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Berichte
Mainz. 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben am Kongress „Kindertagesstätten im Wandel - Familie, U3 und Politik" am Samstag, 1. Oktober, in Mainz teilgenommen. Begrüßt wurden die Teilnehmer von Professor Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, Präsident der Fachhochschule (FH) Koblenz, und von Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, Diözesancaritasdirektor im Bistum Mainz. Die FH und der Diözesancaritasverband waren Ausrichter der Veranstaltung.
In seinem Vortrag „Die Bedeutung der katholischen Kindertagesstätten und ihrer Mitarbeiter für das Bistum Mainz" unterstrich der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, dass Kitas einen „unverzichtbaren Bestandteil im Handeln der Kirche im Bistum Mainz" darstellten. „Sie sind nicht nur zentrale Orte der Begegnung, sondern auch Orte mit wichtigen familienpastoralen Aufgaben. Daher unterstützen wir die Einrichtungen auf dem Weg ihrer Weiterentwicklung", sagte Giebelmann. Das Bistum Mainz sei um gute Rahmenbedingungen für Kindertageseinrichtungen bemüht, wisse aber auch, „dass wir das Land und die Kommunen brauchen, um Bedingungen zu schaffen, die Kinder und ihre Familien brauchen". Giebelmann war gemeinsam mit Eberhardt auch Zelebrant des Schlussgottesdienstes.
Doris Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur in Rheinland-Pfalz, sagte in ihrem Grußwort: „Gemeinsam mit der Fachhochschule Koblenz haben wir nicht nur die Angebote zur Akademisierung der pädagogischen Fachkräfte durch neue Fachhochschul-Studiengänge deutlich ausgebaut, sondern wir fördern auch neue innovative, bundesweit einmalige berufsintegrierte und duale Studienkonzepte in diesem Bereich. In der jetzigen neuen Legislaturperiode soll auch im Süden des Landes ein Fachhochschulangebot für Erzieherinnen und Erzieher an der FH Ludwigshafen entstehen. Mit der Modularisierung des Curriculums für die Fachschulen haben wir daneben einen beispielgebenden Baustein geschaffen, der Anrechnungsmöglichkeiten von Leistungen aus der Fachschulausbildung im Studium erlaubt."
Irene Alt, Ministerin für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen in Rheinland-Pfalz, unterstrich in ihrem Vortrag, dass „der Koalitionsvertrag wichtige Akzente für die Weiterentwicklung der Kindertageseinrichtungen beinhaltet. Mit unserem Programm Kita Plus möchten wir alle Kinder in die Lage versetzen, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und hierbei den Aspekt der Altersmischung, der Inklusion, der Sprachförderung, der Familienbildung und die besondere Situation des Übergangs in die Schule berücksichtigen. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Eltern und Kindertagesstätten ist dabei ein wichtiger Baustein."
In einem Grußwort vom Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kongresses heißt es: „Kindertagesstätten haben in unserer Gesellschaft eine große Bedeutung. Sie sind eine wichtige Unterstützung für die Eltern. Diese wollen ihre Kinder in guten Händen wissen, auch schon vor dem dritten Lebensjahr. Kindertageseinrichtungen sind Orte, in denen Kinder Zuwendung, Förderung und Bildung erfahren. Für uns als Kirche bieten die Kindertagesstätten in kirchlicher Trägerschaft darüber hinaus die Chance, Kinder und ihre Familien mit dem Glauben in Berührung zu bringen."
Bundesbildungsministerin Professorin Dr. Annette Schavan betonte in ihrem Grußwort zum Kitakongress insbesondere die Chancengerechtigkeit in der frühkindlichen Bildung. Gleichzeitig gratulierte sie den Preisträgerinnen und Preisträgern des im Rahmen der Veranstaltung verliehenen „CarlLink Awards", der von der Deutschen Kinderhilfe und dem Verlag Wolters Kluwer gestiftet wurde: „Mein Glückwunsch gilt den diesjährigen Preisträgerinnen und dem Preisträgern des ,CarlLink Awards', die von einer unabhängigen Jury in einem bundesweiten Wettbewerb für ihre Abschlussarbeiten in elementarpädagogischen Studiengängen aus den Themenbereich Management und Pädagogik in Kindertageseinrichtungen ausgewählt wurden. Die in dieser Publikation veröffentlichten prämierten Abschlussarbeiten geben wichtige Hinweise für die frühpädagogische Arbeit. Ich gratuliere den diesjährigen Preisträgerinnen und dem Preisträger zu dieser Auszeichnung und hoffe, dass die in dieser Publikation vorgestellten Arbeiten einen Beitrag leisten zur Verbesserung der frühkindlichen Bildung in Deutschland."
am (MBN)
Mainz. Die Gemeinden der Mainzer Pfarrgruppe Hartenberg/Münchfeld haben die Fusion zur Pfarrei Don Bosco vollzogen. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Sonntag, 2. Oktober, aus Anlass des Zusammenschlusses einen Gottesdienst in St. Johannes Evangelist gefeiert. Mit der Fusion werden die beiden Gemeinden Rabanus Maurus (Hartenberg) und St. Johannes Evangelist (Münchfeld) aufgelöst, die Kirchen behalten jedoch ihre Namen. Der Pfarreiname Don Bosco war aus 42 Namensvorschlägen der Gemeindemitglieder ausgewählt worden.
Generalvikar Giebelmann dankte dem Pfarrer, Pater Hans Joachim Lüning OMI, den pastoralen Mitarbeitern und den Gremien der Pfarrei für die Initiative zur Fusion. Er wies darauf hin, dass Fusionen im Bistum Mainz nicht von der Verwaltung angeordnet werden. Es werde großer Wert darauf gelegt, dass die Initiative von den Pfarreien ausgeht. Wörtlich sagte er: „Die Pfarrei Don Bosco ist eine Pfarrei mit zwei Kirchen und diese Kirchen wollen wir als geistliche Orte in unserer Stadt erhalten." Giebelmann bezeichnete die Stadtteile Hartenberg und Münchfeld unter anderem mit ihren großen Schulzentren und der Nähe zur Universität „als wichtige Orte für unsere Stadt und unser Bistum".
tob (MBN)
Langen. Im Rahmen der Visitation des Dekanates Dreieich hat der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, zusammen mit pastoralen Mitarbeitern des Dekanates die Firma Schoder in Langen besucht. Die so genannten „Tage der Arbeitswelt" finden traditionell anlässlich der bischöflichen Visitationen in den Dekanaten statt; sie werden organisiert von den zuständigen Arbeitsstellen für Betriebsseelsorge.
Zum Besuch bei der Firma Schoder am Mittwoch, 28. September, hatte Maria-Theresia Gresch von der Betriebsseelsorge Offenbach eingeladen. Neben Pfarrer Reinhold Massoth, Dekan des Dekanates Dreieich, nahmen sechzehn hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an dem Betriebsbesuch teil.
Die Firma Schoder wurde 1924 als Gravurbetrieb in Neu-Isenburg gegründet und beschäftigt heute rund 80 Mitarbeiter. Darunter seien zurzeit sieben Auszubildende in den Berufen Graveur und Werkzeugmechaniker, erläuterte Dipl.-Betriebswirtin Kirsten Schoder-Steinmüller, die den mittelständischen Familienbetrieb in dritter Generation leitet. Im Jahr 2010 hat das Unternehmen einen Umsatz von rund 9,25 Millionen Euro erwirtschaftet, für dieses Jahr werden rund 10,5 Millionen angestrebt. Inzwischen liege die Exportquote bei rund 24 Prozent, sagte Schoder-Steinmüller.
„Wir machen eine sehr kundenorientierte Produktion und keine Massenproduktion." Vor allem müsse das Unternehmen innovativ sein, „um im Wettbewerb mithalten zu können", erläuterte Schoder-Steinmüller. Das Unternehmen ist unter anderen in den Bereichen Industriegravuren, CNC-Fräsetechnik, Siebdrucktechnik, Erodiertechnik, Blechbearbeitung und Werkzeugbau tätig. So werden etwa Kennzeichnungsstempel für die Verpackungs- oder die Autoindustrie hergestellt. Weitere Arbeitsbereiche sind etwa der Maschinenbau, die Kabel- und Rohrproduktion sowie der Geräte- und Elektronikbau.
tob (MBN)
Darmstadt. In seinem gerade erschienenen Herbstprogramm kündigt das Katholische Bildungszentrum NR 30 in Damrstadt in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Erwachsenenbildung eine Vortragsreihe zu Brennpunkten des Gesprächs zwischen Naturwissenschaft und Theologie an. Am Donnerstag, 6. Oktober, befasst sich Dr. Bernd Claret, Koblenz, mit der Frage „Hat Gott (k)eine bessere Welt schaffen können? Warum die Schöpfung so ist, wie sie ist". Möglichkeiten und Grenzen der Naturwissenschaften zeigt Akademiedirektor Dr. Frank Vogelsang, Bonn, unter dem Titel „Die Vieldimensionalität der Wirklichkeit" am Donnerstag, 17. November, auf. Weitere Veranstaltungen sind: „Der Mensch ein Zufallsprodukt oder Zielpunkt der Evolution?" mit Professor Dr. Dieter Hattrup, Paderborn, am Mittwoch, 23. November; „Kosmologie und Quantenphysik. Das Abenteuer von der Erforschung der Materie" mit Professor Dr. Matthias Neubert, Mainz, am Mittwoch, 30. November; und „Die Faszination des Unendlichen" mit Professor Dr. Albrecht Beutelspacher, Gießen, am Donnerstag, 8. Dezember.
Weitere Schwerpunkte sind Vorträge von zwei Jüdinnen: Am Dienstag, 18. Oktober, spricht Professorin Ruth Lapide über „Liebe, Lust und Leidenschaft. Familiendramen in der Bibel" am Mittwoch, 26. Oktober; Rabbinerin Elisa Klapheck, Frankfurt, über „Liberale Aufbrüche im Judentum. Gegenwärtige Bewegungen und eigene Erfahrungen als Rabbinerin".
Aus Anlass des 200. Geburtstags von Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler stellt sich Dr. Hermann-Josef Große Kracht, TU Darmstadt, am Dienstag, 8. November, der Frage „Der große Arbeiterbischof des 19. Jahrhunderts - heute von gestern?". An der Spitze des literarischen Angebots steht Dr. Fritz Deppert, Darmstadt, mit seinen Zugängen zum Verständnis zeitgenössischer Gedichte, die er am Mittwoch, 5. Oktober, unter dem Titel „Das Klirren im Innern" bietet; Schauspieler Horst Schäfer rezitiert dazu die Gedichte.
Hinweis: Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 19.30 Uhr im Katholischen Bildungszentrum Darmstadt, Nieder-Ramstädter Straße 30. Das Programmheft wird auf Wunsch zugeschickt, Tel.: 06151/20963.
gl (MBN)
Mainz. Die rheinland-pfälzische Kulturministerin Doris Ahnen hat angekündigt, dass der Kultursommer des Landes im kommenden Jahr unter der Überschrift „Gott und die Welt" stehen wird und zum Nachdenken über das Verhältnis zwischen Kultur und Religion anregen wolle. Unter dem Motto werde „die Frage nach dem grundsätzlichen Verhältnis von Kultur und Religion genauso angesprochen wie dies für interreligiöse und interkulturelle Themen gilt", sagte Ahnen bei einer Pressekonferenz zum Abschluss des diesjährigen Kultursommers am Dienstag, 4. Oktober, in der Mainzer Synagoge. Weiter sagte sie: „Die Kunstgeschichte kennt zahllose Beispiele für Verbindungen zwischen religiösem Glauben und künstlerischem Schaffen. Zugleich ringt Kunst - wie auch die Religionen - immer auch mit Sinnfragen und versucht, das Ganze der Welt zu erfassen. Es gibt daher sicherlich viele Möglichkeiten, Beispiele für das reiche - und auch spannungsreiche - Verhältnis von Kultur und Religion zu präsentieren."
Noch bis zum 31. Oktober können Projektanträge für den Kultursommer 2012 gestellt werden. Die Kultursommer-Eröffnung 2012 findet am ersten Maiwochenende in Frankenthal statt. Im Rahmen der zwanzigsten Auflage des Kultursommers in diesem Jahr fanden zwischen Mai und Oktober rund 240 Veranstaltungen statt.
Hinweis: www.kultursommer.de
tob (MBN)
Vorschau
Mainz. In der Reihe „Erbacher Hof aktuell" bietet die Mainzer Bistumsakademie am Samstag, 8. Oktober, eine Diskussion über den Besuch von Papst Benedikt XVI. in Deutschland an. Das Dialogforum mit dem Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, beginnt um 10.00 Uhr im Erbacher Hof. Weitere Teilnehmer der Diskussion sind Dr. Peter Frey, Chefredakteur des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) in Mainz, Dr. Ulrich Ruh, Chefredakteur der Zeitschrift „Herder-Korrespondenz" in Freiburg, und die Mainzer Professorin Dr. Christiane Tietz, Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Die Moderation übernimmt Akademiedirektor Professor Dr. Peter Reifenberg. Es wird ein Kostenbeitrag in Höhe von drei Euro erhoben.
Hinweis: Bistumsakademie Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-521, E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de, Internet: www.ebh-mainz.de
tob (MBN)
Mainz. Die nächste Orgelmatinee im Rahmen der Mainzer Domkonzerte gestaltet am Samstag, 8. Oktober, um 12.00 Uhr Alexander Niehues, Freiburg. Niehues war lange Jahre Stellvertreter von Domorganist a.D. Albert Schönberger. Auf dem Programm stehen Werke von Johann Sebastian Bach (Praeludium und Fuge Es-Dur, BWV 552), Franz Tunder (Choralfantasie „In dich hab ich gehoffet Herr") und Naji Hakim (The Embrace of Fire). Der Eintritt zum Konzert ist frei.
am (MBN)
Mainz. „Ball, Hesse, Bloch. Politik, Literatur, Religion und Psychoanalyse nach dem Ersten Weltkrieg" ist das Thema der nächsten Tagung in der Bistumsakademie Erbacher Hof von Freitag, 14., bis Sonntag, 16. Oktober. Die Tagung wird von Hugo Ball-Gesellschaft in Kooperation mit der Bistumsakademie anlässlich des 125. Geburtstages des Schriftstellers Hugo Ball (1886 bis 1927) veranstaltet.
Hinweis: Anmeldung (bis 7.10.) bei der Bistumsakademie Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-521 oder -552, E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de, Internet: www.ebh-mainz.de
am (MBN)
Heidesheim. Die Gründerin und Vorsitzende des Vereins SOLWODI, Schwester Lea Ackermann, hält am Mittwoch, 19. Oktober, um 18.00 Uhr im Pfarrzentrum in Heidesheim einen Vortrag über ihre Arbeit. Der Verein leistet Unterstützung für ausländische Frauen und Mädchen, die durch Sextourismus, Menschenhandel, Zwangsprostitution oder Heiratsvermittlung nach Deutschland gekommen sind. Ackermann hatte die Hilfsorganisation im Jahr 1985 gegründet. Sie spricht an diesem Abend auf Einladung der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) Heidesheim-Wackernheim. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei; um Spenden wird gebeten.
tob (MBN)
Offenbach. Die diesjährigen Ketteler-Musiktage im Offenbacher Theresien Kinder- und Jugendhilfezentrum von Freitag, 28. bis Sonntag, 30. Oktober, stehen erstmals unter der Leitung des Seligenstädter Regionalkantors Thomas Gabriel. Im Rahmen des Wochenendes wird das neue Stück Gabriels mit dem Titel „Frieden fängt im Kleinen an" einstudiert und im Abschlussgottesdienst am Sonntag um 17.00 Uhr zur Aufführung gebracht.
Hinweis: Eine Anmeldung ist ab sofort unter der E-Mail: info@ketteler-musiktage.de möglich.
am (MBN)
In einer Ankündigung wird auf die zweiten Pfarrgemeinderatswahlen am 16. und 17. Oktober 1971 hingewiesen. In den 360 Pfarrgemeinden wurden rund 3.600 Pfarrgemeinderäte als Vertreter der 910.000 Katholiken im Bistum Mainz gewählt. Gegenüber der ersten Pfarrgemeinderatswahl im Jahr 1968 wurde die provisorische Satzung neu gefasst. Unter anderem wurde das aktive Wahlalter auf 16 Jahre und das passive auf 18 Jahre herabgesetzt.
In seinem Wahlaufruf schreibt der damalige Geschäftsführer des Diözesanrates der Katholiken im Bistum Mainz, Christian Weyrauch: „So wie alle Menschen im weltlichen und gesellschaftlichen Bereich Verantwortung tragen, tragen wir Christen Verantwortung für die Kirche. Sie muss von innen heraus kommen, denn sie ist Zeugnis unseres Glaubens. Jeder Christ ist durch die Taufe und die Firmung nicht nur befähigt, sondern verpflichtet, Verantwortung in der Kirche zu übernehmen. Im Dekret über das Apostolat der Laien werden diese als der Grundstand unserer Kirche auf ihre unaufgebbare Aufgabe in Kirche und Welt verwiesen. Apostolat wird dabei nicht verstanden als ein Hobby erstrangiger Christen, sondern als Zugehörigkeit zu jedem Christsein. Deshalb heißt es auch in der Präambel unserer Pfarrgemeinderatssatzung: ‚Jeder Laie nimmt im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils an der Sendung der Kirche teil.'
Die Glaubwürdigkeit des Evangeliums in unserer Zeit ist mit der Glaubensverantwortung der Christen unlösbar verbunden. Dieser Sendung entsprechend muss die Kirche Möglichkeiten der Mitverantwortung anbieten. Die Aufgaben des Apostolates können nur im Zusammenarbeit bewältigt werden. Damit diese Verantwortung der Laien nicht nur theoretisch bleibt, hat das Konzil (und die dem Konzil folgenden Ausführungsbestimmungen) zu den Dekreten die Bildung von Räten auf verschiedenen Ebenen empfohlen. Nur durch Kooperation vieler Kirchenmitglieder je nach ihren Fähigkeiten können in einer Gemeinde Aufgaben, die die Kirche an den Menschen zu leisten hat, vollbracht werden.
Der Pfarrgemeinderat soll alle kirchlichen Dienste koordinieren. Er hat die verschiedenen und unterschiedlichen Kräfte zu fördern und aufeinander abzustimmen, damit der Mensch unserer Tage die Kirche wieder als zu seinem Leben, zu seiner Welt wie zu seiner Gesellschaft gehörig erkennt. Als Zeichen Gottes unter den Menschen soll sie wieder sichtbar werden. Der Pfarrgemeinderat hat es mit der Pfarrgemeinde zu tun. In jeder Pfarrgemeinde verwirklicht sich Kirche. Die meisten Menschen begegnen der Kirche zuerst und vor allem in der Ortsgemeinde. Deshalb ist ihr Leben so wichtig.
Die Aufgaben in der Pfarrgemeinde sind verschieden. Der Pfarrer soll im Auftrag des Bischofs die Gemeinde leiten und die priesterlichen Dienste tun. Er bedarf des Rates, der Mitsorge und der Mitarbeit der Gläubigen. Deshalb sollen einige aus der Gemeinde beauftragt und gewählt werden, um mit dem Pfarrer zusammen verantwortlich die Sorge für die Gemeinde zu tragen. Sie bilden den Pfarrgemeinderat. Er ist an der Leitung der Pfarrgemeinde mitbeteiligt, unbeschadet der Pflichten und Rechte der Träger des Priesteramtes und ihrer Letztverantwortlichkeit als Hirten der Gemeinde. Wenn es heute darum geht, jeden einzelnen Christen zu befähigen, das Evangelium des Herrn hinauszutragen zu den Menschen, mit denen er zusammenlebt, dann ist es notwendig, dass jeder einzelne Verbindung aufnimmt zur Gemeinschaft der Kirche. Dazu soll die Wahl des Pfarrgemeinderates dienen, zu dem der Wähler Verbindung und Vertrauen hat. Durch diese Vertreter der Gemeinde soll jedes einzelne Gemeindemitglied die Möglichkeit haben, seine Fragen und seine Probleme einzubringen in das Gespräch, das in einer ‚Pfarr-Gemeinschaft' unerlässlich ist. Nur wenn wir Formen und Wege finden, miteinander zu handeln, werden wir die uns gestellten Aufgaben lösen können.
Die Mitgliedschaft im Pfarrgemeinderat ist kein Ehrenamt, vielmehr kommt es darauf an, Menschen zu finden, die gesprächsfähig sind, die bereit sind, Kontakte aufzunehmen, die den Mut haben, in die Häuser zu gehen und einen Teil ihrer Freizeit der Gemeinde zu opfern. Die Kandidaten sollten vor der Wahl wissen, dass die Mitgliedschaft im Pfarrgemeinderat Arbeit bedeutet. Sie sollten auch vor der Wahl die Schwerpunkte ihrer Interessen angeben, beispielsweise, ob sie in der Jugendarbeit oder in der karitativen Arbeit mitarbeiten wollen. Die Aufgabe der Pfarrgemeinderatsmitglieder ist es nicht nur, einen Rat zu erteilen und Beschlüsse zu fassen, sondern Rat und Beschlüsse in die Tat umzusetzen. Wäre der Pfarrer nur ausführendes Organ des Pfarrgemeinderates, wäre ihm und der Gemeinde nur wenig geholfen, der Pfarrgemeinderat würde zu einer Belastung. Mitgliedschaft im Pfarrgemeinderat heißt nicht Herrschaft über die Gemeinde, sondern Dienst an der Gemeinde."
Mainzer Bistumsnachrichten vom 6. Oktober 1971 (Nr. 9/1971)