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Berichte
Vatikanstadt. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat dazu angeregt, den Theologen Erik Peterson (1890-1960) im ökumenischen Gespräch neu zu entdecken. „Er hat auf unverwechselbare Weise allen Kirchen etwas zu sagen", erklärte Lehmann am Sonntag, 24. Oktober, in seinem Eröffnungsreferat bei einem internationalen Symposion über Peterson im Vatikan. Das Symposion „Die theologische Präsenz eines ‚Outsiders'" fand von Sonntag, 24., bis Dienstag, 26. Oktober, in der Kirche des Campo Santo Teutonico und im Päpstlichen Patristischen Institut Augustinianum im Vatikan statt. Anlass war der 50. Todestag Petersons (26. Oktober).
Es bestehe „ein gewisser Bruch in der Beschäftigung mit Erik Peterson", der vor allem auf seine Konversion von der evangelischen zur katholischen Kirche im Jahr 1930 zurückzuführen sei, sagte Lehmann. „Bis heute besteht auf beiden Seiten immer noch eine gewisse Skepsis. Für die einen ist Peterson eben doch ein ‚Apostat', ja ein Verräter, für die anderen ein Neophyt, dem man (noch) nicht so recht traut. So ordnet man Peterson immer noch im Stil und nach den Kriterien der alten Kontroversen zwischen den Kirchen ein. Dies verhindert eine sachgemäße Rezeption."
Er hoffe, dass das Symposion und die auf zwölf Bände angelegte und bereits zum größten Teil erschienene „segensreiche Edition der Ausgewählten Schriften" einen Beitrag dazu leisten können, zu weiteren Studien „gerade auch im Dienst wahrer Ökumene" anzuregen, sagte Lehmann. Mit einem Zitat, das er als Geleitwort zum neunten Band der Ausgewählten Schriften beigesteuert hatte, machte Lehmann das Besondere von Petersons Arbeiten deutlich: „Erik Peterson hat vieles in seinen damaligen Ausführungen zur Theologie, Dogma, Liturgie und Kirche vorweggenommen, was in den seitherigen Jahrzehnten teilweise mühsam aufgearbeitet worden ist, aber in mancher Hinsicht auch heute noch der - sicher praktischen - Weiterführung und Vertiefung bedarf. Vieles in Erik Petersons Ausführungen, vor allem zu den Grundlagen der Kirche, harrt noch einer fruchtbaren Entdeckung für die Ökumene. Deshalb eignet sich Erik Peterson auch nicht für eine rückwärtsgewandte Kirchenpolitik von heute und morgen. Er führt - gerade durch die gegenüber den gängigen Aussagen vertieften Bemühungen um das Wesen von Offenbarung, Schrift und Überlieferung, Kirche, Liturgie und Recht - in eine radikale theologische Mitte hinein, die diesseits oder jenseits der üblich gewordenen Schablonen und Extreme steht." Lehmanns Vortrag in der Kirche des Campo Santo Teutonico stand unter der Überschrift „Erik Peterson, ein Theologe von gestern für die Kirche von morgen".
Lehmann wies darauf hin, dass das Werk Peterson „von vielen vergessen, aber für nicht wenige Theologen immer noch so etwas wie ein Geheimtipp" sei. Und weiter: „Als ich gegen Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils als Assistent Karl Rahners diesen einen Sonderdruck von Professor Franco Bolgiani über das Denken und das Werk von Erik Peterson erhielt und daraus zum ersten Mal erfuhr, dass an der Universität von Turin ein großer unveröffentlichter Nachlass mit vielen Texten und einer großen Kartothek zur Patristik lagerten, hatte ich keine Ruhe mehr, nähere Kenntnis davon zu bekommen, denn ich war von vielen bisher veröffentlichten Studien fasziniert. Immer wieder suchte ich unter meinen Doktoranden und Habilitanden nach jemand, der den Mut hat, sich unter Benutzung dieses Nachlasses neu an das Denken Erik Petersons heranzuwagen. Dies war nicht leicht."
Schließlich habe sich Dr. Barbara Nichtweiß 1986 im Rahmen ihrer Dissertation daran gemacht, den Nachlass Erik Petersons in Turin zu sondieren, zu ordnen und in eine Gesamtdarstellung einzubeziehen. „In unermüdlicher Kleinarbeit" habe sie ihre große Untersuchung „Erik Peterson. Neue Sicht auf Leben und Werk" geschrieben und veröffentlicht, „bis heute das unübertroffene Standardwerk zu Erik Petersons Denken und Werk". Nach Abschluss ihrer Dissertation habe sie sich ermutigen lassen die „Ausgewählten Schriften" Erik Petersons herauszugeben, sagte Lehmann. Ordinariatsrätin Dr. Barbara Nichtweiß ist Gesamtherausgeberin der Peterson-Edition und Leiterin der Abteilung Publikationen im Bischöflichen Ordinariat Mainz.
Nichtweiß sprach bei dem Symposion zum Thema „Das Neue durch den Abbruch hindurch schauen: Vier Miniaturen zur Einführung in das Denken Erik Petersons". Sie arbeitete anhand von vier Zitaten aus Petersons Werk „charakteristische Elemente im Denken und in der Entwicklung Petersons" heraus. Abschließend sagte sie: „Was wir in seinem Werk haben, ist eine ausgedehnte Landschaft, in der inmitten der Trümmer verworfener weltanschaulicher Kulissen der jüngeren Vergangenheit längst verloren oder vergessen geglaubte Strukturen von faszinierender Schönheit wieder freigelegt worden sind. Manches ist nur in Ansätzen zu erkennen, anderes ist in einigen der ‚Traktate' und ‚Marginalien' zur Vollendung gelangt. Peterson wollte nichts Neues konstruieren, sondern das, was von Anbeginn im Christentum grundgelegt war und in Schrift und Tradition entfaltet wird, neu und unverstellt wieder sehen lernen und anderen sichtbar machen. Die Faszination, die mehrere seiner Traktate auf damals jüngere katholische aber auch evangelische Theologen wie zum Beispiel Yves Congar, Jean Daniélou, Ernst Käsemann und Heinrich Schlier ausübten, ist ein Erweis dafür, dass Traditionsgebundenheit und Originalität sich nicht ausschließen, sondern verbinden können und müssen."
Zur Besonderheit von Petersons Sprache sagte Nichtweiß: „Peterson hat in vielen seiner theologischen Schriften zweifellos zu einer eigenen Sprache gefunden, zu einer Sprache, die ebenso dicht wie schlicht ist. Es ist eine Sprache, die auf Anleihen bei zeitgenössischen Redestilen ebenso verzichtet wie auf die abstrakten Apparaturen des Wissenschaftsjargons. Gerade darum eignet ihr etwas von einer zeitlosen Klassizität." Nichtweiß, die Leiterin der Abteilung Publikationen im Bischöflichen Ordinariat Mainz ist, hielt ihren Vortrag am Montag, 25. Oktober, im Päpstlichen Patristischen Institut Augustinianum.
Im Juni dieses Jahres hatte Nichtweiß zusammen mit Professor Hans-Ulrich Weidemann anlässlich des 120. Geburtstages von Peterson (7. Juni) den Sonderband „Ekklesia. Studien zum altchristlichen Kirchenbegriff" der Edition der „Ausgewählten Schriften" von Peterson vorgestellt. Weidemann, der bei dem Symposion auch ein Referat gehalten hat, ist Professor für Neues Testament an der Universität Siegen sowie Herausgeber von Petersons Auslegung des Ersten Korintherbriefs und Mitherausgeber des Sonderbandes. Im vergangenen Jahr hatte Lehmann zusammen mit Nichtweiß den Doppelband „Theologie und Theologen" (Band 9) der Ausgewählten Schriften im Rahmen einer Privataudienz persönlich an Papst Benedikt XVI. übergeben können.
Papst Benedikt XVI. hat die Teilnehmer des Symposions am Montag, 25. Oktober, im Rahmen einer Audienz empfangen. In seiner Ansprache, die auszugsweise von Radio Vatikan veröffentlicht wurde, würdigte er das Wirken Petersons: „‚Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die Zukünftige suchen wir'. Dieses Zitat aus dem Hebräerbrief könnte man als Leitwort über das Leben von Erik Peterson setzen. Er fand eigentlich Zeit seines Lebens keinen rechten Platz, wo ihm Anerkennung und Sesshaftigkeit beschieden worden wäre. Er hat diese Fremdheit des Christseins erfahren. Er war der evangelischen Theologie fremd geworden, ist aber auch in der katholischen Theologie, wie sie damals war, irgendwie Fremdling geblieben. Heute wissen wir, dass er beiden zugehört, dass beide von ihm zu lernen haben - ein Geheimtipp!"
Und weiter sagte Benedikt XVI.: „Vielleicht ist dies der Punkt, an dem ich ein persönliches Wort einflechten soll: Ich bin auf die Figur von Erik Peterson erstmals 1951 gestoßen; damals war ich Kaplan in Bogenhausen, und ich habe ihn mit wachsender Begier gelesen und mich von ihm ergreifen lassen. Denn hier war die Theologie, nach der ich suchte. So habe ich an ihm wesentlich und tiefer gelernt, was eigentlich Theologie ist, und auch die Bewunderung dafür gehabt, dass hier nicht nur Gedachtes gesagt wird, sondern dass dieses Buch Ausdruck eines Weges, die Passion seines eigenen Lebens war."
Bei der Audienz dankte Kardinal Lehmann dem Papst für die Audienz mit den Teilnehmern des Symposions. In seinem Grußwort an Benedikt XVI. sagte er: „Wir hoffen, dass dieses Symposion einen guten Kairos darstellt für eine noch tiefere Entdeckung, für eine schöpferische Rezeption und weitere Verbreitung des reichen Gedankengutes und Erbes Erik Petersons, nicht zuletzt auch in anderen Sprachen. Wir sind überzeugt, dass dies ein fruchtbarer Dienst für die Kirche von heute und morgen sein wird." Lehmann erinnerte daran, dass Papst Benedikt XVI. seit vielen Jahren den Fortgang der Peterson-Edition aufmerksam verfolge und „durch ermutigende Worte immer wieder unterstützt".
Veranstalter des Symposions unter Schirmherrschaft der Vatikanischen Bibliothek war das Päpstliche Patristische Institut Augustinianum, das Päpstliche Institut für Christliche Archäologie und das Päpstliche Kolleg Teutonico di Santa Maria in Campo Santo. Weitere Referenten des Symposions waren unter anderen Professor Stefan Heid von Päpstlichen Institut für Christliche Archäologie in Rom, der Neutestamentler Professor Thomas Söding von der Universität Bochum, und Professor Christoph Markschies von der Humboldt-Universität in Berlin.
tob (MBN)
Rom. Anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens haben die Mainzer Dombläser unter der Leitung von Domkapellmeister Professor Mathias Breitschaft vom 23. bis 25. Oktober am „Festival Internazionale di Musica e Arte Sacra" in Rom teilgenommen. Dort gestaltete sie unter anderem einen Pontifikalgottesdienst im Petersdom und spielten in die Lateralbasilika unter Mitwirkung des früheren Mainzer Domorganisten Albert Schönberger ein Konzert. Schließlich gestaltete das Ensemble einen Festakt im Pontificio Instituto die musica sacra, in dessen Rahmen Professor Dr. Georg Ratzinger den Ehrenpreis des Festivals überreicht bekam.
am (MBN)
Vorschau
Mainz. Am Hochfest Allerheiligen (Montag, 1. November) findet im Mainzer Dom um 10.00 Uhr ein Pontifikalamt in Konzelebration mit den Weihbischöfen Dr. Werner Guballa und Dr. Ulrich Neymeyr sowie dem Domkapitel statt, bei dem der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, predigen wird. Bereits um 9.30 Uhr wird im Westchor die Terz gebetet. Um 15.00 Uhr feiert Kardinal Lehmann eine Pontifikalvesper - anschließend findet ein Gang zum Heiligenschrein in der Ostkrypta statt. Die musikalische Gestaltung der Gottesdienste an Allerheiligen übernehmen der Mainzer Domchor unter Leitung von Domkapellmeister Professor Mathias Breitschaft sowie Domorganist Daniel Beckmann an der Orgel.
An Allerseelen (Dienstag, 2. November) feiert Kardinal Lehmann um 8.15 Uhr im Dom ein Pontifikalrequiem; Konzelebranten sind die Weihbischöfe Guballa und Neymeyr sowie die Mitglieder des Domkapitels. Anschließend ist wieder ein Gang zum Domfriedhof und zu allen Gräbern im Dom vorgesehen. Es musizieren die Männerstimmen des Mainzer Domchores (Leitung: Domkapellmeister Mathias Breitschaft) und Domorganist Beckmann. Um 18.00 Uhr findet im Ostchor eine Totenvesper statt. Am Mittwoch, 3. November, feiert Kardinal Lehmann um 7.00 Uhr in der Ostkrypta des Domes mit den Weihbischöfen und dem Domkapitel einen Gottesdienst anlässlich des Jahrestages für verstorbene Bischöfe und Mitglieder des Domstifts mit Gang zum Domfriedhof und zu allen Gräbern im Dom.
An Allerheiligen (1. November) ehrt die Kirche nicht nur alle offiziell heilig gesprochenen Menschen, sondern auch die Menschen, die ein christliches Leben geführt haben, ohne dass ihre Lebensführung einer größeren Öffentlichkeit bekannt geworden ist. Allerheiligen ist zunächst kein Tag des Totengedächtnisses, sondern feiert das neue Leben, das die Heiligen führen, und das allen Christen verheißen ist. Vielfach ist der Tag durch den Gang zu den Gräbern von Angehörigen geprägt. Der Allerseelentag am 2. November gilt dem Gedächtnis der Verstorbenen.
Bereits im vierten Jahrhundert ist bei Johannes Chrysostomos von Antiochien ein „Herrentag aller Heiligen" bezeugt. Seit dem neunten Jahrhundert wird Allerheiligen am 1. November gefeiert. Allerseelen geht auf Abt Odilo von Cluny zurück, der 998 einen Gedenktag für alle verstorbenen Gläubigen von Klöstern anordnete, die Cluny unterstellt waren. Zusammen mit dem staatlichen Volkstrauertag zum Gedächtnis der Toten der Weltkriege und dem Totensonntag (auch: Ewigkeitssonntag), mit dem das evangelische Kirchenjahr am Sonntag vor dem ersten Advent endet, machen Allerheiligen und Allerseelen den Monat November zum Monat des Totengedenkens. Allerheiligen ist gesetzlicher Feiertag in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland.
am (MBN)
Mainz. Anlässlich des 100. Geburtstages des Künstlers Adolf Gerhard (1910 bis 1975) wird noch bis Mittwoch, 17. November, in der Mainzer Rathaus Galerie in einer Retrospektive das Lebenswerk des Mainzer Künstlers gezeigt. Zu sehen sind über 100 Gemälde, Grafiken und Plastiken aus allen Schaffensphasen, auch seine christlich-religiösen Arbeiten. Veranstalter ist die Adolf Gerhard-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Kulturdezernat der Stadt Mainz. Die Schau trägt den Titel „Adolf Gerhard zum 100. Geburtstag. Ein Mainzer Künstler zwischen Tradition, Wandel, Realität und Vision". Kuratiert wird die Ausstellung von der Mainzer Kunsthistorikerin Dr. Nicole Beyer. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.
Heinz Brauburger, Vorstandsmitglied der Stiftung, hatte die Ausstellung am Freitag, 22. Oktober, zusammen mit der Mainzer Kulturdezernentin Marianne Grosse eröffnet. Bei der Ausstellung gehe es vor allem darum, „auf den Künstler Adolf Gerhard und sein Werk aufmerksam zu machen", sagte Brauburger in seiner Ansprache. Er dankte der Kulturdezernentin Grosse, dass mit dem Rathaus ein „angemessener Raum und Rahmen" für die Ausstellung gefunden worden sei. Vor allem dankte Brauburger den Leihgebern der Retrospektive: Dr. Andrea Stockhammer, Direktorin des Landesmuseums Mainz, der Stadt Mainz und besonders den privaten Leihgebern, „die großzügig ihre Kunstwerke für die Ausstellung zur Verfügung gestellt haben".
Brauburger, der bis Ende 1999 als Leitender Rechtsdirektor Justitiar des Bistums Mainz war, hatte im Jahr 1992 bei der Gründung der Adolf Gerhard-Stiftung als kirchlicher Stiftung mitgewirkt. Es sei ein Herzensanliegen von Gerhards Frau Anni gewesen, „das Wirken ihres Mannes nicht in Vergessenheit geraten zu lassen", sagte Brauburger. Stiftungszweck sei daher „die Verbreitung, Pflege und Bewahrung der künstlerischen Hinterlassenschaft von Adolf Gerhard" und darüber hinaus „die Förderung von Werken der Bildenden Kunst, die eine religiöse Thematik haben oder sich mit Zeitproblemen aus christlicher Sicht auseinandersetzen". Gerhard hatte sich noch in seiner letzten Lebensphase taufen lassen. Zu seinem letzen Bild „Der Kommende" schrieb ein Kunstkritiker: „Ein Mainzer Künstler malt die Ewigkeit", wie Brauburger hervorhob. Er wünschte der Ausstellung viele Besucher.
Grosse hatte betont, dass das Rathaus einen angemessenen Rahmen für die Kunst Gerhards biete. Sie freue sich, dass Gerhard, der seiner Vaterstadt ein Leben lang treu geblieben sei, immer wieder in Erinnerung gerufen werde. Kuratorin Beyer gab in ihrer Einführung einen Überblick zur Biographie des Künstlers. Er habe stets mit großer Akribie seine Eigenständigkeit als Künstler bewahrt. Schon früh habe er sich mit der Gefährdung der Schöpfung und der Würde des Menschen auseinandergesetzt.
Beyer wird am Samstag, 20. November, außerdem einen bebilderten Vortrag zum Lebenswerk von Adolf Gerhard halten. Um 11.00 Uhr spricht sie im Mainzer Rathaus unter der Überschrift „Über die Tradition zur Vision". Der Vortrag findet im Rahmen der Mainzer Buchmesse am 20. und 21. November im Mainzer Rathaus statt.
Hinweis: Öffnungszeiten der Ausstellung (bis 17. November) in der Mainzer Rathaus Galerie (Jockel Fuchs-Platz 1): montags bis freitags von 8.00 bis 18.00 Uhr, samstags von 9.00 bis 14.00 Uhr, sonn- und feiertags geschlossen.
tob (MBN)
Mainz. „Mission und Ökumene" heißt eine Tagung in der Bistumsakademie Erbacher Hof am Freitag, 5. November, ab 16.00 Uhr. Veranstaltet wird die Tagung im Haus am Dom in Mainz vom Internationalen Institut für Missionswissenschaftliche Forschungen e. V. in Kooperation mit der Bistumsakademie. Im Rahmen der Tagung wird es zwei Vorträge geben: Professor Dr. Martin Honecker, Bonn, spricht zum Thema „Mission und Ökumene. Gemeinsame Wurzel und unterschiedliche Entwicklung", Professor Dr. Peter Neuner zum Thema „Mission in fünf Kontinenten und die Einheit der Christenheit. Einheitsvorstellungen in Edinburgh und in der ökumenischen Bewegung".
Hinweis: Weitere Informationen beim Erbacher Hof, Akademie des Bistums Mainz, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-521, oder -551, Internet: www.ebh-mainz.de, E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de
am (MBN)
Ilbenstadt. Die Diözesanversammlung der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) tagt von Freitag, 5., bis Samstag, 6. November, im Haus St. Gottfried in Ilbenstadt. Der Studienteil des Treffens mit der stellvertretenden Bundesvorsitzenden, Irmentraud Kobusch, steht unter der Überschrift „kfd - ein Frauenort in der Kirche, offen für Suchenden und Fragende".
tob (MBN)
Darmstadt. Von Montag, 8. November, bis Mittwoch, 8. Dezember, wird in Darmstadt - bei freiem Eintritt - die internationale Wanderausstellung „Anne Frank - ein Leben für heute" des Berliner Anne Frank-Zentrums in der dortigen Schlosskirche gezeigt. Begleitend zur Ausstellung hat eine Vielzahl von Veranstaltern, unter ihnen das Katholische Bildungszentrum NR 30, die Elisabeth Langgässer-Gesellschaft und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, ein umfangreiches Programm erstellt. Weltweit wurde diese Ausstellung bereits von mehreren Millionen Menschen in über 32 Ländern besucht. Sie ist auf Initiative des Vereins „Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V." nach Darmstadt geholt worden.
Ziel der Darmstädter Anne Frank-Tage, in die die Ausstellung eingebettet ist, ist es, nicht nur über die Vergangenheit zu informieren, sondern auch gegen aktuelle Tendenzen des Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus anzugehen. Demokratie, Vielfalt, Toleranz und Menschenrechte stehen dabei ebenso im Blickpunkt wie interkultureller Dialog oder etwa Jugendprojekte im Bereich Fußball. Zur Eröffnung der Ausstellung findet am Sonntag, 7. November, um 17.00 Uhr eine Veranstaltung im Vortragssaal der Universitäts- und Landesbibliothek statt, bei der Dr. Joachim Gauck, Bundesvorsitzender des Vereins „Gegen Vergessen - Für Demokratie", Thomas Heppener, Direktor des Anne-Frank-Zentrums Berlin, und Oberbürgermeister Walter Hoffmann sprechen werden.
Das Katholische Bildungszentrum NR 30 stellt am Donnerstag, 4. November, um 19.30 Uhr unter dem Thema „Silberstein's war'n nicht dabei!" literarische Beispiele für antijüdische Tendenzen und Gegenstimmen vom Mittelalter bis zur Neuzeit vor. Eine Hinführung zu den vom Schauspieler Horst Schäfer gelesenen Texten gibt Karlheinz Müller (Elisabeth Langgässer-Gesellschaft), kurze musikalische Stücke spielt Hans Jägemann auf seinen Klarinetten.
Eine Führung über den Darmstädter Waldfriedhof unter dem Thema „Die NS-Zeit im Spiegel ausgewählter Gräber" mit Karlheinz Müller, Griesheim, folgt am Samstag, 13. November, um 19.30 Uhr. Über „Einheit und Vielfalt im Judentum" spricht auf Einladung der Gesellschaft für Christllich-Jüdische Zusammenarbeit und des Katholischen Bildungszentrums Rabbiner Dr. h.c. Henry Brandt am Donnerstag, 18. November, um 19.30 Uhr. Der Referent ist Rabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg, Vorsitzender der nichtorthodoxen Allgemeinen Rabbinerkonferenz und jüdischer Vorsitzender des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Er wird einen Einblick in die Vielfalt des weltweiten Judentums geben, die in Deutschland auf Grund der bestehenden Einheitsgemeinden nur selten in den Blick kommt.
Auf „Darmstadt als Hochburg des liberalen Reformjudentums. Von Dr. Julius Landsberger bis Otto Wolfskehl" blickt Martin Frenzel, Journalist, Politikwissenschaftler und Buchautor am Donnerstag, 2. Dezember, 19.30 Uhr, zurück. Ihren Beitrag zu den Anne Frank-Tagen beschließt die Bildungsstätte am Holocaust-Gedenktag (27. Januar 2011) mit einem Vortrag von Kathrin Gütlich, Griesheim, über die „Kindheit jüdischer Autorinnen im Konzentrationslager".
Hinweis: Das ausführliche, 68 Seiten starke Programmheft zur Ausstellung und zu den begleitenden Veranstaltungen kann beim Katholischen Bildungszentrum NR 30 angefordert werden: Nieder-Ramstädter Str. 30, 64283 Darmstadt, Tel.: 06151/20963 oder E-Mail: kath.bildungszentrum-darmstadt@t-online.de
gl (MBN)
Ockenheim. Im Kloster Jakobsberg bei Ockenheim findet von Freitag, 19., bis Sonntag, 21. November, das erste Orchester- und Bandwochenende für Jugendliche statt. Ziel ist es, auf Bistumsebene eine Band sowie ein Orchester zu formieren, von dem aus Impulse in die Gemeinden gehen sollen. Das Projekt, das sich an Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 27 Jahren wendet, ist durch die positiven Erfahrungen bei der Internationalen Ministerantenwallfahrt nach Rom im August dieses Jahres initiiert worden. Bei den Gottesdiensten in Rom sorgte eine eigens gegründete Projektband für die musikalische Gestaltung. Es ist geplant, mit den Musikern im Verlauf der ersten Monate des neuen Jahres aufzutreten. Die Leitung des Wochenendes hat Regionalkantor Thomas Gabriel, Seligenstadt.
Hinweis: Anmeldeschluss ist der 7. November. Anmeldung unter www.kirchenmusik-bistum-mainz.de. Dort gibt es auch weitere Informationen zu den Kosten des Wochenendes.
am (MBN)
Mainz. Das Bischöfliche Priesterseminar in Mainz lädt junge Männer ab 16 Jahren von Samstag, 11., bis Sonntag, 12. Dezember, zu einem Informationswochenende ein. Im Rahmen des Wochenendes unter der Überschrift „Wo wohnst du?" (Joh 1,38) besteht unter anderem die Möglichkeit, die Seminaristen im Mainzer Priesterseminar kennen zu lernen und mit ihnen sowie mit der Leitung des Hauses ins Gespräch zu kommen. Neben geistlichen Angeboten ist außerdem ein Ausflug, eine Besteigung von St. Stephan sowie eine Informationsrunde zu Theologiestudium und Priesterausbildung vorgesehen.
Hinweis: Weitere Informationen und Anmeldung (bis 1. Dezember erbeten) beim Bischöflichen Priesterseminar, Augustinerstraße 34, 55116 Mainz, Tel.: 06131/2660, E-Mail: info@bpsmainz.de, Internet: www.bpsmainz.de
tob (MBN)
Personalien
Mainz. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hat den Direktor des Bildungswerkes der Diözese Mainz, Dr. Hartmut Heidenreich, gewürdigt und ihm für seinen Dienst im Bistum Mainz gedankt. Er dankte Heidenreich besonders dafür, dass er sich den Herausforderungen der Bildungsarbeit immer wieder aufs Neue gestellt habe. Der Generalvikar erinnerte daran, dass Heidenreich die Anliegen der kirchlichen Erwachsenenbildung auch in überdiözesanen Gremien vorangetrieben hat: „Ihr Wort hat Gewicht", sagte Giebelmann.
Anlässlich seines 60. Geburtstages am Dienstag, 26. Oktober, fand im Erbacher Hof ein privates Abendessen für Heidenreich statt. Der Dezernent für Weiterbildung im Bistum Mainz, Domkapitular Jürgen Nabbefeld, hatte die Gäste dazu begrüßt. Die Feier begann mit einem Gottesdienst in der Gotthard-Kapelle des Mainzer Doms. Heidenreich ist seit 1992 Direktor des Bildungswerkes sowie Abteilungsleiter für die Familienbildungsstätten des Bistums. Darüber hinaus ist er Bischöflicher Beauftragter für die Erwachsenenbildung.
„Die Katholische Erwachsenenbildung ist ein fester Bestandteil einer missionarischen Pastoral in unserem Bistum", sagte Giebelmann. „Wir müssen Menschen sprachfähig machen, um ihren Glauben zu benennen. Die Katholische Erwachsenenbildung muss sich ganz intensiv mit allen pastoralen Feldern vernetzen, wo es um die Weitergabe des Glaubens geht." Der Generalvikar würdigte das Engagement des Bildungswerkes für Menschen allen Alters und aller Konfessionen, besonders auch im Dritten oder Vierten Lebensalter. „Wer sich nicht weiterbildet ist alt, und darum ist das Katholische Bildungswerk ein Jungbrunnen."
Hartmut Heidenreich wurde am 26. Oktober 1950 in Stuttgart-Bad Cannstatt geboren. Nach dem Studium der Philosophie, Theologie, Erziehungswissenschaften, Psychologie und Soziologie in Würzburg und Münster begann er seine berufliche Tätigkeit als hauptamtlicher Diözesanvorsitzender des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Erzbistum Bamberg. Von 1979 bis 1988 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter für Pastoralsoziologie und Religionspädagogik an den Universitäten Münster und Bochum. Daneben arbeitete er unter anderem als Supervisor sowie Psycho- und Bibliodramatiker. Seit 1989 war er Leiter der Abteilung für die Psychologischen Beratungsdienste und des Referats Personalwesen beim Caritasverband Wiesbaden. Heidenreich ist seit 1992 Direktor des Bildungswerks der Diözese Mainz, Abteilungsleiter für die Familienbildungsstätten und Bischöflicher Beauftragter für Erwachsenenbildung.
Überregional ist Heidenreich jeweils als stellvertretender Vorsitzender in der Landesarbeitsgemeinschaft der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) in Rheinland-Pfalz und Hessen engagiert. Darüber hinaus ist er auf Bundesebene Vorstandsmitglied der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung (KBE). Heidenreich ist 2003 an der Universität Dortmund zum Dr. phil. promoviert worden. Seine Arbeit trägt den Titel „Personales Angebot als Kernkonzept praktisch-theologischen Handelns. Zu seiner Rekonstruktion, Rezeption und Interpretation nach dem Würzburger Synodenbeschluss von 1975".
Bis zum Jahr 2000 war er 15 Jahre lang im Beirat der Konferenz der deutschsprachigen Pastoraltheologen und dessen gewählter Redakteur der Fachzeitschrift „Pastoraltheologische Informationen". Aktuell ist Heidenreich Vorsitzender des Redaktionsbeirats der Fachzeitschrift „Erwachsenenbildung". In den Themenfeldern Praktische Theologie, lateinamerikanische Befreiungspastoral, Supervision, Diakonie, Psycho- und Bibliodrama, Jugendarbeit und Erwachsenenbildung hat Heidenreich über 85 Beiträge in Lexika, Handbüchern und Fachzeitschriften veröffentlicht sowie zahlreiche Rezensionen.
tob (MBN)
Publikationen
Ostfildern/Mainz. Gerade ist das Buch „Mit Gott und der Welt reden" erschienen, in dem der Mainzer SWR-Senderbeauftragte und Leiter der Abteilung Katholische Rundfunkarbeit im Bischöflichen Ordinariat, Professor Dr. Thomas Weißer, ein Plädoyer „für das Gebet in und mit der Familie" formuliert. Das 112-seitige Buch trägt den Untertitel „Warum beten (nicht nur) Kindern gut tut" und bietet Anregungen für das Gebet in der Familie. Es möchte „Lust auf das Beten im Alltag machen". Erschienen ist es im Schwabenverlag in Ostfildern. Weißer, der Vater von vier Kindern ist, hat das Buch unter seinem Pseudonym Thomas Laubach geschrieben.
Mit dem Buch wolle er allen Eltern zeigen, „dass Beten eben kein altes verstaubtes Wort ist, dass Beten keine Chiffre für einen altertümlichen und unmodernen Glauben ist, sondern ganz im Gegenteil befreiende Erfahrungen bereithalten kann", schreibt Weißer zu Beginn des Buches. Beten könne Erwachsene und Kinder berühren, „ohne dass Sie Ihre Erfahrung als Gebet bezeichnen würden". Und weiter: „Ich behaupte: Beten tut den Menschen gut, großen wie kleinen. Und es verbindet Menschen überall auf der Welt, verbindet Eltern und Kinder, Generationen und Gemeinschaften untereinander."
Das Buch solle kein Leitfaden sein, „wie Erwachsene und Kinder ‚richtig' beten lernen", schreibt Weißer, sondern habe einen anderen Schwerpunkt: „Es will das Gebet mit der Lebenswelt von Eltern und Kindern verbinden, will das Gebet in den Alltag einschreiben. In einen Familienalltag, in dem es in der Regel keinen Raum für Meditationsecken, keine Möglichkeit für feste Gebetszeiten am Morgen, Mittag und Abend, keine Muße für eine halbe Stunde Gebet am Tag gibt. Hier gibt es nur das pralle Leben. Ich möchte dafür werben, dass das Gebet eben genau in diesem prallen Leben seinen Platz bekommt - nicht außerhalb der Welt, sondern mitten in ihr."
Ganz grundsätzlich schreibt Weißer an einer Stelle über das Beten: „Es ist also gar nicht schlimm oder frustrierend, wenn Gott - scheinbar - nicht antwortet, wenn ich im Gebet mit Gott nicht ins Gespräch komme, obwohl ich es gerne möchte. Gottes Antwort findet sich in mir, in dem, was mir in dem Gebet aufgeht. Das, so erfahre ich immer wieder, können Kinder gut nachvollziehen: Ich horche in mich hinein und Gott spricht in mir, weil ich ja Gottes Ebenbild bin. Beim Beten geht es deshalb nicht darum, dass ich etwas sage und dann eine Stimme vom Himmel erschallt und mir antwortet oder dass ich doch in der Englischarbeit eine gute Note schreibe oder dass die Oma wieder gesund wird. Im Gebet geht es darum, dass in mir Gottes Antwort, Gottes Ideen und Fantasien aufscheinen und dass ich offen werde für diese Antworten."
Hinweis: Thomas Laubach, Mit Gott und der Welt reden. Warum beten (nicht nur) Kindern guttut. Schwabenverlag, Ostfildern 2010. 112 Seiten. 9,90 Euro. ISBN 978-3-7966-1517-7.
tob (MBN)
Mainz. Die aktuelle Ausgabe (2-3/2010) der Zeitschrift „Religionsunterricht heute" widmet sich dem Thema „Maria". Eine Beschäftigung mit den verschiedenen Facetten der Mutter Jesu biete die Chance, „Maria zu begegnen, sie im richtigen Licht zu entdecken, das Verständnis unserer Glaubensüberlieferung zu vertiefen und Anregungen für den eigenen Weg mit Gott zu bekommen", schreibt Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, in ihrem Editorial. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, schreibt in der aktuellen Ausgabe zum Thema „Das christliche Menschenbild im besonderen Hinblick auf Maria, die Mutter Jesu". „RU heute" ist die kostenlose Publikation des Dezernates Schulen und Hochschulen im Bischöflichen Ordinariat Mainz. Die Schriftleitung liegt bei Dr. Norbert Witsch, Referent für Hochschulen und bildungspolitische Grundsatzfragen.
Weitere Autoren sind unter anderen: die persönliche Referentin von Kardinal Lehmann, Dr. Claudia Sticher („‚Unsere liebe Frau - unsere prophetische Frau'. Das Magnificat als Bündelung alttestamentlicher Verheißung"), Regionalkantorin Mechthild Bitsch-Molitor („‚Mit Maria preist den Herrn'. Marias Lied in neuen Tönen"), Dr. Gertrud Pollak („‚Ich fliehe vor den frommen Bildern - sprach die Mutter Gottes'. Literarisches zu Maria - drei Gedichte"), der Mainzer Dompfarrer Dr. Franz-Rudolf Weinert („Marienfeste und Gebete"), Dr. Felicitas Janson, Studienleiterin an der Bistumsakademie Erbacher Hof („‚Von Maria nie genug'. Lesehilfen zu Mariendarstellungen" & „Stundenbuch Maria"), Dr. Barbara Huber-Rudolf („Der Satan, die Palme und Gottes Prophet. Maria nach islamischer Tradition") sowie Pastoralassistentin Eva Reuter, die eine Unterrichtsreihe zu Maria für das dritte Schuljahr vorstellt.
Hinweise:
tob (MBN)