Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 37

19. Oktober 2011

Der Mainzer Domorganist Daniel Beckmann (c) Bistum Mainz / Matschak
Der Mainzer Domorganist Daniel Beckmann
Datum:
Mi. 19. Okt. 2011
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder -129,
Fax 06131/253-402, E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Vorschau

  • Aufruf zu den Pfarrgemeinderatswahlen (29.-30.10.)  
  • Provinztag des Ritterordens in Mainz (22.-23.10.)  
  • Mitgliederversammlung von Pax Christi (22.10.)  
  • Glaubenswoche in Viernheim (22.-30.10.)

Berichte

  • „Werner's Backstube" verkauft Mainzer Domstollen
  • Renovierung des Priesterseminars abgeschlossen  
  • Stiftertag der „Stiftung Hoher Dom zu Mainz"  
  • 50.000 Euro für Stiftskirche in Bad Wimpfen

Personalien

  • Kulturpreis des Kreises Olpe für Domorganist Beckmann

Vorschau

Lehmann: „Gehen Sie zur Wahl"

PGR-Wahlen am 29. und 30. Oktober / Motto „Im Zeichen der Zeit"

Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat die Katholiken im Bistum Mainz zur Teilnahme an den kommenden Pfarrgemeinderatswahlen aufgerufen. „Unsere Gegenwart braucht die kundige und tätige Mithilfe vieler Christen vor Ort, um wirklich ein deutliches Zeugnis der Zuwendung Gottes in unserer Welt zu geben. Dafür sind alle verantwortlich, nicht nur die Dienste und Ämter der Kirche", schreibt der Kardinal. Und weiter heißt es: „Wenn sich nun vor Ort Männer und Frauen zur Wahl in den Pfarrgemeinderat und auch in die Räte des Bistums zur Verfügung stellen, ist es sehr ermutigend, wenn sie durch eine möglichst hohe Zahl an Wahlberechtigten beauftragt werden. Ich bitte alle, denen ihre Gemeinde am Herzen liegt: Unterstützen Sie die Kandidatinnen und Kandidaten dadurch, dass Sie zur Wahl gegen und ihnen das Vertrauen aussprechen."

Die Wahlen zu den Pfarrgemeinderäten (PGR) finden am 29. und 30. Oktober unter dem Leitwort „Im Zeichen der Zeit" im Bistum Mainz und in den benachbarten Diözesen Fulda, Limburg und Trier statt. Es ist die insgesamt zwölfte Amtsperiode der Räte, die alle vier Jahre gewählt werden. Im Bistum Mainz sind rund 670.000 Katholiken in den Pfarreien sowie in den Gemeinden von Katholiken anderer Muttersprache zur Wahl aufgerufen. Wahlberechtigt sind Katholiken ab dem 16. Lebensjahr. Seit dem 1. Oktober ist auch die Kandidatensuche abgeschlossen, insgesamt haben sich rund 3.000 Frauen und Männer für die zu wählenden Pfarrgemeinderäte aufstellen lassen. „Nach den Ereignissen im Jahr 2010 habe ich gedacht, dass sich die Kandidatensuche viel schwieriger gestalten wird. Die Stimmung in den Pfarreien ist größtenteils aber erstaunlich gut", sagt Ulrich Janson von der Diözesanstelle für Pfarrgemeinde-, Seelsorge- und Dekanatsräte. Auch die Wahlvorbereitungen seien „weitgehend reibungslos" verlaufen.

Wie in den vergangenen Jahren auch, haben sich wieder mehr Frauen als Männer aufstellen lassen. Das Durchschnittsalter der Kandidaten beträgt 48 Jahre. „Es gibt viele neue und viele junge Gesichter. Besonders freut mich, dass es in fast allen Pfarreien Kandidatinnen und Kandidaten für das Amt des Jugendvertreters gibt", betont Janson. Er weißt aber auch darauf hin, dass in 28 Pfarreien des Bistums keine Wahlen stattfinden können. „Die Gründe sind ein anstehender Pfarrerwechsel, ein laufender Fusionsprozess sowie eine mangelnde Anzahl an Kandidaten", sagt er. Diese Pfarreien werden am 25. und 26. Februar 2012 ihre Pfarrgemeinderäte wählen.

In zwei Dritteln aller Pfarreien wird per allgemeiner Briefwahl gewählt. Janson hofft, dass so die Wahlbeteiligung aus dem Jahr 2007, die bei 19,3 Prozent lag, „wenigstens gehalten werden kann". Auf der Internetseite des Bistums Mainz www.bistum-mainz.de werben außerdem Prominente wie die ZDF-Moderatorin Gundula Gause, Mainz 05-Präsident Harald Strutz, ZDF-Intendant Markus Schächter oder der frühere „Börsen-Experte" der ARD, Frank Lehmann, für die Arbeit der Pfarrgemeinderäte

Stichwort: Pfarrgemeinderat

Entstanden ist der Pfarrgemeinderat als Gremium der Laien nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965). Die Mitverantwortung aller Gemeindemitglieder für die Sendung der Kirche ist Leitidee des Gremiums. Die Räte sollen das Leben in den Gemeinden mitgestalten und Sorge für die Gemeindemitglieder tragen. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Beratung des Pfarrers in pastoralen Fragen. In den Statuten des Bistums Mainz heißt es dazu: „Aufgabe des Pfarrgemeinderates ist es, die gemeinsame Sendung aller Glieder der Pfarrgemeinde darzustellen. Im Pfarrgemeinderat sollen sich Pfarrer und Laien über die Angelegenheiten der Gemeinde informieren, gemeinsam darüber beraten und gemeinsame Beschlüsse fassen."

Nach einem Beschluss der Würzburger Synode im Jahr 1975 sind in Deutschland Pfarrgemeinderäte in jeder Gemeinde verbindlich vorgeschrieben. Je nach Größe der Gemeinde werden zwischen drei und elf Mitglieder direkt in den Pfarrgemeinderat gewählt. Außerdem kann der Rat weitere Mitglieder (bis zu einem Drittel der festgelegten Mitgliederzahl) hinzuwählen. Kraft ihres Amtes gehören unter anderen Pfarrer, Diakone, sowie Pastoral- und Gemeindereferenten dem Pfarrgemeinderat an. Im Bistum Mainz fanden 1968 die ersten Pfarrgemeinderatswahlen statt.

Hinweis: Diözesanstelle für Pfarrgemeinde-, Seelsorge- und Dekanatsräte, Bischöfliches Ordinariat Mainz, Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel: 06131/253-201, Fax: 06131/253-204, E-Mail: pgr@bistum-mainz.de, Internet: www.pfarrgemeinderatswahlen.de

am (MBN)

 

Provinztag des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem in Mainz (22.-23.10.)

75 Ordensritter und -damen erwartet / Schwerpunktthema ist die Lage im Heiligen Land

Mainz. Schwerpunkt des Provinztages der Ordensprovinz Rhein-Main des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem von Samstag, 22., bis Sonntag, 23. Oktober, im Kolpinghaus in Mainz ist die aktuelle Lage im Heiligen Land. Referent am Samstagabend ist Dr. Johannes Gerster, der zum Thema „Aufruhr im Nahen Osten - Zur Zukunft im Heiligen Land" sprechen wird. Die Gemeinschaft feiert zwei öffentliche Gottesdienste: zum einen am Samstag um 18.00 Uhr eine Marienvesper in der Seminarkirche in der Augustinerstraße mit Predigt von Prälat Professor Dr. Josef Zmijewski, Prior der Ordensprovinz Rhein-Main; zum anderem am Sonntag um 9.15 Uhr eine Eucharistiefeier in Mainz-St. Stephan mit Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann, Prior der Komturei St. Hildegard Mainz-Wiesbaden. Zum Provinztag, der einmal im Jahr veranstaltet wird, werden 75 Ordensritter und -damen erwartet. Präsident der Ordensprovinz Rhein-Main, zu der die Komtureien Frankfurt, Fulda, Mainz-Wiesbaden und Speyer-Kaiserslautern zählen, ist Winfried Engel, Fulda.

Aufgabe des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem ist die materielle, spirituelle und teilweise personelle Unterstützung der Einrichtungen des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, darunter Pfarreien, Kindertageseinrichtungen, Heime, Krankenhäuser sowie die Universität in Bethlehem. Viele Ordensmitglieder reisen daher regelmäßig ins Heilige Land. Das Patriarchat finanziert sich fast ausschließlich aus den Zuwendungen des Ordens.

Vor Ort nehmen die Ordensritter und -damen auf unterschiedlichen Ebenen Aufgaben in Kirche und Gesellschaft wahr. Der Ritterorden vom Heiligen Grab in Jerusalem versteht sich auch als geistliche Gemeinschaft, Gottesdienste sind selbstverständlicher Bestandteil der Zusammenkünfte. In den vergangenen Jahren hat sich der Orden stark verjüngt, die Mitgliederzahlen wachsen. Eine Mitgliedschaft im Orden ist nur auf Vorschlag an die Statthalterei möglich, vorschlagsberechtigt sind kirchliche Körperschaften sowie die Mitglieder des Ordens. Die letzte Entscheidung über die endgültige Aufnahme in den Orden fällt das Kardinalgroßmeisteramt in Rom. Eine Bewerbung ist nicht möglich.

Stichwort: Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem

Der Orden vom Heiligen Grab ist ein Päpstlicher Ritterorden in der Rechtsform einer Körperschaft des Vatikan, dem der Kardinalgroßmeister vorsteht. Der Orden unterstützt ideell und materiell die Einrichtungen des lateinischen Patriarchats von Jerusalem. Gegenwärtig zählt der Orden rund 24.000 Mitglieder in dreißig Ländern, davon zirka 1.400 in der Deutschen Statthalterei. An der Spitze des Ritterordens steht seit dem krankheitsbedingten Rücktritt des Kardinalgroßmeisters im August 2011 Erzbischof Edwin Frederick O'Brien, Rom, als Pro-Großmeister.

Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem ist ein Laienorden, bei dem Damen und Ritter gleiche Rechte haben; auch Geistliche können Mitglieder sein. In Deutschland zählt der Orden rund 260 Geistliche, 240 Frauen und 900 Männer zu seinen Mitgliedern. Der Ritterorden stammt aus dem Mittelalter: Seit dem 14. Jahrhundert ist der Brauch belegt, in der Grabeskirche zu Jerusalem am Heiligen Grab den Ritterschlag zu empfangen. Zu dieser Zeit bildeten sich in mehreren Ländern auch Vereinigungen von Grabesrittern, zunächst noch ohne gemeinsame Ordensregel.

Einen Wendepunkt in der Entwicklung des Ordens markiert die Wiedererrichtung des Lateinischen Patriarchates in Jerusalem Mitte des 19. Jahrhunderts. Im Jahr 1868 ordnete Papst Pius IX. den Ritterorden als förmlichen päpstlichen Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Die heutige Satzung wurde 1977 von Papst Paul VI. erlassen, 1996 durch Papst Johannes Paul II. revidiert und 2003 durch Richtlinien für eine zeitgemäße Auslegung ergänzt.

Die Deutsche Statthalterei wurde 1933 in Köln gegen den Widerstand der nationalsozialistischen Machthaber gegründet; seine Tätigkeit wurde von den Nationalsozialisten in der Folgezeit verboten. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ritterorden in Deutschland durch die Zusammenarbeit von Hermann Josef Abs und Konrad Adenauer wiederbelebt; die Leitung der Deutschen Statthalterei hat derzeit Heinrich Dickmann, Freiburg, inne. Das Amt des Großpriors wird von Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, bekleidet. Unterteilt ist die Deutsche Statthalterei in sechs Ordensprovinzen mit 35 regionalen Komtureien. Die Komturei St. Hildegard, Mainz-Wiesbaden, bildet zusammen mit den Komtureien Frankfurt, Fulda und Speyer-Kaiserslautern die Provinz Rhein-Main.

Hinweis: Weitere Informationen auf der Internetseite der Deutschen Statthalterei des Ritterordens unter www.ritterorden.de  

am (MBN)

 

„Der arabische Frühling" (22.10.)

Studientag und Mitgliederversammlung von Pax Christi

Mainz. Die Bistumsstelle der katholischen Friedensbewegung Pax Christi lädt am Samstag, 22. Oktober, von 14.00 bis 18.00 Uhr zu einem Studientag zum Thema „Der arabische Frühling - Hoffnungen und Herausforderungen" ein. Referent im Pfarrzentrum Ingelheim-Nord (Dammstraße 52) ist Dr. Atef Botros, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Nah- und Mittelost-Studien der Phillips-Universität Marburg. Dem Studienteil schließt sich um 17.00 Uhr die Mitgliederversammlung an.

Hinweis: Weitere Informationen und Anmeldung bei der Pax Christi-Bistumsstelle Mainz, Alois Bauer, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-263, E-Mail: frieden@bistum-mainz.de

am (MBN)

 

Glaubenswoche in Viernheim (22.-30.10.)

Angebot der Pfarrgruppe St. Hildegard/St. Michael

Viernheim. Mit einem Gottesdienst am Samstag, 22. Oktober, in der Kirche St. Hildegard wird die Viernheimer Glaubenswoche unter dem Motto „Mehr als du glaubst" eröffnet. Bis Sonntag, 30. Oktober, bietet die Pfarrgruppe St. Hildegard/St. Michael zahlreiche Angebote wie etwa Filmvorführungen, Gebets- und Gottesdienstangebote, Veranstaltungen für Kinder, Sportangebote, Konzerte und Diskussionen. Im Programmheft schreibt Pfarrer Angelo Stipinovich: „Entgegen allem Kirchenpessimismus sind wir überzeugt, dass der Glaube die Qualität unseres Lebens erhöht und uns motiviert, uns für die Belange unserer Zeit einzusetzen. Unser Gott ist für uns keineswegs nur eine Gestalt der Geschichte, sondern lebendig in uns und zwar heute."

Hinweis: www.sankt-himi.de/aktuelles/glaubenswoche.html

tob (MBN)

 

Berichte

Mainzer Domstollen von „Werner's Backstube" vorgestellt

Verkauf zu Gunsten des Mainzer Dombauvereins auf dem Weihnachtsmarkt

Mainz. Die Bäckerei „Werner's Backstube" bietet in diesem Jahr erstmals einen Mainzer Domstollen an, der zu Gunsten des Mainzer Dombauvereins verkauft wird. Der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, hat zusammen mit der Vorsitzenden des Mainzer Dombauvereins, Sabine Flegel, und Thomas Neger, dem Sänger des Fastnachtsliedes „Im Schatten des Doms", bei einem Pressetermin am Dienstag, 18. Oktober, die ersten Stollen gebacken. „Eine prima Idee" sei der Domstollen, sagte Domdekan Heckwolf bei der Vorstellung. Und weiter: „Ich bin immer wieder überrascht, wie kreativ die Mainzer sind, wenn es darum geht, Geld für die Sanierung des Mainzer Doms zu sammeln."

Der offizielle Verkauf der Stollen, die rund vier Wochen im Dom eingelagert werden, beginnt am Donnerstag, 24. November, um 19.00 Uhr im Rahmen der Eröffnung des Mainzer Weihnachtsmarktes. Danach werden die Stollen, die in einer Schmuckdose in den Handel kommen, in den Filialen von „Werner's Backstube" und in der Dominformation erhältlich sein. Vom Verkauf kommen jeweils zwei Euro dem Mainzer Dombauverein zu Gute.

tob (MBN)

 

Renovierung des Mainzer Priesterseminars abgeschlossen

Gottesdienst und Segnung der Räumlichkeiten mit Kardinal Lehmann (23.10.)

Mainz. Nach fast neun Monaten Bauzeit werden am Sonntag, 23. Oktober, die renovierten und neu gestalteten Räumlichkeiten im A- und B-Flügel des Bischöflichen Priesterseminars St. Bonifatius in Mainz eingeweiht. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, wird um 11.00 Uhr in der Seminarkirche einen Gottesdienst feiern und anschließend die Räume segnen. Im Interview erläutert der Regens des Priesterseminars, Dr. Udo Bentz, unter anderem die mit den Baumaßnahmen verbundene Neukonzeption eines Gebäudeteils.

Mainzer Bistumsnachrichten: Warum war im Mainzer Priesterseminar eine so aufwändige Renovierung notwendig?

Regens Dr. Udo Bentz: Die letzte grundlegende Sanierung liegt schon mehr als vierzig Jahre zurück. Da war einiger Sanierungsbedarf aufgelaufen. Aber auch die Nutzung des Gebäudekomplexes hat sich in den vergangenen Jahren verändert: Die Ausbildung für alle kirchlichen Berufe findet mittlerweile in verschiedenen Gebäudeteilen des Seminars statt. Den Kernbereich bildet natürlich immer noch das Priesterseminar. Dort gibt es aber auch das Pastoralseminar sowie das Ausbildungsseminar für den Ständigen Diakonat. Das Dr. Maria Reinartz-Kolleg für die angehenden Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten hat dort ebenso seinen Ort wie die Diözesanstelle für Geistliche Berufe und das Institut für die geistliche Begleitung der Hauptamtlichen. Dieser veränderten Nutzung wollten wir nun auch baulich noch besser Rechnung tragen. 3,7 Millionen Euro hat das Bistum letztendlich investieren müssen, um den historischen Bestand des Gebäudes zu sichern. Es ist ja das einzige, nahezu unzerstört erhaltene Klostergebäude in Mainz, mehr als 250 Jahre alt.

MBN: Als Passant in der Augustinergasse hat man nicht viel von den Baumaßnahmen mitbekommen. Was genau ist gemacht worden?

Bentz: Ja, von außen her war kaum etwas wahrzunehmen. Innen jedoch waren massive Eingriffe in die Bausubstanz notwendig geworden: Eine der schwierigsten und teuersten Maßnahmen im Gesamtpaket war die brandschutztechnische Ertüchtigung. Das Brandschutzkonzept musste auf den heutigen Standard gebracht werden. Sämtliche Wasser- und Elektroinstallationen mussten erneuert werden. Alle Zimmer haben nun eine Nasszelle mit WC und Dusche erhalten. Auch neue Böden und Möbel waren nach vierzig Jahren notwendig geworden. Die einzelnen Gebäudeteile sind nun besser voneinander zu trennen, so dass neben dem Seminarbereich auch ein Gästebereich entstanden ist.

MBN: Künftig werden im so genannten A-Flügel die neu gestalteten Gästezimmer etwa auch für Fortbildungsveranstaltungen zur Verfügung stehen. An wen richtet sich dieses Angebot?

Bentz: In erster Linie ist das Haus ein geistliches Haus und ein kirchliches Ausbildungszentrum. Wir sind kein Tagungszentrum. Dafür gibt es andere, bessere Möglichkeiten. Vor allem für mehrtägige Aus- und Fortbildungsveranstaltungen stehen nun bei uns entsprechende Bereiche zur Verfügung, z.B. für Kapläne, die sich auf das Pfarrexamen vorbereiten. Die Kandidaten für den Ständigen Diakonat können ihre Studientage und -wochen im Haus abhalten. Die Gemeinde- und Pastoralassistentinnen und -assistenten können sich zu Werkwochen oder Besinnungstagen treffen. Einkehrtage für Priestergruppen sind möglich. Es kommen z.B. auch Ausbildungskurse anderer Diözesen nach Mainz, um hier ein mehrwöchiges Krankenhausseelsorgepraktikum zu absolvieren. Während dieser Zeit werden sie bei uns wohnen.

MBN: Sind jetzt alle Baumaßnahmen erledigt oder haben Sie auch weiterhin noch Handwerker im Haus?

Bentz: Es war sehr ehrgeizig, alle geplanten Maßnahmen innerhalb von neun Monaten bei laufendem Studienbetrieb zu absolvieren. Aber wir haben es geschafft. Jetzt sind noch die üblichen kleinen Nacharbeiten notwendig. Als letzte Maßnahme muss dann der Parkplatz hergerichtet und der Garten wieder begrünt werden. Im nächsten Frühjahr werden wir dann tatsächlich mit allem fertig sein.

MBN: Am 23. Oktober kommt Kardinal Lehmann zur Einweihung. Wie wird an diesem Tag gefeiert?

Bentz: Ich freue mich sehr, dass der Kardinal selbst zur Einweihung kommt. Ihm war dieses Sanierungsprojekt ein besonderes Anliegen. Er setzt damit auch ein kräftiges Zeichen für die Zukunft der Priesterausbildung mit dem ihr eigenen Profil, aber in enger Kooperation mit den anderen kirchlichen Berufen. Wir feiern am Sonntag um 11.00 Uhr in der Seminarkirche einen feierlichen Gottesdienst. Anschließend werden die Räume gesegnet. Es gibt einen Empfang und ausreichend Gelegenheit zur Begegnung und natürlich auch zur Besichtigung der neuen Räumlichkeiten. Einige Werke des Künstlers Eberhard Münch gilt es zu entdecken, die er uns als Leihgabe freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Auch eine kleine Buchskulptur mit Büchern aus biblischen Hölzern des Osnabrücker Künstlers Ivon Illmer ist neu und zieht die Blicke im Treppenhaus auf sich.

tob (MBN)

 

Kapital auf über zwei Millionen Euro angewachsen

Stiftertag der „Stiftung Hoher Dom zu Mainz" im Hotel Favorite in Mainz

Mainz. Das Stiftungskapital der „Stiftung Hoher Dom zu Mainz" ist zum Jahresende 2010 auf 2,06 Millionen Euro angewachsen. Das sagte der Vorsitzende des Stiftungsvorstandes, ZDF-Intendant Markus Schächter, am Donnerstag, 13. Oktober, in Mainz beim Stiftertag der „Stiftung Hoher Dom zu Mainz". Der achte Stiftertag fand in den Räumen des Hotels Favorite auf Einladung von Peter Ditsch statt. Ditsch ist Inhaber der Brezelbäckerei Ditsch mit Sitz in Mainz-Hechtsheim und Mitglied des Stiftertages.

Nach dem aufwändigen Domjubiläumsjahr 2009 habe man die vergangenen zwei Jahre „zum Durchatmen" genutzt und wolle sich im kommenden Jahr wieder verstärkt um neue Zustifter bemühen, sagte Schächter. Ziel sei es, das Stiftungskapital auf drei Millionen Euro zu erhöhen: „Wir sind unterwegs in Sachen Stiftung."

Der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, dankte dem Vorstand, allen Mitgliedern des Stiftungsrates und des Stiftungstages für ihr Engagement. Er wies auf zwei Jubiläen in diesem Jahr hin, die auch den Mainzer Dom betreffen. Zum einen der 1000. Todestag von Erzbischof Willigis, Erbauer des Mainzer Domes, im Februar dieses Jahres. Zum anderen der anstehende 200. Geburtstag von Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler am 25. Dezember, „der auch einen bisher unterschätzten Anteil am Erhalt des Mainzer Domes" gehabt habe. Lehmann erinnerte daran, dass das Bistum Mainz gemeinsam mit der Bistumsakademie Erbacher Hof und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur am 25. und 26. November eine Akademie zu Ketteler veranstalten werde. Im Rahmen der Akademie soll auch eine neue Publikation mit den Hirtenbriefen Kettelers vorgestellt werden.

Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, der stellvertretender Vorsitzender der Stiftung ist, wies unter anderem auf den neu erschienenen Domkalender hin, der in einer Auflage von 2.000 Exemplaren erscheine. Wenn der Verkaufserlös stimme, „wollen wir ihn zu einer Tradition machen", sagte Giebelmann. Der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, erläuterte die aktuellen Baumaßnahmen am Mainzer Dom. Er informierte über den Austausch der Spitze des Domwestturms, der aufgrund eines schadhaften Ringankers notwendig ist. Darüber hinaus berichtete Heckwolf über den Planungsstand für die neue Domorgel und stellte unter anderem deren neuen Standorte vor.

Stiftung Hoher Dom zu Mainz

Die „Stiftung Hoher Dom zu Mainz" war am 21. November 2003 von Kardinal Lehmann und ZDF-Intendant Markus Schächter der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Die Stiftung wurde am 22. Januar 2004 errichtet. Sie soll in Ergänzung zum Dombauverein, der 1999 gegründet wurde, den Erhalt der mehr als 1.000 Jahre alten Bischofskirche nachhaltig sichern helfen. Mit der Stiftung soll ein auf Dauer angelegtes Vermögen aufgebaut werden, aus dessen Verzinsung ein verlässlicher Betrag für den baulichen Erhalt des Domes sichergestellt werden soll. „Wie zwei Schwestern" hatte Kardinal Lehmann das Verhältnis von Dombauverein und Domstiftung bei der Gründung bezeichnet. So spricht die Stiftung beispielsweise auch überregional potenzielle Stifter an, während der Dombauverein lokal begrenzt agiert.

Hinweise:

  • Stiftung Hoher Dom zu Mainz, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz - Geschäftsstelle: Bettina Kolbe, Tel.: 06131/253-108, Fax: 06131/253-113, Internet: www.domstiftung-mainz.de  
  • Kalender „Der Dom zu Mainz. Bilder einer Kathedrale" mit Fotografien von Martin Blume und Bernd Radtke. Hrsg. von der Stiftung Hoher Dom zu Mainz. Universitätsdruckerei H. Schmidt Mainz, 29,95 Euro, ISBN: 978-3-935647-55-7.
  • Der Dom zu Mainz. Bilder einer Kathedrale. 164 Seiten, 128 Farbfotos. Hrsg. von der Stiftung Hoher Dom zu Mainz. Universitätsdruckerei H. Schmidt Mainz 2009. 39,80 Euro, ISBN: 978-3-935647-46-5

am (MBN)

 

50.000 Euro für Stiftskirche in Bad Wimpfen

Lotto Baden-Württemberg unterstützt Sanierung

Bad Wimpfen. Lotto Baden-Württemberg unterstützt die Steinsanierung des nördlichen Kirchenschiffs der gotischen Stiftskirche St. Peter im Tal in Bad Wimpfen mit 50.000 Euro. Der Baudirektor des Bistums Mainz, Johannes Krämer, nahm am Montag, 17. Oktober, in Bad Wimpfen den Scheck entgegen. Die Kosten der Steinsanierung betragen rund 460.000 Euro, wovon das Bistum Mainz 220.000 Euro, der Bund und das Land Baden-Württemberg jeweils 96.000 Euro übernehmen. Die restlichen Kosten werden mit der Spende gedeckt.

am (MBN)

 

Personalien

Kulturpreis für Daniel Beckmann

Mainzer Domorganist erhält Auszeichnung des Kreises Olpe

Olpe/Mainz. Der Mainzer Domorganist Daniel Beckmann erhält den Kulturpreis des Kreises Olpe. Das gab der Kreis am Dienstag, 18. Oktober, in einer Pressemitteilung bekannt. Der Kulturpreis wird alle drei Jahre zur Würdigung kultureller Leistungen und zur Förderung junger Künstler verliehen und ist mit 6.000 Euro dotiert.

Die Preisträger sollen durch Herkunft, längeren Aufenthalt oder durch die inhaltliche Gestaltung ihres Werkes mit dem Kreis Olpe verbunden sein. Nach 1987 und 2002 wird die Auszeichnung zum dritten Mal für hervorragende Leistungen im Fach Musik vergeben.

Daniel Beckmann wurde am 6. Mai 1980 in Attendorn (Kreis Olpe) geboren. Nach seinem Abitur studierte er von 1999 bis 2007 an der Staatlichen Hochschule für Musik in Detmold, wo er alle Examina (Katholische Kirchenmusik, künstlerische Reifeprüfung und Konzertexamen Orgel) mit Auszeichnung ablegte. Zahlreiche Meisterkurse ergänzten seine Ausbildung. 2005 wurde Beckmann mit einem Stipendium des Deutschen Musikrats ausgezeichnet und in die 50. Bundesauswahl „Konzerte Junger Künstler" aufgenommen. 2009 gewann er den ersten Preis beim Internationalen Orgelwettbewerb in Saint-Maurice/Schweiz. Seit Januar 2006 war Beckmann als Dekanatskirchenmusiker des Erzbistums Paderborn für das Stadtdekanat Paderborn zuständig. Seit dem Jahr 2000 tritt er als Organist in Konzerten im In- und Ausland auf. Beckmann ist verheiratet und hat zwei Töchter. Seit 2010 ist Beckmann Domorganist in Mainz.

am (MBN)

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