Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 46

4. Dezember 2008

Mainz, 1.12.2008: Die Pressekonferenz fand in der Memorie des Mainzer Domes statt. (c) Bistum Mainz / Matschak
Mainz, 1.12.2008: Die Pressekonferenz fand in der Memorie des Mainzer Domes statt.
Datum:
Do. 4. Dez. 2008
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder -129,
Fax 06131/253-402, E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte

  • Programm des Domjubiläums 2009 vorgestellt
  • Terminübersicht "1.000 Jahre Mainzer Willigis-Dom"  
  • Lehmann beim Tag der Ständigen Diakone  
  • Vorstellung des "Lorscher Totenbuches"  
  • Pfarrgruppe Dieburg setzt Nachhaltigkeits-Richtlinie um  
  • Neues Graduiertenkolleg an der Mainzer Universität  
  • Generalvikar segnete Kinderkrippe in Neu-Isenburg  
  • Tag der Arbeitswelt im Heilig Geist-Hospital in Bingen

Personalien

  • Sticher wird persönliche Referentin des Kardinals  
  • Kettelerpreis der KAB für Heribert Prantl  
  • Benedikt Widmaier in AKSB-Vorstand gewählt

Vorschau

  • Adventskonzert der Pax-Bank im Dom (11.12.)  
  • Friedenslicht aus Bethlehem in Mainz (14.12.)  
  • Martinus-Medaille für Heinz Klee (14.12.)

Publikation

  • Fotoband mit Aufnahmen des Kardinals erschienen

Dokumentation

  • Adventspredigt von Kardinal Lehmann

Berichte

Lehmann: Aufmerksamkeit für den spirituellen Charakter des Domes wecken

Kardinal stellte Programm zum Domjubiläum „1.000 Jahre Mainzer Willigis-Dom" vor

Mainz. Das Bistum Mainz feiert das 1.000-jährige Jubiläum der Vollendung des Mainzer Domes unter Erzbischof Willigis (um 940-1011) vom 1. Februar bis 15. November 2009 mit zahlreichen Veranstaltungen. Bei der Vorstellung des Programms am Montag, 1. Dezember, forderte der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, dazu auf, den Mainzer Dom als Gotteshaus neu zu entdecken. Vor Journalisten in der Memorie des Mainzer Doms sagte er: „Es braucht eine neue Aufmerksamkeit für den spirituellen Charakter des Domes, der uns mit der tausendjährigen Kunst und Kultur auch heute zum Glauben führen kann." Unter dem Leitwort „Denn der Tempel Gottes ist heilig - und das seid ihr" (1 Kor 3,17) aus dem ersten Korintherbrief „wollen wir vor allem die spirituelle Bedeutung des Domes in unserer Gegenwart hervorheben", sagte Lehmann. Das Domjubiläum 2009 wird von vier Medienpartnern unterstützt, nämlich durch das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF), den Südwestrundfunk (SWR), die Allgemeine Zeitung Mainz und die Mainzer Rhein-Zeitung.

Eröffnet wird das Jubiläum am Sonntag, 1. Februar, um 10.00 Uhr mit einem Gottesdienst im Mainzer Dom, der im SWR live übertragen wird. Ein Höhepunkt wird ein Festakt am Sonntag, 11. Oktober, im Mainzer Dom sein, bei dem Kardinal Lehmann den Festvortrag halten wird. Der Festakt wird vom SWR live übertragen. Für Freitag, 14. August, ist in Mainz die Übergabe der Sonderbriefmarke der Deutschen Post zum Domjubiläum an Kardinal Lehmann vorgesehen. Von Freitag, 28., bis Sonntag, 30. August, steht außerdem das Treffen der deutschsprachigen Dombauhütten in Mainz mit einem Handwerkermarkt auf dem Programm, bei dem ein Modell des Mainzer Willigis-Domes erstellt wird. Den Abschluss des Domjubiläums markiert am Sonntag, 15. November, ein Festgottesdienst im Mainzer Dom, der vom ZDF live übertragen wird. Für Juli oder August ist außerdem ein Benefizspiel des FSV Mainz 05 gegen den FC Bayern München geplant.

Kardinal Lehmann wies darauf hin, dass das Domjubiläum im kommenden Jahr in Verbindung mit dem Baubeginn im Jahr 975 unter Erzbischof Willigis und dem endgültigen Abschluss der Bauarbeiten und der feierlichen Weihe im Jahr 1036 unter Erzbischof Bardo gesehen werden müsse. Mit dem aktuellen Jubiläum schließe das Bistum daher an die Feierlichkeiten aus dem Jahr 1975 zum 1.000-jährigen Jubiläum des Baubeginns an. Konkreter Anlass des Jubiläums 2009 ist der Abschluss der Bauarbeiten am Mainzer Dom, der jedoch sofort wieder abbrannte. „Am 29./30. August des Jahres 1009 ist der von Willigis erbaute Dom kurz vor oder nach der Weihe - wir wissen es nicht ganz genau - einem verheerenden Brand zum Opfer gefallen", erklärte Lehmann. Die Quellenlage dazu sei sehr dürftig.

Der Kardinal sagte, dass das Domjubiläum auch Auftakt für das Gedenken an den 1.000 Todestag von Erzbischof Willigis ist, der am 23. Februar 2011 begangen wird. Im Blick auf Willigis bereite das Mainzer Dom- und Diözesanmuseum für 2011 eine große Ausstellung zum Mainzer Dom vor. Grundsätzlich müsse sich jede Generation das Wissen um Ursprung, Geschichte und Bedeutung des Doms selbst aneignen, sagte Lehmann. „Jubiläen und Gedenktage sind gerade auch heute ein wichtiges Mittel, um dafür Anstöße zu geben."

Wörtlich sagte Lehmann: „Eine lebendige und in der Gegenwart lebende sowie wirkende Kirche feiert ihren Dom, der ganz gewiss auch noch eine Bedeutung hat für die Geschichte und die Kultur unserer Stadt und unseres Landes. Schließlich war Mainz über 1.000 Jahre lang das größte Erzbistum. Groß war es weniger wegen des eigenen Territoriums, sondern weil zum Erzbistum 15 Bistümer gehörten, die dem Erzbischof, der damals einen viel größeren Einfluss hatte als heute, unterstellt waren: von Chur im Süden bis Verden an der Aller im Norden und Prag im Osten." Lehmann zeigte sich bei der Vorstellung des Jubiläumsprogramms glücklich darüber, „dass die Medienpartner uns bei der Überbringung der Jubiläumsbotschaft und der Bedeutung des Mainzer Doms in die große gesellschaftliche Öffentlichkeit hinein unterstützen wollen".

Schwerpunkte der Medienpartner

ZDF-Intendant Professor Markus Schächter, der auch Vorstandsvorsitzender der Stiftung Hoher Dom zu Mainz ist, bezeichnete den Mainzer Dom als „ein ganz besonderes Symbol der nationalen und europäischen Geschichte". Schächter stellte das umfangreiche Begleitprogramm des ZDF zum Domjubiläum vor. Neben der Übertragung des Abschlussgottesdienstes am 15. November ist unter anderem am 1. November eine „Lange Nacht des Mainzer Doms" sowie am gleichen Tag eine 45-minütige Dokumentation über den Dom in der Reihe „Terra X" geplant.

SWR-Fernsehdirektor Bernhard Nellessen stellte die vielfältigen Planungen seines Senders für das Domjubiläum vor. Neben der Übertragung des Eröffnungsgottesdienstes am 1. Februar und des Festaktes am 11. Oktober plant der SWR auch die Übertragung des Benefizspiels zwischen dem FSV Mainz 05 und dem FC Bayern München, für das derzeit noch kein Termin feststeht. Außerdem bereitet der Sender mehrere Reportagen über den Dom und das Treffen der Dombauhütten im August vor.

Bernd Koslowski, Mitglied der Geschäftsleitung der Verlagsgruppe Rhein Main, kündigte an, dass die Allgemeine Zeitung eine Beilage zum Dom veröffentlichen wird. Neben der aktuellen Berichterstattung zum Domjubiläum werde die Allgemeine Zeitung unter anderem einen Kindermalwettbewerb zum Dom ins Leben rufen sowie in Zusammenarbeit mit dem Mainzer Dombauverein eine eigene Veranstaltungsreihe mit Führungen, Konzerten und Gesprächsrunden zum Domjubiläum anbieten.

„Der Dom als Ort der Zuflucht in der Not; der Dom als ein Fels in der Brandung - das sind die Grundgedanken, von denen sich die Mainzer Rhein-Zeitung bei ihrer journalistischen Begleitung dieses außergewöhnlichen Jubiläumsjahres leiten lässt", sagte Joachim Türk, Chefredakteur der Rhein-Zeitung. In der Reihe „Mein Dom und ich" sollen das ganze Jubiläumsjahr über „bekannte und unbekannte Mainzer" Gelegenheit bekommen, Geschichten und Erlebnisse rund um den Mainzer Dom zu erzählen. Darüber hinaus plane die Rhein-Zeitung auch verschiedene Leser-Aktionen und Angebote für Kinder, sagte Türk.

tob (MBN)

 

Übersicht zu den Veranstaltungen im Rahmen des Domjubiläums

„1.000 Jahre Mainzer Willigis-Dom" im Jahr 2009

  • Sonntag, 1. Februar 2009, 10.00 Uhr: Eröffnungsgottesdienst zum Domjubiläum im Dom
  • Dienstag, 10. Februar 2009: „Da wackelt der Dom" - Fastnachtssitzung vor dem Dom
  • Dienstag, 24. März 2009: Benefiz-Dinner für den Dom
  • Samstag, 14., bis Sonntag, 22. März 2009: Einblicke in die Arbeit von Domsteinmetzen am Stand des Bistums Mainz bei der Rheinland-Pfalz-Ausstellung in Mainz
  • Donnerstag, 19. März 2009: „Ich baue eine Kathedrale" - (Josefs-)Tag der Arbeitnehmerpastoral in Mainz
  • Montag, 6. April 2009: Treffen der Firmlinge im Dom - Missa Chrismatis
  • Mittwoch, 6. Mai 2009: Aufzeichnung der Sendung „Fröhlicher Weinberg" vor dem Dom
  • Mittwoch, 13. Mai 2009: Treffen der Kindertagesstätten des Bistums Mainz im Dom
  • Sonntag, 17. Mai 2009, 17.00 Uhr: Konzert im Dom mit der Mezzosopranistin Elina Garanca
  • Donnerstag, 21. Mai 2009: Gottesdienst am Fest Christi Himmelfahrt (Männerseelsorge)
  • Sonntag, 24. Mai 2009: Großes Gebet im Dom
  • Mittwoch, 3. Juni 2009: Geistlicher Tag der Berufsgruppen
  • Freitag, 19. Juni 2009: Benefizkonzert für den Ärzte-Fan-Club Mainz 05 mit Rundgespräch über Fußball und Musik
  • Samstag, 27. Juni 2009: Jugendgottesdienst im Dom
  • Sonntag, 5. Juli 2009: Kommunionkindertag im Dom
  • Juli/August 2009: Benefizspiel FSV Mainz 05 gegen FC Bayern München
  • Freitag, 14. August 2009, 12.00 Uhr: Übergabe der Sonderbriefmarke zum Domjubiläum
  • Freitag, 28., bis Sonntag, 30. August 2009: Wochenende der Dombauhütten mit Erstellung eines Dommodells und Handwerkermarkt
  • Montag, 31. August 2009: Benefiz-Golfturnier für den Dom im Golfclub Rheinhessen
  • Sonntag, 13. September 2009: Treffen der ausländischen Katholischen Gemeinden im Dom
  • Samstag, 19. September 2009: Diözesan-Kinderchortag im Dom
  • Freitag, 25. September 2009: Religionslehrertag
  • Sonntag, 27. September 2009: Messdienertag
  • Samstag, 10. Oktober 2009: Tag der Räte
  • Sonntag, 11. Oktober 2009: Festakt mit Festvortrag von Kardinal Lehmann im Dom
  • Samstag, 14. November 2009: Aktion 1 Million Sterne der Caritas
  • Sonntag, 15. November 2009: Festgottesdienst und Abschluss des Jubiläums im Dom

Regelmäßige Veranstaltungen im Jubiläumsjahr

  • samstags, 18.00 Uhr, Domkonzerte: „Cantate Domino - 1.000 Jahre Kirchenmusik"
  • im September 2009: samstags, 12.00 bis 12.30 Uhr, Orgelmatineen
  • ab 18. April 2009: samstags, 11.00 Uhr Geistliche Domführungen

Vorträge im Rahmen des Domjubiläums 2009

Veranstalter: Erbacher Hof - Akademie des Bistums Mainz

  • Dienstag, 10. März 2009, 19.00 Uhr, im Dom:
    Die Kollegen des Königs - Bischöfe und ihre Stellung im Reich vor 1000 Jahren
    Referent: Professor Dr. Stefan Weinfurter, Heidelberg
  • Montag, 20. April 2009, 19.00 Uhr, im Haus am Dom:
    Willigis und die Folgen - Der Dombau vom 10. bis 13. Jahrhundert
    Referent: Professor Dr. Dethard von Winterfeld, Mainz
  • Montag, 4. Mai 2009, 19.00 Uhr, im Dom:
    Ein Dom für König, Reich und Kirche - Der Dombau des Willigis und die Mainzer Bautätigkeit im 10. Jahrhundert.
    Referent: Professor Dr. Ernst-Dieter Hehl, Mainz
  • Montag, 8. Juni 2009, 19.00 Uhr, im Dom:
    Das Domkapitel - geistliche Gemeinschaft und politische Entscheidungsträger?
    Referent: Professor Dr. Franz Felten, Mainz
  • Mittwoch, 1. Juli 2009, 19.00 Uhr, im Ketteler-Saal des Erbacher Hofes:
    „...was das Feuer nahm, das Erz hat es wiedergegeben" - Das Bronzeportal am Dom zu Mainz
    Referentin: Dr. Ursula Mende, Nürnberg
  • Montag, 28. September 2009, 19.00 Uhr, im Haus am Dom:
    Raumbilder des Mainzer Domes über die Jahrhunderte
    Referent: Dr. Hans-Jürgen Kotzur, Mainz
  • Dienstag, 6. Oktober 2009, 19.00 Uhr, im Haus am Dom:
    Zur Memorialfunktion der erzbischöflichen Grabdenkmäler im Dom zu Mainz
    Referentin: Dr. habil. Verena Kessel, Bonn und
    Bestattungs- und Gedächtniskultur im Spiegel der Grabdenkmäler des 17. und 18. Jahrhunderts
    Referentin: Dr. Luzie Bratner, Mainz
  • Montag, 9. November 2009, 19.00 Uhr, im Ketteler-Saal des Erbacher Hofes:
    Die Sakraltopographie des Hochmittelalters im Mainzer Dom. Vergleiche zu weiteren oberrheinischen Domen
    Referent: Dr. Clemens Kosch, Paderborn

Hinweis: Die Angaben beruhen auf dem Stand vom 1. Dezember 2008. Änderungen sind möglich. Der aktuelle Stand der Planungen wird im Internet veröffentlicht unter  www.mainzer-dom.de

tob (MBN)

 

„Überzeugendes Zeugnis für unsere Zeit"

Tag der Ständigen Diakone mit Kardinal Lehmann

Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat die Entwicklung des Ständigen Diakonats in der Kirche gewürdigt und als „überzeugendes Zeugnis für unsere Zeit" bezeichnet. Beim traditionellen Tag der Ständigen Diakone am Samstag, 29. November, im Mainzer Priesterseminar ging er auf die Erneuerung des Diakonates als dauerhafte Stufe des geistlichen Amtes ein. „Es war ein erstaunlicher und mutiger Prozess, mit diesem Beruf in eine Zukunft hineinzugehen, die noch nicht in allen Details umschrieben war", sagte Lehmann. Er betonte, dass der liturgische und der diakonische Dienst im Diakonat zusammengehören.

Wörtlich sagte der Kardinal: „Wir haben allen Grund, dankbar auf die vielen Männer mit ihren Ehefrauen und Familien zu blicken, die sich in diesen Jahren dem Ruf Gottes nicht verschlossen haben. Dies gilt für alle Ständigen Diakone, ob verheiratet oder unverheiratet, hauptberuflich oder mit Zivilberuf. Entscheidend ist und bleibt, wie viele sich mitten in allen anderen Aufgaben vom Herrn der Kirche selbst bewegen ließen, nicht bloß allgemeine Dienste in der Kirche zu verrichten, sondern sich durch die Annahme der Berufung zum Diakon entschieden an Jesus Christus und die Kirche zu binden. Es zeugt von einem beständigen Aufbruch in unserer Kirche, dass sich immer wieder so viele Männer mit ihren Frauen und Familien auf diesen Weg der Nachfolge begeben."

Weihbischof Dr. Werner Guballa hatte es in seiner Begrüßung als „besonderes Geschenk" des Kardinals bezeichnet, „dass sie es sich nicht nehmen ließen, zum Tag der Ständigen Diakone zu kommen". Und weiter: „Dies zeugt von der Wertschätzung, die sie den Diakonen und ihrem Dienst entgegenbringen." Pfarrer Dietmar Wieland, der Bischöfliche Beauftragte für die Ständigen Diakone, hatte das Gespräch im Anschluss an den geistlichen Impuls des Kardinals moderiert.

Admissio und Institutio erteilt

Beim anschließenden Gottesdienst in der Seminarkirche erteilte Weihbischof Guballa, der Bischofsvikar für die Geistlichen ist, fünf Bewerbern für das Ständige Diakonat die Admissio und drei Bewerbern die Institutio. Durch die Admissio werden die Kandidaten in den Kreis der Weihekandidaten für den Diakonendienst aufgenommen. Mit der Institutio beauftragt der Bischof die Kandidaten zu Lektorat und Akolythat. Lektor ist der Vorleser oder Vorbeter beim Gottesdienst, Akolyth bedeutet Altardiener.

Die Admissio erhielten: Jörg Caprano, Mainz-Mombach; Klaus Hanke, Rüsselsheim; Hans-Jürgen Springer, Worms; Martin Springorum, Bad-Kreuznach; und Byung-Jin Yoo, Mainz. Die Institutio erhielten: Andreas Breid, Fränkisch-Crumbach; Richard Graubert, Rockenberg; und Martin Huber, Heppenheim. Am Nachmittag fand im Priesterseminar die Vollversammlung der Ständigen Diakone statt, die mit einer Vesper in der Seminarkirche beschlossen wurde.

tob (MBN)

 

Widmung für Kardinal Mejia

Vorstellung des „Lorscher Totenbuches" durch Hermann Schefers

Heppenheim. In Anwesenheit von Kardinal Jorge Maria Mejia ist am Samstag, 29. November, in Heppenheim das „Lorscher Totenbuch" von Dr. Hermann Schefers vorgesellt worden. Kardinal Mejia, der von 1998 bis 2003 Archivar und Bibliothekar der Heiligen Römischen Kirche war, weilte auf Einladung der Verwaltung der Staatlichen Schlösser in Hessen und der Unesco-Welterbestätte Kloster Lorsch in Heppenheim. Schefers hat sein Buch „Nekrologium des Klosters Lorsch" Kardinal Mejia gewidmet. Für das Bistum Mainz nahm Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann an der Veranstaltung teil und überbrachte die Grüße des Bischofs von Mainz, Kardinal Karl Lehmann.

am (MBN)

 

Ein kleines Zeichen zur Bewahrung der Schöpfung

Gesamtpfarrgemeinderat der Pfarrgruppe Dieburg setzt Nachhaltigkeits-Richtlinie um

Dieburg. Der Gesamtpfarrgemeinderat der Pfarrgruppe Dieburg hat jetzt die Umsetzung der Pastoralen Richtlinie zum Thema „Nachhaltigkeit" für den Bereich der Pfarrgruppe beschlossen. Darauf hat der Umweltbeauftragte des Bistums Mainz, Dr. Franz J. Hock, der dem Gremium angehört, hingewiesen. „Es ist uns durchaus bewusst, dass nicht alles sofort umgesetzt werden kann, aber wir wollen mit unserem Beschluss ein aktives Zeichen setzen und damit auch andere Pfarreien ermutigen, diesen Schritt zu gehen", betont Hock. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hatte 2006 die Pastorale Richtlinie Nr. 14 - „Nachhaltigkeit. Zur Verantwortung der Christen für die Bewahrung der Schöpfung" veröffentlicht.

Es ist vorgesehen, künftig in allen Einrichtungen und bei allen Veranstaltungen der Pfarrgruppe Dieburg Produkte aus der Region und fair gehandelte Waren zu verwenden. Außerdem soll auf das deutsche Umweltkennzeichen „Blauer Engel" oder europäische Umweltsiegel geachtet werden. Zur Abfallvermeidung soll unter anderem auf Einwegprodukte verzichtet werden. Unvermeidbarer Abfall soll umweltfreundlich entsorgt werden, und Wertstoffe werden künftig getrennt für die Entsorgung gesammelt. Auf landwirtschaftlichen Nutzflächen sollen künftig Grundsätze des Naturschutzes berücksichtigt werden. Darüber hinaus sieht der Beschluss vor, dass kirchliche Garten- und Grünflächen mit heimischen Nutz- und Zierpflanzen ausgestattet sowie Vögeln und Fledermäusen ausreichend Nistmöglichkeiten geboten werden sollen.

Kardinal Lehmann hatte in seinem Geleitwort zur Nachhaltigkeits-Richtlinie auf die große Bedeutung gerade auch von kleinen Schritten zur Umsetzung der christlichen Schöpfungsverantwortung hingewiesen. Dort schreibt er: „‚Nachhaltigkeit' ist also ein Prinzip, das eng mit biblischen Vorstellungen und Prinzipien zusammengesehen werden kann. Und doch ist es deswegen natürlich für Christen nicht leichter umsetzbar und lebbar. Eine große Idee in viele kleine Schritte umzusetzen ist das Schwierigste an einem Leitbe-griff. An dieser Umsetzung in den Alltag vieler Menschen wird sich erweisen, ob die ‚Nachhaltigkeit' ein leeres Schlagwort oder ein nachhaltig wirksamer Begriff ist."

tob (MBN)

 

Neues Graduiertenkolleg an der Mainzer Universität

Thema: „Die christlichen Kirchen vor der Herausforderung Europa"

Mainz. Mit der Haltung der christlichen Kirchen zu Europa und der europäischen Einigung sowie den wechselseitigen Beziehungen und Einflussnahmen wird sich eine Gruppe von Doktoranden und Nachwuchswissenschaftlern ab dem kommenden Frühjahr in Mainz befassen. Wie die Pressestelle der Johannes Gutenberg-Universität am Freitag, 28. November, mitteilte, beginnt im April 2009 ein neues Graduiertenkolleg, das die Johannes Gutenberg-Universität und das Institut für Europäische Geschichte zum Thema „Die christlichen Kirchen vor der Herausforderung Europa" einrichten. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat das Projekt mit einer Laufzeit von zunächst viereinhalb Jahren und der Option auf eine Verlängerung um weitere viereinhalb Jahre bewilligt und stellt für die erste Phase gut zwei Millionen Euro bereit.

Der aufkommende Europagedanke und seine Verbreitung seit den 1890er Jahren habe die christlichen Kirchen zunächst kaum berührt. „Sowohl die katholische als auch die evangelische Kirche hatten zunächst einmal einen globalen Auftrag", erklärt der Direktor der Abteilung Universalgeschichte des Instituts für Europäische Geschichte, Universitätsprofessor Dr. Heinz Duchhardt, der Sprecher des neuen Graduiertenkollegs. „Daher ist der Integrationsprozess über einen beträchtlichen Zeitraum weitgehend an ihnen vorbeigegangen und es hat lange gedauert, bis sie sich der Thematik der Europäisierung angenommen haben." Besonders in der Zwischenkriegszeit sei unter dem Eindruck des wie ein Schock wirkenden Ersten Weltkriegs eine paneuropäische Bewegung aufgekommen, die fast Züge einer Ersatzreligion entwickelt habe. „Europa wurde zu einem neuen Credo, und die beiden großen Kirchen fühlten sich an den Rand gedrängt", sagt Duchhardt.

Die Reaktionen der christlichen Kirchen auf die Europadiskussion im 20. Jahrhundert und den Prozess der Europäisierung seit den 1950er Jahren werden in dem Graduiertenkolleg mindestens 20 Doktoranden und drei Post-Doktoranden im Einzelnen untersuchen. Sie werden dabei die amtlichen Stellungnahmen der Kirchen, also der Bischofskonferenzen, der Kurie und der Synoden, ebenso einbeziehen wie auch die Haltung führender Repräsentanten der Kirchen, insbesondere von Bischöfen und Theologen. Auch die Positionen kirchlicher und kirchennaher Gruppen zum Phänomen „Europa" stehen im Fokus der Forschungen.

Weitere Einzelprojekte widmen sich den Versuchen der Kirchen, seit den 1970er und 1980er Jahren Einfluss auf die sozialethischen Maßnahmen der europäischen Behörden zu gewinnen. Es soll aber auch untersucht werden, wie „Europa" das „Selbstverständnis" der Kirchen veränderte, wie ihr grundsätzlich globaler Auftrag sich in die europäischen Herausforderungen einpasst, wie zwischen ökumenischen Ansätzen und „Europa" Brücken gebaut werden. Duchhardt zufolge wird dabei der Blick über die großen Konfessionen hinausreichen und etwa auch die Anglikanische Kirche, die Altkatholiken und den Bereich der Orthodoxie umgreifen.

Das Graduiertenkolleg wird getragen von Historikern, Theologen, Politikwissenschaftlern und Juristen aus beiden Einrichtungen und soll am 1. April 2009 starten. Die Stipendien werden international ausgeschrieben, die Promotionen werden an der Johannes Gutenberg-Universität durchgeführt. In jedem Fall erfolgt eine Doppelbetreuung durch einen fachlich zuständigen Dozenten und einen Dozenten aus einem Nachbarfach. Durch die Post-Doktoranden-Stellen wird auch dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine Perspektive eröffnet.

Für das Graduiertenkolleg wird ein umfangreiches Studienprogramm aufgebaut, das neben internen Workshops, Master Classes und Blockseminaren auch Ringvorlesungen umfasst, die öffentlich zugänglich sein werden. Die Kollegiaten werden in die Aktivitäten der Mainzer Graduiertenschulen und des Gießener Centre for the Study of Culture eingebunden.

Hinweis: Universitätsprofessor Dr. Heinz Duchhardt, Institut für Europäische Geschichte, Tel.: 06131/39-39360, E-Mail: duchhardt@ieg-mainz.de, Internet: www.ieg-mainz.de/likecms/index.php oder www.uni-mainz.de/FB/Geschichte/histsem

tob/uni (MBN)

 

Kinderkrippe in Neu-Isenburg-St. Franziskus gesegnet

Gottesdienst mit Generalvikar Dietmar Giebelmann / Dank für die Zusammenarbeit

Neu-Isenburg. Der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Sonntag, 30. November, die neuen Räume der Kinderkrippe (U3-Gruppe) der Kindertagesstätte der Pfarrgemeinde Neu-Isenburg-St. Franziskus gesegnet. In der Pfarrgemeinde wurden mit der Unterstützung des Landes Hessen und der Stadt Neu-Isenburg neue Räume für Kinder unter drei Jahren geschaffen.

In seiner Predigt dankte Giebelmann ausdrücklich der Stadt Neu-Isenburg für die gute Zusammenarbeit und für die großzügige finanzielle Unterstützung. Auch der Gemeinde St. Franziskus mit ihrem Pfarrer Heribert Kronenberger dankte er herzlich, dass sie Räume für die U3-Gruppe zur Verfügung stelle. Der Neu-Isenburger Bürgermeister Oliver Quilling betonte in seiner Ansprache, dass die Kleinkindergruppe die erste in kirchlicher Trägerschaft in Neu-Isenburg sei und auch im Land Hessen zu den ersten dieser Art zähle.

am (MBN)

 

„Gute Arbeit - unser Anliegen"

Tag der Arbeitswelt im Heilig-Geist-Hospital

Bingen. „Wir haben heute interessante Einblicke hinter die Kulissen eines Krankenhauses erhalten und konnten uns intensiv mit den Arbeitsbedingungen der in der Pflege tätigen Menschen vertraut machen", lautet das Fazit des Mainzer Weihbischofs Dr. Werner Guballa zum Abschluss eines Tages der Arbeitswelt im Dekanat Bingen. Der Besuch im Heilig-Geist-Hospital am Samstag, 22. November, fand im Rahmen der Visitation des Dekanates Bingen durch Weihbischof Guballa statt. Erstmals waren zu diesem Tag auch ehrenamtliche Pfarrgemeinderäte eingeladen, um sich mit Kriterien für gute Arbeit auseinander zu setzen.

Harald Herzel, Geschäftsführer des Heilig-Geist-Hospitals, stellte das Krankenhaus zunächst in einer Präsentation vor und ging auf aktuelle Ansprüche an das Krankenhaus ein. Insbesondere hob er die vielen zusätzlichen Leistungen hervor, die das Heilig-Geist-Hospital als katholisches Krankenhaus im Rahmen der Seelsorge und der Begleitung durch einen ehrenamtlichen Besuchsdienst leiste. Er machte deutlich, dass die zunehmenden Einsparungen durch die Krankenkassen gerade für ein kleineres Hospital Schwierigkeiten darstellten.

Im Anschluss an die Präsentation wurden die rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die verschiedenen Stationen des Krankenhauses geführt. Nach dem Mittagessen stellten sich neben dem Geschäftsführer auch der Pflegedienstleiter Thorsten Dörholt, Diakon Toni Heinz sowie Vertreter der Mitarbeitervertretung (MAV) und des Krankenhausbesuchsdienstes zum Gespräch zur Verfügung. In der Schlussrunde erklärten die Vertreter aus den Pfarrgemeinden, die Anliegen aus der Arbeitswelt künftig stärker vor Ort thematisieren zu wollen und auch das Krankenhaus intensiver in den Blick zu nehmen. Weihbischof Guballa appellierte an die Haupt- und Ehrenamtlichen, das Heilig-Geist-Hospital zu „ihrem Krankenhaus" im Dekanat Bingen zu machen.

td (MBN)

 

Personalien

Claudia Sticher wird persönliche Referentin des Kardinals

Promovierte Alttestamentlerin wird Nachfolgerin von Michael Kinnen

Mainz. Dr. Claudia Sticher wird zum 1. Januar 2009 persönliche Referentin des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann. Sticher ist derzeit im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn in der Arbeitsstelle „Bücher der Kirche" als wissenschaftliche Referentin für die Revision der Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift tätig. Als persönliche Referentin des Kardinals ist sie Nachfolgerin von Dr. Michael Kinnen, der Mitte Oktober eine Stelle als Referent im Referat „Kirchen, Kultur und Medien" des Bundespräsidialamtes in Berlin übernommen hat.

Claudia Sticher wurde 1971 in Offenbach geboren. Von 1991 bis 1996 studierte sie Theologie und Philosophie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main sowie in Rom an der Gregoriana und am Päpstlichen Bibelinstitut. Ein Promotionsstudium im Fach Alttestamentliche Exegese bei Professor Dr. Ludger Schwienhorst-Schönberger führte Sticher nach dem Diplom nach Passau, wo sie 2001 promovierte. Ihre Dissertation trägt den Titel: „Die Rettung der Guten durch Gott und die Selbstzerstörung der Bösen - Ein theologisches Denkmuster im Psalter". An der Passauer Universität war sie Assistentin am Lehrstuhl für Alttestamentliche Exegese und Hebräische Sprache und Lehrbeauftragte für Hebräisch.

Ab dem Jahr 2000 arbeitete Sticher als Studienleiterin an der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof und absolvierte von 2001 bis 2005 die Ausbildung zur Pastoralreferentin des Bistums Mainz. In der Pfarrei St. Georg in Nieder-Olm war sie ab Frühjahr 2003 als Pastoralassistentin eingesetzt. Im Sommer 2004 wurde Sticher vom Dienst im Bistum Mainz freigestellt, um im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn in der Arbeitsstelle „Bücher der Kirche" als wissenschaftliche Referentin für die Revision der Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift tätig zu sein. Außerdem nahm sie in den Sommersemestern 2007 und 2008 Lehraufträge an der Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt wahr.

tob (MBN)

 

Kettelerpreis der KAB an Heribert Prantl verliehen

Auszeichnung wurde im Erbacher Hof in Mainz überreicht

Mainz. Der Kettelerpreis der Stiftung Zukunft der Arbeit und der sozialen Sicherung (ZASS) der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschlands ist in diesem Jahr an Dr. Heribert Prantl vergeben worden. Der Chef des Ressorts Innenpolitik der Süddeutschen Zeitung ist am Sonntag, 30. November, im Rahmen einer Feierstunde im Kettelersaal des Erbacher Hofes in Mainz „für sein herausragendes und beispielhaftes soziales Engagement" gewürdigt worden. Die Laudatio hielt Dr. Heiner Geißler. In einer Mitteilung der Stiftung heißt es über den Preisträger: „Durch seine kritische Berichterstattung und seine pointierten Kommentare macht er auf soziale Missstände aufmerksam und verleiht damit auch den ‚kleinen Leuten' eine Stimme."

Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird an Persönlichkeiten vergeben, „die sich durch ein herausragendes und beispielhaftes soziales Engagement im Sinne des früheren Mainzer Bischofs, Wilhelm Emmanuel von Ketteler (1811-1877) verdient gemacht haben". Prantl hat sein Preisgeld der Stiftung des Fördervereins „Pro Asyl" gespendet. Schwester Dr. Lea Ackermann war im Jahr 2006 als erster Preisträgerin in Mainz der Kettelerpreis der Stiftung ZASS überreicht worden.

tob (MBN)

 

Benedikt Widmaier in AKSB-Vorstand

Direktor der Akademie für politische und soziale Bildung in Schwerte gewählt

Schwerte/Heppenheim. Der Direktor der Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz „Haus am Maiberg" in Heppenheim, Benedikt Widmaier, ist in den Vorstand der Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland (AKSB) gewählt worden. Der 50-jährige Widmaier ist von der Mitgliederversammlung der AKSB am Mittwoch, 26. November, in der Akademie Schwerte neu in das Gremium entsandt worden. Bei dem Treffen wurde außerdem Dr. Alois Becker, der Direktor der Akademie Klausenhof bim Bistum Münster für weitere drei Jahre im Amt des AKSB-Vorsitzenden bestätigt.

Weitere Vorstandsmitglieder sind: Pater Tobias Karcher SJ vom Heinrich Pesch-Haus in Ludwigshafen (stellvertretender AKSB-Vorsitzender); Bernward Bickmann vom Franziskanischen Bildungswerk in Großkrotzenburg, Alois Nock von der Kifas gGmbH - KAB-Institut für Fortbildung und angewandte Sozialethik in Waldmünchen und Sabine Wißdorf von der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz in Düsseldorf.

Die AKSB ist die Fachorganisation für die katholisch-sozial orientierte Jugend- und Erwachsenenbildung in Deutschland. In der AKSB arbeiten mehr als 60 Akademien, Bildungsstätten, Bildungswerke, Soziale Seminare und Verbände zusammen, „um bundesweit politische Bildungsarbeit auf der Grundlage christlicher Sozialethik anzuregen, zu fördern und zu koordinieren", wie es in einer Selbstdarstellung heißt. Die Geschäftsstelle der 1952 gegründeten Arbeitsgemeinschaft befindet sich in Bonn.

Hinweis: Die AKSB im Internet unter www.aksb.de  

tob (MBN)

 

Vorschau

„Machet die Tore weit!" (11.12.)

Adventskonzert der Pax-Bank im Mainzer Dom

Mainz. Unter der Überschrift „Machet die Tore weit!" steht am Donnerstag, 11. Dezember, um 18.00 Uhr ein Adventskonzert im Mainzer Dom. Es wird veranstaltet von der Pax-Bank Mainz. Ausführende sind der Mainzer Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Professor Mathias Breitschaft und Domorganist Albert Schönberger an der Domorgel.

am (MBN)

 

Friedenslicht aus Bethlehem kommt nach Mainz (14.12.)

Aussendungsfeier und Mitmachaktion für die Darmstädter Teestube „Konkret"

Mainz. Auch dieses Jahr wird wieder ein Kind in der Geburtsgrotte in Bethlehem seine Kerze entzünden und die Flamme als Friedenslicht nach Europa bringen. Die Pfadfinder und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Mainz laden ein, am Sonntag, 14. Dezember, nach Mainz zu kommen, um die Flamme abzuholen und an andere Menschen weiterzutragen. Die diesjährige Aktion steht unter der Überschrift „Setze Zeichen des Friedens".

Die zentrale Aussendungsfeier mit unter anderen Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, Bischofsvikar für Jugendseelsorge, und Diözesanjugendseelsorger Markus W. Konrad findet am 3. Advent, 14. Dezember, um 15.00 Uhr im Mainzer Dom statt. Gestaltet wird die Aussendungsfeier von der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG), der Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG) und dem Verband Christlicher Pfadfinder (vcp) in Koperation mit dem BDKJ. Sechs Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus Mainz-Gonsenheim bringen die Flamme von Wien nach Mainz zur Aussendungsfeier.

Nach der Aussendungsfeier laden die Veranstalter zu einer Mitbringaktion ein: Die Teilnehmer sollen gut erhaltene gebrauchte warme Kleidung (Socken, Unterwäsche, Handschuhe, Jacken, Mützen usw.) sowie Schlafsäcke, Decken und Isomatten mitbringen, die nach dem Gottesdienst eingesammelt werden. Die gesammelten Gegenstände übergeben die Pfadfinder am Donnerstag, 18. Dezember, zwischen 10.00 und 11.00 Uhr in der Darmstädter Teestube „Konkret" (Alicenstraße 29) an wohnungslose Menschen.

Die Pfadfinder und der BDKJ werden die Flamme des Friedenslichtes auch an den Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, (17. Dezember, 17.00 Uhr) und an den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck (15. Dezember, 14.15 Uhr) weiterreichen. Ebenso soll die Flamme des Friedenslichtes in die Justizvollzugsanstalten Dieburg und Rockenberg gebracht werden.

Hintergrund: Aktion Friedenslicht aus Bethlehem

Seit 1994 beteiligen sich die Pfadfinder an der Aktion Friedenslicht, die ursprünglich auf eine österreichische Initiative zurückgeht. In der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem wird das Licht entzündet und anschließend nach Wien transportiert, von wo aus es in ganz Europa verteilt wird. Am 14. Dezember finden in über 30 deutschen Städten zentrale Aussendungsfeiern statt.

Hinweis: Weitere Informationen über das Friedenslicht bei Christian Stamm,
DPSG-Diözesankurat, Tel.: 06131/253-631, christian.stamm@bistum-mainz.de, Internet: www.dpsgmainz.de und www.friedenslicht.de  

am (MBN)

 

Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement (14.12.)

Heinz Klee aus Viernheim wird mit der Martinus-Medaille ausgezeichnet

Viernheim. Heinz Klee aus Viernheim wird aufgrund seines vielfältigen ehrenamtlichen Engagements - vor allem für das St. Josef-Krankenhaus Viernheim - mit der Martinus-Medaille des Bistums Mainz geehrt. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, wird die höchste Auszeichnung des Bistums für ehrenamtliches Engagement im Rahmen eines Gottesdienstes in Viernheim-St. Michael am Sonntag, 14. Dezember, um 10.30 Uhr übergeben. Klee war von 1991 bis 2008 Mitglied des Kuratoriums der kirchlichen Stiftung, die Träger des St. Josef-Krankenhauses ist, zuletzt von 1996 bis 2008 als dessen Vorsitzender. Zudem war er im Verwaltungs- und Pfarrgemeinderat von Viernheim-St. Marien engagiert.

am (MBN)

 

Publikation

„Freiraum - Perspektive Mensch"

Fotoband mit Aufnahmen von u.a. Kardinal Lehmann erschienen

Mainz. Gerade ist das neue Fotobuch des Fotografen Werner Feldmann „Freiraum - Perspektive Mensch" erschienen. Der Bildband enthält über 300 Schwarzweiß-Fotos von 60 Personen und wurde von der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen e. V. herausgegeben. Feldmann, international tätiger Werbefotograf aus Bodenheim, fotografierte für sein Buch neben Prominenten wie Kardinal Karl Lehmann, Bischof von Mainz, Bundesarbeits- und Sozialminister Olaf Scholz, Autorin Susanne Fröhlich oder Sternekoch Johann Lafer auch geistig und körperlich behinderte Menschen.

Hinweis: Werner Feldmann: „Freiraum - Perspektive Mensch", hrsg. von der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen e. V., Mainz, 2008, 160 Seiten, ISBN 978-3-9812599-0-2, 39 Euro. Das Buch ist unter anderem im Infoladen des Bistums Mainz erhältlich, Tel.: 06131/253-844.

am (MBN)

 

Dokumentation

„Gnade Gottes in Jesus Christus"

Auftakt der Adventspredigten im Mainzer Dom mit Kardinal Lehmann

Mainz. Mit einer Predigt des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann, ist am Sonntagabend, 30. November, im Mainzer Dom die Reihe der diesjährigen Adventspredigten eröffnet worden. Die Adventspredigten stehen unter der Überschrift „... damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe" (Jes 61,2a); das Thema der Predigt des Kardinals, die wir im Folgenden dokumentieren, lautete „Gnade Gottes in Jesus Christus" (1 Kor 1,3-9):

Die Adventspredigten im Dom stehen in diesem Jahr unter der Gesamtüberschrift „... damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe" (Jes 61,2a). Dies ist die Verkündigung eines Propheten, der sich unmittelbar von Gott gesandt weiß, die Heilsbotschaft zu verkünden. Die Verse in diesem Zusammenhang erinnern an die großen Gottesknechtslieder beim Propheten Jesaja (vgl. 42,1-4 und 49,1-6). Diesem unbekannten Propheten wird im Jesaja-Buch (besonders den Kapiteln 56 bis 66) eine immer größere Bedeutung zuerkannt. Diese wird schließlich mit folgenden Worten zur Sprache gebracht: „Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir, denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe und alle heile, deren Herz zerbrochen ist, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Gefesselten die Befreiung, damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe, einen Tag der Vergeltung unseres Gottes, damit ich alle Trauernden tröste, die Trauernden Zions erfreue, ihnen Schmuck bringe anstelle von Schmutz, Freudenöl statt Trauergewand, Jubel statt der Verzweiflung." (61,1 ff.) Jesus wird bei seinem ersten Auftritt im Tempel diesen Abschnitt der Bibel auswählen (vgl. Lk 4,18). Hier kommt er seinem eigenen Evangelium am nächsten. Hier findet Jesus einen Propheten, der in großer Freiheit die Gewissheit ausspricht, dass Gott ihn mit einer Botschaft zu seinem Volk geschickt hat.

Die Frohe Botschaft ist nicht allein Wort, sondern Tat (vgl. Jes. 52,7 ff.; 58,6). Wenn in 61,2 vom „Gnadenjahr" die Rede ist, wird auf eine festliche Tradition Israels, nämlich auf die Ausrufung des großen Erlassjahres bzw. Jubeljahres angespielt (vgl. Lev 25,10.13; Dtn 15,1). Ein solches Erlassjahr wurde auch später immer wieder erwartet (vgl. Jer 34,8 ff.; Neh 5,10 f.). Es war eine generelle Lastenbefreiung und eine Wiederherstellung der Persönlichkeitsrechte (beispielsweise im Blick auf Sklaven) und des Grundbesitzes, nicht zuletzt des Erlasses von Schulden. Das Erlassjahr hat als verschiedene Bedeutungen Befreiung der Sklaven, völlige Ruhe für das Ackerland alle sieben Jahre, Wiederherstellung gerechter Eigentumsverhältnisse usw. Das Erlassjahr wird so zum Inbegriff des Heils und zum Symbol der anbrechenden und vom Geistgesalbten heraufgeführten Ära der Befreiung. Sie erfolgt im Blick auf jede Art von Gebundensein und Freiheitsentzug. Alle feindlichen Gewalten werden überwunden, aber auch Verarmung - Versklavung - Vertreibung und der Überfremdung Einheimischer. Es geht um die Reform wahrer Solidarität. Lobgesang tritt nun an die Stelle der Klage. In der Tat kann man über das Ganze schreiben: „Den Armen wird das Evangelium verkündigt." (vgl. Mt 11,5; Jes 35,4) Dadurch wollte man in die Ordnung der Wirtschaft eingreifen und diese vom Glauben her korrigieren.

Um dies voll zu verstehen, brauchen wir noch eine weitere Hinführung. Der Advent lässt uns gerade auch in der Dunkelheit dieser Jahreszeit die einzelnen Menschen und ganze Völker vor unseren Augen erstehen, die auf den Straßen der Geschichte unterwegs sind und dem Ziel entgegengehen. Dieses Ziel hat immer etwas mit Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden zu tun - gegen alle Ungerechtigkeit, Trostlosigkeit und Willkürherrschaft. Die Sehnsucht der Menschen wird immer größer. Viele Zeugnisse der Religion sind dafür Ausdruck, Bitte und Klage, Gott möge mit seinem Kommen nicht zögern. In unseren Adventsliedern spüren wir noch diesen Hilfeschrei: „Tauet Himmel den Gerechten."

Es ist nun eine Besonderheit gerade der biblischen Heilsgeschichte, dass Gott den Menschen nicht allein lässt. Er zieht sich nicht zurück in seine eigene Seligkeit und thront nicht in sich selbst und für sich selbst. Es ist ein Gott, der sensibel ist für das Schicksal des Menschen. Es ist gerade sein Name, dass er der Gott mit uns ist, Immanuel. In dieser Geschichte wendet sich Gott immer mehr den Menschen und unserer Welt zu: Er erschafft die Welt; er gibt dem Menschen Freiheit; er gibt ihm sein Wort; er schenkt ihm Weisungen für sein Wohlergehen, wenn er sie befolgt; er kommt dem Menschen nahe durch die Anwesenheit seines Wortes, seine Gegenwart im Tempel als dem Haus Gottes und in der Bundeslade, ursprünglich wohl ein Wanderheiligtum, vor allem der Nomaden, das die Gegenwart Gottes auch unterwegs und in allen Gefahren verbürgt, schließlich ist sie ein Ort, wo die Zehn Gebote und das Bundesbuch für das Volk verwahrt werden. Aber auch die Menschen, die in Gottes Auftrag lenken und führen, wie Mose, die Richter und die Könige und ganz besonders die von Gott berufenen Propheten in ihren ganz unterschiedlichen Gestalten bringen uns Gott auf vielfache Weise immer näher: durch ihr Wort, durch ihre Gesten und Gebärden, durch ihr ganzes Leben. So vermählt sich beispielsweise der Prophet Hosea mit einer Hure, um an seinem eigenen Leben drastisch den Abfall des Volkes Israel von Gott darzustellen (vgl. Hos 1,2; Ez 16,23). Dies ist der Herabstieg Gottes.

In diesem Kontext steht das Wort des unbekannten Propheten im schon zitierten 61. Kapitel bei Jesaja. Ja, in seinem Wort, in der die „Frohbotschaft" ganz besonders dicht wird, kommt diese Sehnsucht in ganz dichter Weise zur Darstellung. Wir spüren den Hunger des gequälten Volkes nach Befreiung und Erlösung: „Nennst du das ein Fasten und einen Tag, der dem Herrn gefällt? Nein, das ist ein Fasten, wie ich es liebe: die Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, die Versklavten freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen, an die Hungrigen dein Brot auszuteilen, die obdachlosen Armen ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deinen Verwandten nicht zu entziehen. Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Wunden werden schnell vernarben. Deine Gerechtigkeit geht dir voran, die Herrlichkeit des Herrn folgt dir nach ... Wenn du der Unterdrückung bei dir ein Ende machst, auf keinen mit dem Finger zeigst und niemand verleumdest, dem Hungrigen dein Brot reichst und den Darbenden satt machst, dann geht im Dunkel dein Licht auf und deine Finsternis wird hell wie der Mittag." (Jes 58,5-10)

Danach rufen im Grunde des Herzens auch die Menschen heute und suchen Freiheit von allen Zwängen, Aufrichtigkeit und Wahrheit statt Heuchelei, Zusammenhalt der Menschen und Einstehen füreinander statt Egoismus und Gier.

Dies steckt alles hinter dem Wort von der Ausrufung eines Jahres der Gnade, der Huld und des Wohlgefallens, wie wir auch übersetzen können. Nach dem Glauben der Christen wird sich diese Sehnsucht der Menschen erst bei der Vollendung der Welt und der Geschichte ganz erfüllen. Aber die neue Zeit hat bereits angefangen mit dem Kommen Jesu Christi. Wir müssen nicht mehr im Wartezimmer der Geschichte sitzen und, noch weit entfernt, von der Erfüllung träumen, wie eine vage Hoffnung oder eine Utopie.

Nur so lässt sich der Anfang des Briefes des Apostels Paulus an die Korinther verstehen, der zweiten Lesung des ersten Adventssonntags. Jetzt erst vor diesem Hintergrund jahrhundertelangen Wartens, Harrens und Seufzens wird der Text aufschlussreich und hoffnungsfroh: „Ich danke Gott jederzeit euretwegen für die Gnade Gottes, die euch in Christus Jesus geschenkt wurde, dass ihr an allem reich geworden seid in ihm, an aller Rede und aller Erkenntnis. Denn das Zeugnis über Christus wurde über euch gefestigt, sodass euch keine Gnadengabe fehlt, während ihr auf die Offenbarung Jesu Christi, unseres Herrn, wartet. Er wird euch auch festigen bis ans Ende, sodass ihr schuldlos dasteht am Tag Jesu, unseres Herrn. Treu ist Gott, durch den ihr berufen worden seid, zur Gemeinschaft mit seinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn." (1 Kor 1,4-9)

In der Tat ist dies die letzte und äußerste Stufe in der Herablassung Gottes zu uns Menschen, dass er nun zu allerletzt, gleichsam am Ende seiner Möglichkeiten, seinen Sohn zu uns schickt. Auch Gott hat nichts Kostbareres und Lieberes als seinen Sohn, der ihm am nächsten ist. Damit neigt sich Gott selbst in seinem Sohn ganz herab in die Menschenwelt und wird in einem unvorstellbaren Maß einer von uns, aber damit eben auch zutiefst verletzlich. Damit dreht sich die Angel im Gottesverständnis. Es ist geradezu eine Revolution: Gottes Macht zeigt sich nicht in der Ferne zu uns Menschen, im Überwältigen des von ihm Geschaffenen oder gar in der willkürlichen Herrschaft, sondern sie zeigt sich im Herabsteigen, in der Nähe zu uns, ja in der Karriere „nach unten", wenn wir hinter der Geburt im Stalle auch das Kreuz aufleuchten sehen.

Dies meint der hl. Paulus, wenn er davon spricht, dass die Gnade Gottes uns in Christus Jesus geschenkt worden ist. Dies ist damit aber nicht nur ein Ereignis in Gott selbst und allgemein für die Welt, sondern für uns, und zwar ganz buchstäblich. Wir sind „an allem reich geworden in ihm". Es fehlt uns „keine Gnadengabe". Der Vater schenkt uns schließlich seine Gemeinschaft mit seinem Sohn Jesus Christus.

Auf andere Weise unterstreicht Paulus das, was hier geschieht. Hier wird nämlich das Ja Gottes zur Welt offenbar. „Denn Gottes Sohn Jesus Christus, der euch durch uns verkündigt wurde ..., ist nicht als Ja und Nein zugleich gekommen; in ihm ist das Ja verwirklicht. Er ist das Ja zu allem, was Gott verheißen hat. Darum rufen wir durch ihn zu Gottes Lobpreis auch das Amen." (2 Kor 1,19 ff.) Dieses Ja Gottes zu uns und zu den Menschen ist gewissermaßen das Ende der Wege Gottes. Es ist das Ja der Liebe, die auch den Verzicht und das Kreuz kennt, nicht aufgibt und gerade so siegt. Dieses Ja Gottes soll auch unser Leben prägen. Das „Amen", zu dem wir so gelangen, hat - schon vom hebräischen Wort her - mit Festigkeit, Gewissheit, Bejahung und Treue zu tun.

Darum führen das Leitwort dieser Adventspredigten „...damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe" und der Lesungstext aus dem ersten Korintherbrief des hl. Paulus für diesen Sonntag (1 Kor 1,3-8) am besten auf diesem Weg hin zu Weihnachten. Es ist gut, dass wir auf diesem Weg Zeit haben. Wir sollen in dieses Geheimnis Gottes neu hineinfinden. Wir werden nicht auf die Folter ewigen Wartens gespannt wie die Völker, die vor Jesus Christus suchten und harrten. Gott ist gnädig mit uns. Er schenkt uns eine echte Zeit der Erneuerung. Er gibt uns wunderbare Gestalten für dieses Suchen und Finden an die Hand: die Propheten, die mit der Kunst des richtigen Wartens besonders vertraut sind; Johannes der Täufer, der auf dem Zenit zwischen dem Alten und dem Neuen Bund steht, und der uns besonders glauben und hoffen lehrt, schließlich Maria, die Mutter des Herrn, die ihn in unsere Welt trägt, die vorbildlichen Hirten auf dem Feld, die besser verstehen als die Gelehrten ihrer und unserer Tage, was da geschieht, und der Gesang der Engel mit der Verheißung des Friedens für alle Menschen guten Willens.

Wenn wir uns auf diese Weise an die Hand nehmen und Weihnachten entgegenführen lassen, dann erfahren wir am Fest der Geburt des Herrn wahre Freude und echten Frieden. Daran kann uns auch der vorweihnachtliche Rummel nicht ganz stören. Dafür ist es auch auf dem Weg nach Weihnachten nie zu spät. Aber wir sollten auch nicht die Chance verpassen, uns bald für diesen Weg des Glaubens zu öffnen.

Dafür wird uns das Kirchenjahr geschenkt. Die Geschichte wiederholt sich nicht. Gott ist zu einer bestimmten Zeit Mensch geworden, wie die Einteilung unserer Zeitrechnung zeigt und in Erinnerung ruft, ein für allemal. Aber wir haben von Jahr zu Jahr die Chance, nochmals von neuem beginnen zu können. Es wird uns verziehen, dass wir dieses Fest so oft gedankenlos begangen haben. Aber wir kommen nicht zu spät. Gott ist gnädig mit uns. Wenn unser Leben auch an Jahren zunimmt und die Möglichkeiten eines Neuanfangs sich zugleich verringern, so schenkt uns Gott durch den immer erneuerten Kreis des Kirchenjahres jeweils eine echte Möglichkeit, durch den Glauben - auch im Lauf der Lebensalter - die Botschaft Gottes neu zu entdecken.

In diesem und im nächsten Jahr haben wir dazu zusätzlich zwei Chancen, die uns wirklich über Weihnachten hinaus ein „Gnadenjahr" schenken können: das Paulusjahr, wozu uns die ganze Kirche von Juni 2008 bis Juni 2009 einlädt, und das 1.000-jährige Jubiläum dieses Domes, das wir vom 1. Februar bis zum Ende des Jahres 2009 begehen können. Soll niemand sagen, er habe nicht eine wunderbare Gelegenheit, in einem vielfachen Sinn wirklich ein „Gnadenjahr" des Herrn mitzufeiern, das in besonderer Weise heute an diesem ersten Adventssonntag beginnt.
Amen.

(MBN)

Bilder zu Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 46, 4. Dezember 2008

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