Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder -129,
Fax 06131/253-402, E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de
Berichte
Mainz. Das Päpstliche Werk für Geistliche Berufe (PWB) im Bistum Mainz unterstützt im kommenden Jahr Projekte von Schulen oder Gemeinden aus der Diözese, die sich dem Thema Berufung widmen, mit insgesamt 1.000 Euro. Das kündigte der Diözesandirektor des PWB und Leiter der Diözesanstelle Berufe der Kirche im Bistum Mainz, Pfarrer Markus Lerchl, am Mittwoch, 18. April, bei der PWB-Jahreshauptversammlung im Mainzer Priesterseminar an. Mit der Unterstützung sollen Projekte aus dem Bistum gefördert werden, die nicht von der Diözesanstelle Berufe der Kirche durchgeführt werden.
Gedacht ist etwa an Klosterbesuche von Schülern oder Gemeindegruppen. Voraussetzung sei, dass die beantragten Veranstaltungen an einem Ort stattfinden, an dem eine Berufung gelebt wird, etwa einem Kloster. Außerdem solle die Frage nach der eigenen Berufung und nach dem priesterlichen oder kirchlichen Dienst bzw. dem Ordensleben thematisiert werden. Die Antragsfrist für das Jahr 2013 läuft bis Ende Oktober.
Lerchl präsentierte außerdem den Rechenschaftsbericht des PWB. Aus ihm geht hervor, dass das Werk im vergangenen Jahr zinslose Darlehen an insgesamt sieben Studierende ausgezahlt hat. Das Eigenkapital des PWB betrug rund 386.000 Euro. Zu Beginn der Versammlung hatte Lerchl, der auch Subregens des Mainzer Priesterseminars ist, zusammen mit den Mitgliedern eine Eucharistiefeier in der Seminarkirche gefeiert. Zum ersten Mal bei der Jahreshauptversammlung dabei waren die beiden neuen Mitarbeiterinnen der Diözesanstelle Berufe der Kirche: Janina Adler und Stephanie Rieth sind beide Pastoralreferentinnen und haben zum 1. September 2011 mit jeweils zehn Wochenstunden die Nachfolge von Schwester Brigitta Buchler angetreten.
Im Bistum Mainz gibt es derzeit 21 Priesteramtskandidaten. Das sagte der Regens des Mainzer Priesterseminars, Dr. Udo Markus Bentz. In diesem Jahr werden vier Neupriester geweiht und zwei Priesteramtskandidaten erhalten die Diakonenweihe. Er dankte den Mitgliedern des PWB für ihr Engagement und betonte, dass es gerade angesichts zurückgehender Bewerberzahlen ein wichtiges Anliegen sei, das Thema Berufung in den Gemeinden des Bistums lebendig zu halten.
Bentz wies darauf hin, dass die große Innensanierung des Seminars im vergangenen Oktober abgeschlossen werden konnte. Es sei „ein großes Geschenk", dass es im Haus nun getrennte Bereiche für die Seminaristen und den Gästeflügel gebe. Da das Priesterseminar keine Konkurrenz etwa zum Erbacher Hof sein wolle, sollen die Veranstaltungen im neuen Gästeflügel mit den kirchlichen Berufsgruppen im weiteren Sinn zu tun haben. Insgesamt sei der neue Gästeflügel „ein Gewinn" für das Haus, weil er für die Hausgemeinschaft mit einer Verlebendigung verbunden sei. Die Neugestaltung des Hofes sei nun der letzte Teil der Baumaßnahmen im Priesterseminar. Die Arbeiten sollen bis zum Beginn der Sommerferien Ende Juni abgeschlossen sein.
Das PWB ist eine Gebetsgemeinschaft für Berufungen von Priestern, Diakonen, Ordensleuten sowie Gemeinde- und Pastoralreferenten, Religionslehrern und Katecheten. Durch Gebet und finanzielle Hilfe unterstützen die Mitglieder das Anliegen um kirchliche und geistliche Berufe. Gegründet wurde das PWB 1926 von Frauen in Freiburg als „Frauenhilfswerk für Priesterberufe". 1941 errichtete dann Papst Pius XII. das „Päpstliche Werk für Priesterberufe". Der Mainzer Bischof Dr. Albert Stohr führte es 1947 im Bistum Mainz ein. Derzeit hat das PWB im Bistum Mainz 835 Mitglieder. Davon sind 179 Einzelmitglieder, die übrigen 656 treffen sich in rund zwei Dutzend Gebetsgruppen im Bistum.
Hinweis: Diözesanstelle „Berufe der Kirche", Himmelgasse 7, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-536, Fax: 06131/253-588, E-Mail: berufederkirche@bistum-mainz.de, Internet: www.berufe-der-kirche-im-bistum-mainz.de
tob (MBN)
Mainz. Der Neubau des Bischöflichen Jugendamtes Don Bosco in Mainz ist mit dem Holzbaupreis Rheinland-Pfalz 2011 ausgezeichnet worden. Ulrike Höfken, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten in Rheinland-Pfalz, übergab den Preis an Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, Bischofsvikar für Jugendseelsorge, Baudirektor Johannes Krämer und an Eric Niekisch, Vorsitzender des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Mainz. Die Verleihung fand am Dienstag, 17. April, im Bischöflichen Jugendamt statt. Insgesamt wurden sechs herausragende Holzbauten im Land ausgezeichnet; der bereits zum siebten Mal vergebene Preis war vom Landesbeirat Holz ausgelobt worden.
In seinem Grußwort dankte der Weihbischof für die Auszeichnung und wies darauf hin, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendamtes sowie die jugendlichen Gäste „das Haus sehr gut angenommen haben". „Wir sind froh, dass wir uns für den Baustoff Holz entschieden haben. Denn er regt die Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht zuletzt dazu an, sich mit ökologischen Themen auseinander zu setzen." In der Jurybegründung für den Preis heißt es: „Die räumliche Konzeption zeigt eine zukunftsweisende Architektur mit einem gekonnten Einsatz von Holz und vermittelt über die Materialqualität dem Nutzer Wärme und Geborgenheit."
Das im Jahr 2010 nach einem Entwurf der Darmstädter Architektin Angela Fritsch fertiggestellte Gebäude war bereits im Mai 2011 mit dem Deutschen Holzbaupreis ausgezeichnet worden. Im April 2011 erhielt der Neubau den Architekturpreis Rheinland-Pfalz sowie im März die Grünen Hausnummer der Stadt Mainz für umweltfreundliches Bauen. Das Jugendhaus Don Bosco auf dem Jugendwerksgelände im Mainzer Stadtteil Hartenberg/Münchfeld ist Sitz des Bischöflichen Jugendamtes und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Mainz und damit das jugendpastorale Zentrum der Diözese.
am (MBN)
Viernheim. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Freitag, 20. April, gemeinsam mit dem Viernheimer Bürgermeister Mathias Baas und Pfarrer Angelo Stipinovich den Grundstein für die neue Kinderkrippe in St. Hildegard in Viernheim gelegt. Noch in diesem Jahr entsteht ein Gebäude für zwei Krippengruppen mit jeweils zehn bis 15 Kindern unter drei Jahren. Die Baukosten in Höhe von rund 700.000 Euro werden von der Stadt Viernheim und dem Bund übernommen. Generalvikar Giebelmann dankte besonders der Stadt „für die beispielhafte Zusammenarbeit mit den freien Trägern". Der Betrieb der Krippe soll im August 2012 aufgenommen werden.
tob (MBN)
Mainz. Eine intensive Literaturstunde erlebten die Gäste am Donnerstag, 19. April, in der Bistumsakademie Erbacher Hof, als Patrick Roth aus seinem neuen Roman „Sunrise. Das Buch Joseph" vorlas. Am folgenden Morgen überreichte der Autor sein Werk auch dem Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann. Roth war 2006 Stadtschreiber von Mainz und hatte seit dieser Zeit an dem neuen Buch gearbeitet.
„Sunrise" rückt das Leben von Joseph, dem Ziehvater Jesu, in den Mittelpunkt einer vielschichtigen Handlung. Das Neue Testament (Matthäus- und Lukasevangelium) berichtet von dem Zimmermann aus Nazareth nur wenig: Viermal sei er der Traumweisung eines Engels gefolgt, um das Leben Jesu und seiner Mutter Maria zu schützen. Roth widmet dem Schicksal Josephs nun einen 500-seitigen Roman, eingebettet in eine Rahmenhandlung, die im Jahr 70 nach Christus während der Belagerung Jerusalems durch die Römer spielt. In Mainz las Roth seine Darstellung der Pilgerreise des 12-jährigen Jesus zusammen mit seinen Eltern zum Tempel in Jerusalem vor. Über diese Reise wird in Umrissen im zweiten Kapitel des Matthäusevangeliums berichtet. In tiefgründigen Dialogen zwischen dem jungen Jesus und Joseph wird in Roths Version Bezug auf Erzählungen des Alten Testaments genommen, insbesondere auf die Auffindung des verlorenen Buches der Weisungen Mose bei Renovierungsarbeiten im Jerusalemer Tempel unter König Joschija (siebtes Jahrhundert vor Christus). Die Teilnehmer an der Lesung zeigten sich nicht nur vom Inhalt, sondern auch von der eindringlichen Sprach- und Vortragskunst des Autors sehr berührt und machten lebhaft von der Gelegenheit Gebrauch, mit Roth über die Hintergründe seines neuen Buches ins Gespräch zu kommen.
In der Einführung des Abends erinnerte Ordinariatsrätin Dr. Barbara Nichtweiß, Leiterin der Abteilung Publikationen im Bischöflichen Ordinariat, an die Veranstaltungen mit Patrick Roth während seiner Zeit als Stadtschreiber von Mainz, insbesondere an die Lesung im vollbesetzten Mainzer Dom aus seiner Erzählung „Magdalena am Grabe" und aus der Weihnachtsgeschichte „Lichternacht" bei der Mainzer Büchermesse 2006. Roth, der 1953 in Freiburg/Breisgau geboren wurde, in Karlsruhe aufwuchs und im Anschluss an Studien verschiedener Sprachen sowie der Film- und Schauspielkunst seit 1975 in Los Angeles lebte, hat sich vor kurzem wieder dauerhaft im Südwesten Deutschlands niedergelassen. In Poetik-Vorlesungen und Poetik-Seminaren an den Universitäten in Frankfurt (2001), in Heidelberg (2004) und in Hildesheim (2008) gab er zwischenzeitlich Einblicke in sein Verständnis des literarischen Schreibens. Nichtweiß wies darauf hin, dass Überblendungen von Film und Schrift, von der Neuen Welt Amerikas und der altorientalisch-biblischen Welt sowie von Bewusstem und Unbewusstem in der Bilderwelt von Träumen zu den Kennzeichen des literarischen Werkes von Roth gehörten.
Mit der Christusnovelle „Riverside" begann Roth 1991 seine Auseinandersetzung mit biblischen Gestalten und Stoffen, die in der Gegenwartsliteratur ohne Parallelen ist. Insbesondere dank der Initiative von Dr. Michaela Kopp-Marx (Universität Heidelberg), die ebenfalls bei der Lesung in Mainz zugegen war, existiert bereits eine umfangreiche Forschungsliteratur, die das Schaffen von Patrick Roth tiefer erschließt. Der Abend im Erbacher Hof bildete den Auftakt zu einer Lesereise, die Roth in den kommenden Wochen und Monaten durch viele Städte Deutschlands führen wird.
Hinweis: Patrick Roth: „Sunrise. Das Buch Joseph". Roman, Göttingen: Wallstein 2012, 510 Seiten, 24,90 Euro. Die Termine der Lesereise Patrick Roths auch im Internet unter: www.patroth.info/aktuelles/aktuelles.htm
bn (MBN)
Mainz. Die Bedeutung und die zeitgemäße Ausgestaltung freiwilliger Arbeit in den Kitas war Thema einer zweitägigen Fachtagung (19. & 20. April) unter der Überschrift „Bürgerschaftliches Engagement in Kindertagesstätten", zu der die Mainzer Staatskanzlei und das Kinder- und Jugendministerium in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann-Stiftung, dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement und den Arbeitsgemeinschaften der Caritasverbände und Diakonischen Werke in Rheinland-Pfalz eingeladen hatte.
Bei einer Podiumsdiskussion zum Abschluss am Freitag, 20. April, betonte der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, die Bedeutung der Kindertagesstätten als Sozialraum für die Kirche. Dafür müssten auch die entsprechenden Mittel zur Verfügung gestellt werden, sagte er. Giebelmann bedankte sich besonders bei Dr. Brigitte Mohn von der Bertelsmann Stiftung für das nachhaltige Engagement in diesem Bereich. Die Podiumsdiskussion im Erbacher Hof in Mainz stand unter der Überschrift „Institutionelle Betreuung von Kindern und bürgerschaftliches Engagement im Dialog".
tob (MBN)
Personalien
Mainz. Der Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr ist mit Wirkung von Dienstag, 17. April, zum residierenden Domkapitular am Hohen Dom zu Mainz ernannt worden. Die Ernennung in der Nachfolge des verstorbenen Weihbischofs Dr. Werner Guballa erfolgte auf Vorschlag des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann. Die Mitglieder des Domkapitels stimmten dem Vorschlag einstimmig zu. Ein Termin für die Einführung von Weihbischof Neymeyr in das Domkapitel steht noch nicht fest.
Ulrich Neymeyr wurde am 12. August 1957 als drittes Kind des Diplom-Kaufmanns Konrad Neymeyr und seiner Ehefrau Margot in Worms-Herrnsheim geboren. Nach dem Abitur am Humanistischen Gymnasium in Worms trat er in das Mainzer Priesterseminar ein und studierte an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz Philosophie und Katholische Theologie. Seine beiden so genannten Freisemester verbrachte er an der Universität Münster i.W. Am 12. Juni 1982 wurde er im Mainzer Dom durch Kardinal Hermann Volk zum Priester geweiht.
Nach Kaplansjahren in Mainz-Lerchenberg und Mainz-Drais wurde er 1984 zur Vorbereitung seiner Promotion beurlaubt und 1987 unter Leitung des Mainzer Patrologen Professor Dr. Theofried Baumeister OFM zum Doktor der Theologie promoviert. Seine Doktorarbeit widmete er dem Thema der Stellung der Lehrer im zweiten Jahrhundert. Seine umfangreiche Arbeit trägt den Titel „Die christlichen Lehrer im zweiten Jahrhundert. Ihre Lehrtätigkeit, ihr Selbstverständnis und ihre Geschichte". Sie wurde 1989 in der angesehenen wissenschaftlichen Reihe „Supplements to Vigiliae Christianae" (Band 4) veröffentlicht.
Nach dem Abschluss der Dissertation berief Bischof Lehmann ihn im August 1987 als Subregens und Ökonom an das Mainzer Priesterseminar. Diese Aufgabe nahm er sechs Jahre lang wahr. In dieser Zeit setzte er sich insbesondere für einen hohen Qualitätsstandard des Theologiestudiums der Priesteramtskandidaten ein und unterstützte den damaligen Regens Msgr. Dr. Rainer Borig in der Leitung des Hauses.
Bischof Lehmann übertrug Neymeyr 1993 die Leitung der Pfarrgemeinden Dreifaltigkeit und Auferstehung Christi in der Opelstadt Rüsselsheim. Hier gehörten neben der „normalen" Gemeindeseelsorge die Arbeiterpastoral und der christlich-islamische Dialog zu den Schwerpunkten seines Wirkens. Über sieben Jahre hat er diese Gemeinden geleitet. Im Herbst des Jahres 2000 wechselte er als Pfarrer nach Worms-Horchheim und wurde zugleich Leiter der Pfarreien Worms-Wiesoppenheim und Offstein.
Am 20. Februar 2003 ernannte Papst Johannes Paul II. Pfarrer Dr. Ulrich Neymeyr zum Titularbischof von Maraguia und zum Weihbischof in Mainz. Am 21. April 2003 empfing er zusammen mit Weihbischof Dr. Guballa von Kardinal Lehmann im Mainzer Dom die Bischofsweihe. Seit 1. Mai 2003 ist er Bischofsvikar für die Jugendseelsorge. Nach seinem Kirchenbild gefragt, verweist Neymeyr auf seine Amtseinführung als Pfarrer in Worms am 3. September 2000. Damals erklärte er in seiner Predigt in der Pfarrkirche Heilig Kreuz in Worms-Horchheim: „Kirche ist die Einladung Gottes an die Menschen, die Einladung, mit Gott durchs Leben zu gehen. Wenn glaubende Menschen die Einladung Gottes annehmen, wenn sie sie leben und feiern, dann werden sie selbst einladend, dann richten sie die Einladung Gottes an die Menschen aus, dann sind sie Kirche."
Auf Ebene der Bischofskonferenz ist Neymeyr seit 2012 stellvertretender Vorsitzender der Jugendkommission und Mitglied der Publizistischen Kommission. Darüber hinaus ist er seit 2011 Mitglied im Aufsichtsrat des Institutes zur Förderung publizistischen Nachwuchses (ifp) und Vizepräsident der Gesellschaft für Mittelrheinische Kirchengeschichte. Außerdem ist er Vorsitzender des Kuratoriums der Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung.
Das Mainzer Domkapitel ist ein Klerikerkollegium zur Feier der Liturgie an der Bischofskirche und zu weiteren satzungsmäßigen Aufgaben im Bistum. Besondere Bedeutung hat das Domkapitel bei der Wahl eines neuen Bischofs. Daneben wirkt das Gremium beratend an der Leitung und Verwaltung des Bistums mit. Außerdem sind die Mitglieder für Verwaltung, Erhalt und Unterhalt der Bischofskirche zuständig. Das Domkapitel ist eine selbstständige Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Satzungsautonomie und eigenem Vermögenshaushalt. Das Mainzer Domkapitel hat sieben Mitglieder: Domdekan Heinz Heckwolf als Vorsitzender und sechs Domkapitulare. Dies sind: Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann, Offizial Prälat Dr. Peter Hilger, Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, Prälat Jürgen Nabbefeld, Monsignore Horst Schneider und Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr. Spätestens mit Erreichen der Altersgrenze von 75 Jahren verzichten die Mitglieder des Domkapitels auf ihr Amt.
Zu den Insignien, welche die Stellung der Domkapitulare sichtbar machen, gehört das Kapitelkreuz, das an einem rot-weißen Band um den Hals getragen wird. Die Farben Rot und Weiß sind die Farben des Domkapitels, des Bistums Mainz und Hessens. Das weiß emaillierte Kreuz zeigt auf der Vorderseite den Dom- und Bistumspatron St. Martin und auf der Rückseite ein goldenes „L". Es erinnert an Großherzog Ludwig I. von Hessen, der das Kreuz 1829 gestiftet hat. Über dem Kreuz ist eine goldene hessische Krone angebracht. Die Chorkleidung der Domkapitulare besteht aus Talar, lang herunterhängendem Gürtelband (Zingulum), kurzem violettem Schulterumhang (Mozetta) mit Kapuze, weißem Chorrock und einer violetten Kopfbedeckung, dem Birett.
Geschichtlich nachweisbar ist das Mainzer Domkapitel erstmals seit dem Jahr 970. Doch bereits seit den Anfängen des Bistums Mainz hat es einen Kreis von Geistlichen gegeben, der den Bischof unterstützte und ihn bei Abwesenheit vertrat. Das vierte Laterankonzil 1215 gewährt dem Mainzer Domkapitel das ausschließliche Recht zur Bischofswahl. 1252 erhält das Kapitel vom Papst das Recht zur Selbstergänzung. Im Jahr 1405 besteht das Mainzer Domkapitel aus 24 geistlichen Kapitularen. Nach der Übergabe der Stadt Mainz an die Franzosen im Jahr 1798 wird der Dom beschlagnahmt und das Erzbistum Mainz aufgelöst. Das Domkapitel folgt dem Erzbischof 1805 nach Regensburg. Im neuen Bistum Mainz umfasste das von Bischof Joseph Ludwig Colmar (1802-1818) errichtete Domkapitel zwei Generalvikare, acht Domkapitulare und zwei Ehrendomkapitulare. Die Zahl der Mitglieder ist bei der Neugründung 1821 durch Papst Pius VII. auf sieben festgelegt worden und seitdem unverändert geblieben. Im Jahr 2000 hat das Domkapitel seine Statuten erneuert - sie ersetzt die Satzung von 1924.
tob (MBN)
Mainz. Der Landessenderbeauftragte der rheinland-pfälzischen Bistümer beim Südwestrundfunk (SWR), Professor Dr. Thomas Weißer, ist am 23. April im Bischöflichen Ordinariat Mainz im Rahmen eines Empfangs verabschiedet worden. Weißer hat zum 1. April den Lehrstuhl für Theologische Ethik am Institut für Katholische Theologie der Otto Friedrich-Universität in Bamberg übernommen. Weißer hatte die Aufgabe des SWR-Landessenderbeauftragten am 1. August 2006 übernommen. Er war außerdem Leiter der Abteilung Katholische Rundfunkarbeit im Bischöflichen Ordinariat.
Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, würdigte die Arbeit Weißers, die er „mit Bravour aufgenommen" habe und dankte ihm im Namen der rheinland-pfälzischen Bistümer für seinen Dienst. „Wir sind dankbar für Ihre Zeit als Senderbeauftragter", sagte Giebelmann. Weißer habe sich etwa bei der Entdeckung neuer Autoren „einen Finderlohn verdient", sagte der Generalvikar. Es sei „wirklich und aufrichtig schade, dass Sie gehen", sagte die Landessenderdirektorin des SWR in Mainz, Dr. Simone Sanftenberg. Weißer habe die Kunst beherrscht, „Zusammenhänge kurz, klar und nachvollziehbar zu vermitteln".
Weitere Grußworte sprachen Dr. Peter Kottlorz, Senderbeauftragter der Katholischen Kirche beim SWR, Jörg Vins, Leiter der Abteilung Religion, Kirche und Gesellschaft beim SWR in Baden-Baden, und Susanne Metzger, Vorsitzende der Mitarbeitervertretung (MAV) im Bischöflichen Ordinariat Mainz.
Thomas Weißer (geborener Laubach) wurde am 11. Dezember 1964 in Köln geboren. Nach dem Abitur studierte er Theologie und Germanistik in Bonn und Tübingen. 1991 wurde er für vier Jahre Dozent am Leibniz-Kolleg in Tübingen. Ab 1992 war er wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Theologische Ethik (Moraltheologie) an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Eberhard Karls-Universität in Tübingen. Weißer promovierte sich im Jahr 1999 mit einer Arbeit zum Thema „Lebensführung. Annäherungen an einen ethischen Grundbegriff". Die Habilitation folgte im Jahr 2003 mit der Arbeit „Warum sollen wir uns erinnern? Annäherung an eine anamnetische Ethik". Seit 1988 war er als freier Journalist tätig und bereits seit 1996 Autor für die Sendungen „Anstöße", „Morgengedanken" und „Abendgedanken" des SWR. Er ist Textautor zahlreicher neuer religiöser Lieder, beispielsweise „Da berühren sich Himmel und Erde" (unter dem Namen Thomas Laubach). Weißer ist verheiratet und hat vier Kinder.
tob (MBN)
Vorschau
Mainz. Das Maximilian Kolbe-Werk organisiert gemeinsam mit dem Referat für Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden im Bischöflichen Ordinariat Mainz schon seit einigen Jahren Veranstaltungen mit Überlebenden der Konzentrationslager und Ghettos. Sechs Zeitzeugen aus Polen und Belgien sind nun zum wiederholten Male im Odenwald. Von Montag, 23., bis Freitag, 27. April, werden sie täglich eine Schule besuchen und den Jugendlichen ihre Erlebnisse aus der Zeit des Nationalsozialismus schildern sowie Fragen beantworten. Begleitet werden sie von Haupt- und Ehrenamtlichen des Maximilian Kolbe-Werkes und des Bistums Mainz.
Die Frauen und Männer sind zwischen 77 und 90 Jahre alt. Sie waren in den Konzentrationslagern Auschwitz, Sachsenhausen, Ravensbrück, Blankenburg, Buchenwald und im Ghetto Lodz interniert oder mussten die Zeit in Verstecken verbringen. Mit ihren Berichten aus jener Zeit wollen die Zeitzeugen die Erinnerung wach halten und Jugendliche für eine friedliche Zukunft motivieren.
Die Schulbesuche finden statt:
Zusätzlich findet am Dienstag, 24. April, um 19.30 Uhr eine öffentliche Veranstaltung mit den sechs Überlebenden statt. Die Initiative ,,Odenwald gegen Rechts", der Kreisverband Odenwald des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und die katholische Friedensbewegung Pax Christi laden dazu ein, um möglichst viele Interessierte an den Erfahrungen dieser Menschen teilhaben zu lassen.
Das Maximilian Kolbe-Werk unterstützt seit fast 40 Jahren ehemalige Häftlinge der Konzentrationslager und Ghettos in Polen und anderen Ländern Mittel- und Osteuropas unabhängig von ihrer Religion, Konfession oder Weltanschauung. Insgesamt gibt es noch etwa 25.000 Überlebende. Das Werk organisiert Hilfsprojekte vor Ort, Erholungs- und Begegnungsaufenthalte in Deutschland sowie Zeitzeugengespräche in Schulen und Pfarrgemeinden.
Hinweis: Weitere Informationen bei Alois Bauer vom Bischöflichen Ordinariat Mainz, Tel.: 06131/253-263, E-Mail: frieden@bistum-mainz.de sowie bei Katja Steiner, die die Zeitzeugen die ganze Woche begleitet. Sie ist erreichbar unter der Mobilfunknummer 0170/4233818. Informationen auch im Internet unter www.maximilian-kolbe-werk.de
am (MBN)
Altenstadt. Am Dienstag, 1. Mai, findet um 9.00 Uhr im Kloster Engelthal bei Altenstadt ein Festgottesdienst mit dem Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, statt. Anlass ist der 50. Jahrestag des Einzugs der Hersteller Schwestern in Engelthal. An dem Hochamt um 9.00 Uhr nimmt neben dem Präses der Beuroner Benediktinerkongregation, Abt Dr. Albert Schmidt OSB, auch der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, teil. Anschließend findet ein Empfang für geladene Gäste statt.
Im Rahmen des Jubiläums findet unter anderem auch der diesjährige Ordenstag für die Ordensleute des Bistums Mainz am Montag, 7. Mai, im Kloster Engelthal statt. Außerdem ist für Juli im Mainzer Dom- und Diözesanmuseum anlässlich des Jubiläums in Engelthal eine Ausstellung zum benediktinischen Leben geplant.
Das Bistum Mainz hatte 1961 den Klausurbezirk der früheren Zisterzienserinnen-Abtei Engelthal vom letzten Besitzer erworben und der Benediktinerinnen-Abtei vom Heiligen Kreuz zu Herstelle/Weser für eine Neugründung zur Verfügung gestellt. Unter Leitung von Priorin Diethild Eickhoff wurde zum 1. Mai 1962 ein abhängiges Priorat mit 20 Nonnen errichtet, das zur der Beuroner Benediktinerkongregation gehört. Am 24. August 1965 wurde das Kloster Engelthal zur Abtei erhoben. Das Zisterzienserinnenkloster war 1268 von den Rittern von Buches und dem Burggrafen zu Friedberg gestiftet worden und unterstand bis zur Aufhebung im Jahr 1803 der Zisterzienser-Abtei Arnsburg bei Lich. In Kloster Engelthal leben zurzeit 22 Schwestern im Alter von 40 bis 102 Jahren. Im Jahr 2003 wurde Schwester Elisabeth Kralemann OSB für zwölf Jahre zur Äbtissin des Klosters Engelthal gewählt. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hatte die Benediktion im Mai 2003 vorgenommen.
Hinweis: www.abtei-kloster-engelthal.de
tob (MBN)
Klein-Krotzenburg. Am Dienstag, 1. Mai, werden die Wallfahrten zur Marienwallfahrtsstätte Liebfrauenheide bei Klein-Krotzenburg eröffnet. Der Tag beginnt um 9.00 Uhr mit einer Prozession ab Marienbildstock am Kapellenweg; um 10.00 Uhr feiert Pfarrer Thomas Weiß ein Hochamt. Die Fatimawallfahrt am Sonntag, 13. Mai, um 19.00 Uhr eröffnet die Reihe der Fatimawallfahrten zu dem Marienheiligtum. Für Sonntag, 20. Mai, ist wieder eine „Skate & bike-Wallfahrt" vorgesehen. Sie beginnt um 17.30 Uhr mit einer Prozession mit Fahrrädern und Inlinern ab Marienbildstock. Bei der anschließenden Andacht um 18.00 Uhr werden Fahrräder und Inliner gesegnet.
Hinweise:
am (MBN)
Mainz. „Und er stellte ein Kind in ihre Mitte - Hilfe für Kinder im Osten Europas" lautet das Motto der diesjährigen Pfingstaktion von Renovabis. Renovabis ist die Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa. Die Pfingstaktion thematisiert 2012 die Situation von notleidenden und benachteiligten Kinder im Osten Europas. „Im Osten Europas gehören Kinder häufig zu den Verlierern der wirtschaftlichen und sozialen Umbrüche. Sie leiden unter Ausgrenzung, Gewalt und Hunger. Oft ist die Versorgung bei Krankheit und Behinderung schlecht. Ausbildungschancen sind rar. Vor allem Waisen- und Straßenkinder haben kaum eine Zukunftsperspektive", heißt es im Aufruf der deutschen Bischöfe zur diesjährigen Renovabis-Aktion. Und weiter: „Renovabis fördert zahlreiche Projekte: Kindergärten und Schulen, Katechese, Waisenhäuser und Sozialzentren. Die Kirchen vor Ort stehen vor gewaltigen Herausforderungen. Deshalb muss auch unsere Hilfe weitergehen." Traditionell wird am Pfingstsonntag, 27. Mai, in allen katholischen Gottesdiensten eine Kollekte für Renovabis gehalten.
Der bundesweite Auftakt der Renovabis-Pfingstaktion findet vom 3. bis 6. Mai in Osnabrück statt. Der Bischof von Osnabrück, Dr. Franz-Josef Bode, wird die 20. Aktion am Sonntag, 6. Mai, mit einem Gottesdienst im Dom zu Osnabrück eröffnen. In den 19 Jahren seines Bestehens hat das katholische Hilfswerk mehr als 18.500 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 540 Millionen Euro gefördert.
Hinweis: Weitere Informationen und Materialien bei Renovabis, Domberg 27, 85354 Freising, Tel.: 08161-530942, E-Mail: info@renovabis.de, Internet: www.renovabis.de
am (MBN)