Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 43

18. November 2009

Mainz, 14. November 2009: Abschluss der Caritas-Aktion „Eine Million Sterne“ vor dem Mainzer Dom. Um die Heunensäule auf dem Marktplatz waren rund 4.500 Kerzen aufgestellt worden, als Zeichen dafür, dass in Mainz etwa 4.500 Kinder und ihre Familien von Hartz IV leben. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 14. November 2009: Abschluss der Caritas-Aktion „Eine Million Sterne“ vor dem Mainzer Dom. Um die Heunensäule auf dem Marktplatz waren rund 4.500 Kerzen aufgestellt worden, als Zeichen dafür, dass in Mainz etwa 4.500 Kinder und ihre Familien von Hartz IV leben.
Datum:
Mi. 18. Nov. 2009
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder -129,
Fax 06131/253-402, E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte

  • Abschluss des Mainzer Domjubiläums 
  • Caritas-Initiative rückt Kinderarmut in den Blickpunkt 
  • Kardinal Lehmann würdigte die Katholischen Büros 
  • Grundsteinlegung bei Elisabeth von Thüringen-Schule 
  • Kontaktgespräch mit Bundeswehr in Mainz 
  • Voshage-Stiftung spendet 10.000 Euro für Hospizarbeit 
  • Rumänischer Weihbischof Vasile Bizau zu Gast 
  • „Tag der Arbeitswelt" bei Caparol in Ober-Ramstadt

Personalien

  • Verabschiedung von Professor Pesch als Klinikseelsorger 
  • Sechs Priester zu Geistlichen Räten ernannt  

Vorschau

  • „Geistlicher Tag der Diakone" (21.11.) 
  • Vorstellung theologischer Neuerscheinungen (24.11.) 
  • Medizinethisches Forum in Gießen (25.11.)

Berichte

Abschluss des Jubiläums „1.000 Jahre Mainzer Willigis-Dom"

Grußwort von Papst Benedikt XVI. / Lehmann forderte Bereitschaft zum Teilen

Mainz. Mit einem Pontifikalgottesdienst im Mainzer Dom und einem anschließenden Festakt im Erbacher Hof ist das Jubiläum „1.000 Jahre Mainzer Willigis-Dom" am Sonntag, 15. November, zu Ende gegangen. Papst Benedikt XVI. würdigt in einem Grußwort an den Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, die Bedeutung des Domes und ruft die Katholiken dazu auf, „diesem Bau in seiner reichen Bedeutung für Kirche und Welt durch die Suche nach Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden in unserer Zeit" zu entsprechen. „In Eurem tausendjährigen Dom hat sich eine große Geschichte des Glaubens und des Betens niedergeschlagen und erhalten", heißt es im Grußwort des Papstes, das Lehmann am Ende des Gottesdienstes verlas. Der 90-minütige Gottesdienst, an dem rund 1.000 Menschen teilnahmen, war vom Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) live übertragen worden.

Das Bistum Mainz hat in diesem Jahr unter dem Motto „Denn der Tempel Gottes ist heilig - und das seid ihr!" (1 Kor 1,17) mit einem umfangreichen Jubiläumsprogramm an die erste Fertigstellung des Domes im Jahre 1009 durch Erzbischof Willigis (975-1011) erinnert. Das Jubiläum wurde mit dem Auszug der Zelebranten durch das Willigis-Portal des Doms beendet. Auftakt war beim Eröffnungsgottesdienst am 1. Februar der Einzug durch das Willigis-Portal.

Grußwort von Papst Benedikt XVI.

Der Mainzer Dom stehe mit seinen Vorgängerkirchen für die große Geschichte des alten Erzbistums Mainz mit seinen „bedeutenden Gestalten wie dem heiligen Bonifatius und verbindet Euch sozusagen mit den Anfängen des Christentums in Deutschland, die schon bei Irenäus von Lyon im zweiten Jahrhundert Erwähnung finden", schreibt Benedikt XVI. Er betont, dass zwar Gott sein Haus zuerst selber baue, der einzelne Christ jedoch aufgefordert sei, am Hause Gottes mitzubauen. „Wir sind selbst die Steine, denn es sind lebendige Steine."

Wörtlich heißt es: „Die Kirchenväter kannten das schöne Bild, die Steine müssen, um Bau zu werden, aufeinander hin behauen werden, und dies bleibt auch den Menschen nicht erspart, die heute ein Haus werden wollen. Wenn Ihr im Glauben einem solchen gut gefügten Bau ähnlich werdet, könnt Ihr reiche Frucht bringen, Zeugnis des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe in Kirche und Gesellschaft, in Ehe und Familie und in allen Euren Gemeinschaften." Am Ende des Grußwortes, das von den Gläubigen mit Applaus bedacht wurde, erteilt Benedikt XVI. den Gläubigen seinen Apostolischen Segen.

Predigt von Kardinal Lehmann

In seiner Predigt verdeutlichte Kardinal Lehmann am Beispiel des heiligen Martin die Bedeutung der Mainzer Heiligen für das christliche und kirchliche Leben in der Gegenwart. Die Geschichte der Mantelteilung „geht um die Welt und beeindruckt Große und Kleine, wie wir wieder in diesen Tagen an den Martinsumzügen der Kinder beobachten können". Damit habe der Patron des Bistums und des Mainzer Doms gezeigt, „worauf es in unserem Leben ankommt, dass wir nämlich die Güter unserer Erde und unser Eigentum, buchstäblich bis auf das letzte Hemd, zu teilen bereit sind", betonte Lehmann. Und weiter: „Das Ursymbol der Mantelteilung betrifft alle Güter und Chancen unseres Lebens. Gerade in unserer heutigen Welt brauchen wir dringend diese Grundsolidarität unter den Menschen, und dies international und im Horizont der Menschheitsfamilie."

Am Leben des heiligen Martin werde deutlich, dass diese Grundhaltung des Teilens nicht selbstverständlich sei, sagte Lehmann. „Sie kommt aus dem Glauben an Gott, dem höchsten Gut, und Garanten der Würde eines jeden Menschen. Dazu bedarf es immer wieder der Abkehr von den Bosheiten unseres täglichen Lebens und der Umkehr zu Gott und zum Nächsten. Der Aufruf zu dieser Umkehr ist nicht nur die Befreiung aus Sünde und Schuld, sondern auch ein Freispruch zu einem Leben, das nicht mehr nur uns selber gehört." Dazu seien „alle gerufen, ohne oder mit Heiligenschein", sagte der Kardinal. Und weiter: „Darin mündet auch unser Domjubiläum. Es hört nicht einfach auf. Es muss übergehen in eine noch überzeugendere Gestalt unseres christlichen Lebens heute. Insofern entlässt uns das Ende des Jubiläumsjahres in die neu erfahrene Normalität unseres Lebens. Wir sind hoffentlich nun noch besser in unserem alltäglichen Leben angekommen."

So wie der heilige Martin seien alle Heiligen „ein realer Erweis dafür, dass Gottes Reich ganz in unsere Nähe gekommen ist und auf viele Weisen durch unser Zeugnis verwirklicht werden kann", sagte der Kardinal. In den Fürbitten betete die Gemeinde auf die Fürsprache von verschiedenen Mainzer Heiligen und vorbildlicher Christen hin für verschiedene Anliegen - unter anderen auf Fürsprache des heiligen Bonifatius, der heiligen Hildegard von Bingen, des seligen Titus Brandsma sowie von Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler und Pfarrer Franz Adam Landvogt. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Mainzer Domchor, dem Mädchenchor am Dom und St. Quintin und den Mainzer Dombläsern unter Leitung von Domkapellmeister Mathias Breitschaft sowie Domorganist Albert Schönberger an der Orgel.

Festakt im Erbacher Hof

Am Ende des Festaktes im Erbacher Hof dankte Kardinal Lehmann den zahlreichen Helfern und Unterstützern des Domjubiläums. In besonderer Weise dankte er den vier Medienpartnern des Domjubiläums: ZDF, Südwestrundfunk (SWR), Allgemeine Zeitung und Mainzer Rhein-Zeitung. „Es waren vor allem die Medienpartner, die das Bild des Domes in so viele Häuser getragen haben! Viele Menschen, die nicht unmittelbar am täglichen und kontinuierlichen Leben unserer Kirche teilnahmen, bekamen so die Möglichkeit der Begegnung mit dem Dom. Er ist noch sehr viel mehr Wahrzeichen für alle Bürger in Mainz und um Mainz herum geworden."

Von Anfang an sei es ein wichtiges Anliegen des Jubiläums gewesen, „dass wir bei aller Kostbarkeit nicht alte Steine und hehre Mauern feiern", sagte Lehmann. „Wir wollen uns über diese Existenz der 1.000 Jahre freuen, aber wir wissen auch, dass diese Steine nur Symbole dafür sind, dass wir uns als lebendige Zeugen und Bausteine des Glaubens in diesen Bau einfügen. Es kommt auf uns an, dass wir auch in Zukunft diesen Bau zum Zentrum des katholischen Glaubens in unserem Bistum machen, und dass wir selbst in unserem Glaubens- und Lebenszeugnis durch dieses Jubiläum überzeugter und überzeugender geworden sind."

Erste Bilanz von ZDF-Intendant Schächter

Als „Glanzpunkt in der wechselvollen Geschichte des Domes" bezeichnete der Intendant des ZDF, Professor Markus Schächter, das Domjubiläum. Durch das Engagement der vier Medienpartner sei „ein Stück Multimedia verwirklicht worden", sagte Schächter, der im Namen der Medienpartner des Domjubiläums eine erste Bilanz zog. Ersten Schätzungen zufolge seien mit den medialen Aktivitäten „in der Addition zwischen 30 und 40 Millionen Menschen angesprochen worden". Wörtlich sagte er: „Wir wollten mit unserem Engagement eine Tür für die Öffentlichkeit öffnen und die Menschen näher an diesen Dom bringen. Durch das Jubiläum steht er uns heute ein Stück näher als zuvor." Der Dom werde „eine ewige Baustelle bleiben und daher bleibt er auch unsere stete Aufgabe", sagte Schächter, der auch der Vorstandsvorsitzender der Stiftung Hoher Dom zu Mainz ist. „Geben wir dem neu geweckten Bewahrungswillen neue Nahrung."

Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hatte die rund 200 Gäste im Ketteler-Saal des Erbacher Hofes begrüßt und den Festakt moderiert. Gäste der Feierlichkeiten waren unter anderen Staatsministerin Maria Böhmer, die hessische Kultusministerin Dorothea Henzler und die rheinland-pfälzische Umweltstaatssekretärin Jacqueline Kraege sowie Erzbischof em. Karl-Josef Rauber, Weihbischof Johannes Kreidler aus dem Bistum Rottenburg-Stuttgart und Weihbischof Otto Georgens aus Speyer. Beim Empfang wurde außerdem ein rund 15-minütiger filmischer Rückblick auf das Domjubiläum gezeigt, den das ZDF zusammengestellt hatte. Musikalisch gestaltet wurde der Festakt durch das Ensemble Lioba-Voices der St. Lioba-Schule in Bad Nauheim unter der Leitung von Thomas Bailly und mit Patrick Janetzko am Schlagzeug und Hermia Schlichtmann am Klavier.

Ein Jubiläumsjahr mit vielen Höhepunkten

Eröffnet worden war das Jubiläumsjahr am 1. Februar mit einem Pontifikalamt im Mainzer Dom, an dem auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch aus Freiburg, teilnahm. Höhepunkte der über 100 Veranstaltungen waren neben der Pontifikalvesper mit Bundespräsident Horst Köhler am 11. Oktober etwa die Übergabe der Sonderbriefmarke der Deutschen Post zum Domjubiläum im August und das „Wochenende der Dombauhütten", in dessen Rahmen ein 20 Tonnen schweres Modell des Willigis-Doms vorgestellt wurde. Bereits Ende Januar hatte ein Benefizspiel des 1. FSV Mainz 05 gegen Bayern München im Mainzer Bruchwegstadion einen Erlös von 100.000 Euro für die Stiftung Hoher Dom zu Mainz erbracht.

Ein Brand zerstörte den ersten Bau des Domes im Jahre 1009

Unter Erzbischof Willigis war mit dem Bau des Mainzer Domes begonnen worden. Vorbild für den Bau war Alt-St. Peter in Rom. Nachdem der Dom fertig gestellt war, wurde er am 29. bzw. am 30. August 1009 durch einen Brand vernichtet. Es ist allerdings nicht eindeutig überliefert, ob der Dom vor dem Niederbrennen bereits eingeweiht war oder nicht. Erzbischof Bardo (1031-1051), der dritte Nachfolger von Erzbischof Willigis, vollendete den Wiederaufbau des Mainzer Domes und weihte ihn am 10. November 1036 ein.

tob (MBN)

 

Abschluss der Caritas-Aktion „Eine Million Sterne" in Mainz

Kardinal Lehmann: Beim Domjubiläum darf die Hilfe für arme Kinder nicht fehlen

Mainz. Mit einer Lichteraktion vor dem Mainzer Dom als Zeichen für solidarisches Handeln mit armen Kindern und ihren Familien ist am Samstagabend, 14. November, die Caritas-Aktion „Eine Million Sterne - damit Kinder leben" zu Ende gegangen. Um die Heunensäule auf dem Marktplatz waren rund 4.500 Kerzen aufgestellt worden, als Zeichen dafür, dass in Mainz etwa 4.500 Kinder und ihre Familien von Hartz IV leben. Die Kerzen waren in der Form des Flammenkreuzes der Caritas aufgestellt. Die Aktion „Eine Million Sterne", die am 2. Juni dieses Jahres begann, ist eine Solidaritätsaktion der Caritasverbände im Bistum Mainz unter der Schirmherrschaft des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann. Die Aktion im Rahmen des diesjährigen Jubiläums „1.000 Jahre Mainzer Willigis-Dom" will auf Kinderarmut in Deutschland und Brasilien aufmerksam machen.

25.000 Streichholzbriefe verteilt

Für die Aktion wurden seit Juni rund 25.000 Streichholzbriefe in Postkartengröße für eine Spende von drei Euro ausgegeben. Mit der Spende wurden zum einen Lichteraktionen, die vom 12. bis 14. November in der Diözese und in der Stadt Mainz stattfanden, unterstützt. Zum anderen fließt je ein Euro in diözesane Projekte zur Armutsbekämpfung sowie in ein Projekt für brasilianische Straßenkinder von Caritas International. Bei den dezentralen Lichteraktionen, die an den zwei Tagen zuvor in Bad Nauheim, Bensheim, Bingen, Gernsheim, Gießen, Offenbach und Worms stattfanden, wurde insgesamt rund 15.000 Kerzen aufgestellt.

Gesprächsrunde mit Kardinal Lehmann und Malu Dreyer

„Wenn wir Domjubiläum feiern, darf die Hilfe für arme Kinder und Jugendliche nicht fehlen", sagte Kardinal Lehmann bei einer Gesprächsrunde auf der Bühne vor dem Mainzer Dom. Armut bedeute mehr als nur materielle Not. Den Kindern fehle oft die Teilhabe an vielen Gütern wie etwa Sportaktivitäten, Musikunterricht oder Ausflüge mit den Mitschülern. „Die Armut, durch die Kinder ausgegrenzt werden, ist oft verborgen", sagte Lehmann. Der Kardinal rief dazu auf, im eigenen Umfeld auf Anzeichen von Not zu achten. „Es sind viele kleine Dinge, mit denen wir die Atmosphäre verbessern können", sagte er. „Die Kirche ist dazu da, uns allen die Augen zu öffnen, damit wir fremdes Leid, das eigentlich gar nicht fremd ist, auch erkennen."

Armut bei Kindern und Jugendlichen sei oft bei Alleinerziehenden oder Familien mit Migrationshintergrund festzustellen sagte Malu Dreyer, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen in Rheinland-Pfalz. Es sei wichtig, Strukturen zu schaffen, um die Ursachen von Armut zu beheben. Sie verwies darauf, dass Bildung in Rheinland-Pfalz als einzigem Bundesland „beitragsfrei ist, vom Kindergarten bis zur Universität". Nach Angaben von Dr. Oliver Müller von Caritas International in Freiburg findet die Caritas-Aktion „Eine Million Sterne" auch in anderen europäischen Ländern statt, „weil Solidarität keine Grenzen kennt". Er wies darauf hin, dass die Armutssituation in Brasilien „viel schwieriger" sei. Dort gehe es in der Caritasarbeit darum, „die individuelle Not zu lindern und strukturell etwas zu ändern". Caritas International ist weltweit in 160 Ländern vertreten.

In einer zweiten Gesprächsrunde betonte der Mainzer Dekan Markus Kölzer, dass die Armut von Kindern in der Stadt Mainz oft kaum sichtbar sei. Es gebe zahlreiche Konzepte in den Gemeinden wie etwa Brotkörbe oder Frühstücksangebote für Kinder und Jugendliche. Der Mainzer Caritasdirektor Wolfgang Schnörr forderte zur Armutsbekämpfung in der Stadt Mainz ein Gesamtkonzept. Familien, die Hilfe bräuchten, würden vor allem durch „Angebote vor Ort" erreicht, sagte Schnörr. Es sei besonders wichtig, darauf zu achten, dass sich Menschen in Not durch die Annahme von Hilfe nicht stigmatisiert fühlten, sagte die Bundestagsabgeordnete Ute Granold (CDU). Sie rief dazu auf, besonders in Kindergarten und Schule sensibel zu sein.

Der Mainzer Diözesancaritasdirektor Thomas Domnick hatte zu Beginn des Abends die Aktion vorgestellt und darauf hingewiesen, dass in Deutschland rund 1,74 Millionen Kinder und Jugendliche von Hartz IV leben. „Es kann nicht sein, dass wir in einem so hochindustrialisierten Land die Armutsquote von Kindern derart hoch ist", sagte Domnick. Moderiert wurde der Abend und die Gesprächsrunden von der ZDF-Journalistin Susanne Conrad. Für Unterhaltung sorgten der Kabarettist Tobias Mann, die Hechtsheimer Jugendband und der Rapper Aycan. Außerdem wurden Fotos der dezentralen Lichteraktionen im Bistum gezeigt. Kardinal Lehmann spendete am Abschluss der Veranstaltung seinen Segen.

tob (MBN)

 

Lehmann: Katholische Büros haben sich „ausgezeichnet bewährt"

Traditioneller St. Martinsempfang des Katholischen Büros Mainz im Erbacher Hof

Mainz. „Ich glaube, dass man guten Gewissens die Meinung vertreten kann, dass sich die Einrichtung der Katholischen Büros in den 60 Jahren der Existenz unseres Staates ausgezeichnet bewährt hat." Das sagte der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, am Mittwochabend, 11. November, beim traditionellen St. Martinsempfang des Katholischen Büros im Erbacher Hof in Mainz. Lehmann würdigte das Katholische Büro in Mainz, das die Verbindungsstelle der Bistümer zu Landesregierung, Parlament, Parteien, Behörden und gesellschaftlichen Gruppen ist, anlässlich seines 40-jährigen Bestehens. Erster Leiter des am 1. Dezember 1968 gegründeten Büros in Mainz war Prälat Roland Ries, der es bis 1982 geleitet hat. Der derzeitige Leiter, Ordinariatsdirektor Bernhard Nacke, nimmt diese Aufgabe seit April 1996 wahr.

Eine Besonderheit des Katholischen Büros Mainz sei es, „dass es sich sehr um die Argumentation unserer Werteüberzeugungen in der gesellschaftlichen und politischen Öffentlichkeit bemüht hat", was Ordinariatsdirektor Nacke zu verdanken sei, sagte Lehmann. Er wies auf den gerade im Freiburger Herder-Verlag erschienenen Sammelband „Orientierung und Innovation. Beiträge für Staat und Gesellschaft" hin, der von Nacke herausgegeben worden ist „und ein richtiges Handbuch geworden ist". In dem 752-seitigen Band sind 42 Beiträge versammelt, die „ein Stück zur gesamtgesellschaftlichen Orientierung beitragen" sollen. Autoren sind neben dem Kardinal Lehmann unter anderen auch Bischof em. Franz Kamphaus, Erzbischof Reinhard Marx, Bischof em. Anton Schlembach und Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst sowie Ernst-Wolfgang Böckenförde, Franz-Xaver Kaufmann, Johannes Reiter und Eberhard Schockenhoff. Der Kardinal überreichte zusammen mit Nacke ein Exemplar an den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck.

In seinem Vortrag ging der Kardinal auf „die bewegliche Aufgabenstellung" des Katholischen Büros ein, die ihr „Proprium" sei: „Ich habe es immer wieder gerne so formuliert, dass die Katholischen Büros natürlich auch an die Vorgaben der Bischöfe gebunden sind, aber doch im Unterschied zu den mehr ‚exekutiv' ausgerichteten Organen wie Bischofskonferenz und Ordinariat einen mehr ‚exploratorischen' Grundcharakter haben, indem sie die Situation erkunden, die Chancen für Initiativen bedenken und abschätzen, Vorschläge und Stellungnahmen ausarbeiten."

Der Kardinal wies in seinem Vortrag darauf hin, dass ein Blick in die Weltkirche zeige, dass die Katholischen Büros „eine einzigartige Institution" seien. Er erinnerte auf die Anfänge des Katholischen Büros auf Bundesebene im Jahr 1948 durch Prälat Wilhelm Böhler. Über die grundsätzliche Aufgabe der Büros, die es auch auf evangelischer Seite gibt, sagte Lehmann: „Die beiden großen Kirchen in Deutschland vertraten demgegenüber zwar wohl auch ihre eigenen Anliegen und Bedürfnisse, aber sie vertraten keine spezifischen Gruppeninteressen, besonders keine wirtschaftlichen. Ähnlich wie der Staat sind die Kirchen über die einzelnen Gruppen hinweg in den Fragen und Problemen des Gemeinwohls dem Ganzen verpflichtet. So standen also von Anfang an vor allem die Fragen nach den staatstragenden Werten im Vordergrund. Bekannt ist die, durch die Erfahrung des Nationalsozialismus besonders verständliche Aufgabe, dass die Kirchen bei der Erhaltung und Stärkung entscheidender Grundwerte ein ‚Hüter- und Wächteramt' innehaben."

Abschließend dankte der Kardinal Ministerpräsident Kurt Beck und den Vertretern der Ministerien, des Parlamentes und der Parteien „für die hervorragende Zusammenarbeit über vier Jahrzehnte". Und wörtlich: „Sie haben wesentlich zum Gelingen der Institution Katholisches Büro beigetragen. Ich danke Ihnen für die Kooperationsbereitschaft, für Ihre Fähigkeit zum Dialog und besonders auch für die Geduld in zahlreichen Verhandlungen. Ich glaube, dass uns dies in Rheinland-Pfalz, auch vom Stil her, besonders gelungen ist." Lehmanns Vortrag stand unter der Überschrift „Zur Bedeutung der Katholischen Büros".

Beck: Entwicklung der Gesellschaft entscheidend mitgeprägt

„Das Katholische Büro Mainz hat, genauso wie sein evangelisches Pendant, durch seine Arbeit die Entwicklung unserer Gesellschaft in entscheidender Weise mitgeprägt", sagte Ministerpräsident Beck in seiner Ansprache. Er sei dankbar für den kontinuierlichen Meinungsaustausch mit der Kirche und die regelmäßigen Begegnungen mit den Bischöfen. Beck dankte besonders Bernhard Nacke und seinen Mitarbeitern „für die gute Zusammenarbeit auch in schwierigen Fragen" und „die Vertrautheit ohne falsche Nähe, die dieses Gespräch fruchtbar macht". Ordinariatsdirektor Bernhard Nacke hatte zu der traditionellen Begegnung rund 220 Gäste aus Politik, Verwaltung und Kirche begrüßt. Er erinnerte daran, dass der erste St. Martinsempfang des Katholischen Büros Mainz im November 1984, also vor 25 Jahren stattfand.

Aus den rheinland-pfälzischen Bistümern waren unter anderen der Limburger Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst, der Speyrer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, und der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann gekommen. Von Seiten des Bistums Mainz nahmen unter anderen die Weihbischöfe Dr. Werner Guballa und Dr. Ulrich Neymeyr, Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann und Domdekan Prälat Heinz Heckwolf an dem Treffen teil. Musikalisch gestaltet wurde der Abend vom Gospelchor der Hildegardis-Schule in Bingen unter Leitung von Oberstudienrat Stefan Speyer.

tob (MBN)

 

„Wir investieren nicht in Steine"

Grundsteinlegung für den Neubau der Mainzer Elisabeth von Thüringen-Schule

Mainz. Am Montag, 16. November, ist der Grundstein für den Neubau der Elisabeth von Thüringen-Schule in Mainz gelegt worden. Der Neubau für die Fachschule für Sozialwesen zur Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern in Trägerschaft des Bistums Mainz wird auf dem Gelände des Ketteler-Studentenwohnheimes errichtet. Der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, unterstrich in seiner Ansprache, dass es der Wunsch des Bistums Mainz sei, im Bereich der Kindertagesstätten zu investieren und sich zu profilieren. „Wir investieren nicht in Steine", sagte Giebelmann, sondern man baue ein neues Gebäude für die Fachschule, um auch zukünftig gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen.

Die Schule, deren Neubau 2010 vollendet sein soll, befindet sich auf dem ehemaligen Gelände des Jugendwerkes in Nachbarschaft zum Bischöflichen Jugendamt und zum Ketteler-Kolleg. Die drei Einrichtungen bildeten eine „Einheit im Dienst für die Kinder und Jugendlichen", betonte Giebelmann.

Der Direktor der Elisabeth von Thüringen-Schule, Alfons Grobbel, unterstrich in seiner Begrüßung, dass mit dem Neubau „ein Traum Wirklichkeit" werde. Seit ihrer Gründung im Jahr 1972 ist die Schule in der Raimundi-Straße in der Mainzer Neustadt untergebracht. Grobbel dankte dem Bistum Mainz ausdrücklich dafür, dass die Schülerinnen und Schüler nun bald die „räumliche Enge" des alten Standorts verlassen könnten. Der Schulbetrieb im neuen Gebäude soll zum Schuljahr 2010/2011 aufgenommen werden. Die Kosten für den Bau sind auf 3,4 Millionen Euro veranschlagt, an denen sich das Land Rheinland-Pfalz mit einem Zuschuss von 1,3 Millionen Euro beteiligt.

Im Rahmen der Grundsteinlegung wurde der Text einer Urkunde verlesen, die anschließend unter anderem mit den Mainzer Tageszeitungen und der Bistumszeitung „Glaube und Leben" in eine Bronze-Kartusche verschlossen wurde; die Kartusche wird in den Grundstein eingelassen. Außerdem wird auch ein Stein aus dem Geburtsort der Namenspatronin der Fachschule, der heiligen Elisabeth von Thüringen, einen Platz in der neuen Schule erhalten; der Stein stammt von der Mauer der Burg Sarospatak in Ungarn. Bei der Grundsteinlegung waren auch Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, sowie Baudirektor Johannes Krämer anwesend.

Fachschule bietet zwei Bildungsgänge an

Die Elisabeth von Thüringen-Schule bietet zwei Bildungsgänge an: die zweijährige Höhere Berufsfachschule für Sozialassistenz und die Fachschule für Sozialwesen, Fachrichtung Sozialpädagogik/Erzieher. In der Höheren Berufsfachschule werden die Schülerinnen und Schüler innerhalb von zwei Jahren zu staatlich geprüften Sozialassistenten ausgebildet. In der auf diesem Abschluss aufbauenden Fachschule für Sozialwesen werden Erzieherinnen und Erzieher ausgebildet. Zurzeit besuchen 245 Schülerinnen und Schüler die Einrichtung.

Hinweis: Weitere Informationen auch im Internet unter www.elisabeth-von-thueringen-schule.de

am (MBN)

 

Dank für die Militärseelsorge

Bistumsleitung im Gespräch mit Bundeswehr / Austausch im Erbacher Hof

Mainz. Generalmajor Gerhard Stelz, Befehlshaber im Wehrbereich II, hat der Katholischen Kirche für die Militärseelsorge gedankt. Diese werde insbesondere bei den Auslandseinsätzen der Bundeswehr immer wichtiger. „Die Militärseelsorger sind dabei den selben Gefahren ausgesetzt wie die Soldaten", sagte Stelz bei einem Kontaktgespräch zwischen dem Wehrbereichkommando II (WBK II) und der Leitung des Bistums Mainz am Montag, 16. November, im Erbacher Hof in Mainz. Von Seiten des Bistums Mainz nahmen die Mitglieder der Dezernentenkonferenz an dem Treffen teil, darunter der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, Weihbischof Dr. Werner Guballa und Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann.

Vom WBK II waren außerdem Brigadegeneral Jürgen Knappe, stellvertretender Befehlshaber im Wehrbereich II, und Oberst i.G. Dieter Weigold als Chef des Stabes anwesend. In dem Gespräch, das von einer vertrauensvollen Atmosphäre geprägt war, informierte Lehmann unter anderem über das am vergangenen Sonntag zu Ende gegangene Domjubiläum; zudem wurde über die Folgen der geplanten Verkürzung der Wehrpflicht diskutiert. Darüber hinaus berichteten Oberstleutnant Helge Rücker und Oberstleutnant Andreas Schandelmaier über ihre Erfahrungen bei Auslandseinsätzen in Afghanistan bzw. im Sudan. Das WBK II ist für die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland zuständig. Sein Sitz ist in Mainz.

am (MBN)

 

10.000 Euro für Hospizarbeit in Mainz

Hans Voshage-Hospizstiftung unterstützt Christophorus-Hospizgesellschaft

Mainz. Die Ökumenische Hans Voshage-Hospizstiftung Mainz unterstützt die Mainzer Christophorus-Hospizgesellschaft mit einer Spende von 10.000 Euro. Eberhard Hüser, Vorsitzender der Voshage-Hospizstiftung, überreichte den Scheck am Donnerstag, 12. November, zusammen mit der stellvertretenden Vorsitzenden, Pfarrerin Karin Kiworr, und dem Schatzmeister der Stiftung, Dr. Rudolf Engelhardt, an Lieselotte Grohmann, Geschäftsführerin der Mainzer Christophorus-Hospizgesellschaft, und die zweite Vorsitzende, Hella Seitz. Die Spende werde zur Finanzierung der Personalkosten der Hospizschwestern verwendet, sagte Grohmann.

Die Voshage-Stiftung ist bundesweit die erste Ökumenische Stiftung für Hospizarbeit und unterstützt die Mainzer Hospizgesellschaft Christophorus e.V., die seit 1990 in Mainz und Umgebung Sterbende und ihre Angehörigen auf ihrer letzten gemeinsamen Wegstrecke zu Hause begleitet. Der Name der Stiftung geht auf den Mainzer Physik-Professor Hans Voshage zurück.

Hinweise:

  • Ökumenische Hans Voshage-Hospizstiftung, c/o Bischöfliches Ordinariat, Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel.: 06131/253-162, Fax: 06131/253-553, E-Mail: eberhard.hueser@bistum-mainz.de, Internet: http://www.bistum-mainz.de/voshage-hospizstiftung - Bankverbindung: Ökumenische Hans Voshage-Hospizstiftung, Pax Bank Mainz eG, Kontonummer 400 47 560 16, Bankleitzahl: 370 601 93.
  • Weitere Informationen zur Christophorus-Hospizgesellschaft im Internet unter http://www.mainzer-hospiz.de - Konto Nr. 400 6718 014 bei der Pax-Bank, BLZ 370 601 93.

tob (MBN)

 

Rumänischer Weihbischof zu Gast im Bistum

Generalvikar Giebelmann empfing Vasile Bizau von der griechisch-katholischen Kirche

Mainz. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Montag, 16. November, den Weihbischof der Diözese Alba Iulia-Fagaras mit Sitz in Blaj/Rumänien im Bischöflichen Ordinariat in Mainz empfangen. Weihbischof Vasile Bizau gehört zur griechisch-katholischen Kirche in Rumänien, einer mit der katholischen Kirche unierten Glaubensgemeinschaft. Bizau bedankte sich beim Bistum Mainz für die kontinuierliche Unterstützung der im Kommunismus verbotenen griechisch-katholischen Kirche seit den 1990er Jahren. Begleitet wurde Weihbischof Bizau von Pfarrer Nicolae Anusca, Direktor des Diözesancaritasverbandes Blaj, und dessen Stellvertreter, Claudiu Nicusan. Die Delegation hatte sich zuvor auch mit Weihbischof Dr. Werner Guballa getroffen.

Darüber hinaus besteht über Diakon Bodo Stumpf eine rege Partnerschaft zwischen der Caritas Metropolitan in Rumänien mit den Pfarreien St. Gordianus in Bad-Kreuznach-Planig und St. Michael in Hackenheim sowie über Hans-Josef Wucher zur Pfarrei St. Pankratius in Mainz-Hechtsheim, durch die bereits zahlreiche Hilfstransporte zustande gekommen sind. Die ersten Kontakte zur Caritas Metropolitan entstanden über den mit Hilfe des Bistums neu erbauten ersten kirchlichen Kindergarten der griechisch-katholischen Pfarrgemeinde in Brasov in Siebenbürgen, mit dem eine Partnerschaft mit dem Kinderhaus der Pfarrei St. Alban in Mainz entstand. Die rumänische Delegation ist während ihres Aufenthaltes in Deutschland Gast in der Kirchengemeinde St. Gordianus in Planig.

tob (MBN)

 

Farbe für das Brandenburger Tor und den Kölner Dom

„Tag der Arbeitswelt" bei der Firma Caparol in Ober-Ramstadt

Ober-Ramstadt. 25 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter des katholischen Dekanates Darmstadt haben gemeinsam mit Weihbischof Dr. Werner Guballa am Donnerstag, 12. November, am „Tag der Arbeitswelt" bei der Firma Caparol in Ober-Ramstadt teilgenommen. Der „Tag der Arbeitswelt" ist traditioneller Bestandteil der Visitationen im Bistum Mainz und wurde von Bruno Schumacher von der Regionalstelle Darmstadt der Arbeitnehmer- und Betriebsseelsorge im Bistum Mainz organisiert. Schumacher hatte zu Beginn des Tages die Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßt.

Neben einem Rundgang durch den Betrieb stand ein Gespräch mit dem Geschäftsführer des Unternehmens, Rainer Reucker, und dem Betriebsratsvorsitzenden Bertold Dechert auf dem Programm. „Wir freuen uns sehr über den heutigen Besuch. Als Familienunternehmen sind wir offen für alle gesellschaftlichen Gruppen, deshalb haben wir den ,Tag der Arbeitswelt' gerne organisiert", sagte Reucker. Er wies darauf hin, dass die Caparol-Gruppe mit einem Jahresumsatz von rund einer Milliarde Euro Marktführer bei Baufarben in Deutschland, Österreich und der Türkei sei, sowie in Europa an dritter Stelle stehe. Die Firma war bei zahlreichen prominenten Bau- und Restaurierungsmaßnahmen beteiligt, so beispielsweise bei der Renovierung des Brandenburger Tors in Berlin und des Kölner Doms; ebenso beim Neubau des Bundeskanzleramtes oder des Olympiastadions in Peking.

Das Unternehmen, das seit über 100 Jahren im Besitz der Familie Murjahn ist, ist weltweit in über 30 Ländern tätig und beschäftigt rund 5.000 Mitarbeiter. Am Standort Ober-Ramstadt sind 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig, hier ist auch die zentrale Forschung und Entwicklung des Unternehmens konzentriert. In dem Unternehmen absolvieren 128 Auszubildende, davon alleine 70 in Ober-Ramstadt, eine Ausbildung. Im Jahr 2009 eröffnete Caparol auf ihrem Firmengelände in Ober-Ramstadt eine betriebseigene Kinderkrippe.

am (MBN)

 

Personalien

Guballa: „Sie sind ein Freund des Lebens"

Verabschiedung von Professor Pesch als Klinikseelsorger an der Universitätsmedizin

Mainz. Der Mainzer Weihbischof Dr. Werner Guballa hat den scheidenden Klinikseelsorger an der Universitätsmedizin Mainz, Pater Professor Dr. Wilhelm Pesch CSSR, als einen „Freund des Lebens" gewürdigt. „So wie Gott für die Menschen da ist, die er nach seinem Bild geschaffen hat, so sind Sie für die Kranken da, gehen ihre Wege mit, teilen ihre Not und stehen ihnen in ihrer Bedrängnis bei. Sie sind ein guter Hirte in all den Jahren gewesen und in diesem Bild wird deutlich, dass Sie wirklich dem einzelnen Menschen nachgehen, der verwundet, schwach, krank und hilflos ist", sagte Guballa bei der Verabschiedung Peschs am Dienstag, 10. November, im Gebäude der Mainzer Universitätsmedizin.

Pesch wurde nach fast 30-jähriger Tätigkeit im Klinikpfarramt St. Rochus verabschiedet. Seine Entscheidung, seinen Lehrstuhl als Professor für Neues Testament an der Mainzer Universität zu räumen, hatte im Oktober 1980 großes Aufsehen erregt. Sein Wechsel ins Krankenhaus war durch einen Besuch von Kardinal Hermann Volk in der Uniklinik 1980 ausgelöst worden. Volk hatte dabei das Fehlen einer fundierten Ethik-Ausbildung bei Medizinern festgestellt.

Wilhelm Pesch wurde am 11. August 1923 in Bellinghoven bei Erkelenz geboren. 1946 trat er in den Redemptoristenorden ein. Der Kölner Weihbischof Wilhelm Cleven weihte Pesch 1951 in Hennef zum Priester. Nach dem Abschluss der philosophisch-theologischen Studien in Hennef und Hawkston (England) studierte er an der Universität München. Dort promovierte er 1954 bei Professor Josef Schmid über die Verdienst- und Lohnlehre Jesu. Mit einer Arbeit über den Sonderlohn des Seelsorgers habilitierte er sich 1962. Es folgten weitere Studien in Jerusalem und Rom und eine zehnjährige Lehrtätigkeit an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Redemptoristen in Hennef und bei den Steyler Missionaren in St. Augustin. 1966 eröffnete er die Reihe „Stuttgarter Bibelstudien" mit dem Band „Matthäus, der Seelsorger". Zusammen mit Herbert Haag und Norbert Lohfink wirkte er bei der Reihe als Herausgeber. Pesch war dabei an über 100 Bänden beteiligt. 1967 wurde er Professor für Neues Testament an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Im Oktober 1980 räumte er seinen Lehrstuhl und engagierte sich in der Klinikseelsorge an der Mainzer Universitätsklinik. Anlässlich seines 65. Geburtstages widmeten ihm seine Fachkollegen 1988 eine Festschrift mit dem Titel „Studien zum Matthäusevangelium", die der Mainzer Neutestamentler Prof. Dr. Ludger Schenke herausgegeben hat.

am (MBN)

 

Sechs Priester zu Geistlichen Räten ernannt

Kardinal Lehmann würdigt zum Martinstag verdiente Seelsorger

Mainz. Anlässlich des Festes des Bistumspatrons, des heiligen Martin von Tours (11. November), hat der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, sechs Priester der Diözese mit dem Ehrentitel „Geistlicher Rat" ausgezeichnet. Die Ernennungen sind, wie es in den Urkunden heißt, Zeichen des Dankes und der Wertschätzung des priesterlichen Dienstes der Geehrten. Zu Geistlichen Räten wurden ernannt (in alphabetischer Reihenfolge):

Pfarrer Josef Grimm, Pfarrer am Ketteler-Krankenhaus Offenbach. Der Kardinal dankt ihm für seinen langjährigen priesterlichen Dienst als Pfarrer am Ketteler-Krankenhaus in Offenbach.

Dekan Hubert Hilsbos, Nieder-Olm-St. Georg, Sörgenloch-Mariä Opferung und Zornheim-St. Bartholomäus. Der Kardinal dankt ihm für sein langjähriges Wirken als Leiter des Bischöflichen Jugendamtes und als Diözesanjugendseelsorger, für seinen Dienst als Pfarrer von Nieder-Olm, Sörgenloch und Zornheim und als Leiter der Pfarrgruppe Nieder-Olm sowie für seine Tätigkeit als Dekan des Dekanates Mainz-Süd.

Dekan Andreas Kaiser, Armsheim-St. Remigius, Spiesheim-St. Stephanus, Sulzheim-St. Philippus und Jakobus sowie Wörrstadt-St. Laurentius. Der Kardinal dankt ihm für seinen priesterlichen Dienst als Pfarrer von Armsheim, Spiesheim, Sulzheim und Wörrstadt und als Leiter der Pfarrgruppe Wörrstadt sowie seiner Tätigkeit als Dekan des Dekanates Alzey/Gau-Bickelheim.

Pfarrer Winfried Klein, Weiterstadt-St. Johannes der Täufer. Der Kardinal dankt ihm für seinen langjährigen Dienst als Gefängnisseelsorger an der Justizvollzugsanstalt Weiterstadt, für seinen Dienst als Pfarrer von Weiterstadt sowie für seine Tätigkeit als stellvertretender Dekan des Dekanates Darmstadt.

Pfarrer Dr. Christoph Klock, Mainz-St. Albertus und Hochschulpfarrer der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) Mainz. Der Kardinal dankt ihm für seinen priesterlichen Dienst in Mainz-St. Albertus als Hochschulpfarrer an der KHG Mainz sowie seine langjährige Tätigkeit als geistlicher Koordinator für die Bistumszeitung „Glaube und Leben" und als Sekretär des Priesterrates.

Dekan Henning Priesel, Gau-Algesheim-St. Cosmas und Damian. Der Kardinal dankte ihm für seinen priesterlichen Dienst als Pfarrer von Gau-Algesheim und als Leiter des Pfarreienverbundes Gau-Algesheim, als Dekan des Dekanates Bingen sowie für seine Tätigkeit als Präses des Diözesan-Cäcilienverbandes und Regionalbeauftragten für die rheinhessischen Dekanate.

tob (MBN)

 

Vorschau

„Geistlicher Tag der Diakone" (21.11.)

Kardinal Lehmann erteilt Admissio und Institutio

Mainz. Am Samstag, 21. November, findet im Mainzer Priesterseminar der „Geistliche Tag der Diakone" statt. Auftakt ist um 8.30 Uhr mit der gemeinsamen Laudes in der Seminarkirche. Um 9.30 Uhr wird der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, in der Aula des Priesterseminars einen geistlichen Vortrag halten. Um 11.00 Uhr findet in der Seminarkirche ein Gottesdienst statt, bei dem Kardinal Lehmann drei Bewerbern die Admissio und drei Bewerbern die Institutio erteilen wird. Nach dem Mittagessen findet die Vollversammlung der Ständigen Diakone statt. Der Tag endet mit einer gemeinsamen Vesper. Durch die Admissio werden die Kandidaten in den Kreis der Weihekandidaten für den Diakonendienst aufgenommen. Mit der Institutio beauftragt der Bischof die Kandidaten zu Lektorat und Akolythat. Lektor ist der Vorleser oder Vorbeter beim Gottesdienst, Akolyth bedeutet Altardiener.

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„Gottsucher und Lebensdeuter" (24.11.)

Vorstellung von Buchneuerscheinungen aus Glaubensleben und Philosophie

Mainz. „Gottsucher und Lebensdeuter" heißt auch in diesem Jahr eine Veranstaltung am Dienstag, 24. November, um 19.00 Uhr in der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz. Im Rahmen dieses Abends stellen Albert Raffelt, ehemaliger stellvertretender Direktor der Freiburger Universitätsbibliothek, sowie Ulrich Ruh, Chefredakteur der Zeitschrift „Herder Korrespondenz", Buchneuerscheinungen aus den Bereichen Theologie, Philosophie und Spiritualität vor.

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Medizinethisches Forum in Gießen (25.11.)

Podiumsdiskussion mit Bischof Wolfgang Huber

Gießen. Am Mittwoch, 25. November, von 19.30 bis 21.30 Uhr findet im Universitätsklinikum Gießen eine medizinethische Podiumsdiskussion zum Arzt-Patienten-Verhältnis statt, an der unter anderen auch der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, teilnimmt. Veranstalter sind die Katholische Hochschulgemeinde (KHG) Gießen und die Katholische Klinikseelsorge Gießen. Der Abend steht unter Überschrift „Das Geschäft mit der Gesundheit. Vom Patienten zum Kunden? Vom Arzt zum Dienstleister?". Veranstaltungsort ist der Hörsaal der Anatomie (Aulweg 123).

Weitere Teilnehmer der Diskussion sind Roland Dieckmann, MdB, Professorin Hille Haker, Frankfurt am Main, die Autorin Renate Hartwig, Nersingen, und Staatssekretär a.D. Joachim-Felix Leonhard, Präsident der von Behring-Röntgen-Stiftung in Marburg. Die Moderation übernimmt Eva Deppe vom Hessischen Rundfunk. Der Gießener Hochschulpfarrer Siegfried Karl wird in den Abend einführen; der Gießener Klinikpfarrer Matthias Schmid wird den Abend beschließen.

tob (MBN)

Bilder zu Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 43, 18. November 2009

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