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Mainz. Zum zehnten Mal hat am Mittwoch, 2. Februar, im Bistum Mainz der „Tag des geweihten Lebens" stattgefunden. Zu der traditionellen Veranstaltung, die vom Ordensrat des Bistums Mainz veranstaltet wird, waren rund 160 Ordensfrauen und -männer sowie Mitglieder der Säkularinstitute in die katholische Pfarrgemeinde Mariä Heimsuchung nach Mainz-Laubenheim gekommen. An dem Tag, der im Zeichen des Mainzer Bischofs Wilhelm Emmanuel von Ketteler (1811-1877) stand, dessen 200. Geburtstag in diesem Jahr begangen wird, nahm auch Weihbischof Dr. Werner Guballa, Bischofsvikar für die Geistlichen und Ordensleute im Bistum Mainz, teil. Überschrieben war das Treffen mit: „Wilhelm Emmanuel von Ketteler - Erbe und Auftrag. In Christus verwurzelt geistlich sein, den Menschen verpflichtet - Ketteler und die Orden im Bistum Mainz".
In ihren Referaten gingen Schwester Liberata Ricker, Provinzoberin der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung in Darmstadt, und Schwester Franziska Katharina Spang von den Klarissen-Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung in Mainz, auf das Wirken Kettelers ein. „Er hat seine Auffassung von sozialer Gerechtigkeit aus christlicher Überzeugung unerschrocken gegenüber Staat und Kirche dargelegt und damit die Sozialgesetzgebung auf den Weg gebracht. Was er forderte, ist heute noch aktuell", sagte Schwester Liberata Ricker. Bis heute seien seine Ideen in der Kirche präsent, wie jüngst in der Enzyklika „Deus caritas est" von Papst Benedikt XVI. Es sei Ketteler klar gewesen, dass er eine Erneuerung seines Bistums nur mit Hilfe der Geistlichen und Ordensgemeinschaften erreichen konnte, sagte Schwester Liberata. Sie verwies auf die zahlreichen Ordensgründungen des Bischofs in seinem Bistum und darauf, dass er 1851 die Priesterausbildung wieder von Gießen zurück ins Mainzer Priesterseminar holte.
„Die Spuren von Kettelers Verwurzelung in Christus können auch heute für uns Wegweiser sein", sagte Schwester Franziska Katharina Spang. Sie wandte sich dagegen, mit Blick auf die Orden immer nur auf den Rückgang der Mitgliederzahlen zu blicken. „Lassen Sie sich nicht von diesem ‚Nur noch-Virus‛ anstecken. Wir wollen ein geglücktes Leben und zwar jetzt." Dies könne nur gelingen, wenn die Menschen bei den geistlichen Gemeinschaften spüren könnten, „dass der Herr in ihrer Mitte ist". Bei Bischof Ketteler hätten die Menschen das gemerkt, und obwohl er viel Widerstand erlebt habe, habe er sich nicht davon abbringen lassen, sagte Schwester Franziska. „Für Ketteler haben Gebet und Seelsorge zusammengehört, die Hinwendung zu Gott und die Hinwendung zu Menschen waren für ihn deckungsgleich." Und weiter: „All die äußeren Einrichtungen seines Wirkens sind nicht von seinem Gebetsleben zu trennen." Erst dieses Gebetsleben habe dazu geführt, dass er so wirksam nach außen habe sein können. Sie verwies darauf, dass das Kloster der Ewigen Anbetung für Ketteler eine wichtige Anlaufstelle gewesen sei.
Dem Treffen im Gemeindesaal schloss sich ein Gottesdienst mit Weihbischof Guballa in der nahen Kirche an. Weihbischof Guballa ging in seiner Predigt auf das Leben und Sterben der Zisterzienserkommunität in Algerien ein, das jetzt mit dem Titel „Von Göttern und von Menschen" verfilmt worden ist. In diesem Lebenszeugnis könne „Mut und Ermutigung für uns selbst" liegen. Wörtlich sagte Guballa: „Gott steht am Anfang einer jeden Geschichte von uns, nicht nur jeder Einzelgeschichte, sondern auch der Geschichte eines Volkes, wie des Volkes Israel. Gott steht am Anfang der Geschichte der Kirche und er steht auch am Anfang der Geschichte einer Gemeinschaft, in der Sie leben. Schöpferisch tätig gedenkt er. Er gedenkt seines Anfangs mit uns und führt uns auf dem Weg, den wir gewählt haben. In Gottes Gedenken ist eine unerhört starke und verheißungsvolle Zusage. Sie gilt auch für die Situationen, die wie Untergang und Scheitern aussehen; sie gilt auch für einen Tod, der in den Augen der Menschen nur fragwürdig ist und sinnlos erscheint. Gottes Gedenken umgreift und trägt uns. Immer geht Gott auf unsere Geschichte ein, und er führt seinen Plan in ihr zum Ziel, auch wenn wir fest davon überzeugt sind, dass unser Weg, den wir gehen, ganz von uns bestimmt ist. Soweit wir auf einem solch eigenwilligen Weg auch die Offenheit zulassen, kann Gottes Gedenken wirksam werden. Wie ein Bräutigam die Braut, so umwirbt uns Gott."
Am Beginn des Gottesdienstes stand eine Statio im Foyer des Saales mit anschließender Kerzenweihe und Prozession zur Pfarrkirche. Bei der Messfeier wurde ein Kelch von Bischof Ketteler aus dem Archiv der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung verwendet. Konzelebranten des Gottesdienstes waren unter anderen Pater Egon Färber MSF, Vorsitzender des Ordensrates im Bistum Mainz, und Dompräbendat Gerold Reinbott, Ordensreferent im Bistum Mainz.
tob (MBN)
Mainz. Theologie leiste „einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft", indem sie bei vielen öffentlichen Diskursen Position beziehe, etwa bei den Themen Migration, Präimplantationsdiagnostik, Umwelt oder Arbeitslosigkeit. Das sagte Professorin Dr. Heike Grieser am Donnerstag, 3. Februar, bei der Auftaktveranstaltung am „Tag der offenen Tür" an der Katholisch-Theologischen Fakultät Mainz. Und weiter: „Wer heute Theologie betreibt, versucht den christlichen Glauben zu reflektieren und in die Gegenwart zu übersetzen. Die Theologie will eine Anleitung geben zu einem persönlich gelingenden Leben und zu einem friedlichen Miteinander."
Griesers Einführungsvorlesung stand unter der Überschrift „Was ist Theologie?". Sie ist seit diesem Semester Inhaberin des Lehrstuhls für Alte Kirchengeschichte und Patrologie. Die Fakultät hatte im Rahmen des „Tags der offenen Tür" an der Johannes Gutenberg-Universität verschiedene Informationsveranstaltungen angeboten und dabei über einzelne Fächer und die Studienordnung informiert.
Wegen ihrer großen Vielfalt bei den einzelnen Fächern sei die Theologie „eine anspruchsvolle Universalwissenschaft", sagte Grieser. Sie wies darauf hin, dass die Theologie voraussetzt, alte Sprachen (Latein, Griechisch, Hebräisch) „wenigstens im Ansatz verstehen und übersetzen zu können". Außerdem spiele die Vertrautheit mit philosophischen Fragen eine wichtige Rolle. „Als Theologen ist es auch unser Anspruch, uns mit den anderen Wissenschaften an der Universität zu vernetzen."
In einer kurzen historischen Einführung verwies sie darauf, dass bereits die so genannten Apologeten in der frühen Kirche es als ihre Aufgabe ansahen, den Glauben zu erklären und zu verteidigen und zwar nicht nur in der Kirche, sondern auch gegenüber der Öffentlichkeit. Bereits im Neuen Testament finde sich dieser grundsätzliche Anspruch der Theologie. Im ersten Petrusbrief heißt es: „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt (1 Petr 3,15b)." Mit der Scholastik sei die Theologie dann ab dem zwölften Jahrhundert zu einer Glaubenswissenschaft geworden.
Zum Theologiestudium gehören folgende Fachgebiete: Biblische Theologie (Altes Testament und Neues Testament), Historische Theologie (Alte Kirchengeschichte sowie Mittlere und Neuere Kirchengeschichte), Systematische Theologie (Fundamentaltheologie, Dogmatik, Moraltheologie, Sozialethik und Philosophie) und Praktische Theologie (Kirchenrecht, Pastoraltheologie, Religionspädagogik und Liturgiewissenschaft).
Hinweis: Katholisch-Theologische Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Saarstraße 21, Campus Forum Universitatis 6 / 1. OG, 55128 Mainz, Tel.: 06131/39-22215, E-Mail: kath-dekanat@uni-mainz.de, Internet: http://www.kath.theologie.uni-mainz.de/
tob (MBN)
Paderborn. Zur diesjährigen Firmaktion der Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe präsentiert das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken eine Mini-CD, auf der auch der Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr zu hören ist. Zusammen mit fünf weiteren Bischöfen der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz singt er darauf das Lied: „Denken, was niemand vorher gedacht". Der Erlös aus dem Verkauf der Mini-CD, die Teil einer Glückwunschkarte zur Firmung ist, kommt Projekten der Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe im Bonifatiuswerk zu Gute. Die CD wurde am Mittwoch, 2. Februar, in Paderborn vorgestellt und ist zum Preis von 3,50 Euro erhältlich.
Neben Neymeyr sind der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, sowie die Weihbischöfe Bernhard Haßlberger (München), Reinhard Hauke (Erfurt), Jörg Michael Peters (Trier) und Nikolaus Schwerdtfeger (Hildesheim) zu hören. Unterstützt werden die Bischöfe vom KIKIMU-Kinderchor aus Hannover. Der Texter und Komponist Pater Norbert M. Becker MSC gab dem alten lateinischen Lied „Veni sancte spiritus" (Komm, Heiliger Geist) eine neue Form.
Der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen, bedankte sich ausdrücklich für das besondere Engagement der Bischöfe für die Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe. „Die Jugendkommission zeigt damit ihre uneingeschränkte Solidarität mit jenen Kindern und Jugendlichen, die ihren Glauben als Bekenntnis einer extremen gesellschaftlichen Minderheit kennen und schätzen lernen." Monsignore Austen betonte: „Ebenso ist es für die jungen Menschen wichtig und tut gut, dass ihre Bischöfe singend und betend für sie eintreten."
Hinweise:
bw (MBN)
Bingen. Der Bund unterstützt die Sanierung der Binger Wallfahrtskapelle St. Rochus mit 50.000 Euro. Das sagte Staatsminister Dr. Bernd Neumann, Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien, am Montag, 7. Februar 2011, bei der Besichtigung des Wallfahrtsortes. Neumann wurde von Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann begrüßt: „Die Binger Rochuskapelle ist nicht nur ein wichtiges kulturelles Denkmal, sondern auch ein Ort des Gebets und der Einkehr." An dem Besuch nahm neben Baudirektor Johannes Krämer und Pfarrer Gerhard Choquet unter anderen auch Julia Klöckner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, teil.
An der 1895 errichteten Rochuskapelle müssen dringend der Glockenstuhl und das Dach saniert werden; die Gesamtkosten der Sanierung betragen rund 600.000 Euro. Die im Stil der rheinischen Spätgotik errichtete Kapelle ist Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal. Die Rochuskapelle steht auch im Mittelpunkt des jährlich stattfindenden Rochusfestes, das jeweils am Sonntag nach dem 15. August eröffnet wird. Das Rochusfest ist die größte europäische Rochuswallfahrt.
Hinweis: Weitere Informationen auch im Internet unter http://www.rochusfest.de/
am (MBN)
Mainz. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Donnerstag, 3. Februar, Weihbischof Jaroslaw Pryriz von der ukrainisch griechisch-katholischen Eparchie Sambir-Drohobytsch mit Sitz in Sambir zu einem Gespräch empfangen. Der Weihbischof berichtete über die Arbeit und aktuelle Projekte seiner Kirche. Giebelmann sagte dem Weihbischof die finanzielle Unterstützung unter anderem für den Bau eines Jugendzentrums und eines Bischofshauses zu. Der Redemptorist war ab 2005 Generalvikar der Eparchie und wurde 2006 zum Weihbischof geweiht. Seit April letzten Jahres ist er Koadjutor des erkrankten Diözesanbischofs Julian Woronowsky. Die Eparchie (Diözese) Sambir-Drohobytsch wurde 1993 gegründet. Von den rund 600.000 Einwohnern sind etwa zwei Drittel katholisch.
Der mit Rom unierten Kirche des byzantinischen Ritus (Katholische Ostkirche) gehören heute rund 5,2 Millionen Gläubige in der Ukraine, Polen, den USA, Südamerika, Australien und Westeuropa an. Begleitet wurde der Weihbischof von Pfarrer Ivan Machuzhak, dem Kanzler der Apostolischen Exarchie für katholische Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien.
tob (MBN)
Worms. Unter dem Motto „Höre jedes Herzens Bitte" feiert die katholische Liebfrauengemeinde in Worms von Montag, 14., bis Sonntag, 27. Februar, 700 Jahre Verehrung des heiligen Valentinus in der Stadt. Die Festwochen werden mit Gottesdiensten, Vorträgen und einer Paarsegnung begangen. Im Interview äußert sich der Pfarrer der Liebfrauengemeinde, Monsignore Manfred Simon, der auch Dekan des katholischen Dekanates Worms ist, zum Jubiläum.
Mainzer Bistumsnachrichten (MBN): Monsignore Simon, am 14. Februar ist Valentinstag, der Tag der Liebenden. Wer war der heilige Valentinus?
Monsignore Manfred Simon: Man weiß relativ wenig über den heiligen Valentinus: Er war Bischof in Terni, einer kleinen Stadt rund 100 Kilometer nördlich von Rom, und wurde 268/269 nach Christus in Rom enthauptet. Schon bald rankten sich viele Legenden um den Heiligen: Zum einen galt er als Schutzpatron der Kranken. Zum anderen erzählte man sich aber auch, dass Valentinus Menschen die Hochzeit ermöglichte, die zur damaligen Zeit nicht heiraten durften - beispielsweise Sklaven.
MBN: Was kann Valentinus Christen heute bedeuten?
Simon: Jeder Heilige ist bis in unsere Zeit ein Glaubenszeuge. Gerade die Märtyrer machen deutlich, dass ihr Glaube so stark war, dass sie sogar bereit waren, den Tod auf sich zu nehmen. Auch heute suchen Menschen in besonderen Situationen - beispielsweise bei einer Krankheit - Kraft und Trost. Im Blick auf den heiligen Valentinus erleben Menschen, dass sie getröstet werden, und dass sie mit Gottes Hilfe auch Krankheit und Leid tragen können.
MBN: Am Valentinstag schenken sich Liebende traditionell Blumen oder Pralinen in Herzform. Sie laden zu einer Paarsegnung ein. Warum?
Simon: Die Liebesbeziehung zweier Menschen möchte ich mit einem Gefäß vergleichen, das immer auch zerbrechen kann. Wir beobachten alle, dass viele Ehen und Beziehungen auseinander gehen. Da entsteht viel Schmerz. Der Valentinstag wird in unserer Gesellschaft als Tag der Liebenden begangen. Wir laden Paare ein, ihre Beziehung unter den Segen Gottes zu stellen und Gott um Begleitung und Stärkung bei der Gestaltung ihres gemeinsamen Weges zu bitten. Dazu kommt, dass wir in den Pfarrgemeinden nach der Hochzeit selten die Menschen als Paar im Blick haben. Der Valentinstag hilft uns, die Menschen als Paar in den Blick zu nehmen.
MBN: Zum wievielten Mal bieten Sie diese Paarsegnung an?
Simon: Wir laden zum sechsten Mal zu dieser Segnung ein, zu der jedes Mal rund 30 bis 40 Paare kommen.
MBN: Wer lässt sich den Segen spenden?
Simon: Es sind überwiegend Ehepaare - von jung Vermählten bis hin zu Paaren, die schon Jahrzehnte verheiratet sind. Es sind auch immer wieder Paare dabei, die sich auf die Ehe vorbereiten. Im Zentrum der kleinen Andacht steht die Einzelsegnung. Die Paare kommen einzeln nach vorne, ich lege ihnen die Hände auf und erbitte Gottes Segen. Das ist ein besonderer Moment: Fast alle Paare fassen sich an der Hand, viele sind gerührt. Einige Paare sind fast jedes Jahr dabei. Ich habe auch schon erlebt, dass ein Paar vor mir stand und sagte: „Wir waren drauf und dran uns zu trennen. Aber wir wollen es noch einmal miteinander versuchen. Bitte segnen sie uns." Für mich ist diese Segnung jedes Jahr ein sehr bewegender Gottesdienst.
MBN: Was passiert während der Valentinus-Festwochen?
Simon: Wir feiern am Wallfahrtstag selbst (Montag, 14. Februar) wie in jedem Jahr den Wallfahrtsgottesdienst um 10.00 Uhr; abends um 19.30 Uhr ist dann die Paarsegnung. Im Mittelpunkt des Gottesdienstes am Dienstag, 15. Februar, um 15.00 Uhr steht das Sakrament der Krankensalbung. Am Sonntag, 20. Februar, feiern wir um 17.30 Uhr eine Vesper und schließen eine kleine Lichterprozession mit der Reliquie durch die Kirche an. Einen besonderen Höhepunkt stellt das Pontifikalamt mit Kardinal Karl Lehmann am Sonntag, 27. Februar, um 10.00 Uhr dar. Übrigens: Gemäß eines alten Brauches wird nach allen Gottesdiensten den Besucherinnen und Besuchern die Reliquie des heiligen Valentinus aufgelegt.
MBN: Was können Sie über die Verehrung des heiligen Valentinus in Worms berichten?
Simon: In Deutschland sind zehn Orte bekannt, an denen der heilige Valentinus besonders verehrt wird. Von Worms weiß man, dass die Reliquie über Frankreich hierher kam, und dass die Verehrung sehr populär war. Die Wormser Reliquie wurde geteilt, ein Teil kam nach Kiedrich im Rheingau und ein Teil nach Breslau, diese befindet sich heute im polnischen Kulm. Als nach der großen Stadtzerstörung 1689 die Wormser Reliquie verschollen war, hatte man nur noch die Tücher, in denen die Reliquie aufbewahrt wurde. Diese Tücher wurden Kranken aufgelegt. Im 19. Jahrhundert gab die Kiedricher Pfarrei schließlich wieder einen Teil der Reliquie nach Worms zurück. Heute wird die Reliquie in der Liebfrauenkirche aufbewahrt.
MBN: Wie wird die Reliquie des heiligen Valentinus in Liebfrauen verehrt?
Simon: Die Reliquie befindet sich an einem besonderen Platz im Kirchenschiff. Im Rahmen der Wallfahrt tragen wir sie bei einer Lichterprozession durch die Kirche. Den Gläubigen wird die Reliquie in einem Medaillon auf die Stirn gelegt. Das ist kein Aberglaube und keine Magie, sondern es ist die dringende Bitte der Menschen, dass Gott auch uns mit der Kraft stärken möge, die den heiligen Valentinus getragen hat. Für mich ist das immer wieder ein sehr bewegender Augenblick. Denn es wird deutlich, dass wir Menschen nicht alles aus eigener Kraft bewältigen können. Der Mensch, der sich die Reliquie auflegen lässt, weiß, dass er auf die Kraft Gottes angewiesen ist.
MBN: Warum stehen die Festwochen unter dem Motto „Höre jedes Herzens Bitte"?
Simon: Der Satz ist ein Zitat aus dem Valentinus-Lied, das in unserer Gemeinde gesungen wird. Wenn Menschen sich auf eine Wallfahrt begeben, dann haben sie meist ein Anliegen. Sie wollen Gott danksagen oder um etwas bitten - beispielsweise um Kraft in einer Krankheit oder um das Gelingen einer Beziehung. Dies wollten wir mit dem Motto thematisieren.
Hinweise:
am (MBN)
Mainz. Eine bisher unbekannte Zeichnung des Schweizer Künstlers Urs Graf (1485-1527/1528) wird ab Mittwoch, 23. Februar, in der aktuellen Kabinettausstellung der Mainzer Martinus-Bibliothek zu sehen sein. Bei der Vernissage am Dienstag, 22. Februar, um 17.15 Uhr wird Dr. Christian Müller, Leiter und Kurator des Kupferstichkabinetts Basel, den Stellenwert der in der Martinus-Bibliothek entdeckten Zeichnung des schweizerischen Goldschmieds und Zeichners darstellen. Müller ist einer der besten Kenner des Künstlers Urs Graf, der ein zeichnerisches Werk von rund 160 Blättern hinterlassen hat. Graf war Goldschmied und auch als Holzschnittzeichner und Illustrator für Buchdrucker tätig.
Die Ausstellung „Urs Graf in Mainz - eine neu entdeckte Zeichnung des Schweizer Dürer und Druckgrafik von Urs Graf" wird bei freiem Eintritt bis zum 6. April in der Mainzer Martinus-Bibliothek zu sehen sein. Gezeigt werden neben der Neuentdeckung auch 18 Bücher (aus den Jahren 1503 bis 1522) aus den Beständen der Bibliothek mit Druckgrafik von Urs Graf.
Hinweis: Martinus-Bibliothek - Wissenschaftliche Diözesanbibliothek Mainz - Grebenstraße 8 (Eingang), Augustinerstraße 34 (Post), 55116 Mainz, Tel.: 06131/266-222, Fax: 06131/266-387, E-Mail: martinus.bibliothek@bistum-mainz.de, Internet: www.bistum-mainz.de/martinus-bibliothek - Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9.00 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 18.00 Uhr
tob (MBN)
Mainz. Zum Auftakt des Jubiläums zum 1.000 Todestag von Erzbischof Willigis (um 940-1011) feiert die Pfarrgemeinde St. Stephan am Dienstag, 22. und Mittwoch, 23. Februar, zwei Gottesdienste mit dem Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann. St. Stephan ist ein von Willigis gegründetes Stift, zu dem auch mit die Kirche St. Stephan gehört, in der Willigis begraben ist. Die Gottesdienste sind Auftakt eines vielfältigen Programms der Pfarrei in diesem Jahr.
Am 22. Februar um 19.00 Uhr findet eine Vigilfeier statt, die in Anlehnung an das lateinische Willigis-Officium für St. Stephan aus dem zwölften Jahrhundert gefeiert wird. Die musikalische Gestaltung übernimmt die Schola des Domchores unter der Leitung von Domkapellmeister Professor Mathias Breitschaft. Am Todestag selbst, 23. Februar, wird Kardinal Lehmann um 18.00 Uhr dem Pontifikalamt vorstehen. Die musikalische Gestaltung liegt beim Kirchenchor unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Heinz Lamby.
Hinweis: www.st-stephan-mainz.de
sik (MBN)