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Berichte
Mainz. Der Haushaltsplan des Bistums Mainz für das Jahr 2011 werde ohne Rücklagenentnahme auskommen. Das sei ein erster Erfolg des Sparprozesses, den das Bistum in Zusammenarbeit mit der Beratungsfirma Egger und Dreher unternommen habe. Das sagte der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, bei der Herbstvollversammlung des Katholikenrates im Bistum Mainz am Samstag, 6. November, im Hildegard-Saal des Erbacher Hofes in Mainz. „Von den vorgesehenen Einsparungen in Höhe von rund 25 Millionen Euro sind für 2011 bisher acht Millionen Euro umgesetzt. Das ist ein erster Teil dieses Sparprozesses", sagte Giebelmann. Er hatte sich in einem eigenen Tagesordnungspunkt unter der Überschrift „Nach einem bewegten Jahr - Perspektiven für die Zukunft der Kirche im Bistum Mainz" den Fragen der Katholikenratsmitglieder gestellt. Der Haushaltsplan für das kommende Jahr wird am 11. Dezember in der Sitzung des Kirchensteuerrates verabschiedet werden.
Von den Sparmaßnahmen betroffen seien alle Bereiche des Bistums „außer den Pfarreien, den Kindertagesstätten und der Caritas", sagte der Generalvikar. Wesentliche Einsparpositionen seien dabei die Personalkosten. „Wir wollen vor allem die Fluktuation von Mitarbeitern nutzen." Im Bischöflichen Ordinariat, auf das der Personalabbau bisher beschränkt sei, würden etwa 40 Mitarbeiter pro Jahr in Ruhestand gehen oder ausscheiden. „Wir planen, diese Stellen nicht wiederzubesetzen oder gegebenenfalls durch Weiterqualifikation von Mitarbeitern auch intern wiederzubesetzen." Es sei daher auch notwendig, „einzelne Tätigkeiten und Stellen auf ihre Notwendigkeit hin zu überprüfen". Wörtlich sagte Giebelmann: „Wir stehen dabei im Wort, dass wir die Reduzierung ohne Entlassungen und Kündigungen durchführen." Gegebenenfalls werde auch bei anderen Einrichtungen in katholischer Trägerschaft wie etwa dem Katholischen Klinikum Mainz oder der Katholischen Fachhochschule nach anderen Einsatzmöglichkeiten gesucht.
Neben dem Personal zählten die Tagungshäuser des Bistums zu den wesentlichen Kostenfaktoren, sagte der Generalvikar. Dort sei es neben Kostensenkungen vor allem auch notwendig, Einnahmesteigerungen zu erzielen. Bei den Schulen im Bistum werde es notwendig sein, mit „verbindlichen Elternspenden" die Einnahmen zu steigern, sagte Giebelmann. Das Bistum habe gerade in einem Brief an fast 10.000 Eltern von Schülern der katholischen Schulen um eine solche verbindliche Unterstützung gebeten, die im Gegensatz zu einem Schulgeld, wie es nur in Hessen möglich wäre, auch steuerlich absetzbar wäre.
Eine weitere Sparmaßnahme sei die Senkung der Zuschüsse für Vereine und Verbände um zehn Prozent sowie die Budgetierung der Baukosten für 2011 und 2012. Er betonte, dass die Haushaltszuweisungen für die Pfarrgemeinden unverändert bleiben. „Die Gemeinden stehen aber vor der Aufgabe, dauerhaft eine Lösung für die hohen Immobilienlasten gerade der Pfarrhäuser und Gemeindezentren zu schaffen", sagte der Generalvikar. Abschließend betonte er, „dass das Bistum in einem Augenblick spare, wo wir noch sparen können". Er verwies darauf, dass es etwa eine 100-prozentige Versorgungsrücklage für Priester und Beamte gebe und ebenfalls Rücklagen für die Unterhaltung der Dome und Bistumsbauten.
Mit Blick auf die Debatte um sexuellen Missbrauch in diesem Jahr verwies er darauf, dass das Bistum derzeit an der Umsetzung von Präventionsmaßnahmen arbeite. „Wir brauchen Strukturen, die sexuellen Missbrauch verhindern, eine Erziehung zu starken Kindern und Orte, wo Kinder sich hinwenden können." Er betonte, dass das Bistum bei sexuellem Missbrauch entsprechend der Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz handle. Darüber hinaus seien alle Vorfälle, die gemeldet wurden, an die zuständigen staatlichen Stellen weitergeleitet worden. Auch die Aktenbestände des Bistums seien nach Hinweisen auf Missbrauchsfälle durchgesehen worden.
Der Katholikenrat hat sich außerdem dafür ausgesprochen, die „Allianz für den freien Sonntag" in Rheinland-Pfalz und Hessen zu unterstützen. Zu den Zielen der Allianz gehören unter anderem die „Einhaltung des Sonn- und Feiertagsschutzes", die „Begrenzung der Ladenöffnungszeiten" sowie die „Thematisierung der gesundheitlichen, sozialen und kulturellen Folgen einer „Rund um die Uhr-Konsum- und Kommerzgesellschaft". Die bundesweite Allianz für den freien Sonntag" war im Jahr 2006 gegründet worden. Trägerorganisationen sind die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, der Bundesverband Evangelischer Arbeitnehmerorganisationen (BVEA), die Katholische Betriebsseelsorge und der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt der EKD (KDA).
Der Katholikenrat hat Eva-Maria Montanus aus Grebenau als Vertreterin in den Pastoralrat des Bistums entsandt. Nach dem Tod von Hildegard Pieroth war die Nachwahl notwendig geworden. Die Sprecherin des Katholikenrates, Dr. Hildegard Dziuk, Darmstadt, leitete die Sitzung.
tob (MBN)
Mainz. Die Ökumenische Hans Voshage-Hospizstiftung Mainz unterstützt die Mainzer Christophorus-Hospizgesellschaft mit einer Spende von 10.000 Euro. Eberhard Hüser, Vorsitzender der Voshage-Hospizstiftung, überreichte den Scheck am Montag, 8. November, an Hella Seitz, Geschäftsführerin der Mainzer Christophorus-Hospizgesellschaft. Die Spende wird zur Finanzierung der Personalkosten des ambulanten Hospizes verwendet. Insgesamt hat die Voshage-Stiftung die Mainzer Hospizgesellschaft in diesem Jahr in drei Raten mit 35.000 Euro unterstützt. Damit könne in etwa eine ganze Stelle einer Krankenschwester finanziert werden, sagte Hüser. Hauptamtlich sind in der Hospizarbeit eine Ärztin und fünf Krankenschwestern tätig.
Seitz wies darauf hin, dass die Hospizgesellschaft neben der Unterstützung durch die Voshage-Stiftung nach wie vor dringend auf Spenden angewiesen sei, „damit wir unsere finanziellen Anforderungen erfüllen können. Auch kleinere Spenden zwischen zehn und fünfzig Euro sind uns sehr willkommen und zeigen uns die breite Unterstützung unserer Arbeit", sagte Seitz. Im vergangenen Jahr haben die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter 212 Menschen begleitet; in diesem Jahr werde die Zahl etwas höher sein. Inzwischen hat die Mainzer Christophorus-Hospizgesellschaft rund 1.700 Mitglieder.
Die Voshage-Stiftung ist bundesweit die erste Ökumenische Stiftung für Hospizarbeit und unterstützt die Mainzer Hospizgesellschaft Christophorus e.V., die seit 1990 in Mainz und Umgebung Sterbende und ihre Angehörigen auf ihrer letzten gemeinsamen Wegstrecke zu Hause begleitet. Der Name der Stiftung geht auf den Mainzer Physik-Professor Hans Voshage zurück.
Hinweise:
tob (MBN)
Mainz. Künftig wird die Initiative „TrauerRaum" einmal im Monat ein musikalisches Gedenken in der Trauerhalle des Mainzer Hauptfriedhofes anbieten. Jeden zweiten Mittwoch im Monat findet eine Gedenkveranstaltung statt: von April bis September ab 18.00 Uhr und von Oktober bis März bereits ab 16.30 Uhr. Die Auftaktveranstaltung am Mittwoch, 10. November, um 16.30 Uhr werden Winfried Späth (Musik) und Gaby Reichardt (Texte) gestalten. „Text und Musik sollen dazu helfen, dass Menschen ihr eigenes Gedenken und ihre Erinnerungen wach werden lassen können", sagte Diplom-Theologe Winfried Späth von der Cityseelsorge Mainz, bei der Vorstellung des neuen Angebotes in der Mainzer Antoniuskapelle am Mittwoch, 3. November.
Grundidee des „TrauerRaumes" sei es, „den Menschen in der Stadt einen Ort anzubieten, wo sie einen Raum für ihre Trauer finden", sagte Wolfgang Fischer, Liturgie-Referent im Bischöflichen Ordinariat Mainz. Fischer wies darauf hin, dass sich die Trauerkultur verändert habe und es daher „sehr wichtig ist, dass die Menschen hier ihrer Trauer ganz individuell Raum geben können". Im „TrauerRaum", der werktags in der Regel von 10.00 bis 15.00 Uhr geöffnet ist, können die Besucher neben dem stillen Gedenken auch eine Kerze an der „Trauermauer" entzünden oder ihre Gedanken und Fürbitten in ein Trauerbuch eintragen. Darüber hinaus stehen die Mitarbeiter der Cityseelsorge für Gespräche zur Verfügung. Außerdem werde zwei bis drei Mal im Jahr eine besondere Gedenkzeit für Trauernde und auch eine Trauerwerkstatt angeboten, sagte Fischer.
Jeanette Wetterling vom Vorstand des Wirtschaftsbetriebes Mainz dankte der Initiative für ihr Engagement auf dem Mainzer Hauptfriedhof. „Man merkt, wie groß bei den Menschen das Bedürfnis ist, der Trauer einen Raum zu geben", sagte sie. „Wir wollen den Betroffenen helfen und unterstützen dieses wunderbare Projekt deswegen gerne." Sie verwies darauf, dass sich mit der Initiative „TrauerRaum" in den vergangenen Jahren „eine gute Gemeinschaft" entwickelt habe und der Wirtschaftsbetrieb die Zusammenarbeit fortsetze. So gebe es etwa schon seit längerem eine Zusammenarbeit bei der zweimal im Jahr stattfindenden Bestattung von nicht bestattungspflichtigen Säuglingen im Sternengarten des Mainzer Hauptfriedhofes. Volker Mettke vom Vorstand des Wirtschaftsbetriebes Mainz ergänzte, dass gerade die positiven Rückmeldungen wie gerade wieder beim „Tag des Friedhofs" an Allerheiligen für ihn Ansporn seien, „in dieser Richtung weiterzuarbeiten".
Seit 2005 ist der „TrauerRaum" als Ort für trauernde Menschen in der Mainzer Antoniuskapelle neben der Cityseelsorge in der Adolf Kolping-Straße 6 (neben der Römerpassage) beheimatet. Er war 2002 ins Leben gerufen worden und zunächst in der evangelischen Johanniskirche angesiedelt. Träger des „TrauerRaumes" ist das Katholische Dekanat Mainz-Stadt. Folgende Gruppen und Institutionen unterstützen den „TrauerRaum": das Liturgiereferat im Bischöflichen Ordinariat Mainz, das evangelische Dekanat Mainz, die Mainzer Hospizgesellschaft, die Seelsorger der Universitätskliniken Mainz, der Verein „Trauernde Eltern Rhein-Main" aus Mainz, der Verein „TrauerWege" aus Mainz und drei Mainzer Bestattungsunternehmen.
Hinweis: Die genauen Termine werden im Internet unter www.kath-dekanat-mainz.de oder www.wirtschaftsbetrieb.mainz.de veröffentlicht oder können telefonisch beim Liturgiereferat unter Tel.: 06131/253-243 erfragt werden.
tob (MBN)
Mainz. Der Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr hat am Dienstag, 9. November, die Missio canonica an 38 Religionslehrerinnen und -lehrer aus dem nördlichen Teil des Bistums Mainz (Dekanate Alsfeld, Gießen, Wetterau-Ost und -West, Offenbach, Dreieich, Rodgau und Seligenstadt) verliehen. Neymeyr überreichte die Urkunden bei einem Gottesdienst in der Ostkrypta des Mainzer Domes. Die Missio canonica ist die kirchliche Bevollmächtigung für Religionslehrer. Ohne diese Sendung darf kein Lehrer katholischen Religionsunterricht erteilen. Die Eucharistiefeier war Abschluss einer Tagung des Dezernates Schulen und Hochschulen mit den Religionslehrern, die von Montag, 8., bis Dienstag, 9. November, im Erbacher Hof in Mainz stattfand.
In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte der Weihbischof die geschichtlichen Ereignisse des 9. November, den er als einen „geschichtsträchtigen Tag in Deutschland bezeichnete". Dieser Tag zeige „die Schwäche einer Politik ohne Gott und die politische Bedeutung der christlichen Religion". „Der Blick auf den lebendigen Gott wird immer auch zum politischen Aufruf, das Lebensrecht und die Freiheit jedes Menschen zu achten und zu schützen", unterstrich Neymeyr. Und weiter: „Freiheit bedeutet Verantwortung, die wahrgenommen werden muss. Wenn wir auf den lebendigen Gott und seine Gebote hören, werden wir die Freiheit, die er uns gegeben hat, dafür einsetzen, dass unser Leben und das Leben unserer Mitmenschen gelingt."
Zudem unterstrich der Weihbischof, dass nicht nur die Gesellschaft, sondern auch eine Schulgemeinschaft „Zeugen des Glaubens" brauche, „die sich und ihren Glauben in die Gestaltung der Welt einbringen". „So werden auch Sie heute gesandt in Ihre Schulen, die Welt der Kinder und Jugendlichen, aber auch in die Welt ihrer Kolleginnen und Kollegen", sagte Neymeyr. Im Anschluss an die Predigt überreichte er den Religionslehrerinnen und -lehrern ihre Urkunden.
Bei der Tagung unter Leitung von Dr. Andreas Günter, Referent für Religionsunterricht im Bistum Mainz, und Dr. Brigitte Lob, Mentorin für Referendarinnen und Referendare im Bistum Mainz (beide Dezernat Schulen und Hochschulen im Bischöflichen Ordinariat), wurden in Workshops unter anderem Fragen zur Missio canonica und zur Konfessionalität erörtert. Außerdem setzten sich die Teilnehmer mit den Texten des Gottesdienstes auseinander. Der Gottesdienst wurde musikalisch von den Teilnehmern der Tagung und Hans-Gilbert Ottersbach vom Schuldezernat an der Orgel gestaltet. Am Ende der Messfeier dankte Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, Weihbischof Neymeyr für die Leitung des Gottesdienstes. Sie lud anschließend alle Anwesenden zu einem Empfang in den Erbacher Hof ein.
am (MBN)
Mainz. „Wir haben uns gefreut, dass es im Jubiläumsjahr des zehnjährigen Bestehens der Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung den Schub gab, die Grenze von zehn Millionen Euro zu überschreiten", erklärte der Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung, Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, bei der Herbstsitzung des Gremiums im Albert Stohr-Haus des Diözesancaritasverbandes in Mainz-Bretzenheim. Durch eine Erbschaft und eine Reihe von Zustiftungen ist das Gesamtvermögen der Dachstiftung und der zugehörigen 29 Treuhand-Stiftungen von 7,96 Millionen Euro im Jahr 2009 auf 10,52 Millionen Euro in diesem Jahr gestiegen.
Wie der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der karitativen Gemeinschaftsstiftung im Bistum Mainz, Wilfried H. Mönch, in seinem Finanzbericht zum Jahresabschluss 2009 weiter darlegte, lag das Stiftungsvermögen im Vorjahr (2008) noch bei fünf Millionen Euro. An Erträgen erwirtschaftete die Ketteler-Stiftung 2009 insgesamt 179.000 Euro. Trotz der Turbulenzen am Kapitalmarkt konnten die Kursgewinne auf 459.000 Euro gesteigert und die Kursverluste gegenüber dem Vorjahr auf 201.000 Euro fast halbiert werden, berichtete Mönch, der die Pax-Bank in Mainz leitet. Die Finanzentwicklung bei der Stiftung, insbesondere das erfreuliche Wachstum des Stiftungsvermögens, lasse zuversichtlich und voller Hoffnung in die Zukunft schauen, unterstrich er.
Die positive Entwicklung der Ketteler-Stiftung stellte auch der Vorstandsvorsitzende, Finanzdirektor a. D. Thomas Karst, in seinem Halbjahresbericht heraus. Er teilte mit, dass seit der letzten Kuratoriumssitzung im Mai die „Adam und Elisabeth Weihrauch-Stiftung" als Treuhandstiftung zur Förderung der karitativen Arbeit in der Pfarrgruppe Überwald (Dekanat Bergstraße-Ost) neu hinzugekommen ist. Dazu gebe es jetzt neben der „August Fels-Stiftung. Hilfe für Menschen in Not" eine weitere selbstständige Stiftung in Verwaltung der Ketteler-Stiftung: „Erhalt wachsenden Lebens. Unterstützung von Frauen und Müttern in Not". Karst unterstrich die wachsende Bedeutung des Stiftungswesens und verwies darauf, dass es in Deutschland zurzeit insgesamt 17.372 Stiftungen (Treuhandstiftungen nicht mitgezählt) mit einem Gesamtvermögen von rund 100 Milliarden Euro gebe. Es sei wichtig, dass die Ketteler-Stiftung, die in der deutschen Caritaslandschaft einen guten Namen habe, im Bundesverband Deutscher Stiftungen (Arbeitskreis Soziales) präsent sei.
Der Prüfungsbericht des Rechnungsprüfungsamtes der Diözese Mainz zum Jahresabschluss 2009, in dem es keine Beanstandungen gab, wurde von den Mitgliedern des Kuratoriums dankbar zur Kenntnis genommen und dem Vorstand Entlastung erteilt. Karst dankte den Mitgliedern des Kuratoriums für ihre ehrenamtliche Mitarbeit, mit der sie die Caritas als Lebens- und Wesensäußerung der Katholischen Kirche im Bistum Mainz unterstützten. Er verband damit die Bitte, Kontakte zu potenziellen Stiftern herzustellen. Die Ketteler-Stiftung müsse weiter anziehend für neue Stifter und Zustifter sowie ehrenamtliche Helfer sein.
Caritasdirektor i. R. Wilhelm Schulze, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Stiftung, informierte über die Förderprojekte im Jahr 2010, für die aus der Dachstiftung 20.000 Euro, aus der Netzwerk Leben-Stiftung 15.530 Euro und aus den übrigen Treuhand-Stiftungen rund 94.000 Euro aufgebracht wurden, insgesamt 129.000 Euro. Er wies darauf hin, dass in Mainz-Mombach und in Bensheim neue Treuhand-Stiftungen im Entstehen seien. Der Stiftertag der Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung sei 2011 in Bürstadt geplant. Im Ketteler-Jahr 2011, in dem der 200. Geburtstag von Bischof Ketteler (geb. am 25. Dezember 1811) gefeiert wird, sollen im Ketteler-Wettbewerb Persönlichkeiten ausgezeichnet werden, die, bisher kaum beachtet, im Geist Kettelers in der Stille wirken und sich für notleidende Mitmenschen einsetzen.
Im Interesse einer effizienteren Außenwirkung erarbeitet eine Arbeitsgruppe zurzeit einen neuen Internetauftritt der Ketteler-Stiftung mit dem Slogan „Investieren in Menschlichkeit". Er wird seinen Platz auf der Caritas-Plattform „Carinet" haben. Mönch kündigte an, dass die Seiten ab 1. Dezember 2010 freigeschaltet werden.
Sk (MBN)
Mainz. In der Ostkrypta des Mainzer Domes ist am Freitag, 5. November, vor Journalisten die DVD „Der Hohe Dom zu Mainz - Geschichte(n) aus 1.000 Jahren" vorgestellt worden. „Ich wünsche diesem Film viele Zuschauer", sagte der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, bei der Vorstellung. Der Südwestrundfunk (SWR) hatte den Film im vergangenen Jahr anlässlich des Jubiläums „1.000 Jahre Mainzer Willigis-Dom" produziert. Er ist künftig zum Preis von 9.90 Euro in der Dominformation und dem Infoladen des Bistums Mainz als DVD erhältlich.
Der 30-minütige Film war am 1. November 2009 erstmals im SWR ausgestrahlt worden. Nach der Ausstrahlung sei er von vielen Personen angesprochen worden, ob der Film käuflich zu erwerben sei, sagte Heckwolf. Mit dem SWR sei man dann überein gekommen, den Film auf DVD herauszugeben. Die Autorin Hannelore Engler begleitet darin den Mainzer Domdekan bei einer Domführung und lässt die Geschichte des 1.000-jährigen Gotteshauses lebendig werden. Außerdem erzählen viele Mainzer über ihre Beziehung zum Dom. Der SWR war einer der vier Medienpartner des Domjubiläums.
Hinweise:
am (MBN)
Heppenheim. Mario Junglas, Direktor des Berliner Büros des Deutschen Caritasverbands, hat sich beim achten „Forum Sozialpastoral" für eine radikale Wertschätzung der von Armut betroffenen Menschen ausgesprochen. Tendenzen, diese Menschen als die „Entbehrlichen" zu bezeichnen, weil sie als Konsumenten oder Leistungsträger uninteressant seien, erteilte Junglas eine Absage. „Solche erschreckenden Aussagen erschüttern unser Selbstverständnis in unser Gemeinwesen in unseren Grundfesten", sagte Junglas vor rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus kirchlicher Pastoral und Caritasarbeit. Zu der Veranstaltung, die am Mittwoch, 3. November, im Haus am Maiberg stattfand, hatte die Initiative Sozialpastoral im Bistum Mainz eingeladen.
Vor dem Hintergrund solcher ausgrenzenden politischen Tendenzen sei es wichtig, dass sich Kirche und Caritas immer wieder als solidarischer Partner für von Armut betroffene Menschen anböten. Junglas wies darauf hin, dass die Betroffenen selbst am besten wissen, was sie brauchen. „Sie sind die Experten für ihre eigene Situation." Deutlich werde das beispielsweise an dem Projekt „HOT" (Haushaltsorganisationstraining) des Deutschen Caritasverbands, das die Alltagskompetenz von Menschen stärken soll, etwa weil sie durch Langzeitarbeitslosigkeit ihre Alltagsstruktur verloren haben. Dabei unterstützen Sozialarbeiter die Familien, ihre selbstgesteckten Ziele im Haushalt zu erreichen. Für Junglas sind solche Projekte aufsuchender Sozialarbeit ein Weg in die richtige Richtung: „Wir brauchen heute soziale Lernformen, die auf die Lebenswelt der Menschen zugeschnitten sind."
Junglas wies in seinem Vortrag „Es fehlt mehr als Geld! Exklusion und andere Folgen der Armut" auf die gravierenden nicht-materiellen Folgen von Armut hin. „Armut bedeutet Abhängigkeit von Transfers und Unterstützung, Einschränkungen in der Gesundheit, der Bildung und den sozialen Beteiligungsmöglichkeiten, kurzum: Unfreiheit in der Ge-staltung des eigenen Lebens", sagte er. Armutsbekämpfung gelinge dann am besten, wenn sich einerseits die inneren Kräfte der Betroffenen mobilisieren ließen, andererseits aber auch äußere Kräfte einbezogen seien, die sich für eine bessere soziale und kulturelle Teilhabe der Betroffenen einsetzten.
Die Initiative Sozialpastoral ist ein Projekt von hauptamtlichen pastoralen Mitarbeitern aus dem Bistum Mainz, die im Jahr 2002 gegründet wurde. Die Initiative will die Option für die Armen zur Geltung bringen und Mitarbeiter aus Seelsorge und Caritas, die sich im Bereich der Sozialpastoral engagieren, miteinander vernetzen und unterstützen. Seit dem Jahr 2003 veranstaltet die Initiative einmal jährlich ein Forum Sozialpastoral im Bistum Mainz. In diesem Jahr lautete das Thema „Ausgeschlossen! Wo Menschen um ihre Teilhabe gebracht werden".
ond (MBN)
Mainz. Der Caritasverband für die Diözese Mainz hat am Donnerstag, 4. November 2010, das Projekt „Frühe Hilfen" gestartet. „Ziel des Projekts ist es, passgenaue Hilfen für Familien in Notlagen zu entwickeln", sagte Diözesancaritasdirektor Thomas Domnick bei der Auftaktveranstaltung im Bischof Stohr-Haus in Mainz-Bretzenheim. Als Teil des bundesweiten Projekts „Frühe Hilfen in der Caritas" des Deutschen Caritasverbands ist das diözesane Projekt zunächst auf drei Jahre angelegt. Für insgesamt acht Projektstellen im Bistum Mainz hat der Caritasverband für die Diözese Förderanträge bei der „Aktion Mensch" gestellt. Derzeit laufe das Bewilligungsverfahren, sagte Domnick.
In seinen Begrüßungsworten erklärte Domnick, dass das Projekt keine Konkurrenz zu „Netzwerk Leben", der Initiative des Bistums für Frauen in Schwangerschaft und in Notsituationen, darstelle. Vielmehr seien die „Frühen Hilfen" als eine „konsequente Erweiterung eines Bereichs innerhalb von ‚Netzwerk Leben'" zu verstehen. So nehme das Projekt besonders die Zeitspanne vor der Geburt eines Kindes bis zum Ende des dritten Lebensjahrs in den Blick.
Ähnlich äußerte sich auch Generalvikar Dietmar Giebelmann. Das Projekt „Frühe Hilfen" sei bestens geeignet, „das übergeordnete ‚Netzwerk Leben' durch regionale Bündnisse ergänzend zu bereichern". Die gelungene Kooperation von Mitarbeitern aus Caritas und Pastoral, die die vor zehn Jahren ins Leben gerufene Bistumsinitiative auszeichne, wünsche er sich auch für die Umsetzung des Projekts „Frühe Hilfen", betonte Giebelmann. Aber auch in Bezug auf die Zusammenarbeit mit nichtkirchlichen Einrichtungen seien die Stärken des neuen Projekts zu sehen. Grundsätzlich böten sich für Kooperationen alle Einrichtungen an, die die gleiche „Sorge für das Leben in seinen Anfängen" teilten wie die Kirche, sagte er.
Im Rahmen des bundesweiten Projektes „Frühe Hilfen in der Caritas" entstehen im Bistum Mainz an acht Projektstandorten im Bistum Mainz derzeit regionale Netzwerke, die Familien helfen sollen, überlastungsbedingte Krisensituationen besser zu bewältigen. Im Caritasverband Worms laufen derzeit die Planungen für „Fabia" (Familien begleiten im Alltag). Neben der Unterstützung im Alltag durch Familienpaten soll den Betroffenen durch Kunstworkshops sowie durch Bildungs- und Freizeitangebote ermöglicht werden, „aufzutanken" und ihrer Isolation zu entkommen.
Der Caritasverband Offenbach plant „Frühe Hilfen" an den Standorten Rüsselsheim, Offenbach und Rodgau. In der Stadt Offenbach laufen die Planungen für das Projekt „Mütter-Tandem". Das Besondere: Die erfahrene Mutter, die einer jungen Mutter zur Seite gestellt wird, kennt die Lebenswelt ihrer Tandem-Partnerin aus eigner Erfahrung. Im Kreis Offenbach soll das Projekt „Lena" unter anderem durch den Einsatz von Familienpaten dazu beitragen, dass das Hilfenetz dort noch dichter wird.
Mit „Eltern-Start-Hilfe" plant der Caritasverband Gießen, sein Hilfenetzwerk im Vogelsberg auszubauen. Neben der Unterstützung von Familien durch Ehrenamtliche ist auch ein Wegweiser für werdende Eltern mit Informationen rund um Geburt und Entwicklung des Kindes geplant. Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in Gießen bietet werdenden Eltern unter anderem das Ausbildungsprogramm „SAFE" („Sichere Ausbildung für Eltern") an. Dabei üben die Eltern beispielsweise anhand von Videoschulungen die Elternrolle ein.
Im Caritasverband Mainz gibt es „Frühe Hilfen" am Standort Bingen mit seinem Caritaszentrum St. Elisabeth. Hier ist unter anderem der Einsatz von Familienpaten geplant. Die Anfang des Jahres ins Leben gerufene Vermittlungsstelle „Frühe Hilfen" hat bereits zu einer Verdichtung des Hilfenetzes in der Stadt Mainz und im Landkreis Mainz-Bingen beigetragen. So hat die vom SkF Mainz und dem Caritasverband Mainz getragene Stelle seit Beginn des Jahres bereits 40 Familien weiterführende Hilfen vermittelt - etwa in Form von Beratungsstellen, Frühfördereinrichtungen oder Hilfen, die beim Jugendamt beantragt werden.
ond (MBN)
Dekanat Bingen. Die Aktion „Wander-Friedenskerze" macht in diesem Jahr auch Station im Bistum Mainz. Am Donnerstag, 11. November, wird die Friedenskerze in der Basilika St. Martin in Bingen brennen. Dort findet anlässlich des St. Martins-Empfangs der Binger Oberbürgermeisterin Birgit Collin-Langen um 18.00 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst statt. Außerdem soll in der Seitenkapelle der Basilika mit der „Wander-Friedenskerze" ein Licht entzündet werden, das während der Advents- und Weihnachtszeit brennt. Am Buß- und Bettag, Mittwoch, 17. November, geht es weiter nach Bingen-Büdesheim: Um 18.30 Uhr ist in der katholischen Pfarrkirche St. Aureus und Justina eine Statio vorgesehen, anschließend wird die Friedenskerze im Rahmen einer Prozession zur evangelischen Christuskirche getragen, wo um 19.00 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst stattfindet.
Seit Jahr 2002 „wandert" jeden Herbst eine Friedenskerze durch das Rhein-Main-Gebiet und lädt zum Gedenken an die Opfer von Krieg, Terror und Gewalt ein. Initiiert wurde diese Aktion von der katholischen Friedensbewegung „Pax Christi" in den Diözesen Fulda, Limburg und Mainz und wird mittlerweile von einem breiten ökumenischen Bündnis getragen. Auf Grund der hohen Nachfrage „wandern" mittlerweile drei Friedenskerzen parallel durch die Region. Im Mittelpunkt der diesjährigen Aktion steht das Gedenken an die Opfer deutscher Waffenexporte; das Motto lautet: „Leben achten statt Tod verkaufen".
Die Aktion war am 1. September mit einem Gottesdienst in der Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Frankfurt-Griesheim gestartet worden. Von dort aus gingen die drei Friedenskerzen auf Wanderschaft durch die Rhein-Main-Region. Den Abschluss der Aktion bildet ein zentraler ökumenischer Gottesdienst am Freitag, 19. November, um 18.00 Uhr in der evangelischen Katharinenkirche in Frankfurt.
Hinweis: Weitere Informationen unter www.pax-christi.de
am (MBN)
Vorschau
Mainz. Zum Fest des heiligen Martinus, Patron des Mainzer Domes und des Bistums Mainz (11. November), findet am Sonntag, 14. November, um 10.00 Uhr im Mainzer Dom ein Pontifikalamt mit Weihbischof Dr. Werner Guballa statt. Konzelebranten sind Domdekan Prälat Heinz Heckwolf und Dompräbendat Prälat Dr. Klaus-Leo Klein. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernehmen die Domkantorei St. Martin und die Mainzer Dombläser unter der Leitung von Domkapellmeister Professor Mathias Breitschaft sowie Domorganist Daniel Beckmann an der Orgel. Um 15.00 Uhr feiert Weihbischof Guballa gemeinsam mit dem Domkapitel eine Pontifikalvesper im Westchor des Mainzer Domes. Die Vesper wird durch die Domkantorei St. Martin und die Mainzer Dombläser (Leitung: Domkapellmeister Breitschaft) und Domorganist Beckmann an der Domorgel musikalisch gestaltet.
Am Festtag selbst, Donnerstag, 11. November, feiert die Mainzer Dompfarrei um 12.15 Uhr einen Gottesdienst im Westchor des Mainzer Domes. Zudem laden die Mainzer Innenstadtgemeinden am Donnerstagabend zur Martinusfeier ein. Sie beginnt um 18.00 Uhr mit einem Martinsspiel auf dem Liebfrauenplatz; anschließend ist der Laternenumzug rund um den Dom. Die Mainzer Martinus-Schule in der Weißliliengasse veranstaltet am Mittwoch, 17. November, ab 18.00 Uhr einen Martinsumzug; er beginnt am Liebfrauenplatz. Darüber hinaus ist von Mittwoch, 10., bis Mittwoch, 17. November, täglich von 18.00 bis 21.00 Uhr in der Martinus-Schule, Weißliliengasse, ein „Martinsleuchten zur Ehre des heiligen Martin" zu sehen.
Am 11. November gedenken die Katholiken des heiligen Martin (Martinus). Die nach ihm benannten Umzüge erinnern an die Legende, wonach Martin noch als römischer Soldat seinen Mantel mit einem frierenden Bettler geteilt haben soll - erst später wurde er Bischof von Tours. Martin wird - so beispielsweise auch der Dachreiter des Mainzer Doms - meist hoch zu Pferd bei der Mantelteilung dargestellt. Im Bistum Mainz sind 22 Kirchen dem heiligen Martin geweiht, neben dem Mainzer Dom unter anderen die Basilika in Bingen.
Martin wurde um das Jahr 316 in der Stadt Sabaria geboren, die heute in Ungarn liegt. Der Sohn eines römischen Tribuns trat auf Wunsch seines Vaters in die römische Armee ein. Nach seiner Bekehrung ließ sich Martin im Alter von 18 Jahren taufen, quittierte seinen Dienst und wurde zunächst Missionar. Seit 371 war er Bischof von Tours und widmete sich der Mission der noch weitgehend heidnischen ländlichen Gebiete. Er starb am 8. November 397 auf einer Seelsorgereise. Sein Grab in Tours galt als fränkisches Nationalheiligtum. Sein Mantel wurde als so genannte „Reichskleinodie" verehrt und auf Feldzügen mitgeführt. Sie wurde in einem besonderen kleinen, dem Gottesdienst geweihten Raum aufbewahrt, der danach Kapelle (von lateinisch „cappa", zu deutsch „Mantel") genannt wurde. Der Kult um den heiligen Martin breitete sich rasch in Liturgie und Volksfrömmigkeit aus. Martin war einer der ersten Nichtmärtyrer, der als Heiliger verehrt wurde.
Zumeist am Vorabend des 11. November ziehen Kinder mit häufig selbst gebastelten Laternen zu einem Martinsfeuer. Sie werden dabei von einem Reiter begleitet, der, mit römischem Helm und Purpurmantel bekleidet, an den Soldaten Martin und dessen gute Tat erinnern soll. Die Martinsgans erinnert an die Legende, nach der sich der Heilige in einem Gänsestall versteckt haben soll, um seiner Wahl als Bischof zu entgehen. Die schnatternden Tiere verrieten ihn jedoch.
Auch in der Martinus-Medaille bleibt die Erinnerung an den Heiligen lebendig. Die silberne Medaille ist die höchste Auszeichnung des Bistums Mainz für ehrenamtliches Engagement. Sie zeigt auf der einen Seite den Westbau des Mainzer Domes, auf der anderen ist eine Abbildung des heiligen Martin mit dem Bettler zu sehen, die der Chormantelschließe des Grabmals von Adalbert von Sachsen im Mainzer Dom nachempfunden ist. In der Regel verleiht der Generalvikar der Diözese die Auszeichnung im Namen des Bischofs.
Hinweis: Weitere Informationen zum heiligen Martin sowie zu den Bräuchen rund um das Martinsfest auch im Internet unter www.martin-von-tours.de
am (MBN)
Mainz/Darmstadt. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, ist Schirmherr der diesjährigen Caritas-Solidaritätsaktion „1 Million Sterne - damit Kinder leben". Im Rahmen der diesjährigen Aktion sind im Bistum von Donnerstag, 11., bis Samstag, 13. November, mehrere Lichteraktionen geplant. Die zentrale Lichteraktion mit Kardinal Lehmann findet am Freitag, 12. November, um 17.00 Uhr auf dem Darmstädter Ludwigsplatz (bei Regen in der Kirche St. Ludwig) statt, in deren Rahmen 1.650 Kerzen angezündet werden. Mit der gesamten Aktion wollen die Caritasverbände im Bistum Mainz zusammen mit Pfarrgemeinderäten und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend im Bistum Mainz (BDKJ) ein sichtbares Zeichen für das solidarische Handeln mit Kindern und Jugendlichen aus armen Familien setzen. Für Freitag sind auch Lichteraktionen in Alsfeld, Dieburg, Dietzenbach, Langen, Nidda, Nieder-Olm und Worms geplant. Am Donnerstag, 11. November, finden Martinsumzüge mit Lichteraktionen in Frankfurt-Har-heim, Mühlheim-Dietesheim und Schlitz statt, am Samstag, 13. November, in Gießen und Birkenau. Im Mittelpunkt der diesjährigen Aktion steht das Thema Jugendarmut.
Seit Eröffnung der Solidaritätsaktion am 1. Juni dieses Jahres sind 20.000 Streichholzbriefe von mehr als 100 Pfarreien, Kindertagesstätten, Jugendverbänden und Caritaseinrichtungen bestellt worden. Mit einer Spende von drei Euro pro Streichholzbrief werden Projekte für arme Kinder und ihre Familien im Bistum Mainz (ein Euro) sowie das indonesische Projekt „Safehouse" (Schutz vor häuslicher Gewalt für junge Frauen und Kinder) von Caritas International (ein Euro) unterstützt. Mit dem dritten Euro werden die Streichholzbriefe und Kerzen der Lichteraktion finanziert.
Hinweis: Weitere Informationen zu den Lichteraktionen sowie zur gesamten Solidaritätsaktion im Internet unter www.dicvmainz.caritas.de
am (MBN)
Mainz. Am Mittwoch, 17. November, dem Buß- und Bettag, gestaltet der Radiosender SWR4 sein Programm einen Tag lang zum Schwerpunkthema „Versöhnung". In einer Ankündigung dazu heißt es: „Nach Streit und Konflikten ist Versöhnung ein großes Ziel. Aber es beginnt immer mit einem ersten Schritt. Um diesen ersten Schritt geht es beim SWR 4-Thementag ‚Versöhnung'. Wir wollen wissen: Wie war das bei Ihnen? Wie ist Ihnen dieser erste Schritt gelungen? Was können Sie anderen empfehlen? Gibt es in Ihrer Familie, Ihrer Nachbarschaft, Ihrer Gemeinde Versöhnungsgeschichte - oder sogar Versöhnungsrituale? All das können Sie uns am 17. November erzählen." Am Hörertelefon stehen die Rundfunkbeauftragten der evangelischen und katholischen Kirche, Pfarrerin Annette Bassler und Dr. Thomas Weißer, als Gesprächspartner zur Verfügung.
tob (MBN)
Mainz. „Mainz und Rom - Nur die treue Tochter der ewigen Stadt" heißt eine geschichtliche Vortragsreihe, in deren Rahmen noch zwei Vorträge stattfinden. Am Mittwoch, 24. November, spricht Professor Dr. Michael Matheus, Rom, im Haus am Dom zum Thema „Mainz und Rom in der Renaissance", am Dienstag, 7. Dezember, Dr. Patrizio Foresta, Bologna, im Erbacher Hof zu „Petrus Canisius in Mainz und die Tätigkeit der Jesuiten im 16. und 17. Jahrhundert". Beide Vorträge beginnen jeweils um 19.30 Uhr. Veranstaltet wird die Reihe vom Interdisziplinären Arbeitskreis „Kurmainz und der Erzkanzler des Reiches" der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in Kooperation mit der Bistumsakademie Erbacher Hof.
am (MBN)
Mainz. Unter der Überschrift „Der Einfluss der arabisch-islamischen Philosophie auf die philosophische Tradition des Westens" steht ein Akademiegespräch im Mainzer Haus am Dom am Freitag, 26. November, um 20.00 Uhr. Veranstalter sind der Erbacher Hof, Akademie des Bistums Mainz, sowie das Cusanuswerk, Bischöfliche Studienförderung, Bonn. Als Referenten werden Professor Dr. Ludger Honnefelder, Bonn/Berlin, und Professor Dr. Ulrich Rudolph, Zürich, erwartet.
am (MBN)
Publikation
Wiesbaden. Als eine „hervorragende Information über diese immer wieder diskutierte Problematik" hat der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, das Buch „Die Katholiken und das Dritte Reich. Kontroversen und Debatten" bezeichnet. Lehmann äußerte sich bei der Buchvorstellung am Dienstag, 2. November, in der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung in Wiesbaden. In seinem Statement unterstrich Lehmann, dass über dieses Thema seit 50 Jahren debattiert werde, und wies darauf hin, dass bereits 1980 von Klaus Gotto und Konrad Repgen eine Gesamtdarstellung unter dem Titel „Kirche, Katholiken und Nationalsozialismus" herausgegeben worden sei. Diesem Werk folgten 1983 und 1990 jeweils überarbeitete Auflagen mit dem Titel „Die Katholiken und das Dritte Reich". „Es ist eine große Hilfe, dass nun jüngere Historiker dieses Anliegen wieder aufgenommen und sich vorgenommen haben, in neu konzipierter Form das Buch in die Öffentlichkeit zu bringen mit dem früheren und heute noch gültigen Zweck, ,zentrale Fragen im Verhältnis Kirche, Katholiken und Nationalsozialismus in verständlicher, gleichwohl wissenschaftlich solider Form für breite Leserschichten darzustellen'", sagte der Kardinal. Zudem sei er froh, dass man heute befreit über alle Facetten dieses Themas sprechen könne.
Herausgegeben wird das über 300 Seiten umfassende Buch von Dr. Karl-Joseph Hummel, Direktor der Forschungsstelle der Kommission für Zeitgeschichte Bonn, und von Professor Dr. Michael Kißener, der an der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität Zeitgeschichte lehrt. In ihrem Vorwort schreiben die beiden Wissenschaftler: „Trotz der erheblich gestiegenen Komplexität des Themas sind die Beiträger dieses Bandes bemüht, breiten Leserschichten, vor allem auch Studierenden, einen möglichst leichten Zugang zum Thema zu eröffnen. Sie versuchen dies, indem sie nach zusammenfassenden Überblicken zum Thema und seiner Erforschung unmittelbar in die spezifischen Diskussionen einführen und den Leser analysierend und abwägend an dem Austausch von Argumenten teilnehmen lassen. Deshalb versteht sich der Band auch nicht als eine Art ,Gesamtdarstellung' zum Thema, sondern mehr als Momentaufnahme des aktuellen Stands der Debatte im Jahr 2009."
In seiner Begrüßung hatte der Direktor der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung, Dr. Bernd Heidenreich, betont, dass geschichtliche Betrachtung nicht vom vorschnellen Urteil lebe, „sondern von der Differenzierung und von der sorgfältigen Abwägung der Quellen". „Es ist eine Stärke der Autoren und ein Verdienst der Herausgeber, dass ihnen in diesem Sammelband eine solche Differenzierung gelungen ist. Damit betreiben sie politische Bildung im besten Sinne des Wortes", sagte Heidenreich. Moderiert wurde die Buchvorstellung von Professor Sönke Neitzel, der an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Neuere und Neueste Geschichte lehrt.
Hinweis: „Die Katholiken und das Dritte Reich. Kontroversen und Debatten". Hrsg. von Karl-Joseph Hummel und Michael Kißener. Ferdinand Schönigh Paderborn, 2009. 2., durchgesehene Auflage 2010. 317 Seiten. ISBN: 978-3-506-77071-4
am (MBN)
Zum „Tag des ausländischen Mitbürgers" am 6. Dezember 1970 haben die Bischöfe der drei hessischen Diözesen Fulda, Limburg und Mainz ein Bischofswort veröffentlicht. Der Text ist Ende November in einer Sonderausgabe des Heftes „Weltweite Hilfe" mit dem Titel „Fremdarbeiter - Gastarbeiter - Mitbürger" erschienen. Das Heft wird vom Diakonischen Werk in Hessen und Nassau herausgegeben. Die MBN zitieren das Bischofswort von Dr. Adolf Bolte (Fulda), Dr. Wilhelm Kempf (Limburg) und Professor Dr. Hermann Volk (Mainz) in Auszügen. Wörtlich heißt es: „Wir beklagen die rassischen und sozialen Spannungen in der weiten Welt und vergessen dabei oft die Not der ausländischen Mitbürger vor der eigenen Haustür. (...) Solche Mängel entstehen vielfach nicht aus bösem Willen, sondern aus Unkenntnis und Gleichgültigkeit. Der Christ weiß sich aber verpflichtet, gesellschaftliche Übel nicht einfach hinzunehmen, sondern sie nach Kräften zu beseitigen. (...) Unsere Gemeinden mögen daher überprüfen, was an Ort und Stelle bisher versäumt wurde und was noch getan werden muss. Der ‚Tag der ausländischen Mitbürger' soll die menschliche Begegnung mit den im Bereich der Pfarrei lebenden ausländischen Arbeitnehmern fördern. Dabei soll festgestellt werden, woran es konkret fehlt und wie abgeholfen werden kann. Der ausländische Mitbürger muss vollgültig als Mitmensch und Mitchrist anerkannt werden. (...) Wir Bischöfe danken unseren ausländischen Mitbürgern für ihren Beitrag zum Gedeihen der Wirtschaft unseres Volkes. Wir werden uns in Zusammenarbeit mit ihren Seelsorgern und Fürsorgern gern ihrer Anliegen annehmen."
Mainzer Bistumsnachrichten vom 25. November 1970 (Nr. 9/1970)