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Mainz. Dr. Winfried Wilhelmy wird zum 1. November neuer Direktor des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums in Mainz. Der promovierte Kunsthistoriker arbeitet seit 1991 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Mainzer Dommuseum. Wilhelmy tritt die Nachfolge von Dr. Hans-Jürgen Kotzur an, der am 13. Oktober sein 65. Lebensjahr vollendet und dann altersbedingt aus dem Amt scheidet. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, stellte Wilhelmy der Öffentlichkeit am Donnerstag, 26. Mai, im Rahmen einer Pressekonferenz im Bischöflichen Ordinariat vor.
„Diese wichtige Aufgabe ist bei Ihnen in guten Händen", sagte Kardinal Lehmann. Wilhelmy „ist sehr gut ausgewiesen als ein Kenner des Domes und kann diesen zugleich einbetten in die Bistumsgeschichte". Und weiter: „Er kennt in besonders eindrucksvoller Weise die oft verborgenen Schätze, die im Magazin des Dommuseums lagern. Er hat dadurch die nötigen Kenntnisse, um vor allem in kleineren Ausstellungen verborgene Schätze der Öffentlichkeit zu präsentieren."
Kardinal Lehmann kündigte an, dass mit der Neubesetzung „die Aufgaben des Direktors des Dom- und Diözesanmuseums einerseits und die des Diözesankonservators im Sinne der kunsthistorischen Kirchlichen Denkmalpflege" getrennt würden. Er wies darauf hin, dass diese beiden Aufgaben in den meisten deutschen Diözesen bereits längst getrennt seien. Mit dem Ausscheiden von Dr. Kotzur werde Baudirektor Dipl.-Ing. Johannes Krämer, Dezernent für Bau- und Kunstwesen, die Aufgabe der Denkmalpflege übernehmen, sagte Lehmann. Krämer, der seit 2003 Baudirektor des Bistums Mainz ist, sei durch seine Berufserfahrung „und besonders auch durch seine Verantwortung im Bereich des Kunst- und Bauwesens sowohl im Bistum Mainz als auch in Trier ausgewiesen und kompetent für die Stelle des Diözesankonservators".
„Den Schwerpunkt meiner Arbeit sehe ich in der Vermittlung anhand der Objekte in unserem Haus", sagte Wilhelmy. „Wir haben eine große Fülle von aussagekräftigen und bedeutsamen Objekten, die es verdienen präsentiert zu werden." Während seiner bisherigen Tätigkeit habe er rund 15.000 verschiedene Objekte im Dommuseum inventarisiert, sagte Wilhelmy. Er könne sich gut vorstellen, zwei kleinere Ausstellungen pro Jahr zu machen. „Ich werde versuchen, das Publikum an uns zu binden, indem wir öfter Verschiedenes zeigen." Eine größere Ausstellung könne er sich etwa zum 700. Todestag des Minnedichters Frauenlob im Jahr 2018 vorstellen.
Konkret werde er Senioren und Kinder als Zielgruppen für das Museum ansprechen und offensiv etwa auf die Pfarreien zugehen. Auch besondere Events für andere Zielgruppen werde er anbieten. So könne er sich etwa unter der Überschrift „Kunst und Kreppel" kleinere Veranstaltungen vorstellen, „bei der die Kunst zu den Besuchern kommt". Gerade weil sich die Museen auch Konkurrenz durch das Internet bekämen, sei dies eine gute Gelegenheit, „die Aura von Kunstobjekten" zu nutzen, die über das Internet nicht erfahrbar sei. Außerdem sprach sich Wilhelmy für einen größeren Komfort in Museen aus. „Ich möchte hin zu einem Komfort-Museum, wo die Menschen sich gerne aufhalten, um Anregungen mitzunehmen." Dazu gehörten unter anderem bequeme Sitzmöglichkeiten und die Möglichkeit etwas zu trinken.
Winfried Wilhelmy (Jahrgang 1962) wurde in Cochem/Mosel geboren. Nach dem Abitur im Jahr 1981 am Martin von Cochem-Gymnasium in Cochem begann er zunächst eine Ausbildung zum Steuerinspektor am Finanzamt Koblenz, bevor er 1983 sein Studium aufnahm. Bis 1989 studierte er Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Neuere und Neueste Geschichte an den Universitäten Trier und Bochum. Im Rahmen seiner Dissertation war er 1989 als DAAD-Stipendiat am „Centre National de Recherche Primitif Flamands" in Brüssel. Seine Promotion legte er im Jahr 1990 an der Universität Trier bei Professor Dr. Alexander Perrig vor. Das Thema der Arbeit lautet: „Der altniederländische Realismus und seine Funktionen. Studien zur kirchlichen Bildpropaganda des 15. Jahrhunderts".
Ab 1990 war er beim Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum in Trier tätig. Dort war er vor allem mit der Aufarbeitung des Bestandes an mittelalterlicher und neuzeitlicher Malerei befasst und hielt kunsthistorische Überblicksvorlesungen am Fachbereich Architektur der Fachhochschule Trier. Im Mai 1991 kam Wilhelmy als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum Mainz. Schwerpunkte seiner Tätigkeit in Mainz sind unter anderem die mittelalterliche Kunst in ihrer ganzen Breite, und hier vor allem Malerei und Skulptur der (Spät-)Gotik. Ein weiteres wichtiges Arbeitsfeld sind darüber hinaus christliche Bildinhalte, also die sogenannte Ikonographie, und Quellenkunde. 2006 hatte Wilhelmy einen Lehrauftrag an der Mainzer Universität zum Thema „Zwischen Anspruch und Wirklichkeit: Praxis Museumsarbeit".
tob (MBN)
Mainz. Mit dem „einmalig schönen Ausstellungskatalog" habe das Mainzer Dom- und Diözesanmuseum „einen wichtigen Grundsatz der Museumsarbeit verwirklicht: Forschen und Zeigen! Wir sehen den Dom mit neuen Augen". Das sagte der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, bei der Vorstellung des gerade erschienenen Katalogs der Ausstellung „Der verschwundene Dom. Wahrnehmung und Wandel der Mainzer Kathedrale im Lauf der Jahrhunderte" am Montag, 30. Mai, in der Memorie des Mainzer Doms. Der Katalog gebe der Forschung viele neue Anstöße, sagte der Kardinal. Die Ausstellung sei „ein wichtiger Beitrag zum Verständnis der Kirche in den verschiedenen Phasen der Gestaltung und der Erneuerung - gerade auch heute". Lehmann hatte die Ausstellung Mitte April eröffnet. Sie wird noch bis zum 16. Oktober gezeigt.
Lehmann dankte dem Direktor des Mainzer Dom- und Diözesanmuseums, Dr. Hans-Jürgen Kotzur, und seinen Mitarbeitern für das große Engagement bei der Erarbeitung der Ausstellung und des Kataloges. Besonders dankte er Karin Kreuzpaintner, die die Redaktion des Kataloges übernommen hatte. Der Kardinal würdigte auch „die imponierenden Grundsatzartikel" von Professor Dr. Rolf Decot zur Geschichte des Mainzer Domes und von Professor Dr. Dethard von Winterfeld zur Baugeschichte.
„Das Dombuch versteht sich als anschauliche Einführung, als Nachschlagewerk sowie als fächerübergreifende wissenschaftliche Publikation", sagte Direktor Kotzur. Durch das breite Themenspektrum habe es Spannendes nicht nur für Fachleute zu bieten. Weiter sagte er: „Bei allem wissenschaftlichen Anspruch war es uns ein besonderes Anliegen, ein Buch für die Mainzer zu machen. Noch nie gesehene Ansichten werfen neue Blickwinkel auf das scheinbar altbekannte Wahrzeichen, historische Photographien und aufwendige Rekonstruktionsgraphiken zeigen längst vergangene Raumzustände." Kotzur dankte besonders der Schott AG für ihre finanzielle Unterstützung, ohne die der günstige Preis für den Katalog nicht möglich gewesen wäre.
Hinwes: Ausstellungskatalog des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums zur Sonderausstellung „Der verschwundene Dom. Wahrnehmung und Wandel der Mainzer Kathedrale im Lauf der Jahrhunderte", 584 Seiten mit über 580 Abbildungen. 32,90 Euro. ISBN 978-3-935647-54-0.
tob (MBN)
Mainz. Am Dienstag, 24. Mai, wurde im Mainzer Karmeliterkloster der Förderverein „Karmeliterkirche Mainz" gegründet. Der Verein hat den Zweck, das Bistum Mainz und den Karmeliterorden bei der baulichen Instandhaltung, der äußeren und inneren Gestaltung und Ausstattung sowie der laufenden Unterhaltung der Karmeliterkirche finanziell und ideell zu fördern. Zugleich soll der Öffentlichkeit die historische, kulturelle und geistige Bedeutung der Karmeliterkirche bewusst gemacht und in der Bevölkerung das Interesse für die Kirche neu geweckt und vertieft werden. Die Vereinsgründung geht zurück auf eine Initiative des Priors der Mainzer Karmeliter, Pater Martin Segers.
Am Donnerstag, 26. Mai, überreichte der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, im Bischöflichen Ordinariat dem Vereinsvorstand die Satzungsurkunde des Vereins. Giebelmann dankte dem Vorstand für die Initiative zur Gründung. „Der Förderverein ist ein wichtiger Partner für uns bei der Erhaltung der Karmeliterkirche", sagte Giebelmann. Mit dem Verein werde Vorsorge für die Zukunft der Kirche getroffen. Der Generalvikar würdigte die Karmeliterkirche als „geistliches Zentrum unserer Stadt, wo auch jüngere Leute ihren Ort haben".
Der Verein zählt insgesamt 21 Gründungsmitglieder. Zum Vorsitzenden des Vereins wurde Lieselotte Müller gewählt, weitere gewählte Mitglieder des Vorstands sind: Roland Bachmeier (stellvertretender Vorsitzender), Heribert Schilling (Schatzmeister), Sibylle Schreckenberger (Öffentlichkeitsarbeit) und Thomas Ziegler (Schriftführer). Außerdem gehören dem Vorstand Rechtsanwalt Dr. Jan Schuld (Mainz) als Entsandter des Bistums Mainz und Pater Martin Segers als Vertreter der Karmeliter an.
Seit über 650 Jahren gehört die Karmeliterkirche zum Bild der Mainzer Altstadt. Als sie aufgrund ihres schlechten baulichen Zustands nach der Säkularisierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts abgerissen werden sollte, hat die Mainzer Bevölkerung dies durch starken Protest und Einsatz verhindert. Auf diese Weise blieb ein einzigartiges mittelalterliches Bauwerk für die Stadt erhalten. Sie ist ein bedeutendes Kulturgut und steht unter Denkmalschutz. Im Jahre 1924 übernahm der Karmeliterorden auf Bitte des damaligen Mainzer Bischofs Ludwig Maria Hugo wieder die seelsorglichen Dienste in der Klosterkirche. Seitdem zieht es viele Menschen aus Mainz und Umgebung in diese Kirche, um in der Feier des Gottesdienstes neue Kraft zu schöpfen, wichtige Stationen des Lebens zu begehen, innere Einkehr zu halten und die heilende Gegenwart Gottes in der Feier der Versöhnung zu erfahren.
In den letzten zwei Jahren ist die Karmeliterkirche neu gestaltet worden. In ihrer ansprechenden gotischen Struktur ist sie ein zeitgemäßer Ort für die Begegnung mit Gott und für die Feier des christlichen Glaubens im 21. Jahrhundert geworden. In besonderer Weise soll die Kirche junge Menschen ansprechen: So finden hier regelmäßig die Stadtjugendgottesdienste und andere jugendgemäße Veranstaltungen statt. Darüber hinaus bietet die Kirche Raum für zeitgemäße Gottesdienste auf Stadtebene sowie für kulturelle Veranstaltungen.
In seiner Predigt anlässlich der Altarweihe am 3. Oktober 2010 bezeichnete der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, die Karmeliterkirche als einen Ort, an dem die Menschen „mitten im Gewühle und Lärm des Tages" zur Ruhe kommen können. In diesem Haus Gottes können wir den Weg von außen nach innen finden und in Stille vor ihm verweilen. Ich wünsche allen, die in unsere Kirche kommen, das Vertrauen in einen Gott, der zu uns eine ganz persönliche Beziehung hat und uns in all unseren Hoffnungen, Wünschen, unseren Sorgen und Nöten ganz nahe sein will.
Damit die Karmeliterkirche auch in Zeiten knapper Kassen diesen Auftrag weiterhin erfüllen kann, entstand vor einem Jahr die Idee, einen Förderverein für die Karmeliterkirche zu gründen. Bei den Gottesdienstteilnehmern fand diese Absicht großen Zuspruch. Schon bei der Anschaffung von Kirchenstühlen im vergangenen Jahr haben die Gottesdienstbesucher durch Spenden einen erheblichen finanziellen Beitrag geleistet - aus Sicht der Karmeliter ein Zeichen der Treue und Wertschätzung, die der Karmeliterkirche entgegengebracht wird.
Das Bistum Mainz als Eigentümer der Kirche und die in Duisburg ansässige Ordensprovinz der Karmeliter haben die Gründung des Fördervereins stets befürwortet und unterstützt. Dies hat die Mainzer Ordensniederlassung dazu ermutigt, die Idee konsequent weiterzuverfolgen und letztlich umzusetzen. Die nunmehr auf der Gründungsversammlung beschlossene Satzung ist das Produkt intensiver Beratungen, bei denen auch viele Anregungen aus dem Kreise der Gründungsmitglieder umgesetzt wurden. Der Verein heißt jedes neue Mitglied herzlich willkommen. Ebenso freut er sich über Spenden und Anregungen aus der Bevölkerung, um das Anliegen des Vereins nachhaltig zu unterstützen.
Hinweis: Karmeliterkloster Mainz, Karmeliterstraße 7, 55116 Mainz, Tel.: 06131/288570, E-Mail: kontakt@karmel-mainz.de, Internet: http://www.karmel-mainz.de/
P. Martin Segers O. Carm., Prior
Mainz. „Der freie Blick vom Schillerplatz zum Dom muss erhalten bleiben!" Mit diesem Ziel hat der Mainzer Dombauverein bei seiner Jahresmitgliederversammlung am Dienstagabend, 24. Mai, eine Unterschriftenaktion gestartet. Die Vorsitzende des Dombauvereins, Sabine Flegel, verwies in ihrem Jahresbericht auf Äußerungen des Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel, der vor wenigen Tagen zum geplanten Bau eines Einkaufszentrums in der Ludwigstraße in Mainz erklärt hatte, der Blickkontakt zum Dom sei nicht zwingend notwendig, und man müsse eventuell darauf verzichten. „Man darf gespannt sein, ob der Bürgerwille in das Geschehen einbezogen wird", erklärte Flegel unter dem Beifall der rund 180 Mitglieder, die an der Versammlung im Erbacher Hof teilnahmen.
Der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, der erstmals an einer Mitgliederversammlung des Dombauvereins teilnahm, dankte in einem Grußwort dem Vorstand und den Mitgliedern für alles, was der Verein in den letzten Jahren, vor allem im Jubiläumsjahr 2009, möglich gemacht habe. Der Dombauverein habe die hiesige Bevölkerung und viele Mainzer in aller Welt ansprechen können. Besonders dankte er für die vielen Aktivitäten in den Medien. Der Dombauverein schaffe Brücken zwischen Glaube und Kultur, Bürgertum und Kirche, sagte der Kardinal. Zugleich wies er darauf hin, dass der Dombauverein Worms eine ähnliche Erfolgsgeschichte aufzuweisen habe.
In ihrem Rechenschaftsbericht verwies Flegel darauf, dass der Dombauverein mit seinen aktuell 2.157 Mitgliedern sich besonders für die Medienanlage im Dom und die Sanierung der Gotthardkapelle eingesetzt habe. Als weitere Projekte stünden nun die Sanierung des Grabmals Georgs von Schönborn und die Erweiterung der Orgel an. Sie kündigte an, dass der diesjährige Jahresausflug des Vereins am 3. September 2011 nach Speyer führe.
Schatzmeister Theo Stauder, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Mainz berichtete, dass der Dombauverein 2010 überwiegend aus Spenden Gesamteinnahmen in Höhe von mehr als 333.000 Euro zu verzeichnen hatte. Es sei erfreulich, dass aus Anlass von Trauerfällen, runden Geburtstagen oder privaten und geschäftlichen Jubiläen häufig für den Dom gespendet werde. Aus dem Verkauf der Domspardosen durch die Mainzer Volksbank seien dem Dombauverein 60.000 Euro zugeflossen. Die vergleichsweise geringen Gesamtausgaben im Jahr 2010 in Höhe von circa 23.000 Euro erklärten sich daraus, dass im Jubiläumsjahr die Baumaßnahmen am Dom gestoppt wurden. Für die Medienlage werde der Dombauverein in Kürze die Kosten in Höhe von rund 700.000 Euro an das Domkapitel überweisen. Das Gesamtvermögen des Dombauvereins habe Ende 2010 rund 2,46 Millionen Euro betragen.
Bei den Wahlen wurden alle Vorstandsmitglieder mit Sabine Flegel an der Spitze per Akklamation in ihren Ämtern bestätigt: Karl Josef Wirges als stellvertretender Vorsitzender, Theo Stauder als Schatzmeister und Walter Kützing als Schriftführer sowie die Beisitzer Peter Krawietz, Michael Bonewitz und Dr. Stephan Kern. Aufgrund ihrer Ämter gehören auch Domdekan Prälat Heinz Heckwolf, Domkonservator Dr. Hans-Jürgen Kotzur und Dompfarrer Dr. Franzrudolf Weinert weiterhin dem Vorstand an.
Domdekan Heckwolf informierte über Schäden am Westturm
Im Schlussteil der Mitgliederversammlung informierte der Domdekan über die abgeschlossenen Baumaßnahmen für die neue Medienanlage. „Es galt, modernste Technik mit Denkmalpflege in Einklang zu bringen", unterstrich er. Nach seinen Angaben wurden dafür 32 Kilometer Leitungen verlegt. Installiert wurden unter anderem Anschlüsse für Mikrofone und Kameras sowie Lautsprecher. Einschließlich der Induktionsschleife für Schwerhörige in den ersten Bänken funktioniere die gesamte Anlage gut, berichtete er. Probleme gebe es noch bei den funkgesteuerten Liedanzeigern, deren Funktion durch Handy-Nutzung der Dombesucher häufiger gestört werde.
Besonderes Interesse fanden bei der Mitgliederversammlung die Ausführungen des Domdekans zur Einrüstung des Westturm. In zahlreichen Fotos zeigte er die schweren Schäden an der Turmspitze auf, die durch Verwitterung an der Steinsubstanz entstanden sind. Durch die Verrostung des Ende des 18. Jahrhunderts durch Ignaz Neumann eingefügten eisernen Ringankers seien Risse entstanden und Steinteile weggesprengt worden. Das Hauptinteresse gelte der obersten Turmspitze, deren 20 Tonnen Gewicht auf einer kleinen Fläche mit nur 70 Zentimetern Durchmesser laste. Erhebliche Schäden seien auch durch Ausbesserungsarbeiten in den 1950er Jahren mit dem Sandsteinersatz Minerus entstanden, der sich als nicht haltbar erwiesen habe, sondern abplatze. Es sei geplant, die circa 7,5 Meter hohe Turmspitze komplett mit Kalk- und Sandstein durch die Steinmetze der Dombauhütte erneuern zu lassen. Vorsichtshalber seien instabile Verzierungstürmchen (Fialen) schon abgenommen worden.
Sk (MBN)
Viernheim. Mit 2,5 Millionen Euro unterstützt das Land Hessen den Neubau zweier Operationssäle im St. Josefs-Krankenhaus in Viernheim. Der hessische Minister für Arbeit, Familie und Gesundheit, Stefan Grüttner, überreichte Pfarrer Angelo Stipinovich, Vorsitzender des Kuratoriums des St. Josefs-Krankenhauses, am Donnerstag, 26. Mai, in Viernheim den Förderbescheid. An dem Termin nahm unter anderen auch der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, teil, der Grüttner für die Unterstützung durch das Land Hessen dankte. „Nach den schweren Jahren des Insolvenzverfahrens ist es uns durch das große Engagement aller gelungen, wieder schwarze Zahlen zu schreiben", sagte Stipinovich. Innerhalb kurzer Zeit sei die Kapazität des Hauses erreicht worden: „Wir platzen aus allen Nähten." Er wies darauf hin, dass seit 2006 die Fallzahlen um 60 Prozent gestiegen, gleichzeitig die Verweildauer der einzelnen Patienten gesunken sei.
Man sei froh, die Anzahl der Operationssäle von zwei auf vier zu verdoppeln, sagte der Geschäftsführer des Krankenhauses, Gerd Kath. Da der orthopädisch-chirurgische Bereich der Schwerpunkt des Hauses sei, bedeute die Erweiterung eine „Investition in die Zukunft des St. Josefs-Krankenhauses". Auch der Bürgermeister der Stadt Viernheim, Matthias Baaß, unterstrich, dass das Geld in Viernheim gut investiert sei. „Ich freue mich, dass der Standort des Krankenhauses in der Innenstadt gehalten werden konnte, da das Haus den Viernheimer Bürgern ans Herz gewachsen ist", sagte er. Der Neubau der Operationssäle soll im Oktober 2012 abgeschlossen sein. Als weitere Maßnahmen sind der Neubau des Bettenhauses sowie die Sanierung der vorhandenen Gebäudesubstanz geplant.
am (MBN)
Mainz. Der Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr hat am Freitag, 27. Mai, die Missio canonica an 38 Religionslehrerinnen und -lehrer aus dem südlichen Teil des Bistums Mainz verliehen. Neymeyr überreichte die Urkunden bei einem Gottesdienst in der Ostkrypta des Mainzer Domes. Die Missio canonica ist die kirchliche Bevollmächtigung für Religionslehrer. Ohne diese Sendung darf kein Lehrer katholischen Religionsunterricht erteilen. Die Eucharistiefeier war Abschluss einer Tagung des Dezernates Schulen und Hochschulen mit den Religionslehrern, die von Donnerstag, 26., bis Freitag, 27. Mai, im Erbacher Hof in Mainz stattfand.
„Der Religionsunterricht ist ein wesentliches und wichtiges Fach zur Vermittlung von Glaubenswissen", betonte Weihbischof Neymeyr in seiner Predigt. Und weiter: „Für diejenigen, die ihrem Glauben treu bleiben und in der Kirche ihre Heimat behalten, wird im Religionsunterricht ein unersetzliches Fundament des Glaubenswissens gelegt." Angesichts von „Anzeichen einer sehr grundlegenden Glaubenskrise" bekomme die Frage nach Vermittlung und Vertiefung des Glaubenswissens eine besondere Dringlichkeit, sagte der Weihbischof. Aber auch bei engagierten Katholiken sei der regelmäßige Besuch der Sonntagsmesse nicht mehr selbstverständlich. Daher laute eine zweite Herausforderung: „Wie können wir es erreichen, dass Katholiken Geschmack an der Eucharistie finden, dass ihnen deutlich wird, dass Jesus Christus im Sakrament der Eucharistie uns so nahe ist, wie sonst nicht?" Neymeyr warb dafür, „die Katholiken immer wieder einzuladen, sich auf diese Erfahrung einzulassen, sowohl emotional als auch rational oder theologisch".
tob (MBN)
Mainz. Über das seit 1997 laufende Projekt „Lebensraumorientierte Seelsorge (LOS)" im Dekanat Mainz ist gerade ein zweites Buch erschienen. In „Grenzgänge sind Entdeckungsreisen" werden acht beispielhafte Projekte der LOS aus Mainz, St. Gallen, Innsbruck und Salzburg vorgestellt. Themen aus Mainz sind unter anderem ein Firmkurs für Schüler der Mainzer Lemmchenschule und der ökumenische Mittagstisch für wohnungslose und arme Menschen.
Herausgeber sind neben Professor Bernd Hilberath aus Tübingen Johannes Kohl vom Katholischen Bildungswerk Mainz-Stadt und der Mainzer Dekanatsreferent Jürgen Nikolay. Das Buch geht auf eine Anregung von Professor Hilberath zurück, „die Theorie-Experten der Kommunikativen Theologie mit den Praxis-Experten der Lebensraumorientierten Seelsorge in einen Dialog und in eine gemeinsame Reflexion zu bringen", erläutert Dekanatsreferent Nikolay.
Hinweis: Bernd Hilberath / Johannes Kohl / Jürgen Nikolay (Hg.): Grenzgänge sind Entdeckungsreisen. Lebensraumorientierte Seelsorge und Kommunikative Theologie im Dialog: Projekte und Reflexionen. (Kommunikative Theologie, Band 14). Matthias Grünewald-Verlag, Ostfildern 2011. 240 Seiten, 19,90 Euro. ISBN 978-3-7867-2874-0.
tob (MBN)
Mainz. „Quetzalcóatl - Jungfrau von Guadalupe - Santa Muerte. Hybride religiöse Praktiken in Mexiko" heißt ein Vortrag von Professor Dr. Gerhard Kruip, Seminar für Moraltheologie und Sozialethik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, am Sonntag, 5. Juni, um 20.00 Uhr im Großen Haus des Mainzer Staatstheaters. Kruip spricht im Rahmen der „5. Night of the Profs - Streifzug durch die Kulturen der Welt". Veranstalter ist das Zentrum für Interkulturelle Studien (ZIS) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Hinweis: Weitere Informationen im Internet unter http://www.night-of-the-profs.uni-mainz.de/
am (MBN)
Mainz-Hechtsheim. Der Mainzer Domorganist Daniel Beckmann gibt am Sonntag, 5. Juni, in der katholischen Kirche St. Pankratius, Bergstraße 22, ein Benefizkonzert zu Gunsten des Neubaus der Kindertagesstätte St. Franziska. Auf dem Programm stehen unter anderem „Praeludium et Fuga in Es" von Johann Sebastian Bach, „L'Ascension" von Olivier Messiaen, „Fantasia super - Komm, Heilger Geist" von Johann Sebastian Bach, sowie „Präludium und Fuge über den Namen BACH" von Franz Liszt. Das Konzert beginnt um 18.00 Uhr.
am (MBN)
Mainz. „Nebeneinander? - Miteinander!" heißt das Thema eines jugendpastoralen Studientages, der am Montag, 6. Juni, im Jugendhaus Don Bosco in Mainz stattfindet. Er beginnt um 10.00 Uhr und wird vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Mainz und vom Bischöflichen Jugendamt (BJA) Mainz veranstaltet. Im Mittelpunkt des Tages steht die Kooperation in der Jugendarbeit von Gemeinden und Jugendverbänden in der Diözese Mainz und den Gemeinden von Katholiken anderer Muttersprachen. Am Vormittag ist ein Vortrag von Peter Martin Thomas, Consultancy Partner des Sinus Institutes, zum Thema „Migranten-Milieus, Lebenswelten und Werte von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland" vorgesehen; am Nachmittag gibt es Arbeitskreise zum Thema.
am (MBN)