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Berichte
Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat dazu aufgerufen, „den Weg der Kirche heute als Chance zu begreifen". Bei der Diözesanversammlung sagte er am Samstag, 5. Mai, in Mainz: „Die Krise ist nicht nur ein Verfallsphänomen, sondern bietet auch die Möglichkeit einer positiven Perspektive." Lehmanns Referat stand unter der Überschrift „Die Chance der Krise. Der Weg der Kirche heute". Die konstituierende Sitzung der zehnten Diözesanversammlung im Bistum Mainz tagte von Freitag, 4., bis Samstag, 5. Mai, im Erbacher Hof in Mainz.
Der Kirche müsse es besser gelingen, deutlich zu machen, dass sie mit verpflichtenden Überzeugungen und Regeln „die Freiheit des Einzelnen nicht zerstören, sondern erhalten will", sagte der Kardinal. Und weiter: „Kirche ist keine geschlossene Größe, sondern immer in Bewegung. Sie verfehlt jedoch ihre Aufgabe, wenn sie um sich selbst kreist und sich nicht der Wunden der Zeit annimmt." Es sei manchmal erschreckend, „wie sehr wir uns mit unseren eigenen Problemen herumplagen". Zuerst müsse es darum gehen, „Glaube, Liebe und Hoffnung in der Welt zu wecken und zu fördern". Dieses lebendige Zeugnis von Gott sei am wichtigsten, sagte Lehmann.
Oft höre er von Christen, die davon sprächen, dass „die Kirche" etwas tun müsse oder solle, ohne dass sie sich selbst dazuzählten. Wörtlich sagte er: „Die Kirche kann man nicht verstehen, wenn man sie nur als Zuschauer betrachtet. Wer nicht das Leben der Kirche zu teilen versucht, ist nicht in der Lage das öffentliche Bild von Kirche zu überprüfen." Mit einer Erneuerung der Kirche müsse jeder Christ bei sich selbst anfangen, sagte Lehmann. „Die Stärke des Glaubens besteht ja darin, dass sich der Christ dem Herrn zuwendet und sich von ihm gehalten weiß."
In sechs Thesen formulierte der Kardinal anschließend Gründe, in der Kirche zu bleiben. Unter anderem sagte er: „Ich bleibe in der Kirche, weil ich trotz aller Enttäuschungen erfahre, dass sie die Kirche des Herrn ist. Wir haben die Kirche zu sehr als unsere Unternehmung gesehen, auf die wir stolz sind oder deren wir uns schämen. Weil wir fast alles machen und produzieren können, betrachten wir auch die Kirche weitaus in den Perspektiven ihrer menschlichen Herstellbarkeit. Nein, sie ist zuerst die geschichtliche Stätte, wo Gottes unergründliche Liebe zum Menschen auf dem Antlitz Jesu Christi aufleuchtet."
Am Freitagabend war die Geschäftsführende Vorsitzende der Diözesanversammlung, Dr. Hildegard Dziuk, in ihrem Amt bestätigt worden. Sie steht seit 2008 an der Spitze der Diözesanversammlung. Außerdem legten die Delegierten die Sachausschüsse fest, in denen sie sich engagieren. Dies sind in der Amtszeit 2012 bis 2016: „Liturgie", „Katechese und Katechumenat", „Caritas", „Berufs- und Arbeitswelt" „Jugend und Schule", „Kooperation in den pastoralen Räumen", „Ökumene", „Internet-Kommunikation" sowie „Zweites Vatikanisches Konzil".
Die Diözesanversammlung des Bistums Mainz - die es in vergleichbarer Form nur noch im Bistum Rottenburg-Stuttgart gibt - tritt in der Regel einmal im Jahr zusammen. Sie ist nach den Worten des Bischofs von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, so etwas wie eine „kleine Synode des Bistums" mit seinen rund 760.000 Katholiken. Ihr gehören rund 125 Mitglieder an. Sie setzt sich unter dem Vorsitz des Bischofs aus den diözesanen Räten (Priesterrat, Katholikenrat und Konferenz der Dekane) und den Vertretern der Bistumsleitung zusammen. Hinzu kommen Vertreter der Ordensfrauen, der Ständigen Diakone, der Pastoralreferentinnen und -referenten, der Gemeindereferentinnen und -referenten sowie des Diözesan-Caritasverbandes. Außerdem können bis zu sieben Persönlichkeiten hinzugewählt werden. Die Organe der Diözesanversammlung sind der Vorstand mit dem Bischof als Vorsitzendem, der Diözesan-Pastoralrat (eine Art Hauptausschuss) und neun Sachausschüsse, die bei der konstituierenden Sitzung gebildet wurden.
tob (MBN)
Mainz. Der „Mainzer Schatzbehalter", ein kolorierter Prachtband von 1491 aus dem Bestand der Mainzer Martinus-Bibliothek, erscheint jetzt in einer Reproduktion bei der WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft). Der „Schatzbehalter" zählt zu den Hauptwerken der frühen Nürnberger Druckkunst, das mit 96 ganzseitigen Holzschnitten und insgesamt 354 Blättern zu den großen Illustrationsbüchern des 15. Jahrhunderts gerechnet werden kann.
Vor Journalisten wurde die Neuerscheinung am Montag, 7. Mai, in der Martinus-Bibliothek in Mainz vorgestellt. Der Kunsthistoriker Dr. Dominik Bartl, der seine Doktorarbeit über das Werk geschrieben hat, erschließt in seiner Einführung zur Neuerscheinung das bildhafte Denken der damaligen Zeit.
Der „Schatzbehalter" aus der Martinus-Bibliothek ist eines der wenigen Exemplare des Werkes, dessen seitengroße Holzschnitte koloriert worden seien, sagte Bartl. Insgesamt seien noch rund 200 Inkunabeln des „Schatzbehalters" bekannt. Die Mainzer Ausgabe wurde am 8. November 1491 in der Nürnberger Druckerei von Anton Koberger gedruckt. Die Holzschnitte stammen aus der Werkstatt von Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff, wo Albrecht Dürer in den Jahren 1486 bis 1489 in die Lehre ging.
Der frühhochdeutsche Text des Buches stammt von dem Franziskaner Stephan Fridolin. Wahrscheinlich habe er für das Buch auf frühere Predigten und Darstellungen zurückgegriffen, sagte Bartl. Die große Anzahl von Holzschnitten solle dazu beitragen, dass die Leser den Text besser verstehen, schreibt Stephan Fridolin in seinem Vorwort. Entstanden sei das Buch „auf Bitten andächtiger Frauen" hin.
Der Direktor der Martinus-Bibliothek, Dr. Helmut Hinkel, wies darauf hin, dass der Franziskanerpater Stephan Fridolin einige Zeit in Mainz gelebt hat. Hinkel dankte besonders Dr. Christoph Winterer vom Handschriftencensus Rheinland-Pfalz, der wesentlich zur Herausgabe der Neuerscheinung beigetragen habe. Winterer erläuterte, dass der Mainzer Schatzbehalter wegen seiner besonderen Druckqualität eines der ersten Bücher sei, „das eine wirkliche Konkurrenz zur Buchmalerei darstellt". Christina Herborg, Pressesprecherin der WBG, wies darauf hin, dass die Neuerscheinung auch eine CD-Rom enthält, auf der zusätzlich auch die Darstellungen einer Darmstädter Ausgabe des Schatzbehalters zu sehen sind.
Bartl präsentiert das Buch anhand ausgewählter Holzschnitte am Dienstag, 8. Mai, um 18.15 Uhr im Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum in Mainz. Der Abend steht unter der Überschrift „Der Mainzer Schatzbehalter. Ein kolorierter Prachtband der Spätgotik aus der Martinus-Bibliothek". Dr. Christoph Winterer vom Handschriftencensus Rheinland-Pfalz wird bei der Präsentation in die Welt der so genannten Inkunabeln, also Bücher, die vor dem Jahr 1500 gedruckt wurden, einführen. Die Lektorin der WBG, Jasmine Stern, wird den Verlag vorstellen. Dr. Helmut Hinkel, der Direktor der Martinus-Bibliothek, übernimmt die Begrüßung. Der Eintritt ist frei.
Hinweise:
tob (MBN)
Mainz. Als Vertreter der Pfarrei St. Kilian in Mainz-Kostheim hat Adam Weisenberger am Dienstag, 8. Mai, das Testament der Freifrau von Berberich aus dem Jahr 1756 als Depositum an das Mainzer Dom- und Diözesanarchiv übergeben. Das Testament war in diesem Jahr wieder über den Heimatverein zurück an die Pfarrei gelangt. Der Direktor des Mainzer Dom- und Diözesanarchivs, Dr. Hermann-Josef Braun, dankte Weisenberger für die Überlassung des Testamentes „und vor allem dafür, dass Sie an uns gedacht haben".
Die Verfügungen des Testamentes von Freifrau von Berberich haben den Ort und die Pfarrei Kostheim in besonderem Maße begünstigt und so zum Bau der barocken Pfarrkirche ab 1766 beigetragen. Diese Kirche war 1769 durch den Wormser Weihbischof Franz Anton Xaver von Scheben geweiht worden. In den Kriegen ab 1792 wurde die Kirche zerstört, 1795 wurden die Überreste gesprengt. Erst 1838 erfolgte ein Neubau, der 1894/1895 erweitert wurde. Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde St. Kilian 1945 und 1958 wieder aufgebaut.
tob (MBN)
Altenstadt. Anlässlich des Ordenstags des Bistums Mainz hat der Generalvikar der Diözese, Prälat Dietmar Giebelmann, den Ordensfrauen und -männern für ihr pastorales, karitatives und geistliches Zeugnis gedankt. „An einem solchen Ordenstag stärken wir einander und bestürmen den Himmel um geistliche Berufungen und um Ordensberufungen", sagte Giebelmann in seiner Predigt in der Kirche von Kloster Engelthal bei Altenstadt am Montag, 7. Mai. Der Ordenstag fand anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Neugründung des Klosters Engelthal" statt; bereits am 1. Mai hatte der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, einen festlichen Gottesdienst zu diesem Anlass gefeiert.
Weiter sagte Giebelmann in seiner Predigt: „Was heißt das, wenn Gott ein Auge auf einen Menschen wirft? Vielleicht, weil es gerade die besondere Gabe eines Menschen für seine Kirche braucht. Vielleicht, weil es die Redekraft oder die Überzeugungskraft eines Menschen braucht, um der Welt ein Zeugnis zu geben. Vielleicht, weil es die helfenden und anpackenden Hände sowie das Herz eines Menschen braucht, um die Liebe tätig werden zu lassen. Gott braucht den Menschen, aber er gebraucht ihn nicht." Gott werfe „in liebender Zärtlichkeit" ein Auge auf einen Menschen: „Der schöpferische Blick Gottes ist der Anfang einer jeden Berufung", sagte der Generalvikar.
Der Ordenstag begann mit einem Vortrag der Äbtissin des Klosters Engelthal, Schwester Elisabeth Kralemann OSB, die über die Neugründung des Klosters vor 50 Jahren sprach. Dem Vortrag schlossen sich Führungen unter anderem durch die Kirche, den Kreuzgang oder die Restaurierungswerkstatt an. Am Ordenstag nahmen auch Pfarrer Gerold Reinbott, Ordensreferent des Bistums Mainz, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Männerorden, P. Egon Färber MSF, sowie Schwester Ancilla-Maria Ruf vom Ordensreferat teil.
Das Bistum Mainz hatte 1961 den Klausurbezirk der früheren Zisterzienserinnen-Abtei Engelthal vom letzten Besitzer erworben und der Benediktinerinnen-Abtei vom Heiligen Kreuz zu Herstelle/Weser für eine Neugründung zur Verfügung gestellt. Unter Leitung von Priorin Diethild Eickhoff wurde zum 1. Mai 1962 ein abhängiges Priorat mit 20 Nonnen errichtet, das zur Beuroner Benediktinerkongregation gehört. Am 24. August 1965 wurde das Kloster Engelthal zur Abtei erhoben. Das Zisterzienserinnenkloster war 1268 von den Rittern von Buches und dem Burggrafen zu Friedberg gestiftet worden und unterstand bis zur Aufhebung im Jahr 1803 der Zisterzienser-Abtei Arnsburg bei Lich. Im Kloster Engelthal leben zurzeit 22 Schwestern im Alter von 40 bis 102 Jahren. Im Jahr 2003 wurde Schwester Elisabeth Kralemann OSB für zwölf Jahre zur Äbtissin des Klosters Engelthal gewählt. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hatte die Benediktion im Mai 2003 vorgenommen.
Hinweis: www.abtei-kloster-engelthal.de
am (MBN)
Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat den Grünen Damen und Herren des St. Vincenz und Elisabeth Hospitals in Mainz „von ganzem Herzen" für ihren ehrenamtlichen Dienst gedankt. „Sie bringen ein Stück Menschlichkeit in den Klinikalltag", sagte Lehmann bei einem Gottesdienst in der Kapelle des St. Vincenz und Elisabeth Hospitals am Dienstag, 8. Mai, anlässlich des Jubiläums „30 Jahre Katholische Krankenhaus-Hilfe / Grüne Damen und Herren".
Das St. Vincenz und Elisabeth Hospital ist eine Betriebsstätte des Katholischen Klinikums Mainz (KKM); hier wurden im Februar 1982 die Grünen Damen unter der Leitung von Dr. Cäcilie Oberbillig gegründet. Heute leitet Gisela Kramer die Gruppe der 41 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Die Jubiläumsfeierlichkeiten standen unter der Überschrift „Alles wirkliche Leben ist Begegnung". Insgesamt versehen 69 Grüne Damen und Herren ihren Dienst am KKM.
In seiner Ansprache bezeichnete Lehmann den Dienst der Grünen Damen und Herren als eine „wunderbare Einrichtung". „Es ist gut, dass es Sie als ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gibt, die auch die Zeit haben, mal ein wenig länger an einem Krankenbett zu sitzen", sagte der Kardinal. Sie trügen dazu bei, den oft hektischen Krankenhausalltag „zu entschleunigen". Die Begegnung mit den Patienten würde auch zu deren Heilung beitragen: „Sie geben den Menschen Hoffnung und Zuversicht und leben damit ein Stück christlicher Humanität", unterstrich er. Konzelebranten des Gottesdienstes waren Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, Diözesancaritasdirektor, und Klinikpfarrer Franz Zierz.
Auch der Geschäftsführer des Caritas-Werks St. Martin, Professor Dr. med Hans-Jürgen Hennes, würdigte beim anschließenden Empfang die Grünen Damen und Herren als „eine Bereicherung und einen Segen für unser Haus". Sie seien eine „nicht mehr wegzudenkende Konstante im Krankenhaus". „Sie teilen engagiert und mit viel Herz Freude und Sorgen unserer Patienten und haben immer ein offenes Ohr. Wir können Ihre Arbeit gar nicht hoch genug einschätzen", sagte er. Außerdem ehrte Hennes Ursula Zöller und Anke Jung für ihren 30-jährigen Dienst bei den „Grünen Damen".
Die Grünen Damen und Herren (bundesweit so genannt wegen ihrer grünen Kittel) leisten ehrenamtlichen Besuchs- und Hilfsdienst in Krankenhäusern. Ihre Geschichte reicht bis in das Jahr 1967 zurück. Die Idee stammt aus den USA: Inspiriert vom amerikanischen „Volunteers Service" brachte Brigitte Schröder, Ehefrau des früheren deutschen Außen- und Verteidigungsministers Gerhard Schröder, die Idee nach Deutschland. Ende der 1960er-Jahre entstanden auch in Deutschland die ersten evangelischen Krankenhaushilfe-Gruppen; ab 1975 gab es die ersten katholischen Gruppen. Inzwischen engagieren sich bundesweit rund 15.000 Ehrenamtliche als Grüne Damen, unter ihnen auch viele Männer.
Hinweis: Weitere Informationen zum Katholischen Klinikum Mainz auch im Internet unter www.kkm-mainz.de
am (MBN)
Dieburg. Das St. Rochus-Krankenhaus in Dieburg hatte am Freitag, 4. Mai, gemeinsamen mit der Stadt Dieburg, der Industrie- und Handelskammer Darmstadt/Rhein Main Neckar und der Barmer Ersatzkasse zu einem Symposion zum Thema „Betriebliche Gesundheit in Unternehmen" eingeladen. Bei der Tagung in der Römerhalle in Dieburg ging der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, in seinem Beitrag „Ethik, Sozialverantwortung, Werte. Notwendigkeiten, Verantwortung und Folgen für die betriebliche Gesundheit" besonders auf Bischof Kettelers Rede auf der Liebfrauenheide zum familiengerechten Lohn ein. Giebelmann dankte besonders der Leitung des St. Rochus-Krankenhauses für die Initiative zu der Tagung.
tob (MBN)
Mainz. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Freitag, 4. Mai, die „Sonnengruppe" im KINDER & FAMILIEN HAUS St. Alban - St. Jakobus in Mainz eingeweiht. Die Kinderkrippe für Bedienstete des Katholischen Klinikums Mainz (KKM) ist die achte Gruppe der Einrichtung. Giebelmann betonte, dass die Kinderkrippe sich nicht als „familienersetzend, sondern als familienergänzend" verstehe.
tob (MBN)
Personalien
Mainz. Domkapitular Horst Schneider vollendet am Freitag, 11. Mai, sein 70. Lebensjahr. Schneider war von 1997 bis 2007 als Regens des Mainzer Priesterseminars für die Priesterausbildung im Bistum zuständig. Im Jahr 2005 wurde er vom Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, zum Domkapitular ernannt. Seit 2007 ist er als Referent für die Geistlichen tätig. Kardinal Lehmann wird ihn anlässlich des Jubiläums am Sonntag, 13. Mai, bei einem privaten Empfang im Erbacher Hof in Mainz im Anschluss an die Vesper im Mainzer Dom würdigen.
Domkapitular Schneider kann zu seinem Jubiläum auf einen äußerst vielseitigen Berufsweg zurückblicken: Jugendseelsorger, Religionslehrer, Internatsleiter, Studentenpfarrer, Gemeindepfarrer, Regens, Domkapitular und schließlich Referent für die Geistlichen sind die Stationen seines priesterlichen Wirkens im Bistum Mainz. „Ich bin zufrieden und dankbar für alle diese Aufgaben." Besonders wichtig in der Rückschau ist ihm die Zeit als Gemeindepfarrer in Gießen-St. Bonifatius. „Ohne diese elf Jahre würde mir ein wichtiger Teil in meiner Biographie fehlen. In dieser lebendigen Gemeinde habe ich pastorale Basisarbeit erleben und gestalten dürfen", sagt Schneider.
Auf keine der Aufgaben hatte er sich beworben; immer waren es seine Bischöfe - Kardinal Hermann Volk und Kardinal Karl Lehmann - die ihn für die Stellen angefragt haben. „Ich bin beiden sehr dankbar, dass sie mir stets die Freiheit gelassen haben, mich auch anders zu entscheiden. Bei beiden Bischöfen war immer etwas spürbar von der Freiheit der Kinder Gottes." Die Grundsteine für seinen Weg in den Priesterberuf haben sein früherer Pfarrer in Bad König, Anton Heinrich („ein überzeugender Priester und Pfarrer"), und sein religiöses Elternhaus gelegt. „Meine Eltern haben mir eine solide und tolerante Kirchlichkeit und Frömmigkeit vermittelt", erzählt Schneider. Im Priesterseminar habe er schließlich den damaligen Regens, Weihbischof Josef Maria Reuß, als prägende Gestalt erlebt.
Seit fünf Jahren ist er als Referent für die Geistlichen Ansprechpartner für die Pfarrer im Bistum. Eine seiner zentralen Aufgaben ist dabei die Begleitung der Supervisionen, die für Pfarrer bei einem Stellenwechsel inzwischen verpflichtend sind. „Das ist eine relativ junge Einrichtung, mit der wir sehr gute Erfahrungen machen. Es ist hilfreich für die Pfarrer, wenn sie eine zeitlang von Supervisorinnen und Supervisoren begleitet werden, die einen Blick von außen auf ihre Arbeit werfen."
Die Supervision sei zusammen mit der geistlichen Begleitung und dem Coaching, das für die Pfarrer angeboten werde, ein Zeichen dafür, „dass die Pfarrer nicht allein gelassen werden", sagt Schneider. „Denn Priester sein ist heute schwerer als bei uns vor 45 Jahren: Wir waren damals nicht so sehr in Frage gestellt, wie Priester heute." Deshalb lautet sein Rat an die Mitbrüder, „alle Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung und Unterstützung zu nutzen, um sich die Freude am Priesterberuf zu erhalten". Das entbinde die Pfarrer jedoch nicht davon, auch selbst für genügend Ruhephasen zu sorgen wie etwa regelmäßige freie Tage, Urlaub und Hobbys sowie Freundschaften zu pflegen.
Als Domkapitular ist Schneider bei den Sitzungen von Domkapitel und Dezernentenkonferenz in die Leitung des Bistums eingebunden. Genauso gehören regelmäßige Gottesdienste im Dom und Firmgottesdienste in den Gemeinden zu seinen Aufgaben. „Die Firmgespräche geben mir einen Einblick, wie die katholische Jugend „tickt". Da ist mein Horizont weiter geworden", berichtet er von seinen Firmungen, die ihm Freude bereiten.
Horst Schneider wurde am 11. Mai 1942 in Lauterwasser/Riesengebirge (im heutigen Tschechien) geboren und wuchs in Bad König im Odenwald auf. Nach dem Abitur in Michelstadt trat er 1962 ins Mainzer Priesterseminar ein und studierte Theologie und Philosophie in Mainz und Freiburg. Am 30. Juli 1967 weihte ihn Bischof Dr. Hermann Volk zum Priester. Nach Kaplansjahren in Darmstadt St. Ludwig und Bad Nauheim - hier war er von 1971 bis 1977 auch Dekanatsjugendseelsorger - wurde Schneider 1972 Religionslehrer am St. Lioba-Gymnasium in Bad Nauheim und zwei weiteren Schulen - zuletzt mit dem Titel Oberstudienrat. 1977 übernahm Schneider als Rektor die Leitung des Ketteler-Internates in Mainz und zusätzlich seit 1982 auch das Amt des Studentenpfarrers an den Fachhochschulen in Mainz. 1986 wurde ihm die Leitung der Pfarrei St. Bonifatius in Gießen übertragen. Seit 1989 war er stellvertretender Dekan des Dekanates Gießen, 1996 wurde er zum Geistlichen Rat ernannt. Von 1. August 1997 bis 31. August 2007 leitete er als Regens das Mainzer Priesterseminar. Seit dem 1. September 2007 ist er als Referent für die Geistlichen des Bistums tätig. Anfang 2005 wurde er von Kardinal Lehmann zum Domkapitular ernannt. Papst Johannes Paul II. würdigte ihn mit dem Ehrentitel „Kaplan seiner Heiligkeit" (Monsignore) im Jahr 1998.
tob (MBN)
Vorschau
Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, wird am Samstag, 12. Mai, drei Brüder des Mainzer Dominikanerkonventes St. Bonifaz zu Priestern weihen. Die Weiheliturgie beginnt um 11.00 Uhr in der Kirche St. Bonifaz (Bonifatiusplatz 1). Geweiht werden Fr. Peter Henrich, Fr. Ralf Sagner und Fr. Frank Ewerszumrode. Um 16.15 Uhr findet an diesem Tag eine Dankvesper statt. Die Neupriester werden am Sonntag, 13. Mai, um 10.00 Uhr gemeinsam die Primiz in St. Bonifaz feiern.
tob (MBN)
Mainz. Das Bildungswerk der Diözese Mainz lädt am Mittwoch, 16. Mai, um 18.30 Uhr zu einem Vortrag zum Thema „Giftiges Gold? Kleinschürfer am Madre de Dios: ,Minería artesanal', Quecksilberkontaminationen und die Folgen" ein. Der Vortrag von César Ascorra aus Puerto Maldonado/Peru findet im Valencia-Zimmer des Mainzer Rathauses statt; Ascorra ist Biologe und Direktor von Caritas Madre de Dios. „Die Veranstaltung will zeigen, wie sich die aktuell steigende Nachfrage nach Gold auf Mensch und Natur auswirkt", heißt es in der Einladung. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei.
Hinweis: Weitere Informationen bei Dr. Hartmut Heidenreich, Direktor des Bildungswerks der Diözese Mainz, Grebenstr. 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-279, E-Mail: bw.direktor@bistum-mainz.de
am (MBN)
Seligenstadt. In Seligenstadt beginnen an Christi Himmelfahrt, Donnerstag, 17. Mai, die Festwochen anlässlich des Jubiläumsjahres „200 Jahre Pfarrkirche der Basilika-Pfarrei St. Marcellinus und Petrus". Höhepunkte der Festwochen sind Wallfahrt und Gottesdienst mit dem Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, am Sonntag, 3. Juni. Zudem wird am Pfingstmontag, 28. Mai, von 10.05 bis 11.00 Uhr der Gottesdienst aus der Basilika live auf HR 4 übertragen.
Folgende Termine sind außerdem vorgesehen:
Die Basilika St. Marcellinus und Petrus ist Teil eines Benediktinerklosters, das 1803 nach der Säkularisation aufgelöst wurde. Erbauer von Kloster und Klosterkirche war im neunten Jahrhundert nach Christus Einhard, der Biograph Karls des Großen. Benannt wurde die Kirche nach den beiden römischen Märtyrern Marcellinus und Petrus, den Schutzpatronen Seligenstadts, die während der letzten großen Christenverfolgung 304 in Rom starben. Einhard ließ ihre Gebeine 828 nach Seligenstadt holen; sie ruhen heute in einem Schrein unter dem Hauptaltar der Kirche. Die Klosterkirche wurde 1812 Pfarrkirche für die Katholiken Seligenstadts. Im Jahr 1925 wurde die Kirche von Papst Pius XI. zur päpstlichen „Basilica minor" erhoben: „Basilica minor" - „kleinere Basilika" - ist ein besonderer Ehrentitel, den der Papst einem bedeutenden Kirchengebäude verleiht.
Hinweis: Weitere Informationen im Internet unter www.basilika.de
am (MBN)
Mainz. „Pflegen am Fließband? Arbeitsbelastung in Pflegeberufen" heißt ein Vortragsabend mit anschließender Diskussion am Dienstag, 29. Mai, um 18.00 Uhr im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung (Albert Schweitzer-Straße 113-115) der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in Mainz. Der Autor Claus Fussek, München, spricht zu Beginn der Veranstaltung zum Thema „Alltag im Pflegeheim". Anschließend diskutiert der Referent gemeinsam mit Malu Dreyer, Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie in Rheinland-Pfalz, Andrea Hess, ver.di Landesbezirk Rheinland-Pfalz, Solveigh Schneider, Vorsitzende der Pflege-Gesellschaft Rheinland-Pfalz, und Cornelia Kremski, Vorsitzende der Mitarbeitervertretung im Caritas-Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth, Bürstadt, über das Thema.
Der Abend schließt mit einem „Ausblick" von Pastoralreferent Hans-Georg Orthlauf-Blooß vom Referat Berufs- und Arbeitswelt im Bistum Mainz. Veranstalter sind der Deutsche Gewerkschaftsbund - DGB-West, Abteilung Sozial- und Gesundheitspolitik, das Referat Berufs- und Arbeitswelt im Bistum Mainz sowie das Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, Referat Arbeit und Soziales.
am (MBN)
Mainz. Das Bistum Mainz lädt vom 20. bis 25. Oktober zu einer Wallfahrt nach Rom ein. „Begleiten Sie uns auf einer Wallfahrt nach Rom mit dem Bistum Mainz und erleben Sie das lebendige Zentrum der Katholischen Kirche. Ein unvergleichliches Kunst- und Kulturerbe verdankt die Stadt dem Aufstieg des Christentums und der Schaffenskraft unter dem Schutz päpstlicher Macht", schreibt Domdekan Prälat Heinz Heckwolf in seiner Einladung. Zum Programm gehört neben dem Besuch der vier großen Basiliken und der Denkmäler des antiken Rom unter anderem auch die Teilnahme an der wöchentlichen Generalaudienz mit Papst Benedikt XVI. Anmeldeschluss für die Wallfahrt, die pro Person 959 Euro kostet, ist der 30. Juli.
Hinweis: Weitere Informationen zur Wallfahrt bei der Pilgerstelle des Bistums Mainz, Postfach 1560, 55005 Mainz, Veronika Mauer-Bender, Tel.: 0160/9070440, E-Mail: pilgerstelle@bistum-mainz.de
am (MBN)