Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 38

26. Oktober 2011

Dompräbendat Günter Duffrer (c) Bistum Mainz
Dompräbendat Günter Duffrer
Datum:
Mi. 26. Okt. 2011
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder -129,
Fax 06131/253-402, E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte

  • Mainzer Priesterseminar zukunftsfähig gemacht  
  • Treffen mit dem Wehrbereichskommando II  
  • Neymeyr: FSJ ist eine Erfolgsgeschichte 
  • Ehrenamtstag zur Seniorenarbeit  
  • Mainzer Cityseelsorge „Station Antonius" neu gestaltet

Vorschau

  • Vernissage zur Ausstellung über Ida Hahn-Hahn (28.10.)  
  • PGR-Wahlabend im Mainzer Rechenzentrum (30.10.)  
  • Achter „Tag des Friedhofs" in Mainz (1.11.)  
  • Neuntes „Forum Sozialpastoral" (3.11.)  
  • Literatur im Gespräch in der KHG Mainz (3.11.)  
  • Ketteler-Symposion in Offenbach (5.11.)

Personalien

  • Dr. Hans-Jürgen Kotzur verabschiedet  
  • Dompräbendat Günter Duffrer verstorben

Berichte

Mainzer Priesterseminar zukunftsfähig gemacht

Festgottesdienst und Einweihung mit Kardinal Lehmann

Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat mit einem Festgottesdienst in der Mainzer Seminarkirche die renovierten Räume des Bischöflichen Priesterseminars St. Bonifatius eingeweiht. Er segnete am Sonntag, 23. Oktober, bei einem anschließenden Rundgang die renovierten und neu gestalteten Räumlichkeiten im A- und B-Flügel des Seminars. In seiner Predigt würdigte er die Neugestaltung des Seminars, in dem auch die Ausbildung der Ständigen Diakone, der Pastoralkurs, den auch die angehenden Pastoralreferenten absolvieren, das Maria Reinartz-Haus für Gemeindereferenten, die Diözesanstelle „Berufe der Kirche" und das Institut für geistliche Begleitung untergebracht sind.

Wörtlich sagte Lehmann in seiner Predigt: „Ich bin dankbar dafür, dass wir es gewagt haben, das Priesterseminar Priesterseminar sein zu lassen und uns geöffnet haben, ohne dass die einzelnen Berufungen verwischt werden. Es war ein Wagnis, aber es ist gelungen." Kern des Hauses bleibe das Priesterseminar, betonte Lehmann, das sich den anderen pastoralen Berufen geöffnet habe.

Weiter sagte Lehmann: „Das entspricht dem neuen Verständnis vom Verhältnis des Priesterberufes zu den anderen pastoralen Berufen, wie das Zweite Vatikanische Konzil dieses Miteinander beschrieben hat. Es ist gut, sich frühzeitig kennen zu lernen, wenn man später gemeinsam miteinander arbeitet." Gemeinsam mit dem Priesterseminar bildeten die anderen Einrichtungen „kräftige Strahlen, die mit zum Haus gehören, und die es zum Herzen des Bistums machen", sagte der Kardinal.

Mit der Renovierung sei das Haus „zukunftsfähig" gemacht worden, „damit es sich als Ausbildungszentrum des Bistums Mainz entfalten kann", sagte der Regens des Bischöflichen Priesterseminars, Dr. Udo Bentz. Er dankte dem Kardinal für die Unterstützung und „das deutliche Zeichen des Zusammenwirkens der pastoralen Berufe".

Seminarsprecher Sebastian Lang dankte im Namen des Alumnats für „die mutige Entscheidung" zum Umbau des Hauses. „Die Umgestaltung ist ein Zeichen der Wertschätzung der pastoralen Berufe. Es macht Mut, dass die Diözese das Seminar in dieser Weise unterstützt." An der Einweihung nahmen unter anderen Weihbischof Dr. Werner Guballa und Generalvikar Dietmar Giebelmann teil.

Das Bistum hat in die neunmonatige Renovierung von A- und B-Flügel des Seminars insgesamt 3,7 Millionen Euro investiert. Da die letzte grundlegende Sanierung bereits rund 40 Jahre zurückliegt, hatte sich ein großer Sanierungsbedarf ergeben. 29 Zimmer wurden renoviert und dabei auch die sanitäre Infrastruktur und Elektroinstallationen erneuert, bau-physikalische Mängel behoben und Brandschutzvorrichtungen auf den heutigen Stand gebracht. Im so genannten A-Flügel stehen künftig 13 Gästezimmer für Aus- und Fortbildungsveranstaltungen der kirchlichen Berufsgruppen zur Verfügung. Die Baumaßnahmen werden im kommenden Frühjahr mit Arbeiten am Parkplatz und der Wiederbegrünung des Gartens abgeschlossen.

Lehmann würdigte Spiritual Löcher

Lehmann würdigte im Anschluss an den Gottesdienst, der zugleich Semestereröffnungsgottesdienst war, Pater Clemens M. Löcher SJ, der am 16. Juli seinen 60. Geburtstag begangen hatte. Lehmann dankte dem Spiritual des Priesterseminars für seine „immer stille und diskrete Arbeit", mit der er den Menschen helfe, über die Jahre geistlich zu wachsen. Wörtlich sagte Lehmann: „Das Geheimnis Ihres Wirkens ist, dass diese Stille eine große vertraute Nähe schaffen kann." Löcher ist seit dem Jahr 2002 als Spiritual am Mainzer Priesterseminar tätig.

tob (MBN)

 

Wachsende Bedeutung der Militärseelsorge betont

Mainzer Bistumsleitung im Gespräch mit dem Wehrbereichskommando II

Mainz. Einen „nicht wegzudenkenden Anteil" habe die Militärseelsorge bei der Betreuung der Soldaten. Das sagte der stellvertretende Befehlshaber im Wehrbereich II, Brigadegeneral Jürgen Knappe, beim Kontaktgespräch zwischen dem Wehrbereichskommando II (WBK II) und der Leitung des Bistums Mainz am Dienstag, 18. Oktober, im Erbacher Hof in Mainz.

Nicht nur zu Weihnachten oder zu Ostern sei die Präsenz der Militärseelsorger wichtig - immer öfter suchten die Soldaten während ihres Einsatzes das Einzelgespräch mit einem Seelsorger. „Wenn ein Militärseelsorger, ein Psychologe oder ein Arzt sagt: ,Dieser Soldat ist nicht mehr einsatzfähig', dann schicken wir ihn wieder zurück in die Heimat", betonte Knappe, der erst kürzlich seinen Einsatz in Afghanistan beendet hat.

Von Seiten des Bistums Mainz nahmen Mitglieder der Dezernentenkonferenz an dem Kontaktgespräch teil, darunter der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr und Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann. Vom WBK II waren unter anderen Generalmajor Gerhard Stelz, Befehlshaber im Wehrbereich II, und Oberst i.G. Ingbert Herzog als Chef des Stabes anwesend. In dem Gespräch, das von einer vertrauensvollen Atmosphäre geprägt war, berichtete Lehmann unter anderem über den Besuch von Papst Benedikt XVI. in Deutschland; Giebelmann und Neymeyr gingen in ihren Beiträgen auf den Missbrauchsskandal des vergangenen Jahres und die Präventionsmaßnahmen der Diözese Mainz ein. Generalmajor Stelz informierte außerdem über die anstehende Strukturreform der Bundeswehr, während Militärdekan Monsignore Rainer Schnettker zur aktuellen Lage der Militärseelsorge sprach. Das WBK II ist für die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und das Saarland zuständig; sein Sitz ist in Mainz.

am (MBN)

 

Neymeyr: FSJ ist eine Erfolgsgeschichte

Bistum Mainz und BDKJ feiern Jubiläum 50 Jahre Freiwilliges Soziales Jahr

Mainz. Als eine „große Erfolgsgeschichte" hat Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, Bischofvikar für Jugendseelsorge, das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) bezeichnet. „Wenn es das FSJ nicht gäbe, müsste man es erfinden. Wenn der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) nicht FSJ-Träger wäre, ließe er eine große jugendpastorale Chance ungenutzt", sagte Neymeyr bei einem Festakt im Erbacher Hof am Freitag, 21. Oktober, anlässlich des Jubiläums „50 Jahre FSJ im Bistum Mainz".

Der Weihbischof dankte allen Einrichtungen und deren Mitarbeitern, die junge Menschen für ein FSJ aufnehmen. „Bei meinen Visitationen in den verschiedenen sozialen Einrichtungen unseres Bistums bestätigen mir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer wieder, dass die Jugendlichen im Freiwilligen Sozialen Jahr eine Bereicherung für sie sind", sagte Neymeyr. Jugendliche, die ihr FSJ in einer Einrichtung des Bistums oder des Caritasverbandes machten, „lernen dabei eine wichtige Seite der Katholischen Kirche kennen, nämlich ihr soziales und karitatives Engagement", unterstrich der Weihbischof. Wenn junge Menschen spürten, dass jemand aus christlicher Berufung heraus seinen Beruf erfüllt, könnten sie am besten erleben, „was es heißt, Christ zu sein": „Für viele ist dies eine Bestärkung in ihrem eigenen Christsein."

Bereits in seiner Predigt im Mainzer Dom beim Festgottesdienst anlässlich des FSJ-Jubiläums, hatte Neymeyr das FSJ als einen „beachtlichen gesellschaftlichen Beitrag" gelobt, „auf den viele soziale Einrichtungen nicht mehr verzichten können". Im FSJ seien viele junge Menschen bereit, „andere Bereiche der gesellschaftlichen Wirklichkeit und des menschlichen Lebens kennen zu lernen". „Aus der Bereitschaft, sich ein Jahr seines Lebens auf eine ganz andere Welt einzulassen, wächst ganz oft eine überraschende Pflanze: neue Einsichten in die Wirklichkeit des menschlichen Lebens, neue Urteile darüber, worauf es im Leben eigentlich ankommt, bis hin zu neuen Berufswünschen", unterstrich der Weihbischof.

Ansprache von Ministerin Irene Alt

In ihrer Ansprache während des Festaktes hob die rheinland-pfälzische Ministerin für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen, Irene Alt, hervor, dass das FSJ „ein wichtiges und gutes Angebot" sei. „Ich bin davon überzeugt, dass unsere Gesellschaft durch jedwedes freiwilliges Engagement wärmer, solidarischer und menschlicher wird. Freiwilliges Engagement hilft, die Gesellschaft zusammen zu halten", sagte die Ministerin. FSJler leisteten einen „wertvollen Dienst für Menschen, die es schwer haben in unserer Gesellschaft". „Durch ihr freiwilliges Engagement helfen sie vor allem Kranken, Behinderten und älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die auf die Solidarität und Unterstützung durch die Gemeinschaft angewiesen sind. Dabei fragen sie nicht nach dem finanziellen Vorteil für ihren Einsatz, sondern sie leben Werte wie Solidarität und Hilfsbereitschaft durch ihre praktische Arbeit in sozialen Einrichtungen", sagte Alt.

Sie wies darauf hin, dass ein FSJ die soziale Kompetenz der jungen Erwachsenen stärke und eine entscheidende berufliche Orientierung biete. Sie dankte auch dem Bistum Mainz und dem BDKJ, dass sie sich als Träger für ein Freiwilliges Soziales Jahr engagieren: „Die Träger des FSJ ermöglichen jungen Menschen einen Dienst, bei dem ihre Persönlichkeitsentwicklung im Mittelpunkt steht."

Eric Niekisch, BDKJ-Diözesanvorsitzender, wies in seinem Grußwort darauf hin, dass die Einführung des FSJ 1961 durch Bischof Albert Stohr aufgrund der personellen Not in Einrichtungen des Bistums erfolgt sei. Heute sei das FSJ für den BDKJ auch eine „große pastorale Chance": „Hier begegnen wir in großer Zahl auch jungen Menschen, die wir nicht in unseren Gemeinden und Pfarreien antreffen und erreichen somit auch Milieus, die wir nicht immer erreichen." Die Öffnung des FSJ für neue Zielgruppen sei für den BDKJ „extrem wichtig", „weil uns die Auseinandersetzung bereichert und wir junge Menschen positiv mit Kirche in Beziehung setzen möchten".

Martin Jobst, seit 1982 Referent für Freiwilligendienste beim BDKJ im Bistum Mainz, ließ in seinem Beitrag die Geschichte des FSJ im Bistum Revue passieren. Er erinnerte unter anderem daran, dass erstmals 1961 15 junge Frauen im Bistum Mainz ein FSJ absolvierten. Er betonte, dass das FSJ „ein Teil bürgerschaftlichen Engagements" sei, sich aber beispielsweise „gegenüber ehrenamtlichen Tätigkeiten vom Grad der Verbindlichkeit, der Gemeinwohlorientierung und der Ganztägigkeit" unterscheide. Das FSJ sei im Laufe der Jahre Veränderungen und Erweiterungen unterzogen worden. Jobst wies darauf hin, dass es seit 1996 möglich ist, das FSJ im europäischen Ausland zu machen, oder dass es seit 2002 ein FSJ auch im Kultur- und Sportbereich gibt. Das FSJ habe vielen jungen Menschen geholfen, eine „persönliche und berufliche Orientierung" zu geben, sagte Jobst weiter. Viele FSJler seien nach ihrer Berufsausbildung oder nach ihrem Studium „wieder bei Kirche oder Caritas eingestiegen".

3.100 FSJler seit 1961

Von Seiten des Bischöflichen Jugendamtes (BJA) und des BDKJ werden derzeit 230 Freiwillige von über 30 haupt- und ehrenamtlichen Referentinnen und Referenten betreut; seit 1961 waren es rund 3.100 FSJler insgesamt. Das FSJ ist eine freiwillige, überwiegend praktische Hilfstätigkeit, die ganztägig in gemeinwohlorientierten Einrichtungen geleistet wird. Für junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren ist es ein soziales Bildungs- und Orientierungsjahr. Die Freiwilligen können innerhalb von zwölf, 18 oder unter Umständen auch sechs Monaten den Berufsalltag kennen lernen. Ihre Erfahrungen werden in so genannten Bildungswochen reflektiert. Das FSJ bietet neben persönlichen, berufsorientierenden und interkulturellen Lernchancen auch die Gelegenheit zum Lernen von Engagement und Gemeinsinn. Die FSJler arbeiten unter anderem in folgenden Bereichen: Kindertagesstätten, Krankenhäuser, Altenheime, Mobile Dienste, Ganztagsschulen und in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung.

Hinweis: Weitere Informationen bei der Fachstelle Zivildienst und Freiwilligendienste im BJA, Martin Jobst, Tel.: 06131/253-638, E-Mail: bja-fachstelle@bistum-Mainz.de, Internet: www.bja-fachstelle.de

am (MBN)

 

„Wir werden in Zukunft mehr ältere Menschen haben"

Über 200 Ehrenamtliche kamen ins Haus am Dom zum Thema „Arbeit mit Senioren"

Mainz. Auf großes Interesse ist der „Diözesantag für Ehrenamtliche in der Seniorenarbeit" gestoßen. Über 200 Ehrenamtliche aus dem Bistum hatten sich am Montag, 24. Oktober, auf den Weg in das Mainzer Haus am Dom gemacht, um sich über die verschiedenen Facetten von Arbeit mit Senioren zu informieren. „Wir führen erstmals seit langer Zeit eine Veranstaltung dieser Art durch und danken Ihnen für Engagement in den Gemeinden", sagte Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, Diözesancaritasdirektor, in seiner Begrüßung. Mit Blick auf die demografische Entwicklung wies Eberhardt darauf hin, dass „wir in Zukunft mehr ältere Menschen haben werden". „Es ist wichtig, dass wir als Katholische Kirche die Erfahrungen, die wir in den vergangenen Jahren bei der Arbeit mit alten Menschen gewonnen haben, weitergeben." Der Diözesancaritasverband war gemeinsam mit dem Dezernat Seelsorge und dem Dezernat Weiterbildung im Bischöflichen Ordinariat Veranstalter des Tages.

„Zum Alter ja sagen"

In ihrem Referat „Facetten des Älterwerdens - kreativ mit Senioren arbeiten" führte Elfi Eichhorn-Kösler, Referentin für Seniorenarbeit im Erzbistum Freiburg, unterschiedliche Aspekte zum Thema Älterwerden aus. Sie unterstrich, dass die Phase des Alters „noch nie so vielfältig und auch so ausgedehnt ist wie heute" und daher nicht mehr ausschließlich über Lebensjahre definiert werde. Zum Altwerden gehörten unter anderem körperliche Veränderungen, der Verlust von Beziehungen, materielle Ängste (vor allem bei verwitweten Frauen), der Verlust der gewohnten Umgebung oder auch der Umgang mit Tod und Sterben. Eichhorn-Kösler betonte, dass es für einen Menschen wichtig sei, „zum Alter ja sagen zu können". Um auch Lebensperspektiven im Alter zu haben, sei es vor allem nach dem Ende der Erwerbsarbeitsphase gut, sich neue Ziele, Aufgaben und Herausforderungen zu suchen. Im zweiten Teil ihres interaktiv gestalteten Referates ging Eichhorn-Kösler außerdem auf die Gestaltung von Seniorennachmittagen sowie auf die Rahmenbedingungen für Ehrenamtliche ein, die sich in der Seniorenarbeit engagieren.

Moderiert wurde der Ehrenamtstag von Klaus Heizmann, Referat Seniorenseelsorge im Dezernat Seelsorge, sowie von Lioba Breu-Wedel von der Stabsstelle Gemeindecaritas beim Diözesancaritasverband. Für die musikalische Gestaltung war Winfried Späth verantwortlich, der gemeinsam mit der Schauspielerin Gaby Reichardt auch den Programmpunkt „Herbstgedanken" am Vormittag gestaltete. Am Nachmittag wurden Workshops unter anderem zu den Themen „Erzählcafé - Lebensgeschichtliches Erzählen im Rahmen der Seniorenarbeit", „Das tut uns immer wieder gut - Rituale und Gewohnheiten bei Ver-anstaltungen mit Senioren" oder „Jung trifft Alt - Generationenübergreifende Projekte" angeboten.

am (MBN)

 

Ein unkomplizierter Zugang zur Kirche

Tag der offenen Tür in der Mainzer Cityseelsorge „Station Antonius"

Mainz. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hat das Engagement der Mainzer Cityseelsorge „Station Antonius" gewürdigt. Die Einrichtung mitten in der Stadt stehe dafür, „dass Kirche dort ist, wo die Menschen sind", sagte Giebelmann am Samstag, 22. Oktober, beim „Tag der offenen Tür". Dabei präsentierte die Einrichtung in unmittelbarer Nachbarschaft der Mainzer Römerpassage ihre neu gestalteten Räumlichkeiten. Künftig stehen drei Gesprächsräume und zwei Gruppenräume zur Verfügung. Das Haus habe durch die Außengestaltung „eine neue Sichtbarkeit bekommen und ist einladend geworden", sagte Giebelmann. Künftig gibt es montags bis freitags von 10.00 bis 12.00 Uhr eine offene Sprechzeit. Außerdem ist die Antoniuskapelle mit dem Trauerraum für Einkehr und Gebet tagsüber geöffnet.

Vorgestellt wurde auch das neue Faltblatt der Einrichtung, in dem unter der Überschrift „Kirche mittendrin" die Angebote der Mainzer Cityseelsorge erläutert werden. „Wir wollen einen unkomplizierten Zugang zur katholischen Kirche in Mainz ermöglichen", heißt es darin. Neben Informationen über Gottesdienste und Kulturveranstaltungen oder den Eintritt in die Kirche bieten die Mitarbeiter der „Station Antonius" auch seelsorgliche Gespräche oder Gesprächsbegleitung über einen längeren Zeitraum an. Außerdem bietet die Cityseelsorge selbst regelmäßig Veranstaltungen etwa im Landesmuseum oder der St. Christophskirche an.

„Wir stellen hier einen Raum zur Verfügung, wo Menschen ausruhen, danken oder klagen können, unabhängig von allen ökonomischen Zwecken", erläuterte Maria Grittner-Wittig das Konzept der „Station Antonius". „Dieses Angebot wird dankbar angenommen." Zwar gebe es im Vergleich mit der früheren Cityseelsorge „Nr. 10 - Kirche am Markt" weniger spontane Besuche, sondern mehr Terminvereinbarungen. „Aber die Menschen suchen diese geschützten Räume, in denen sie anonym bleiben können, und sie kommen mit einem großen Vertrauensvorschuss zu uns", sagte Grittner-Wittig.

Der Leiter der „Station Antonius", Pfarrer Michael Baunacke, hatte die Gäste zu Beginn in der Antoniuskapelle begrüßt. Er bedankte sich bei Generalvikar Giebelmann und beim Dekan des Dekanates Mainz-Stadt, Pfarrer Markus Kölzer, für die Unterstützung. Darüber hinaus ist Diplom-Theologe Winfried Späth als pastoraler Mitarbeiter in der „Station Antonius" tätig. Generalvikar Giebelmann überreichte außerdem Elisabeth Hauser die Urkunde „Dank und Anerkennung" für ihr jahrzehntelanges Engagement in der Cityseelsorge. Hauser hat von Beginn an ehrenamtlich in der Mainzer Cityseelsorge mitgearbeitet.

Im September 1992 war mit der „Informations- und Begegnungsstätte Nr. 10 - Kirche am Markt" am Haupteingang des Domes erstmals in Mainz eine Einrichtung der Cityseelsorge eröffnet worden. Im April 2005 war am Standort der heutigen „Station Antonius" mit der „Zwischenstation" eine zweite Anlaufstelle der Cityseelsorge eröffnet worden. Nachdem die Cityseelsorge im vergangenen Jahr aus dem Standort am Haupteingang des Domes ausgezogen ist, ist seitdem die „Station Antonius" zentraler Standort der Mainzer Cityseelsorge.

Hinweis: „Station Antonius" - Cityseelsorge, Adolf Kolping-Straße 6, 55116 Mainz, Tel.: 06131/221869, E-Mail: station.antonius@cityseelsorge-mainz.de  

tob (MBN)

 

Vorschau 

Martinus-Bibliothek zeigt Ausstellung über Ida Hahn-Hahn (ab 28.10.)

Einblicke in Leben und Werk einer der meistgelesenen Autorinnen des 19. Jahrhunderts

Mainz. Leben und Werk der Schriftstellerin Ida Gräfin Hahn-Hahn steht im Mittelpunkt einer Kabinettausstellung in der Mainzer Martinus-Bibliothek. Unter der Überschrift „Von Babylon nach Jerusalem. Die Schriftstellerin Ida Hahn-Hahn" wird die Ausstellung - bei freiem Eintritt - bis 17. Februar 2012 in den Räumen der wissenschaftlichen Bibliothek des Bistums Mainz gezeigt. Der Mainzer Bischof, Wilhelm Emmanuel von Ketteler (1811-1877), hatte entscheidend zu Ida Hahn-Hahns Konversion zum Katholizismus im Jahr 1850 in Berlin beigetragen. Sie war daraufhin Ketteler als ihrem geistlichen Mentor nach Mainz gefolgt, wo sie auch 1880 starb. Deshalb versteht die Martinus-Bibliothek die Ausstellung auch als Beitrag zur Würdigung des 200. Geburtstages (25. Dezember) von Bischof Ketteler in diesem Jahr.

Ida Hahn-Hahn war mit einem Gesamtwerk von mehr als 60 Bänden eine der meistgelesenen Autorinnen des 19. Jahrhunderts. Vor ihrer Konversion veröffentlichte sie sehr populäre und im Rahmen der damaligen Zeit durchaus emanzipatorische Romane. In einer zweiten Werkphase folgten stark katholisch geprägte Romane. Über ihre Konversion zum Katholizismus schrieb sie das Buch „Von Jerusalem nach Babylon", dem die Ausstellung ihren Titel verdankt. Darüber hinaus finden sich in ihrem Werk auch Lyrik, Autobiographisches, Reiseberichte und religiöse Schriften. Im Jahr 1853 gründete sie in Mainz das Kloster „Vom guten Hirten", das in der Nähe der Kirche St. Stephan lag, wo sie bis zu ihrem Tod lebte.

Vernissage und Publikation zur Ausstellung

Die Vernissage zur Ausstellung findet am Freitag, 28. Oktober, um 18.15 Uhr in der Mainzer Martinus-Bibliothek statt. Nach der Begrüßung durch Bibliotheksdirektor Dr. Helmut Hinkel wird die Erfurter Literaturwissenschaftlerin Dr. Sabine Gruber den Einführungsvortrag halten. Gruber hat die Ausstellung zusammen mit ihrem Mann, Ralph Zade, und Dr. Hinkel gestaltet.

Zur Ausstellungseröffnung wird in der Reihe der Mainzer Perspektiven ein Buch erscheinen. „Von Babylon nach Jerusalem. Die Schriftstellerin Ida Hahn-Hahn (1805-1880)" heißt der Band, in dem Sabine Gruber und Ralph Zade den literarischen Werdegang Hahns nachzeichnen und nach ihrer heutigen Bedeutung fragen. Herausgeberin in der Reihe „Mainzer Perspektiven: Aus der Geschichte" ist Dr. Barbara Nichtweiß, Leiterin der Abteilung Publikationen im Bischöflichen Ordinariat.

Hinweise:

  • Martinus-Bibliothek - Wissenschaftliche Diözesanbibliothek Mainz - Grebenstraße 8 (Eingang), Augustinerstraße 34 (Post), 55116 Mainz, Tel.: 06131/266-222, Fax: 06131/266-387, E-Mail: martinus.bibliothek@bistum-mainz.de, Internet: www.bistum-mainz.de/martinus-bibliothek - Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9.00 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 18.00 Uhr
  • Sabine Gruber/Ralph Zade: Von Babylon nach Jerusalem. Die Schriftstellerin Ida Hahn-Hahn (1805-1880). (Band 6 der Reihe „Mainzer Perspektiven: Aus der Geschichte", hg. von Barbara Nichtweiß). Publikationen Bistum Mainz 2011. ISBN 978-3-934450-52-0.

tob (MBN)

 

Wahlabend im Mainzer Rechenzentrum (30.10.)

Pfarrgemeinderatswahlen: Vorläufiges Wahlergebnis bereits am Sonntagabend

Mainz. Anlässlich der Pfarrgemeinderatswahlen im Bistum Mainz am kommenden Wochenende, 29. und 30. Oktober, wird die Diözese bereits am Sonntagabend, 30. Oktober, ein vorläufiges Endergebnis der Wahl vorlegen können. Im Rechenzentrum des Bischöflichen Ordinariates am Bischofsplatz in Mainz werden ab 16.00 Uhr die Ergebnisse aus den einzelnen Gemeinden per Telefon, E-Mail oder Telefax erfasst. Ulrich Janson von der Diözesanstelle für Pfarrgemeinde-, Seelsorge- und Dekanatsräte rechnet mit einem ersten verlässlichen Trend ab 20.00 Uhr. Das vorläufige Endergebnis wird gegen 22.00 Uhr erwartet.

Die Pfarrgemeinden informieren das Bischöfliche Ordinariat nicht nur über das Wahlergebnis, sondern auch über die Wahlbeteiligung, die Altersstruktur der Gewählten sowie über den Anteil von Frauen und Männern in den neu gewählten Pfarrgemeinderäten. Die Ergebnisse werden laufend im Internet unter www.pfarrgemeinderatswahlen.de aktualisiert. Kardinal Karl Lehmann, Bischof von Mainz, wird am Wahlabend gegen 19.30 Uhr die „Wahlzentrale" besuchen. Der Generalvikar des Bistums Mainz und Dezernent für die Pastoralen Räte, Prälat Dietmar Giebelmann, wird den ganzen Abend in der Wahlzentrale anwesend sein.

Abteilung Öffentlichkeitsarbeit twittert vom Wahlabend

Von der Stimmung im „Wahlzentrum", von besonders interessanten Ergebnissen und von Eindrücken aus den Pfarrgemeinden twittert am Sonntagabend die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit unter dem „Hashtag" (Erkennungszeichen) #PGR11. Parallel dazu können Nutzer auch ihre Meinung zur Pfarrgemeinderatswahl auf der Facebook-Seite des Bistums (www.facebook.de/bistummainz) äußern und mit anderen darüber diskutieren.

„Im Zeichen der Zeit" / 670.000 Katholiken zur Wahl berechtigt

Die Wahlen zu den Pfarrgemeinderäten (PGR) finden am 29. und 30. Oktober unter dem Leitwort „Im Zeichen der Zeit" im Bistum Mainz und in den benachbarten Diözesen Fulda, Limburg und Trier statt. Es ist die insgesamt zwölfte Amtsperiode der Räte, die alle vier Jahre gewählt werden. Im Bistum Mainz sind rund 670.000 Katholiken in den Pfarreien sowie in den Gemeinden von Katholiken anderer Muttersprache zur Wahl aufgerufen. Wahlberechtigt sind Katholiken ab dem 16. Lebensjahr.

Hinweis für die Redaktionen: Pressevertreter sind herzlich zur Berichterstattung in das Rechenzentrum des Bischöflichen Ordinariates, Bischofsplatz 6, 55116 Mainz eingeladen. Weitere Informationen zu den Pfarrgemeinderatswahlen bei der Diözesanstelle für Pfarrgemeinde-, Seelsorge- und Dekanatsräte, Bischöfliches Ordinariat Mainz, Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel: 06131/253-200, E-Mail: pgr@bistum-mainz.de. Weitere Informationen zu den Pfarrgemeinderatswahlen auch auf der Bistumshomepage www.bistum-mainz.de sowie unter www.pfarrgemeinderatswahlen.de  

am (MBN)

 

Achter Mainzer „Tag des Friedhofs" (1.11.)

Eröffnung mit ökumenischem Gottesdienst in der Trauerhalle

Mainz. Mit einem ökumenischen Gottesdienst wird am Dienstag, 1. November, um 13.00 Uhr der achte Mainzer „Tag des Friedhofs" eröffnet; dem Gottesdienst in der Trauerhalle, der von Solisten des Mainzer Kammerorchesters musikalisch umrahmt wird, stehen der Dekan des katholischen Dekanates Mainz-Stadt, Pfarrer Markus Kölzer, und der evangelische Dekan Andreas Klodt vor. Im Rahmen des Tages gestalten außerdem Mitglieder der ökumenischen Gruppe „Trauerraum" um 15.45 Uhr in der Trauerhalle mit Musik und Texten eine „Zeit zum Gedenken".

Hinweis: Weitere Informationen zum vollständigen Programm im Internet unter www.wirtschaftsbetrieb.mainz.de

am (MBN)

 

Ausgrenzung und ihre Folgen (3.11.)

Neuntes „Forum Sozialpastoral" im Heppenheimer Haus am Maiberg

Heppenheim. Das Thema „Achtung Rutschgefahr. Prekäre Lebensverhältnisse heute" steht im Mittelpunkt des neunten „Forums Sozialpastoral" am Donnerstag, 3. November, von 9.00 bis 16.30 Uhr im Haus am Maiberg in Heppenheim. Die Veranstaltung der Initiative Sozialpastoral im Bistum Mainz richtet sich an haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Caritas und Pastoral. Im Rahmen des Tages wird der Sozialethiker Professor Dr. Franz Segbers, Sprecher der Armutskonferenz Rheinland-Pfalz, referieren. Sein Vortrag trägt die Überschrift „Wiederkehr der Unsicherheit. Leben als Anhängsel des Marktes".

Die Initiative Sozialpastoral ist ein Projekt von hauptamtlichen Mitarbeitern aus dem Bistum Mainz, die im Jahr 2002 gegründet wurde. Sie will die Option für die Armen zur Geltung bringen und Mitarbeiter aus Seelsorge und Caritas, die sich im Bereich der Sozialpastoral engagieren, miteinander vernetzen und unterstützen. Seit dem Jahr 2003 veranstaltet die Initiative einmal jährlich ein Forum Sozialpastoral im Bistum Mainz.

tob (MBN)

 

Literatur im Gespräch an der KHG Mainz (3.11.)

Lesung aus dem Buch „Glaube, der nach Freiheit schmeckt"

Mainz. In der Reihe „Literatur im Gespräch" wird in der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) Mainz am Donnerstag, 3. November, das Buch „Glaube, der nach Freiheit schmeckt. Eine Einladung an Zweifler und Skeptiker" vorgestellt. Die Autoren Andreas Knapp und Melanie Wolters lesen ab 20.00 Uhr aus ihrem Buch und laden zum Gespräch ein. Knapp ist als Mitglied der „Kleinen Brüder vom Evangelium" Studentenpfarrer und Direktor des Freiburger Priesterseminars; Wolfers ist Salvatorianerin aus Wien und in der Bildungsarbeit tätig. Der Abend wird von den Studierenden musikalisch gestaltet.

Hinweis: www.khg-mainz.de  

tob (MBN)

 

„Perspektiven eines christlichen Krankenhauses" (5.11.)

Symposion in Offenbach aus Anlass der 200. Geburtstages von Bischof Ketteler

Offenbach. „Perspektiven eines christlichen Krankenhauses" heißt ein Symposion, das das Ketteler-Krankenhaus Offenbach am Samstag, 5. November, anlässlich des 200. Geburtstages seines Namensgebers, Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler, veranstaltet. Das Symposion beginnt um 10.15 Uhr im Klingspor Museum Offenbach (Herrnstraße 80). Für den Vormittag und frühen Nachmittag sind insgesamt fünf Vorträge geplant:

Thomas Vortkamp Geschäftsführer des Katholischen Krankenhausverbands Deutschlands, Freiburg, spricht zu Beginn über „Kirchliche Krankenhäuser in Deutschland: Realitäten und Perspektiven". Anschließend referiert Professor Dr. Eberhard Schockenhoff, Moraltheologe aus Freiburg und Mitglied im Deutschen Ethikrat, über „Ernährungstherapie am Lebensende - Handlungsmaximen aus christlicher Sicht". Der Vortrag vom Chefarzt der Medizinischen Klinik I im Ketteler Krankenhaus, PD Dr. med. Stephan Sahm, ist mit „Sterben an oder durch die Hand des Arztes - zur Diskussion der ärztlichen Suizidhilfe" überschrieben. Nach der Mittagspause wird Stefan Grüttner, Sozialminister des Landes Hessen zum Thema „Das Krankenhaus der Zukunft aus der Sicht der Politik" sprechen. Die Reihe der Vorträge wird der Publizist Matthias Matussek mit seinem Beitrag „Gott und die Welt: ein katholisches Abenteuer" abschließen. Nach dem Ende der Tagung feiert der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, in der Pfarrkirche St. Paul, Kaiserstraße 60, um 15.00 Uhr einen Gottesdienst.

Hinweis: Weitere Informationen und Anmeldung beim Ketteler-Krankenhaus Offenbach, Elke Aulbach, Lichtenplattenweg 85, 63071 Offenbach, Tel.: 069/8505271, E-Mail: sekretariat.sahm@ketteler-krankenhaus.de

am (MBN)

 

Personalien

Dr. Hans-Jürgen Kotzur verabschiedet

Langjähriger Domkonservator und Direktor des Dom- und Diözesanmuseums

Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat Dom- und Diözesankonservator Dr. Hans-Jürgen Kotzur, der in Personalunion auch Direktor des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums war, bei einer Feierstunde am Montagabend, 24. Oktober, in den Ruhestand verabschiedet.

Er erinnerte an die zahlreichen Sonderausstellungen des Dommuseums in den vergangenen Jahren. Die gerade zu Ende gegangene Schau „Der verschwundene Dom sei „zu einem krönenden Abschluss" von Kotzurs Wirken geworden, sagte Lehmann. Im Hinblick auf seine Tätigkeit als Diözesankonservator würdigte der Kardinal besonders „die große Sorge, Kompetenz und Geschicklichkeit", mit der Kotzur die Restaurierung und Gestaltung zahlreicher Kirchen im Bistum begleitet habe.

„Du hast bleibende Spuren im Dom, im Museum und in der Diözese hinterlassen", sagte Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen aus Würzburg. Lenssen ist Vorsitzender der Internationalen Arbeitsgemeinschaft Kirchlicher Museen und Schatzkammern im deutschsprachigen Raum. Besonders hob er die Ausstellung über die Kreuzzüge aus dem Jahr 2004 hervor. Bei Kotzurs Arbeit sei immer das Bemühen erkennbar gewesen, „sich nicht nur auf das vordergründig Wahrnehmbare zu beschränken". Darüber hinaus würdigte Lenssen Kotzurs „großes Engagement zu Gunsten einer Belebung und Effizienz der Arbeitsgemeinschaft kirchlicher Museen und Schatzkammern", bei der er noch bis 2013 im Vorstand wirkt.

Kotzur habe sich durch seine Arbeit um die Stadt Mainz und das Land Rheinland-Pfalz verdient gemacht, sagte Michael Ebling, Staatssekretär im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz. Er sei „ein herausragender Vertreter der kirchlichen Denkmalpflege, dessen Verdienste weit über den kirchlichen Bereich hinausgehen". Das Mainzer Dom- und Diözesanmuseum gehöre „zu den herausragenden Museen unseres Landes", sagte Ebling. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hatte die rund 120 Gäste im Ketteler-Saal des Erbacher Hofes begrüßt und Kotzur für sein Wirken gedankt. Von Seiten der Stadt Mainz nahm Marianne Grosse, Dezernentin für Bauen, Denkmalpflege und Kultur, an der Feier teil. Musikalisch gestaltet wurde der Abend von Regionalkantorin Mechthild Bitsch-Molitor am Flügel.

Hans-Jürgen Kotzur wurde am 13. Oktober 1946 in Sonneberg/Thüringen geboren. Aufgewachsen ist er in Pirmasens. Nach dem Abitur und einem längeren Australien-Aufenthalt studierte er Kunstgeschichte, Soziologie und Archäologie in Mainz, Basel und Heidelberg. 1977 promovierte er mit einer Arbeit über Leben und Werk des bayrischen Architekten August von Voit (1801-1870). Zunächst war er als wissenschaftlicher Assistent von Professor Friedhelm Fischer am Kunsthistorischen Institut der Universität Mainz beschäftigt.

1978 wurde er kirchlicher Denkmalpfleger am Bischöflichen Konservatorenamt in Trier. Von 1979 bis 1988 arbeitete er als kirchlicher Konservator und Leiter der Abteilung Denkmalpflege und Kunst im Baudezernat des Bistums Limburg. Er wirkte federführend an zahlreichen Kirchenrenovierungen mit, unter anderem am Wetzlarer Dom (1982-1988) und an bedeutenden Kirchen im Rheingau und im Frankfurter Raum. Außerdem baute er das Diözesanmuseum Limburg (1984) und später das Dommuseum in Frankfurt (1987) auf.

Anfang April 1988 wechselte Kotzur als Diözesankonservator und Direktor des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums nach Mainz. Als Denkmalpfleger entwickelte er die Restaurierung und Gestaltungskonzepte von zahlreichen Kirchen im Bistum. Zusätzlich hat er das Dom- und Diözesanmuseum systematisch ausgebaut und die Ausstellungsfläche durch verschiedene Erweiterungen verdoppelt. Seit 1990 konnte er durch Ankäufe, Dauerleihgaben und Erbschaften über 1.000 Neuzugänge für das Museum verzeichnen. Insgesamt 18 Sonderausstellungen hat Kotzur verwirklicht, angefangen von „1.000 Jahre St. Stephan Mainz" (1990) bis zur gerade beendeten Ausstellung „Der verschwundene Dom". Höhepunkte seiner Arbeit im Dom- und Diözesanmuseum waren die Sonderausstellungen über Hildegard von Bingen (1998) mit rund 100.000 Besuchern und über die Kreuzzüge (2004) mit 130.000 Besuchern. Im Jahr 2000 wurde er zum Domkonservator ernannt.

Kotzur ist Vorstandsmitglied des Internationalen Arbeitskreises Kirchlicher Museen und Schatzkammern im deutschsprachigen Raum, der Dombauvereine Mainz und Worms, der Mainzer Adolf-Gerhard-Stiftung und des Kuratoriums Regionalmuseum Bingen. Außerdem ist er Mitglied des Denkmalrates Rheinland-Pfalz und der Internationalen Vereinigung der Dombaumeister. Für seine Arbeiten wurde Kotzur mehrfach mit Denkmalpreisen ausgezeichnet. Im August 2011 verlieh ihm der Mainzer Oberbürgermeister für seine „vielfältigen Verdienste um die Denkmalpflege, Geschichte und Kunstgeschichte der Landeshauptstadt Mainz" das nur selten verliehene Kaisermedaillon „Mogontiacum" der Stadt Mainz.

tob (MBN)

 

Dompräbendat Günter Duffrer verstorben

Langjähriger Beauftragter für Liturgie / Beerdigung am 31. Oktober

Mainz. Dompräbendat em. Günter Duffrer, der über Jahrzehnte unter anderem als „Diözesanbeauftragter für Liturgie" im Bistum Mainz gewirkt hat, ist am Mittwoch, 19. Oktober, im Alter von 89 Jahren verstorben. Zur Bekanntgabe seines Todes hat gestern die größte Glocke des Mainzer Doms, die Martinus-Glocke, eine Viertelstunde lang geläutet. Am Montag, 31. Oktober, findet im Mainzer Dom um 10.00 Uhr eine Auferstehungsmesse für Duffrer statt. Die Predigt hält der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann. Es schließt sich die Begräbnisfeier auf dem Mainzer Domfriedhof an, die der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, halten wird. Duffrer war seit 1965 als Dompräbendat Mitglied des Mainzer Domstiftes.

Günter Duffrer wurde am 13. Juli 1922 in Bingen geboren. Nach Abschluss seines Theologiestudiums wurde er am 25. Juli 1948 durch Bischof Dr. Albert Stohr in Mainz zum Priester geweiht. Zunächst wirkte Duffrer als Kaplan in Oppenheim und Bad Nauheim. 1953 berief ihn Stohr zu seinem Bischöflichen Sekretär. Diese Aufgabe nahm er bis 1958 wahr und wurde dann zum Weiterstudium in Rom beurlaubt. Die Studien schloss er 1961 mit der Promotion zum Doktor der Theologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana ab.

Im Mainzer Priesterseminar übernahm Duffrer 1962 einen Lehrauftrag für Homiletik und Rubrizistik. Zugleich wurde ihm die Aufgabe des Spirituals im Mutterhaus der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung in Mainz übertragen. Im Herbst desselben Jahres wurde er Bischöflicher Zeremoniar im Dom. Diese Aufgabe nahm er bis 1976 wahr. Neben seiner Lehrtätigkeit im Priesterseminar (seit 1977 Professor) wurde Duffrer 1964 auch Dozent für Pastoralliturgie am Bischöflichen Seminar für Gemeindepastoral und Religionspädagogik (später Fachakademie) in Mainz. Seit 1972 lehrte er Pastoralliturgie auch an der Katholischen Fachhochschule (KFH) Mainz. Von seinen Lehraufträgen für Pastoralliturgie wurde Duffrer 1988 entpflichtet. Über ein Jahrzehnt war Duffrer im Institut für Kirchenmusik des Bistums in Mainz als Geistlicher Beirat und Dozent für Liturgik tätig. Von diesen sowie seinen Aufgaben als Diözesanpräses der Kirchenchöre im Bistum Mainz wurde Duffrer im Oktober 1997 entpflichtet.

Duffrer hatte entscheidenden Anteil an der praktischen Umsetzung der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils im Bistum Mainz. Er war auch Berater in der Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz. Besondere Verdienste erwarb er sich bei der Einführung sowie der Aus- und Fortbildung der liturgischen Dienste im Bistum Mainz - beispielsweise der Kommunionhelferinnen und -helfer.

tob (MBN)

Bilder zu Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 38, 26. Oktober 2011

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