Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 10

vom 21. März 2012

Mainz, 19.3.2012: Scheckübergabe an der Maria Ward-Schule: Je 4.000 Euro erhalten die Martinus-Schule Weißliliengasse und die Maria Ward-Schule aus dem Erlös einer Benefiz-Sitzung der Mainzer Ranzengarde. (c) Bistum Mainz / Matschak
Mainz, 19.3.2012: Scheckübergabe an der Maria Ward-Schule: Je 4.000 Euro erhalten die Martinus-Schule Weißliliengasse und die Maria Ward-Schule aus dem Erlös einer Benefiz-Sitzung der Mainzer Ranzengarde.
Datum:
Mi. 21. März 2012
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder -129,
Fax 06131/253-402, E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte

  • Zeitschrift „Communio" besteht 40 Jahre 
  • Katholikentag wirbt in Mainz 
  • Werkstattgespräch im Katholischen Büro Mainz 
  • Lehmann würdigte Schächter  
  • 8.000 Euro für zwei Mainzer Schulen 
  • Bischof Chrysostom bei Giebelmann

Vorschau

  • Bachs Matthäus-Passion im Mainzer Dom (25.3.) 
  • Virtueller „Prager Kreuzweg" (ab 26.3.) 
  • Studientagung „Wort des lebendigen Gottes" (29.-31.3.) 
  • Kultursommer Rheinland-Pfalz (1.5.-3.10.)

MBN vor 40 Jahren

  • Konstituierenden Sitzung des Pastoralrates im Bistum Mainz

Dokumentation

  • Fastenpredigt von Kardinal Lehmann

Berichte

Wichtiges Instrument des theologischen und kulturellen Disputs

Akademietagung „40 Jahre Internationale Katholische Zeitschrift Communio"

Mainz. Mit einer Akademietagung von Freitag, 16., bis Samstag, 17. März, ist jetzt in Mainz das 40-jährige Bestehen der Internationalen Katholischen Zeitschrift „Communio" begangen worden. Die Zeitschrift sei „zu einem wichtigen Instrument des theologischen und kulturellen Disputs" geworden, sagte der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, am Freitagabend, 16. März, im Erbacher Hof in Mainz. Er schloss sich damit einem Urteil von Kardinal Joseph Ratzinger, dem heutigen Papst Benedikt XVI., an, der in seinen Erinnerungen „Aus meinem Leben" (1989 erschienen) aber auch einräumt, dass die Zeitschrift „noch immer nicht ganz das verwirklicht, was uns vorschwebte".

Und weiter: „Sie ist jedenfalls lange Zeit zu akademisch geblieben; es ist uns nicht gelungen, hinlänglich konkret und rechtzeitig in die aktuellen Dispute einzugreifen. Trotzdem tut die Zeitschrift einen wichtigen Dienst, und die Jahre gemeinsamer Arbeit in der Gemeinschaft der Herausgeber haben meinen Horizont geweitet, mich viel lernen lassen."

Kardinal Lehmann, der bis heute Herausgeber der Zeitschrift ist, gehört mit dem ehemaligen bayerischen Kultusminister und früheren Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Professor Dr. Hans Maier, und Papst Benedikt XVI., zu den Gründern der Zeitschrift, die alle zwei Monate im Schwabenverlag in Ostfildern erscheint. Lehmanns Vortrag stand unter der Überschrift „Communio - ein theologisches Programm". An der Tagung nahm unter anderen auch Kurienkardinal Walter Kasper und der Doktorvater von Kardinal Lehmann, Weihbischof em. Peter Henrici SJ aus Chur, teil. Die Tagung wurde von der Bistumsakademie Erbacher Hof in Zusammenarbeit mit den Herausgebern und der Redaktion von „Communio" veranstaltet.

In seiner Begrüßung hatte der Schriftleiter von „Communio", Professor Dr. Jan-Heiner Tück aus Wien, ein Grußwort von Papst Benedikt XVI. zur Tagung verlesen. Darin heißt es: „Auch wenn ich seit langem nicht mehr zu den Herausgebern gehöre, sondern nur noch Leser bin, so fühle ich mich von der Gründungszeiten her diesem Organ zeitlebens verbunden." Mit Blick auf die Anfänge der Zeitschrift schreibt Papst Benedikt XVI.: „Ich hatte damals Sorge, ob das Pflänzchen, das wir in einer stürmischen Welt in die Erde gesetzt hatten, wachsen und überleben könne und freue mich um so mehr, dass doch eine große, vielsprachige ‚Communio'-Familie daraus geworden ist. Was uns damals zutiefst bewegt hat, war die Leidenschaft für den Glauben, der unter Moralismen und intellektuellen Abenteuern verschüttet zu werden drohte. Zugleich aber wussten wir, dass er die Kraft ist, die wirklich Zukunft zu schaffen vermag. Ich bin sicher, dass diese Gewissheit auch die heutige Herausgeberschaft inspiriert und wünsche Ihrem Symposium viel Erfolg."

Hans Maier erinnerte in seinem Eröffnungsvortrag am Freitagabend an die Entstehungszeit der Zeitschrift nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. „Sein Referat trug den Titel „Anmerkungen zur Entstehung der Zeitschrift ‚Communio'". Wörtlich sagte er: „Eine neue Zeitschrift konnte den Streit der theologischen Protagonisten und das Gegeneinander der verschiedenen ‚correnti' in der nachkonziliaren Kirche gewiss nicht einfach auflösen. Aber sie konnte ein Forum werden für den redlichen und gezügelten Austrag ihrer Kämpfe - eine Basis für die Entfaltung der neu zu erlernenden kirchlichen Streitkultur. Zugleich konnten die aktuellen Streitfragen auf ein primäres Fundament bezogen werden, das Communio hieß - Communio, verstanden nicht nur als ein äußeres zufälliges Beisammensein von Christen, sondern als unverfügbare, geschenkte katholische Einheit."

Maier erinnerte auch daran, dass die Gründung der Zeitschrift Ende der 1960er Jahre den damals 65-jährigen Haus Urs von Balthasar („die Seele vom Ganzen"), den Theologen Joseph Ratzinger und den damals 31-jährigen Karl Lehmann zusammenführte. Er ging ausführlich auf die Gründer ein. Über Lehmann sagte Maier: „Es war wohl nicht nur einfach so, dass dem Theologen Lehmann ‚der Gedanke der Communio gefiel', wie er selbst später als Hauptgrund für seine Mitarbeit anmerkte. Noch andere Gründe dürften ihn zu Communio geführt haben. Einmal hatte sich das alte, enge Verhältnis zu Karl Rahner gelockert: Zumindest kirchenpolitisch folgte der Schüler seinem Meister in den Jahren nach 1968 nicht mehr, er machte sich dessen späte Fundamentalopposition und Amtskritik nicht zu eigen - während die Schätzung und Bewunderung für den Theologen Rahner und sein Lebenswerk anhielt und lebenslang bestehen blieb. Zweitens hatte sich in der Zeit, in der Rahner sich als Bischofsberater mehr und mehr zurückzog, ein Direktverhältnis zwischen Kardinal Döpfner und Professor Lehmann angebahnt, das in einer immer engeren Zusammenarbeit, in Vorlagen und Gutachten - und schließlich in den unentbehrlichen Hilfsdiensten Lehmanns für die Gemeinsame Synode - Früchte trug. Drittens war Lehmann selbst nie - wie die meisten Rahner-Schüler - an Balthasars Erscheinung und Werk achtlos oder ablehnend vorbeigegangen; er war immer bereit, unvoreingenommen von beiden Großen der zeitgenössischen deutschsprachigen Theologie zu lernen. Und viertens hatte Balthasar selbst in seinem umfassenden Spürsinn längst die Qualitäten Lehmanns entdeckt - vor allem seine Kenntnis der - katholischen wie evangelischen - Gegenwartstheologie, die ihm selbst und auch Ratzinger eher fernlag. Balthasar wie Ratzinger befanden, die moderne Theologie sei bei Lehmann ‚gut aufgehoben'. Kurzum, Lehmann erwies sich aus mehreren Gründen als unentbehrlich - und Balthasar selbst ergriff 1970/71 die Initiative, ihn für Communio zu gewinnen."

Weiter sagte Hans Maier über Lehmann: „Nachträglich stellte sich diese Kooptation als wichtiger Gewinn heraus. Kurzfristig war damit ‚ein Stück Rahner' in die Arbeit von Communio integriert; die Zeitschrift entging dadurch dem Vorwurf, ein nur-oppositionelles, parteilich festgelegtes Blatt, ein bloßer Widerpart von ‚Concilium' zu sein. Langfristig - aber das konnte damals noch niemand ahnen - profitierte Communio von der wachsenden ‚Amtlichkeit' des Döpfner-Ratgebers, Synoden-Begleiters und späteren Mainzer Bischofs und Kardinals Lehmann. Da im Lauf der Zeit bei Communio immer wieder erhebliche organisatorische, redaktionelle, kommunikative und finanzielle Probleme zu lösen waren, war eine solche Appellationsinstanz in kritischen Situationen für die Zeitschrift wichtig - auch in der späteren Zeit, in der sich die Herausgeberschaft um Peter Henrici, Walter Kasper und Christoph Schönborn erweiterte, während Joseph Ratzinger nach der Übernahme seines römischen Amtes auf Wunsch Johannes Pauls II. aus der Herausgeberschaft von Communio ausschied."

tob (MBN)

 

Katholikentag vor Ort

Informationsstand auf dem Mainzer Gutenbergplatz

Mainz. Der Katholikentag hat Station in Mainz gemacht. Auf dem Mainzer Gutenbergplatz informierte am Donnerstag, 15. März, ein Stand über das kommende Katholikentreffen im Mai dieses Jahres in Mannheim. Ruth Nientiedt von der Geschäftsstelle des Katholikentages freut sich über die „gute Resonanz". „Es sind vor allem praktische Fragen, die die Menschen interessieren. Es wird nach Tageskarten genauso gefragt wie nach dem Programmheft", berichtet sie. Die Tageskarte kostet 25 Euro (ermäßigt 20 Euro) und ist beispielsweise am Mannheimer Hauptbahnhof zu bekommen. „Alle Tickets können natürlich auch online unter www.katholikentag.de erworben werden", betont Nientiedt.

Mainz ist die letzte Station der Rundreise des Teams. Zuvor hatten sie Station in Heidelberg, Karlsruhe, Ludwigshafen, Würzburg und Speyer gemacht. „Durch die persönliche Ansprache wollen wir die Menschen für den Katholikentag interessieren und begeistern", sagt Nientiedt. Ziel sei es außerdem, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zu gewinnen: „2012 Helfer sollen es in Mannheim sein."

Sie freut sich auch über die Unterstützung durch die Räte des Bistums Mainz: So besuchten Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann, Dezernent für die Pastoralen Räte in der Diözese, Martina Reißfelder, Geschäftsführerin der Pastoralen Räte, oder Pfarrer Markus Kölzer, Dekan des Dekanates Mainz-Stadt, den Stand. Das Bistum Mainz wird sich beim Mannheimer Katholikentag mit einem eigenen Stand präsentieren; auch der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, wird an mehreren Veranstaltungen teilnehmen.

„Einen neuen Aufbruch wagen"

Der 98. Deutsche Katholikentag findet von 16. bis 20. Mai in Mannheim statt; er steht unter der Überschrift „Einen neuen Aufbruch wagen". Es werden rund 25.000 Dauerteilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet sowie 30.000 Tagesgäste aus der Region erwartet. Katholikentage werden vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) in der Regel alle zwei Jahre an wechselnden Orten veranstaltet. Der 97. Deutsche Katholikentag fand 2008 in Osnabrück statt, 2010 trafen sich Christinnen und Christen beim Zweiten Ökumenischen Kirchentag in München.

Hinweis: www.katholikentag.de

am (MBN)

 

Klimaschutz und Armutsbekämpfung als Einheit sehen

Werkstattgespräch „Biblischer Schöpfungsauftrag und politisches Handeln"

Mainz. Zu einem Werkstattgespräch unter der Überschrift „Biblischer Schöpfungsauftrag und politisches Handeln" hatte das Kommissariat der Bischöfe Rheinland-Pfalz am Freitag, 16. März, Vertreter von Parteien, Gewerkschaften, der Katholischen Kirche und von Katholischen Verbänden eingeladen. Mit dem Gespräch wolle man „Anregungen aus christlichem Verständnis" zu Fragen des ökologischen Wandels geben, sagte Ordinariatsdirektor Bernhard Nacke, Leiter des Katholischen Büros, in seiner Begrüßung. Er wies darauf hin, dass sich auch die Katholische Kirche und ihre Verbände intensiv mit diesem Thema beschäftigten. „Grundlage unseres Glaubens ist das christliche Schöpfungsverständnis", sagte er.

An dem Gespräch nahmen von politischer Seite unter anderen der Vizepräsident des rheinland-pfälzischen Landtages, Dr. Bernhard Braun, der Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten, Dr. Thomas Griese, sowie Landtagsabgeordnete der SPD, von Bündnis 90/Die Grünen und der CDU teil. Von Seiten der Kirchen waren unter anderen der Umweltbeauftragte des Bistums Speyer, Dr. Frank Hennecke, der Vorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Mainz, Eric Niekisch, sowie Vertreter der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) und des Kolpingverbandes gekommen. Die Diözesen und Verbände hatten ihr Umweltengagement auch in einer Tagungsmappe vorgestellt.

In seinem einleitenden Vortrag betonte Professor Dr. Markus Vogt, Professor für Christliche Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität München, dass die Kirche „Klimaschutz und Armutsbekämpfung als Einheit sieht". Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Studie „Global, aber gerecht" des katholischen Hilfswerks Misereor in Aachen. Darüber hinaus habe Deutschland mit seiner Energiewende einen weltweiten „Vorbildcharakter". „Die eigentliche Verantwortung" Deutschlands sei, die Energiewende sozial gerecht und wirtschaftlich erfolgreich umzusetzen.

Im zweiten Teil des Werkstattgesprächs sprach Kerstin Lanje, Referentin für Welthandel und Ernäherung bei Misereor, zum Thema „Ernäherung hier und global - ethische Verantwortung. Dr. Gisela Wachinger vom Institut für Sozialwissenschaften, Stuttgart, referierte über „Rolle der Kirche in ökologischen Konflikten". Das Gespräch endete mit einer Podiumsdiskussion mit den Referenten und Staatssekretär Griese.

am (MBN)

 

Kardinal Lehmann würdigte Schächter

Laudatio bei der Verabschiedung des ZDF-Intendanten

Mainz. Für „sein vorbildliches soziales und kulturelles Engagement" hat der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, den Intendanten des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF), Prof. Dr. h.c. Markus Schächter, gewürdigt. Er habe sich „in so vielfältiger Weise weit über das Programm hinaus überall dort eingesetzt hat, wo Menschen oder auch Museen und Kirchen in Not geraten waren", sagte Lehmann bei der Verabschiedung Schächters am Mittwoch, 14. März, im ZDF-Sendezentrum in Mainz. Der Kardinal erinnerte unter anderem an seinen „ideenreichen und aufopferungsvollen Einsatz" zum Jubiläum „1.000 Jahre Mainzer Willigis-Dom" und die Förderung des Wiederaufbaus der Frauenkirche in Dresden. Lehmann hielt bei der Feierstunde die Laudatio auf Schächter, der das ZDF seit 2002 geleitet hatte. Für seine Verdienste in der Zusammenarbeit mit den Kirchen hatte Papst Benedikt XVI. im vergangenen Jahr den Gregoriusorden an Schächter verliehen.

Wörtlich sagte der Kardinal: „Markus Schächter ist ein treusorgender Hausherr. Aber auch noch mehr. Er hat sein Haus in schwieriger Zeit, in einem der umkämpftesten Märkte weltweit für den oft gnadenlosen Medienwettbewerb des digitalen Zeitalters gerüstet. Er hat das Ansehen des ZDF in unserer Stadt, im ganzen Land, in Europa und auch draußen in der weiten Welt weiter verbessert. Dabei hat er seine eigenen Talente nicht nur verwaltet oder persönlich gemehrt, sondern sie in sehr hohem Maß für die ihm anvertraute Aufgabe eingesetzt und fruchtbar gemacht. Und gerade weil seine Wahl zum Intendanten vor zehn Jahren etwas zögerlich über die Bühne ging, so wurde doch, was lange währte, am Ende gut, ja sehr gut. Die 2005 erfolgte, vorgezogene Wiederwahl mit dem besten Ergebnis einer Intendantenwahl in der Geschichte des ZDF hat den eingeschlagenen Weg vor diesem Hintergrund eindrucksvoll bestätigt, nicht weniger die geradezu reibungslose Wahl seines Nachfolgers. Am Ende dieser zehn Jahre können das Haus, der öffentlich-rechtliche Rundfunk und die Medienlandschaft insgesamt dankbar sein für das imposante Wirken von Intendant Professor Markus Schächter."

tob (MBN)

 

8.000 Euro für Mainzer Schulen

Erlös einer Benefiz-Fastnachtssitzung der Mainzer Ranzengarde

Mainz. 8.000 Euro beträgt der Reinerlös einer Benefiz-Fastnachtssitzung der Mainzer Ranzengarde zugunsten der Mainzer Maria Ward-Schule und der Martinus-Schule Weißliliengasse. Der Betrag wurde in gleichen Teilen am Montag, 19. März, in Beisein von Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann und dem Generalfeldmarschall der Ranzengarde, Dr. h.c. Johannes Gerster, an Dr. Andrea Litzenburger, Leiterin der Maria Ward-Schule, und Christina Zils, Leiterin der Martinus-Schule Weißliliengasse, übergeben.

Das Geld soll für Renovierungs- und Baumaßnahmen an den Schulen verwendet werden. Die Mainzer Ranzengarde hatte in der vergangenen Fastnachtssession ihr 175-jähriges Bestehen gefeiert. Die Fastnachtsprinzessin Anna Marie Kusche sowie Kinderprinz David I. sind Schüler der beiden Schulen.

am (MBN)

 

Syro-malankarischer Bischof zu Gast

Yuhanon Mar Chrysostom besuchte Generalvikar Giebelmann

Mainz. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hat den Bischof von Pathanamthitta in Südindien am Dienstag, 20. März, zu einem Gespräch im Bischöflichen Ordinariat in Mainz getroffen. Er berichtete von seiner Aufbauarbeit in der jungen Diözese. Generalvikar Giebelmann sagte Bischof Chrysostom die Unterstützung des Bistums Mainz beim Bau eines Priesterseminars zu. In der Diözese mit rund 45.000 Katholiken und 87 Priestern bereiten sich derzeit 52 junge Männer auf den Priesterberuf vor. Die Verwaltung der Diözese sei in einer Drei-Zimmer-Wohnung untergebracht, berichtete Bischof Chrysostom.

Das Bistum Pathanamthitta wurde im Januar 2010 durch Papst Benedikt XVI. aus Gebietsabtretungen des Großerzbistums Trivandrum errichtet und diesem als Suffragandiözese unterstellt. Begleitet wurde der Bischof von Pfarrer Santhosh Thomas, der aus der Diözese Pathanamthitta kommt, und derzeit in Sankt Georgen in Frankfurt studiert und Seelsorger für die Syro-Malankaren in Deutschland ist.

Pathanamthitta gehört zur syro-malankarischen Kirche und ist damit eine Katholische Ostkirche der indischen Thomaschristen. Das Bistum Mainz unterstützt seit zwei Jahren unter anderem den Aufbau der neugegründeten Diözese Puttur in Südindien, die auch zur syro-malankarischen Kirche gehört. Der dortige Bischof Geevarghese Mar Divannasios war in den vergangenen Jahren mehrfach zu Besuch bei Generalvikar Giebelmann.

tob (MBN)

 

Vorschau

Matthäus-Passion im Mainzer Dom (25.3.)

Domchöre interpretieren das Werk von Johann Sebastian Bach

Mainz. Auf dem Programm des diesjährigen Domkonzerts zur Passionszeit steht die Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach. Die Aufführung findet am Sonntag, 25. März, um 17.00 Uhr im Mainzer Dom statt. Es musizieren die Domkantorei St. Martin, der Mainzer Domchor und die ältesten Mädchen des Mädchenchores am Dom und St. Quintin, Solisten, und das Mainzer Kammerorchester unter der Leitung von Domkapellmeister Professor Mathias Breitschaft.

Hinweis: Eintrittskarten für zehn Euro (Sitzplatz) bzw. fünf Euro (Stehplatz) sind bei der Dominformation, Markt 10, Tel.: 06131/253-412, und beim Infoladen des Bistums Mainz, Heiliggrabgasse 8, Tel.: 06131/253-888, erhältlich.

am (MBN)

 

Auf dem „Prager Kreuzweg" nach Ostern (ab 26.3.)

Bistum lädt mit Fernsehpfarrer Heeg auf Facebook zu virtuellem Stationengang

Mainz. Einen virtuellen Kreuzweg-Stationengang auf Facebook bietet die Öffentlichkeitsarbeit des Bistums Mainz an. Ab Montag, 26. März, wird das Bistum in den 14 Tagen bis Ostern jeweils eine Station des „Prager Kreuzwegs" auf seinem Facebook-Profil posten und damit zu einer neuen Form der spirituellen Vorbereitung auf Ostern anregen. In Zusammenarbeit mit dem Mainzer Diözesanpriester und Fernsehpfarrer Dietmar Heeg sind die Facebook-Nutzer eingeladen, Gedanken zu den Kreuzwegstationen zu kommentieren.

Der „Prager Kreuzweg" - eine Installation des tschechischen Künstlers Karol Stadnik in der Pfarrkirche von Lhotka, einem Ortsteil der Stadt Prag - konfrontiert in 14 Stationen das Leiden Jesu mit dem Leid der Welt von heute: Atomare Katastrophen, menschliche Tragödien, Unglücksfälle und Kriege. Kreuzweg-Beten ist eine alte Andachtsform. Sie entstand im 14. Jahrhundert in Jerusalem. „Kreuzweg - online - beten, ist eine Möglichkeit den Prager Kreuzweg virtuell nachzugehen, ein Angebot für die Fastenzeit und darüber hinaus", erklärt Pfarrer Heeg. Zum meditativen und virtuellen Mitgehen auf dem Kreuzweg bis Ostern ist keine Anmeldung und keine Registrierung bei Facebook erforderlich, Mitlesen kann jeder Internetnutzer. Wer seine eigenen Gedanken posten will, braucht jedoch ein Facebook-Profil. Es ist aber auch möglich, über E-Mail an kontakt@bistum-mainz.de ein Feedback zu geben.

mik (MBN)

 

„Wort des lebendigen Gottes" (29.-31.3.)

Studientagung im Mainzer Haus am Dom zum Thema „Liturgie und Bibel"

Mainz. „Wort des lebendigen Gottes. Liturgie und Bibel" heißt eine Studientagung im Mainzer Haus am Dom von Donnerstag, 29., bis Samstag, 31. März. Sie wird veranstaltet von der interdisziplinären Vereinigung „Kultur - Liturgie - Spiritualität e.V." in Zusammenarbeit mit der Bistumsakademie Erbacher Hof und der Abteilung Liturgiewissenschaft und Homiletik der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

In der Einladung zu der Tagung heißt es: „Den thematischen Leitfaden für die Tagung bildet ein Artikel der Liturgiekonstitution des II. Vatikanischen Konzils, Sacrosanctum Concilium: ,Von größtem Gewicht für die Liturgiefeier ist die Heilige Schrift. Aus ihr werden nämlich Lesungen vorgetragen und in der Homilie ausgedeutet, aus ihr werden Psalmen gesungen, unter ihrem Anhauch und Antrieb sind liturgische Gebete, Orationen und Gesänge geschaffen worden, und aus ihr empfangen Handlungen und Zeichen ihren Sinn.' Die Vorträge beleuchten das vielschichtige Beziehungsgeflecht zwischen Gottesdienst und Bibel aus liturgiewissenschaftlicher, exegetischer und homiletischer Perspektive."

Hinweis: Um eine Anmeldung wird bis zum 27. März gebeten. Weitere Informationen bei der Bistumsakademie Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-554 oder -523, E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de, Internet: www.ebh-mainz.de  

am (MBN)

 

Kultursommer Rheinland-Pfalz zum Thema „Gott und die Welt" (1.5.-3.10.)

Ministerin Doris Ahnen stellte Programm mit rund 250 Projekten im Haus am Dom vor

Mainz. Der Kultursommer Rheinland-Pfalz steht in diesem Jahr unter der Überschrift „Gott und die Welt". Die rheinland-pfälzische Kulturministerin Doris Ahnen, die zugleich Vorsitzende des Kultursommers Rheinland-Pfalz e.V. ist, stellte das diesjährige Programm am Freitag, 16. März, im Mainzer Haus am Dom vor. Vom 1. Mai bis 3. Oktober verzeichnet das Programm der 21. Auflage des Kultursommers rund 250 Projekte.

Ahnen betonte dabei vor Journalisten: „Mit dem Motto des diesjährigen Kultursommers Rheinland-Pfalz wird die Frage nach dem grundsätzlichen Verhältnis von Kultur und Religion genauso angesprochen wie dies für interreligiöse und interkulturelle Themen gilt. Es geht dabei um religiöse und um religionskritische Kunst, um die Begegnung der Religionen in einer immer mehr zusammenwachsenden Welt, um Frieden, um Respekt und Toleranz. Und die Kunst insgesamt, die ja ebenso wie die Religion mit Sinnfragen der Welt ringt, hat das Motto sehr engagiert aufgenommen." Ahnen war erfreut über die große Resonanz bei den christlichen Kirchen und dankte dem Katholischen Büro Mainz und dem Evangelischen Beauftragten am Sitz der Landesregierung für ihre gute Zusammenarbeit.

Eröffnet wird der Kultursommer am ersten Maiwochende (4.-6. Mai) mit einem Kulturfest in Frankenthal. Neben der Heilig Rock-Wallfahrt in Trier seien etwa auch das aktuelle Jahresthema „Reformation und Musik" im Rahmen der Lutherdekade und das 800-Jahr-Jubiläum des Klosters Marienstatt im Westerwald äußere Anlässe für das Jahresthema, sagte Ahnen. Im Mainzer Dom wird das Mysterienspiel „ordo virtutum" von Hildegard von Bingen aufgeführt (21. September). Am Wormser Dom werden in der Baumeisterwoche (18.-24. Juni) Mitmachführungen und Workshops für Kinder angeboten. Auch der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, wird an einer Veranstaltung zum Abschluss des Kultursommers mitwirken. Die Planungen dazu liefen bereits, wie Professor Dr. Peter Reifenberg bestätigte, der bei dem Pressegespräch als Direktor des gastgebenden Erbacher Hofes begrüßt hatte.

Hinweis: www.kultursommer.de

tob (MBN)

 

MBN vor 40 Jahren

Bei der konstituierenden Sitzung des Pastoralrates im Bistum Mainz wurde am 19. März 1972 der Mainzer Regierungsdirektor, Dr. Wilhelm Westenberger, zum geschäftsführenden Vorsitzenden gewählt. Erster Stellvertreter wurde der damalige Studiendirektor (und spätere Weihbischof) Wolfgang Rolly; die zweite Stellvertreterstelle übernahm Oberstudiendirektorin Dr. Else Niebler aus Darmstadt. Bei seiner Konstituierung gehörten dem Gremium 105 Mitglieder an.

Ausführlich gehen die Bistumsnachrichten auf die Zusammensetzung des Pastoralrates ein. Wörtlich heißt es: „Außer dem Bischof, dem Weihbischof, dem Generalvikar und dem Referenten des Bischöflichen Ordinariates für die Räte, gehören die 23 Dekane, 23 Mitglieder des Priesterrates und 55 Laien zu diesem Gremium. 46 Laien sind durch die Dekanatsräte, die beiden Ordensschwestern durch die weiblichen Orden und die restlichen sieben durch den Pastoralrat gewählt worden. Aus dem Laienrat waren 15 bisher noch in keinem Rat, gleich welcher Ebene, tätig. 23 sind Mitglieder von Verbänden. Am stärksten vertreten ist die Kolpingsfamilie mit sechs Mitgliedern.

Von den 55 Mitgliedern des Laienrates sind elf Frauen, von denen zwei als Beruf ‚Hausfrau' angeben, aus Lehrberufen kommen 20 Mitglieder. Nur ein Student und zwei Facharbeiter sind mit dabei. Unter den gewählten Mitgliedern ist niemand unter 20 Jahre alt, drei über 70-jährige Mitglieder sind Priester. Das Durchschnittsalter des Laienrates ist 43 Jahre, das des Priesterrates 47 Jahre, das der Konferenz der Dekane 57 Jahre. Für den gesamten Pastoralrat ergibt sich ein Durchschnittsalter von 47 Jahren."

Unter der Überschrift „Erfolgreiche Primanerbildung der Kirche" berichten die Bistumsnachrichten über den Jahresbericht von Bruno Lowitsch, dem Leiter des Primaner-Forums im Bistum. Darin heißt es: „Weit über 1.000 junge Menschen nahmen an den 30 Veranstaltungen - überwiegend Wochenendtagungen - der Primaner-Forums der Diözese im Jahre 1971 teil. Vierzehn dieser Veranstaltungen waren überbelegt, vierzehn gut besucht und nur zwei mussten mangels Interesse ausfallen. Besonders gefragt waren Themen der Lebenshilfe, wie ‚Begriff der Angst', ‚Analyse der Liebe' und ‚Yoga'."

Und weiter: „Von dem Angebot der Kirche in der außerschulischen Primanerbildungsarbeit, die sich als reiner Dienst an den jungen Menschen versteht, erwarten sich diese eine Wertorientierung in der Übergangsphase zwischen Schule und Universität, Familie und öffentlichem Bereich. (...) Hilfen zur eigenen Rollenfindung und gegen die Angst vor der Zukunft werden danach nicht mehr in erster Linie von der theologischen Ethik, sondern von der Psychologie und den Sozialwissenschaften erwartet. Sinnerfahrungen im persönlichen Bereich, wie in der Liebe, werden am intensivsten gesucht und als Bedingung der Möglichkeit eines glücklichen Lebens verstanden. Unter dem Druck der Leistungsgesellschaft tritt der Gesichtspunkt der Nützlichkeit stark in den Vordergrund. Kontaktschwierigkeiten und Vereinzelung sind als Folge schwerwiegende Probleme für die Jugendlichen."

Mainzer Bistumsnachrichten vom 20. März 1972 (Nr. 3/1972)

 

Dokumentation

Ketteler als Wegbereiter des Zweiten Vatikanischen Konzils

Predigt von Kardinal Lehmann zur Österlichen Bußzeit im Mainzer Dom

Mainz. Anlässlich der diesjährigen Fastenpredigten im Mainzer Dom hat der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, am Sonntag, 18. März, eine Predigt zum Thema „Bischof von Ketteler als Wegbereiter des Zweiten Vatikanischen Konzils - Was wir von ihm lernen können" gehalten. Die Fastenpredigten stehen in diesem Jahr unter der Überschrift „Bischof von Ketteler - Prediger im Mainzer Dom"; im vergangenen Jahr hatte die Diözese den 200. Geburtstag Kettelers (1811-1877) gefeiert. Im Folgenden dokumentieren wir die Fastenpredigt von Kardinal Lehmann:

I

Wir haben nun im Jahr 2011 immer wieder die Erinnerung an Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler (1811 bzw. 1850-1877) gepflegt und wach gehalten. Es gab viele einzelne Tagungen innerhalb und außerhalb des Bistums, zu einem guten Teil auch an seinem Grab hier im Dom. Dies gilt besonders auch für die Verbände, die in der Arbeitswelt rührig sind. Im Erbacher Hof haben wir gemeinsam mit der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz am 25./26. November 2011 zum 200. Geburtstag eine große Tagung abgehalten „Freiherr Wilhelm Emmanuel von Ketteler - der unmodern Moderne". In diesem Zusammenhang wurde auch der Band der Hirtenbriefe, der in der bisher elfbändigen Edition der „Sämtlichen Werke und Briefe" fehlte, in einer Neuausgabe der Öffentlichkeit übergeben (I,6). Wir werden die zahlreichen Referate dieser großen Tagung demnächst auch in den Druck geben. Es gibt manche neue Erkenntnisse, die wir weitergeben wollen.

Das Bistum selbst hat das Andenken an seinen wohl bedeutendsten Bischof seit der Gründung der neuen Diözese Mainz dadurch lebendig zu machen versucht, dass wir in Erinnerung an die sechs Adventspredigten des Pfarrers von Hopsten „Die großen sozialen Fragen der Gegenwart" vom 19.11. bis 20.12.1848 neu auszulegen versucht haben. Dabei haben wir begonnen mit der Lesung einer Predigt von Intendant Professor Hansgünther Heyme eben aus diesen Predigten. Er sprach von der Kanzel, wie es damals üblich war. In den Adventspredigten im Dezember 2011 und in den Predigten zur Österlichen Bußzeit 2012 haben wir uns dann die wichtigsten Sachbereiche in den Predigten vor Augen geführt, drei im Advent, vier in den sogenannten Fastenpredigten. Ein gewisser Höhepunkt zwischen diesen beiden Predigtreihen war die Feier des 200. Geburtstages selbst, die wir am 1. Weihnachtsfeiertag - Ketteler ist am 25.12.1811 geboren - im Dom mit dem Festgottesdienst und einer Statio am Grabe verbinden konnten. Auch bei anderen Gelegenheiten, über die wir jetzt nicht länger handeln müssen, haben wir immer wieder die Spuren Kettelers innerhalb und außerhalb des Bistums entdeckt. Ob wir diese sieben Predigten gemeinsam veröffentlichen, muss noch entschieden werden.

Wir haben zurückgeblickt in eine Zeit, die uns gewiss schon fremder geworden ist. Die historische Forschung der letzten Jahrzehnte hat uns den geschichtlichen Ort Kettelers und die Rolle der Katholischen Sozialbewegung im 19. Jahrhundert noch näher gebracht. Lag der Katholizismus nach der Jahrhundertwende ziemlich am Boden und glich einem morschen Gebäude, so ist im Zusammenhang der Frankfurter Nationalversammlung 1848 ein neuer Aufbrauch spürbar geworden. Die deutschen Katholiken spürten, dass sie den sozialen Problemen nicht ausweichen konnten und durften. Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler wurde zum Erwecker des sozialen Gewissens. Er hatte nicht nur große Bedeutung für die katholische Sozialbewegung Deutschlands, sondern kämpfte für die Freiheit in einer vom Liberalismus und vom Staatskirchentum beherrschten und vom Sozialismus geprägten Welt. Besonders gegen sein Lebensende hat sich diese Auseinandersetzung im Kulturkampf gesteigert. Eine Frucht in unseren Bemühungen um das Bild Kettelers ist auch die Einsicht in die große Bedeutung des Mainzer Bischofs für die Seelsorge in seiner Zeit, darum ist auch die Neuausgabe der Hirtenbriefe wichtig.

II

Aber wir haben natürlich nicht nur nach rückwärts geschaut, sondern haben die Auswirkungen der Anstöße Bischof Kettelers in der Katholischen Soziallehre und in der Sozialpolitik näher verfolgt bis in unsere Gegenwart hinein. Dabei ist uns aufgefallen, in welch hohem Maße Bischof Ketteler in seiner Zeit vorausgeblickt hat in die Zukunft und wie er vieles vorbereitet hat, was bis zum heutigen Tag wirkt. So ist gleichsam als Zusammenfassung all dieser Dinge der Titel dieser letzten Predigt entstanden: Bischof von Ketteler als Wegbereiter des Zweiten Vatikanischen Konzils. Dabei wollen wir eine wichtige Mahnung des hl. Ignatius von Loyola nicht vergessen, der uns mit Recht warnt, wir sollten nicht so rasch von einem zweiten Paulus, Augustinus usw. und ähnlichen Dingen reden. Jede Zeit ist einmalig. „Wir müssen uns hüten, Vergleiche anzustellen zwischen den heute Lebenden und den Seligen früherer Zeiten." (Exerzitien, 12. Regel über die kirchliche Gesinnung) Dies gilt natürlich auch für eine Formulierung wie „Wegbereiter des Zweiten Vatikanischen Konzils". Wenn wir uns dieser Gefahr bewusst sind, können wir dennoch einen solchen Versuch machen.

1) Bischof Ketteler hat früh erkannt, dass die soziale Verantwortung des Christen im Glauben verwurzelt ist. Das Eintreten der Kirche für soziale Gerechtigkeit und Liebe ist nicht Politik, vielmehr Seelsorge. Er hat am 19.11.1848 und in seiner Schrift aus dem Jahr 1864 „Die Arbeiterfrage und das Christentum" unvergessliche Worte dazu gesagt. Auch das Gutachten für die Bischofskonferenz vom September 1869 spricht aus dieser großen Verantwortung. Die traditionelle Seelsorge genüge nicht mehr. Um des ewigen Seelenheils willen müsse sich die Seelsorge mit der sozialen Frage befassen, die durchaus mit dem Glauben eng zusammenhänge. Sonst würden die Arbeiter der Kirche zurufen: „Was helfen mir eure guten Lehren und eure Vertröstungen auf eine andere Welt, wenn ihr mich in dieser Welt mit Weib und Kind in Hunger und Not darben lasst. Ihr sucht nicht mein Wohl, ihr sucht etwas anderes." (Schriften III, 150-153) In diesem Sinne hat Bischof Ketteler wirklich die Katholiken zu einem erneuerten sozialen Engagement aufgefordert und gerüstet. Dies gilt aber nicht nur für den deutschen Bereich, denn Bischof Ketteler war z. B. für die Entwicklung der Katholischen Soziallehre, wie Papst Leo XIII selbst sagte, „ein großer Vorgänger", als dieser 1891 seine erste Sozialenzyklika „Rerum novarum" schrieb. Es ist, so bin ich überzeugt, kaum zu überschätzen, in welcher Weise Bischof von Ketteler seinen Einsatz für soziale Gerechtigkeit dem deutschen Katholizismus als Erbe weitergab. Dies spiegelte sich auch noch bei der Gemeinsamen Synode (1971-1975), als das Thema „Kirche und Arbeiterschaft" diskutiert wurde (Offizielle Gesamtausgabe I, 313-364). Dabei ist es selbstverständlich, dass die soziale und wirtschaftliche Lage sich zwischen Ketteler und der Gegenwart außerordentlich verändert hat. Auch Ketteler konnte nicht alles realisieren, was er plante. So ist die nicht nur von ihm aufgeworfene Idee einer Teilnahme der Arbeiter am erwirtschafteten Vermögen von Unternehmen, die sogenannten Produktiv-Assoziationen bzw. Produktivgenossenschaften, zwar immer noch in Diskussion, aber Ketteler musste auch hier sehen, dass die harte Wirklichkeit oft anders ist.

2) Eine wichtige Voraussetzung für diese Erkenntnis der gesellschaftlichen, besonders sozialen Wirklichkeit ist die Wahrnehmung der „Zeichen der Zeit" (Mt 16,4). Ketteler hatte ein Gespür für den weltgeschichtlichen, nicht aufzuhaltenden Wandel, der sich damals im gesellschaftlichen Gefüge und in den wirtschaftlichen Verhältnissen Deutschlands zu vollziehen begann. Am 03.12.1848 sprach er hier im Dom den erstaunlichen Satz: „Man kann ... von der jetzigen Zeit nicht reden und noch weniger ihre Lage in Wahrheit erkennen, ohne immer wieder auf unsere sozialen Verhältnisse und insbesondere auf die Spaltung zwischen Besitzenden und Nichtbesitzenden, auf den Zustand unserer armen Mitbrüder, auf die Mittel hier zu helfen, zurückzukommen ... Wollen wir also die Zeit erkennen, so müssen wir die soziale Frage zu ergründen suchen. Wer sie begreift, der erkennt die Gegenwart; wer sie nicht begreift, dem ist Gegenwart und Zukunft ein Rätsel" (Schriften II, 227ff.).

3) Zu diesen „Zeichen der Zeit", die ja in einigen Grundtexten des Zweiten Vatikanischen Konzils eine große Rolle spielen (vgl. UR 4, AA 14, GS 4 und 11, PO 9), gehört wohl auch die Einsicht, welche Stunde in der ökonomischen und sozialen Entwicklung geschlagen hat. Während nicht nur Ketteler in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts noch die Meinung teilte, dass eine Intensivierung des christlichen Glaubens und vor allem der Nächstenliebe eine Wende in der immer dringlicher gewordenen Armutsbekämpfung bewirken könnte, wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine andere Einsicht notwendig. Nicht eine Verteufelung von Industrie und Kapitalismus war nach Ketteler angezeigt, der Katholizismus sollte vielmehr innerhalb des kapitalistischen Systems an der Gestaltung einer sozialen Welt mitarbeiten. So ging Ketteler immer entschiedener den Weg der Sozialpolitik, womit ein gewerkschaftlicher Zusammenschluss der Arbeiter und eine Einschaltung der staatlichen Gesetzgebung zur Ordnung und Humanisierung der industriellen Arbeitswelt gegeben war. Es war Kettelers Überzeugung, dass dies der bessere Weg war. So stellte er 1865 fest: Auch Religion und Sittlichkeit reichen nicht aus, um die Arbeiterfrage zu lösen. Gewiss, der Staat muss mithelfen, die Kirche muss helfen - alles muss die Hand reichen, den Stand vor dem Verderben zu schützen, vor dem der Zahl nach alle anderen Stände zusammengenommen beinahe verschwinden. Nicht durch eine romantische Verteufelung der modernen Welt war dem Arbeiter zu helfen, nicht gegen, sondern innerhalb dieses Systems hatte nach Ketteler fortan der Katholizismus an der Gestaltung der sozialen Welt mitzuarbeiten. Ketteler ist überzeugt, dass „die soziale Frage mit dem Lehr- und Hirtenamt der Kirche unzertrennlich verbunden" ist (Schriften III, 151). Danach ist, wie Ketteler mit großem Realismus feststellt, die „soziale Frage das schwierigste und wichtigste Problem der Gegenwart" (ebd. 145). Vor diesem Hintergrund stellt Ketteler berechtigte einzelne Forderungen an die staatliche Gesetzgebung.

4) Ein weiteres Feld, auf das sich Kettelers Aktivitäten bezogen, waren die Freiheitsrechte und die Freiheit der Kirche. Diese waren durch absolutistische Praktiken der meisten deutschen Staaten eingeschränkt, besonders aber auch die Freiheit der Kirche durch einen zunehmend intolerant werdenden weltanschaulichen Liberalismus. Besonders in der Zeit des Kulturkampfes hat der Mainzer Bischof mit großer Schärfe die Einhaltung der Freiheit für die Kirche verlangt. Für uns ist diese Forderung heute eher selbstverständlich. Sie war es keineswegs in den letzten Jahren von Kettelers bischöflichem Wirken. In vielen Ländern müssen die Kirchen heute noch sehr darum ringen. Die Verwirklichung der Religionsfreiheit ist eine der wichtigsten Forderungen in der heutigen Welt.

5) Ganz wichtig ist aber auch das Verhältnis Kettelers zum Ersten Vatikanischen Konzil. Ketteler war in seiner ganzen Einstellung theologisch eher sehr konservativ. Manche sehen ihn wirklich als einen ultramontanen Vertreter. Umso erstaunlicher ist es, dass Ketteler zu den dezidierten Gegnern einer Dogmatisierung der Unfehlbarkeit des Papstes in der von der Mehrheit vertretenen Form gehörte. Dies ist insofern weniger erstaunlich, als das Kirchenbild Kettelers von Johann Adam Möhler und Ignaz Döllinger geprägt war. Deshalb ist Ketteler in der Unfehlbarkeitsfrage im Unterschied zu den in Mainz wirkenden Theologen einen eigenen Weg gegangen. Er vertrat die Anschauung, die Kirche sei ein lebendiger Organismus. Deswegen forderte er ein grundlegendes Miteinander von Primat und Episkopat. Er wollte darum keine isolierte Behandlung der Lehre über den Primat. Darum war er nicht einverstanden, die Darstellung des Primates und der Unfehlbarkeit des Papstes vom Gesamtschema über die Kirche zu trennen und gesondert vorweg zu behandeln. Nun muss man seine Haltung recht verstehen. Er selber betrachtete die Lehre von der Unfehlbarkeit des Papstes „als die Norm meines Lebens und meines Gewissens ... Etwas anderes aber ist es, ob ich oder ein anderer Bischof das Recht habe, diese Lehre andern, ja der ganzen Christenheit, als Dogma unter der Strafe der Ausschließung von der Kirche aufzulegen. Ehe ich oder ein anderer Bischof diese unermessliche Gewissensverantwortung auf die Seele legen kann, genügt es nicht, dass ich sie mit Freuden für wahr halte und zur Norm meines Lebens nehme, sondern dass ich alle einschlägigen facta der Kirchengeschichte auf das Genaueste persönlich prüfe und nicht nur mich frage, ob ich nach denselben sie selbst für wahr halten darf, ob ich sie als die beste, die zuverlässigste, die wahrscheinlichste Meinung meinen Diözesanen predigen darf, sondern ob ich es ihnen nach Prüfung aller dieser Tatsachen unter dem Anathem auflegen darf." (Schriften III, 509) Schließlich hat Ketteler noch einen Besuch bei Papst Pius IX selbst gemacht. Bekanntlich ist Ketteler mit der Mehrheit der deutschsprachigen Bischöfe mit seinen Forderungen nicht durchgedrungen. Die Mehrheit des Konzils entschied anders. So ist er vor der feierlichen Schlussabstimmung von Rom abgereist. Man muss diese seine Haltung richtig verstehen, was auch damals nicht leicht gewesen ist: Ketteler war nicht unter bestimmten Bedingungen gegen die Unfehlbarkeit des Papstes, aber er wollte die Fragen noch besser historisch und theologisch klären und sah in einer unnötig überzogenen Formulierung eher einen Schaden für die Kirche. Was Ketteler damit meinte, ist schließlich beim Zweiten Vatikanischen Konzil geschehen, wo der Primat des Papstes grundlegend mit der Kollegialität der Bischöfe zum Ausgleich gebracht worden ist. Man kann von heute aus sagen, dass das Zweite Vatikanische Konzil mit der „Dogmatischen Konstitution über die Kirche" das Anliegen Kettelers im Jahr 1964 erfüllt hat, „und zwar auf tiefere und gründlichere Weise, als es 1870 möglich gewesen wäre" (E. Iserloh). Auch dies ist ein wichtiges Beispiel, wie Bischof Ketteler ein Wegbereiter des Zweiten Vatikanischen Konzils werden konnte.

6) Bischof von Ketteler hat auch in anderer Hinsicht das Denken der Katholiken bestimmt. Er war gewiss trotz seiner zwar kurzen, aber theologisch qualifizierten Bildung in Eichstätt und München kein fachwissenschaftlich ausgewiesener Theologe. Er war mehr ein Mann der konkreten Tat. Dafür war er aber theologisch solide gerüstet. Durch seine große rhetorische Kunst war er auch in der Lage, das Evangelium Jesu Christi überzeugend in die Lebenswelt der Menschen umzusetzen. Ich habe bei seinem 200. Geburtstag am 25.12.2012 eine Aussage von ihm aus einer Adventspredigt des Jahres 1849 näher ausgelegt, die zeigt, wie er die zentralen Wahrheiten des katholischen Glaubens in eindrucksvoller Weise zum Ausdruck bringen konnte. So sagte er: „Wenn Jesus Christus sich durch die Größe unseres Elendes nicht abhalten ließ, sich vom Himmel zu uns herabzulassen, so sollen auch wir, wenn wir Christen sind, dort hineilen, wo die Not am größten ist." Dies gibt einen tiefen Blick in das Herz dieses großen Bischofs. Dadurch hat er in beeindruckender Weise die Wahrheit des Glaubens, die Seelsorge und die Caritas miteinander eng verbunden. Der zu uns herabsteigende Gott verlangt auch von uns, dass wir in die Nöte unserer Welt absteigen. So hat Bischof Ketteler nach meinem Empfinden die Bedeutung der Caritas und der Diakonie, aber auch die missionarische Dimension unseres Glaubens, wie sie im Zweiten Vatikanischen Konzil und in den Dokumenten danach wichtig geworden sind, vorbildlich vorweggenommen. Man darf also in Ketteler nicht nur seinen Kampf für die sozialen Nöte seiner Zeit und für die Freiheit der Kirche sehen, sondern wir müssen die innigste Verbindung immer wieder bewusst machen zwischen unserem Glauben und dem Eintreten für eine wahrhaft bessere Welt. Nur so konnte er sagen: „Unsere Religion ist nicht wahrhaft katholisch, wenn sie nicht wahrhaft sozial ist ... Nur dann, wenn unsere Kirche eine wahrhaft soziale Kirche ist, ist sie eine wahrhaft katholische Kirche." (Schriften III, ...)

7) Natürlich war es Ketteler nicht allein, der solche Ideen hatte und sie kraftvoll verkündete. Aber er ist in herausragender Weise zu einem Sprecher geworden, der diese Leitideen des Lebens der Kirche in besonderer Weise, vor allem überzeugend und leidenschaftlich verbreitet hat. Überhaupt war Ketteler im Umgang mit Menschen mutig, redlich und glaubwürdig. Dies geht besonders auch aus seinem Briefwechsel hervor. Dies gilt etwa für den Briefverkehr mit Papst Pius IX., mit Bismarck, mit dem Arbeiterführer Ferdinand Lasalle, aber auch mit einfachen Mitgliedern aus den Pfarrgemeinden der Diözese. Bischof Ketteler war selbstbewusst und mutig. Er war kein Freund versteckter Diplomatie. Dies zeigt auch sein Umgang mit dem Mainzer Domkapitel. Dabei ging es zum Teil um die Rechte und Pflichten von Bischof/Domkapitel an der Domkirche. Man wird gewiss nicht alles rechtfertigen können, was Bischof Ketteler in dieser Hinsicht gesagt und getan hat. Wie wir heute durch den Briefwechsel wissen, konnte er manchmal auch geradezu zornig werden. Aber exemplarisch bleibt doch auch die Offenheit des Umgangs miteinander. Ein Historiker unserer Tage schreibt: „Der Umgang zwischen Bischof und Domkapitel scheint mir beiden zur Ehre zu gereichen. Ein willensstarker, selbstbewusster Bischof, der im Interesse seiner Handlungsfähigkeit seine Rechte bis an die Grenzen ausschöpfen wollte, und ein ebenfalls selbstbewusstes Domkapitel, das seinerseits auf die Wahrung seiner Rechte bedacht war und sich nicht scheute, einer so starken Persönlichkeit wie Ketteler entgegenzutreten." (K. Ganzer) Dies ließe sich in vieler Hinsicht noch an zahlreichen Beispielen genauer darlegen.

III

Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass der große Bischof auch lernen musste, dass nicht alles, was ihm wichtig war, gelingen konnte. An manchem hat er trotz größten Engagements nicht viel ändern können. Man darf in ihm nicht nur den mächtigen, großen, rhetorisch fähigen Bischof sehen. Diesen hoheitsvollen, starken Bischof mit einer imponierenden Persönlichkeit gibt es. Wir haben auf dem Mainzer Bischofsplatz eine bronzene Plastik Kettelers des aus Darmstadt stammenden Professor Thomas Duttenhoefer. Er hat sich unermüdlich in die spannungsvolle Gestalt dieses Bischofs aus einem adligen Geschlecht eingearbeitet, der zugleich so viel Sinn für die arbeitende Bevölkerung hatte. Er hat die hoheitliche Gestalt nicht verleugnet, ihr aber zugleich Nähe und Wärme verleihen können. Ketteler neigt sich zu den Menschen „unten". Er kennt ihre Armut. Darum findet man auch an seinem Bischofsgewand aufgesetzte Flicken. Die unübersehbare Figur mit der Bischofsmitra wirkt mächtig und überlegen, nicht primär durch Macht und Einfluss, sonder eher durch ihr Herabgeneigtsein. Trotzdem begegnet uns hier unverkennbar ein Mann mit entschiedenem Willen, der sich mit allen Kräften durchsetzen möchte.

Das Ketteler-Denkmal auf dem Bischofsplatz ist ein Symbol für die Kirche. Sie lebt erst richtig, wenn sie sich an die Straßen und Wegkreuzungen der Menschen im offenen Gelände begibt. Es ist aber zugleich ein Mahnmal. Es erinnert uns an die Verpflichtung zum Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit. Eine Kirche, die täglich diesen Mann und sein Werk öffentlich vor Augen hat, muss sich durch neue Gesichter der Not hier und weltweit herausfordern lassen. Dabei war es ein wichtiger Grundsatz des politischen Willens Bischof Kettelers, mit allen bereiten und einsatzfähigen Gruppen das Gute anzustreben.

Wir haben im vergangen Jahr immer wieder Gelegenheit gehabt, die Persönlichkeit und das Wirken Kettelers, auch und gerade durch neuere Forschungen, kennenzulernen. Dies soll uns Ansporn sein, sein Erbe auch im Alltag unseres Lebens zu verwirklichen. Schließen möchte ich mit einem kleinen Rückblick auf ein Wort von Papst Benedikt XVI., das er unmittelbar nach der Ankunft im Deutschland bei seinem Staatsbesuch am 22. September 2011 in Berlin sagte: „Die Religion ist eine dieser Grundlagen für ein gelingendes Miteinander. ‚Wie die Religion der Freiheit bedarf, so bedarf auch die Freiheit der Religion.' Dieses Wort des großen Bischofs und Sozialreformers Wilhelm von Ketteler, dessen zweihundertsten Geburtstag wir in diesem Jahr feiern, ist heute nach wie vor aktuell."

(MBN)

Bilder zu Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 10 vom 21. März 2012

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