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Mainz. Papst Benedikt XVI. hat am Pfingstsonntag, 27. Mai, angekündigt, dass er die heilige Hildegard von Bingen am 7. Oktober gemeinsam mit dem heiligen Johannes von Avila zu Kirchenlehrern erheben wird. Im Folgenden dokumentieren wir das Statement des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann:
Erhebung der hl. Hildegard von Bingen zur Kirchenlehrerin
Am 10. Mai 2012 hat Papst Benedikt XVI. bekannt geben lassen, dass die liturgische Verehrung der hl. Hildegard von Bingen auf die Weltkirche ausgedehnt wird und dass sie überall in der Gesamtkirche gefeiert werden kann.
1. Hildegard von Bingen und Johannes von Avila neue Kirchenlehrer
Nun folgte dieser Feststellung weltweiter Verehrung eine weitere wichtige Entscheidung von Papst Benedikt XVI. In der Ansprache am Pfingstsonntag zum Mittagsgebet (Engel des Herrn - Regina caeli), 27. Mai 2012, hat er erklärt, dass er am 7. Oktober 2012 den hl. Johannes von Avila und die hl. Hildegard von Bingen zu Lehrern der universalen Kirche verkünden wird. Der genaue Text lautet in deutscher Übersetzung: „Diese beiden großen Zeugen des Glaubens haben in sehr unterschiedlichen geschichtlichen Perioden und kulturellen Situationen gelebt. Hildegard war eine Benediktinerin im Herzen des deutschen Mittelalters, sie war eine wahre Lehrerin der Theologie und eine tiefe Kennerin der Naturwissenschaften sowie der Musik. Der hl. Johannes von Avila, der im 16. Jahrhundert in Spanien lebte und schon lange als ‚Apostel Andalusiens' verehrt wurde, hat an der kulturellen und religiösen Erneuerung der Kirche sowie des Sozialwesens am Beginn der Moderne mitgewirkt. Die Heiligkeit des Lebens und die Tiefe der Lehre macht beide neuen Kirchenlehrer für alle Zeiten aktuell: Die Gnade des Heiligen Geistes führte sie beide zur Erfahrung eines tiefdringenden Verstehens der göttlichen Offenbarung und eines klugen Dialogs mit der Welt, die den stetigen Horizont des Lebens und des Wirkens der Kirche ausmachen."
Papst Benedikt XVI. macht eigens darauf aufmerksam, dass er die Erhebung beider Glaubenszeugen zu Kirchenlehrern bewusst am 7. Oktober vornimmt, um bei der Eröffnung der Weltbischofssynode mit dem Thema der Neuevangelisierung und am Vorabend der Eröffnung des von ihm ausgerufenen Jahres des Glaubens (Beginn am 11. Oktober) beide Gestalten in ihrer großen Bedeutung sowie Aktualität der Kirche und der Welt vor Augen zu stellen. Der Papst hat offenbar bewusst das Pfingstfest als Zeitpunkt dieser Bekanntgabe gewählt, weil er in den beiden Heiligen und Lehrern der Kirche die prophetischen Gaben des Geistes sieht, die auch heute die Menschen auf der Wahrheitssuche anregen können. Beide Heiligen stehen auch für Gaben der Weisheit und der Wissenschaft, die originelle Wege der Erkenntnis und der Vertiefung des Geheimnisses Gottes, der Menschen und der Welt vor Augen führen.
2. Die wachsende Wertschätzung für Hildegard
Dies war eine erste Ankündigung des Hl. Vaters. Der Tradition folgend, wird er gewiss in absehbarer Zeit die Entscheidung zur Erhebung beider Heiliger zu Kirchenlehrern auch durch ein amtliches Dokument bestätigen und näher begründen (gewöhnlich durch ein „Apostolisches Schreiben", „Litterae Apostolicae").
Mit dieser Entscheidung wird der Sinn der Erklärung vom 10. Mai 2012 auch erst voll einsichtig, dass die hl. Hildegard in den amtlichen Heiligenkalender der Gesamtkirche aufgenommen worden ist und dass die Verehrung auf die Weltkirche ausgedehnt wird. Papst Benedikt XVI. selbst hat in zwei Meditationen in einer Reihe über selige und heilige Frauengestalten des Mittelalters am 1. und 8. September 2010 in Castel Gandolfo und im Vatikan das Leben und die Werke der Hildegard von Bingen ausführlicher gewürdigt (vgl. die Veröffentlichung dieser insgesamt 16 Meditationen in deutscher Übersetzung: Heilige und Selige. Große Frauengestalten des Mittelalters, Vatikan/Illertissen 2011, Media Maria Verlag, 12-15; 17-25). Die hl. Hildegard wird als einzige dieser großen Gestalten zu Beginn der Besinnungen mit zwei Meditationen bedacht.
3. Heiligenverehrung, Heiligsprechung und ihre Verfahren
Zum vollen Verständnis der Erhebung zur Kirchenlehrerin muss man an Folgendes erinnern: Trotz mancher Versuche ist die hl. Hildegard nie in einem förmlichen Verfahren heilig gesprochen worden. Gleichwohl ist sie besonders in unserer Gegend, vor allem in den Diözesen Limburg, Mainz und Trier und später auch in ganz Deutschland, als Heilige verehrt worden. Auch wenn die Päpste sich die verbindliche Anerkennung vor allem eines öffentlichen Kultes der Heiligen vorbehalten haben, waren die faktische Verehrung durch das Volk Gottes und die Zustimmung durch die Bischöfe lange vorher schon sehr wirksam. In nicht wenigen Fällen wandte man sich auch zur Bestätigung der Verehrung an den Bischof von Rom. Die erste vom Papst vorgenommene Heiligsprechung erfolgte im Jahr 993, als Bischof Ulrich von Augsburg durch Johannes XV. zur Ehre der Altäre erhoben wurde. Erst im 16. Jahrhundert gibt es dann ein förmliches Verfahren, mit dem die päpstliche Kompetenz in die Praxis umgesetzt wurde, und zwar in einer prozessartigen Untersuchung. Es ging dann also nicht mehr um die rechtmäßige Bestätigung eines faktischen Kultes, sondern eine amtliche Verehrung war nur erlaubt, wenn das Tugendstreben und der Vorbildcharakter in einem solchen strengen Verfahren erwiesen wurden. Natürlich gab es zwischen diesen verschiedenen Formen der Heiligenverehrung unterschiedliche Stufen, die auch jeweils einen Übergangscharakter zur späteren Praxis darstellten.
4. Die fehlende Heiligsprechung
Aus sehr verschiedenen Gründen, die differenziert und heute manchmal auch kontrovers sind, kam es trotz mancher Anläufe nie zu einem formellen Heiligsprechungsverfahren der hl. Hildegard in Rom. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges erfolgte 1940 eine von Rom gutgeheißene Ausdehnung des Festes auf ganz Deutschland. Nun ist aber eine förmliche Heiligsprechung nach den - soweit ich weiß bisher nicht veröffentlichten - Richtlinien des Heiligen Stuhls zur Erhebung von Heiligen in den Rang von Kirchenlehrern eine notwendige Voraussetzung, die eben bei der hl. Hildegard fehlte. Als schon in den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts von sehr verschiedener Seite eine Heiligsprechung der hl. Hildegard angestrebt und auch beantragt wurde - es gibt darüber umfangreichere Akten -, war das Fehlen einer solchen förmlichen Heiligsprechung das Haupthindernis für den weiteren Gang zu einer Anerkennung als Kirchenlehrerin. Die Motive damals waren auch mit zum Teil fragwürdigen Annahmen vermischt, so z. B. mit der Esoterik, bestimmten Spielarten des Feminismus, einer sogenannten „Hildegard-Medizin" und noch wenig bestimmten ökologischer Tendenzen. Die wirklichen Motive für eine amtliche Bestätigung der Heiligenverehrung, besonders die persönliche Heiligkeit und der religiöse Vorbildcharakter, traten eher in den Hintergrund. In der Zwischenzeit sind diese Tendenzen eher abgeklungen oder wenigstens zum Teil von Missverständnissen befreit.
5. Der volle Sinn der Bestätigung der Verehrung vom 10. Mai 2012
Jetzt hielt Papst Benedikt XVI. offenbar die Zeit für reif, um eine Erhebung zur Kirchenlehrerin durchzuführen. Es wurde kein förmlicher Prozess zur Heiligsprechung, wie er eigentlich nötig wäre, durchgeführt, aber der Papst erklärte am 10. Mai 2012 in Rom, dass die hl. Hildegard für die gesamte Weltkirche als heilig gilt und so auch überall verehrt werden kann. Man konnte bei dieser Erklärung vom 10. Mai jedoch nicht ganz erkennen - wenigstens zum damaligen Zeitpunkt ohne ein besonderes Wissen -, warum eine solche Bestätigung der amtlichen Verehrung notwendig war. Heute sehen wir durch die Verkündigung ihrer Erhebung zur Kirchenlehrerin, dass eine solche Erklärung der Heiligkeit der Hildegard von Bingen für die Erhebung zur Kirchenlehrerin wesentlich war. Es musste dafür aber kein förmlicher Prozess geführt werden. Zwar gab es in eingeweihten Kreisen immer wieder Kenntnisse, die offenbar zum Teil auf Indiskretionen zurückgingen, dass eine Erhebung der hl. Hildegard zur Kirchenlehrerin bevorstehe. Aber mehr als Gerüchte waren dies nicht. So konnte man auch den vermutlich tieferen, aber eben doch verborgenen Hintergrund der amtlichen Bestätigung ihrer Heiligkeit vom 10. Mai nur vermuten. Jetzt wird vollends klar, warum diese beiden Stationen, nämlich die Bestätigung ihrer Heiligkeit (10. Mai 2012) und die Erhebung zur Kirchenlehrerin (27. Mai 2012), innerlich zusammengehören.
6. Wer ist ein Kirchenlehrer?
Was ist nun ein Kirchenlehrer bzw. eine Kirchenlehrerin? Die Kirche der Frühzeit kannte in Ost und West Gruppen besonders herausragender Lehrer der Theologie, die eine außerordentliche Autorität für die Kirche darstellten: Im Westen waren dies Augustinus, Ambrosius, Gregor der Große und Hieronymus. In der Ostkirche waren es Basilius der Große, Gregor von Nazianz, Athanasius und Johannes Chrysostomus. Diese großen Lehrer waren zunächst auf die Zeit der Alten Kirche beschränkt, also den Bereich der „Kirchenväter". Dafür gab es auch andere Namen, wie z. B. „Säulen der Orthodoxie". Aber man hat später den Begriff des Kirchenlehrers auf große Theologen der Folgezeit ausgedehnt. Dabei spielte die Stellung des hl. Thomas von Aquin eine wichtige Rolle. Andere Lehrautoritäten aus verschiedenen Orden und theologischen Schulen folgten, wie der hl. Bonaventura, Anselm von Canterbury, Bernhard von Clairvaux, Franz von Sales, Petrus Canisius, Johannes vom Kreuz, Albert der Große, Robert Bellarmin u.a. Es sind über dreißig Kirchenlehrer geworden.
Seit langer Zeit galten und gelten vier Kriterien für den Rang eines Kirchenlehrers: die Rechtgläubigkeit der Lehre, die Heiligkeit des Lebens, eine im weiteren Sinne hervorragende wissenschaftliche Leistung und die ausdrückliche Anerkennung durch den Papst oder den Heiligen Stuhl (Approbation). Die Kirchenlehrer haben eine besondere Stellung in der Liturgie. Sie gelten als wichtige theologische Bezeugungsinstanz („locus theologicus"), nämlich als „Autorität der Heiligen" („auctoritas sanctorum"). Die Form ihrer Anerkennung als Kirchenlehrer ist in den verschiedenen Zeiten unterschiedlich. Eine zusammenfassende Festlegung ihres Ranges, dargestellt durch die genannten vier Kriterien, erfolgte im Jahr 1741 durch Benedikt XIV.
In diesem Sinne werden die Kirchenlehrer auch durch das Zweite Vatikanische Konzil beim Studium der Theologie besonders empfohlen (Dekret über die Ausbildung der Priester, Art. 19; Dekret über die christliche Erziehung, Art. 10; vgl. auch Dogmatische Konstitution über die Göttliche Offenbarung, Art. 8 und 23; Dekret über die Missionstätigkeit der Kirche, Art. 22). - Die evangelische Kirche kennt den Begriff des Kirchenlehrers in einem weiteren Sinne und verwendet ihn besonders für Melanchthon und Calvin, etwas später, aber nachhaltiger für Luther, und in neuerer Zeit manchmal auch für Friedrich Schleiermacher.
7. Die Neuigkeit: Es gibt Kirchenlehrerinnen!
Eine große Wende bedeutet es aber in jüngster Zeit, dass der Begriff des Kirchenlehrers auch auf Frauen angewandt worden ist. Dies ist gewiss noch zu wenig beachtet worden, auch für die Bedeutung der Frauen für die Theologie und für das Verhältnis der Kirche zur Frau überhaupt. Im Jahr 1970 wurden gleich zwei Frauen zu Kirchenlehrerinnen ernannt, wenn auch zu verschiedenen Daten, nämlich Teresa von Avila (27. September 1970 durch Papst Paul VI.) und Katharina von Siena, zugleich Patronin Italiens (am 4. Oktober 1970 ebenfalls durch Papst Paul VI.). Damit war das Eis gebrochen. Die heilige Theresia von Lisieux (vom Kinde Jesu) folgte als nächste Kirchenlehrerin nach ihrer Heiligsprechung (1925) im Jahr 1997 (19. Oktober durch Papst Johannes Paul II.). Die heilige Hildegard von Bingen ist also die vierte Frau, die zu einer Kirchenlehrerin erhoben wird. Sie ist die erste und einzige aus dem mitteleuropäisch-deutschen Sprach- und Kulturraum.
Dies zeigt die Bedeutung der heiligen Hildegard im Chor der Kirchenlehrerinnen und Kirchenlehrer. Natürlich bedarf diese Bedeutung der inhaltlichen Entfaltung, wobei besonders auch auf das Charisma und die spirituelle Seite der Glaubenslehre abgehoben werden muss. Nach der Erhebung zur Kirchenlehrerin ist dies gewiss eine große Aufgabe der Theologie und anderer Disziplinen. Sie wird aus der reichen Hildegard-Forschung der letzten Jahrzehnte ermöglicht, die mit großen Gelehrten, wie dem Heidelberger Medizinhistoriker Heinrich Schipperges, aber auch durch die Erforschung des Lebens sowie der Theologie durch die Benediktinerinnen vor allem in Kloster Eibingen, - ich verzichte hier auf Namen -, sowie weiterer Wissenschaftler und Institutionen verbunden ist. Dies wäre freilich nicht möglich ohne die Veröffentlichung kritischer Editionen und wertvoller Übersetzungen der meisten ihrer Schriften, deren Erarbeitung bis heute im Gange ist. Es ist auch eine schöne Anerkennung dieser oft im Verborgenen erarbeiteten Leistungen.
Wenn von Rom weitere Informationen zu uns gelangen, kann man weitersehen.
Mainz, 29. Mai 2012
(MBN)
Ingelheim. Beim Rheinland-Pfalz-Tag in Ingelheim hat der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, an die Gründung des Landes vor 65 Jahren und die Gedenkfeier aus diesem Anlass am 18. Mai 2012 erinnert. Ingelheim sei damals ein wichtiges Zentrum gewesen, und sei seit 1996 Kreisstadt und Sitz des Landkreises Mainz-Bingen. „Wir haben also viel Anlass zum Dank", stellte er in seiner Predigt im Ökumenischen Gottesdienst am Samstag, 2. Juni, in der unweit der Kaiserpfalz gelegenen evangelischen Saalkirche fest, und erklärte: „In diesem Sinn können wir auch das Leitwort dieses Gottesdienstes am Rheinland-Pfalz-Tag verstehen: ‚Immer im Licht'."
Lehmann legte dar, warum das Licht „eine so große Rolle in den biblischen Texten und in unserem Glauben spielt". Er verwies auf eine Vielzahl von Bibelstellen, in denen vom Licht die Rede ist, angefangen von der Schöpfungserzählung im Buch Genesis („Gott sprach: Es werde Licht") bis zum Beginn des Johannes-Evangeliums („Im Anfang war das Wort...In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen."). Das Licht bringe eine befreiende Erhellung des ganzen menschlichen Daseins. „Es vertreibt die Ängste, das Dunkel der Unwissenheit, das Zwielicht der Lebenslüge, die Verblendung des Kreisens nur um sich selbst, Missgunst und Abneigung, Unfrieden und Hass", erläuterte er und unterstrich: „Wir brauchen diese Erleuchtung, weil es so viel Dunkelheit gibt und in dieser Dunkelheit viele Irrlichter, die uns verzaubern und verführen."
Die Gläubigen seien in Gottes „wunderbares Licht gerufen", betonte der Bischof. Dieses Licht dürfe auch in den schwierigsten Stunden des Menschen nicht einfach erlöschen. Die Christen seien in besonderer Weise aufgerufen, Zeugnis vom Licht zu geben. Alles komme darauf an, „dass wir in unsere konkrete Welt Licht bringen, wo Finsternis, auch im Sinne von Verzweiflung und Ausweglosigkeit, herrscht". Dazu führte der Kardinal die Not von Menschen in Ingelheim an, „die keine Heimat haben und nicht selten wieder abgeschoben werden". Deshalb sei die Kollekte dieses Gottesdienstes für die Ökumenische Flüchtlingshilfe GmbH erbeten worden. Seit 20 Jahren unterstütze diese gemeinnützige Gesellschaft Flüchtlinge und Asylbewerber, besonders aus Nordafrika und dem Nahen Osten. Durch diese Hilfstätigkeit der Kirchen und einzelner Personen werde viel Licht in ein oft dunkles Leben gebracht.
Neben Kardinal Lehmann wirkten im ökumenischen Gottesdienst unter anderen mit: der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Dr. Volker Jung, der Propst für Rheinhessen, Dr. Klaus-Volker Schütz, und der Präses der EKHN-Landessynode, Dr. Ulrich Oelschläger. Ministerpräsident Kurt Beck und Pfarrgemeinderatsmitglied Monika Monerjan von St. Remigius waren bei den Fürbitten beteiligt. Ulrich Franzky hatte zu Beginn des Gottesdienstes hervorgehoben, dass seit Jahren eine gute ökumenische Gemeinschaft der Saalkirchengemeinde mit der katholischen Gemeinde St. Remigius bestehe. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Georg Philipp Telemann-Chor, Ingelheim, unter Leitung von Kantor Carsten Lenz.
Sk (MBN)
Mainz. Durch die zunehmend knapper bemessene Zeit („Minutenpflege"), die den Pflegerinnen und Pflegern für den unmittelbaren Dienst am Patienten zur Verfügung steht, sind die Arbeitsbelastungen im Pflegeberuf enorm gewachsen, häufig bis an die Grenzen der Zumutbarkeit. Mit dieser Problematik befasste sich am Dienstagabend, 29. Mai, unter der provozierenden Fragestellung „Pflegen am Fließband?" ein Diskussionsforum im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in Mainz. Mitveranstalter waren die Arbeitnehmer- und Betriebsseelsorge im Bistum Mainz und die Abteilung Sozial- und Gesundheitspolitik des DGB-West. Neben einer Bestandsaufnahme von Defiziten und Missständen, die seit Jahren immer wieder beklagt werden, ging es darum, Lösungsansätze zur Verbesserung der Pflege aufzuzeigen, durch die das Pflegepersonal entlastet werden kann und die Patienten besser versorgt werden können.
In der Einführung unterstrich der Leiter des EKHN-Zentrums, Oberkirchenrat Christian Schwindt, dass die „Gesellschaft als Ganzes" die Verantwortung für eine gelingende Pflege trage. „Daher müssen wir uns alle fragen, was uns gute Pflege wert ist." Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege seien ein wichtiger Beitrag für ein „verantwortungsvolles, an der Würde des Menschen orientiertes Pflegeleitbild". Dazu zeigte der bundesweit bekannte „Pflegekritiker", Claus Fussek, im Eröffnungsvortrag „Alltag im Pflegeheim" an Beispielen auf, wie weit die Praxis in vielen Einzelfällen von einem solchen Pflegeleitbild entfernt ist.
Der in der Nähe von München lebende Sozialpädagoge, Autor des Buches „Im Netz der Pflegemafia" (2008), berichtete, dass er viele Beispiele von Menschenrechtsverletzungen und unterlassenen Hilfeleistungen in Alten- und Pflegeheimen kenne. „Zwei Drittel meiner Informanten sind Pflegekräfte." Die Probleme seien 30 Jahre alt, aber trotz zahlloser Beschwerden und Resolutionen habe sich im Grunde wenig geändert. Menschen würden weiterhin im letzten Lebensabschnitt im Stich gelassen, zum Beispiel weil ihnen ein rechtzeitiger Gang zur Toilette verweigert werde, weil sie mit Medikamenten ruhig gestellt würden, weil sie zu wenig an die frische Luft kämen, und weil keine Zeit für menschliche Zuwendung bleibe.
Die vor einigen Jahren eingeführten Qualitätskontrollen (Pflege-Qualitätssicherungsgesetz von 2006) hätten dazu geführt, „dass wir jetzt in allen Heimen Bestnoten haben und die Bewohner angeblich zu 100 Prozent zufrieden sind", bedauerte Fussek: „Eine ganze Gesellschaft möchte das Elend der Pflege nicht sehen." Die Pflegekräfte sollten sich zusammenschließen und das Thema offensiv, öffentlich und transparent diskutieren. Gute Pflege sei machbar und bezahlbar. Dies sei eine Schicksalsfrage der Nation. Bei Menschenrechtsverletzungen in anderen Ländern meldeten sich die Deutschen mit als Erste zu Wort, aber gegenüber den Menschenrechtsverletzungen in der Pflege herrsche weitverbreitetes Schweigen.
Das anschließende Podium wurde von der stellvertretenden Leiterin des EKHN-Zentrums, Dr. Brigitte Bertelmann, moderiert. Um das Gewicht der Problematik zu verdeutlichen, führte sie an, dass bis zum Jahr 2025 in Deutschland über 150.000 qualifizierte Pflegekräfte fehlen werden, und dass die Zahl der Demenzkranken sich in 25 Jahren verdoppeln werde. Die rheinland-pfälzische Sozial-, Arbeits- und Gesundheitsministerin Malu Dreyer bekannte, es berühre sie immer wieder, wenn sie höre, welchen Belastungen pflegebedürftige Menschen ausgesetzt sind, denn es gehe um ihre Würde und darum, ihnen mit Respekt zu begegnen. Die vielen engagierten Pflegekräfte brauchten mehr Anerkennung, betonte sie.
Die Vorsitzende der Mitarbeitervertretung im Caritas-Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth in Bürstadt, Cornelia Kremski, kritisierte, dass die von den Pflegekräften geforderten Dokumentationen überhand genommen hätten und die eigentliche Pflege behinderten. Demgegenüber verteidigte die Vorsitzende der Pflegegesellschaft Rheinland-Pfalz, Solveigh Schneider, die Dokumentationen als hilfreich, um jeweils den Pflegeprozess zu überprüfen und Zugang, zum Beispiel zu Demenzkranken, zu finden. Sie räumte ein, dass sich für die Pflegekräfte eine hohe Arbeitsverdichtung ergeben habe, und bemängelte, dass deren Interessen in der Gesetzgebung nur unzureichend berücksichtigt seien.
Pastoralreferent Hans-Georg Orthlauf-Blooß, Leiter der Regionalstelle Mainz der Betriebsseelsorge, fasste am Schluss wichtige Ergebnisse des Treffens zusammen. In der Pflege stehe die Würde des alten, kranken oder dementen Menschen an erster Stelle. Es gehe nicht nur um den „körperbezogenen" Pflegeaufwand, sondern auch um die Erfüllung emotionaler Bedürfnisse. Deshalb empfänden viele hoch motivierte Pflegekräfte es als schlimm, dass ihnen im hektischen Alltag zu wenig Zeit dafür bleibe. Orthlauf-Blooß unterstrich, dass die heutige Pflege „massiv im Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ethik steht". Alte, kranke oder demente Menschen würden zu sehr als „Kostenfaktor" betrachtet. Pflegende sähen sich gezwungen, fast ausschließlich unter Kostengesichtspunkten zu handeln.
Im Ausblick auf die Zukunft benannte der Betriebsseelsorger notwendige Veränderungen, die auch in der Diskussion laut wurden: Die Krankenpflege als qualitativ hochwertige anspruchsvolle Tätigkeit brauche ein „Ansehen in der Gesellschaft, das der tatsächlichen Situation entspricht", und damit ein Wandel in der öffentlichen Meinung. Die Bezahlung der Pflegekräfte müsse in Ausbildung und Beruf leistungsgerechter werden. Hier stehe die Politik in der Verantwortung. Die Pflegeleistungen müssten durch die Tarifsysteme der Kassen adäquat honoriert werden. Orthlauf-Blooß schloss mit der Forderung: „Wir brauchen mehr kreative Ideen, Einbindung von Ehrenamtlichen, Integration ins Gemeinwesen und auch mehr Alternativen zum klassischen Heim."
Sk (MBN)
Mainz/Bonn. Die katholische Kirche in Deutschland stärkt ihr Angebot auf dem Feld der Medienkompetenz. Dazu hat jetzt die von der Deutschen Bischofskonferenz eingerichtete „Clearingstelle Medienkompetenz" an der Katholischen Hochschule in Mainz ihre Arbeit aufgenommen. Ziel ist es, Mediennutzer zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Medien zu befähigen. Bereits auf ihrer Frühjahrsvollversammlung 2012 in Regensburg hatte die Deutsche Bischofskonferenz betont, dass verbesserte Medienkompetenz als „grundlegend für ein friedliches Zusammenleben der Menschen gilt." Die meisten Formen von Fehlverhalten wie digitale Sucht, Datenmissbrauch, Gewaltverherrlichung oder Cybermobbing basieren auf Einstellungen und Gewohnheiten, denen durch Angebotsverbote und Einschränkungen nicht zuverlässig beizukommen ist. Aus diesem Grund soll die Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz Angebote schaffen, um den Risiken persönlicher Fehlentwicklung entgegen zu treten und Medienkommunikation konstruktiv in das menschliche Miteinander zu integrieren. Dabei werden die bereits vorhandenen Ressourcen kirchlicher Medienpädagogik besser für Eltern, Kinder und Jugendliche sowie Multiplikatoren nutzbar gemacht.
Die Arbeit der Clearingstelle umfasst mehrere Aufgabenbereiche. Zum einen ist geplant, die vorhandenen medienpädagogischen Angebote von Diözesen, Verbänden und Institutionen im Bereich der katholischen Kirche zusammen zu tragen und für die Nutzer besser zu präsentieren. Dazu wird eine Online-Datenbank eingerichtet, in der nach Themen, Veranstaltungen und Personen zu medienpädagogischen Fragestellungen recherchiert werden kann.
Zum anderen sollen kirchliche und außerkirchliche Träger im Bildungsbereich ermutigt werden, sich verstärkt zu vernetzen, um die Anliegen der Medienkompetenz gemeinsam zu transportieren. Eine Kooperation mit ausgewählten Trägern von Best-Practice-Projekten zur Medienkompetenzvermittlung wird angestrebt.
Nach Ansicht von Professor Andreas Büsch, Leiter der Clearingstelle Medienkompetenz, wird die gemeinsame Ausrichtung der einzelnen Aufgabenfelder darin bestehen, den Beitrag der Kirche zu einem umfassenden Medienbildungs-Angebot herauszuarbeiten, „damit Menschen die gesamte Bandbreite der Medien kompetent - und das heißt: für ihr jeweiliges Leben sinnvoll und sinnstiftend - nutzen können". Mit ihrer Clearingstelle zur Medienkompetenz habe die katholische Kirche ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland.
Hinweis: Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz, c/o Katholische Hochschule (KH) Mainz, Postfach 2340, 55013 Mainz, (Besucheranschrift: Saarstraße 3, 55122 Mainz), Tel.: 06131/28944-955, Fax: 06131/28944-851, E-Mail: clearingstelle@kh-mz.de, Internet: http://medienkompetenz.katholisch.de/
SDBK (MBN)
Mainz. Dr. Uwe Beck ist seit 1. Juni neuer Landessenderbeauftragter der rheinland-pfälzischen Bistümer beim Südwestrundfunk (SWR). Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, begrüßte Beck am Montag, 4. Juni, im Bischöflichen Ordinariat in Mainz im Kollegenkreis. Eine offizielle Einführung in das Amt wird zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden. Beck tritt die Nachfolge von Professor Dr. Thomas Weißer an, der zum 1. April den Lehrstuhl für Theologische Ethik am Institut für Katholische Theologie der Otto Friedrich-Universität in Bamberg übernommen hat.
Uwe Beck wurde 1959 in Reutlingen geboren. Nach dem Abitur am Wirtschaftsgymnasium in Biberach im Jahr 1979 schloss er ein Sprachenjahr (Latinum und Graecum) in Stuttgart an. Seinen Zivildienst leistete er anschließend in Schwäbisch Gmünd. Es folgte von 1982 bis 1988 das Diplomstudium der Katholischen Theologie in Tübingen und Innsbruck. Mit einer Arbeit über die Kirchenberichterstattung im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel" („Kirche im SPIEGEL - Spiegel der Kirche?, Ein leidenschaftliches Verhältnis, Ostfildern 1996) promovierte er in Theologie. Der Ausbildung zum Pastoralreferenten (1991-1994) folgte eine Zeit als freier Journalist. Hinzu kamen Buchveröffentlichungen, Fernsehdokumentationen für die ARD und das ZDF und eine rege Vortragstätigkeit. Zuletzt arbeitete Beck als Lehrer, Seelsorger und freier Autor in Ulm.
tob (MBN)
Mainz. Das Bistum Mainz unterstützt auch in diesem Jahr das im April 2010 neugegründete südindische Bistum Puttur. Der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, sagte dem Bischof der Diözese, Geevarghese Mar Divannasios, 10.000 Euro für den Bau eines weiteren Pfarrhauses zu. Bei dem Treffen am Dienstag, 5. Juni, im Bischöflichen Ordinariat in Mainz erläuterte Divannasios, dass sein Bistum langsam, aber stetig wachse. Das Bistum Mainz hatte die Diözesse Puttur bereits im vergangenen Jahr unterstützt. Die Diözese Puttur gehört zur Syro-malankarischen Kirche und ist damit eine Katholische Ostkirche der indischen Thomaschristen. In Puttur gibt es rund 3.000 Katholiken und 19 Priester.
Divannasios war seit 1997 Bischof der Diözese Battery in Südindien, von deren Gebiet das neue Bistum Puttur abgespalten wurde. Das Bistum Mainz hatte bereits in den vergangenen Jahren den Bau eines Gemeindesaales und den Bau eines Pfarrhauses der Diözese Battery finanziell unterstützt. Erste Kontakte zum Bistum Mainz hatte Divannasios zum verstorbenen ehemaligen Apostolischen Protonotar Martin Luley, der von 1973 bis 1996 Generalvikar in Mainz war.
tob (MBN)
Mainz. Zwei Religionskurse aus der Albertus Magnus-Schule in Viernheim hatten am Dienstag, 5. Juni, die Gelegenheit zur Begegnung mit dem Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann. Die Jugendlichen waren mit ihren Lehrern Wilfried Röhrig und Simone Muth zu Gast in Mainz und besuchten neben dem Bischöflichen Ordinariat auch den Mainzer Dom und das Priesterseminar. Auch Generalvikar Dietmar Giebelmann und die Dezernentin für Schulen und Hochschulen, Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, begrüßten die Gruppe aus Viernheim.
tob (MBN)
In der Woche vor dem zehnten Jahrestag der Bischofsweihe des Mainzer Bischofs Hermann Volk am 5. Juni 1972 erscheint in den Mainzer Bistumsnachrichten eine Würdigung von Professor Dr. Alfred Schüler (1897-1980). Der Priester des Bistums Mainz war unter anderem Theologieprofessor an der Technischen Hochschule Darmstadt und der Universität Gießen. In seinem Beitrag würdigt Schüler den Werdegang und das Wirken von Volk als Theologieprofessor, ökumenischer Theologe und auch Diaspora-Pfarrer und schreibt dann: „Er kennt die Kleinarbeit! Ohne diesen Fundus wäre sein sicheres theologisches Urteil, sein überzeugendes Argumentieren nicht denkbar. Von hier baut sich auch ganz natürlich seine Autorität auf. Gar nicht repräsentativ, nicht äußerlich, nicht erdrückend. Sein Verhalten ist ganz und gar bestimmt von zwei Komponenten: der Sache, der nüchtern und ernst ins Auge geschaut wird, - und dem Gesprächspartner, der sich vom einem entgegenkommenden Verstehen umfangen fühlt. Er spricht nicht apologetisch, sondern behutsam und klärend vom größeren Zusammenhang her. Er ist schlicht im Auftreten, freundlich zu jedem, ohne Allüren. Aber wenn er da ist, ist er da!"
Die Feierlichkeiten zu Volks Bischofsjubiläum ziehen sich über vier Tage hin. Den Auftakt macht am Samstag, 3. Juni, ein Empfang für „die Vertreter des öffentlichen Lebens" im Mainzer Haus am Dom. Am Sonntag, 4. Juni, waren die Vertreter der Laiengremien der Diözese zu einem Pontifikalamt im Mainzer Dom und einer anschließenden Begegnung im Eltzer Hof eingeladen. Den Weihetag am 5. Juni beging Bischof Volk mit den Geistlichen des Bistums - zunächst mit einem Pontifikalamt im Dom und anschließend mit einer Feierstunde im Kurfürstlichen Schloss. Während dieser Feierstunde gab Volk bekannt, dass Papst Paul VI. den damals 44-jährigen Studiendirektor Wolfgang Rolly zum Weihbischof von Mainz ernannt hat. Den Abschluss der Feierlichkeiten markierte eine Begegnung mit den Seelsorgehelferinnen des Bistums am 7. Juni. Nach der Verleihung der Missio canonica in Mainz-St. Peter schloss sich eine Feierstunde im Kurfürstlichen Schloss an.
Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 5 vom 29. Mai 1972 und Nr. 6 vom 5. Juni 1972
Bad Peterstal-Griesbach. Eine Berufungswanderung für junge Erwachsene ab 17 Jahren bietet die Diözesanstelle Berufe der Kirche im Bistum Mainz von Sonntag, 22. Juli, bis Donnerstag, 26. Juli, an. Die Besinnungstage in einer Schwarzwaldhütte in Bad Peterstal-Griesbach stehen unter dem Motto „Brannte uns nicht das Herz, als er unterwegs mit uns redete?". Für die fünf Tage sind verschiedene Tagestouren geplant, bei denen die eigene Berufung im Mittelpunkt steht. Weitere Elemente sind gemeinsames Gebet, stille Zeit, Gespräche sowie die tägliche Eucharistiefeier. Die Kosten betragen 95 Euro; Anmeldeschluss ist der 30. Juni.
Hinweis: Diözesanstelle Berufe der Kirche im Bistum Mainz, Himmelgasse 7, 55116 Mainz, E-Mail: berufederkirche@bistum-mainz.de, Internet: http://www.berufe-kirche-mainz.de/
tob (MBN)
Mainz. Am Samstag, 16. Juni, um 11.00 Uhr führt Professor Jürgen Blänsdorf durch die aktuelle Ausstellung der Martinus-Bibliothek „Griechen - Römer - Araber in Pergamentfragmenten der Martinus-Bibliothek". Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Altphilologe hat die aktuelle Ausstellung der Martinus-Bibliothek mit seinen Studenten gestaltet.
Bis Freitag, 27. Juli, präsentiert die Martinus-Bibliothek noch 17 der neugefundenen mittelalterlichen Fragmente von Handschriften antiker und mittelalterlicher Autoren aus der Zeit zwischen dem neunten und 15. Jahrhundert, deren Herkunft nicht nur Griechenland, Rom und das christliche Mitteleuropa umfasst, sondern sogar von Persien und Ägypten bis Tunis und Toledo reicht. Die Ausstellung ermöglicht einerseits einen Blick auf die Welt des mittelalterlichen Wissens. Zum anderen gibt sie auch Einblicke in die paläographische Forschung, indem sie etwa darstellt, wie ein mittelalterliches Manuskript entziffert und übersetzt wird.
Hinweis: Martinus-Bibliothek - Wissenschaftliche Diözesanbibliothek Mainz - Grebenstraße 8 (Eingang), Augustinerstraße 34 (Post), 55116 Mainz, Tel.: 06131/266-222, Fax: 06131/266-387, E-Mail: martinus.bibliothek@bistum-mainz.de, Internet: www.bistum-mainz.de/martinus-bibliothek - Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9.00 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 18.00 Uhr
pm (MBN)
Offenbach. Der Antonius-Preis der Offenbacher Gemeinden von Katholiken anderer Muttersprache wird in diesem Jahr posthum an Bernd Krämer verliehen, der am 14. Januar dieses Jahres im Alter von 62 Jahren verstorben ist. Als langjähriger Referent für die Gemeinden von Katholiken anderer Muttersprache im Bistum Mainz und Leiter der Abteilung „Übergemeindliche Seelsorge und Migrantenseelsorge" im Dezernat Seelsorge hat er Leben und Entwicklung der Gemeinden von Katholiken anderer Muttersprache entscheidend mitgeprägt. Krämers Sohn Fabian wird den Preis am Dienstag, 12. Juni, um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Marien in Offenbach entgegennehmen.
Der Antonius-Preis wird in diesem Jahr zum 14. Mal verliehen. Der Preis wird jedes Jahr in Form einer Medaille an eine Person oder Institution verliehen, die sich in Offenbach für die ausländische Bevölkerung, für das Zusammenleben von Deutschen und Bürgern anderer Staatsangehörigkeit, für das Gelingen einer multi- und interkulturellen Gesellschaft besonders engagiert oder engagiert hat.
Träger des nach dem heiligen Antonius benannten Preises sind die Italienische Katholische Gemeinde, die Kroatische Katholische Gemeinde, die Portugiesische Katholische Gemein-de, die Spanische Katholische Gemeinde und die Polnische Katholische Gemeinde. Frühere Preisträger sind unter anderen Ferdi Walter (1995), Monsignore Hermann Mayer (1996), Pfarrer Günther Krämer (1999), Anna Looser (2000), Brigitte Koenen (2001), Francisco Cabral (2004), Pfarrer Josip Klaric (2006), Gerhard Grandke (2007), Ernst Buchholz (2008), Saverio Vincenzo (2009) und Bernd Georg (2010).
tob (MBN)
Mainz. Die Malteser Mainz feiern in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen und veranstalten aus diesem Grund am Sonntag, 10. Juni, ein großes Sommerfest. Eingeladen sind nicht nur alle aktuellen Mitglieder, sondern auch alle Ehemaligen. Los geht das Fest um 15 Uhr rund um die Rettungswache an der Jägerstraße, Ecke Am Fort Elisabeth.
„Wir möchten das Jubiläum nutzen, um mit allen, die irgendwann einmal mit uns zu tun gehabt haben, wieder in Kontakt zu treten", erklärt Thomas Häfner, Mitglied der Ortsleitung. Angesprochen seien alle, die als hauptamtlicher Mitarbeiter, ehrenamtlicher Helfer, Zivildienstleistender oder Aushilfe in den vergangenen 50 Jahren für die Malteser Mainz aktiv gewesen sind.
Das Sommerfest soll die Möglichkeit bieten, miteinander ins Gespräch zu kommen. „In den fünf Jahrzehnten hat sich viel getan. Wir würden uns freuen, viele Erinnerungen mit den Beteiligten aufleben zu lassen", sagt Häfner. Für Interessierte ist ein Rundgang durch die neue Rettungswache und die Stadtgeschäftsstelle geplant. Es gibt Kaffee und Kuchen, am Abend wird gegrillt. Eine Hüpfburg steht für junge Besucher bereit.
Hinweis: Wer kommen möchte, sollte sich zur besseren Planung vorher anmelden unter der E-Mail-Adresse: sommerfest@malteser-mainz.de
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