. Das neue Europaparlament wird vor schwierigen Herausforderungen stehen, denn in den vergangenen fünf Jahren seit der letzten Europawahl ist die Europäische Union durch eine tiefe Krise gegangen. Die europäische Staatsschulden- und Finanzkrise hat die Europäer vor große Herausforderungen und ihre Solidarität auf eine harte Probe gestellt. Sogar der Zusammenhalt der Eurozone und damit auch die Gemeinschaft der Europäischen Union wurde hinterfragt. Die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten müssen aus den Fehlentwicklungen, die zu der Staatsschulden- und Finanzkrise geführt haben, die richtigen Lehren ziehen. Für den weiteren Aufbau des geeinten Europas müssen Solidarität und Eigenverantwortung die tragenden Prinzipien sein.

Weiterhin gibt es in den europäischen Krisenstaaten enorme soziale Verwerfungen. Insbesondere die hohe Jugendarbeitslosigkeit sollte deshalb im Mittelpunkt der Sorge derjenigen stehen, die in Europa Verantwortung tragen. Denn die Perspektivlosigkeit beinahe einer ganzen Generation in verschiedenen europäischen Ländern ist eine Herausforderung, die alle Europäer betrifft. Nur wenn sich die Europäer nicht auseinander dividieren lassen, kann die Union gestärkt aus der Krise hervorgehen. Dennoch haben nationale Stereotypen und Vorurteile in der Krise wieder an Gewicht gewonnen. Mit großer Sorge beobachten wir den Zulauf, den populistische und extremistische Parteien in der EU erleben. Darum haben wir in dem Text „Gemeinsame Verantwortung für eine gerechte Gesellschaft", den unsere Kirchen im Februar dieses Jahres im Rahmen der Ökumenischen Sozialinitiative veröffentlicht haben, betont: „Das Europäische Gemeinschaftsgefühl bleibt auf der Strecke. Deshalb ist die Bewältigung der Eurokrise nicht nur eine wirtschaftliche und finanzielle Frage, sondern eine essentielle Frage nach dem Zusammenhalt Europas."

Wir haben aber auch Wert darauf gelegt, dass in der innereuropäischen Krise ein weiteres Element nicht in Vergessenheit geraten darf: „Europa als der reichste Kontinent der Welt darf sich selbst nicht genug sein. Er trägt Verantwortung in und für die Welt. Das gilt nicht nur außen- und sicherheitspolitisch, sondern vor allem auch wirtschafts-, sozial- und entwicklungspolitisch. Deshalb sollte Europa in den weltweiten Veränderungsprozessen eine wichtige Funktion einnehmen." Die jüngsten Entwicklungen in der Ukraine haben deutlich gemacht, dass Frieden und Freiheit auch in Europa nicht selbstverständlich sind. Deshalb ist es wichtig, dass sich die Mitgliedstaaten gemeinsam für Frieden, Freiheit und Wohlergehen in Europa und weltweit einsetzen. Es waren diese Ziele, die sie nach dem Zweiten Weltkrieg veranlasst haben, sich zu versöhnen und zu einer Staatengemeinschaft zusammenzuschließen.

Dass wir unserer Verantwortung für schutzsuchende Menschen nur ungenügend gerecht werden, ist uns im vergangenen Jahr an den Außengrenzen der EU vor Augen geführt worden. Das Schiffsunglück vor Lampedusa im Mittelmeer, bei dem so viele Flüchtlinge aus Afrika ertrunken sind, hat unseren Blick wieder einmal auf einen Missstand gelenkt, der schon seit vielen Jahren andauert. Menschen sterben auf dem Weg nach Europa vor unseren Grenzen. Das dürfen wir nicht zulassen. Ein Europa, das sich der Würde jedes einzelnen Menschen verpflichtet fühlt, muss vielmehr für die sichere Aufnahme der Flüchtlinge, eine gerechte Verteilung der damit verbundenen Lasten und zügige Asylverfahren Sorge tragen. Ein solches Europa muss aber auch die Fluchtursachen in den Herkunftsländern nachhaltiger zu beseitigen suchen. Die Gestaltung einer menschenwürdigen Migrations- und Asylpolitik als auch die Verantwortung für die Schwachen in der Welt bleiben deshalb eine große Herausforderung für die europäische Politik.

Auch neue soziale und ökologische Herausforderungen werden die Politik der Europäischen Union in den kommenden Jahren prägen. Vor allem muss die EU, nicht zuletzt im Hinblick auf die anstehenden internationalen Klimaverhandlungen, einen essentiellen Beitrag für die notwendigen globalen Lösungen zum Klimaschutz leisten. Unser Umgang mit Energie hat Konsequenzen weit über unseren Lebenszeitraum hinaus und ist eine Frage intergenerationeller, globaler und ökologischer Gerechtigkeit.

Als Kirchen leben wir den Europagedanken über Grenzen hinweg in ökumenischer Gemeinschaft. Wir sehen uns daher auch in der Verantwortung, die Weiterentwicklung Europas konstruktiv und kritisch zu begleiten. Wir bitten Sie daher: Widerstehen Sie dem Desinteresse vieler Menschen an Europa. Die europäische Politik ist von höchster Relevanz für das tägliche Leben der Menschen in Europa und weit über Europa hinaus. Deshalb bitten wir Sie, sich über die Europawahl zu informieren und am 25. Mai 2014 Ihre Stimme abzugeben. Machen Sie Europa auf diese Weise zu Ihrer Sache!

Bonn/Hannover, den 12. Mai 2014

SDBK (MBN)

Bilder zu Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 18 vom 14. Mai 2014

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