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Berichte
Mainz. Zu einem „neuen Mut zum Kirchesein" hat der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, aufgerufen. Auch angesichts von Enttäuschungen und Skandalen forderte er dazu auf, der Kirche treu zu bleiben, nicht nur weil sie als Glaubensgemeinschaft eine geistige Heimat sei, sondern „weil diese nicht nur eine menschliche Institution, sondern die Kirche Gottes, des Herrn, ist". Lehmann äußerte sich am Freitagabend, 8. Oktober, zum Auftakt der zweitägigen Beratungen der Diözesanversammlung im Bistum Mainz. Sein Referat stand unter der Überschrift „In welcher Kirche leben wir? Unsere Erfahrungen und unser Bild von Kirche heute". Das Treffen fand im Ketteler-Saal des Erbacher Hofes in Mainz statt.
Weiter sagte der Kardinal: „Ich bleibe in der Kirche, weil ich trotz aller Enttäuschungen erfahre, dass sie die Kirche des Herrn ist. Wir haben die Kirche zu sehr als unsere Unternehmung gesehen, auf die wir stolz sind oder derer wir uns schämen. Weil wir fast alles machen und produzieren können, betrachten wir auch die Kirche weitaus in den Perspektiven ihrer menschlichen Herstellbarkeit. Nein, sie ist zuerst die geschichtliche Stätte, wo Gottes unergründliche Liebe zum Menschen auf dem Antlitz Jesu Christi aufleuchtet." Lehmann zitierte in diesem Zusammenhang auch einen Satz des heutigen Papstes Benedikt XVI., der 1971 in einem Aufsatz geschrieben hatte: „Wer die Gegenwart Jesu Christi in der Menschheit will, kann sie nicht gegen die Kirche, sondern nur in ihr finden."
Ein Grund für Traurigkeit und Frustration an der Kirche sei, dass es „so wenig bleibende und tiefgreifende Kirchenreform" gebe, sagte Lehmann. „Eine solche ist freilich nur möglich, wenn sie beständig und gegen alle Schwierigkeiten aus spirituellen Wurzeln genährt wird. Wer nicht aus dem Quellgrund des Glaubens lebt, wirft die Flinte in das Korn, wenn die ersten Schwierigkeiten auftauchen." Und weiter: „Eintreten für das ungeschmälerte Evangelium und gehorsam-geduldiges Bleiben in der konkreten Kirche - das gehört zum christlichen Auftrag. Es ist die gekreuzigte Liebe zur Kirche, und an ihr erkennt man die Früchte."
Wörtlich sagte der Kardinal: „Jeder, der in der Nachfolge des Herrn steht und schmerzlich die Wirklichkeit der Kirche erfährt, kennt diese Zerreißprobe; an ihr ist nicht vorbeizukommen. Darum gibt es bei aller Identifikation mit der Kirche diese Elemente schmerzlichen Zerrissenseins und der Nicht-Identität. Wer nicht bereit ist, diesen Grundkonflikt des Glaubens auszutragen, beweist am Ende nur, dass er die runde Identität seines Ichs wichtiger nimmt als die ihm bestimmte Sendung. Man flieht vor der Gefährlichkeit, sich schonungslos und ohne Wehleidigkeit auszusetzen, wie dies zum kirchlichen Auftrag gehört. Denn nur auf diesem Weg des Leidens und des Kreuzes lässt sich das auch in der Kirche verdrängte oder entstellte Evangelium wieder einbringen."
Am Samstagvormittag standen unter anderem die intensivierte Zusammenarbeit der Schulen mit der Jugendarbeit des Bistums auf dem Programm der Diözesanversammlung sowie Informationen zum Stand der Beratungen beim Bistumsschwerpunkt Taufpastoral. Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, Bischofsvikar für die Jugend, und Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, stellten die gemeinsam formulierte „Pastorale Option für Kinder und Jugendliche im Kontext Jugendarbeit und Schule" vor. Außerdem informierte Rainer Stephan vom Referat Gemeindekatechese im Bischöflichen Ordinariat darüber, dass das Thema Taufpastoral in den Dekanaten Bingen und Mainz-Süd exemplarisch für das ganze Bistum behandelt werden soll. Das Treffen, wurde von der geschäftsführenden Vorsitzenden der Diözesanversammlung, Dr. Hildegard Dziuk, moderiert.
Die Diözesanversammlung des Bistums Mainz - die es in vergleichbarer Form nur noch im Bistum Rottenburg-Stuttgart gibt - tritt in der Regel einmal im Jahr zusammen. Sie ist nach den Worten des Bischofs von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, so etwas wie eine „kleine Synode des Bistums" mit seinen rund 767.000 Katholiken. Ihr gehören 125 Mitglieder an. Sie setzt sich unter dem Vorsitz des Bischofs aus den diözesanen Räten (Priesterrat, Katholikenrat und Konferenz der Dekane) und den Vertretern der Bistumsleitung zusammen. Hinzu kommen Vertreter der Ordensfrauen, der Ständigen Diakone, der Pastoralreferentinnen und -referenten, der Gemeindereferentinnen und -referenten sowie des Diözesan-Caritasverbandes. Außerdem können bis zu sieben Persönlichkeiten hinzugewählt werden.
tob (MBN)
Mainz. Der amerikanische Botschafter in Berlin, Philip D. Murphy, hat den Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, zu einem Gespräch getroffen. Die Begegnung fand am Dienstag, 12. Oktober, im Mainzer Bischofshaus statt. Im Anschluss führte der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, den Botschafter durch den Mainzer Dom.
Begleitet wurde Murphy vom amerikanischen Generalkonsul in Frankfurt, Edward Alford, und der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Julia Klöckner. Der US-Botschafter hat an diesem Tag mehrere Termine in Rheinland-Pfalz wahrgenommen.
tob (MBN)
Mainz. Der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, hat den Verantwortlichen in den Mitarbeitervertretungen (MAV) des Bistums Mainz für ihr Engagement gedankt. Gleichzeitig erinnerte er an die Besonderheiten des kirchlichen Dienstes. „Alle, die in einer Einrichtung der Kirche tätig sind, tragen durch ihren Einsatz ohne Rücksicht auf die konkrete Arbeit und auf die arbeitsrechtliche Stellung gemeinsam dazu bei, dass die Einrichtung ihren Anteil am Sendungsauftrag der Kirche erfüllen kann", sagte Lehmann in seinem Referat beim „Tag der Dienstgemeinschaft", am Mittwoch, 6. Oktober, im Erbacher Hof in Mainz. Sein Referat trug den Titel „Zukunft des Dritten Weges auf dem Hintergrund der aktuellen Situation".
Die Einrichtungen der Kirche nähmen durch ihre Tätigkeit in der Gesellschaft den Sendungsauftrag der Kirche wahr, sagte der Kardinal weiter. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen also die Eigenart des kirchlichen Dienstes bejahen und den kirchlichen Charakter der Einrichtungen pflegen und fördern. Dabei geht es um die Zeugnisbereitschaft des Dienstnehmers, aber auch um die Sorgfalt des Dienstgebers bei der Personalauswahl. Gesamtsendung der Kirche, Zielbestimmung der einzelnen kirchlichen Einrichtung und Loyalität des Einzelnen bilden einen dreifachen Verbund, der als ganzer beachtet werden muss", unterstrich Lehmann.
Zum „Tag der Dienstgemeinschaft" hatte die Diözesane Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen im Bistum Mainz (DiAG-MAV) eingeladen. Der Tag stand unter der Überschrift „Quo vadis - Abbiegen vor der Sackgasse". Zum Beginn des Tages hatte Lehmann mit den Teilnehmenden in der Augustinerkirche die Eucharistie gefeiert. Am Nachmittag fand die Mitgliederversammlung der MAVen im Bistum Mainz statt. Zu Beginn des Tages hatten die Vorsitzende der DiAG-MAV, Irene Helf-Schmorleiz, und der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, die Anwesenden begrüßt.
Im zweiten Referat des Tages rief Professor Dr. Ralf Haderlein, Koblenz, die Kirche zur Veränderungsbereitschaft auf, um an der Gestaltung des Sozialmarktes mitwirken zu können. Haderlein hob in seinem Referat „Die Veränderungen des Sozialstaates und die sich daraus ergebenen Herausforderungen an die Katholische Kirche" hervor, dass sich der Sozialstaat zum Sozialmarkt hin verändere. Die Kirche müsse sich fragen, ob sie für die Mechanismen dieses Marktes aufgestellt sei. Er forderte unter anderem die karitativen und kirchlichen Dienste zu mehr Zusammenarbeit auf und sprach sich für eine stärkere Profilierung der „Marke Kirche" aus.
Der so genannte Dritte Weg ist der kirchliche Sonderweg, um Fragen des kirchlichen Dienst- und Arbeitsrechtes ohne die bei Tarifverhandlungen üblichen Mechanismen von Streik und Aussperrung gemeinsam zu regeln. Der kirchliche Dienst steht unter dem Leitbild der Dienstgemeinschaft, das mit dem Konfrontationsmodell des Tarifvertragssystems unvereinbar ist. Das Leitbild der Dienstgemeinschaft wurzelt in der Überzeugung, dass Dienstnehmer wie Dienstgeber sich in gleicher Weise der Kirche und ihrem Sendungsauftrag verpflichtet wissen. Der „erste Weg" ist durch die einseitige Festlegung von Arbeitsbedingungen durch den Arbeitgeber gekennzeichnet. Der „zweite Weg" bezeichnet das Modell des Tarifvertragssystems.
Über 500 Vertreter setzen sich im Bistum in den Mitarbeitervertretungen (MAV) im Rahmen des „Dritten Weges" unter anderem für arbeitsrechtliche Fragen kirchlicher Mitarbeiter ein. Die einzelnen MAVen sind in der DiAG-MAV zusammengeschlossen. Aus den verschiedenen Arbeits- und Berufsgruppen im Bistum werden Vertreter in die DiAG-MAV entsandt. Die Amtsperiode aller Mitarbeitervertretungen beträgt vier Jahre. Im Bistum Mainz sind rund 10.000 Frauen und Männer in rund 170 kirchlichen Einrichtungen tätig. Aufgabe der DiAG-MAV ist unter anderem der gegenseitige Informations- und Erfahrungsaustausch mit den in ihr vertretenen MAVen.
am (MBN)
Mainz. Die indische Ordensfrau Leeza Paiyapalli ist am Freitag, 8. Oktober, zu einem Gespräch mit dem Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, zusammengekommen. Sie hatte im Rahmen des so genannten „Monats der Weltmission" vom 5. bis 10. Oktober Schulen und Pfarreien im Bistum Mainz besucht und über ihre Arbeit berichtet. Das Internationale Katholische Hilfswerk „Missio" stellt jedes Jahr im Oktober das Engagement von Frauen und Männern in der Weltkirche vor. Zu Ehren des 100. Geburtstages von Mutter Teresa (26. August 1910) aus Kalkutta wird im diesjährigen „Monat der Weltmission" unter dem Leitwort „Geh und handle genauso" das vielfältige Engagement indischer Ordensfrauen vorgestellt.
Die 31-jährige Franziskanerin Leeza Paiyapalli setzt sich für Mädchen und Frauen ein, die die Armut auf dem Land in die Stadt getrieben hat. Jeden Tag sucht Schwester Leeza Frauen an ihren Arbeitsplätzen auf, organisiert Schulunterricht für deren Kinder und macht ihnen Mut in ihrem Alltag. In der Stadt Lucknow im indischen Bundeststaat Uttar Pradesh ist das Nav Jagruti-Haus der Franziskanerinnen eine wichtige Anlaufstelle. In ihm können sich die Frauen beraten lassen und Zuflucht finden.
Hinweis: www.missio.de
tob (MBN)
Mainz/Rom. Mit einem Gottesdienst in den Domitilla-Katakomben in Rom/Italien hat der Mainzer Weihbischof Dr. Werner Guballa am Sonntag, 10. Oktober, sein 40-jähriges Priesterjubiläum gefeiert. Am Tag zuvor, Samstag, 9. Oktober, hatte Guballa einen Gottesdienst in seiner Weihekirche San Ignazio in Rom gefeiert. Der Weihbischof befindet sich zurzeit auf einer Wallfahrt der Priester des Bistums Mainz im Geiste des seligen Johannes XXIII. nach Turin, Sotto Il Monte und Bergamo in Italien. Guballa, der 2003 zum Weihbischof geweiht wurde, ist Bischofsvikar für die Caritas sowie für die Geistlichen und Ordensleute im Bistum. Zuvor war er Generalvikar der Diözese, Pfarrer und Dekan in Darmstadt sowie Hochschulseelsorger in Mainz.
Werner Guballa wurde am 30. Oktober 1944 in Marienborn bei Mainz geboren. Nach dem Abitur studierte er Philosophie und Theologie zunächst an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und später an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Kardinal Jan Willebrands weihte ihn am 10. Oktober 1970 in Rom zum Priester. Im Jahr 1975 schloss Guballa seine Studienzeit in Rom mit einer theologischen Promotion über den Dominikaner Melchior Cano OP ab. Noch im gleichen Jahr nahm er seine Seelsorgetätigkeit im Bistum Mainz als Kaplan in Bensheim-St. Georg auf. Von 1977 an war er fünf Jahre als Subregens und Ökonom am Bischöflichen Priesterseminar in Mainz tätig. Im Februar 1982 beauftragte ihn Kardinal Hermann Volk mit der Leitung der Katholischen Hochschulgemeinde St. Albertus in Mainz. 1991 wechselte er als Pfarrer nach Darmstadt-St. Ludwig, wo er 1992 auch zum Dekan des Dekanates Darmstadt gewählt wurde.
Am 1. Oktober 1996 übernahm Guballa in der Nachfolge von Martin Luley das Amt des Generalvikars im Bistum Mainz. Guballa wurde am 20. Februar 2003 von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof ernannt und gemeinsam mit Dr. Ulrich Neymeyr am Ostermontag, 21. April 2003, von Kardinal Karl Lehmann im Mainzer Dom zum Bischof geweiht. Seit 1. Mai 2003 ist er als Bischofsvikar für die Geistlichen und Ordensleute im Bistum Mainz sowie für das Institut zur geistlichen Begleitung der hauptberuflich in der Seelsorge Tätigen verantwortlich. Anfang 2004 ist Guballa von Kardinal Lehmann zum Bischofsvikar für die Caritas und zum Aufsichtsratsvorsitzenden des Caritasverbandes für die Diözese Mainz ernannt worden. Papst Johannes Paul II. würdigte ihn mit den Ehrentiteln „Kaplan seiner Heiligkeit" (Monsignore) im Jahr 1992 und „Ehrenprälat Seiner Heiligkeit" (Prälat) im Jahr 1998.
am (MBN)
Mainz. Die Diözesancaritasverbände in Rheinland-Pfalz haben sich an der Gründung der „Landesarmutskonferenz in Rheinland-Pfalz" beteiligt. Die Landesarmutskonferenz war am 7. Oktober von Vertreterinnen und Vertretern der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege in Rheinland-Pfalz, von Gewerkschaften, Initiativen und wissenschaftlichen Institutionen gegründet worden.
Für den Caritasverband für die Diözese Mainz unterzeichnete Caritasdirektor Prälat Hans-Jürgen Eberhardt die Gründungserklärung. Zu den Sprechern der Landesarmutskonferenz wählte die Gründungsversammlung Professor Gerhard Trabert (Verein „Armut und Gesundheit") und Professor Franz Segbers (LIGA der Freien Wohlfahrtspflege).
„Armut in einem Sozialstaat und in einem reichen Land und die Spaltung in Arme und Reiche ist ein gesellschaftspolitisches Problem und ein nicht hinnehmbarer Skandal", heißt es in der Gründungserklärung. Prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Erwerbslosigkeit und die ungleiche Verteilung des Volkseinkommens führten zu einer zunehmenden „Spaltung der Gesellschaft". Besonders dramatisch: Fast 75.000 Kinder sind in Rheinland-Pfalz von Armut betroffen, so die 24 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner.
Diesen Entwicklungen entgegenzusteuern, soll zentrale Aufgabe der „Landesarmutskonferenz Rheinland-Pfalz" sein. Die Landesarmutskonferenz will dazu Öffentlichkeit herstellen und mit den Betroffenen und Verbänden gemeinsam Strategien entwickeln, die dieser Entwicklung Widerstand entgegensetzen.
ond (MBN)
Mainz. Mit dem Titel „Heilende Kraft der Religion?" hat das neue Programm der Bistumsakademie Erbacher Hof in diesem Jahr einen biblischen Schwerpunkt. „In unserem Jahresprogramm wollen wir uns auf die Suche machen, wo uns die heilende Kraft der Religion begegnet", heißt es in der Einleitung von Akademiedirektor Professor Peter Reifenberg und den Studienleitern Dr. Felicitas Janson, Privatdozent Dr. Ralf Rothenbusch und Dr. Bernadette Schwarz-Boenneke. Thematisiert würde jedoch auch, dass Menschen oft unter inhumanen Gottesbildern litten oder Opfer von religiösem Fanatismus würden, erläuterte Rothenbusch, der seit April in der Bistumsakademie als Studienleiter vor allem für biblische Themen und das interreligiöse Gespräch insbesondere zum Judentum zuständig ist.
Angeboten werden zum Schwerpunktthema unter anderen die Akademiereihe „...ich bin Jahwe dein Arzt" über „seelsorgerliche, tröstende und heilende Gottesrede bei den Propheten" (ab 28. Oktober 2010). Neben den vorbereitenden Abenden mit Rothenbusch sind auch zwei Akademietagungen vorgesehen: Gott als Therapeut (10./11. Dezember 2010) und „‚Transplantation' - Die innere Umwandlung des Menschen durch Gott" (18./19. März 2011). Eine Akademietagung über Heilungserzählungen im Neuen Testament (12. Februar 2011) und die Geistliche Reihe zu den Klagepsalmen (ab 10. März 2011) widmen sich ebenfalls dem Jahresthema.
In der interdisziplinären und interreligiösen Reihe „Gott zur Rede stellen" gehe es um die Frage: „Was meinen wir, wenn wir Gott sagen", erläuterte Schwarz-Boenneke. Referenten der Reihe, die am 13. Januar 2011 beginnt, sind unter anderen der Mainzer Fundamentaltheologe Alexander Loichinger, Daniel Krochmalnik, der den Lehrstuhl für jüdische Religionspädagogik an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg inne hat, der Münsteraner Fundamentaltheologe Professor Jürgen Werbick und der Philosoph Herbert Schnädelbach. „Das Ärgernis des Kreuzes. Annäherungen an das Symbol des Christentums" heißt eine Akademietagung am 9. April 2011, bei der es darum gehe „die Anstößigkeit und die Paradoxie des Kreuzes und des Glaubens an das Kreuz als Erlösungszeichen im Zusammenspiel unterschiedlicher Perspektiven und Zugänge lebendig werden zu lassen".
Unter der Überschrift „Krone der Stadt" bietet die Bistumsakademie in Worms eine Vortragsreihe zum Wormser Dom an. Den Auftakt der Reihe, die in Kooperation mit dem Katholischen Bildungswerk Rheinhessen und der Stadt Worms veranstaltet wird, macht am Dienstag, 26. Oktober 2010, um 19.00 Uhr im Wormser Dom Dr. Gerold Bönnen vom Wormser Stadtarchiv, der zur Bedeutung des Domes für die Stadt und die Stadtgeschichte sprechen wird. Die Einführung übernimmt Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr. Im Rahmen der siebenteiligen, interdisziplinären Reihe wird am 12. April 2011 auch der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, ein Referat halten. Er spricht zum Thema „Das Bistum Worms und sein Dom - zur heutigen Sorge des Bistums Mainz für eine große Überlieferung". Den Abschluss der Reihe bildet ein Studientag zur Baugeschichte des Domes mit Professor Dethard von Winterfeld am 7. Mai 2011. Die Reihe wird im kommenden Jahr fortgesetzt und später auch publiziert.
Schwarz-Boenneke wies darauf hin, dass die Vortragsreihe in Worms einen Beitrag dazu leiste, „als Akademie im Bistum vor Ort präsent zu sein". Dazu gehöre außerdem, dass es in diesem Jahr neben der Fortsetzung der Geistlichen Reihe über Kirchenlieder in Mainz auch Angebote in Gießen gibt. In Kooperation mit dem Bildungswerk Oberhessen und dem Regionalkantorat der Dekanate Alsfeld und Gießen werden ab dem 29. November 2010 insgesamt vier Termine in Gießen und Heuchelheim angeboten.
Besondere Projekte im kommenden Jahr sind darüber hinaus eine Wanderausstellung, die unter dem Titel „Wegbegleiter" zur Begegnung mit Sterbenden in der Pflege einlädt. Die Ausstellung in Zusammenarbeit mit der ökumenischen Hans Voshage-Hospizstiftung wird am 31. März 2011 von Kardinal Lehmann eröffnet und anschließend in Mainz und der Region an verschiedenen Orten zu sehen sein. Anlässlich des 50. Todestages des Mainzer Bischofs Albert Stohr nimmt die Akademie am 3./4. Juni 2011 eine Akademietagung ins Programm auf.
Felicitas Janson wies auf die Fotoausstellung „L'Art Sacré" hin, die liturgische Räume der Moderne zeigt und vom 11. Mai bis 4. Juni 2011 im Mainzer Haus am Dom zu sehen sein wird. In einer Akademiesoirée am 6. Dezember 2010 bietet der Erbacher Hof die Möglichkeit, den heiligen Nikolaus von Myra besser kennen zu lernen. Referenten sind neben Janson die Mainzer Professoren Urs Peschlow und Dethard von Winterfeld. Rothenbusch wies außerdem darauf hin, dass es eine Aktualisierung der Internetseite der Akademie geben werde. So könnten bald Materialien zu den Veranstaltungen im Internet abgerufen werden. Außerdem werde ein „Newsletter" mit den Veranstaltungen der Bistumsakademie eingerichtet, der per E-Mail abonniert werden kann.
Hinweis: Bistumsakademie Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-0, Fax: 06131/257-525, E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de, Internet: www.ebh-mainz.de
tob (MBN)
Publikation
Mainz. Erstmals gibt es ein Kinderbuch zum Mainzer Dom, bei dem junge Leser zwei Kommunionkinder auf ihrer Entdeckungsreise durch den Dom begleiten können. Das Buch „Martin und Lena - Skelette, Engel und ein Schmetterling...Im Mainzer Dom auf Entdeckungsreise" wurde am Donnerstag, 7. Oktober, in der Ostkrypta des Domes vorgestellt. Das Buch wolle „Kindern die Geheimnisse des Domes erschließen", sagte der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf. „Ich wünsche dem Buch viele kleine und große Leser." Heckwolf dankte Thomas Klumb, Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit im Bischöflichen Ordinariat, der die Leitung des Projektes übernommen hatte, „für die Beharrlichkeit bei der Verfolgung seines Ziels". Das Buch erscheint in einer Auflage von 10.000 Exemplaren und richtet sich an Kinder ab neun Jahren.
Autorin des im Bonewitz-Verlag erschienenen Buches ist Theresia Bongarth, die in der Bischöflichen Pressestelle als Redaktionsassistentin arbeitet. In ihrer Geschichte entdecken die beiden Kinder Martin und Lena bei einem Rundgang verschiedene Orte im Mainzer Dom und treffen unter anderem auf einen Priester und eine betende alte Frau. Schließlich werden sie auch noch von einem bunten Schmetterling begleitet. Bei einem Besuch mit ihrer eigenen Nichte und den Neffen im Dom habe sie bemerkt, dass die Kinder nach dem Betreten des Domes zuerst zu den Kerzen vor der Marienkapelle gegangen seien. Daher beginne die Geschichte von „Martin und Lena" auch dort, erzählte Bongarth. Das Buch solle auch für Katecheten oder Eltern die Möglichkeit bieten, zusammen mit Kommunionkindern den Mainzer Dom zu erkunden.
Neben der Erzählung über den Dombesuch von Martin und Lena enthält das Buch auch zahlreiche, einfach verständliche Erklärtexte zu kirchlichen Fachbegriffen und den Einrichtungsgegenständen des Domes, die Pastoralassistentin Eva Reuter geschrieben hat. Sie wies darauf hin, dass die Idee für das Kinderpaar aus dem Glaubensportal der Internetseite des Bistums Mainz stammt. Dort gibt es seit einigen Jahren die Figuren Martin und Martina, die etwa Sakramente erklären. „Martin und Lena" seien nun eine Weiterentwicklung dieses Ansatzes.
Die Illustrationen stammen von der Künstlerin Stefanie Kolb. Die Mitmach-Rätsel hat Dr. Felicitas Janson, Studienleiterin der Bistumsakademie Erbacher Hof, beigesteuert. Janson hatte auch die Fachberatung des Projektes übernommen. Sie kündigte an, dass es künftig für Kinder im Dom „Schmetterlingsführungen" auf Grundlage des neuen Dombuches geben werde. Verleger Michael Bonewitz wies darauf hin, dass die Idee zu dem Buch bereits vor rund zwei Jahren entstanden sei und dankte den Beteiligten für die harmonische Zusammenarbeit
Bei der Präsentation zeigte die Illustratorin Stefanie Kolb eine Probe ihres Könnens und zeichnete ein Bild von Martin und Lena in der Kulisse des Domes. Außerdem lösten einige Schüler der Martinus-Schule in der Weißliliengasse, die das Buch schon vorab als Jury einem „Kinder-Check" unterzogen hatten, eines der Mitmach-Rätsel aus dem Buch und Domdekan Heinz Heckwolf las seine Lieblingsstelle vor.
Hinweise:
tob (MBN)