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Erfurt/Berlin. Papst Benedikt XVI. hat bei seinem Deutschlandbesuch dem Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, und dem ehemaligen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Eduard Lohse, für ihre ökumenische Arbeit gedankt. Beide waren unter anderem an der Gemeinsamen Ökumenischen Kommission beteiligt, die 1981 im Anschluss an den Deutschlandbesuch von Papst Johannes Paul II. (1980) gegründet worden war. Lehmann hatte an zahlreichen Terminen des Papstbesuches vom 22. bis 25. September teilgenommen: neben der ökumenischen Begegnung unter anderem an der Rede des Papstes im Deutschen Bundestag und dem Abschlusstag in Freiburg.
Wörtlich sagte Papst Benedikt XVI. am Freitag, 23. September, im ökumenischen Gottesdienst in der Kirche des Augustinerklosters in Erfurt: „Auf solche Weise ist in den letzten 50 Jahren, besonders auch seit dem Besuch von Papst Johannes Paul II. vor 30 Jahren viel Gemeinsamkeit gewachsen, für die wir nur dankbar sein können. Ich denke gern an die Begegnung mit der von Bischof Lohse geführten Kommission zurück, in der solches gemeinsames Hineindenken und Hineinleben in den Glauben geübt wurde. Allen, die daran mitgewirkt haben, besonders von katholischer Seite Kardinal Lehmann, möchte ich meinen herzlichen Dank aussprechen."
Zuvor war Papst Benedikt XVI. im Kapitelsaal des Augustinerklosters mit Vertretern des Rates der EKD zusammengekommen. In seiner Ansprache würdigte er unter anderem den ökumenischen Fortschritt der letzten Jahrzehnte. Wörtlich sagte er: „Das Notwendigste für die Ökumene ist zunächst einmal, dass wir nicht unter dem Säkularisierungsdruck die großen Gemeinsamkeiten fast unvermerkt verlieren, die uns überhaupt zu Christen machen und die uns als Gabe und Auftrag geblieben sind. Es war der Fehler des konfessionellen Zeitalters, dass wir weithin nur das Trennende gesehen und gar nicht existentiell wahrgenommen haben, was uns mit den großen Vorgaben der Heiligen Schrift und der altchristlichen Bekenntnisse gemeinsam ist. Es ist der große ökumenische Fortschritt der letzten Jahrzehnte, dass uns diese Gemeinsamkeit bewusst geworden ist, und dass wir sie im gemeinsamen Beten und Singen, im gemeinsamen Eintreten für das christliche Ethos der Welt gegenüber, im gemeinsamen Zeugnis für den Gott Jesu Christi in dieser Welt als unsere unverlierbare Grundlage erkennen."
In seiner Begrüßungsansprache am Donnerstag, 22. September, im Garten von Schloss Bellevue in Berlin erinnerte der Papst mit einem Wort des Mainzer Bischofs Wilhelm Emmanuel von Ketteler (1811-1877) an die Grundlagen der Gesellschaft. Wörtlich sagte er: „Es bedarf aber für unser Zusammenleben einer verbindlichen Basis, sonst lebt jeder nur noch seinen Individualismus. Die Religion ist eine dieser Grundlagen für ein gelingendes Miteinander. ‚Wie die Religion der Freiheit bedarf, so bedarf auch die Freiheit der Religion.‛ Dieses Wort des großen Bischofs und Sozialreformers Wilhelm von Ketteler, dessen zweihundertsten Geburtstag wir in diesem Jahr feiern, ist heute nach wie vor aktuell." Das Zitat stammt aus einer Rede Kettelers auf dem ersten Katholikentag 1848 in Mainz.
Hinweis: Alle Reden von Papst Benedikt XVI. sind im Internet verfügbar unter http://www.papst-in-deutschland.de/
tob (MBN)
Ockenheim. Julia Klöckner, Vorsitzende der CDU Rheinland-Pfalz und Vorsitzende der CDU-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag, hat am Freitag, 23. September, das Kloster Jakobsberg bei Ockenheim besucht. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, führte Klöckner zusammen mit dem Prior der Missionsbenediktiner, Pater Wolfgang Öxler OSB, und der Oberin der Benediktinerinnen vom Eucharistischen König, Schwester Andrea Anitio OSB, durch die Einrichtung und erläuterte Arbeit und Konzept. Die Missionsbenedikter wirken seit 50 Jahren auf dem Jakobsberg; die Benediktinerinnen vom Eucharistischen König sind dort seit 2008 tätig.
Als „angenehm entschleunigte Oase" bezeichnete Klöckner das Kloster Jakobsberg am Ende des Besuchs. Sie war von der Landtagsabgeordneten Dorothea Schäfer und dem Ockenheimer Ortsbürgermeister Arnold Müller begleitet worden. Schäfer bescheinigte dem Kloster eine „hohe Bedeutung für die Region". Ortsbürgermeister Müller betonte, dass das Kloster stark in die Kommune einbezogen und „gar nicht mehr wegzudenken" sei. Es erhöhe gerade auch den Naherholungswert der Region „erheblich". Von Seiten des Bistums hatte darüber hinaus Domkapitular Prälat Jürgen Nabbefeld, der als Dezernent für Weiterbildung im Bischöflichen Ordinariat für die Einrichtung zuständig ist, den Besuch begleitet.
Hinweis: http://www.klosterjakobsberg.de/
tob (MBN)
Offenbach. Anlässlich des „Tags der Arbeitswelt" im Holzpelletwerk der Energieversorgung Offenbach (EVO) hat der Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr die Bedeutung dieser Veranstaltungen unterstrichen. „Die ,Tage der Arbeitswelt' haben im Bistum Mainz eine gute Tradition, insbesondere anlässlich des 200. Geburtstag von Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler in diesem Jahr. So wie er sich als einer der ersten um die Belange der Arbeiter gekümmert hat, interessieren wir uns, unter welchen Bedingungen die Menschen heute arbeiten", sagte Neymeyr zu Beginn des „Tags der Arbeitswelt" am Mittwoch, 21. September.
Die „Tage der Arbeitswelt" finden traditionell anlässlich der bischöflichen Visitationen in den Dekanaten statt; sie werden organisiert von den zuständigen Arbeitsstellen für Betriebsseelsorge. Zum Tag in Offenbach hatte Maria-Theresia Gresch von der Betriebsseelsorge Offenbach eingeladen. Neben Pfarrer Michael Kunze, Dekan des Dekanates Offenbach, nahmen zwölf hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an dem Betriebsbesuch teil.
Das Holzpelletwerk der EVO war im Mai dieses Jahres auf dem Offenbacher Allessa-Gelände in Betrieb genommen worden. In der 17 Millionen Euro teuren Anlage werden so genannte Resthölzer und Landschaftspflegematerial zu Holzpellets verarbeitet. Die Rohstoffe stammen aus der Region sowie aus einem eigens angepflanzten Energiewald im Landkreis Gießen. Zukünftig sollen die Pellets unter anderem rund ein Viertel der für das Offenbacher Heizkraftwerk eingesetzten Steinkohle ersetzen. „Das ist ein wichtiger Beitrag zur Energiewende", sagte der Vorstandsvorsitzende der EVO, Michael Homann. Das Werk stellt rund 65.000 Tonnen Holzpellets her. Neben dem Einsatz von Kohle im Heizkraftwerk werden die Pellets auch in mittlerweile 18 Nahwärmenetzen der EVO in der Region eingesetzt.
„Wir holzen für die Pellets keine Wälder ab", sagte Jochen Ritter, Leiter des EVO-Holzpelletwerks. Stattdessen nutzt die EVO ausschließlich Holzabfälle wie Resthölzer und Landschaftspflegematerial, die sie zu Holzpellets veredelt. Ritter wies zudem darauf hin, dass Wärme, die mit Holzpellets erzeugt werde, kohlendioxidneutral sei. „Bei der Verbrennung von Holz wird nur das Kohlendioxid freigesetzt, das der Baum beim Wachsen gebunden hat", sagte er. Beim EVO-Heizkraftwerk werde auf diesem Weg eine Kohlendioxidersparnis von zirka 80.000 pro Jahr möglich, betonte Ritter. Es sei der EVO wichtig, mit den Nahwärmeanlagen die dezentrale Energieversorgung zu fördern. „Wir verwirklichen damit eine lokale Energieversorgung und machen uns unabhängiger von den fossilen Brennstoffen", unterstrich der Vorstandsvorsitzende Homann.
am (MBN)
Mainz. Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in Mainz hat sein Sozialprojekt „Lern- und Spielstube" in diesem Jahr mit einer weiterführenden Maßnahme ergänzt und qualitativ verbessert. Die 25 Jungen und Mädchen aus sozial schwachen Familien werden mittags nach der Schule im SkF-Haus am Römerwall nicht nur mit Hausaufgabenhilfe, Nachhilfeunterricht und Freizeitangeboten versorgt, sondern erhalten jetzt auch ein warmes Mittagessen. Beim diesjährigen „Lernstubenfest" am Freitag, 23. September, stellten der Vorstand und Mitarbeiterinnen des SkF-Ortsvereins Mainz das Projekt vor.
Finanziell ermöglicht werden die warmen Mahlzeiten durch eine Reihe von Spenden, insbesondere der beiden Hauptsponsoren, Lotto-Rheinland-Pfalz und der Carl Schmahl-Stiftung. Die Vorsitzende des SkF-Ortsvereins, Gabriele Hufen, dankte allen Spendern für die großzügige Unterstützung. Es sei das Hauptziel des Lernstubenfestes, diesen Dank sichtbar zum Ausdruck zu bringen. Der Dank galt in besonderer Weise auch den 14 ehrenamtlichen Frauen, die das Essen vorbereiten, wie auch den 24 ehrenamtlichen Mitarbeitern, die für die Nachmittagsbetreuung zur Verfügung stehen.
Hufen betonte, die Ehrenamtlichen seien der „Schatz" des SkF. Die Lernstube sei vor 35 Jahren aus der Notwendigkeit heraus ins Leben gerufen worden, Kinder mit Hausaufgabenbetreuung und sinnvollen Freizeitangeboten nachmittags von der Straße weg zu halten und gleichzeitig ihre Mütter und Familien zu unterstützen. „Das Konzept war von Anfang an ganzheitlich auf die ganze Familie bezogen, die wir vorher in unseren Beratungsdiensten kennengelernt hatten", unterstrich sie. Die Arbeit der Lern- und Spielstube sei eindeutig sozialpädagogisch ausgerichtet, erläuterte die SkF-Vorsitzende. Das bedeute, dass die Kinder nicht nur mit der Zielrichtung Schulabschluss, sondern auch in ihrem gesamten Alltagsverhalten unterstützt werden. Leiter der Lernstube ist der Sozialpädagogen Hartmut Heil.
In Grußworten brachten Vertreter des Landes, der Stadt Mainz und des Caritasverbandes ihre Verbundenheit mit dem SkF zum Ausdruck und versprachen, ihn auch künftig zu unterstützen. In Vertretung der Ministerin für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen, Irene Alt, die die Schirmherrschaft über das Lernstubenfest übernommen hatte, sprach der Abteilungsleiter Kinder und Jugend, Dr. Richard Hartmann. Er würdigte, dass die Lernstube den Kindern elementaren Dinge biete, die Kindern wichtig seien wie etwa ein Dach über dem Kopf und die Gemeinschaft von Freunden.
Der Sozialdezernent der Stadt Mainz, Kurt Merkator, verwies auf die enormen Anstrengungen der Stadt durch Kitas und Ganztagsschulen für die Betreuung von Kindern zu sorgen. Allerdings reiche das nicht ganz aus. So greife der SkF mit seinem Angebot ein und gebe mit der Lern- und Spielstube den Kindern Geborgenheit und biete ihnen die Chance, Schule und Alltag besser zu bewältigen. Die Stadt werde den SkF auch künftig so weit wie möglich finanziell unterstützen. Projekte wie die Lernstube seien Hilfen, um zu vermeiden, dass Kinder und Jugendliche aus der Bahn geworfen werden, sagte Diözesancaritasdirektor Thomas Domnick. Je früher diese Hilfen anfingen, umso wertvoller seien sie für die Gesellschaft.
Sk (MBN)
Mainz. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, traf sich am Montag, 26. September, mit dem diesjährigen Missio-Gast des Bistums Mainz im Bischöflichen Ordinariat zu einem Gespräch. Abbé Pierre Aye Ndione ist Direktor der Sozialen Werke in der Diözese Thiès im Senegal. Er organisiert als diözesaner Leiter der Jugendpastoral des Bistums Thiès Austauschtreffen zwischen Diözese, Regionen und Gemeinden. Er wird bis Samstag, 1. Oktober, an zahlreichen Veranstaltungen im Bistum Mainz teilnehmen.
Der Monat der Weltmission steht in diesem Jahr unter der Überschrift „Macht euch auf und bringt Frucht" und hat insbesondere die Situation des Senegal im Blick. Bei der Kollekte zum Sonntag der Weltmission wird am Sonntag, 23. Oktober, (und in den Vorabendmessen) für die Arbeit des Hilfswerkes Missio gesammelt. Von Freitag, 21., bis Sonntag, 23. Oktober, wird Abbé Joseph Ngor Mbaye, ein Pfarrer aus der Diözese Thiès im Senegal, zu Gast im Bistum Mainz sein.
Hinweis: Weitere Informationen bei der Missio-Diözesanstelle, Tel.: 06131/253-269 oder -270, E-Mail: weltmission@bistum-mainz.de sowie im Internet unter http://www.missio.de/
tob (MBN)
Pfarrei St. Georg stellt Grundstück zur Verfügung
Bensheim/Mainz. Mit dem Bau eines Lernzentrums für die Liebfrauenschule Bensheim könne begonnen werden, wie der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, jetzt erklärt hat. Damit werden neue Möglichkeiten für selbstorganisiertes und individuelles Lernen geschaffen. Den durch die Achtjährigkeit verlängerten Schultag können die Schülerinnen in Bücherei und Mediothek sinnvoll ausnutzen. Neue Räume entstehen auch für den Kunstunterricht.
Die Finanzierung konnte durch das Bistum Mainz sichergestellt werden. Sie ist auch deshalb möglich geworden, weil sich Eltern und Freunde der Schule in großzügiger Weise finanziell am Projekt beteiligen. Die Pfarrei St. Georg wird das Grundstück zur Verfügung stellen.
(MBN)
Am 25. September 1971 fand im Mainzer Dom ein Festgottesdienst zum 100-jährigen Bestehen des St. Raphaels-Vereins statt, der 1871 auf dem 21. Katholikentag in Mainz gegründet worden war. Der Mainzer Bischof Dr. Hermann Volk feierte den Gottesdienst zusammen mit dem Osnabrücker Bischof Helmut Hermann Wittler, dem Präsidenten des St. Raphaels-Vereins. Im Anschluss fand ein Empfang im Kurfürstlichen Schloss statt.
Mainzer Bistumsnachrichten vom 21. September 1971 (Nr. 7/1971)
In den Bistumsnachrichten werden drei regionale Katholikentreffen in Mainz, Viernheim und Gießen unter der Überschrift „Krise der Kirche - Chance des Glaubens" angekündigt. Thematisch ging es um eine Zwischenbilanz der Würzburger Synode. Wörtlich heißt es in den MBN: „Die Ausführungen sollen einen Überblick verschaffen und den Gemeindemitgliedern die Möglichkeit geben, ihre Vorschläge einzubringen. Referenten waren für Mainz (3. Oktober) die rheinland-pfälzische Staatssekretärin Dr. Hanna-Renate Laurien, für Viernheim (3. Oktober) Oberstudiendirektor Theo Binninger, Leiter des Bischöflichen Willigis-Gymnasiums in Mainz, und für Gießen (10. Oktober) der rheinland-pfälzische Kultusminister Dr. Bernhard Vogel.
Weiter heißt es zu den Treffen wörtlich: „Ausgangspunkt der Überlegungen ist die Tatsache, dass seit einigen Jahren die Kirchenaustritte steigen, die Bilanz ‚rote Zahlen' zeigt. Besonders die nachwachsende Generation weicht dem Gespräch mit der Kirche aus. Das Modell der Volkskirche verliert an Wirksamkeit - um so mehr ist eine Gemeinschaft aus Überzeugten notwendig. Darauf müssen sich die pastorale Arbeit und die Struktur der Kirche einstellen. Die ‚Schonzeit' der Kirche ist offensichtlich vorbei - die Kirche steht heute mehr denn je im Kreuzfeuer der Kritik. So ist es kein Wunder, dass Meinungsverschiedenheiten auftreten und eine Neubesinnung gefordert wird."
Mainzer Bistumsnachrichten vom 29. September 1971 (Nr. 8/1971)
Mainz. 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden zum Kongress „Kindertagesstätten im Wandel - Familie, U3 und Politik" am Samstag, 1. Oktober, in Mainz erwartet. Bei der Veranstaltung, die vom Caritasverband für die Diözese Mainz und von der Fachhochschule (FH) Koblenz ausgerichtet wird, werden unter anderen Doris Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur in Rheinland-Pfalz, und Irene Alt, Ministerin für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen in Rheinland-Pfalz, erwartet. Start ist um 9.30 Uhr im Mainzer Dom, wo auch die Grußworte und Vorträge gehalten werden.
Begrüßt werden die Teilnehmer von Professor Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, Präsident der FH Koblenz, und von Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, Diözesancaritasdirektor im Bistum Mainz. Der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, wird einen Vortrag zum Thema „Die Bedeutung der katholischen Kindertagesstätten und ihrer Mitarbeiter für das Bistum Mainz" halten. Für den Vormittag sind neben der Verleihung des Bundespreises „CarlLink Award", gestiftet von der Deutschen Kinderhilfe und dem Verlag Wolters Kluwer, außerdem Vorträge von Professorin Dr. Susanne Viernickel, Berlin, zum Thema „Gewollt, doch nicht gekonnt? Der U3-Ausbau in kritischer Perspektive?" sowie von Domkapitular Clemens Bieber, Würzburg, zum Thema „Kitas und Kinder - Familienzentren als pastorale Orte" vorgesehen. Nach den Workshops am Nachmittag werden Giebelmann und Eberhardt mit den Teilnehmern um 17.15 Uhr den Abschlussgottesdienst im Mainzer Dom feiern.
In ihrer Einladung schreiben die Veranstalter zum Ziel des Kongresses: „Viele Handlungsfelder in der sozialen Arbeit unterliegen einer stetigen Veränderung, die es zu gestalten gilt. Insbesondere betrifft dies die institutionelle Arbeit mit Kindern und Familien. Träger, Leitungen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Fachschulen und Hochschulen stellen sich den Herausforderungen, um das Angebot für Kinder und ihre Familien in den Kindertagesstätten und Familienzentren qualitativ und hochwertig weiterzuentwickeln. Die vielen und vielfältigen Herausforderungen wollen wir im Rahmen unseres Kita-Kongresses in Vorträgen und Workshops, aber auch in Gesprächen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Kirche, Wissenschaft, Politik, Verbänden und Praxis zur Diskussion bringen."
Bildungs- und Wissenschaftsministerin Doris Ahnen, die in der letzten Wahlperiode erfolgreich die Weiterentwicklung von Kindertagesstätten als Bildungseinrichtungen vorangetrieben, die Beitragsfreiheit im Kindergarten und den Rechtsanspruch für Kinder ab zwei Jahren eingeführt hat, setzt sich auch weiterhin mit viel Engagement für die Ergänzung des Personals in Kindertagesstätten durch akademisch ausgebildete Fachkräfte ein: „Gemeinsam mit der Fachhochschule Koblenz haben wir nicht nur die Angebote zur Akademisierung der pädagogischen Fachkräfte durch neue Fachhochschul-Studiengänge deutlich ausgebaut, sondern wir fördern auch neue innovative, bundesweit einmalige berufsintegrierte und duale Studienkonzepte in diesem Bereich. In der jetzigen neuen Legislaturperiode soll auch im Süden des Landes ein Fachhochschulangebot für Erzieherinnen und Erzieher an der FH Ludwigshafen entstehen. Mit der Modularisierung des Curriculums für die Fachschulen haben wir daneben einen beispielgebenden Baustein geschaffen, der Anrechnungsmöglichkeiten von Leistungen aus der Fachschulausbildung im Studium erlaubt."
Familienministerin Irene Alt freut sich, dass „der Koalitionsvertrag wichtige Akzente für die Weiterentwicklung der Kindertageseinrichtungen beinhaltet. Mit unserem Programm Kita Plus möchten wir alle Kinder in die Lage versetzen, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und hierbei den Aspekt der Altersmischung, der Inklusion, der Sprachförderung, der Familienbildung und die besondere Situation des Übergangs in die Schule berücksichtigen. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Eltern und Kindertagesstätten ist dabei ein wichtiger Baustein."
Domkapitular Bieber, als Vorsitzender des Diözesancaritasverbandes des Bistums Würzburg mitverantwortlich für über 350 katholische Kindertageseinrichtungen, verdeutlicht die Notwendigkeit der Trägerschaft in Bezug auf das pastorale und soziale Handeln der Kirche: „In fast 25 Jahren Gemeindepastoral habe ich mehr und mehr erfahren: Kirche ereignet sich und lebt in Beziehungen zu den Menschen. Genau dies setzen wir in den katholischen Kitas um. Sie sind wie eine Brücke und somit wichtige Orte pastoralen Handelns."
Professorin Viernickel, eine der führenden Fachexpertinnen auf dem Gebiet der Pädagogik der frühen Kindheit erklärt: „Kindertageseinrichtungen befinden sich in einem Wandlungsprozess, der einhergeht mit einem außerordentlichen Druck auf die pädagogischen Fachkräfte. Diesem müssen wir begegnen, denn Druck erzeugt Gegendruck und Widerstand, setzt aber für sich genommen keine positiven Energien frei. Das heißt: Wir müssen Verantwortlichkeiten klarer zuordnen und für stärkere Transparenz sorgen; wir brauchen verbesserte strukturelle Rahmenbedingungen, unter denen die Bildungsprogramme tatsächlich umgesetzt werden können; und wir müssen hochwertige, bedarfsgerechte Qualifikationsangebote für die Fachkräfte zur Verfügung stellen."
Lehmann: Kitas sind Orte der Zuwendung, Förderung und Bildung
In einem Grußwort vom Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kongresses heißt es: „Kindertagesstätten haben in unserer Gesellschaft eine große Bedeutung. Sie sind eine wichtige Unterstützung für die Eltern. Diese wollen ihre Kinder in guten Händen wissen, auch schon vor dem dritten Lebensjahr. Kindertageseinrichtungen sind Orte, in denen Kinder Zuwendung, Förderung und Bildung erfahren. Für uns als Kirche bieten die Kindertagesstätten in kirchlicher Trägerschaft darüber hinaus die Chance, Kinder und ihre Familien mit dem Glauben in Berührung zu bringen."
Schavan: Frühkindliche Bildung ist der Schlüssel für mehr Chancengerechtigkeit.
Bundesbildungsministerin Professorin Dr. Annette Schavan betont in ihrem Grußwort zum Kitakongress insbesondere die Chancengerechtigkeit in der frühkindlichen Bildung. Gleichzeitig gratuliert sie den Preisträgerinnen und Preisträgern des „CarlLink Awards": „Mein Glückwunsch gilt den diesjährigen Preisträgerinnen und dem Preisträgern des ,CarlLink Awards', die von einer unabhängigen Jury in einem bundesweiten Wettbewerb für ihre Abschlussarbeiten in elementarpädagogischen Studiengängen aus den Themenbereich Management und Pädagogik in Kindertageseinrichtungen ausgewählt wurden. Die in dieser Publikation veröffentlichten prämierten Abschlussarbeiten geben wichtige Hinweise für die frühpädagogische Arbeit. Ich gratuliere den diesjährigen Preisträgerinnen und dem Preisträger zu dieser Auszeichnung und hoffe, dass die in dieser Publikation vorgestellten Arbeiten einen Beitrag leisten zur Verbesserung der frühkindlichen Bildung in Deutschland."
Hinweis: Weitere Informationen bei der Fachhochschule Koblenz, Professor Dr. Ralf Haderlein, Tel.: 0261/9528220, E-Mail: haderlein@fh-koblenz.de, sowie beim Caritasverband für die Diözese Mainz, Clemens Frenzel-Göth, Tel.: 06131/2826276, E-Mail: clemens.frenzel-goeth@caritas-bistum-mainz.de
(MBN)