Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 15

20. April 2011

Mainz, 15.3.2011: Die Ausstellung
Mainz, 15.3.2011: Die Ausstellung "Der verschwundene Dom" ist bis zum 16. Oktober im Mainzer Dom- und Diözesanmuseum zu sehen.
Datum:
Mi. 20. Apr. 2011
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder -129,
Fax 06131/253-402, E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Vorschau

  • Feierlichkeiten zum Geburtstag des Kardinals (ab 15.5.)  
  • Gottesdienstübertragungen an Ostern (23. & 25.4.)  
  • Philosophische Matinée zu Søren Kierkegaard (30.4.)

Berichte

  • Bundespräsident Wulff besuchte Mainz-St. Stephan  
  • Ausstellung „Der ‚verschwundene' Dom" eröffnet  
  • 1.100 Jugendliche bei Firmlingstreffen in Mainz  
  • Osterkerzentausch zwischen Mainz und Dijon  
  • Vortrag von Kardinal Lehmann zum Wormser Dom  
  • Kritische Würdigung des Ratzinger-Buches über Jesus  
  • Treffen der katholischen Schulen in Rheinland-Pfalz

Personalien

  • Christina Zils als neue Schulleiterin eingeführt

Publikationen

  • Buch über Französische Revolution von Pfarrer Gebhard

Vorschau

Veranstaltungen zum 75. Geburtstag von Kardinal Lehmann (15.-22.5.)

Domkonzert und Bistumsfest rund um den Mainzer Dom / Fernsehgottesdienst

Mainz. Den Abschluss der Veranstaltungen zum 75. Geburtstag (16. Mai) des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann, markiert ein Bistumsfest am Sonntag, 22. Mai, rund um den Mainzer Dom. Ähnlich wie zum 70. Geburtstag im Jahr 2006 und zum Silbernen Bischofsjubiläum im Jahr 2008 wird nach dem Gottesdienst wieder ein buntes Programm geboten. Der Tag unter dem Motto „Gerufen in sein wunderbares Licht" (1 Petr 2,9) beginnt um 10.00 Uhr mit einem Gottesdienst vor dem Mainzer Dom, der vom Südwestrundfunk (SWR) und vom Hessischen Rundfunk (HR) live übertragen wird. Anschließend präsentieren sich Dekanate, Pfarreien, Verbände, Schulen und Einrichtungen mit eigenen Ständen.

Dazu sind rund 130 Anmeldungen eingegangen und damit noch einmal 20 mehr als vor drei Jahren. Auf den beiden Bühnen und im Mainzer Dom ist ab 13.00 Uhr wieder ein Programm mit Musik- und Kleinkunstdarbietungen vorgesehen. Das Fest endet um 17.30 Uhr mit einer Vesper im Mainzer Dom. Anstatt persönlicher Geschenke bitte der Kardinal um eine Spende für die Bonifatius-Stiftung, die Pfarreienstiftung des Bistums Mainz, oder für die Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung, die Stiftung der Caritas im Bistum Mainz.

Festkonzert im Mainzer Dom (15.5.)

Am Vorabend, Sonntag, 15. Mai, um 18.00 Uhr findet im Mainzer Dom ein Festkonzert zu Ehren des Mainzer Bischofs statt. Der Mainzer Domchor, die Domkantorei St. Martin, das Vokalensemble des Mädchenchores am Dom und St. Quintin werden zusammen mit Solisten und dem Mainzer Kammerorchester Werke von Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart aufführen. An der Domorgel wird das Ensemble von Domorganist Daniel Beckmann begleitet. Die Leitung übernehmen Domkapellmeister Mathias Breitschaft und Domkantor Karsten Storck. Auf dem Programm stehen folgende Stücke: Kantate BWV 190, „Singet dem Herrn" von Johann Sebastian Bach sowie von Mozart die Fantasie f-Moll für Orgel (KV 608), Exsultate, Jubilate (KV 165) und die Große Messe in c-Moll (KV 427). Karten sind zum Preis von zehn bzw. fünf Euro im Infoladen des Bistums Mainz oder bei der Dominformation erhältlich.

Am Geburtstag selbst sind keine großen öffentlichen Veranstaltungen geplant. Der Kardinal wird am Vormittag des 16. Mai zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bischöflichen Ordinariates einen Gottesdienst in St. Quintin feiern. Daran schließt sich ein Empfang im Bischöflichen Ordinariat an.

Hinweise:

  • www.bistum-mainz.de/bistumsfest
  • Karten für das Festkonzert sind erhältlich beim Infoladen des Bistums, Heiliggrabgasse 8, Tel.: 06131/253 888 und in der Mainzer Dominformation, Markt 10, Tel.: 06131/253 412, Internet: www.mainzer-domchor.de
  • Die Bonifatiusstiftung ist die Dachstiftung zur Förderung der Zukunftssicherung der Pfarrgemeinden im Bistum Mainz. Kontoverbindung: Bonifatius-Stiftung, Kontonummer 4007070018, BLZ: 37060193, Pax-Bank Mainz eG. Weitere Informationen zu den Stiftungen im Bistum Mainz unter www.bistum-mainz.de/stiftungen
  • Die Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung ist eine Gemeinschaftsstiftung zur Förderung der karitativen und sozialen Arbeit im Bistum Mainz. Kontoverbindung: Ketteler-Stiftung, Kontonummer 4002828028, Pax-Bank Mainz eG. Weitere Informationen zu den Stiftungen in Bistum Mainz unter www.bistum-mainz.de/stiftungen

tob (MBN)

 

Gottesdienstübertragungen an Ostern (23. & 25.4.)

Kardinal Lehmann ist Gast der HR-Sendung „Sonntagsgespräch" (24.4.)

Friedberg/Mainz/Frankfurt. Aus der Heilig Geist-Kirche in Friedberg überträgt HR 4 am Montag, 25. April, live um 10.05 Uhr den Gottesdienst zum Ostermontag. Pfarrer Stefan Wanske wird die Eucharistiefeier leiten und predigen. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst vom Kirchenchor Mariä Himmelfahrt unter der Leitung von Karola Bausum und dem „Wetterauer Blechbläserensemble". An der Orgel musiziert Regionalkantor Nicolo Sokoli. Im Anschluss an den Gottesdienst steht Pfarrer Wanske bis 12.30 Uhr am Telefon für Fragen von Hörerinnen und Hörern bereit; die Telefonnummer lautet: 06031/4717.

Die Feier der Osternacht überträgt SWR 4 am Samstag, 23. April, um 22.00 Uhr aus der Pfarrkirche St. Nikolaus in Mainz-Mombach. Pfarrer Gottfried Keindl wird die Liturgie leiten und predigen. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst vom Chor „Mystic" unter der Leitung von Brigitte Wolter. An der Orgel musiziert Hannelore Reifenberg.

Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, ist am Ostersonntag, 24. April, um 9.35 Uhr Gast der HR-Fernsehsendung „Sonntagsgespräch". Seit Sonntag, 6. März 2011, steht die Reihe unter der Überschrift „Sinn des Lebens". Moderator Meinhard Schmidt-Degenhard spricht mit Prominenten wie Dietrich Grönemeyer, Franz Müntefering oder Hildegard Hamm-Brücher über dieses Thema.

„Morgenfeier" in HR 2 jetzt auch als CD-Mitschnitt

Seit Palmsonntag, 17. April, ist die „Morgenfeier", die kirchliche Sendung in HR 2 am Sonntagmorgen, beim Hessischen Rundfunk auch als CD-Mitschnitt erhältlich. Damit kann die halbstündige Sendung nicht nur in verkürzter Form im Podcast nachgehört werden, sondern auch vollständig auf CD. Im Internet sind die Musikanteile aus rechtlichen Gründen nicht mit eingestellt. Der Mitschnittservice des Hessischen Rundfunks reagiert mit dem neuen Angebot auf Wünsche von Hörerinnen und Hörern. Der CD-Mitschnitt der „Morgenfeier" kann für elf Euro per E-Mail unter hr2@hr-online.de oder beim HR- Hörertelefon unter Tel.: 069/1555100 bestellt werden.

am (MBN)

 

„Was ist Angst?" (30.4.)

Philosophische Matinée zu Søren Kierkegaard

Mainz. Die Bistumsakademie Erbacher Hof lädt am Samstag, 30. April, von 9.00 bis 12.30 Uhr zu einer philosophischen Matinée unter der Überschrift „Søren Kierkegaard. Was ist Angst?" ein. Geleitet und moderiert wird der Vormittag von Dr. Patricia Rehm-Grätzel, Mainz, und Dr. Bernadette Schwarz-Boenneke, Studienleiterin an der Bistumsakademie. Im Einladungsflyer heißt es zum Ziel der Veranstaltung: „Die philosophische Matinée wird in Leben und Denken des Philosophen einführen. Anhand von Impulsreferaten und eigener Textarbeit werden wir die Grundthesen des Werkes ,Begriff der Angst' erarbeiten und damit einen Anstoß zur eigenen Lektüre geben."

Hinweis: Weitere Informationen und Anmeldung (bis 21.4.) beim Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, 06131/257-521, E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de, Internet: www.ebh-mainz.de

am (MBN)

 

Berichte

Besuch in St. Stephan

Kardinal Lehmann traf Bundespräsident Wulff im Mainzer Bischofshaus

Mainz. Bundespräsident Christian Wulff und der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, haben sich am Samstag, 16. April, zu einem Vieraugengespräch im Mainzer Bischofshaus getroffen. Im Anschluss an das Gespräch besuchten Wulff und Lehmann gemeinsam die Kirche St. Stephan in Mainz, die wegen ihrer von Marc Chagall gestalteten Glasfenster bekannt ist.

Vor St. Stephan wurden Lehmann und Wulff von Pfarrer Stefan Schäfer, Monsignore Klaus Mayer, ehemaliger Pfarrer von St. Stephan und Ehrenbürger der Stadt Mainz, und Karl Peter Bruch, Innenminister des Landes Rheinland-Pfalz, begrüßt.

am (MBN)

 

 

 

 

 


„Der ,verschwundene' Dom" (15.4.-16.10.)

Ausstellungseröffnung im Mainzer Dom- und Diözesanmuseum mit Kardinal Lehmann

Mainz. In Anwesenheit des Bischofs von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, ist am Freitag, 15. April, im Mainzer Dom- und Diözesanmuseum die Sonderausstellung „Der ,verschwundene' Dom. Wahrnehmung und Wandel der Mainzer Kathedrale im Lauf der Jahrhunderte" eröffnet worden. In seiner Begrüßung sagte Lehmann: „Ich wünsche der Ausstellung viele Besucher, die nach ihrem Rundgang nicht nur den Dom, sondern auch den Geist, der seine Gestalt prägte, neu entdecken mögen." Lehmann ist Schirmherr der Ausstellung, die von der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur und der Kulturstiftung der Länder gefördert wird. Die Ausstellung ist bis zum 16. Oktober zu sehen. Der Kardinal bezeichnete die Ausstellung als ein kühnes Projekt mit „überraschenden Entdeckungen" und dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Dom- und Diözesanmuseums für ihre „hervorragende Arbeit" und ihr „unermüdliches Engagement".

Lehmann hob in seinem Statement außerdem die Bedeutung der kirchlichen Denkmalpflege hervor. „Aber auch in unserer Zeit müssen die historischen Zeugnisse, nun oft die des 19. Jahrhunderts, vor gedankenloser Entsorgung bewahrt werden. Dies obliegt seit 1941 der kirchlichen Denkmalpflege, die bis heute für den Kunstbestand des Bistums Sorge trägt und bereits die Zerstörung etlicher Kunstgegenstände verhindern konnte. Dank dieser verdienstvollen Arbeit können Besucherinnen und Besucher im Rahmen dieser Ausstellung in die Vergangenheit unseres Domes eintauchen und erleben, wie sich das Gotteshaus von der Zeit des Erzbischofs Willigis bis heute immer wieder verändert hat", sagte er.

Doris Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur in Rheinland-Pfalz, zeigte sich in ihrem Statement überzeugt, dass die Ausstellung bei Besuchern und bei den Medien auf viel Aufmerksamkeit stoßen werde, „da sie an das Interesse der Menschen an unserem historischen Erbe anknüpft". Weiter sagte Ahnen, dass die Dome Mainz, Worms und Speyer „Erinnerungsorte der deutschen Geschichte" seien. Das Mainzer Dommuseum sei ein „attraktiver Wissensort der Stadt" und leiste mit der Ausstellung einen „wichtigen Beitrag zur Wissenschaftsstadt Mainz". Dr. Hans-Jürgen Kotzur, Direktor des Dom- und Diözesanmuseums unterstrich in seinem Dankwort, dass diese Ausstellung keinesfalls einen Endpunkt darstelle. „Sie soll vielmehr als Basis und Anregung für weitere wissenschaftliche Arbeit dienen", sagte er.

Schlusspunkt des Domjubiläums „1.000 Jahre Mainzer Willigis-Dom"

Zuvor hatte Kotzur das Konzept der Ausstellung skizziert. Sie setzt den Schlusspunkt des Domjubiläums „1.000 Jahre Mainzer Willigis-Dom" im Jahr 2009 und geht der Frage nach, wie der Mainzer Dom in früheren Jahrhunderten ausgesehen hat. Auf 2.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden für die Besucher jene Raumzustände des Mainzer Domes, die im Laufe der Jahrhunderte verschwanden, wieder sichtbar und erfahrbar gemacht.

Beispielsweise wurde für die Ausstellung der im 17. Jahrhundert abgerissene Ostlettner, der den Ostchor vom Langhaus trennte, rekonstruiert. Die Rekonstruktion gelang mit Hilfe der Auswertung zahlreicher historischer Quellen; zudem wurden Fragmente des Lettners in verschiedenen Magazinen wiedergefunden. Neben der Rekonstruktion der barocken Domorgel von 1702 wird den Besucherinnen und Besuchern auch ein Eindruck von der früheren Formen- und Farbenpracht des Domes gegeben und mit einem Modell visualisiert: Einander gegenübergestellt werden auch die farbliche Gestaltung des Innenraums des Domes im Mittelalter, im 19. Jahrhundert (farbig) und im Barock (weiß).

Darüber hinaus geben prächtige Wandteppiche, kostbare Schatzkunst und weitere nie gezeigte Exponate aus 1.000 Jahren Domgeschichte einen Eindruck von der Erfahrungswelt eines Dombesuchers im Laufe der Jahrhunderte. „Selbst für eingefleischte Domkenner dürfte die Ausstellung einige Überraschungen bieten", sagte Kotzur. Er wies außerdem darauf hin, dass die Veränderungen des Domes stets Ausdruck der zeitgenössischen Glaubens- und Lebensvorstellungen gewesen seien. „Als Krönungsstätte und Zeremonialraum, Wallfahrtsort und Grablege, Stiftskirche des Domkapitels und Kulisse weltlicher und religiöser Feste veränderte sich das Erscheinungsbild im Inneren und Äußeren, um den künstlerischen und liturgischen Ansprüchen jener Zeiten gerecht zu werden", unterstrich er.

Stichwort: Dom- und Dommuseum

Mit über 2000 Quadratmetern Ausstellungsfläche ist das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum in Mainz eines der größten Museen seiner Art in Deutschland. Es beherbergt Kunstwerke aus zwei Jahrtausenden, nicht nur aus dem Mainzer Dom, sondern auch aus den Kirchen der gesamten Diözese. Eine Besonderheit des Mainzer Dommuseums ist die Abfolge früh-, hoch- und spätmittelalterlicher Räume, die es ermöglichen, die Kunstwerke im historischen Umfeld ihrer stilentsprechenden Epoche zu zeigen.

Hinweise:

  • Die Öffnungszeiten des Dommuseums sind dienstags bis sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr, donnerstags bis 19.00 Uhr. Adresse: Domstraße 3 (Eingang im Kreuzgang des Domes), 55116 Mainz. Abweichende Öffnungszeiten und weitere Informationen - beispielsweise zu Gruppenführungen - auch im Internet unter www.dommuseum-mainz.de. Montags und an kirchlichen Feiertagen ist das Dommuseum geschlossen.
  • Der Eintritt in die Sonderausstellung beträgt acht Euro bzw. ermäßigt sechs Euro; zur Ausstellung erscheint in Kürze ein 448-seitiger Katalog mit zahlreichen Abbildungen, Preis: 32,90 Euro.
  • Unter www.bistum-mainz.de/presse ist auch Hörfunk-Statement von Diana Ecker, Mitarbeiterin des Dommuseums, verfügbar.

am (MBN)

 

Lehmann: Mutig für den Glauben einstehen

Über 1.100 Jugendliche beim Firmlingsbegegnungstreffen in Mainz

Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat die jugendlichen Firmbewerberinnen und Firmbewerber im Bistum Mainz dazu aufgerufen, mutig für ihren Glauben einzustehen, „damit wir wirklich Zeugen Christi in der Welt sind". Die Salbung bei der Firmung sei „kein komisches religiöses Ritual, sondern sie soll dazu dienen, dass wir die Kraft und Stärke Gottes erhalten", sagte Lehmann am Montag, 18. April, in der Missa Chrismatis (Ölweihmesse) im Mainzer Dom. Er würdigte in seiner Predigt den Mainzer Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler als mutigen Zeugen für den Glauben. Durch sein Wirken und seine Predigten sei er bei der Entwicklung der katholischen Soziallehre vorausgegangen, sagte der Kardinal.

Im Rahmen der Missa Chrismatis weihte der Kardinal das Katechumenenöl (mit dem der Täufling gesalbt wird), das Krankenöl (zur Spendung der Krankensalbung) und das Chrisam (das bei der Spendung des Firmsakramentes und der Priesterweihe Verwendung findet). Am Ende des Gottesdienstes nahmen die Vertreter der Dekanate die heiligen Öle in Empfang, um sie in die Pfarrgemeinden mitzunehmen.

Konzelebranten des Gottesdienstes waren Domdekan Prälat Heinz Heckwolf, Diözesanjugendseelsorger Pfarrer Markus W. Konrad sowie mehrere Dekane aus dem Bistum Mainz. Die musikalische Gestaltung hatten der Mädchenchor am Dom und St. Quintin unter der Leitung von Domkantor Karsten Storck sowie eine Instrumentalgruppe unter der Leitung von Regionalkantor Thomas Gabriel, Seligenstadt, übernommen. Die Domorgel spielte Domorganist Daniel Beckmann.

Abschluss des siebten „Begegnungstreffens für Firmlinge"

Die Missa Chrismatis bildete den Abschluss des diesjährigen „Begegnungstreffens für Firmlinge", an dem über 1.100 Jugendliche aus dem Bistum Mainz teilnahmen; das Treffen stand unter dem Motto „echt gerecht?!!". Veranstaltet wurde das bistumsweite Firmlingsbegegnungstreffen vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und dem Bischöflichen Jugendamt Mainz; es fand zum siebten Mal statt. Im Rahmen der Veranstaltung setzten sich die Jugendlichen anlässlich des 200. Geburtstages des Mainzer Bischofs Wilhelm Emmanuel von Ketteler (25. Dezember) mit dem Thema „soziale Gerechtigkeit" auseinander.

Zum Auftakt des Treffens wurden die Firmbewerber von Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, Bischofsvikar für Jugendseelsorge, und Diözesanjugendseelsorger Konrad im Mainzer Dom begrüßt. „Ich freue mich, dass wieder so viele von Euch in den Mainzer Dom gekommen sind, um sich auf ihre Firmung vorzubereiten", sagte Neymeyr. In seiner Begrüßung bezeichnete der Weihbischof Bischof Ketteler als einen „der größten Bischöfe unseres Bistums". „Er war sensibel für die sozialen Nöte seiner Zeit", sagte Neymeyr und rief die Jugendlichen dazu auf, „mit an einer Gesellschaft zu bauen, in der keiner benachteiligt wird".

Nach der Eröffnung konnten die Firmbewerber an verschiedenen Workshops teilnehmen. Die Bandbreite der 25 Workshops im Willigis-Gymnasium reichte von „Straßenexerzitien" über „Informationen zum Leben in den Slums dieser Welt" bis hin zu einem „Rätselraten rund um das Glaubensbekenntnis". Weitere Workshops wurden im Mainzer Dom angeboten. So konnten die Jugendlichen den Turm von Mainz-St.Stephan besteigen, die Ostkrypta im Mainzer Dom besuchen oder sich in der Memorie des Domes anhand des Labyrinthes von Chartres, das dort nachgebaut worden war, mit ihrem Lebensweg auseinandersetzen.

Stichwort: Firmung

Das Sakrament der Firmung gehört mit Taufe und Eucharistie zu den so genannten Einführungssakramenten. Bei der Firmung empfängt der Gläubige den Heiligen Geist zur Stärkung des persönlichen Glaubens und als Zeichen für die Verbundenheit mit allen anderen Glaubenden. Die Spendung der Firmung geschieht durch Handauflegung und Salbung der Stirn mit den Worten: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist." Während der Firmung legt der Pate dem Firmling die Hand auf die Schulter. Damit drückt er aus, dass er ihn auf seinem Glaubensweg stärken will. In der Regel wird die Firmung im Alter zwischen 14 und 16 Jahren gespendet. Die Firmlinge bekräftigen in der Firmung ihre Entscheidung, Christ zu sein. Während bei der Taufe noch Eltern und Paten für sie entschieden haben, treten sie jetzt selbst für ihren Glauben ein. In diesem Sinn vollendet die Firmung die Taufe.

Hinweis: Weitere Informationen zum Thema Firmung auch auf einer Themenseite des Bistums Mainz im Internet unter www.firmpastoral.de  

tob/am (MBN)

 

Zeichen der Verbundenheit

Austausch von Osterkerzen zwischen Gemeinden aus Mainz und Dijon

Mainz. Auch in diesem Jahr haben die beiden Pfarreien St. Bernhard in Mainz-Bretzenheim und Saint Bernard in Dijon (Burgund) in einem feierlichen Gottesdienst Anfang April Osterkerzen ausgetauscht. Bereits seit 15 Jahren findet der Osterkerzentausch zwischen den Gemeinden als Zeichen der Verbundenheit statt. Eine zweite Osterkerze brachte die Mainzer Reisegruppe mit dem Mainzer Dekan Markus Kölzer an der Spitze in das Kloster Cîteaux. Seit 1992 verbindet die Pfarrei St. Bernhard eine enge Freundschaft mit dem über 900 Jahre alten französischen Kloster. Eine dritte Kerze, die mit dem Wappen der Diözese Mainz und des Domkapitels verziert ist, brachte die Gruppe in die Kathedrale St. Bénigne in Dijon. Die Partnerschaft zwischen dem Bistum Dijon und Mainz entstand im Zuge der Partnerschaft zwischen Rheinland-Pfalz und Burgund, die seit 1962 besteht.

tob (MBN)

 

Worms gehört zu den bedeutendsten Zentren der mittelalterlichen Welt

Vortrag von Kardinal Karl Lehmann im Wormser Dom in der Reihe „Krone der Stadt"

Worms. „Vielen Besuchern mag der Dom nur ein Kunstwerk und ein Geschichtsmonument sein, vertraut und doch zugleich ein Fremdkörper in unserer gegenwärtigen Welt. Doch bleibt der Dom gerade auch ein großer Zeuge für den christlichen Glauben. Er ist und bleibt ein Gotteshaus, das auch heute noch in unsere Geschichte und Stadt mächtig hineinragt." Das sagte der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, bei einem Vortrag am Dienstag, 12. April, im Wormser Dom. Er sprach zum Thema „Das Bistum Worms und sein Dom. Zur heutigen Sorge des Bistums Mainz für eine große Überlieferung". Der Vortrag fand im Rahmen der Reihe „Krone der Stadt. Zum Wormser Dom" statt, die von der Bistumsakademie Erbacher Hof veranstaltet wird.

Weiter sagte der Kardinal: „Gewiss dürfen wir die Dome und Bischofsstädte dieser früheren Zeit nicht nur als kirchliche Gebäude ansehen, in denen die mittelalterliche Bedeutung des Glaubens und des kirchlichen Lebens einen Stein gewordenen Ausduck findet. Man darf diese Bauten bei all ihrer Bedeutung für die Gottesdienste und die Kirche nicht auf die religiösen Funktionen allein reduzieren. Sie haben viele Funktionen übernommen und auf die gesamte Stadt und die Bevölkerung gewirkt. Die Domkirchen spielen auch im baulichen Umfeld, im Rechts- und Verfassungsleben der Städte für das hohe und späte Mittelalter eine große Rolle."

Der Wormser Dom sei „ein großes und wichtiges Zeugnis einer Vergangenheit, die nicht einfach untergeht", sagte Lehmann. Er betonte, dass Worms „zu den bedeutendsten Zentren der mittelalterlichen Welt" gehöre. „Es hat als Brennpunkt der christlichen und der jüdischen Kultur eine außerordentliche Ausstrahlung erfahren." Und weiter: „Deswegen ist der Wormser Dom eng mit der Diözese Mainz verbunden. Dem Bischof von Mainz ist darum auch eine besondere Sorge für die lebendige Erinnerung an das Bistum Worms und an den Dom in dieser Stadt aufgegeben."

Kardinal Lehmann ging in seinem Vortrag auf die Geschichte des seit dem Jahr 614 bezeugten Bischofssitzes Worms ein. Für das siebte Jahrhundert könne man in Worms eine Bischofskirche annehmen, von der allerdings nur wenige Fragmente bekannt seien. Einen besonderen Höhepunkt habe das Bistum Worms durch das Wirken von Bischof Burchard I. (965-1025) erlangt. Wörtlich sagte Lehmann: „Unter Bischof Burchard wurde ein vollständiger Neubau des Domes errichtet. Dieser Neubau war wohl - nach der Meinung der Forscher - weitgehend identisch mit dem des heutigen, hochromanischen Domes." Lehmann bezeichnete Burchard als „überragendenden Organisator" und „bedeutendsten Bischof von Worms". Als „bedeutendster Kirchenrechtler des Frühmittelalters" habe Burchard auch eine große Bedeutung über Worms hinaus.

Weiter sagte Lehmann: „Die Annahme der Reformation in der Kurpfalz machte aus Worms ein schwaches Diasporabistum. Außer den fünf Stiften mit einigen Pfarreien fielen durch Säkularisation fast alle Pfarreien, Klöster und Stifte an die Kurpfalz; um 1600 bestand das Bistum aus circa 15 Pfarreien. Auch später gelang nur ein leichter Aufschwung, vor allem durch die Seelsorge der Orden." Insgesamt habe Worms jedoch bis zu seiner Auflösung im Jahr 1803 „große Geschichte gemacht", sagte der Kardinal. „Es war schon seit der Karolingerzeit Schauplatz zahlreicher bedeutender politischer Versammlungen. Es fanden in Worms im Lauf der Jahrhunderte über 100 Reichs- und Hoftage sowie Synoden statt. Zu den wichtigsten Ereignissen gehört der Abschluss des Wormser Konkordats aus dem Jahr 1122: Damit wurde die große Auseinandersetzung zwischen Kaisertum und Papsttum auf einer Synode mit der Verabschiedung des ‚Wormser Konkordats' beendet." Darüber hinaus habe es auch im Verlauf der weiteren Bemühungen um einen konfessionellen Ausgleich und Frieden eine große Bedeutung. „1540 und 1557 fanden in Worms Religionsgespräche zwischen reformatorischen und katholischen Theologen statt. Sie blieben ohne greifbares Ergebnis."

tob (MBN)

 

„Der Papst als Interpret Jesu"

Eine kritische Würdigung des Ratzinger-Buchs durch Marius Reiser und Albert Raffelt

Mainz. Der Neutestamentler Professor Marius Reiser, Mainz, und der Dogmatiker Professor Albert Raffelt, Freiburg, haben in einer Veranstaltung der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz am Donnerstagabend, 14. April, das neue Jesus-Buch von Joseph Ratzinger kritisch gewürdigt. Unter der Überschrift „Der Papst als Interpret Jesu" beleuchteten die beiden Theologen den zweiten Teil des Werkes „Jesus von Nazareth", der im März 2011 erschienen ist und vom Einzug Jesu in Jerusalem bis zu seiner Auferstehung handelt. Beide loben das Bestreben Papst Benedikts XVI., in geistlichen Besinnungen von der Gestalt Jesu her in seiner besonderen Beziehung zum himmlischen Vater das Ganze der Bibel zu erklären und den Lesern einen neuen lebendigen Zugang zu ihm zu eröffnen.

Ratzinger leiste dies in einer einfachen, allgemeinverständlichen Sprache, ohne die wissenschaftlichen Auseinandersetzungen um das richtige Verständnis der Bibel auszublenden. Er habe deutlich gemacht, dass er nicht als Papst schreibe, sondern als Theologe, und deshalb für wissenschaftliche Kritik offen sei. Der Papst habe das Unbehagen vieler Zeitgenossen aufgegriffen, „wie man zu einer so nebulösen Gestalt Freundschaft aufbauen" könne, und dazu ein sehr persönliches Buch geschrieben, erklärte Reiser. Er habe verdeutlicht, dass der Jesus der vier Evangelien der „wirkliche Jesus" sei, den die historischen Rekonstruktionen nicht erreichen könnten. Wegen dieser Auffassung sei Ratzinger häufiger kritisiert worden.

Inhaltlich habe Ratzinger aufgezeigt, wie stark Jesus im Alten Testament verwurzelt war. Er sei die Erfüllung der alttestamentlichen Verheißungen, die „Thora in Person". Jesus als der „neue Moses" sei das Leitmotiv der ganzen Darstellung. Er sei selbst die Botschaft, das „Reich Gottes in Person". Die moderne Exegese habe gezeigt, wie viel verborgene Christologie in den Gleichnissen Jesu und seiner Bergpredigt zu finden sei bis hin zu expliziter Christologie mit dem hohen Anspruch, „mehr zu sein" als Mose und die Propheten. Es habe ihn sehr gefreut, bekannte Reiser, dass Ratzinger an Origenes angeknüpft und Jesus als „Logos" und „Gottesherrschaft in Person" bezeichnet habe. Eine historische Rekonstruktion der Gestalt Jesu unter Ausblendung des Osterlichts lehne der Papst ausdrücklich ab. Mit Origenes, Augustinus, Thomas von Aquin und Martin Luther teile er die Vorliebe für das Johannes-Evangelium, widerspreche jedoch der These, Johannes habe wenig mit den Synoptikern zu tun.

Es sei das Anliegen Ratzingers, den Jesus der Evangelien als historischen Jesus darzustellen., der auch mit dem „Jesus der Kirche" identisch sei . Im Widerspruch zu exegetischen Kritikern Ratzingers meinte Reiser, der Versuch, den historischen Jesus ohne den Jesus der Kirche zu erklären, gleiche dem Versuch, „Hamlet ohne den Prinzen von Dänemark aufzuführen". Das Bemühen der historischen Forschung, zwischen dem „unechten" und dem „authentischen" Jesus zu unterscheiden, habe sich als Holzweg erwiesen, habe immer tiefer ins Dickicht geführt, nicht zum wirklichen Jesus, sondern nur zum „Schatten des Galiläers". Der Papst habe deutlich gemacht, wie wertvoll die historisch-kritische Methode der Bibelauslegung sei, aber zugleich gefordert, man dürfe nicht bei ihr stehen bleiben. Reiser stellte fest, die Kollegen der Exegese sollten nicht beckmesserisch nach Mängeln und Fehlern im Buch suchen, sondern die Leistung Ratzingers würdigen. Dennoch bedauerte er in der Aussprache selbst einen „Mangel" des Buches. Er vermisse darin ein Kapitel über die Wunder Jesu. Allerdings räumte er ein, dass dieses Thema erhebliche Mehrarbeit erfordert hätte, für die dem Papst die Zeit fehle.

Raffelt stellte heraus, für die systematische Theologie sei vor allem der Ansatz Ratzingers wichtig, Jesus von seinem Gottesbezug her zu verstehen. Er wertete es als positiv, dass er die „Mysterien des Lebens Jesu" zum Gegenstand seines Buches mache. Karl Rahner habe den Ausfall dieser Tradition der Kirchenväter und des Mittelalters in der neuzeitlichen Schultheologie öfter beklagt und selbst in vielen Texten seinen Beitrag dazu geleistet. Es sei ein großes Positivum, „vielleicht sogar sein Hauptgewinn", dass Ratzingers Buch diese Tradition aufgreife. Seine positive Sicht der historisch-kritischen Methode habe Ratzinger schon früh zum Ausdruck gebracht: „Darin lag die Faszination seiner Dogmatik-Vorlesung in Münster Mitte der 1960er Jahre", sagte Raffelt. Die Methodik des Buches sei eine historisch-kritisch fundierte „kanonische Exegese", die die Bibel als Ganzes im Blick habe. Sie führe die historisch-kritische Methode weiter und lasse sie zu „eigentlicher Theologie" werden. Ein zentraler Punkt sei für Ratzinger, dass „das Volk Gottes - die Kirche - das lebendige Subjekt der Schrift ist".

Raffelt versah einige Passagen des Jesus-Buches mit Fragezeichen. Zum Beispiel bemängelte er polemische Äußerungen, auf die Ratzinger aus seiner Sicht hätte verzichten sollen. Er bedauerte, dass die Perikope über den Streit Jesus mit den Sadduzäern über die Auferstehung der Toten nicht vorkomme, aber als primäres Zeugnis im Kapitel über die Auferstehung und das „leere Grab" eine Rolle spielen müsste. Die von Ratzinger angeführte Alternative zwischen zwei Hermeneutiken, einer „positivistischen" und einer „theologischen" Hermeneutik ließ Raffelt so nicht stehen. Ziel müsse eine integrative biblische Hermeneutik sein, die die positivistischen Methoden umfasse. Er finde diese Gegenstellung „grundsätzlich falsch". Die Alternative Positivismus oder theologische Exegese sei nicht entscheidend. Wichtiger sei ihm die Feststellung, dass eine mögliche integrative Hermeneutik des Christentums einer ebenso integrativen Hermeneutik einer postmodernen nichtchristlichen Religionswissenschaft gegenüber stehe, die das Christentum grundsätzlich bestreite, betonte er abschließend.

Zu Beginn des Abends hatte der Studienleiter in der Bistumsakademie, Ralf Rothenbusch, zugleich Privatdozent für Altes Testament in Freiburg i. Br., in Form und Inhalt des Buches eingeführt und es mit den Worten des Bochumer Neutestamentlers Thomas Söding als „geistliche Schriftlesung mit wissenschaftlichem Hintergrund" charakterisiert. Der Direktor der Akademie, Professor Peter Reifenberg, verwies auf die „prominente Würdigung" des Schaffens von Marius Reiser durch Ratzinger im Vorwort. In seinem Buch „Bibelkritik und Auslegung der Heiligen Schrift" (2007) biete Reiser wichtige Orientierungen für neue Wege der Exegese, ohne das bleibend Bedeutende der historisch-kritischen Methode aufzugeben, schreibt der Papst. Kardinal Karl Lehmann, der im Publikum saß, erklärte in der Aussprache, beim ersten Teil des Jesus-Buches sei es peinlich gewesen, in welchem Ton Ratzinger kritisiert wurde. Denn er habe ein beachtliches Buch geschrieben. Es sei Mahnung und Weisung, „das eine Notwendige nicht zu vergessen".

Sk (MBN)

 

Katholische Schulen fragen nach dem Bild von Gott bei der Jugend

Kardinal Lehmann besuchte die Vertreter der 76 katholischen Schulen in Rheinland-Pfalz

Bingen. Mit neuen Herausforderungen für die katholischen Schulen befassten sich am Mittwoch, 13. April, über fünfzig Vertreterinnen und Vertreter der 76 katholischen Schulen in Rheinland-Pfalz bei ihrer Jahrestagung in der Hildegardisschule in Bingen. Dabei setzten sich die Teilnehmer auch mit dem unter Schülern rückläufigen Interesse an Gottesfragen bei gleichzeitig wachsendem Interesse an Werteorientierung auseinander. Die 76 katholischen Schulen in Rheinland-Pfalz verteilen sich auf die vier Bistümer Trier, Speyer, Mainz und Limburg. Sie werden von über 25.000 Schülerinnen und Schülern aller Schularten besucht.

Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hielt einen Impulsvortrag, der sich mit dem christlichen Menschenbild befasste. Dabei stellte er einen Zusammenhang zwischen der Überschreitung des Sichtbaren, der Einheit von Leib und Seele sowie der Universalität der menschlichen Natur her. Dieses Menschenbild sei aber nicht begrenzt auf das Christentum und damit auch dialogfähig, betonte er. Im Namen aller rheinland-pfälzischen Bischöfe dankte er den katholischen Schulen und ihren Lehrerinnen und Lehrern für ihr Bemühen um qualitativ erstklassige Schulen und ihren Einsatz um Zugänge zum Glauben.

Mit aktuellen Umfragen zur Frage nach Gott unter Jugendlichen beschäftigte sich der Vortrag des Chefredakteurs der Wochenzeitschrift „Christ in der Gegenwart", Johannes Röser. Danach haben Jugendliche heute weniger Interesse an Religion und Kirche, dafür aber ein gestiegenes Interesse an traditionellen Werten. Bemerkenswert sei, dass junge Menschen mit Migrationshintergrund den Gottesglauben wesentlich ernster nehmen würden als christliche Jugendliche. Unter christlichen Jugendlichen wird religiöse Nachdenklichkeit inzwischen häufiger auf die Großeltern zurückgeführt als auf die Eltern.

Carl Josef Reitz, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der katholischen Schulen in Rheinland-Pfalz, griff diese Impulse auf und erinnerte an die vielen Lehrer, die ihren Schülerinnen und Schülern ein überzeugendes Identifikationsangebot für ihre religiöse Entwicklung bieten. Dieter Skala vom Katholischen Büro in Rheinland-Pfalz gab einen Rückblick auf die schulpolitischen Entwicklungen des vergangenen Jahres und eine Einschätzung der aktuellen politischen Situation. Als Direktorin der gastgebenden Hildegardisschule stellte Birgid Lier-Kories den in Bingen bestehenden Schulverbund aus Gymnasium und Berufsbildender Schule vor.

bm (MBN)

 

Personalien

Pädagogische Ziele weitertragen

Christina Zils ist neue Schulleiterin der Martinus-Schule Weißliliengasse

Mainz. Christina Zils ist am Freitag, 15. April, als neue Schulleiterin der Martinus-Schule Weißliliengasse in Mainz eingeführt worden; Zils war seit dem 1. August 2009 Konrektorin der Schule. In ihrer Ansprache dankte die Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, Zils für die Übernahme des neuen Amtes. „Es ist eine der Stärken dieses Kollegiums und der hier arbeitenden Personen, dass sie besonderen Wert auf das gemeinsame Gespräch legen - das Hören aufeinander, den Austausch über Erfahrungen mit Schülern und Eltern, aber auch das Hören auf die immer neuen Bedürfnisse und Anforderungen, der gerade der pädagogische Ansatz an dieser Schule erforderlich macht."

Pollak wies in diesem Zusammenhang auf die Überführung der Hauptschule in eine so genannte Realschule plus hin. „Sie tragen ihre pädagogischen Ziele weiter und arbeiten an deren Konsolidierung. Dafür sind wir seitens des Bistums sehr dankbar und bitten sowohl die neue Schulleiterin als auch alle in der Schulgemeinschaft, hier in großer Verantwortung für die Kinder und Jugendlichen weiterhin die notwendigen Schritte zu tun."

Christina Zils wurde am 29. September 1973 in Neuwied geboren und studierte von 1995 bis 1999 an der Universität Koblenz-Landau Lehramt für Grund- und Hauptschulen. Nach ihrem Referendariat war sie von 2002 bis 2005 zuerst in Hochspeyer, anschließend von 2005 bis 2009 in Mainz-Hechtsheim als Lehrerin tätig. Seit dem 1. August 2009 ist Zils Konrektorin an der Martinus-Schule Weißliliengasse.

am (MBN)

 

Publikationen

„Liberté, Egalité, Brutalité"

Pfarrer i.R. Horst Gebhard hat ein Buch über die Französische Revolution geschrieben

Friedberg/Augsburg. „Liberté, Egalité, Brutalité. Gewaltgeschichte der Französischen Revolution" heißt ein Buch von Pfarrer i.R. Horst Gebhard, Friedberg, das jetzt im Augsburger Sankt Ulrich Verlag erschienen ist. Im Vorwort schreibt der Autor: „Dieses Buch wurde aus Liebe zu unserem Nachbarland geschrieben, leugnet aber auch die Schatten nicht, die über seiner Geschichte liegen. Dass wir als Menschen nicht ohne Annahme unseres Schattens leben können, gilt auch von einem Land. Anlässlich der Zweihundertjahrfeier der Französischen Revolution 1989 haben sich die führenden Historiker Frankreichs mutig seinem Schatten gestellt."

Nach Angaben des Verlags hat Gebhard die neueren französischen Studien zur Französischen Revolution gesichtet und ein „ungewohntes Bild der Französischen Revolution - die Geschichte einer Gewaltherrschaft" gezeichnet, wie es in einer Pressemitteilung des Verlags heißt. Weiter heißt es in der Mitteilung, dass insbesondere die Religion den Verantwortlichen der Revolution ein „Dorn im Auge" gewesen sei: „Priester wurden zwangsweise in den Laienstand versetzt, Ordensleute massenhaft hingerichtet, Kirchen ausgeraubt und zerstört. In der katholischen Vendée wurde nicht nur ein Aufstand blutig niedergeschlagen. Im Anschluss wurden ganze Dörfer dem Erdboden gleichgemacht, Frauen, Kinder, Greise ermordet."

Horst Gebhard, geboren am 12. August 1939 in Bad Kreuznach, wurde am 30. Juli 1967 durch Bischof Hermann Volk im Mainzer Dom zum Priester geweiht. Nach seinen Kaplansjahren in Groß-Umstadt und Nieder-Roden wurde er 1974 Pfarrer in Ockstadt, 1989 bis 1993 zusätzlich Seelsorger der Justizvollzugsanstalt Butzbach, Zweigstelle Friedberg. Seit 1998 war Gebhard zudem Pfarrer in Rosbach v.d.H.; 2003 wurde er zum Geistlichen Rat ernannt. 1990 promovierte Gebhard in Kirchengeschichte über das Thema Hexenverfolgung. Seit April 2008 ist Gebhard im Ruhestand; er lebt in Friedberg.

Hinweis: Gebhard, Horst: „Liberté, Egalité, Brutalité. Gewaltgeschichte der Französischen Revolution". Augsburg Sankt Ulrich Verlag, 2011. 304 Seiten, 22 Euro. ISBN: 978-3867441797.

am (MBN)

Bilder zu Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 15, 20. April 2011

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