Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 43

30. November 2011

Mainz, 29. November 2011: Der Mainzer Domstollen mit der
Mainz, 29. November 2011: Der Mainzer Domstollen mit der "Nummer 1" für Kardinal Lehmann (v.l.n.r.): Sabine Flegel, Angelika Werner-Foth, Kardinal Karl Lehmann und Domdekan Heinz Heckwolf.
Datum:
Mi. 30. Nov. 2011
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
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Berichte

  • Bistum gedenkt Bischof Ketteler 
  • Geistlicher Tag der Diakone mit Kardinal Lehmann 
  • Buchvorstellungen im Erbacher Hof 
  • Mainzer Domstollen für Kardinal Lehmann

Vorschau

  • Bachs Weihnachtsoratorium in St. Stephan (4.12.) 
  • Bischof Cappio ist Adveniatgast der Diözese (7.12.) 
  • Festtag des Priesterseminars (7. & 8.12.) 
  • Jugendsingwoche in Ilbenstadt (2.-6.1.2012)

Terminvorschau 2012

  • Ein Blick ins kommende Jahr im Bistum Mainz

Berichte

Lehmann: Ketteler war das soziale Gewissen der katholischen Kirche

Vorstellung der Buchneuerscheinung mit Kettelers Hirtenbriefen im Mainzer Dom

Mainz. „Als Bischof Ketteler stirbt, war er nach Anschauung vieler zur wichtigsten Figur des deutschen Katholizismus, zum Sprecher der katholischen Kirche und zu ihrem sozialen Gewissen geworden." Das sagte der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, am Freitagabend, 25. November, im Mainzer Dom. Sein Vortrag stand unter der Überschrift „Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler - der Seelsorger und seine Hirtenbriefe". Professorin Dr. Elke Lütjen-Drecoll, Präsidentin der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz, übergab an diesem Abend im Mainzer Dom die neu herausgegebenen Hirtenbriefe von Ketteler aus den Jahren 1850 bis 1877 an Kardinal Lehmann. Es sei Kardinal Lehmann zu verdanken, dass die Herausgabe der Hirtenbriefe erfolgen konnte, sagte Lütjen-Drecoll.

Lehmann sprach zum Auftakt einer zweitägigen Akademieveranstaltung im Vorfeld des 200. Geburtstages von Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler (25. Dezember). Die Tagung stand unter der Überschrift „Freiherr Wilhelm Emmanuel von Ketteler - der unmodern Moderne (1811-1877). Zum 200. Geburtstag des wirkmächtigen Mainzer Bischofs". Veranstalter war die Bistumsakademie Erbacher Hof in Zusammenarbeit mit der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz.

Die Ausgabe der „Sämtlichen Werke und Schriften" Kettelers, die in elf Bänden in den Jahren 1977 bis 2001 an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur durchgeführt worden ist (Herausgeber war der 1996 verstorbene Kirchenhistoriker Erwin Iserloh), wurde jetzt durch den Band mit den Hirtenbriefen aus den Jahren als Mainzer Bischof (1850-1877) ergänzt. Die Neuerscheinung enthält 56 von Kettelers 71 Hirtenbriefen. Die übrigen sind bereits in den „Sämtlichen Werken und Schriften" publiziert. In seinem Geleitwort zu der Neuerscheinung schreibt Kardinal Lehmann zu dem Band: „Ich freue mich, dass wir damit nicht nur ein lange gehegtes Desiderat erfüllen konnten, sondern diesen neu bearbeiteten Band zum 200. Geburtstag von Bischof von Ketteler am 25. Dezember (1811-2011) der Öffentlichkeit übergeben können. Er wird sicher auch der Forschung neue Anstöße geben, besonders über den Zusammenhang von sozialem Engagement und pastoraler Verantwortung."

In seinem Referat wies Lehmann darauf hin, dass Ketteler „die Hirtenbriefe in einem hohen Maße als Instrument seines pastoralen Wirkens" benutzt hat. Wörtlich heißt es: „Ich vermute, dass Bischof Ketteler in den Hirtenbriefen ein ganz wichtiges Medium der bischöflichen Verkündigung sah und sich deswegen auch sehr oft dieser Rundschreiben bediente." Und weiter: „Ich bin der Meinung, dass Bischof Ketteler bewusst die Hirtenbriefe zur argumentativen Information und auch zur verstärkten Bildung der Katholiken benutzt. Dabei ist kaum ein Thema ausgeschlossen. Er möchte wirklich gebildete und urteilsfähige Schwestern und Brüder des Glaubens haben. Partizipation im Sinne des gemeinsamen Priestertums aller Gläubigen wird dadurch ein konkretes Thema. Er öffnet Augen, Ohren und Herzen der Katholiken auch für die Fragestellungen und Nöte außerhalb des Bistums. Kettelers Hirtenbriefe sind wirklich katholisch im ursprünglichen Sinne des Wortes."

Zu Beginn des Abends hatte der Intendant des Ludwigshafener Pfalzbaus, Professor Hansgünther Heyme, Auszüge aus der ersten Adventspredigt gelesen, die Ketteler im Jahr 1848 im Mainzer Dom gehalten hat. Er rezitierte von der Kanzel des Mainzer Doms, die liturgisch nicht mehr genutzt wird. Den musikalischen Rahmen gestaltete Domorganist Daniel Beckmann. Anschließend fand im Mainzer Haus am Dom ein Empfang zu Ehren Kettelers statt.

Wilhelm Emmanuel von Ketteler wurde am 25. Dezember 1811 als sechstes Kind von Maximilian Friedrich Freiherr von Ketteler und Clementine Freifrau von Ketteler in Münster in Westfalen geboren. Ab 1824 war er Schüler des Jesuiteninternats Brig in der Schweiz, wo er auch sein Abitur machte. Es folgte ein rechtswissenschaftliches Studium in Göttingen, Berlin, Heidelberg und München, bevor er 1833 Gerichtsreferendar am Land- und Stadtgericht Münster wurde. 1835 wurde er Regierungsreferendar in Münster. Im Jahr 1838 schied er aus Protest gegen die Verhaftung des Kölner Erzbischofs Clemens August von Droste-Fischering aus dem preußischen Staatsdienst aus.

Von 1841 bis 1843 studierte Ketteler Theologie in München. Am 1. Juli 1844 wurde er in Münster in Westfalen zum Priester geweiht. Seine erste Stelle als Kaplan übernahm er in Beckum in Westfalen. Ab 1847 war er Pfarrer in Hopsten im Kreis Tecklenburg. Im Jahr 1848 wurde er Abgeordneter der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche. Nach Niederlegung des Mandats wurde er 1849 Propst in St. Hedwig in Berlin. Am 15. März 1850 wurde er zum Bischof von Mainz ernannt und am 27. Juli durch den Freiburger Erzbischof Hermann von Vicari zum Bischof geweiht. 1870 wird er Abgeordneter für den Wahlkreis Tauberbischofsheim im ersten deutschen Reichstag. Er war Mitbegründer der Deutschen Zentrumspartei. Ketteler legte sein Mandat kurz nach Beginn des Kulturkampfes im Jahr 1872 nieder. Am 13. Juli 1877 starb Ketteler im Kapuzinerkloster Burghausen an der Salzach. Er wurde am 18. Juli 1877 in der Marienkapelle des Mainzer Domes beigesetzt.

Besonders berühmt geworden sind Kettelers sechs Adventspredigten im Mainzer Dom, die er 1848 über „Die großen sozialen Fragen der Gegenwart" gehalten hat, sowie seine Rede auf der Liebfrauenheide bei Offenbach vor Tausenden von Arbeitern unter der Überschrift „Die Arbeiterbewegung und ihr Streben im Verhältnis zu Religion und Sittlichkeit".

Hinweise:

  • Wilhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler: Sämtliche Werke und Briefe. Band 6 -Hirtenbriefe 1850-1877. Herausgegeben von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz, bearbeitet von Norbert Jäger. Verlag von Hase und Koehler, Mainz 2011. 729 Seiten, 75,00 Euro. ISBN 978-3-7758-1410-2.
  • www.bistum-mainz.de/ketteler

tob (MBN)

 

Markus Warsberg ist neuer Beauftragter für das Ständige Diakonat

„Geistlicher Tag der Diakone" mit Kardinal Lehmann / Gottesdienst in Seminarkirche

Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat Pfarrer Markus Warsberg als neuen Bischöflichen Beauftragten für das Ständige Diakonat eingeführt. „Ich bin froh, dass wir Ihnen die Begleitung der Ständigen Diakone anvertrauen dürfen. Sie haben eine große Erfahrung im Umgang mit Menschen aller Altersgruppen", sagte Lehmann bei der Einführung Warsbergs am Samstag, 26. November, beim „Geistlichen Tag der Diakone" im Mainzer Priesterseminar. Warsberg ist Nachfolger von Pfarrer Dietmar Wieland Winfried, der im August dieses Jahres aus dem Amt des Bischöflichen Beauftragten für das Ständige Diakonat verabschiedet worden war.

Weiter sagte Lehmann: „Sie sind ein erfahrener Pfarrer. Sie haben auch in Ihrer eigenen Lebensgeschichte und in den zehn Jahren, als Sie in Speyer Einblicke in ein anderes Bistum und nicht zuletzt auch in die Caritas bekamen, viele Kontakte mit der vielfältigen heutigen pastoralen Wirklichkeit erhalten. Dies alles wird Ihnen nützen, mit möglichen Kandidaten und Ihren Familien in ein gutes Gespräch zu kommen."

Markus Warsberg wurde am 19. Februar 1954 in Heidelberg geboren und am 13. Juni 1981 von Kardinal Hermann Volk im Mainzer Dom zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in Mainz-Laubenheim, Butzbach und Feuerbach sowie in Bensheim wurde er 1986 Pfarrer in Burgholzhausen und Ober-Erlenbach. Von 1988 bis 1994 war Warsberg Diözesanjugendseelsorger im Bistum Mainz. Von 1994 bis 1995 wirkte er als Pfarrer in Friedberg, von 1996 bis 1998 in Viernheim. Anschließend war er in verschiedenen Aufgaben im Bistum Speyer tätig, bevor er Anfang 2010 Pfarrer in Randstadt und Stockheim wurde. Seit dem 1. September 2011 ist Warsberg mit halber Stelle Pfarrer der Pfarrgruppe Ecclesia Vitalis (Ober-Försheim, Freimersheim und Gau-Heppenheim) und mit halber Stelle Bischöflicher Beauftragter für das Ständige Diakonat im Bistum Mainz.

Geistlicher Impuls von Kardinal Lehmann

Bei seinem geistlichen Impuls erinnerte Lehmann an Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler, dessen 200. Geburtstag (25. Dezember) in diesem Jahr begangen wird. Der Kardinal unterstrich, dass Ketteler in seiner Zeit „zum Sprecher des deutschen Katholizismus" sowie „zum sozialen Gewissen des deutschen Katholizismus" geworden sei. Ketteler habe nicht nur „eine sensible Witterung für die Zeichen der Zeit" gehabt, sondern sich auch „eminent für die Freiheit der Kirche eingesetzt", betonte Lehmann. Bischof Ketteler sei eine „Gestalt der Hoffnung auch für unsere Zeit", sagte der Kardinal.

Im anschließenden Gottesdienst in der Seminarkirche erteilte Weihbischof Dr. Werner Guballa, Bischofsvikar für die Geistlichen im Bistum Mainz, drei Bewerbern für das Ständige Diakonat die Admissio und vier Bewerbern die Institutio. Die Admissio erhielten: Stefan Frank, Lörzweiler, Martin Gölz, Groß-Zimmern, und Udo Martin, Groß-Gerau. Die Institutio erhielten: Goran Andrijevic, Bechtolsheim, Markus Dannhäuser, Ingelheim, Michael Ickstadt, Mainz-Hechtsheim, und Martin Trageser, Gau-Bickelheim. Durch die Admissio werden die Kandidaten in den Kreis der Weihekandidaten für den Diakonendienst aufgenommen. Mit der Institutio beauftragt der Bischof die Kandidaten zu Lektorat und Akolythat. Lektor ist der Vorleser oder Vorbeter beim Gottesdienst, Akolyth bedeutet Altardiener. Am Nachmittag fand im Priesterseminar die Vollversammlung der Ständigen Diakone statt, die mit einer Vesper in der Seminarkirche beschlossen wurde.

Begrüßung durch Weihbischof Guballa

Weihbischof Dr. Werner Guballa, der Bischofsvikar für die Geistlichen im Bistum ist, hatte die rund 75 Diakone und deren Ehefrauen zu Beginn begrüßt. Er erinnerte in seinem Grußwort nochmals an die Feier anlässlich des Jubiläums „40 Jahre Ständiges Diakonat im Bistum Mainz". „Das Ständige Diakonat ist eine Erfolgsgeschichte für unser Bistum; wertvolle Impulse für die Pastoral sind von diesem Dienst ausgegangen", sagte Guballa. Im Bistum Mainz sind derzeit 56 Ständige Diakone mit Zivilberuf sowie 38 Ständige Diakone im Hauptberuf tätig. Zusammen mit den Pensionären gibt es im Bistum Mainz rund 127 Ständige Diakone. In ganz Deutschland gab es Ende 2010 mehr als 3.000 Ständige Diakone.

am (MBN)

 

Lehmann richtete Blick auf Sterbebegleitung und Fukushima

Mainzer Bischof nahm an Buchvorstellungen der Bistumsakademie Erbacher Hof teil

Mainz. Bei der traditionellen Vorstellung von Neuerscheinungen aus Theologie und Philosophie durch die Mainzer Bistumsakademie Erbacher Hof, die am Montagabend, 28. November, zum 18. Mal stattfand, hat der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, nicht nur, wie bisher, als Ehrengast und Gesprächspartner teilgenommen, sondern erstmals auch als Referent mitgewirkt. Lehmann empfahl zwei Bücher zu aktuellen Zeitfragen: eines über Wege der Sterbebegleitung und eines über die Zukunftschancen der Welt nach der Atomkatastrophe von Fukushima. Der Palliativmediziner Gian Domenico Borasio, der an der Universität Lausanne und an der Technischen Universität München lehrt, beschreibe in seinem Buch „Über das Sterben. Was wir wissen, was wir tun können, wie wir uns darauf einstellen" ehrlich und offen, „welche Möglichkeiten wir haben, Sterbende zu begleiten, die Angst vor dem Tod zu vermindern, uns selbst auf das Lebensende vorzubereiten". Der Autor gehe Problemen wie Hirntod, Nahtoderfahrungen, Patientenverfügungen oder Beihilfe zur Selbsttötung nicht aus dem Weg, zeige aber vor allem auf, „wie die heutige Palliativmedizin zu einem wirklichen Geschenk geworden ist". Sie sei eine Hilfe zu menschlicher Begegnung und Kommunikation mit Sterbenden.

Auch das Gespräch zwischen dem ehemaligen Bundesumweltminister und Direktor des Umweltprogramms der UNO, Dr. Klaus Töpfer, mit dem Physiker und Wissenschaftsjournalisten Ranga Yogeshwar „über die Welt nach Fukushima" sei spannend, bereichernd und weiterführend, weil beide über eine breite Erfahrung zu diesem Thema verfügten. Ihr Dialog sei eine „Momentaufnahme unseres individuellen und gesellschaftlichen Bewusstseins", stellte Lehmann fest. Beide stimmten in der Analyse überein, dass der „schlimmste Feind" einer humanen Zukunftsgestaltung die „Kurzfristigkeit unserer Perspektiven" sei. Yogeshwar sehe es als größte Herausforderung, „die fest zementierten Ansichten unserer Vätergeneration aufzugeben und sich den damit verbundenen Verlustängsten zu stellen". Für Töpfer wäre es die größte Besorgnis, „in einer Bevölkerung zu leben, die von Angst dominiert ist". Beide wollten dazu ermutigen, die Chancen der Zukunftsgestaltung zu ergreifen, unterstrich Lehmann.

Dr. Ulrich Ruh, Chefredakteur der Monatsschrift „Herder Korrespondenz", hatte sich in seiner Buchauswahl an Krisenszenarien orientiert, die von einer Vielzahl von Autoren in unterschiedlichen Perspektiven in den Blick genommen werden und einen „aktuellen Bezug" haben. An erster Stelle nannte er „Glaubensrepublik Deutschland: Reisen durch ein religiöses Land" von Matthias Drobinski („Süddeutsche Zeitung") und Claudia Keller („Der Tagesspiegel"). Der Soziologe Franz-Xaver Kaufmann zeige in seinem zehn Jahre alten, aber aktualisierten Buch „Kirchenkrise: Wie überlebt das Christentum?" auf, dass die Kirche darunter leide, dass sie ein Modell von Herrschaft und Leitung habe, das „spätabsolutistisch" sei. Der amerikanische Journalist John L. Allen weise in seinem Buch „Das neue Gesicht der Kirche" auf Zukunftsperspektiven und Trends hin, in denen „evangelikale Katholiken" und „pfingstbewegte Christen" in Asien, Afrika und Lateinamerika eine zentrale Rolle spielten. Ruh ergänzte diese Betrachtungen mit Hinweisen auf autobiografische Werke, in denen sich kirchliche Zeitgeschichte spiegele, wie in „Böse Jahre, gute Jahre" des früheren bayrischen Kultusministers und Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Professor Hans Maier, und oder dem Buch des früheren Wiener Weihbischofs Helmut Krätzl „Mein Leben für eine Kirche, die den Menschen dient". Besonders positiv gewichtete Ruh das Buch des Islamwissenschaftlers Thomas Bauer, Münster, „Die Kultur der Ambiguität. Eine andere Geschichte des Islams". Es sei das „beste Buch über den Islam, das er seit langem gelesen" habe. Der Autor zerstöre unter dem Stichwort Ambiguität (Mehrdeutigkeit) viele Klischees über den Islam, die nicht zuletzt durch die Ideologie des Islamismus entstanden seien, und verweise auf die Vielfalt und Tiefe der islamischen Religion.

Professor Dr. Albert Raffelt, früherer stellvertretender Direktor der Freiburger Universitätsbibliothek, erläuterte am Werk des Kirchenvaters Origines „Contra Celsum", das in der Reihe „Fontes Christiani" (Quellen des Christentums) erschienen ist, die lange Tradition der Christentumskritik und Kirchenfeindschaft bis in die Gegenwart und die Verteidigung gegen ihre Gegner. In diesen Kontext passe auch die jetzt in den Gesammelten Schriften Joseph Ratzingers erschienene Dissertation des heutigen Papstes „Volk und Haus Gottes in Augustins Lehre von der Kirche". Aus dem Bereich der Exegese stellte Raffelt die Neuerscheinung des Bochumer Neutestamentlers Professor Dr. Thomas Söding heraus, das „die Spannungen zwischen Exegese und Dogmatik zu entkrampfen" helfe. Insbesondere machte Raffelt abschließend auf die 2012 bevorstehenden Feiern zum 350. Todestag des Philosophen Blaise Pascal (gestorben am 19. August 1662) aufmerksam. Dessen Hauptwerk, die nach seinem Tod herausgegebenen „Pensées" (Gedanken), werde in kritischen Ausgaben wieder unverfälscht zugänglich gemacht.

Sk (MBN)

 

Mainzer Domstollen für Kardinal Lehmann

„Werner's Backstube" verkauft Gebäck zu Gunsten des Mainzer Dombauvereins

Mainz. Angelika Werner-Foth von der Mainzer Bäckerei „Werner's Backstube" hat jetzt einen Mainzer Domstollen an den Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, übergeben. Zusammen mit der Vorsitzenden des Mainzer Dombauvereins, Sabine Flegel, und Domdekan Prälat Heinz Heckwolf erhielt der Kardinal am Dienstag, 29. November, im Bischöflichen Ordinariat in Mainz den Stollen mit der „Nummer 1". Das Gebäck wird in einer Schmuckdose zu Gunsten des Mainzer Dombauvereins verkauft.

Der offizielle Verkauf der insgesamt 1.500 Stollen, die rund vier Wochen im Dom eingelagert waren, hatte mit dem Auftakt des Mainzer Weihnachtsmarktes am Donnerstag, 24. November, begonnen. Sie sind in den Filialen von „Werner's Backstube" und in der Dominformation erhältlich. Vom Verkauf kommen jeweils zwei Euro dem Mainzer Dombauverein zu Gute. Domdekan Heckwolf hatte zusammen mit Flegel und Thomas Neger, dem Sänger des Fastnachtsliedes „Im Schatten des Doms", bei einem Pressetermin am Dienstag, 18. Oktober, die ersten Stollen gebacken.

tob (MBN)

 

Vorschau

Weihnachtsoratorium in St. Stephan (4.12)

Auf dem Programm stehen die Kantaten eins bis drei

Mainz. Die ersten drei Kantaten des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach stehen auf dem Programm eines Konzertes am Sonntag, 4. Dezember, um 19.30 Uhr in der Kirche St. Stephan in Mainz. Ausführende sind die „voces cantantes" und das Mainzer Akademieorchester unter Leitung von Alexander J. Süß. Der Eintritt beträgt 24 und 19 Euro - Ermäßigungen zu zwei Euro sind möglich.

Hinweis: Weitere Informationen auch im Internet unter www.voces-cantantes.de und unter www.mainzer-singakademie.de

am (MBN)

 

Adveniatgast im Bistum Mainz (7.12.)

Bischof Dom Luiz Cappio kommt in die KHG

Mainz. Bischof Dom Luiz Cappio aus der Diözese Barra/Brasilien ist am Mittwoch 7. Dezember, um 19.00 Uhr Gast in der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) in Mainz. Der Abend, der von der Bischöflichen Aktion Adveniat gemeinsam mit dem Bildungswerk der Diözese Mainz, der KHG und dem Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden im Bischöflichen Ordinariat Mainz veranstaltet wird, steht unter der Überschrift „Ein Prophet im eigenen Land. Ein Austausch über Kirche, Ökologie und Politik".

Im Einladungstext heißt es über Bischof Cappio: „Wie kaum ein anderer steht Bischof Luiz Flavio Cappio in Brasilien für das soziale Engagement und den politischen Einsatz der Kirche an der Basis. Seit Jahren ist er die Symbolfigur für den Widerstand gegen das von der Regierung am São-Francisco-Fluss durchgeführte Megaprojekt der Umleitung riesiger Wassermengen in den trockenen Nordosten. Zwei Hungerstreiks haben ihn dabei über Brasiliens Grenzen hinaus bekannt gemacht. Anstelle teurer Milliardenprojekte kämpft er für die Agrarreform im trockenen Sertão, um den Kleinbauern ein würdiges Leben zu ermöglichen. Der Franziskanermönch hat seinen Platz an der Seite der Armen gesucht, und ganz im Sinne eines Franz von Assisi hat er auch seine Arbeit als Bischof angenommen. Seit 1997 steht er der Diözese Barra im Westen des Bundesstaates Bahia vor. Sie wird vom São-Francisco-Fluss, dem Strom des heiligen Franz, durchzogen. Die Diözese erstreckt sich über ein Gebiet von der Größe der Schweiz, in dem 250.000 Menschen meist in kleinen verstreuten Dörfern leben. Sechzehn Pfarrer sind in den elf Pfarreien der Diözese tätig - bei weitem nicht genug, um die Gemeinden in den etwa 800 Dörfern zu betreuen."

Hinweis: Weitere Informationen bei Dr. Hartmut Heidenreich, Bildungswerk der Diözese Mainz, Tel. 06131/253-279, E-Mail: bw.direktor@bistum-mainz.de und bei Alois Bauer, Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden, Tel. 06131/253-263, E-Mail: weltmission@bistum-mainz.de sowie unter www.adveniat.de  

am (MBN)

 

Festtag des Priesterseminars (7. & 8.12.)

Vortrag von Claus Arnold / Vigilfeier in der Mainzer Augustinerkirche

Mainz. Im Mittelpunkt des traditionellen Festtags des Mainzer Priesterseminars steht in diesem Jahr das Verhältnis von Kirche und Moderne. Am Mittwoch, 8. Dezember, findet um 17.00 Uhr in der Aula des Seminars ein Vortrag von Professor Dr. Claus Arnold zum Thema „Die Modernismuskrise in der katholischen Kirche. Welche Kirche? Welche Krise? statt. Arnold ist Professor für Kirchengeschichte an der Goethe-Universität in Frankfurt. Anschließend findet um 18.15 Uhr eine Eucharistiefeier mit dem Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, in der Augustinerkirche statt. Das Priesterseminar begeht seinen Festtag traditionell am 8. Dezember, dem „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria".

Am Dienstagabend, 7. Dezember, wird von 19.00 bis 22.00 Uhr in der Seminarkirche eine Vigil (Nachtwache) zum Advent gefeiert; sie steht in diesem Jahr unter der Überschrift „Davids Abstieg". Veranstaltet wird die Vigil vom Mainzer Priesterseminar gemeinsam mit dem Seminar für Liturgie und Homiletik und dem Seminar für Altes Testament der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie der Stelle Kirchenmusik an den Ausbildungsstätten für pastorale Berufe im Bistum Mainz.

tob (MBN)

 

Vierte Jugendsingwoche (2.-6.1.2012)

Treffen im Haus St. Gottfried in Ilbenstadt

Ilbenstadt. Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 13 bis 25 Jahren sind zur vierten Jugendsingwoche des Bistums Mainz eingeladen. Das Treffen unter der Überschrift „Zwischen den Welten - Engel" findet von Montag, 2., bis Freitag, 6. Januar 2012, im Haus St. Gottfried in Ilbenstadt statt. Dozenten sind die beiden Regionalkantoren Thomas Gabriel (Seligenstadt), der die Jugendsingwoche leitet, und Nicolo Sokoli (Bad Nauheim) sowie Chorleiter Peter Krausch. Die geistliche Begleitung übernimmt Stephanie Langer. Die Kosten für die Jugendsingwoche betragen 110 Euro. Veranstalter ist das Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz.

Hinweis: Anmeldung wird bis 17. Dezember erbeten unter www.kirchenmusik-bistum-mainz.de (unter der Rubrik „Veranstaltungen 2012")

am (MBN)

 

Terminvorschau 2012

Die Terminvorschau mit wichtigen Terminen im Bistum Mainz ist unter diesem Link zu finden.

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